DE4136727A1 - Verformbare rasiercremes - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft wasserhaltige Rasiercremes mit verbesserter Her
stellbarkeit auf Basis von Alkaliseifen, die aufgrund ihrer Zusammensetzung
bei Temperaturen von 20 bis 60°C leicht verformbar sind.
Herkömmliche wasserhaltige Rasiercremes auf Basis von Alkaliseifen und
Glycerin weisen in Bezug auf die Herstellbarkeit sowie auf die Anwendung
oberhalb Normaltemperatur (20°C) erhebliche Probleme auf. Im Zuge der
Herstellung derartiger Rasiercremes wird üblicherweise eine Mischung von
Natron- und Kalilauge zu der aufgeschmolzenen Fettsäure gegeben. Dieser
Vorgang wird im folgenden als Verseifung bezeichnet. Die entstehenden Al
kaliseifen führen zur Gelbildung, die mit einem erheblichen Anstieg der
Viskosität des Systems verbunden ist. Die Überwindung der hohen Scherkräf
te in derartig verfestigten Mischungen ist nicht mehr mit konventionellen
Rührern möglich, sondern bedarf aufwendiger apparativer Maßnahmen.
Rasiercremes werden meistens in Tuben verkauft. Bei der Anwendung drückt
man etwas Creme auf einen angefeuchteten Rasierpinsel und seift dann die
zu rasierenden Körperteile ein. Herkömmliche Rasiercremes haben jedoch den
Nachteil, bei Temperaturen oberhalb Raumtemperatur, wie sie zum Beispiel
im Sommer oder in heißen Ländern auftreten, zu verkitten. Dieser Mangel an
Verformbarkeit macht zum Beispiel ein Ausbringen aus einer Tube nicht mehr
möglich.
Die japanische Patentanmeldung JP 79 97 609 beschreibt cremeförmige Reini
gungsmittel (Kosmetikseifen) mit gutem Schaumvermögen mit einem Gehalt von
0,2 bis 20 Gew.-% an verzweigten Fettsäuren mit 16 bis 20 C-Atomen. Den
Ausführungsbeispielen ist jedoch lediglich zu entnehmen, daß bei Gehalten
von 0,5 bis 8,0 Gew.-% an verzweigten Fettsäuren gute Ergebnisse hinsicht
lich Menge, Feinheit und Festigkeit des Schaumes erzielt werden, bei einem
Gehalt von 20,0 Gew.-% an verzweigten Fettsäuren dieselben Parameter je
doch mäßig bis schlecht sind.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, wasserhaltige Rasiercremes
auf Basis von Alkaliseifen zu entwickeln, die sich sowohl durch eine ver
besserte Herstellbarkeit, als auch durch eine verbesserte Verformbarkeit
oberhalb von Temperaturen von 30 bis 40°C auszeichnen. Darüber hinaus
sollten diese Rasiercremes homogen sein, sowie eine gute Konsistenz und
einen ansprechenden Glanz aufweisen.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß gelöst durch verformbare Rasiercremes
umfassend
- A) 10 bis 50 Gew.-% von linearen Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen in Form ihrer Alkaliseifen
- B) 13 bis 18 Gew.-% von verzweigten Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen in Form ihrer Alkaliseifen
- C) 0 bis 3 Gew.-% eines Gemisches freier Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Ato men
- D) 5 bis 25 Gew.-% eines Polyols mit 3 bis 6 C-Atomen und 2 bis 6 Hy droxylgruppen
- E) 0 bis 1,5 Gew.-% Duftstoffe
- F) 0 bis 10 Gew.-% Hilfsstoffe
- G) Wasser ad 100 Gew.-%.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Fettsäuren
(A) und/oder (B) überwiegend als gesättigte Fettsäuren eingesetzt.
Durch den erfindungsgemäßen Anteil an Seifen verzweigtkettiger Fettsäuren
(B) wird erreicht, daß bei der Herstellung der Rasiercremes keine uner
wünscht hohen Viskositäten auftreten und die Herstellung mit Hilfe ein
facher Rührer möglich ist; ein Homogenisieren als zusätzlicher Verarbei
tungsschritt kann daher entfallen. Darüber hinaus wird erreicht, daß sich
die Zubereitungen auch bei Temperaturen oberhalb 30 bis 40°C nicht ver
kitten und sich leicht verformen lassen, wodurch zum Beispiel ein Ausbrin
gen aus einer Tube leicht möglich ist. Schließlich sind die erfindungsge
mäßen Mittel homogen, haben einen schönen Glanz sowie eine besonders cre
mige Konsistenz.
Als lineare Fettsäuren (A) kommen in Betracht: Laurinsäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure, Behensäure oder technische Ge
mische, die überwiegend aus solchen Fettsäuren bestehen, zum Beispiel ge
härtete Palmölfettsäure, gehärtete Kokosölfettsäure oder gehärtete Talg
fettsäure. Vorzugsweise werden Gemische eingesetzt, die im wesentlichen
Palmitin- und Stearinsäure enthalten, z. B. Cutina® FS45, das von der
Anmelderin kommerziell vertrieben wird. Die Fettsäuren (A) sind in den er
findungsgemäßen Rasiercremes vorzugsweise in einer Menge von 20 bis 30
Gew.-% enthalten.
Als verzweigte Fettsauren (B) kommen beispielsweise 2-Hexyldecansäure,
2-Octyldecansäure oder andere verzweigte Fettsäuren mit 16 bis 22 C-Atomen
in Frage. Bevorzugt geeignet ist jedoch die 2-Hexyldecansäure, fortan als
Isopalmitinsäure bezeichnet, die von der Anmelderin unter der Bezeichnung
Edenor IP 95 vertrieben wird. Die Fettsäuren (B) sind in den erfindungsge
mäßen Rasiercremes vorzugsweise in einer Menge von 14 bis 16 Gew.-% ent
halten.
In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Gesamtmenge der in den
erfindungsgemäßen Rasiercremes enthaltenen Fettsäuren (A) und (B) 30 bis
45 Gew.-%. Das Gemisch aus linearen und verzweigten Fettsäuren (A) und (B)
liegt in den erfindungsgemäßen Rasiercremes ganz oder überwiegend als Al
kalisalz (Alkaliseife) vor, bevorzugt als Mischung von Natrium- und Ka
liumseife. Ein gewisser Anteil an freier Fettsaure (C) in einer Menge bis
zu 3,0 Gew.-% der Zubereitung ist jedoch nicht von Nachteil, sondern wird
gewünschtenfalls zur Erzielung eines Perlglanz-Effektes absichtlich ge
wählt.
Als Polyole (D) mit 3 bis 6 C-Atomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen können
zum Beispiel Ethylenglykol, 1,2-Propylenglykol, 1,3-Propylenglykol, 1,2-
Butylenglykol, 1,3-Butylenglykol, 1,4-Butylenglykol, Glycerin, Erythrit,
Pentaerythrit, Trimethylolpropan, Sorbit, Anhydrosorbit, Cyclohexantriol,
Inosit eingesetzt werden. Bevorzugt eignen sich Propylenglykole und Gly
cerin allein oder Gemische dieser Polyole mit Sorbit und/oder Butylengly
kol. Diese Polyole sind vorzugsweise in einer Menge von 10 bis 20 Gew.-%
in der Rasiercreme enthalten. Ganz besonders eignet sich Glycerin als Po
lyol (D). Die Polyole (D) bewirken, daß die erfindungsgemäßen Rasiercremes
feucht bleiben und nicht eintrocknen.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können darüberhinaus 0 bis 10
Gew.-% an Hilfsstoffen (E) enthalten. Beispiele hierfür sind Überfettungs
mittel wie Cetylalkohol, Lanolin, Stearylalkohol, Lecithin, Isopropylmyri
stat, Vaseline oder Paraffinöl; barterweichende Mittel wie Natriummetasul
fat oder Kaliummetasulfat; Konsistenzregler wie Polyethylenglykole oder
deren Ester; Gleitmittel wie Mineralöle; Stabilisatoren wie Methylcellulo
se oder Polyvinylpyrrolidon. Durch den Zusatz mikrobizider Substanzen
lassen sich Rasiercremes vor mikrobiellem Verderb schützen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Rasiercremes wird zweckmäßigerweise
in der Weise durchgeführt, daß man Natron- oder Kalilauge oder ein Gemisch
von Natron- und Kalilauge unter einfachem Rühren in einen Behälter ein
trägt, in dem ein Gemisch flüssiger Fettsäuren bei 50 bis 90°C, insbeson
dere ca. 80°C, vorgelegt worden sind. Glycerin kann entweder zusammen mit
der Natron- oder Kalilauge oder in einem anschließenden Schritt zudosiert
werden. Anschließend können Duftstoffe sowie gegebenenfalls weitere Hilfs
mittel während der Abkühlung nacheinander untergemischt werden.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung und sind
nicht einschränkend zu verstehen.
