DE4136510A1 - Beschleunigungssensor - Google Patents
BeschleunigungssensorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Beschleunigungssensoren zur Messung von
Beschleunigungen aus einer oder mehreren Richtungen und betrifft
insbesondere Beschleunigungssensoren, die beispielsweise in
Silizium-Mikromechanik gefertigt sind. Diese Beschleunigungssen
soren bestehen aus einer plattenartigen seismischen Masse, die
über einen oder mehrere Stege so gehaltert ist, daß sie auf die
zu messenden Beschleunigungen mit einer entsprechenden Bewegung
reagieren kann.
Es sind eine Vielzahl von derartigen Beschleunigungssensoren
entwickelt worden, deren seismische Massen entweder einseitig
oder an gegenüberliegenden Seiten über einen oder mehrere (zu
meist zwei) Stege mit einem festen Silizium-Rahmen verbunden
sind. Um die Bewegung der seismischen Masse auf zunehmen, wird
(a) eine Messung von Widerstandsänderungen eines in den Steg
integrierten Piezowiderstandes oder (b) die Spannungsänderung
der als Kondensatorplatte ausgelegten seismischen Masse gegen
über einer oder mehreren Festelektroden gemessen. Im Fall (a)
bereitet die große Temperaturabhängigkeit der integrierten
Widerstände Probleme. Im Fall (b) ist die Temperaturabhängigkeit
zwar prinzipiell etwas geringer, jedoch ist die Kapazitätsausle
sung mit erhöhtem Elektronik-Aufwand verbunden. Die Auslegung
solcher kapazitiver Beschleunigungssensoren erfordert weiter
infolge der Luftmengenverschiebung zwischen den Kondensatorplat
ten einen besonderen Aufwand im Hinblick auf das Dämpfungs- und
Frequenzverhalten des Sensors. Die Einstellung der Kondensator
platten zueinander und Auslegung und Halterung der seismischen
Platte sind entsprechend kritisch.
Zu beiden Anordnungen sind Sensoren, die auf Beschleunigungen in
mehr als einer Richtung ansprechen, schwierig zu realisieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Beschleunigungs
sensor der eingangs genannten Art so auszulegen, daß er bei zu
friedenstellenden Eigenschaften wie Temperaturempfindlichkeit
und Frequenzverhalten technisch einfach realisierbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Beschleunigungs
sensor der eingangs genannten Art so auszulegen, daß er bei zu
friedenstellenden Eigenschaften wie Temperaturempfindlichkeit und
Frequenzverhalten technisch einfach realisierbar ist.
Bei der erfindungsgemäßen Lösungen gemäß Anspruch 1 wird von der
bisherigen Praxis kapazitiver oder auch resistiver Beschleuni
gungssensoren in Silizium-Mikromechanik abgegangen und es wird
statt dessen auf der Grundlage der prinzipiell bekannten Anordnung
mit an Stegen aufgehängter beweglicher seismischer Masse ein
Beschleunigungssensor mit optischer Auslegung mit mindestens
einer Lichtquelle und Detektoreinrichtung geschaffen, bei dem
die obigen Probleme nicht mehr anfallen. Zudem ist der optische
Sensor technisch einfach und zuverlässig realisierbar. Ausrei
chend getestete und optimierte Lichtquellen oder Fotodetektoren
(z. B. Fotodioden, CCD-Dioden und Laserdioden) sind vor allem aus
der optischen Nachrichten- und Meßtechnik entnehmbar. Sie zeich
nen sich durch die Möglichkeit eines Betriebs bis zu sehr hohen
Frequenzen aus. Dies gilt auch für hiermit gegebenenfalls gekop
pelte Lichtwellenleiter und Lichtleitfasern, bei deren Einsatz
die Realisierung des optischen Beschleunigungssensors auf viel
fältige Weise kompakt und technisch einfach möglich ist.
So ist bereits die Kombination der in Silizium-Mikromechanik
gefertigten seismischen Masse mit einer Lichtleitfaser auf
unterschiedliche Weise lösbar, wie aus den diversen Unteransprü
chen hervorgeht.
