DE4138599A1 - Wirbelzonenreaktor - Google Patents
WirbelzonenreaktorInfo
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- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/02—Aerobic processes
- C02F3/12—Activated sludge processes
- C02F3/1205—Particular type of activated sludge processes
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- C02F3/2806—Anaerobic processes using solid supports for microorganisms
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- C12M—APPARATUS FOR ENZYMOLOGY OR MICROBIOLOGY; APPARATUS FOR CULTURING MICROORGANISMS FOR PRODUCING BIOMASS, FOR GROWING CELLS OR FOR OBTAINING FERMENTATION OR METABOLIC PRODUCTS, i.e. BIOREACTORS OR FERMENTERS
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- C12M27/18—Flow directing inserts
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Description
Die Erfindung betrifft einen Reaktor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Solche Reaktoren in Form von Festbettreaktoren zum Fixieren organischer
Biomasse in der Abwassertechnik sind seit langem bekannt und im Einsatz. Der
Betrieb solcher Festbettreaktoren ist nicht unproblematisch, da bei
Füllkörpern, die spezifisch leichter als Wasser sind, die Gefahr des
Aufschwimmens und bei Füllkörpern, die spezifisch schwerer als Wasser sind,
die Gefahr des Absetzens permanent besteht. Treten solche ungewollten
Betriebsverhältnisse ein, verkleben die Füllkörper untereinander, und die
Reinigungsleistung des Bioreaktors geht zwangsläufig sehr stark zurück.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Reaktortyp anzugeben, bei dem die
ungewollten Betriebszustände nicht auftreten bzw. auf ein Minimum reduziert
sind.
Die Lösung der Aufgabe ist im Anspruch 1 gekennzeichnet.
Durch den tangentialen Einlauf des Wasser-Gas-Gemisches in das Gefäß wird der
Reaktorinhalt in Rotation versetzt. Ferner entsteht unmittelbar an der
Einlaufstelle eine starke Turbulenz. Die Rotation des Reaktorinhaltes ist in
der Eintragsebene erheblich höher als in Höhe des Wasserspiegels. Dadurch
wirken im Reaktorinhalt Scherkräfte, die die Gefahr des Zusammenklebens der
eingesetzten Festkörper herabsetzen. Die aufsteigenden Gase, z. B. Luft bei
aeroben Prozessen, verursachen eine Verwirbelung der in der Schwebe
gehaltenen Festkörper und reduzieren ebenfalls die Gefahr eines
Zusammenklebens. Die starke Verwirbelung und hohe Rotation im Standrohr
einschließlich der starken Scherkräfte durch die aufsteigenden Gase reißt
eventuell zusammengeklebte Festkörper auseinander, so daß ein optimaler
Betriebszustand erhalten bleibt.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
So kann vorgesehen sein, daß das Standrohr sich am unteren Ende
trichterförmig aufweitet und in eine konische Verjüngung des Gefäßes am
Gefäßboden hineinragt. Dabei bleibt zwischen dem Rand der trichterförmigen
Aufweitung und der Gefäßwand ein Ringspalt für den Flüssigkeits- und
Füllkörperdurchtritt erhalten. Durch die trichterförmige Aufweitung
einerseits und die konische Verjüngung andererseits ergeben sich optimale
Verwirbelungs- und Strömungsverhältnisse. Das erste Zulaufrohr endet dabei
zweckmäßig oberhalb der trichterförmigen Aufweitung und das zweite Zulaufrohr
unterhalb der Trichteröffnung. Um bei aeroben Prozessen zusätzlich Luft für
eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Mikroorganismen sicherzustellen,
kann im Gefäßboden zusätzlich ein nach oben gerichtetes Zulaufrohr zentral
angeordnet sein.
Ablauföffnungen werden zweckmäßig am oberen Ende des Gefäßes im Bereich der
oberen Mündung des Standrohres angebracht. Zur Zuführung oder Wiederzuführung
für die Feststoffe kann das Gefäß Öffnungen in mittlerer Höhe besitzen. Zur
Erzielung möglichst günstiger Verhältnisse soll die Flüssigkeitsfüllhöhe im
Gefäß wenigstens gleich dem 1,5fachen Wert des Gefäßdurchmessers sein.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Längsschnitt durch einen
Wirbelzonenreaktor nach der Erfindung;
Fig. 2, 3, 4 Schnittansichten des Reaktors entsprechend den
Schnittlinien II-II, III-III, IV-IV in Fig. 1.
Das Reaktorgefäß 1 ist ein Zylinder mit Kreisquerschnitt und einem
Durchmesser D. Im unteren Bereich ist eine konische Verjüngung 2 angesetzt,
die am Gefäßboden in einen kurzen zylindrischen Stutzen 3 mit einem
Durchmesser D1 übergeht. Im Inneren des Reaktorgefäßes 1 ist auf nicht
dargestellte Weise ein Standrohr 4 mit einem Durchmesser D3 zentral
gehaltert. Das Standrohr 4 besitzt an seiner unteren Mündung einen
trichterförmigen Ansatz 5 mit einem maximalen Durchmesser D2. Zwischen dem
Ansatz 5 und der Wand der Verjüngung 2 verbleibt ein Ringspalt 6.
In den zylindrischen Stutzen 3 ist tangential ein erstes Zulaufrohr 7
eingeführt, und ein zweites Zulaufrohr 8 führt ebenfalls tangential in den
Behälter 1 dicht oberhalb des trichterförmigen Ansatzes 5. Im zylindrischen
Stutzen 3 mündet zentral ein weiteres, nach oben gerichtetes Zulaufrohr 9.
Dicht unter dem oberen Ende des Standrohrs 4 sind um den Durchmesser verteilt
(vgl. Fig. 4) Ablauföffnungen 10 und in mittlerer Höhe des Behälters 1
Zuführöffnungen 11 (vgl. Fig. 5) angeordnet.
Der Behälter 1 ist auf einer Höhe H (vgl. Fig. 1) bis zum Wasserspiegel im
Bereich der Ablauföffnungen 10 mit dem zu reinigenden Wasser sowie
Feststoffen als Trägerkörper für Mikroorganismen gefüllt. Solche Trägerkörper
sind bekannt. Sie bestehen beispielsweise aus Kunststoffen.
Durch das tangentiale Zulaufrohr 8 wird ein Wasser-Gas-Gemisch in den
Behälter 1 eingetragen und versetzt seinen Inhalt in Rotation. Ferner
entsteht an der Einlaufstelle eine starke Turbulenz. Die Rotation des
Behälterinhalts ist in der Eintragsebene erheblich schneller als in Höhe des
Wasserspiegels im Bereich der Ablauföffnungen 10. Dadurch ergeben sich
Scherkräfte, die die Gefahr des Zusammenklebens der eingesetzten Trägerkörper
verringern. Durch die aufsteigenden Gase, z. B. Luft, bei aeroben Prozessen
wird eine Verwirbelung der Trägerkörper erreicht, wodurch die Gefahr des
Zusammenklebens weiter verringert ist. Dabei wird nur so viel Wasser-Gas-
Gemisch durch das Zulaufrohr 8 eingebracht, daß die eingesetzten
Trägerkörper, die spezifisch schwerer als Wasser sind, gerade in der Schwebe
gehalten werden können. Die Trägerkörper befinden sich dann im wesentlichen
im mittleren und oberen Bereich des Behälters 1 außerhalb des Standrohres 4.
Durch das Zulaufrohr 7 im zylindrischen Stutzen 3 wird ebenfalls tangential
ein Gas-Wasser-Gemisch eingetragen, dessen Volumen so groß ist, daß eine sehr
schnelle Rotation entsteht. Diese Rotation setzt sich im trichterförmigen
Ansatz 5 und dann im Standrohr 4 bis zum Wasserspiegel fort. Dabei wird durch
das mit eingetragene Gas im Standrohr 4 eine starke Scherwirkung erzeugt, so
daß in Verbindung mit der schnellen Rotation die Trägerkörper stark
verwirbelt zum Wasserspiegel nach oben getrieben werden. Die Verwirbelung und
Rotation ist dabei im Standrohr 4 wesentlich stärker als im umgebenden
Behälter, so daß eventuell zusammengeklebte Trägerkörper auseinandergerissen
werden.
Durch die bei aeroben Abbauprozessen mit eingetragene Luft werden die auf den
Trägerkörpern fixierten Mikroorganismen ausreichend mit Sauerstoff versorgt.
Gegebenenfalls besteht die Möglichkeit, durch das weitere Zulaufrohr 9
zusätzlich Luft einzubringen, um eine ausreichende Sauerstoffversorgung der
Mikroorganismen sicherzustellen.
Das Wasser-Trägerkörper-Gemisch wird über die Ablauföffnungen 10 ausgetragen
und beispielsweise mittels eines Grobfilters separiert. Ein Teil des Wassers
verläßt gereinigt den Wirbelzonenreaktor, während der andere Teil über die
Zulaufrohre 7, 8 wieder eingetragen wird. Die separierten Trägerkörper werden
durch die Zufuhröffnungen 10 erneut in den Behälter 1 eingetragen.
Der Wirbelzonenreaktor nach der Erfindung kann auch anaerob betrieben werden.
Dann ist eine Abdeckung (nicht gezeigt) erforderlich, die einen Zutritt von
Luftsauerstoff, der ein Arbeiten der anaeroben Mikroorganismen verhindert,
vermeidet.