In den Kopfzeilen der Tabellen 1 bis 3 sind die Beispiele mit B1 bis B9,
die Vergleiche mit V1 bis V4 kenntlich gemacht.
Cutina FS45: Fettsäuregemisch mit folgender C-Kettenverteilung: 51%
C16 : 0; 2% C17 : 0; 44,5% C18 : 0; 0,5% C18 : 1; 2% (C16; die Ziffer hinter
dem Doppelpunkt gibt dabei jeweils die Anzahl der Doppelbindungen an
(Cutina® FS45; Firma Henkel/Düsseldorf)
Edenor K 12-18: Fettsäuregemisch mit folgender C-Kettenverteilung: 2% C10 : 0; 52% C12 : 0; 22% C14 : 0; 12% C16 : 0; 2% C18 : 0; 9% C18 : 1; 1% C18 : 2 (Firma Henkel/Düsseldorf) Isopalmitinsäure: 2-Hexyldecansäure (Edenor IP 95; Firma Henkel/Düssel dorf)
Glycerin. 86%ig (Firma Henkel/Düsseldorf)
Edenor K 12-18: Fettsäuregemisch mit folgender C-Kettenverteilung: 2% C10 : 0; 52% C12 : 0; 22% C14 : 0; 12% C16 : 0; 2% C18 : 0; 9% C18 : 1; 1% C18 : 2 (Firma Henkel/Düsseldorf) Isopalmitinsäure: 2-Hexyldecansäure (Edenor IP 95; Firma Henkel/Düssel dorf)
Glycerin. 86%ig (Firma Henkel/Düsseldorf)
Es wurden Rasiercremes gemäß der in den Tabellen 1 und 3 angegebenen Zu
sammensetzungen auf folgende Weise hergestellt: Cutina FS45, Edenor HK
12-18 und Isopalmitinsäure wurde in einem Behälter vorgelegt und auf 80°C
erwärmt. Unter Rühren wurde eine Mischung von Natron- und Kalilauge sowie
Glycerin portionsweise zugegeben, wobei die Masse unter Verseifung homogen
wurde. Nach Zugabe des restlichen Wassers ließ man abkühlen und dosierte
dabei das Parfümöl zu.
Dabei stellt sich heraus, daß die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen B1
und B2 sich ohne weiteres mit einem einfachen Rührer herstellen ließen,
während bei den Vergleichen V1 und V2 eine hochviskose zähe Masse ent
stand, die nur unter Einsatz spezieller Rühr- und Homogenisierungsgeräte
unter großem Energie-Einsatz herstellbar war.
Desweiteren waren die Cremes B1 und B2 auch bei höheren Temperaturen
leicht verformbar, während die Vergleiche V1 und V2 kittartig erstarrt
waren (vergl. Tabelle 2). Unter leicht verformbar wird dabei verstanden,
daß sich eine Rasiercreme ohne weiteres mit der Hand aus einer Tube her
ausdrücken läßt.
