DE4139472C1 - - Google Patents
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- G01N27/416—Systems
- G01N27/447—Systems using electrophoresis
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- G01N27/44769—Continuous electrophoresis, i.e. the sample being continuously introduced, e.g. free flow electrophoresis [FFE]
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und die Vorrichtung zur kontinuierlichen,
trägerfreien Ablenkungselektrophorese nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 bzw. 7.
Die Grundlagen der kontinuierlichen Elektrophorese, welche mit
einem flüssigen Träger arbeitet, sind seit langem bekannt und
z. B. im Jahrbuch 1968 der Max-Planck-Gesellschaft, S. 117-137
mit weiteren Literaturangaben veröffentlicht. Als Abkürzung
für diese Technik hat sich der Begriff FEE (free-flow electro
phoresis) eingebürgert.
FFE-Trennverfahren dienen zur Trennung von Ionen beliebigen
Molekulargewichts bis hin zu Biopartikeln, da die elektropho
retische Wanderung im elektrischen Feld unabhängig davon ist,
ob eine Ladung an einem Molekül oder einem Teilchen sitzt und
durch Anlagerung oder Adsorption von Fremdionen entstanden ist.
Das Verfahren wird sowohl zum präparativen wie auch zum analy
tischen Trennen verwendet.
Im folgenden werden ein Verfahren bzw. eine
Vorrichtung anhand von Fig. 3 näher erläutert, wie sie z. B. aus
der DE 37 42 292 C1, der EP 03 20 709 A1, der DE-OS 25 08 844 oder der
US 28 78 178 bekannt sind.
In dieser Abbildung ist die Trennkammer mit der Bezugsziffer 10
schematisiert dargestellt. Am oberen Einlaßende 13 der Trenn
kammer 10 befindet sich eine Einlaßöffnung 15, welche über
eine Medienleitung 22 mit einem höher gelagerten Vorratsbe
hälter 19 in Verbindung steht. Durch diese Einlaßöffnung 15
kann Trennmedium eingeführt werden. Weiterhin münden Leitungen
23 und 24 am oberen Ende 13 in die Trennkammer 10, die über
eine gemeinsame Medienpumpe 25 (eine Schlauchpumpe) in weite
re Medienbehälter 20 und 21 geführt sind.
Ein Probeneinlaß 16 in der Nähe des Einlaßendes 13 ist über
eine Probenleitung 27 und eine Blasenfalle 28 mit einem Pro
benbehälter 26 verbunden.
An den beiden Seiten der Trennkammer 10 sind Membranen 8 vor
gesehen, welche Elektroden 11 und 12 vom eigentlichen Trenn
raum abtrennen.
Am unteren Auslaßende 14 der Trennkammer 10 ist eine Viel
zahl von Fraktionsauslässen 17a-17n vorgesehen, die über
Fraktionsleitungen 30a-30n, welche über eine Fraktionspumpe
9 (eine Schlauchpumpe) geführt sind, mit einem Fraktionsbe
hälter 29 in Verbindung stehen.
Die Funktionsprinzipien dieser Anordnung werden im folgenden
erläutert.
Bei den bisher bekannten Verfahren bzw. Vorrichtungen werden
die Medien, insbesondere das Trennmedium und die Probe in den
Trennraum über einen längeren Zeitraum mit Hilfe von Schwer
kraft eingeführt. Man kann hierbei nur sehr schwer konstante
relative Förderraten erreichen, was die Genauigkeit des Trenn
ergebnisses erheblich beeinflußt.