Claims (8)
1. Reaktor für den biochemischen Umbau von biologisch abbaubaren
Substanzen, die als wäßrige Lösung oder Suspension, wäßriges Gemisch
oder Konzentrat vorliegen und mit Feststoffen zur Fixierung von
Mikroorganismen teilgefüllt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem stehenden, zylindrischen Gefäß (1) ein Standrohr (4) angeordnet ist, dessen unteres Ende im Abstand vom Gefäßboden endet,
daß am unteren Ende des Gefäßes (1) tangential ein erstes Zulaufrohr (8) zum Eintragen eines Gas-Wasser-Gemisches eingeführt ist,
daß ein zweites Zulaufrohr (7) unterhalb der Mündung des Standrohrs (4) zum Eintragen eines Gas-Wasser-Gemisches tangential in das Gefäß (1) eingeführt ist, und
daß die über die Zulaufrohre (7, 8) eingetragenen Gas-Wasser- Gemischmengen so einstellbar sind, daß die eingebrachten Feststoffe in der Schwebe gehalten werden und im Standrohr (4) eine stark verwirbelte Aufwärtsströmung entsteht.
daß in einem stehenden, zylindrischen Gefäß (1) ein Standrohr (4) angeordnet ist, dessen unteres Ende im Abstand vom Gefäßboden endet,
daß am unteren Ende des Gefäßes (1) tangential ein erstes Zulaufrohr (8) zum Eintragen eines Gas-Wasser-Gemisches eingeführt ist,
daß ein zweites Zulaufrohr (7) unterhalb der Mündung des Standrohrs (4) zum Eintragen eines Gas-Wasser-Gemisches tangential in das Gefäß (1) eingeführt ist, und
daß die über die Zulaufrohre (7, 8) eingetragenen Gas-Wasser- Gemischmengen so einstellbar sind, daß die eingebrachten Feststoffe in der Schwebe gehalten werden und im Standrohr (4) eine stark verwirbelte Aufwärtsströmung entsteht.
2. Reaktor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Standrohr (4) sich am unteren Ende trichterförmig (5) aufweitet und in eine konische Verjüngung (2) des Gefäßes (1) am Gefäßboden hineinragt und
daß zwischen dem Rand der trichterförmigen Aufweitung und der Gefäßwand ein Ringspalt (6) verbleibt.
daß das Standrohr (4) sich am unteren Ende trichterförmig (5) aufweitet und in eine konische Verjüngung (2) des Gefäßes (1) am Gefäßboden hineinragt und
daß zwischen dem Rand der trichterförmigen Aufweitung und der Gefäßwand ein Ringspalt (6) verbleibt.
3. Reaktor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Zulaufrohr (8) oberhalb der trichterförmigen Aufweitung
(5) mündet.
4. Reaktor nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Zulaufrohr (7) unterhalb der Trichteröffnung mündet.
5. Reaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Gefäßboden zentral ein drittes, nach oben gerichtetes Zulaufrohr
(9) angeordnet ist.
6. Reaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß am oberen Ende des Gefäßes (1) im Bereich der oberen Mündung des
Standrohrs (4) Ablauföffnungen (10) angeordnet sind.
7. Reaktor nach einem der Ansprüche 1 bls 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gefäß (1) in mittlerer Höhe mit Zuführöffnungen (11) für den
Feststoff versehen ist.
8. Reaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeitsfüllhöhe (H) im Gefäß (1) wenigstens gleich dem
1,5fachen Wert des Gefäßdurchmessers (D) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914138599 DE4138599A1 (de) | 1991-11-23 | 1991-11-23 | Wirbelzonenreaktor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914138599 DE4138599A1 (de) | 1991-11-23 | 1991-11-23 | Wirbelzonenreaktor |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4138599A1 true DE4138599A1 (de) | 1993-05-27 |
Family
ID=6445461
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914138599 Withdrawn DE4138599A1 (de) | 1991-11-23 | 1991-11-23 | Wirbelzonenreaktor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4138599A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4315312C1 (de) * | 1993-05-07 | 1994-06-09 | Schwarting Gmbh | Festbettreaktor |
WO1997003927A1 (en) * | 1995-07-15 | 1997-02-06 | Lammas Resources Limited | Method and apparatus for contacting gas and liquid |
GB2303314B (en) * | 1995-07-15 | 1999-11-10 | Ellis And Co Ltd S | Method and apparatus for contacting gas and liquid |
WO2009121617A1 (de) | 2008-04-03 | 2009-10-08 | Wolfgang Eggert | Reaktor zur anaeroben behandlung von abwasser |
-
1991
- 1991-11-23 DE DE19914138599 patent/DE4138599A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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WO1997003927A1 (en) * | 1995-07-15 | 1997-02-06 | Lammas Resources Limited | Method and apparatus for contacting gas and liquid |
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WO2009121617A1 (de) | 2008-04-03 | 2009-10-08 | Wolfgang Eggert | Reaktor zur anaeroben behandlung von abwasser |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |