DE4136908A1 - Verfahren zum verspinnen von fasermaterial auf einer ringspinnmaschine - Google Patents

Verfahren zum verspinnen von fasermaterial auf einer ringspinnmaschine

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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
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    • D01H1/00Spinning or twisting machines in which the product is wound-up continuously
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    • DTEXTILES; PAPER
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    • D01HSPINNING OR TWISTING
    • D01H5/00Drafting machines or arrangements ; Threading of roving into drafting machine
    • D01H5/005Arrangements for feeding or conveying the slivers to the drafting machine

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verspinnen von Faserma­ terial auf einer Ringspinnmaschine, bei dem den Spinnstellen der Ringspinnmaschine das Fasermaterial in Kannen in Form von Faser­ bändern vorgelegt wird, die, ausgehend von Kardenbändern, in wenigstens einer Streckenpassage dubliert und verzogen werden, wobei das Fasermaterial zwischen Karde und Ringspinnmaschine mehrmals in Kannen abgelegt wird, wonach jedesmal die Laufrich­ tung der Karden- oder Faserbänder wechselt.
Es ist ein relativ alter Gedanke, den Arbeitsprozeß beim Ring­ spinnen dadurch zu verkürzen, daß direkt Faserbänder an den Spinnstellen der Ringspinnmaschine versponnen werden, die aus Kannen abgezogen werden. In diesem Fall kann auf die Zwischen­ schaltung von Flyern verzichtet werden. Dies geht beispielsweise aus einem Aufsatz "Streifzug durch das Reich der Kurzspinnver­ fahren" von Schlese, Textil-Industrie, Jahrgang 61 (1959), Heft 7, Seiten 249 bis 254 hervor. Bei derartigen Spinnmaschinenanlagen wurden sogenannte Hochverzugsstreckwerke eingesetzt. Diese Art des Spinnens hat sich jedoch in der Praxis nicht durchsetzen können.
Wenn ein Faserband mit einer Nummer Nm 0,25 an einer Ringspinn­ maschine zu einem Garn mit der Nummer Nm 100 ersponnen werden soll, so bedeutet das einen 400fachen Verzug. Wenn die Garnlie­ ferung am Streckwerksausgang beispielsweise fünfzehn Meter pro Minute beträgt, so errechnet sich daraus eine Einzugsgeschwin­ digkeit an dem Einzugswalzenpaar von nur 37 mm pro Minute. Dies führt dazu, daß dann diese Eingangswalzen mit äußerst geringen Drehzahlen laufen, so daß insbesondere bei einer langen Ring­ spinnmaschine mit mehr als 500 Spinnstellen pro Maschinenseite ein einwandfreier Rundlauf nicht mehr gewährleistet ist. Es besteht die Gefahr, daß die Eingangswalzen der Streckwerke ruckweise laufen, so daß dann Fehlverzüge entstehen.
In jüngerer Zeit ist nun in der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung P 40 41 112.5 vorgeschlagen worden, der Ringspinnmaschine feinere Faserbänder als bisher vorzulegen. Damit läßt sich ein einwandfreier Rundlauf der Einzugswalzen der Streckwerke verwirklichen, da sich die Geschwindigkeit der Eingangswalzen der Streckwerke praktisch verdoppelt, wenn ein Faserband von Nm 0,5 versponnen wird. In der ebenfalls nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung P 41 13 887.2 ist weiterhin vorgeschlagen worden, die Faserbänder bereits beim Durchlaufen der Streckenpassagen auf diese Feinheit zu verziehen. Damit wird ein wesentlicher Teil des Gesamtverzuges zwischen den Kardenbändern und dem hergestellten Garn in den Bereich der Streckenpassagen verlegt. Aufgrund der feineren Faserbänder sind die in den Streckwerken der Ringspinnmaschine aufzubringenden Verzüge nur so hoch, daß sie noch mit Drei-Zylinder-Streckwerken aufgebracht werden können.
Eine Ringspinnmaschine der letztgenannten Art ist auf der ITMA 1991 in Hannover unter der Markenbezeichnung RingCan vorgestellt worden.
Es hat sich nun herausgestellt, daß der Wegfall des Flyers noch weitere Probleme aufwirft. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Verzugsqualität in den Streckwerken der Ringspinnmaschine unter­ schiedlich war, je nachdem, wieviele Streckenpassagen vorge­ schaltet wurden und wie diese Maschinen miteinander gekoppelt waren. Es ist offenbar nicht gleichgültig, wie häufig das Faser­ material nach einer Maschine in Kannen abgelegt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs genannten Art die Qualität des entstehenden Garnes zu verbessern.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Anzahl des Ablegens von Fasermaterial in Kannen so gewählt wird, daß die Laufrichtung der Faserbänder beim Einlaufen in die Spinnstellen der Ring­ spinnmaschine der Laufrichtung der Kardenbänder beim Auslaufen aus der Karde entspricht.
Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß die Kardenbänder beim Verlassen der Karde mit sogenannten Häkchen versehen sind. Diese Häkchen können sich am Kopfende der Fasern, am rückwärtigen Ende oder auch an beiden Enden befinden. Durch statistische Untersuchungen wurde festgestellt, daß beim Verlas­ sen der Karde sich die meisten Häkchen, und zwar etwa bei 50 Prozent der Fasern, am rückwärtigen Ende befinden. Man spricht hier von sogenannten Schlepphäkchen. Demgegenüber weisen ca. 15 Prozent der Fasern sogenannte Kopfhäkchen auf, während ebenfalls ca. 15 Prozent der Fasern mit Doppelhäkchen versehen sind. Lediglich relativ wenige Fasern, in der Größenordnung von 20 Prozent, können als annähernd gestreckt angesehen werden, wenn sie im Kardenband die Karde verlassen. Es ergibt sich somit das Fazit, daß das Kardenband überwiegend mit sogenannten Schlepphäkchen versehen ist.
Bei den früheren üblichen Arbeitsgängen, bei welchen das Kardenband in zwei Streckenpassagen verzogen und dubliert sowie anschließend im Flyer zu einem Vorgarn versponnen wurde, ergab es sich von selbst, daß das Vorgarn in derselben Laufrichtung in die Ringspinnmaschine einlief, wie die Kardenbänder die Karden verließen. Beim direkten Verspinnen von Faserbändern in Ring­ spinnmaschinen, unter Wegfall des Flyers, hat man zunächst diesen Gesichtspunkt nicht genügend berücksichtigt. Die Erfindung schafft hier Abhilfe, indem sie vorsieht, daß das direkt zu verspinnende Faserband mit der gleichen Laufrichtung in die Ringspinnmaschine einläuft, wie die Kardenbänder die Karden verlassen.
Wenn das Faserband beim Einlauf in die Spinnstellen der Ring­ spinnmaschine mit sogenannten Schlepphäkchen, die sich am hinteren Ende der Fasern befinden, versehen ist, können sich die Häkchen weitgehend in den Streckwerken auflösen. Kopfhäkchen hingegen bleiben beim Verziehen in den Streckwerken der Ringspinnmaschine weitgehend erhalten und führen zu einer verschlechterten Garnqualität. Die Erfindung gewährleistet somit, daß in den Spinnstellen der Ringspinnmaschine überwiegend nur Fasern mit sogenannten Schlepphäkchen einlaufen.
Das Wesen der Erfindung, die auf den Flyer verzichtet, kann auf recht unterschiedliche Weise verwirklicht werden.
Beispielsweise ist es möglich, daß eine ungerade Anzahl aufein­ anderfolgender Streckenpassagen vorgesehen ist und daß jeweils nach einer Karde oder Streckenpassage das Fasermaterial in Kannen abgelegt wird. Hierbei kann es sich um eine einzige Streckenpas­ sage oder auch um drei Streckenpassagen handeln. In beiden Fällen wird gewährleistet, daß in die Ringspinnmaschine überwiegend nur Fasern mit sogenannten Schlepphäkchen einlaufen. Bei dieser Ausgestaltung bestehen allerdings gewisse Probleme: Bei nur einer einzigen Streckenpassage ist wegen der verringerten Dublierung die Faserbandqualität häufig nicht zufriedenstellend. Drei Streckenpassagen hingegen sind gegenüber der heute üblichen Arbeitsweise umständlicher und teurer.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch dadurch verwirkli­ chen, daß zwei aufeinanderfolgende Streckenpassagen vorgesehen sind, daß jeweils nach einer Karde oder Streckenpassage das Fasermaterial in Kannen abgelegt wird und daß das nach der zweiten Streckenpassage in Kannen abgelegte Faserband in andere Kannen umgefüllt und dabei gewendet wird. Bei dieser Verfahrens­ weise werden, wie es sich bewährt hat, zwei Streckenpassagen vorgesehen, die eine ausreichende Dublierung und somit eine ausreichende Faserbandqualität gewährleisten. Der Wegfall des Flyers mit seiner veränderten Laufrichtung wird dadurch kompen­ siert, daß man nach der letzten Streckenpassage das Fasermaterial in den Kannen wendet. Dadurch werden der Ringspinnmaschine im wesentlichen wieder nur Fasern mit Schlepphäkchen zugeführt.
Die Erfindung läßt sich weiterhin dadurch verwirklichen, daß zwei aufeinanderfolgende Streckenpassagen vorgesehen sind, die ohne Zwischenablage des Fasermaterials im Verbund arbeiten, und daß das Faserband nach der Karde und nach der zweiten Streckenpassage in Kannen abgelegt wird. Dadurch, daß zwischen den zwei Strecken­ passagen keine Kannenablage vorgesehen ist, erübrigt sich ein Wenden des Faserbandes nach der letzten Streckenpassage. Das Faserband läuft dann bezüglich der Schlepphäkchen so in die Ringspinnmaschine ein, wie das Kardenband die Karden verlassen hat.
Das bei dieser Erfindung bevorzugte Verfahren ist dadurch ge­ kennzeichnet, daß zwei aufeinanderfolgende Streckenpassagen vorgesehen sind, von denen die erste Streckenpassage ohne Zwischenablage des Fasermaterials mit den zugehörigen Karden im Verbund arbeitet, und daß das Fasermaterial nach jeder Strecken­ passage in Kannen abgelegt wird. Bei dieser Ausgestaltung werden somit die Kardenbänder nicht in Kannen abgelegt, sondern direkt der ersten Streckenpassage zugeführt. Dies läßt sich relativ leicht verwirklichen. Die Anzahl der Karden, die mit der ersten Streckenpassage im Verbund zusammenarbeiten, ergibt dabei die Zahl der Dublierung an der ersten Streckenpassage. Die Zahl der Dublierung an der zweiten Streckenpassage kann dann praktisch nach Belieben gewählt werden. Diese Verfahrensweise liefert gute Faserbandqualitäten, und es ergibt sich der erfindungsgemäße Zweck, nämlich daß die Schlepphäkchen beim Einlaufen der Faser­ bänder in die Spinnstellen der Ringspinnmaschine so angeordnet sind, wie dies beim Verlassen der Kardenbänder am Auslauf der Karden der Fall ist.
Bei einer Maschinenanlage zum Durchführen der letztgenannten Variante des Verfahrens sind wenigstens drei Karden über ein Transportband mit der ersten Streckenpassage verbunden. Wenn man drei Karden zu einer Einheit zusammenschließt, deren Kardenbänder zu einer Streckenpassage laufen, dann ergibt sich für die Strec­ kenpassage die dreifache Geschwindigkeit der Karden. Beispiels­ weise verläßt das Kardenband die Karden mit einer mäßigen Ge­ schwindigkeit von 120 Metern pro Minute. Wenn die erste Strec­ kenpassage ca. dreifach verzieht, ergibt sich für sie eine Liefergeschwindigkeit von 360 Metern pro Minute. Der ersten Streckenpassage folgt dann, nach einer Zwischenablage in Kannen, die zweite Streckenpassage. Ihr kann man, wie normalerweise üblich, acht Kannen vorlegen. Man könnte sie mit ca. 400 Metern pro Minute arbeiten lassen, so daß sie mit der Produktion der ersten Streckenpassage gut fertig wird. Es ergibt sich dadurch eine aufeinander abgestimmte Produktionslinie.
Selbst wenn man vier Karden mit der ersten Streckenpassage zusammenschließt, besteht genügend Reserve, daß beide Streckenpassagen um ca. ein Viertel schneller arbeiten. Wichtig erscheint es dabei, daß beide Streckenpassagen eine Reguliervor­ richtung haben.
Bei Karden, die mit der ersten Streckenpassage im Verbund arbei­ ten, können die Karden in Laufrichtung des Transportbandes entweder hintereinander angeordnet sein oder sich beidseits des Transportbandes befinden.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können die Karden zum Verfeinern der Kardenbänder mit einem Streckwerk ausgerüstet sein. Damit kann dem Umstand Rechnung getragen werden, daß es vorteilhaft ist, der Ringspinnmaschine feinere Faserbänder, als bisher üblich, vorzulegen.
Zweckmäßig ist es, wenn die dem Auslauf der zweiten Streckenpas­ sage zugeordneten Kannen einen wesentlichen kleineren Durchmesser aufweisen als die übrigen Kannen. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, daß Ringspinnmaschinen heute üblicherweise eine sehr kleine Teilung aufweisen, an die die Kannen angepaßt sein sollten, auch wenn sie in mehreren Reihen pro Maschinenseite abgestellt werden.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann dem Transport­ band wenigstens eine Kardenband enthaltende Reservekanne zuge­ ordnet sein, deren Kardenband beim Fehlen eines betriebsmäßigen Kardenbandes mit dem Transportband der ersten Streckenpassage zuführbar ist. Dabei ist der Anfang des Kardenbandes der Reser­ vekanne vorteilhaft in einer Bereitschaftsstellung gehalten. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, daß bei Stillstand einer Karde oder bei einem Kardenbandbruch die Anzahl der der ersten Streckenpassage zugeführten Kardenbänder nicht mehr stimmt. Dieser Fehler wird aber durch ein Hilfskardenband praktisch verzögerungsfrei ausgeglichen. Derartige Reservekannen zwischen Karden und Streckenpassagen sind durch den Stand der Technik, auf den bei der vorliegenden Erfindung zurückgegriffen werden kann, an sich bekannt (FR 25 44 345).
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung einiger schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele.
Es zeigt
Fig. 1 eine Produktionslinie mit acht Karden, einer einzigen Streckenpassage mit achtfacher Dublierung sowie mit einer Ring­ spinnmaschine, der Faserband in Kannen vorgelegt wird,
Fig. 2 eine Produktionslinie mit vier Karden, drei Streckenpas­ sagen mit jeweils vierfacher Dublierung sowie einer Ringspinnma­ schine mit Kannenvorlage,
Fig. 3 eine Produktionslinie mit sechs Karden, zwei Strecken­ passagen mit jeweils sechsfacher Dublierung, einer Kannenumfüll­ einrichtung sowie einer Ringspinnmaschine mit Kannenvorlage,
Fig. 4 eine Produktionslinie mit vier Karden, zwei im Verbund arbeitenden Streckenpassagen sowie einer Ringspinnmaschine mit Kannenvorlage,
Fig. 5 eine Produktionslinie mit vorzugsweise drei, gegebenen­ falls vier Karden, die im Verbund mit einer ersten Streckenpas­ sage arbeiten, einer zweiten Streckenpassage mit achtfacher Dublierung sowie einer Ringspinnmaschine mit Kannenvorlage,
Fig. 6 sechs im Verbund mit einer Streckenpassage arbeitende Karden, der eine zweite Streckenpassage mit achtfacher Dublierung sowie eine Ringspinnmaschine mit Kannenvorlage nachfolgen.
Bei der Produktionslinie nach Fig. 1 gibt es acht Karden 1, welche einer Strecke 6 zugehören, sowie eine Ringspinnmaschine 9. Die acht Karden 1 liefern Kardenbänder 2 in Kannen 3 ab. Acht dieser Kannen 3 werden anschließend in einer ersten Streckenpas­ sage der Strecke 6 als Vorlagekannen vorgelegt. Die acht in die Strecke 6 einlaufenden Kardenbänder 2 ergeben somit eine acht­ fache Dublierung. Wenn zugleich ein achtfacher Verzug in der Strecke 6 gewählt wird, entsteht ein Faserband 7, welches prak­ tisch dieselbe Nummer aufweist wie die Kardenbänder 2. Die Faserbänder 7 werden, in Anpassung an die Abmessungen der nach­ folgenden Ringspinnmaschine 9, in Kannen 8 abgelegt, deren Durchmesser wesentlich kleiner ist als der Durchmesser der Kannen 3.
Die Kannen 8 werden anschließend der Ringspinnmaschine 9 direkt vorgelegt, wobei die Kannen 8 nicht, wie gezeichnet, in einer Reihe nebeneinander zu stehen brauchen, sondern auch in zwei, drei oder vier Reihen aufgestellt sein können. Die Faserbänder 7 der der Ringspinnmaschine 9 vorgelegten Kannen 8 laufen direkt in die Streckwerke der Ringspinnmaschine 9. Letzteres ist durch die auf der ITMA 1991 ausgestellte Ringspinnmaschine RingCan an sich bekannt.
Neben einer Karde 1 ist in Fig. 1 eine Faser 4 mit einem Schlepphäkchen 5 schematisch dargestellt. Man erkennt, daß die Kardenbänder 2 überwiegend so in den Kannen 3 abgelegt werden, daß der statistisch größte Teil der Schlepphäkchen 5 sich am hinteren Ende der Fasern 4 befindet.
Wegen der Zwischenablage der Kardenbänder 2 in den Kannen 3 wechselt die Laufrichtung der Kardenbänder 2, wenn diese der Strecke 6 vorgelegt werden. Dies ist schematisch neben der Strecke 6 durch eine Faser 4 angedeutet, die jetzt mit einem Kopfhäkchen 5 versehen ist. Dies bedeutet, daß - statistisch gesehen - die meisten Fasern 4 die Häkchen 5 im vorderen Bereich aufweisen.
Nach erneuter Zwischenablage der Faserbänder 7 in den Kannen 8 wechselt wiederum die Laufrichtung, wie dies neben der Ring­ spinnmaschine 9 durch eine Faser 4 angedeutet ist, die jetzt wieder hintere Schlepphäkchen 5 aufweist. Dies ist natürlich nur eine statistische Betrachtung, die für die überwiegende Mehrzahl der Fasern zutrifft. Man erkennt, daß bei der Produktionslinie nach Fig. 1 die Faserbänder 7 mit der gleichen Laufrichtung in die Spinnstellen der Ringspinnmaschine 9 einlaufen, wie die Kardenbänder 2 die Karden 1 verlassen. Dies führt dazu, daß sich die Schlepphäkchen 5 in den Streckwerken der Ringspinnmaschine 9 weitgehend auflösen können, so daß den Spindeln der Ringspinnma­ schine 9 gut verzogene Fasern zur Drallerteilung vorgelegt werden.
Die Produktionslinie der Fig. 1 hat an sich den Nachteil, daß es lediglich eine achtfache Dublierung gibt. Dies kann für manche Fälle ausreichend sein.
Sofern auf höhere Dublierung und damit verbesserte Gleichmäßig­ keit der Faserbänder 7 Wert gelegt wird, können gemäß Fig. 2 insgesamt drei Strecken 6, 11 und 14 hintereinander geschaltet werden. Man erkennt in Fig. 2 anhand der schematisch darge­ stellten Fasern 4 mit dem jeweiligen Häkchen 5, daß auch bei der Verwendung von drei Strecken 6, 11 und 14 die ursprüngliche Laufrichtung der Kardenbänder 2 beim Einlaufen von Faserbändern 15 in die Ringspinnmaschine 9 beibehalten wird.
Die Ausführung nach Fig. 2 ist ebenfalls als ein gewisses Extrem zu betrachten, da insgesamt drei Strecken 6, 11 und 14 relativ aufwendig sind. Die ungerade Anzahl von Strecken 6, 11 und 14 ermöglicht jedoch das Beibehalten der ursprünglichen Laufrichtung der Kardenbänder 2.
Bei der Produktionslinie nach Fig. 2 sind vier Karden 1 parallel geschaltet, deren Kardenbänder 2 wieder in Kannen 3 abgelegt werden, die anschließend einer ersten Strecke 6 als Vorlagekannen dienen. Die die Strecke 6 verlassenden Faserbänder 7 laufen zur Zwischenablage in eine Kanne 10, wonach sich erneut die Lauf­ richtung verändert. Jeweils vier Kannen 10 werden einer zweiten Strecke 11 vorgelegt, welche Faserbänder 12 erzeugt, die erneut in Kannen 13 zwischenabgelegt werden. Wiederum vier solcher Kannen 13 mit Faserbändern 12 werden schließlich einer dritten Strecke 14 vorgelegt, deren Faserbänder 15 in Kannen 8 kleineren Durchmessers abgelegt werden. Die Kannen 8 dienen dann als Vorlage für die an der Ringspinnmaschine 9 zu verspinnenden Faserbänder 15.
Bei der Produktionslinie nach Fig. 2 ist vorgesehen, daß jede Strecke 6, 11 und 14 eine vierfache Dublierung aufweist. Die Höhe der Dublierung braucht jedoch nicht der Darstellung nach Fig. 2 unbedingt zu entsprechen. Auch kann der Verzug an den Strecken 6, 11 und 14 höher sein als die Dublierung, so daß sich zur Vorlage für die Ringspinnmaschine 9 Faserbänder 15 ergeben, deren Fein­ heit höher ist, als dies bisher üblich war.
Bei der Produktionslinie nach Fig. 3 werden, so wie dies heute üblich ist, zwei Streckenpassagen 6 und 11 verwendet. Die erste Strecke 6 arbeitet dabei mit sechsfacher Dublierung, was heißt, daß sechs Kardenbänder 2 vorgelegt werden. Die Kardenbänder 2 werden somit in sechs Karden 1 erzeugt und in Kannen 3 abgelegt. An der Strecke 6 ändert sich dabei die Laufrichtung der Kardenbänder 2.
Die an der ersten Strecke 6 erzeugten Faserbänder 7 werden in Kannen 10 abgelegt, die ihrerseits als Vorlagekannen für eine zweite Strecke 11 dienen. Auch an diesem Beispiel ist wieder eine sechsfache Dublierung vorgesehen. Die an der zweiten Strecke 11 erzeugten Faserbänder 12 werden in Kannen 16 abgelegt.
Bei der Verwendung von zwei Strecken 6 und 11 und jeweils einer Zwischenablage in Kannen 3, 10 und 16 würde an sich die Lauf­ richtung der Faserbänder 12 nicht stimmen, wie dies anhand der links in der Fig. 3 dargestellten Symbole zu erkennen ist. Nach den Kannen 16 würde nämlich eine Laufrichtung für die Faserbänder 12 entstehen, deren Fasern 4 mit Kopfhäkchen 5 versehen sind. Dies wäre für das Verstrecken in der Ringspinnmaschine 9 nach­ teilig. Um dem abzuhelfen, werden die Faserbänder 12 aus den Kannen 16 in Kannen 8 gleichen Durchmessers umgefüllt und dabei gewendet. Wenn nunmehr die Kannen 8 der Ringspinnmaschine 9 vorgelegt werden, laufen die Faserbänder 12 mit der gleichen Laufrichtung in die Spinnmaschine 9 ein, wie die Kardenbänder 2 die Karden 1 verlassen haben, das heißt, die Schlepphäkchen 5 befinden sich am hinteren Ende der Fasern 4.
Bei der Produktionslinie nach Fig. 4 sind zwei Streckenpassagen 6 und 11 vorgesehen, die im Verbund miteinander arbeiten. Dadurch wird ein Umfüllen des Faserbandes 12, wie dies in Fig. 3 be­ schrieben war, überflüssig, obwohl die Anzahl der Streckenpassa­ gen gerade ist.
Bei der Ausführung nach Fig. 4 arbeiten wieder vier Karden 1 mit einer Strecke 6 zusammen, wobei die in den Kannen 3 abgelegten Kardenbänder 2 für die Strecken 6 als Vorlagekannen dienen. Dabei wird die Laufrichtung der Kardenbänder 2 zum erstenmal gewech­ selt.
Jeweils vier parallel arbeitende Strecken 6 mit jeweils vier­ facher Dublierung arbeiten im Verbund mit einer zweiten Strecke 11, die somit ebenfalls eine vierfache Dublierung hat. Das erzeugte Faserband 12 wird in Kannen 8 kleinen Durchmessers, wie sie für die Ringspinnmaschine 9 geeignet sind, abgelegt.
Man erkennt, daß die Laufrichtung der Faserbänder 12 an der Ringspinnmaschine 9 wieder so ist, wie die Kardenbänder 2 die Karden 1 verlassen. Dadurch sind die Fasern 4 beim Einlauf in die Spinnstellen der Ringspinnmaschine 9 in der Mehrzahl mit den sogenannten Schlepphäkchen 5 am hinteren Ende der Fasern 4 versehen.
Die nun folgenden Fig. 5 und 6 stellen die bevorzugte Produk­ tionslinie für die Erfindung dar.
Bei der Produktionslinie nach Fig. 5 sind drei Karden 1 mit einer Strecke 6 zu einem Verbund zusammengefaßt. Gegebenenfalls kann, wie strichpunktiert dargestellt, eine vierte Karde 1′ diesem Verbund angehören. Es laufen somit drei, gegebenenfalls vier Kardenbänder 2 zu der Strecke 6, so daß die Strecke 6 die drei- bzw. vierfache Geschwindigkeit der Karden 1 bzw. 1′ aufweist.
Der Strecke 6 folgt eine zweite Strecke 11 mit im vorliegenden Falle achtfacher Dublierung, das heißt es werden acht Kannen 10, die das Faserband 7 der ersten Strecke 6 enthalten, der zweiten Strecke 11 vorgelegt. Der Verzug an der zweiten Strecke 11 kann dabei ebenfalls achtfach sein. Es entsteht ein Faserband 12, welches in kleinen Kannen 8 abgelegt wird, die anschließend direkt der Ringspinnmaschine 9 vorgelegt werden.
Die Ausführung nach Fig. 5 dürfte für heutige Möglichkeiten hinsichtlich der Produktionslinie und der Laufrichtung der Faserbänder 12 den besten Kompromiß darstellen. Man erhält mit dieser Ausgestaltung eine 24fache Dublierung ohne allzu großen Aufwand.
Die Karden 1 gemäß Fig. 5 sind hintereinander angeordnet. Seitlich von ihnen läuft ein nur schematisch angedeutetes Trans­ portband 17, wie es beispielsweise durch die EP-A 2 18 828 bekannt ist.
Der Strecke 6 folgt eine zweite Strecke 11, wobei selbstver­ ständlich der Strecke 11 die Kannen 10 automatisch zugeführt werden können. Hierbei handelt es sich um eine normale Strecken­ passage.
Wie ersichtlich, stimmt bei dieser Anordnung die Laufrichtung der Faserbänder 12, die der Laufrichtung der Kardenbänder 2 ent­ spricht, das heißt die Schlepphäkchen 5 an den einzelnen Fasern 4 befinden sich überwiegend im hinteren Bereich. Da zwischen den Karden 1 und der ersten Strecke 6 keine Kannen-Zwischenablage besteht, ändert sich zwischen diesen zwei Maschinen die Lauf­ richtung nicht.
Wenn eine Karde 1 bei dieser Anordnung kurzzeitig stillgesetzt werden muß, stimmt die Nummer der Faserbänder 7 an der Strecke 6 nicht mehr. Selbst eine gute Regulierung könnte eine solche Differenz nicht ausgleichen. Um dieses Manko zu beheben, ist im Bereich des Transportbandes 17 eine Reservekanne 18 vorgesehen, deren Kardenbandende 20 durch einen nur angedeuteten Greifer 19 gehalten ist. Es kann sich hierbei bezüglich des Greifers 19 um eine pneumatische Anordnung handeln, beispielsweise entsprechend der bereits erwähnten FR 25 44 345. Wenn eine Karde 1 ausfällt bzw. ein Kardenband 2 nicht vorhanden ist, wird von der Reserve­ kanne 18 ein Hilfskardenband auf das Transportband 17 geworfen, so daß wieder drei bzw. vier Kardenbänder 2 in die Strecke 6 einlaufen. Der Greifer 19 kann dabei, wie durch den Stand der Technik bekannt, derart reaktionsschnell sein, daß kaum eine Lücke entsteht.
Das der Ringspinnmaschine 9 vorgelegte Faserband 12 läßt sich dadurch verfeinern, daß der zweiten Strecke 11 weniger als acht Faserbänder 7 vorgelegt werden.
Bei der Produktionslinie nach Fig. 6 arbeiten insgesamt sechs Karden 1 im Verbund mit einer Strecke 6, wobei die Karden 1 beidseits des Transportbandes 17 angeordnet sind, an jeder Seite drei. Anstelle der sechs Karden 1 kann man sich auf auf vier Karden 1 beschränken. Die Abliefergeschwindigkeit der Karden 1 ist auf die Arbeitsgeschwindigkeit der Strecke 6 abgestimmt. Die Strecke 6 liefert das vergleichmäßigte Faserband 7 in eine große Kanne 10, wobei acht solcher Kannen 10 dann einer zweiten Strecke 11 vorgelegt werden. Bei beiden Strecken 6 und 11 handelt es sich zweckmäßig um regulierte Strecken.
Auch bei dieser Ausführung ist eine bereits beschriebene Reser­ vekanne 18 vorgesehen, bei der ein Greifer 19 das Ende 20 des Reservekardenbandes für den Störungsfall bereit hält.
Bei dieser Ausführung nach Fig. 6 ist zusätzlich vorgesehen, daß jede Karde 6 mit einem einfachen Streckwerk 21 ausgerüstet ist, so daß hier extrem feine Kardenbänder 2 hergestellt werden können. Die Anzahl der Karden 1 sollte man so bestimmen, daß man nach Möglichkeit über die heute übliche Liefergeschwindigkeit von 800 Metern pro Minute an der Strecke 6 nicht hinausgeht. Wenn man die sechs Karden 1 beispielsweise mit 120 Metern pro Minute laufen läßt, ergibt sich an der Strecke 6 beispielsweise eine Liefergeschwindigkeit von 720 Metern pro Minute.
Auch bei der Ausführung nach Fig. 6 stimmt die Laufrichtung der Faserbänder 12 an der Ringspinnmaschine 1, das heißt die Schlepphäkchen 5 befinden sich am hinteren Ende der Fasern 4, genau wie bei den Kardenbändern 2 beim Verlassen der Karden 1.

Claims (15)

1. Verfahren zum Verspinnen von Fasermaterial auf einer Ring­ spinnmaschine, bei dem den Spinnstellen der Ringspinnmaschine das Fasermaterial in Kannen in Form von Faserbändern vorgelegt wird, die, ausgehend von Kardenbändern, in wenigstens einer Strecken­ passage dubliert und verzogen werden, wobei das Fasermaterial zwischen Karde und Ringspinnmaschine mehrmals in Kannen abgelegt wird, wonach jedesmal die Laufrichtung der Karden- oder Faser­ bänder wechselt, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl des Ablegens von Fasermaterial in Kannen so gewählt wird, daß die Laufrichtung der Faserbänder beim Einlaufen in die Spinnstellen der Ringspinnmaschine der Laufrichtung der Kardenbänder beim Auslaufen aus der Karde entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine ungerade Anzahl aufeinanderfolgender Streckenpassagen vorgesehen ist und daß jeweils nach einer Karde oder Streckenpassage das Fasermaterial in Kannen abgelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine einzige Streckenpassage vorgesehen ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß drei Streckenpassagen vorgesehen sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei aufeinanderfolgende Streckenpassagen vorgesehen sind, daß jeweils nach einer Karde oder Streckenpassage das Fasermaterial in Kannen abgelegt wird und daß das nach der zweiten Streckenpassage in Kannen abgelegte Faserband in andere Kannen umgefüllt und dabei gewendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei aufeinanderfolgende Streckenpassagen vorgesehen sind, die ohne Zwischenablage des Fasermaterials im Verbund arbeiten, und daß das Fasermaterial nach der Karde und nach der zweiten Strecken­ passage in Kannen abgelegt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei aufeinanderfolgende Streckenpassagen vorgesehen sind, von denen die erste Streckenpassage ohne Zwischenablage des Fasermaterials mit den zugehörigen Karden im Verbund arbeitet, und daß das Fasermaterial nach jeder Streckenpassage in Kannen abgelegt wird.
8. Maschinenanlage zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens drei Karden (1) über ein Transportband (17) mit der ersten Streckenpassage (6) ver­ bunden sind.
9. Maschinenanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Karden (1), in Laufrichtung des Transportbandes (17), hin­ tereinander angeordnet sind.
10. Maschinenanlage nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Karden (1) beidseits des Transportbandes (17) angeordnet sind.
11. Maschinenanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß beide Streckenpassagen (6, 11) als Regulier­ strecken ausgebildet sind.
12. Maschinenanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Karden (1) zum Verfeinern der Kardenbänder (2) mit einem Streckwerk (21) ausgerüstet sind.
13. Maschinenanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Auslauf der zweiten Streckenpassage (11) zugeordneten Kannen (8) einen wesentlich kleineren Durch­ messer aufweisen als die übrigen Kannen (10).
14. Maschinenanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß dem Transportband (17) wenigstens eine, Kardenband (2) enthaltende Reservekanne (18) zugeordnet ist, deren Kardenband bei Fehlen eines betriebsmäßigen Kardenbandes (2) mit dem Transportband (17) der ersten Streckenpassage (6) zuführbar ist.
15. Maschinenanlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Anfang (20) des Kardenbandes der Reservekanne (18) in einer Bereitschaftsstellung gehalten ist.
DE19914136908 1991-11-09 1991-11-09 Verfahren zum verspinnen von fasermaterial auf einer ringspinnmaschine Withdrawn DE4136908A1 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2006012759A1 (de) * 2004-08-05 2006-02-09 Maschinenfabrik Rieter Ag Kämmmaschine

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WO2006012759A1 (de) * 2004-08-05 2006-02-09 Maschinenfabrik Rieter Ag Kämmmaschine

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