DE4138975A1 - Stecksystem zum verbund von bestandteilen von modellgussprothesen - Google Patents

Description

Modellgußprothesen gehören in der Zahnmedizin zur Standartversorgung eines Lückengebisses, welches nicht (mehr) durch festsitzenden prothetischen Ersatz zu versorgen ist. Im Munde des Patienten werden Modellgußprothesen (meistens) durch Klammern, welche in einem Stück mit der Basis gegossen werden, befestigt.

In der Fachliteratur gibt es viele Hinweise auf allgemeine Paßungenauigkeiten: Kobes, L.: Untersuchungen zur Paßgenauigkeit von Modellgußarbeiten; Dtsch. Zahnärztl. Z. 43, 515 (1988) Spiekermann, H.; Gründler, H.: Die Modellgußprothese; Quintessenz, Berlin (1977) Tietz, H.D.: Glaber, B.: Gußeigenspannungen; Gießereitechnik 12, 367 (1978).

Da der im Labor tätige Zahntechniker auf einem starren Gipsmodell arbeitet, hat er keine Möglichkeit zur Kontrolle der Kräfte, die auslenkend auf den Gipszahn wirken. Diese Kräfte, welche infolge von Verspannungen und Paßungenauigkeiten auftreten, sind in einem Kiefermodell mit beweglichen Zähnen gemessen worden (siehe Dissertation von Lutz Kaiser, Göttingen, 1986). Solche Paßungenauigkeiten können beim Patienten Zahnauslenkungen, Schädigungen des Parodonts, Zahnverlust usw. nach sich ziehen.

Durch das Abtrennen und Repositionieren der Bestandteile (Klammern, usw.) auf dem Gipsmodell oder im Munde des Patienten, soll deren spannungsfreier Sitz ermöglicht werden. Das neue Stecksystem stellt dabei die Verbindung der Bestandteile der Modellgußprothese wieder her.

Ein Ausführrungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.

Fig. 1 beschreibt die Form des Steckers und das Prinzip der Steckverbindung. Der Stecker (1) besitzt vier Stifte (2), die in je zwei Bohrungen (3) der beiden zu verbindenden Bestandteile eingeführt werden können. Der Innendurchmesser der Bohrungen ist größer als der Außendurchmesser der Stifte des Steckers. Durch diese Spielpassung wird eine dreidimensionale Lagekorrektur der Prothesenbestandteile zueinander ermöglicht. Um eine möglichst geringe Größe des Steckers zu ermöglichen, sind die Stifte auf der Platte versetzt angeordnet. Die Stifte sind so lang, daß sie vollständig von der Bohrung aufgenommen werden. Der Stecker besteht aus dem Material der Modellgußprothese oder einem anderem Metall.

Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel bei einem Modellguß im Unterkiefer.

Der Stecker sollte vor dem Einbetten der Wachsmodellation vorhanden sein. Zur Herstellung des Steckers gibt es folgende Möglichkeiten:

a) freie Modellation in Wachs, dann umsetzen (gießen) in Metall
b) Ausfüllen eines entsprechenden Formteils in Wachs, dann Wachsmodellation umsetzen in Metall,
c) Umsetzen eines Fertigformteils in Metall
d) Industrielle Herstellung des fertigen Steckers.

Durch Eindrücken der Stifte in die Wachsmodellation in der gewünschten Position legt der Zahntechniker die Lage der späteren Bohrungen zur Aufnahme der Stifte des Steckers fest. Nach dem Guß der Modellation der Modellgußprothese werden die Löcher mit einem Rosenbohrer oder einem anderen rotierenden Instrument aufgeweitet, so daß die Stifte in den Bohrungen Spiel haben.

Die Bestandteile der Modellgußprothese werden zwischen den Bohrungspaaren getrennt und auf dem Gipsmodell oder im Munde des Patienten einzeln positioniert und anschließend mit dem Stecker neu fixiert, indem dieser in die dafür vorgesehenen Bohrungen gesteckt und anschließend verklebt oder zementiert wird, so daß die Bestandteile der Modellgußprothese wieder miteinander verbunden sind.

Für diese Befestigung (4) sind handelsübliche Verblockungsmaterialien denkbar, wie z. B.: Kamba Sit (Bego), Nimetic-cem (Espe) oder Minetic grip (Espe).

Claims (1)

1. Stecksystem zum Verbund von Bestandteilen von Modellgrußprothesen, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verbindenden Bestandteile Bohrungen besitzen, in welche die Stifte eines sie verbindenden Steckers einzementiert oder eingeklebt werden.