Neben einer Auslegung in Silizium-Mikromechanik sind jedoch auch
ohne weiteres z. B. gestanzte Metallteile für Rahmen und Stege so
wie seismische Masse der Anordnung verwendbar.
Für alle Lösungen mit oder ohne mechanischer Kopplung eines
Lichtleiters (Lichtleiterfaser und/oder Lichtwellenleiter) an die
Bewegung der seismischen Masse hängt das Frequenzverhalten nicht
mehr von den Luftverschiebungen zwischen sich gegenüberstehenden
Flächen ab und wird, da die Verschiebung des Lichtstrahls und
dessen optische Erfassung praktisch keine diesbezüglichen Ein
schränkungen bedingen, nur durch die Aufhängung der seismischen
Masse vorgegeben.
Herstellung und optische sowie mechanische Ankopplung von Licht
leitfasern sind aus der Lichtleitfasertechnologie weitestgehend
untersucht und gelöst, so daß z. B. die Kombination mit der Sili
zium-Mikromechaniktechnik viele Möglichkeiten für die Realisie
rung miniaturisierter Festkörper-Beschleunigungssensoren eröff
net, die mit geringen Kosten als Massenprodukte fertigbar sind.
So ist es ohne weiteres möglich, die Lichtleitfasern am Silizium-
Rahmen, von dem aus sich die Stege zur Halterung der seismischen
Masse erstrecken, durch teilweise Einbettung zu fixieren. Auch
die Fixierung einer Lichtleitfaser in der seismischen Masse, um
sie mit dieser mechanisch zu koppeln, kann auf diese Weise vor
teilhaft erfolgen. So werden hierzu vorzugsweise 100-orientierte
Einkristallsiliziumwafer verwendet, in die bekanntermaßen mit
hoher Präzision V-förmige Kanäle mittels anisotroper Ätztechnik
ätzbar sind. Die im Kanal präzise geführte und fixierte Licht
leitfaser verändert das Bewegungsverhalten der seismischen Masse
kaum.
Das Aufbringen von Wellenleiterbahnen auf Silizium vorzugsweise
in Form von Siliziumoxidbeschichtungen ist mit bekannten thermi
schen Oxidations- bzw. Beschichtungstechniken und entsprechenden
Maskentechniken durchführbar. So kann eine integrierte Ausführung
des erfindungsgemäßen Beschleunigungssensors darin bestehen, auf
der vorzugsweise auslegerartig gehalterten, seismischen Masse
einen Wellenleiterstreifen vorzusehen, in den Licht über eine
Laserdiode eingespeist wird, wobei das aus der Bahn austretende
Licht über einen oder mehrere Wellenleiterbahnen auf dem Sili
ziumrand des Beschleunigungsmessers zu einem oder mehreren Foto
detektoren geleitet wird.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sowohl eine erste Licht
leitfaser, in die ein Lichtstrahl eingekoppelt wird, als auch
eine zweite Empfangslichtleitfaser gegenüberliegend am Rand des
Silizium-Rahmens zu fixieren und eine Lichtleitung über die Ober
fläche der seismischen Masse und den Rahmen mittels Lichtwellen
leiterbahnen zu erzielen, die den Lichtstrahl bezüglich der
Lichtleitfasern ein- bzw. auskoppeln. Der technische Aufwand
hierfür sowie auch für die Fixierung der Lichtleitfasern ist
gering.
Alternativ kann auch ganz ohne Lichtwellenleiterbahnen nur mit
Lichtleitfasern gearbeitet werden, die auf der seismischen Masse
bzw. dem Silizium-Rahmen fixiert sind.
Das Verhalten der Lichtübertragung zwischen zwei relativ zueinan
der versetzten Monomoden-Lichtleitfasern ist aus der Entwicklung
von Verbindern bzw. Steckern für Lichtleitfasern sehr genau be
kannt. Solange der Abstand zwischen den Faserenden im Vergleich
zum Faserkerndurchmesser hinreichend klein ist (kleiner als
dieser ist oder auch sogar in dessen Größenordnung liegt), ergibt
sich in Abhängigkeit von der Versetzung ein nahezu lineares Ver
halten der Lichtübertragung zwischen den Fasern in Abhängigkeit
der Versetzungen. Dies wird erfindungsgemäß dazu genutzt, die be
schleunigungsbedingten Verschiebungen einer Faser aus der Ände
rung der Lichtübertragung zwischen den ohne weiteres dicht gegen
überstellbaren Fasern zu ermitteln. Auf diese Weise ist es mög
lich, Verschiebungen bis zum etwa 1,6fachen des Faserkernradius
mit einer Genauigkeit von etwa 1% zu messen. Ahnliche Betrachtun
gen gelten für den Fall, daß Lichtwellenleiterschichten verwendet
werden und die Lichtkopplung nicht mehr direkt zwischen den
Fasern erfolgt.
Durch den Einsatz von mehreren, z. B. zwei übereinander angeordne
ten Empfangslichtleitfasern ist es möglich, einen Beschleuni
gungsschalter zu realisieren, wobei nur bei bestimmten Beschleu
nigungswerten Licht in eine der beiden Fasern eingekoppelt wird.
Damit können Beschleunigungsschalter realisiert werden, die nur
auf die Überschreitung vorher definierter Grenzwerte reagieren
bzw. ansprechen.
In entsprechender Weise sind auch nebeneinander liegende Sende-
oder Lichtempfangswellenleiter oder -lichtleitfasern möglich, um
den Rückschluß über die Auslenkungen der seismischen Masse aus
dem Vorhandensein oder Nichtvorhandensein der zugeordneten Em
pfangssignale zu ziehen.
Die erfindungsgemäße optische Lösung ermöglicht zudem einfache
Anordnungen zur Messung von Beschleunigungen aus verschiedenen
Richtungen. Neben der Möglichkeit, z. B. mit zwei jeweils über
einzelne relativ schmale und in der Tiefe dicke Stege gehalter
ten, zueinander senkrecht angeordneten seismischen Massen zu
arbeiten, die in einer Ebene (parallel zur vom Silizium-Rahmen
aufgespannten Fläche) die Beschleunigungsaufnahme in zwei Rich
tungen gestatten, wird die im folgenden dargelegte Lösung bevor
zugt.
Eine einzige plattenförmige seismische Masse wird im Rahmen
ringsum so an vier Stegen gehaltert, die sich in einer Richtung
jeweils ausgehend von einer Rahmenseite entlang einer Umfangssei
te der seismischen Masse erstrecken, daß sie in zwei zueinander
senkrechten Richtung schwingfähig ist.
Auf diese seismische Masse wird z. B. über eine am Rahmenrand
befestigte Lichtleitfaser ein Lichtstrahl gerichtet, der auf eine
auf der Oberfläche der seismischen Masse befestigte schrägge
stellte Reflektionseinrichtung trifft. Diese reflektiert den
Lichtstrahl auf einen ortsempfindlichen planaren Fotodetektor
z. B. in Form einer ortsauflösenden Fotodiode oder auch eine CCD-
Anordnung.
Statt der Einkopplung über eine Lichtleitfaser kann auch in inte
grierter Technologie über einen Lichtwellenleiter eingekoppelt
werden. Schließlich ist es möglich, den Lichtstrahl der Licht
quelle schräg auf eine planare reflektierende Struktur (gitter-
oder wellenförmig) zu richten, die auf der seismischen Masse an
gebracht ist und die Eigenschaft hat, den Lichtstrahl nach Art
eines Fresnelspiegels unter einem bestimmten Winkel auf eine De
tektorfläche der obigen Art zu richten, deren den Auftreffpunkt
anzeigende Signale die Bewegungsamplitude und damit die Beschleu
nigung widerspiegeln.
Die erfindungsgemäßen Beschleunigungssensoren eignen sich zur
Anbringung an allen möglichen beweglichen Teilen, deren Beschleu
nigung zu messen ist. Eine Anwendung besteht in der Beschleuni
gungsaufnahme in Kraftfahrzeugen, etwa um zuverlässig Sicher
heitseinrichtungen wie Air-Bags auslösen zu können.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Beschleunigungssensors,
Fig. 2 eine Möglichkeit der Fixierung einer Lichtleitfaser aus
Fig. 1 in der seismischen Masse,
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Beschleunigungssensors und
Fig. 4 ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Beschleunigungssensors und
Fig. 5 ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Die im folgenden erläuterten Ausführungsbeispiele stellen in
Silizium-Mikromechnik hergestellte Beschleunigungssensoren dar.
Es gibt jedoch eine Reihe von Alternativen zur Herstellung der
Ausführungsbeispiele sowie des erfindungsgemäßen Sensors allge
mein. So sind ohne weiteres z. B. entsprechend gestanzte Metall
teile anstelle der Siliziumkomponenten verwendbar.
Der lineare, eindimensionale Beschleunigungssensor der Fig. 1
umfaßt einen Siliziumchip 1, der einen festen Rand bildet, aus
dem über vorzugsweise anisotrope Ätztechnik in bekannter Weise
eine bewegbare seismische Masse 2 herausgearbeitet ist. Diese ist
über zwei dünne elastische Stege 3 auslegerartig am in der Zeich
nung linken Rand des Rahmens 1 gehaltert. Zwischen den beiden
Stegen 3 ist eine Lichtleitfaser 4 in einem V-förmigen Kanal 5
fixiert, der sich vom Rand des Rahmens 1 bis zum rechten freien
Ende der seismischen Masse 2 erstreckt. Im Ausführungsbeispiel
ist ein 100-Siliziumwafer eingesetzt, in den derartige Kanäle mit
hoher Präzision z. B. durch nasse chemische anisotrope Ätztechnik
ätzbar sind. Die Seitenwand des Kanals ist um etwa 54° gegenüber
der horizontalen geneigt (Fig. 2).
Eine weitere Lichtleitfaser 6 dient als Empfangsfaser für ein
durch die Lichtleitfaser 4 geleitetes Lichtstrahlbündel (von
einer nicht dargestellten Lichtquelle, beispielsweise in Form von
einer Fotodiode). An die Empfangslichtleitfaser 4 ist ein nicht
dargestellter Lichtdetektor angeschlossen, der Unterschiede der
Lichtübertragung im Fall von durch die Pfeile angezeigten, be
schleunigungsbedingten Auslenkungen der seismischen Masse 2 mit
der Lichtleitfaser 4 erfaßt. Wie weiter oben ausgeführt, ist die
Lichtübertragung bei ausreichend dichter Anordnung der Faserenden
bis zu Schwingungsamplituden von etwa dem 1,5fachen des Faser
kernradius hinreichend linear.
Das zweite Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist dahingehend
modifiziert, daß auch die Lichtleitfaser 4, von der der Meßstrahl
ausgeht, am Rand des feststehenden Rahmens 1 fixiert ist. Das aus
der Faser 4 austretende Licht wird in einen Siliziumoxid-Wellen
leiter 7 eingespeist, der sich in Form eines Beschichtungsstrei
fens von der Faser 4 bis zum freien Ende der seismischen Masse 2
erstreckt, wobei Streifen und Faser 4 eine messerähnliche Konfi
guration bilden. Gegenüberliegend dem vorderen freien Ende der
Masse 2 bzw. des Wellenleiters 7 ist eine Wellenleiterschicht 8
aus Siliziumoxid auf dem Rahmen 1 aufgetragen, die sich vom inne
ren Rand des Rahmens 1 bis zur Empfangslichtleitfaser 6 er
streckt, wobei sie sich in der aus der Fig. 3 ersichtlichen
Weise von einer mehr als zweifachen Breite des Wellenleiterstrei
fens 7 bis zu einer etwa dessen Breite entsprechenden Breite
verjüngt.
