DE4140340A1 - Feuerwaffe fuer metallhuelsenlose munition - Google Patents
Feuerwaffe fuer metallhuelsenlose munitionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Feuerwaffe für metallhülsenlose
Munition. Die Feuerwaffe ist als Gasdrucklader ausgebildet
und kann als Einzellader, Halbautomat oder Vollautomat ein
gesetzt werden. Das Kaliber ist nicht besonders begrenzt und
kann beispielsweise von 4,5 mm bis 35 mm und mehr reichen.
Eine bevorzugte Ausführungsform wird als Maschinenpistole
oder Pistole eingesetzt.
Bei herkömmlicher Munition befindet sich die Treibladung in
nerhalb einer Metallhülse, insbesondere einer Messinghülse.
Der Treibladungsdruck baut sich innerhalb der Metallhülse
auf, wobei der Hülsenmund aufgeweitet wird und sich an eine
Abdichtungszone bzw. Liderung am Patronenlager anlegt. Bei
metallhülsenloser Munition erfolgt der Aufbau des Treibla
dungsdruckes in einem Patronenlager, das von einem ver
schieblichen Verschlußteil begrenzt ist. Das Patronenlager
muß dem Treibladungsdruck standhalten und muß beispielsweise
auch bei einem Treibladungsdruck von bis zu 4000 bar und
mehr die erforderliche Dichtigkeit gewährleisten. Der Ein
satz von metallhülsenloser Munition stellt besondere und
neue Anforderungen an das Patronenlager und an das Ver
schlußteil einer Feuerwaffe.
Aus dem Dokument CH 6 77 142 A5 ist eine Feuerwaffe zum Ver
schießen von Geschoßen hülsenloser Munition bekannt. Die be
kannte Feuerwaffe weist einen feststehenden, gezogenen Lauf
auf und einen gegenüber diesem vor- und zurückrepetierbaren
Verschluß. Im Stoßboden des Verschlusses ist eine napfförmi
ge Vertiefung ausgespart, welche zur Aufnahme des hinteren
Endes des Geschoßes dient. Zusätzlich kann konzentrisch um
die napfförmige Vertiefung herum eine Ringnut mit einer
Labyrinthdichtung vorgesehen sein. In diesem Falle greift
das Verschlußteil teilweise in eine Aussparung ein, welche
am lagerseitigen Endabschnitt des Waffenrohres ausgebildet
ist. Die axiale Erstreckung dieser Aussparung ist ver
gleichsweise gering und eine nennenswerte Führung des Ver
schlußstückes kann längs dieser kurzen axialen Wegstrecke
nicht erreicht werden. Darüber hinaus ist die bekannte hül
senlose Munition insoweit untypisch, weil sich die Treibla
dung offensichtlich innerhalb eines Hohlraumes befindet,
welcher offensichtlich von metallischen Bestandteilen des
metallischen Geschoßes begrenzt ist.
Die Erfindung geht aus von einer Feuerwaffe
mit einem ortsfesten Rohr, das einen lagerseitigen Rohrend
abschnitt aufweist,
mit einem Verschlußteil, das in Richtung der Rohrachse eine Hin- und Herverstellung zwischen einer Schußposition benach bart zum Rohrende und einer Ladeposition ausführt,
mit einer Ladeeinrichtung, und
mit einer Rückholfeder, welche das Verschlußteil in Richtung auf das Rohr zu vorspannt.
mit einem Verschlußteil, das in Richtung der Rohrachse eine Hin- und Herverstellung zwischen einer Schußposition benach bart zum Rohrende und einer Ladeposition ausführt,
mit einer Ladeeinrichtung, und
mit einer Rückholfeder, welche das Verschlußteil in Richtung auf das Rohr zu vorspannt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Feuerwaffe
dieser Art gezielt an den Einsatz metallhülsenloser Munition
anzupassen. Insbesondere soll eine Feuerwaffe dieser Art be
reitgestellt werden, deren Verschlußteil einfach aufgebaut
ist, aus einer möglichst kleinen Anzahl von Einzelkomponen
ten besteht und das beim Einsatz von metallhülsenloser Muni
tion eine gute Abdichtung des Patronenlagers gewährleistet.
Ausgehend von einer Feuerwaffe mit den oben angegebenen
Merkmalen
ist die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschlußteil eine Verschlußhülse ist, die eine Hülsen
umfangswand aufweist, die sich zwischen einem offenen Hül
senende und einem geschlossenen Hülsenende erstreckt und
einen Hülseninnenraum begrenzt, der an das offene Hülsenende
angrenzende Hülsenabschnitt den lagerseitigen Rohrendab
schnitt in engem Abstand und längs einer ausgedehnten Über
lappungszone derartig umgreift, daß die Verschlußhülse wäh
rend ihrer gesamten axialen Hin- und Herverstellung an dem
lagerseitigen Rohrendabschnitt abgestützt und geführt ist,
in der Hülsenumfangswand ein Ladefenster ausgespart ist und
eine metallhülsenlose Patrone mit Hilfe der Ladeeinrichtung durch das Ladefenster hindurch in den Hülseninnenraum ein führbar ist.
in der Hülsenumfangswand ein Ladefenster ausgespart ist und
eine metallhülsenlose Patrone mit Hilfe der Ladeeinrichtung durch das Ladefenster hindurch in den Hülseninnenraum ein führbar ist.
Die Ausbildung des Verschlußteiles als einseitig geschlosse
ne Hülse, welche am Waffenrohr verschieblich abgestützt und
dort über eine erhebliche axiale Wegstrecke geführt ist,
schafft eine besonders einfache Anordnung, um auch bei hohem
bis höchstem Treibladungsdruck ohne zusätzliche aufwendige
Abdichtungsmaßnahmen das Patronenlager sicher abzudichten.
Die einteilige Verschlußhülse ist ausschließlich am Waffen
rohr geführt; es resultiert ein besonders einfacher Aufbau
der Feuerwaffe mit einer geringen Zahl beweglicher Komponen
ten. Die Verstellung der einteiligen Verschlußhülse erfolgt
einerseits durch den Treibladungsdruck nach Initiierung
einer Treibladung im Patronenlager und andererseits durch
die Rückholfeder. Die Masse der Verschlußhülse nimmt einen
erheblichen Anteil des Rückstoßimpulses der Treibgase auf,
so daß die Feuerwaffe auch bei Dauerfeuer leicht in der
Richtung auf das anvisierte Ziel gehalten werden kann. Die
nachstehend noch im einzelnen erläuterte Führung zwischen
Verschlußhülse und Waffenrohr ist einfach ausgebildet und
erfordert keine bewegliche Komponenten.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfin
dung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
So kann vorzugsweise ein geteiltes Patronenlager vorgesehen
werden, das einen vorderen Lagerkonus innerhalb des lager
seitigen Rohrendabschnittes und einen hinteren Lagerkonus am
geschlossenen Hülsenende aufweist. In der Schußposition
liegt der hintere Lagerkonus am vorderen Lagerkonus an und
beide bilden ein druckdicht geschlossenes Patronenlager,
dessen Hohlraum an Kontur und Abmessungen der Patrone
angepaßt sind, um eine hohe Ladedichte zu erzielen.