Die Beispiele B3 bis B9 sowie die zugehörigen Vergleiche V3 und V4 belegen
deutlich, daß die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß nur mit einer bestimm
ten kritischen Menge an verzweigter Fettsäure (B) gelöst wird. Während in
den erfindungsgemäßen Beispielen homogene Cremes mit schönem Glanz erhal
ten wurden, die im gesamten Temperturbereich von 20 bis 45°C leicht ver
formbar waren, wiesen die Vergleiche gravierende Mängel auf: die Zusammen
setzung nach V3 war von stumpfem Aussehen und sehr fest, die Zusammen
setzung nach V4 sehr dünn und inhomogen (Phasentrennung).
Claims (8)
1. Verformbare Rasiercremes umfassend
- A) 10 bis 50 Gew.-% von linearen Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen in Form ihrer Alkaliseifen
- B) 13 bis 18 Gew.-% von verzweigten Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Ato men in Form ihrer Alkaliseifen
- C) 0 bis 3 Gew.-% eines Gemisches freier Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen
- D) 5 bis 25 Gew.-% eines Polyols mit 3 bis 6 C-Atomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen
- E) 0 bis 1,5 Gew.-% Duftstoffe
- F) 0 bis 10 Gew.-% Hilfsstoffe
- G) Wasser ad 100 Gew.-%.
2. Rasiercremes nach Anspruch 1, wobei die Fettsäuren (A) und/oder (B)
überwiegend gesättigt sind.
3. Rasiercremes nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Fettsäuren (A) in
einer Menge von 20 bis 30 Gew.-% enthalten sind.
4. Rasiercremes nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Gesamtmenge
der Fettsäuren (A) und (B) 30 bis 45 Gew.-% beträgt.
5. Rasiercremes nach einen der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Fettsäuren
(B) in einer Menge von 14 bis 16 Gew.-% enthalten sind.
6. Rasiercremes nach einen der Ansprüche 1 bis 5, worin die Fettsäure
(B) Isopalmitinsäure ist.
7. Rasiercremes nach einen der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Polyol (D)
in einer Menge von 10 bis 20 Gew.-% enthalten ist.
8. Rasiercremes nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Polyol (D)
Glycerin ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914136727 DE4136727A1 (de) | 1991-11-08 | 1991-11-08 | Verformbare rasiercremes |
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EP92922738A EP0611300B1 (de) | 1991-11-08 | 1992-10-30 | Verformbare rasiercremes. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914136727 DE4136727A1 (de) | 1991-11-08 | 1991-11-08 | Verformbare rasiercremes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4136727A1 true DE4136727A1 (de) | 1993-05-13 |
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ID=6444316
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914136727 Withdrawn DE4136727A1 (de) | 1991-11-08 | 1991-11-08 | Verformbare rasiercremes |
Country Status (3)
Country | Link |
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EP (1) | EP0611300B1 (de) |
DE (1) | DE4136727A1 (de) |
WO (1) | WO1993008789A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1535602A1 (de) * | 2003-11-26 | 2005-06-01 | Beiersdorf AG | Kosmetische Formulierungen auf Fettsäurebasis |
EP1859777A2 (de) | 2006-05-23 | 2007-11-28 | Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien | Elektrolythaltige Seifenzusammensetzungen |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3574118A (en) * | 1967-07-03 | 1971-04-06 | Colgate Palmolive Co | Aerosol foam composition suitable for dispensing when warm |
-
1991
- 1991-11-08 DE DE19914136727 patent/DE4136727A1/de not_active Withdrawn
-
1992
- 1992-10-30 EP EP92922738A patent/EP0611300B1/de not_active Expired - Lifetime
- 1992-10-30 WO PCT/EP1992/002501 patent/WO1993008789A1/de not_active Application Discontinuation
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1535602A1 (de) * | 2003-11-26 | 2005-06-01 | Beiersdorf AG | Kosmetische Formulierungen auf Fettsäurebasis |
EP1859777A2 (de) | 2006-05-23 | 2007-11-28 | Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien | Elektrolythaltige Seifenzusammensetzungen |
EP1859777A3 (de) * | 2006-05-23 | 2011-05-25 | Henkel AG & Co. KGaA | Elektrolythaltige Seifenzusammensetzungen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0611300B1 (de) | 1995-08-02 |
EP0611300A1 (de) | 1994-08-24 |
WO1993008789A1 (de) | 1993-05-13 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |