DE4138618C2 - Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von SchwefelsäureInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstel
lung von Schwefelsäure, wie im Oberbegriff des Patent
anspruchs angegeben.
Aus der DE-OS 19 13 542 ist ein Verfahren zur Gewinnung
von Schwefelsäure bekannt, bei dem das in einem Konver
tereinlaß-Gasstrom enthaltene Schwefeldioxid zu Schwe
feltrioxid in mehreren Katalysatorstufen mit einer zwi
schengeschalteten Schwefeltrioxid-Extraktionsstufe oxy
diert wird, wobei der dem Konvertereinlaß zugeführte
Gasstrom eine höhere Temperatur als die Anfangstempera
tur der katalytischen Umwandlung hat und die Zwischen
stufe zur Schwefeltrioxid-Extraktion ein relativ küh
les, noch nicht umgewandeltes Schwefeldioxid enthalten
des Rückströmgas erzeugt. Dabei ist vorgesehen, daß der
anfängliche Konvertereinlaß-Gasstrom auf eine Anfangs
temperatur der katalytischen Umwandlung durch Wärmeaus
tausch mit dem Rückströmgas abgekühlt wird, daß ferner
der Katalysereaktionsgasstrom nach jeder vor der Zwi
schenstufe für die Extraktion liegenden katalytischen
Umwandlungsstufe mit Ausnahme der dieser Extraktions
stufe unmittelbar vorhergehenden Umwandlungsstufe durch
indirekten Wärmeaustausch mit dem Rückströmgas auf eine
Anfangstemperatur der Umwandlung abgekühlt wird und daß
das Rückströmgas durch den Wärmeaustausch mit dem Kon
vertereinlaß-Gasstrom und dem Katalyse-Reaktionsgas
strom auf eine Anfangstemperatur der Umwandlung aufge
wärmt wird. Dabei kann der dem Konvertereinlaß zugeführ
te Gasstrom aus einem Schwefelverbrennungsofen gewonnen
werden. Als nachteilig wird bei diesem bekannten Verfah
ren angesehen, daß das im Schwefelverbrennungsofen ent
stehende Verbrennungsgas in seiner gesamten Menge dem
Konvertereinlaß zugeführt wird, was zu der Erfordernis
führt, eine Kühlung mittels kalter Luft auf ein passen
des Temperaturniveau durchzuführen. Diese Kühlung mit
kalter Luft verschlechtert ersichtlich den thermischen
Wirkungsgrad des Verfahrens.
Auch das aus der US-PS 3 443 896 bekannte Verfahren zur
Herstellung von Schwefelsäure verwendet, wie vorstehend
schon beschrieben, den gesamten Verbrennungsgasstrom
aus dem Verbrennungsofen für die Erhitzung im Abhitze
kessel, was zwangsläufig auch hier zu dem oben schon
dargelegten Nachteil führt.
Aus der DE-PS 28 38 112 ist ein Verfahren zur Herstel
lung von Schwefelsäure mittels dreistufiger Konversion
unter zwischenstufiger Absorption des Schwefeltrioxids
bekannt. Gemäß dieser Lösung wird der Oxidationsprozeß
in einer Fünf-Boden-Apparatur durchgeführt, in welcher
die drei ersten Böden die erste Kontaktstufe bilden,
hingegen der vierte und fünfte Boden entsprechend die
zweite und dritte Kontaktstufe. Nach der ersten und
zweiten Kontaktstufe erfolgt die zwischenstufige Absorp
tion des entstandenen Schwefeltrioxids und nach der
dritten Kontaktstufe werden die Gase zur Endabsorption
geleitet, darauffolgend in die Atmosphäre ausgeschie
den. Zwecks Beibehalten der entsprechenden Temperatur
bedingungen des Oxidationsprozesses von Schwefeldioxid
werden die Gase aus der ersten und zweiten Kontaktstufe
zuerst einer Absorption unterworfen und darauffolgend
in Wärmeaustauschern bis zur Temperatur von 430° er
hitzt. Der Erhitzungsprozeß verläuft zweistufig: Zuerst
erfolgt eine Erhitzung mittels der Gase aus dem dritten
Boden der Kontaktapparatur, desweiteren werden die Gase
nach der ersten Absorptionsstufe durch die Gase aus dem
ersten Boden der Kontaktapparatur erhitzt, hingegen die
Gase nach der zweiten Absorptionsstufe mittels Gasen
aus dem zweiten Boden der Kontaktapparatur. Die Gase
aus dem dritten Boden der Kontaktapparatur erhitzen zu
erst die Gase nach der zweiten Absorptionsstufe und da
rauffolgend die Gase nach der ersten Absorptionsstufe.
Der Oxidationsprozeß von Schwefeldioxid wird auf allen
Böden der Kontaktapparatur auf einem festen Katalysator
bett durchgeführt und die Beseitigung des Schwefeltri
oxids kann durch Absorption oder durch Kondensation
oder durch Absorption und Kondensation erfolgen.
Aus der DE-PS 28 47 602 ist ebenfalls ein Verfahren zur
Herstellung von Schwefelsäure mittels dreistufiger Oxi
dation von Schwefeldioxid unter zwischenstufiger Besei
tigung des entstandenen Schwefeltrioxids bekannt. Gemäß
dieser Lösung werden die Gase aus der ersten bzw. zwei
ten Kontaktstufe nach zwischenstufiger Beseitigung des
Schwefeltrioxids wiederholt zur erforderlichen Tempe
ratur dreistufig erhitzt. Zunächst erfolgt das Erhitzen
mit Gasen aus der ersten Kontaktstufe, daraufhin mit Ga
sen aus der zweiten und/oder dritten Kontaktstufe; die
Endaufheizung der auf die zweite Stufe geleiteten Gase
erfolgt hingegen durch die den ersten Boden verlassen
den Gase und die Endaufheizung der auf die dritte Stufe
geleiteten Gase durch die den zweiten Boden der Kontakt
apparatur verlassenden Gase. Diese Lösung garantiert
nicht volle autothermische Bedingungen des Herstellungs
prozesses von Schwefelsäure, da hier nicht die bedeu
tende Senkung des Umwandlungsgrades des Schwefeldioxids
zum Schwefeltrioxid auf der ersten Kontaktstufe bei tra
ditioneller Bestückung der Böden mit Katalysatoren in
Zylinderform berücksichtigt wird. Ein weiterer Nachteil
dieser Lösung besteht in der Unmöglichkeit ihrer Verwen
dung bei Modernisierung von Anlagen ohne gründlichen
Umbau der bestehenden Wärmesysteme.
Für die vorliegende Erfindung stellt sich deshalb die
Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäu
re der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem die
vorstehend dargelegten Nachteile vermieden werden und
das eine volle Autothermität des Verfahrens bei einer
guten Ausbeute, also sowohl einen hohen thermischen wie
chemischen Wirkungsgrad aufweist.
Die Lösung der Aufgabe gelingt durch ein Verfahren zur
Gewinnung von Schwefelsäure, welches auf der Oxidation
von Schwefeldioxid aus einem Schwefelverbrennungsofen
mit einem Abhitzekessel mittels in drei Kontaktstufen
vorgenommener Oxidation unter zwischenstufiger Beseiti
gung vom entstandenen Schwefeltrioxid beruht, wobei das
in die zweite Kontaktstufe eingeführte Gas durch einen
Gasstrom aus der ersten Kontaktstufe und das in die
dritte Kontaktstufe eingeführte Gas durch das aus der
zweiten oder aus der dritten Kontaktstufe austretende
Gas erwärmt wird, welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß in die dritte Kontaktstufe eingeführtes Gas zusätz
lich durch einen direkt dem Schwefelverbrennungsofen
entnommenen ersten Teilstrom des Verbrennungsgases er
hitzt wird und dann dem aus dem Abhitzekessel strömende
Gas des zweiten Teilstroms des Schwefelverbrennungs
ofens zugemischt wird.
Das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren garantiert
durch Ausnutzung der Wärmeenergie eines Teiles der hei
ßen Gase aus dem Ofen zur Verbrennung von Schwefel eine
volle Autothermität des Prozesses bei Bestückung der
Kontaktapparatur mit einem Ringkatalysator, was zusätz
lich eine Erhöhung des Ausbeute ermöglicht. Überdies
garantiert die erfindungsgemäße Lösung einen hohen Grad
der Endumwandlung und ermöglicht eine wesentliche Ver
minderung der Emission von Schwefeldioxid in die Atmos
phäre während des Anlaufs einer das Verfahren ausführen
den Anlage.
Von zusätzlichem Vorteil dieser Lösung ist die Möglich
keit des Anbaues einer dritten Kontaktstufe unter Beibe
halten des bisherigen Systems der zweistufigen Oxida
tion, was Modernisierungsarbeiten an bestehenden Anla
gen bedeutend verringert.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand
einer Zeichnung zweier Ausführungsbeispiele erläutert,
worin
Fig. 1 ein Installationsschema mit Vorwärmen der auf
eine dritte Kontaktstufe geleiteten Gase mit
Gasen nach einer dritten Kontaktstufe darstellt
und
Fig. 2 das Installationsschema mit Vorerwärmung der
auf die dritte Kontaktstufe geleiteten Gase mit
Gasen nach einer zweiten Kontaktstufe illu
striert.
Flüssiger Schwefel wird mit einer Temperatur von 145°C
in einen Ofen 1 eingebracht, wo ein Verbrennungsprozeß
in Trockenluft abläuft. Im Ergebnis dieses Prozesses
entstehen Gase mit einem Gehalt von ca. 11% Schwefel
dioxid und mit einer Temperatur von ca. 1.000°C.
Diese Gase werden in einen Abhitzekessel 2 geleitet,
wo deren Abkühlung erfolgt, wonach sie in eine Kontakt
apparatur 3 abgeführt werden. Die Kontaktapparatur 3
ist mit fünf Böden versehen, welche mit einem Ringkata
lysator bestückt sind. Die ersten drei Böden der Kon
taktapparatur 3 bilden die erste Kontaktstufe und der
vierte und fünfte Boden entsprechend die zweite und
dritte Kontaktstufe. Die Temperatur der in die Kontakt
apparatur 3 eingeführten Gase beträgt ca. 425°C. Die
Temperaturregelgung erfolgt durch Zusatz einer entspre
chenden Menge an heißen Gasen aus dem Ofen 1 zu den
Gasen nach dem Abhitzekessel 2.
Auf dem ersten Boden der Kontaktapparatur 3 erfolgt die
Oxidation von Schwefeldioxid. Im Ergebnis dieses Prozes
ses steigt die Temperatur der Gase bis ungefähr 600°C.
Die den ersten Kontaktboden verlassenden Gase werden in
einem Wärmeaustauscher 4 bis zu einer Temperatur von
ca. 460°C mittels der zu der zweiten Kontaktstufe gelei
teten Nachabsorptionsgase abgekühlt, wonach sie auf den
zweiten Boden der Kontaktapparatur 3 geleitet werden.
Nach dem zweiten Boden der Kontaktapparatur 3 werden
die Gase mit einer Temperatur von ca. 530°C in einen
Wärmeaustauscher 5 geleitet, wo deren Abkühlung bis
ca. 450°C mit zu dem zweiten Kontaktboden geleiteten
Nachabsorptionsgasen erfolgt; daraufhin werden sie auf
den dritten Boden der Kontaktapparatur 3 geleitet. Die
den dritten Boden der Kontaktapparatur verlassenden
Gase weisen eine Temperatur von ca. 480°C auf. Ferner
werden diese Gase Wärmeaustauschern 6 und 7 zugeführt,
wo eine Abkühlung bis auf eine Temperatur von ca. 200°C
erfolgt. Danach werden die Gase zwecks Beseitigung von
Schwefeltrioxid zu einem zwischenstufigen Absorptions
turm WA I geleitet.
Die Gase aus dem Absorptionsturm WA I mit einer Tempera
tur von ca. 70°C werden in den in Reihen geschalteten
Wärmeaustauschern 6, 5 und 4 bis zu einer Temperatur
von ungefähr 430°C mit Gasen aus dem ersten Kontaktbo
den erhitzt und auf den vierten Boden der Kontaktappara
tur 3 geleitet, welcher die zweite Kontaktstufe bildet.
Hier erfolgt die weitere Oxidation des Schwefeldioxids.
Nach der zweiten Kontaktstufe werden die Gase mit einer
Temperatur von ca. 450°C in einem Ekonomiser 8 bis zu
einer Temperatur von ca. 200°C abgekühlt, wonach sie
zu einem Absorptionsturm WA II geleitet werden, wo eine
Entfernung von umreagiertem Schwefeldioxid erfolgt.
Nach Verlassen des Absorptionsturms WA II mit einer
Temperatur von ca. 80°C werden die Gase nach vorheriger
Erhitzung auf 425°C auf den fünften Boden der Kontakt
apparatur 3 geleitet, welcher die dritte Kontaktstufe
bildet. Der Erhitzungsprozeß verläuft zweistufig: zu
nächst werden die Gase in in Reihen geschalteten Wärme
tauschern 9 und 10 mit Gasen aus der dritten Kontakt
stufe erhitzt und nachfolgend werden sie in einem Aus
tauscher 11 mit heißen Gasen aus dem Ofen 1 aufgeheizt.
Auf dem fünften Boden der Kontaktapparatur 3 erfolgt
die Oxidation des entstandenen Schwefeldioxids, so daß
der totale Umwandlungsgrad 99,95% beträgt. Die Gase mit
einer Temperatur von ca. 440°C werden nach Abkühlung in
den Wärmeaustauschern 9 und 10 bis zu einer Temperatur
von ca. 180°C in den Absorptionsturm WA III geleitet,
woraus sie nach Beseitigung des Schwefeltrioxids in die
Atmosphäre entlassen werden.
In dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel werden im Un
terschied zum ersten Beispiel die nach dem zweiten Ab
sorptionsturm WA II auf die dritte Kontaktstufe gelei
teten Gase in den Wärmeaustauschern 9 und 10 mit Gasen
aus der zweiten Kontaktstufe vorgewärmt und nachfolgend
im Wärmeaustauscher 11 mit heißen Gasen aus dem Ofen 1
aufgeheizt.
Claims (1)
1. Verfahren zur Gewinnung von Schwefelsäure, welches auf
der Oxidation von Schwefeldioxid aus einem Schwefelver
brennungsofen mit einem Abhitzekessel mittels in drei
Kontaktstufen vorgenommener Oxidation unter zwischenstu
figer Beseitigung vom entstandenen Schwefeltrioxid be
ruht, wobei das in die zweite Kontaktstufe eingeführte
Gas durch einen Gasstrom aus der ersten Kontaktstufe und
das in die dritte Kontaktstufe eingeführte Gas durch das
aus der zweiten oder aus der dritten Kontaktstufe aus
tretende Gas erwärmt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die dritte Kontaktstufe eingeführtes Gas zusätz
lich durch einen direkt dem Schwefelverbrennungsofen ent
nommenen ersten Teilstrom des Verbrennungsgases erhitzt
wird und dann dieser Teilstrom dem aus dem Abhitzekessel strömende Gas
des zweiten Teilstroms des Schwefelverbrennungsofens zu
gemischt wird.
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