Der hintere Lagerkonus bildet eine Sacklochbohrung innerhalb
des geschlossenen Hülsenendes und weist an seinem Grund
einen Stoßboden auf. Vorzugsweise ist ein feststehender
Zündstift vorgesehen, der ortsfest an der Verschlußhülse
angebracht ist und von dem Stoßboden in Richtung der Rohr
achse auf das Rohr zu absteht. Ein feststehender Zündstift
am geschlossenen Stoßboden vermeidet die Abdichtung irgend
einer Zündstiftbohrung und aufwendige Einrichtungen zur
Führung und Verstellung des Zündstiftes. Irgendwelche Druck
verluste und Verschmutzungen im Bereich des Zündstiftes sind
ausgeschlossen.
Wie bereits gesagt, ist eine ausgedehnte Überlappungszone
vorgesehen, in welcher ein Abschnitt der Verschlußhülse den
lagerseitigen Endabschnitt des Waffenrohres umfaßt. In Ab
schnitten dieser Überlappungszone können gezielt Gleitflä
chen oder Gleitlager vorgesehen sein, welche die Verstellung
der Verschlußhülse erleichtern und Verschleiß und Abrieb re
duzieren.
Die bei der erfindungsgemäßen Feuerwaffe vorgesehene Ver
schlußhülse ermöglicht eine einfache und hochwirksame Abdich
tung der Patronenkammer. Hierzu weist der lagerseitige Rohr
endabschnitt vorzugsweise eine Stirnfläche auf, die sich um
den vorderen Lagerkonus herum erstreckt und die bezüglich
der Rohrachse vertikal ausgerichtet ist. Dieser vertikalen
Stirnfläche am Rohrende ist eine passsende vertikale Dicht
fläche am geschlossenen Hülsenende um den hinteren Lagerko
nus herum zugeordnet. Beide Flächen liegen dicht aneinander
an, wenn die Verschlußhülse ihre Schußposition einnimmt.
Typischerweise besteht die Verschlußhülse aus Stahl. Bei Be
darf kann in das geschlossene Hülsenende ein Einsatz oder
eine Verkleidung eingesetzt sein, welche(r) den hinteren
Lagerkonus einschließlich Stoßboden und die vertikale Dicht
fläche begrenzt. Dieser Einsatz kann vorzugsweise aus einem
besonders widerstandsfähigen, verschleißfesten und wärmefe
sten Material bestehen; hierfür kommen beispielsweise be
kannte Hartstoffe oder keramische Materialien in Betracht.
Vorzugsweise schließt sich an die vertikale Dichtfläche am
geschlossenen Hülsenende eine zylindrische Dichtfläche am
Innenumfang der Hülsenumfangswand an. Diese zusätzliche
zylindrische Dichtfläche kann eine axiale Länge von bis zu
10 mm und mehr aufweisen. Der Innendurchmesser dieser zy
lindrischen Dichtfläche ist lediglich um einige wenige
1/100 Millimeter kleiner als der Außendurchmesser des ge
gegenüberliegenden Rohrendabschnittes, so daß auch bei hohem
Treibladungsdruck zwischen diesen Flächen praktisch kein
Treibgas austreten kann.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorzugsweise vorge
sehen, daß am lagerseitigen Rohrendabschnitt eine zum Außen
umfang hin offene, umlaufende Nut ausgespart ist, in welche
ein Dichtring eingelegt ist, der federnd am Innenumfang der
Hülsenumfangswand anliegt. Dieser Dichtring kann aus Feder
stahl bestehen und wirkt wie ein Kolbenring und verbessert
die Abdichtung zwischen Waffenrohr und Verschlußhülse noch
weiter.
Vorzugsweise kann eine solche Anordnung der Nut gewählt wer
den, daß der Dichtring an der zylindrischen Dichtfläche an
liegt, wenn die Verschlußhülse ihre Schußposition einnimmt.
Auch noch in der beginnenden Herverstellung der Verschluß
hülse aus deren Schußposition auf deren Ladeposition zu wird
eine praktisch druckdichte Abdichtung des Patronenlagers er
zielt. In dieser Phase ist die Gasdruckspitze des Treibla
dungsdruckes häufig schon am Abklingen, so daß der Treibla
dungsdruck optimal zur Beschleunigung des Geschoßes ausge
nutzt werden kann.
Wie dargelegt, führt die verschiebliche Verschlußhülse eine
axiale Hin- und Herverstellung bezüglich des feststehenden
Waffenrohres aus, wobei ein Hülsenabschnitt den lagerseiti
gen Rohrendabschnitt umfaßt und dort geführt ist. Diese Füh
rung muß wenigstens die bestimmte Anordnung des Ladefensters
bezüglich der Ladeeinrichtung gewährleisten. Diese Führung
könnte beispielsweise dadurch erzielt werden, daß zumindest
der lagerseitige Endabschnitt des Waffenrohres eine nicht
rotationssymmetrische Außenkontur aufweist, und für die Ver
schlußhülse ein angepaßter Innenquerschnitt vorgesehen wird.
Beispielsweise könnte der lagerseitige Endabschnitt eine
eckige, insbesondere vier- oder sechseckige Außenkontur auf
weisen.
Im Hinblick auf die Kosten wird das Waffenrohr typischerwei
se aus einem Stahlrohr erzeugt und weist am lagerseitigen
Endabschnitt einen zylindrischen Außenumfang mit kreisrundem
Querschnitt auf. Der dort verschieblich geführte Abschnitt
der Verschlußhülse weist einen angepaßten zylindrischen In
nenumfang mit kreisrundem Querschnitt auf. Die Führung muß
unerwünschte Verdrehungen der Verschlußhülse bezüglich des
Waffenrohres verhindern und in der Ladeposition eine be
stimmte Anordnung des Ladefensters bezüglich der Ladeinrich
tung gewährleisten.
Vorzugsweise wird diese Führung mit wenigstens einer Füh
rungseinrichtung erzielt, die wenigstens eine vorstehende
Einrichtung an dem einen Bauteil und eine passende Nut in
dem anderen Bauteil vorsieht, in welche die vorstehende Ein
richtung eingreift. Die vorstehende Einrichtung kann bei
spielsweise ein feststehender Stift, ein Steuernocken oder
ein sonstiger Vorsprung sein, welcher in eine von der Nut
begrenzte Steuerkurve eingreift. Die vorstehende Einrichtung
kann vom Innenumfang der Hülsenumfangswand radial nach innen
abstehen und in eine Nut eingreifen, die in der Außenum
fangswand des Rohrendabschnittes ausgespart ist. Vorzugs
weise ist jedoch die umgekehrte Anordnung vorgesehen, in
welcher die vorstehende Einrichtung vom Außenumfang des
Rohrendabschnittes radial nach außen absteht und in eine Nut
eingreift, die wenigstens am Innenumfang der Hülsenumfangs
wand ausgespart ist. In diesem Falle weist der Rohrendab
schnitt eine einheitliche gleichmäßige Wandstärke auf, was
im Hinblick auf die dort vorgesehenen Züge und Felder und
zur verformungsfreien Aufnahme des Treibladungsdruckes wün
schenswert ist.
Die Nut kann als radial durchgehender Ausschnitt der Hülsen
umfangswand ausgebildet sein oder es kann sich um eine Aus
sparung handeln, die lediglich am Innenumfang der Hülsenum
fangswand ausgebildet ist; in letzterem Falle wird verhin
dert, daß Treibgas durch die Führungsnut austritt und in das
Innere des Waffengehäuses gelangt. Die vorstehende Einrich
tung kann ein feststehender Stift, ein Steuernocken oder ein
sonstiger Vorsprung sein, der bei Bedarf mit einer rotier
baren Umfangswand bzw. Walze versehen ist, um die Reibung
gegenüber den Steuerflächen an der Führungsnut zu vermindern.
Es ist wenigstens eine Führungseinrichtung vorgesehen. Vor
zugsweise können drei Führungseinrichtungen vorgesehen wer
den, die gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnet
sind und die je eine vorstehende Einrichtung und je eine Nut
aufweisen. In diesem Falle werden die nicht unerheblichen
Kräfte gleichmäßiger über den Umfang verteilt.
Die Nut bildet oder begrenzt eine Steuerkurve, und die
axiale Verstellung der Verschlußhülse erfolgt längs dieser
Steuerkurve. Es kann eine geradlinige Steuerkurve vorge
sehen werden, die parallel zur Rohrachse ausgerichtet ist.
Häufig ist es jedoch wünschenswert, der Verschlußhülse zu
sätzlich zu dieser geradlinigen Bewegungskomponente in Rich
tung der Rohrachse eine gezielte Drehbewegung zu erteilen.
In diesem Falle ist vorzugsweise eine abgesetzte Steuerkurve
vorgesehen, die wenigstens zwei miteinander verbundene
Steuerkurvenabschnitte aufweist.
Der erste Steuerkurvenabschnitt beginnt in einer Startposi
tion, welche der Schußposition der Verschlußhülse ent
spricht, verläuft schräg oder schraubenförmig bezüglich der
Rohrachse und geht daraufhin in den zweiten Steuerkurvenab
schnitt über, der parallel zur Rohrachse verläuft. Der erste
schräg oder schraubenförmig ausgerichtete Steuerkurvenab
schnitt erteilt der Verschlußhülse bei deren axialer Hin-
und Herverstellung zusätzlich und zwangsweise eine Rota
tionsbewegungskomponente. Diese Rotationsbewegungskomponente
verlängert den Weg der Gesamtverstellung der Verschlußhülse
und verzehrt zusätzlich Bewegungsenergie aus der Rückstoß
komponente des Treibladungsdruckes. Die Masse der Verschluß
hülse kann verringert werden und/oder für die Rückholfeder
kann eine geringere Federkraft vorgesehen werden. Weiterhin
erzeugt eine Rotationsbewegungskomponente der Verschlußhülse
bei deren Annäherung an die Schußposition eine wünschens
werte, schraubenförmige Anlage der Dichtflächen, die einer
seits am Rohrende und andererseits am geschlossenen Hülsen
ende vorgesehen sind.
Der zweite Steuerkurvenabschnitt endet in einer Stopposi
tion, welche der Ladeposition der Verschlußhülse entspricht.
Die gesamte Länge der Steuerkurve zwischen deren Start- und
Stopposition ist vorzugsweise größer, als die doppelte Länge
einer metallhülsenlosen Patrone, welche für diese Feuerwaffe
vorgesehen ist. Es wird eine ausreichende Wegstrecke für die
Verstellung der Verschlußhülse bereitgestellt, damit der
beim Abfeuern eines Schusses auftretende Rückstoßimpuls auch
ohne übermäßige Masse der Verschlußhülse aufgezehrt werden
kann. Die maximale Länge der gegenseitigen Überlappungszone
zwischen dem lagerseitigen Waffenrohr-Endabschnitt und dem
diesen umfassenden Verschlußhülsenabschnitt übersteigt die
axiale Länge der Steuerkurve deutlich, um auch noch in der
Ladeposition eine sichere und präzise Führung der Verschluß
hülse an dem Rohrendabschnitt zu gewährleisten.
Die erfindungsgemäße Feuerwaffe ist als Gasdrucklader ausge
führt; das heißt, die Herverstellung der Verschlußhülse aus
deren Schußposition in deren Ladeposition erfolgt mit Hilfe
des Gasdruckes, der nach Initiierung der Treibladung im Pa
tronenlager aufgebaut wird. Typischerweise durchläuft dieser
Gasdruck unmittelbar nach Initiierung der Treibladung eine
Gasdruckspitze und fällt daraufhin allmählich ab. Es ist
wünschenswert, diese Gasdruckspitze im wesentlichen voll
ständig zur Beschleunigung des Geschoßes auszunutzen, ohne
zusätzlich eine mechanische, formschlüssige Verriegelung der
Verschlußhülse in deren Schußposition vorzusehen.
Zu diesem Zweck weist die erfindungsgemäße Feuerwaffe vor
zugsweise am lagerseitigen Rohrendabschnitt wenigstens eine
Bremseinrichtung auf, die vom Gasdruck betätigt wird und
kraftschlüssig auf die Verschlußhülse so lange einwirkt, bis
ein erheblicher Anteil der Gasdruckspitze abgebaut ist. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform kann diese kraftschlüssige
Bremseinrichtung wenigstens eine durchgehende, radiale Boh
rung in der Wand des lagerseitigen Rohrendabschnittes auf
weisen. Diese Bohrung ist mit Hilfe eines beweglichen Brems
elementes verschlossen, das unter der Wirkung der Gasdruck
spitze am Innenumfang der Verschlußhülsen-Umfangswand an
liegt und kraftschlüssig deren Herverstellung verzögert.
Dieses Bremselement kann vorzugsweise eine auslenkbare Me
tallmembran oder ein verstellbarer, kolbenartiger Stopfen
sein, der in die Bohrung eingesetzt ist. Alternativ kann
dieses Bremselement der bereits genannte Dichtring sein; in
diesem Falle verbindet wenigstens eine radiale, durchgehende
Bohrung den vorderen Lagerkonus mit dem Grund der Nut, in
nerhalb welcher der federnde Dichtring angeordnet ist.
Mit Hilfe dieser kraftschlüssig wirkenden Bremseinrichtung
wird - ohne irgendwelche aufwendigen Verriegelungseinrich
tungen - die Herverstellung der Verschlußhülse so lange ver
zögert, bis ein erheblicher Anteil der Gasdruckspitze abge
baut ist. Die Verschlußhülse kann geringere Masse aufweisen,
weil der die Verschlußhülse beschleunigende Rückstoßimpuls
vermindert ist. Weiterhin kann eine Rückholfeder mit gerin
gerer Federkraft vorgesehen werden, welche eine längere Le
bensdauer aufweist.
Zur erfindungsgemäßen Feuerwaffe gehört weiterhin eine Lade
einrichtung, welche durch die Verstellung der Verschlußhülse
betätigt und gesteuert wird. Eine Anzahl metallhülsenloser
Patronen befindet sich in einem Magazin, das in einem waf
fengehäuseseitigen Magazinschacht gehalten ist. Vorzugs
weise ist ein längliches, im wesentlichen quaderförmiges
Stangenmagazin vorgesehen, in welchem die Patronen parallel
zueinander derartig angeordnet sind, daß die Patronenlängs
achse im wesentlichen vertikal zur Magazinlängsachse ausge
richtet ist. Eine Magazinfeder verschiebt die Patronen in
nerhalb des Magazins, so daß sich stets eine Patrone in
einer Entnahmeposition befindet.
Am Waffengehäuse ist eine Ladeeinrichtung angelenkt, die mit
einer Greifeinrichtung versehen ist, welche eine Patrone zu
greifen, festzuhalten und in den Hülseninnenraum einzuführen
vermag. Es kann eine Steuereinrichtung mit einer Steuerkurve
vorgesehen werden, welche diese Greifeinrichtung im wesent
lichen längs eines 90°-Kreisbogens bewegt, um eine Patrone
- mit dem Geschoß voraus - in den vorderen Lagerkonus am
lagerseitigen Rohrendabschnitt einzuführen und dort festzu
legen. Daraufhin wird die Greifeinrichtung wieder aus dem
Hülseninnenraum herausgeführt, und die Waffe ist feuerbe
reit. Bei einer alternativen Ladeeinrichtung sind die
Patronen im Magazin mit der Patronenlängsachse im wesent
lichen parallel zur Rohrachse angeordnet. Beim Zurückfahren
der Verschlußhülse wird eine endständige Patrone aus dem
Magazin entfernt und in eine Greifeinrichtung eingeschoben.
Ein verschwenkbarer Ladelöffel führt diese Greifeinrichtung
mit der Patrone in den Hülseninnenraum ein und hält sie dort
so lange, bis die Verschlußhülse erneut eine Hinverstellung
auf das Waffenrohr zu ausführt. Im Verlauf dieser Hinver
stellung wird die von der Greifeinrichtung gehaltene Patrone
in den hinteren Lagerkonus eingeführt und dort festgelegt.
Daraufhin wird die Greifeinrichtung aus dem Hülseninnenraum
herausgeführt, und die Verschlußhülse kann die Hinverstel
lung auf das Waffenrohr zu fortsetzen.
Die Feuerwaffe weist ferner eine übliche Abzugseinrichtung
mit einem Abzugsbügel auf, der mechanisch mit einer ver
stellbaren Sperrklinke gekoppelt ist. Die Sperrklinke kann
eine Arretierstellung einnehmen, in welcher sie die Ver
schlußhülse in deren Ladeposition festhält. Bei einer Be
tätigung des Abzugsbügels wird die Sperrklinke aus ihrer
Arretierstellung zurückgeführt, und die Verschlußhülse wird
freigegeben. Die gespannte Rückholfeder verschiebt die Ver
schlußhülse aus deren Ladeposition auf das Waffenrohr zu bis
in deren Schußposition. Der an der Verschlußhülse fest an
gebrachte Zündstift prallt auf das Zündplättchen der im
vorderen Lagerkonus festgehaltenen Patrone und initiiert
die Treibladung.
An der Feuerwaffe ist weiterhin eine Repetiereinrichtung
angebracht, mit welcher die Verschlußhülse bei Bedarf von
Hand verstellt werden kann. Mit dieser Repetiereinrichtung
kann die Verschlußhülse beispielsweise auch nach einem Zünd
versagen aus der Schußposition in die Ladeposition zurück
geführt werden. Das Magazin wird vorher aus dem Magazin
schacht entnommen. Wiederum wird die Greifeinrichtung des
Ladelöffels in den Hülseninnenraum eingeführt und greift die
schadhafte Patrone und führt diese aus dem Hülseninnenraum
heraus.
Nachstehend wird die erfindungsgemäße Feuerwaffe mehr im
einzelnen anhand bevorzugter Ausführungsformen mit Bezug
nahme auf die Zeichnungen erläutert; die letzteren zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung eines
Ausschnittes der erfindungsgemäßen Feuerwaffe;
Fig. 2 den lagerseitigen Endabschnitt des Waffenrohres
der Feuerwaffe nach Fig. 1 mit einer kraft
schlüssigen Bremseinrichtung;
Fig. 3 anhand einer Schrägansicht eine Führungsein
richtung zwischen Waffenrohr und Verschluß
hülse; und
Fig. 4a, 4b und 4c verschiedene Stellungen einer
alternativen Ladeeinrichtung.
Die Fig. 1 zeigt insbesondere ein lediglich teilweise dar
gestelltes Waffenrohr 10, eine verschieblich angeordnete
Verschlußhülse 30, eine Rückholfeder 50 und eine Ladein
richtung 60. Das Rohr 10 ist ortsfest in einem Waffenge
häuse 8 gehalten. Aus einem waffengehäuseseitigen Magazin 1
sind metallhülsenlose Patronen 2 zuführbar, die aus einem
Geschoß 3, einem Treibladungskörper 4 und einer Zündein
richtung mit einem Schlagzündhütchen 5 bestehen.
Das zylindrische Waffenrohr 10 weist einen lagerseitigen
Rohrendabschnitt 11 auf, an dessen Außenumfang 13 die Ver
schlußhülse 30 verschieblich geführt ist. Vom Außenumfang 13
steht ein Steuernocken 14 radial nach außen ab (vgl. Fig. 3).
Die Waffenrohrbohrung 16 endet in einem vorderen Lagerkonus
17, dessen Innendurchmesser an den Außendurchmesser der
Treibladung 4 angepaßt ist. Der vordere Lagerkonus 17 öffnet
sich konisch zum lagerseitigen Rohrende hin und ist dort von
einer vertikalen Rohr-Stirnfläche 12 umgeben.
Die Verschlußhülse 30 besteht aus Stahl und weist eine Hül
senumfangswand 31 auf, die sich zwischen einem offenen Hül
senende 40 und einem geschlossenen Hülsenende 42 erstreckt.
Im geschlossenen Hülsenende 42 ist ein hinterer Lagerkonus
43 ausgespart, dessen Grund einen Stoßboden 44 bildet. Der
hintere Lagerkonus 43 ist von einer ringförmigen, vertikalen
Dichtfläche 47 umgeben, an die sich eine weitere zylindri
sche Dichtfläche 41 am Innenumfang 35 der Hülsenumfangswand
31 anschließt. Ein feststehender Zündstift 45 erstreckt sich
vom Stoßboden 44 in Richtung auf das Waffenrohr 10 zu. In
der Hülsenumfangswand 31 ist ein Ladefenster 34 ausgespart,
durch das hindurch eine Patrone 2 in den Hülseninnenraum 32
einführbar ist. Der Innenumfang 35 der Hülsenumfangswand 31
ist lediglich um einige wenige 1/100 Millimeter größer als
der Außenumfang 13 des lagerseitigen Rohrendabschnittes 11.
Der an das offene Hülsenende 40 anschließende Hülsenab
schnitt 41 umfaßt den lagerseitigen Rohrendabschnitt 11 in
engem Abstand und längs einer ausgedehnten Überlappungszone
derartig, daß die Verschlußhülse 20 während ihrer gesamten
axialen Hin- und Herverstellung an dem lagerseitigen Rohr
endabschnitt 11 abgestützt und geführt ist.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist in der Hülsenumfangswand 31
eine Nut 36 ausgespart, die eine Steuerkurve 37 begrenzt,
die einen ersten Steuerkurvenabschnitt 38 und einen zweiten
Steuerkurvenabschnitt 39 aufweist. Der erste Steuerkurven
abschnitt 38 verläuft schräg oder schraubenförmig zur Rohr
achse "A", und der zweite Steuerkurvenabschnitt 39 verläuft
parallel zur Rohrachse "A". In die Nut 36 ragt der Steuer
nocken 14 hinein, der am lagerseitigen Rohrendabschnitt 11
fest angebracht ist und von dort radial nach außen steht.
Am geschlossenen Hülsenende 42 ist - abgewandt zum Waffen
rohr 10 - ein Federwiderlager 49 ausgebildet, in welchem ein
Federende 51 einer Rückholfeder 50 abgestützt ist, die sich
mit dem anderen Federende an einem - nicht dargestellten -
Waffengehäuse-seitigen Federwiderlager abstützt. Das Waf
fengehäuse-seitige Federwiderlager kann mit Hilfe einer
Schraub- oder Schwenkeinrichtung entfernbar ausgebildet
sein, und durch die dann geschaffene Öffnung hindurch kann
die Rückholfeder 50 und die Verschlußhülse 30 entfernt wer
den, beispielsweise um Reinigungsarbeiten auszuführen. Die
Rückholfeder 50 spannt die Verschlußhülse 30 in Richtung auf
das Waffenrohr 10 vor.
In der Fig. 1 ist die Verschlußhülse 30 in deren Ladeposi
tion dargestellt, in welcher eine Patrone 2 durch das Lade
fenster 34 hindurch in den Hülseninnenraum 32 einbringbar
ist. Hierzu ist eine verschwenkbare Ladeeinrichtung 60 vor
gesehen, die eine Greifeinrichtung 61 aufweist, welche eine
Patrone 2 zu greifen und zu halten vermag. Wie lediglich
schematisch angedeutet, ist die Greifeinrichtung 61 im we
sentlichen längs eines 90°-Kreisbogens verstellbar geführt,
um eine endständige Patrone 2 im Magazin 1 zu greifen und
durch das Ladefenster 34 hindurch in den Hülseninnenraum 32
einzuführen und mit dem Geschoß 3 voraus in den vorderen
Lagerkonus 17 einzusetzen, während die Verschlußhülse 30 in
ihrer Ladeposition festgehalten wird. Die Patrone 2′ wird im
Klemmsitz innerhalb des vorderen Lagerkonus 17 gehalten, und
die Greifeinrichtung 61 wird wieder aus dem Hülseninnenraum
32 herausgeführt. Die Waffe ist daraufhin feuerbereit, und
die Verschlußhülse 30 kann von der Rückholfeder 50 aus ihrer
Ladeposition in ihre Schußposition verstellt werden, nachdem
die - nicht dargestellte - Abzugseinrichtung betätigt und
eine damit gekoppelte Sperrklinke oder sonstige Arretierung
gelöst worden ist.
Wie dargestellt, ist für diese Form von Ladevorgang und La
deeinrichtung eine Anordnung der Patronen 2 im Magazin 1
zweckmäßig, bei welcher die Patronenlängsachse im wesentli
chen vertikal zur Rohrachse "A" ausgerichtet ist, und das
Geschoß 3 auf die Rohrachse "A" zu gerichtet ist.
Im Falle eines Zündversagers wird die Verschlußhülse 30 von
Hand in die Ladeposition geführt. Das Magazin 1 wird ent
fernt, und die leere Greifeinrichtung 61 wird in den Hülsen
innenraum 32 eingeführt, um die im vorderen Lagerkonus 17
steckende Patrone 2′ zu packen und aus dem Hülseninnenraum
herauszuführen.
Mit der Verstellung der Verschlußhülse 30 aus deren Lade
position in deren Schußposition trifft der am Stoßboden 44
der Verschlußhülse 30 fest angebrachte Zündstift 45 auf das
Schlagzündhütchen 5′ der festgehaltenen Patrone 2′ und lei
tet die Initiierung der Treibladung 4′ ein. Der sich darauf
hin aufbauende Treibladungsdruck treibt das Geschoß 3′ in
die Bohrung 16 des Waffenrohres 10 hinein und beschleunigt
das Geschoß 3′.
In dieser Schußposition liegt die vertikale Dichtfläche 46
am geschlossenen Hülsenende 42 an der vertikalen Rohrstirn
fläche 12 an. Weiterhin umfaßt die zylindrische Dichtfläche
47 den zylindrischen Endabschnitt des lagerseitigen Rohr
endabschnittes 11. Es wird eine hervorragende Abdichtung der
lagerseitigen Mündung der Bohrung 16 des Waffenrohres 10 er
halten. Der Treibladungsdruck kann optimal zur Beschleuni
gung des Geschoßes 3′ ausgenutzt werden.
Um die Anforderungen an die Masse der Verschlußhülse 30 und
an die Federkraft der Rückholfeder 50 zu vermindern, kann
eine zusätzliche kraftschlüssige Bremseinrichtung 20 vorge
sehen sein, welche zwischen dem lagerseitigen Rohrendab
schnitt 11 und dem Hülsenendabschnitt 41 wirkt und die Ver
schlußhülse 30 in deren Schußposition so lange festhält, bis
ein erheblicher Anteil der Gasdruckspitze des Treibladungs
druckes abgebaut ist. In der mit Fig. 1 dargestellten Aus
führungsform weist diese kraftschlüssige Bremseinrichtung 20
mehrere, radial ausgerichtete, im lagerseitigen Rohrendab
schnitt 11 ausgesparte Bohrungen 22 auf, die am vorderen
Lagerkonus 17 beginnen und in einer umlaufenden Nut 21
enden, die zum Außenumfang 13 des lagerseitigen Rohrendab
schnittes 11 hie offen ist. In diese Nut 21 ist ein Dicht
ring 23 aus Stahl oder Federbronze eingesetzt, der federnd
am Innenumfang 35 des Hülsenabschnittes 41 anliegt. Der
Treibladungsdruck preßt den Dichtring 23 zusätzlich gegen
den Innenumfang des Hülsenabschnittes 41 und erzeugt so eine
kraftschlüssige Bremswirkung, welche die Verstellung der
Verschlußhülse zu hemmen sucht.
Mit Fig. 2 ist eine alternative Ausführungsform der kraft
schlüssigen Bremseinrichtung 20 dargestellt. Gemäß dieser
Darstellung nimmt die Verschlußhülse 30 ihre Schußposition
ein. Die vertikale Dichtfläche 46 um den hinteren Lagerko
nus 43 herum liegt druckdicht an der Stirnfläche 12 des
Waffenrohres 10 um den vorderen Lagerkonus 17 herum an. Eine
Treibladung ist initiiert worden, und ein Geschoß 3 befin
det sich im Waffenrohr 10.
Wiederum ist eine umlaufende, nach außen offene Nut 21 im
lagerseitigen Rohrendabschnitt 11 vorgesehen, die über
radiale Bohrungen 22 in einer Strömungsverbindung mit dem
vorderen Lagerkonus 17 steht. Die Nut 21 oder jede Bohrung
22 ist zum Außenumfang 13 des Rohrendabschnittes 11 hin mit
Hilfe einer biegsamen Metallmembran 24 verschlossen. Solange
im vorderen Lagerkonus 17 oder im angrenzenden Abschnitt der
Waffenrohr-Bohrung 16 ein besonders hoher Gasdruck herrscht,
kann dieser die Metallmembranen 19 geringfügig auslenken, so
daß diese zur Anlage am Innenumfang 35 der Verschlußhülse 30
kommen kann und kraftschlüssig deren Verstellung hindert
oder zumindest verzögert.
Mit den Fig. 4a, 4b und 4c sind verschiedene Stellungen
einer alternativen Ladeeinrichtung 160 dargestellt. Das
Waffenrohr 10, die Verschlußhülse 30 und die Rückholfeder 50
weisen die mit Bezugnahme auf Fig. 1 erläuterte Ausbildung
auf. Abweichend - ist ein Magazin 101 vorgesehen, in welchem
die Patronen 2 mit der Patronenlängsachse im wesentlichen
parallel zur Rohrachse "A" ausgerichtet sind. Das Magazin
101 wird im Waffengehäuse 8 in einer solchen Anordnung ge
halten, daß sich eine entnahmebereite Patrone 2 etwa eine
Patronenlänge vor dem Ladefenster 34 befindet, wenn die Ver
schlußhülse 30 ihre Ladeposition einnimmt. Vom Außenumfang
der Verschlußhülse steht ein Steg 33 ab, der beim Zurück
fahren der Verschlußhülse 30 die oberste, entnahmebereite
Patrone 2 mitnimmt, aus dem Magazin 101 entfernt und in die
Greifeinrichtung 161 einer Ladeeinrichtung 160 einschiebt,
die sich zu diesem Zeitpunkt vor dem Ladefenster 34 befin
det.
Die Ladeeinrichtung 160 weist einen im wesentlichen U-för
migen Ladelöffel 165 auf, mit einem langen Schenkel 164 , und
einem kurzen Schenkel 166, die über einen Steg miteinander
verbunden sind. Am freien Ende des langen Schenkels 164 ist
die Greifeinrichtung 161 schwenkbar angebracht. Am kurzen
Schenkel 166 ist starr eine rechtwinklig abstehende Steuer
platte 167 angebracht, die schwenkbar um eine ortsfest ge
haltene Welle 168 gelagert ist. Von dieser Steuerplatte 167
steht ein Steuernocken 169 ab, der in eine Steuerkurve 171
einer Steuereinrichtung 170 eingreift. Die Steuereinrichtung 170
ist starr mit der Verschlußhülse 30 verbunden und führt
mit dieser eine Hin- und Herverstellung in Richtung der
Rohrachse "A" aus. Der gesamte Ladelöffel 165 ist um die
Welle 168 schwenkbar angeordnet.
In der Stellung gemäß Fig. 4a nimmt die Verschlußhülse 30
ihre Ladeposition ein. Die Greifeinrichtung 161 befindet
sich im Hülseninnenraum 32 und hält dort eine Patrone 2′′
fest, die sich vorher vor dem Ladefenster 34 befunden hatte.
In der Stellung gemäß Fig. 4b hat sich die Verschlußhülse
30 - nach Betätigung des Abzugbügels und Zurückführung einer
Sperrklinke - aus ihrer Ladeposition gelöst und eine Strecke
weit auf das Waffenrohr 10 zu bewegt. Der Ladelöffel 165
nimmt immer noch die Position gemäß Fig. 4a ein. Die von
der Greifeinrichtung 161 gehaltene Patrone 2′′ tritt mit
ihrem rückwärtigen Endabschnitt in den hinteren Lagerkonus
43 ein und wird dort im Klemmsitz festgehalten.
Bei der weiteren Hinverstellung der Verschlußhülse 30 auf
das Waffenrohr 10 zu gelangt der Steuernocken 169 in den
ansteigenden Zweig der Steuerkurve 171. Der Ladelöffel 165
wird zwangsweise um die Welle 168 geschwenkt, und die leere
Greifeinrichtung 161 wird aus dem Hülseninnenraum 32 her
ausgeführt und aus der Bewegungsbahn der Verschlußhülse 30
entfernt. Diese Stellung zeigt Fig. 4c. Die Verschlußhülse
30 kann unbehindert ihre Schußposition einnehmen. Der
vordere Abschnitt der Patrone 2′′ mit dem Geschoß 3′′ wird in
den vorderen Lagerkonus 17 eingeführt und dort festgeklemmt.
Der Zündstift 45 prallt auf das Zündplättchen 5′′.
Claims (19)
1. Eine Feuerwaffe für metallhülsenlose Munition,
mit einem ortsfesten Waffenrohr, das einen lagerseitigen
Rohrendabschnitt aufweist,
mit einem Verschlußteil, das eine Hin- und Herverstellung in Richtung der Rohrachse zwischen einer Schußposition benachbart zum Rohrende und einer Ladeposition ausführt, mit einer Ladeeinrichtung, und
mit einer Rückholfeder, welche das Verschlußteil in Rich tung auf das Rohr zu vorspannt,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschlußteil eine Verschlußhülse (30) ist, die eine Hülsenumfangswand (31) aufweist, die sich zwischen einem offenen Hülsenende (40) und einem geschlossenen Hülsen ende (42) erstreckt, und die einen Hülseninnenraum (32) begrenzt;
der an das offene Hülsenende (40) angrenzende Hülsenab schnitt (41) den lagerseitigen Rohrendabschnitt (11) in engem Abstand und längs einer ausgedehnten Überlappungs zone derartig umgreift, daß die Verschlußhülse (30) wäh rend ihrer gesamten axialen Hin- und Herverstellung an dem lagerseitigen Rohrendabschnitt (11) abgestützt und geführt ist;
in der Hülsenumfangswand (31) ein Ladefenster (34) ausge spart ist; und
eine metallhülsenlose Patrone (2, 2′′) mit Hilfe der Lade einrichtung (60, 160) durch das Ladefenster (34) hindurch in den Hülseninnenraum (32) einführbar ist.
mit einem Verschlußteil, das eine Hin- und Herverstellung in Richtung der Rohrachse zwischen einer Schußposition benachbart zum Rohrende und einer Ladeposition ausführt, mit einer Ladeeinrichtung, und
mit einer Rückholfeder, welche das Verschlußteil in Rich tung auf das Rohr zu vorspannt,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschlußteil eine Verschlußhülse (30) ist, die eine Hülsenumfangswand (31) aufweist, die sich zwischen einem offenen Hülsenende (40) und einem geschlossenen Hülsen ende (42) erstreckt, und die einen Hülseninnenraum (32) begrenzt;
der an das offene Hülsenende (40) angrenzende Hülsenab schnitt (41) den lagerseitigen Rohrendabschnitt (11) in engem Abstand und längs einer ausgedehnten Überlappungs zone derartig umgreift, daß die Verschlußhülse (30) wäh rend ihrer gesamten axialen Hin- und Herverstellung an dem lagerseitigen Rohrendabschnitt (11) abgestützt und geführt ist;
in der Hülsenumfangswand (31) ein Ladefenster (34) ausge spart ist; und
eine metallhülsenlose Patrone (2, 2′′) mit Hilfe der Lade einrichtung (60, 160) durch das Ladefenster (34) hindurch in den Hülseninnenraum (32) einführbar ist.
2. Die Feuerwaffe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein geteiltes Patronenlager vorhanden ist,
mit einem vorderen Lagerkonus (17) innerhalb des lager
seitigen Rohrendabschnittes (11) und mit einem hinteren
Lagerkonus (43) am geschlossenen Hülsenende (42).
3. Die Feuerwaffe nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der hintere Lagerkonus (43) einen Stoßboden (44) auf
weist; und
ein feststehender Zündstift (45) vorhanden ist, der orts fest an der Verschlußhülse (30) angebracht ist und von dem Stoßboden (44) in Richtung auf das Rohr (10) zu ab steht.
ein feststehender Zündstift (45) vorhanden ist, der orts fest an der Verschlußhülse (30) angebracht ist und von dem Stoßboden (44) in Richtung auf das Rohr (10) zu ab steht.
4. Die Feuerwaffe nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
am lagerseitigen Rohrende um den vorderen Lagerkonus (17)
herum eine Stirnfläche (12) vorhanden ist;
dieser Rohr-Stirnfläche (12) eine passende, vertikale Dichtfläche (46) am geschlossenen Hülsenende (42) um den hinteren Lagerkonus (43) herum zugeordnet ist; und
diese Flächen (12, 46) dicht aneinander anliegen, wenn die Verschlußhülse (30) ihre Schußposition einnimmt.
dieser Rohr-Stirnfläche (12) eine passende, vertikale Dichtfläche (46) am geschlossenen Hülsenende (42) um den hinteren Lagerkonus (43) herum zugeordnet ist; und
diese Flächen (12, 46) dicht aneinander anliegen, wenn die Verschlußhülse (30) ihre Schußposition einnimmt.
5. Feuerwaffe nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Innenumfang (35) der Hülsenumfangswand (31) eine
zylindrische Dichtfläche (47) ausgebildet ist, die sich
von der vertikalen Dichtfläche (46) weg auf das offene
Hülsende (40) zu erstreckt.
6. Die Feuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
am lagerseitigen Rohrendabschnitt (11) eine zum Außenum
fang (13) hin offene, umlaufende Nut (21) ausgespart ist,
und
in diese Nut (21) ein Dichtring (23) eingelegt ist, der federnd am Innenumfang (35) der Hülsenumfangswand (31) anliegt.
in diese Nut (21) ein Dichtring (23) eingelegt ist, der federnd am Innenumfang (35) der Hülsenumfangswand (31) anliegt.
7. Die Feuerwaffe nach den Ansprüchen 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Dichtring (23) an der zylindrischen Dichtfläche (47)
anliegt, wenn die Verschlußhülse (30) ihre Schußposition
einnimmt.
8. Die Feuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine Führungseinrichtung zwischen dem Innenum
fang (35) der Hülsenumfangswand (31) und dem Außenumfang
(13) des lagerseitigen Rohrendabschnittes (11) vorhanden
ist; und
diese Führungseinrichtung eine vorstehende Einrichtung (14) aufweist, die in eine Nut (36) eingreift, die eine Steuerkurve (37) begrenzt.
diese Führungseinrichtung eine vorstehende Einrichtung (14) aufweist, die in eine Nut (36) eingreift, die eine Steuerkurve (37) begrenzt.
9. Die Feuerwaffe nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungseinrichtung eine vorstehende Einrichtung (14)
am Außenumfang (13) des lagerseitigen Rohrendabschnittes (11)
und eine Nut (36) umfaßt, die wenigstens am Innen
umfang (35) der Hülsenumfangswand (31) ausgespart ist.
10. Die Feuerwaffe nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
über den Umfang gleichmäßig verteilt drei Führungsein
richtungen vorhanden sind, die je eine vorstehende Ein
richtung (14) und je eine Nut (36) mit Steuerkurve (37)
aufweisen.
11. Die Feuerwaffe nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerkurve (37) wenigstens zwei miteinander verbun
dene Steuerkurvenabschnitte (38, 39) aufweist, wobei der
erste Steuerkurvenabschnitt (38) schräg oder schrauben
förmig bezüglich der Rohrachse (A) verläuft und darauf
hin in den zweiten Steuerkurvenabschnitt (39) übergeht,
der parallel zur Rohrachse (A) verläuft.
12. Die Feuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
wobei die Verstellung der Verschlußhülse (30) aus deren
Schußposition in deren Ladeposition mit Hilfe des Gas
druckes erfolgt, der nach Initiierung einer Treibladung
(4) im Patronenlager aufgebaut wird, und
dieser Gasdruck unmittelbar nach Initiierung der Treib ladung (4) eine Gasdruckspitze durchläuft, dadurch gekennzeichnet, daß am lagerseitigen Rohrendabschnitt (11) wenigstens eine Bremseinrichtung (20) ausgebildet ist, die vom Gasdruck betätigt wird und kraftschlüssig auf die Verschlußhülse (30) so lange einwirkt, bis ein erheblicher Anteil der Gasdruckspitze abgebaut ist.
dieser Gasdruck unmittelbar nach Initiierung der Treib ladung (4) eine Gasdruckspitze durchläuft, dadurch gekennzeichnet, daß am lagerseitigen Rohrendabschnitt (11) wenigstens eine Bremseinrichtung (20) ausgebildet ist, die vom Gasdruck betätigt wird und kraftschlüssig auf die Verschlußhülse (30) so lange einwirkt, bis ein erheblicher Anteil der Gasdruckspitze abgebaut ist.
13. Die Feuerwaffe nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die kraftschlüssige Bremseinrichtung (20) wenigstens
eine durchgehende, radiale Bohrung (22) in der Wand des
lagerseitigen Rohrendabschnitts (11) aufweist; und
diese Bohrung (22) und/oder eine daran angrenzende Nut
(21) mit Hilfe eines beweglichen Bremselementes ver
schlossen ist, das unter der Wirkung der Gasdruckspitze
am Innenumfang (35) der Verschlußhülse (30) anliegt und
deren Herverstellung verzögert.
14. Die Feuerwaffe nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bremselement eine auslenkbare Membran (23) oder ein
verstellbarer, kolbenartiger Stopfen ist.
15. Die Feuerwaffe nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
am lagerseitigen Rohrendabschnitt (11) eine zum Außen
umfang (13) hin offene, umlaufende Nut (21) ausgespart
ist;
wenigstens eine durchgehende, radiale Bohrung (22) den Grund dieser Nut (21) mit dem vorderen Lagerkonus (17) verbindet; und
in diese Nut (21) ein Dichtring (23) eingelegt ist, der federnd am Innenumfang (35) der Hülsenumfangswand (31) anliegt.
wenigstens eine durchgehende, radiale Bohrung (22) den Grund dieser Nut (21) mit dem vorderen Lagerkonus (17) verbindet; und
in diese Nut (21) ein Dichtring (23) eingelegt ist, der federnd am Innenumfang (35) der Hülsenumfangswand (31) anliegt.
16. Die Feuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ladeinrichtung (60, 160) einen verschwenkbaren und/
oder verstellbaren Ladelöffel (165) mit einer Greifein
richtung (61, 161) aufweist, die eine Patrone (2) zu
packen und durch das Ladefenster (34) hindurch in den
Hülseninnenraum (32) einzuführen vermag.
17. Die Feuerwaffe nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Patronen (2) im Magazin (1) mit der Patronenlängs
achse im wesentlichen vertikal zur Rohrachse (A) ange
ordnet sind; und
die Greifeinrichtung (61) die Patrone (2) im wesentli chen längs eines 90°-Kreisbogens bewegt.
die Greifeinrichtung (61) die Patrone (2) im wesentli chen längs eines 90°-Kreisbogens bewegt.
18. Die Feuerwaffe nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Greifeinrichtung (61) die Patrone (2) mit dem Ge
schoß (3) voraus in den vorderen Lagerkonus (17) ein
führt.
19. Die Feuerwaffe nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Patronen (2) im Magazin (101) mit der Patronenlängs
achse im wesentlichen parallel zur Rohrachse (A) ange
ordnet sind;
beim Zurückfahren der Verschlußhülse (30) eine end ständige Patrone (2) aus dem Magazin (101) entfernt und in eine Greifeinrichtung (161) eingeschoben wird; und ein verschwenkbarer Ladelöffel (165) diese Greifeinrich tung (161) mit der Patrone (2′′) in den Hülseninnenraum (32) einführt und dort hält, bis die Verschlußhülse (30) erneut eine Hinverstellung auf das Waffenrohr (10) zu ausführt.
beim Zurückfahren der Verschlußhülse (30) eine end ständige Patrone (2) aus dem Magazin (101) entfernt und in eine Greifeinrichtung (161) eingeschoben wird; und ein verschwenkbarer Ladelöffel (165) diese Greifeinrich tung (161) mit der Patrone (2′′) in den Hülseninnenraum (32) einführt und dort hält, bis die Verschlußhülse (30) erneut eine Hinverstellung auf das Waffenrohr (10) zu ausführt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914140340 DE4140340A1 (de) | 1991-12-06 | 1991-12-06 | Feuerwaffe fuer metallhuelsenlose munition |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914140340 DE4140340A1 (de) | 1991-12-06 | 1991-12-06 | Feuerwaffe fuer metallhuelsenlose munition |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4140340A1 true DE4140340A1 (de) | 1993-06-09 |
Family
ID=6446486
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914140340 Withdrawn DE4140340A1 (de) | 1991-12-06 | 1991-12-06 | Feuerwaffe fuer metallhuelsenlose munition |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4140340A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10018924A1 (de) * | 2000-04-17 | 2001-10-25 | Disetronic Licensing Ag | Vorrichtung zur dosierten Verabreichung eines injizierbaren Produkts |
ITTO20100090A1 (it) * | 2010-02-10 | 2011-08-11 | Fernando Nicotera | Arma da fuoco priva di castello |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2326527A1 (de) * | 1973-05-24 | 1974-12-12 | Heckler & Koch Gmbh | Verschlussanordnung |
-
1991
- 1991-12-06 DE DE19914140340 patent/DE4140340A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2326527A1 (de) * | 1973-05-24 | 1974-12-12 | Heckler & Koch Gmbh | Verschlussanordnung |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10018924A1 (de) * | 2000-04-17 | 2001-10-25 | Disetronic Licensing Ag | Vorrichtung zur dosierten Verabreichung eines injizierbaren Produkts |
DE10018924C2 (de) * | 2000-04-17 | 2002-07-18 | Disetronic Licensing Ag | Vorrichtung zur dosierten Verabreichung eines injizierbaren Produkts |
ITTO20100090A1 (it) * | 2010-02-10 | 2011-08-11 | Fernando Nicotera | Arma da fuoco priva di castello |
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