Zur simultanen Fraktionierung verwendet man bisher Pumpen,
welche die Fraktionen absammeln. Dies bedeutet, daß man bei
z. B. 90 gewünschten Fraktionen eine Pumpe verwenden muß,
welche 90 voneinander vollständig getrennt arbeitende Kanäle
hat. Hier muß nun sichergestellt werden, daß in allen Kanälen
der gleiche Volumenstrom fließt. Hierfür verwendet man
Schlauchpumpen, deren relative Förderraten in den einzelnen
Kanälen durch die Einzelschläuche definiert sind. Dies bedeu
tet aber, daß der Innendurchmesser der Einzelschläuche die Vo
lumenströme bestimmt. Dieser Innendurchmesser ändert sich nun
im Laufe der Zeit, was bei dem hier vorliegenden Langzeitbe
trieb erheblich zum Tragen kommt. Bei der notwendigerweise
hohen Anzahl von Schläuchen (bzw. Fraktionskanälen) entstehen
auch bei der Verwendung von Silikonmaterial niedrigster Här
te Kräfte an den Lagern und Wellen der Pumpe, welche deren Be
triebsdauer erheblich verkürzen. Das hier als einziges ver
wendbare Silikon als Schlauchmaterial darf nur eine geringe
Wandstärke aufweisen, erlaubt aber dennoch nur eine geringe
Betriebsstundenzahl. Dieses ständige Auswechseln der Schläu
che ist arbeits- und kostenaufwendig.
Die "Trennschärfe" der Fraktionierung steht mit der Verweil
dauer der Probe im elektrischen Feld bzw. mit der Strömungs
geschwindigkeit in der Trennkammer in engem Zusammenhang.
Bei einer vorgegebenen Trennkammer kann darum nur eine be
grenzte Trennschärfe erzielt werden, da die Volumenströme
in den einzelnen Kanälen der Fraktionierungspumpe nicht belie
big klein gehalten werden können. Darüber hinaus nehmen bei
sinkenden Volumenströmen auch die Schwankungen in den Volumen
strömen zu, was zu oszillierenden Strömungsgeschwindigkeiten
in der Trennkammer und damit wiederum zu Verlusten in der
Trennschärfe führt.
Ein weiteres Problem bei der herkömmlichen FFE besteht darin,
daß in der Trennkammer auf keinen Fall ein merklicher Unter
druck entstehen darf, da sich sonst Gas- bzw. Luftblasen bil
den, welche das Trennergebnis ebenfalls erheblich stören. Die
ses Problem ist auch mit der Zuführung der Medien (bis auf
eines) mittels volumetrisch fördernder Pumpen nicht vollstän
dig lösbar, da auch hier die oben bereits erwähnten Restpul
sationen das Trennergebnis verschlechtern.
Das Material der Schläuche für die Fraktionierungspumpe
spielt eine weitere Rolle im Prozeß. Hier ist man auf ein hin
reichend weiches Material, eben Silikonschläuche, angewiesen,
während beständigeres Material wie beispielsweise PTFE zu
hart und damit nicht verwendbar ist.
Ein weiteres Problem stellt bei dem hier vorliegenden Lang
zeitprozeß die Veränderung an den Membranen dar, welche die
Elektrodenräume vom eigentlichen Trennraum abgrenzen. Insbe
sondere stören diese Effekte bei Anwendung eines Verfahrens
der kontinuierlichen isoelektrischen Fokussierung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren
bzw. einer Vorrichtung der eingangs genannten Art die Trenn
leistung auch im Langzeitbetrieb zu verbessern.
Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig durch die im Anspruch 1
und vorrichtungsmäßig durch die im Anspruch 7 angegebenen
Merkmale gelöst.
Ein wesentlicher Gedanke bei der vorliegenden Erfindung be
steht darin, daß die Strömungs- und Druckverhältnisse und
damit die Abflußrate der Fraktionierungen aus der Trennkammer
durch Zugabe eines Additivmediums mit definierter Flußrate
eingestellt werden. Dieses Additivmedium wird im Gegenstrom
zur Strömungsrichtung des Trenn- und des Probenmediums derart
zugegeben, daß in der Trennkammer selbst lediglich dieselben
Medien wie bisher, also das Trennmedium mit dem Probenmedium
fließen, beim Absammeln der Fraktionen aber das Additivmedium
mitabgesammelt wird. Dadurch kann eine im Prinzip beliebig
niedrige Strömungsgeschwindigkeit in der Trennkammer (im
Spalt) sichergestellt werden, obwohl ein ständiges Absammeln
von "Fraktionen" (dann natürlich in geringerer Konzentration)
erfolgt. Die Trennschärfe kann auf diese Weise erheblich ge
steigert werden.
Als Additivmedium führt man vorteilhafterweise Trennmedium zu.
Diesem kann man nun ein Reagenz hinzufügen, das mit (minde
stens) einer der Fraktionen reagiert, um die Reaktion bzw. de
ren Ergebnis festzustellen. Die Zugabe des Additivme
diums und die damit verbundene höhere Strömungsgeschwindigkeit
zwischen dem Fraktionsauslaß (also dem Absammelpunkt in der
Trennkammer) und einem entsprechenden Detektor in der Fraktions
leitung stellt eine erheblich verkürzte Verzögerungszeit si
cher.
Die Zuführung aller Medien geschieht über volumetrisch för
dernde Pumpen, z. B. Schlauchpumpen, während das Absammeln
rein passiv, also ohne Fraktionierungspumpe geschieht. Da
durch erübrigt sich die Vielkanal-Schlauchpumpe mit all ih
ren eingangs genannten Problemen. Die Fraktionierungsleitungen
bzw. -schläuche können bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus jedem
Material gewählt werden und behalten ihre mechanischen Eigen
schaften auch über sehr lange Verwendungszeiten hinweg, da
sie in keiner Weise mechanisch beansprucht werden. Die Volu
menströme der Fraktionen sind nicht nur durch absolut identi
sche Strömungsquerschnitte in den Leitungen wie bisher ein
stellbar, vielmehr kommt es bei Verwendung der vorliegenden
Erfindung nur noch darauf an, daß die Strömungswiderstände
identisch sind. Diese können bei verschieden großen lichten
Weiten der verwendeten Schläuche durch entsprechende Längenun
terschiede eingestellt werden. Hieraus ergibt sich auch
gleichzeitig, daß in der Trennkammer niemals ein Unterdruck
entstehen kann, vielmehr immer ein gewisser Überdruck herrscht.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der
mit denselben Vorteilen auch bei herkömmlichen FFE-Verfahren
bzw. FFE-Vorrichtungen anwendbar ist, werden im wesentlichen
konstante Volumenströme von Membranmedien derart randseitig
in die Trennkammer eingeführt, daß sich die trennkammerseiti
gen Flächen der Membranen innerhalb der Membranmedien befin
den und durch diese vom übrigen Trennraum mit darin enthalte
nem Trennmedium und Probenmedium abgetrennt werden. Die Grenz
flächen zwischen den Flüssigkeiten, also den Membranmedien
strömen und dem Trennmediumstrom (mit dem darin enthaltenen
Probenstrom) bilden Membranen. Im anodalen und im kathodalen
Bereich führt man hierbei unterschiedliche Trennmedien zu,
welche jeweils eine Ionenanreicherung bzw. Verarmung an den
Membranen verringern bzw. unterdrücken, also die Membraneigen
schaften konstant halten. Dies ist insbesondere im Langzeit
betrieb von erheblicher Bedeutung.
Vorzugsweise stellt man die Leitfähigkeiten der Membranmedien
im wesentlichen auf dieselben Werte ein, wie die des die Elek
troden herkömmlicherweise umgebenden Elektrodenpuffers. Auf
diese Weise werden eine Erwärmung der Membranen und der um
gebenden Bereiche und damit Veränderungen des elektrischen
Feldes wirksam verhindert.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, zu deren Erläu
terung die beiliegenden Abbildungen dienen. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine erste bevorzugte Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 eine zweite bevorzugte Ausführungsform der Erfindung,
und
Fig. 3 eine herkömmliche Vorrichtung.
In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich
wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform der Erfindung mün
det am unten gelegenen Einlaßende 13 eine Medienleitung 22
über eine Einlaßöffnung 15. Die Medienleitung 22 führt in
einen Vorratsbehälter 19.
In der Nähe des Einlaßendes 13 befindet sich ein Probenein
laß 16, der über eine Probenleitung 27 mit einem Probenbehäl
ter 26 verbunden ist.
Von der Medienleitung 22 zweigt eine Additivleitung 33 ab,
welche am obengelegenen Auslaßende 14 über einen Additivein
laß 18 in die Trennkammer 10 mündet.
Die Probenleitung 27, die (Trenn-)Medienleitung 22 und die
Additivleitung 33 sind über eine Medienpumpe 25 geführt, so
daß diese drei Medien in exakt gleichem Flußverhältnis ge
fördert werden.
Zur Einstellung des Additiv-Medienstroms ist bei der hier ge
zeigten Ausführungsform eine Bypassleitung 31 mit einem Regel
ventil 32 die Pumpe 25 überbrückend vorgesehen, so daß ein
Teil des Förderstroms zurückgeführt werden kann.
In der Trennkammer befinden sich (wie bei den herkömmlichen
Einrichtungen) Elektroden 11 und 12 hinter Membranen 8.
In der Nähe des oberen Auslaßendes 14 befinden sich Fraktions
auslässe 17a-17n, die über Fraktionsleitungen 30a-30n in
einen Fraktionsbehälter 29 geführt sind. In diesen Leitungen
ist keine Pumpe vorgesehen.
Bei der hier gezeigten Ausführungsform ist zusätzlich (mit
unterbrochenen Linien) ein Reagenzbehälter 34 gezeigt, der
über ein Regelventil 35 und eine Leitung 36 zur Additivleitung
33 geführt ist. Der nötige Zuführungsdruck kann durch Schwer
kraft, durch eine zusätzliche volumetrische Pumpe oder durch
Führung der Reagenzleitung 36 über die Pumpe 25 sichergestellt
werden.
Im Betrieb werden bei der hier gezeigten Ausführungsform der
Erfindung das Trennmedium über die Leitung 22 und die Probe
über die Leitung 27 mittels der Pumpe 25 kontinuierlich der
Trennkammer 10 zugeführt und strömen in Richtung auf das Aus
laßende 14. Hierbei wird die Probe in dem durch die Elektroden
11 und 12 erzeugten elektrischen Feld entsprechend den un
terschiedlichen Ladungen der Ionen oder Teilchen und ent
sprechend den für sie charakteristischen Reibungswiderständen
auf ihrem Weg zu den Fraktionsauslässen 17a-17n aufgetrennt.
Gleichzeitig wird über die Leitung 33 ein Additivmedium, im
vorliegenden Fall ebenfalls Trennmedium durch die Leitung 33
und den Additiveinlaß 18 der Trennkammer 10 zugeführt. Nach
dem die Fraktionsauslässe 17a-17n zwischen dem Additivein
laß 18 und der Einlaßöffnung 15 bzw. dem Probeneinlaß 16 lie
gen, strömt das Additivmedium im Gegenstrom zum Trennmedium
mit der darin enthaltenen Probe. Diese beiden (bzw. drei)
Volumenströme strömen nun gleichzeitig durch die Fraktions
auslässe 17a-17n, wobei die Fraktionsleitungen 30a-30n
derart hinsichtlich Durchmesser und Länge dimensioniert sind,
daß die Strömungswiderstände an den Fraktionsauslässen 17a-17n
im wesentlichen gleich sind. Auf diese Weise ist sicherge
stellt, daß der zum Trennmedium mit darin enthaltener Probe
bzw. deren Fraktion hinzutretende Additivstrom an allen Frak
tionsauslässen 17a-17n im wesentlichen gleich ist. Dies be
deutet nun, daß bei konstantem Volumenstrom (Volumen pro
Zeiteinheit) durch die Fraktionsleitungen 30a-30n je nach
Verhältnis des Additiv-Volumenstroms zur Summe der übrigen
Volumenströme eine hohe Strömungsgeschwindigkeit durch die
Trennkammer 10 zwischen den Elektroden 11/12 oder aber eine
niedrige Strömungsgeschwindigkeit einstellbar ist. Dadurch
kann die Verweildauer der "Proben-Elemente" im elektrischen
Feld und damit die Trenngenauigkeit eingestellt werden. Dies
wird insbesondere im Fall der kontinuierlichen isoelektri
schen Fokussierung wichtig, bei der die Flußraten in etwa um
den Faktor 5 niedriger als im Fall der bisher fast ausschließ
lich genutzten FF-Zonenelektrophorese liegen.
Durch diese Zugabe von Additivmedium im Gegenstrom kann man
zu enge Querschnitte oder Überlänge von Fraktionierungslei
tungen 30a-30n vermeiden, so daß die Gefahr von verstopften
Schläuchen mit zu geringen Innendurchmessern im Fall von Prä
zipitation bzw. Aggregation der Probe bzw. ihrer Bestandteile
nicht besteht. Auch ein hohes Totvolumen der Fraktionier
vorrichtung kann so vermieden werden. Man kann im Gegenteil
auch bei niedrigsten Flußraten im Trennraum eine Fraktionier
vorrichtung mit günstigem Innenlumen und kurzen Schläuchen
benutzen. Dadurch aber wird eine schnelle on-line Detektion
verbunden mit einer Regelung des Trennprozesses auf ein "sta
tionäres" Trennprofil im Langzeitversuch ermöglicht.
Durch die Zugabe eines Reagenz (über die Einrichtungen 34-36)
ebenfalls im Gegenstrom zusammen mit dem Additivmedium,
gelangt das Reagenz erst unmittelbar bei den Fraktionsaus
lässen 17a-17n zur Probenfraktion, so daß die Fraktionie
rung im elektrischen Feld nicht gestört wird, eine Reaktion
bzw. das Reaktionsprodukt aber mittels Detektoren sehr schnell
(bzw. nach) dem Fraktionsauslaß erfolgen kann.
Betrachtet man sich nun die erfindungsgemäße Vorrichtung ge
mäß Fig. 1 und die herkömmliche Vorrichtung nach Fig. 3, so
fällt als erster Unterschied sofort der Fortfall der Viel
kanalpumpe 9 auf, was eine erhebliche Vereinfachung darstellt.
Weiterhin wird als Unterschied sofort ersichtlich, daß inner
halb der Trennkammer 10 nie ein Unterdruck auftreten kann.
Im folgenden wird eine weitere bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung anhand von Fig. 2 näher erläutert.
Diese Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unterschei
det sich von derjenigen nach Fig. 1 dadurch, daß im randsei
tigen Bereich der Trennkammer 10 ein erster und ein zweiter
Membranmedieneinlaß 42 bzw. 43 vorgesehen sind, die über Lei
tungen 37 bzw. 38 mit Membranmedienbehältern 39 bzw. 40 ver
bunden sind. Alle, in die Trennkammer 10 führenden Leitungen
sind nach der Medienpumpe 25 über einen Pulsationsdämpfer
41 geführt.
Die Einlässe 42, 43 sind nun derart angeordnet, daß sich (in
Fig. 2 mit Pfeilen bezeichnet) Membranmedienströme 44 ausbil
den, welche entlang den Membranen 8 die Trennkammer durch
fließen und die Membranen vom übrigen Trennraum "abtrennen".
Durch diese Membranmedieneinlässe 42, 43 werden nun Stabi
lisierungsmedien eingeführt, welche je nach Polarität der hinter der
jeweiligen Membran 8 liegenden Elektrode 11 bzw. 12 eine Ionen
anreicherung bzw. eine Ionenverarmung verhindern bzw. kompen
sieren, welche aus den bekannten Selektivitätseigenschaften
von Membranen beim Ionentransport herrühren. Dadurch wird
nun die ansonsten unvermeidbare Veränderung der Membraneigen
schaften über längere Zeitdauer hinweg vermieden, so daß de
ren Einfluß auf die Trennleistung des Verfahrens im wesent
lichen ausgeschaltet wird.
Das eingeführte Stabilisierungs- bzw. Membranmedium bildet
nun in seiner Grenzschicht zum übrigen Trennraum-Inhalt sozu
sagen eine flüssige Membran und liefert über diese beiden
Grenzflächen alle benötigten Ionen in der richtigen absoluten
und relativen Konzentration. Vorzugsweise verwendet man ein
Stabilisierungsmedium mit einer, dem verwendeten Elektroden
puffer ähnlichen Leitfähigkeit, so daß über die Membran kein
Widerstandssprung und damit keine Erwärmung auftritt.
Das so modifizierte Verfahren (die so modifizierte Vorrich
tung) ist insbesondere bei Anwendung einer isoelektrischen
Fokussierung besonders vorteilhaft, bei welcher der selekti
ve Ionentransport an den herkömmlichen Membran-Abtrennungen
sich äußerst störend auswirkte. Hierbei sei darauf hingewie
sen, daß sich diese besondere Ausführungsform der Erfindung
auch zur Anwendung auf eine Vorrichtung nach Fig. 1 eignet,
da dort dasselbe Problem auftritt. Es handelt sich hiermit
also um eine sowohl zusätzlich, als auch unabhängig einsetz
bare (erfindungsgemäße) Lösung der eingangs gestellten Auf
gabe.
Aus Obigem geht hervor, daß das erfindungsgemäße Verfahren
bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Vielzahl von Vor
teilen dadurch mit sich bringen, daß die bisher notwendige
Fraktionspumpe fortfällt. Unter anderem ist es dadurch mög
lich, auf einfache Weise steril zu arbeiten, da Sterilfilter
druckseitig vorgesehen werden können.
Bezugszeichenliste
8 Membran
9 Fraktionspumpe
10 Trennkammer
11 Elektroden
12 Elektroden
13 Einlaßende
14 Auslaßende
15 Einlaßöffnung
16 Probeneinlaß
17 a-n Fraktionsauslaß
18 Additiveinlaß
19-21 Vorratsbehälter
22-24 Medienleitung
25 Medienpumpe
26 Probenbehälter
27 Probenleitung
28 Blasenfalle
29 Fraktionsbehälter
30 a-n Fraktionsleitung
31 Bypass
32 Regelventil
33 Additivleitung
34 Reagenzbehälter
35 Regelventil
36 Reagenzleitung
37 erste Membranmedienleitung
38 zweite Membranmedienleitung
39 erster Membranmedienbehälter
40 zweiter Membranmedienbehälter
41 Pulsationsdämpfer
42 erster Membranmedieneinlaß
43 zweiter Membranmedieneinlaß
44 Membranmedienstrom
9 Fraktionspumpe
10 Trennkammer
11 Elektroden
12 Elektroden
13 Einlaßende
14 Auslaßende
15 Einlaßöffnung
16 Probeneinlaß
17 a-n Fraktionsauslaß
18 Additiveinlaß
19-21 Vorratsbehälter
22-24 Medienleitung
25 Medienpumpe
26 Probenbehälter
27 Probenleitung
28 Blasenfalle
29 Fraktionsbehälter
30 a-n Fraktionsleitung
31 Bypass
32 Regelventil
33 Additivleitung
34 Reagenzbehälter
35 Regelventil
36 Reagenzleitung
37 erste Membranmedienleitung
38 zweite Membranmedienleitung
39 erster Membranmedienbehälter
40 zweiter Membranmedienbehälter
41 Pulsationsdämpfer
42 erster Membranmedieneinlaß
43 zweiter Membranmedieneinlaß
44 Membranmedienstrom
Claims (13)
1. Verfahren zur kontinuierlichen, trägerfreien Ablen
kungselektrophorese, bei welcher mindestens ein
Trennmedium als Träger und ein zu untersuchendes
Probenmedium mit im wesentlichen konstanter Zufluß
rate eine Trennkammer von einem Einlaßende zu einem
Auslaßende durchströmen, wobei das Probenmedium
durch ein mittels Elektroden erzeugtes elektrisches
Feld räumlich in abzusammelnde Fraktionen aufge
trennt wird, die mit im wesentlichen konstanter Ab
flußrate abgesammelt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Einstellung der Abflußrate der Trennkammer
im Bereich ihres Auslaßendes ein Additivmedium mit
einer definierten Flußrate im Gegenstrom zur Strö
mungsrichtung des Trenn- und des Probenmediums zuge
führt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Additivmedium Trennmedium zugeführt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktion oder deren Ergebnis detektiert wird
durch Hinzufügen mindestens eines mit mindestens ei
ner der Fraktionen reagierenden Reagenzes zum Addi
tivmedium.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Medien über volumetrisch fördernde Pumpen
zugeführt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im wesentlichen konstante Volumenströme von Mem
branmedien derart randseitig in die Trennkammer ein
geführt werden, daß sich die trennkammerseitigen
Flächen der Membranen innerhalb der Membranmedien
befinden und durch diese vom übrigen Trennmedium und
der Probe abgetrennt werden, unter Ausbildung von
Grenzflächen zwischen den Membranmedienströmen und
dem Trennmedium- und Probenstrom, und daß im anoda
len und im kathodalen Bereich unterschiedliche, je
weils eine Ionenanreicherung oder -verarmung an den
Membranen verringernde oder unterdrückende Membran
medien zugeführt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitfähigkeiten der Membranmedien im wesent
lichen gleich der eines die Elektroden umgebenden
Elektrodenpuffers eingestellt werden.
7. Vorrichtung zur kontinuierlichen, trägerfreien Ab
lenkungselektrophorese nach mindestens einem der An
sprüche 1-6, bestehend aus einer Trennkammer (10)
mit Elektroden (11, 12) und Membranen (8), mit min
destens einer Einlaßöffnung (15) an einem Einlaßende
(13) der Trennkammer (10) für ein Trennmedium mit im
wesentlichen konstanter Flußrate, mit mindestens ei
nem Probeneinlaß (16) beim Einlaßende (13) für eine
Probe mit im wesentlichen konstanter Flußrate, mit
einer Vielzahl von Fraktionsauslässen (17a-17n)
bei einem Auslaßende (14) der Trennkammer (10) zum
Absammeln von Fraktionen des Probenmediums mit im
wesentlichen konstanter Flußrate,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Auslaßende (14) der Trennkammer (10) ein Ad
ditiveinlaß (18) für ein im Gegenstrom zum Trenn-
und Probenmedium führbares Additivmedium vorgesehen
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Additiveinlaß (18) über eine Leitung (33)
mit einer zur Einlaßöffnung (15) für das Trennmedium
führenden Leitung (22) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
gekennzeichnet durch eine Einrichtung (34-36) zum
Zuführen eines Reagenz zum Additiveinlaß (18).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß an die Fraktionsauslässe (17a-17n) Schläuche
(30a-30n) mit definierten Strömungsquerschnitten
und über deren Längen eingestellten Strömungswider
ständen angeschlossen sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
gekennzeichnet durch randseitig in die Trennkammer
(10) mündende Membranmedieneinlässe (42, 43), und in
den randseitigen Bereichen der Trennkammer (10) die
Membranen (8) vom übrigen Trennmedium- und Proben
strom abtrennende Membranmedienströme unter Ausbil
dung von Grenzflächen zwischen den Membranme
dienströmen und dem Trennmedium- und Probenstrom.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Einlaßöffnungen (15, 42, 43) und Einlässen
(16, 18) Pumpeinrichtungen (25) vorgeschaltet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pumpeinrichtungen (25) eine einzige Mehrka
nalpumpe, vorzugsweise eine Vielfach-Schlauchpumpe
umfassen.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4139472A DE4139472C1 (de) | 1991-11-29 | 1991-11-29 | |
US07/981,607 US5275706A (en) | 1991-11-29 | 1992-11-25 | Method and apparatus for continuous, carrier-free deflection electrophoresis |
JP31805992A JP3242170B2 (ja) | 1991-11-29 | 1992-11-27 | 連続キャリアフリー偏向電気泳動方法及び装置 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4139472A DE4139472C1 (de) | 1991-11-29 | 1991-11-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4139472C1 true DE4139472C1 (de) | 1993-03-11 |
Family
ID=6445948
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4139472A Expired - Lifetime DE4139472C1 (de) | 1991-11-29 | 1991-11-29 |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US5275706A (de) |
JP (1) | JP3242170B2 (de) |
DE (1) | DE4139472C1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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