Die Lichtleitfasern werden dabei so weit in die Kanäle in der
Masse 2 bzw. dem Rahmen 1 versenkt, daß der Faserkern jeweils dem
Lichtwellenleiterstreifen gegenüberliegt. Wie beim ersten Ausfüh
rungsbeispiel kann dann die Auslenkung der seismischen Masse über
die Intensitätsänderung des detektierten Lichtstrahls ermittelt
werden, die eine lineare Änderung in Abhängigkeit der Bewegungs
amplitude zeigt.
Der Siliziumwafer besteht vorzugsweise aus dem in der Elektronik
gängigen 100-Einkristallsilizium, in das die Gräben einfach ein
gearbeitet werden können.
In beiden Ausführungsbeispielen kann sowohl auf der Lichteinspei
sungseite als auch der Empfangsseite mit mehreren Lichtleitfasern
gearbeitet werden. Ist z. B. ober- oder unterhalb der Empfangsfa
ser 6 eine zusätzliche Lichtleitfaser vorgesehen, die nur bei
vorgegebenen größeren Beschleunigungswerten Licht empfängt, so
kann zur Auslösung eines beschleunigungsabhängigen Mechanismus
auf diese Weise ein sehr einfacher Schalter realisiert werden.
Bei Verwendung mehrerer Lichtleitfasern werden entsprechend auch
mehrere Lichtquellen bzw. Fotodetektoren eingesetzt.
Soll gegenüber den Fig. 1 bis 3 ein Sensor für Beschleunigun
gen in Richtung der durch den Wafer aufgespannten Ebene reali
siert werden, so wird hierzu z. B. ein Steg zur Halterung der
seismischen Masse verwendet, der sehr schmal ist und in der Tiefe
(von der Ober- zur Unterseite des Wafers) eine große Dicke auf
weist. Werden zwei solche auslegerartige Konstruktionen in einer
Ebene senkrecht zueinander angeordnet, so ist eine Messung der
Beschleunigung in zwei ebenen Richtungen möglich.
In den obigen Ausführungsbeispielen werden einseitig gehalterte
seismische Massen verwendet. Die Erfindung ist jedoch auch auf
seismische Massen anwendbar, die z. B. an zwei sich gegenüberlie
genden Stegen bewegbar gehaltert sind.
In Fig. 4 ist eine Ausführungsform für einen zweidimensionalen
Beschleunigungssensor skizziert. Am Rahmen 1′ sind vier längs des
Rahmenumfangs aufeinanderfolgende mechanisch schwache, d. h.
ausreichend elastische Stege 3′ vorgesehen. Solche schwachen
elastischen Aufhängungen können etwa in der in Fig. 4 dargestell
ten Weise realisiert werden. In der aus der Figur ersichtlichen
Weise erstreckt sich jeder Steg 3′ jeweils von der Ecke des
Rahmens 1′, bis zu der sich der vorhergehende Steg entlang der
plattenförmigen seismischen Masse erstreckt. Hierzu werden in den
rechteckigen Siliziumwafer jeweils 4 winkelförmige durchgehende
Schlitze geätzt, die gemäß der Figur mit einem Schenkel parallel
zu einem Schenkel eines anderen Schlitzwinkel verlaufen. Auf
diese Weise ist die seismische, von den Schlitzen eingegrenzte
Masse 2′ in der durch die Pfeile angezeigten Weise in zwei zu
einander senkrechten Richtungen in einer Ebene schwingfähig.
Auf der seismischen Masse 2′ ist ein keilförmiger Spiegel 12
angebracht, der das Licht je nach Auslenkungsamplitude und
-richtung auf unterschiedliche Stellen einer oberhalb des Sili
ziumwafers angeordneten positionsempfindlichen Fotodiode 9
reflektiert. Bei entsprechend kleiner Geometrie der seismischen
Masse kann alternativ deren Oberfläche auch unter einem entspre
chenden Winkel (wie im obigen Fall von 54) geätzt sein, so daß
kein extra Spiegel notwendig ist. Auf der Ober- sowie Unterseite
und ihren vier Seitenflächen ist die Diode 9 mit Metallkontakten
10 und elektrischen Anschlüssen 11 versehen. Je nach Auftreff
punkt des Lichtstrahls ändert sich das Verhältnis aus den zwi
schen Ober- und Unterseitekontakten und den Kontakten der Seiten
wände gemessenen Fotospannungen. Da demnach Spannungsquotienten
gemessen werden, kann die Lichtstrahlposition weitestgehend un
abhängig von Intensitätsschwankungen bestimmt werden. Wie bereits
weiter oben erwähnt, sind CCD-Diodenarrays oder positionsauflö
sende Fotodetektoranordnungen möglich. Im Gegensatz zu den ersten
beiden Ausführungsbeispielen wird hier über ortsauflösende Detek
toren die Auslenkungsamplitude aus dem Auftreffpunkt auf der De
tektorfläche bestimmt.
In einem weiteren in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel wird der
an der seismischen Masse 2′ reflektierte Lichtstrahl in eine
Lichtleitfaseranordnung 13 reflektiert, die sich oberhalb des
Sensors befindet und mehrere parallel angeordnete Lichtleitfasern
gemäß der in der Figur angedeuteten Weise umfaßt, deren Licht
einfallsende auf die seismische Masse gerichtet ist. Im Ruhezu
stand trifft das Licht im wesentlichen auf die mittlere Faser,
wohingegen im ausgelenkten Zustand andere Faserenden stärker be
leuchtet werden, wodurch den Fasern nachgeschaltete (nicht darge
stellte) entsprechende Fotodetektoren angeregt werden.
Für alle Ausführungsbeispiels gilt, daß ihnen im Hinblick auf die
optischen Komponenten eine Selbsttestfunktion eigen ist. Bei
Nichtauslenkung ist das zu erwartende Signal wohldefiniert, so
daß bei seinem Ausbleiben auf einen Fehler oder Ausfall zu
schließen ist.
Die mechanische Stabilität von Siliziumeinkristallstrukturen ist
außerordentlich gut, so daß die Sensoren in dieser Hinsicht eine
hohe Lebensdauer und Stabilität aufweisen. Dies gilt auch für die
optischen Komponenten, die hauptsächlich aus der optischen Über
tragungstechnik hinreichend getestet und optimiert entnehmbar
sind. Ihr Frequenzverhalten mit der Möglichkeit des Einsatzes bis
zu sehr hohen Frequenzen (bei Laserdioden oder Fotodetektoren bis
Gigahertz) stellt eine weitere Verbesserung dar.
Neben den obigen Ausführungsbeispielen, die sämtlich Lichtwellen
leiter und/oder Lichtleitfasern verwenden, ist es auch möglich,
nur mit Lichtquelle, Detektoreinrichtung und einer Reflexions
einrichtung auf der seismischen Masse zu arbeiten.
Statt nur eine Lichtquelle und nur einen Fotodetektor einzuset
zen, ist es auch möglich, mehrere Lichtübertragungswege zu rea
lisieren, wie bereits weiter oben im Zusammenhang mit den Licht
leitfaserausführungen erwähnt wurde. Dies gilt auch für Ausfüh
rungsformen, die ohne Lichtleitfasern oder Wellenleiterschichten
arbeiten.
Claims (18)
1. Beschleunigungssensor zur Messung von Beschleunigungen in
einer oder mehreren Richtungen mittels einer auf die Beschleu
nigungen ansprechenden plattenartigen und über einen oder
mehrere Stege beweglich gehalterten, seismischen Masse,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine Lichtquelle, deren auf oder über (4; 7) die
seismische Masse (2; 2′) geleiteter Lichtstrahl in Abhängigkeit
der Bewegungen der seismischen Masse abgelenkt wird, und zu
mindest eine optische Detektoreinrichtung (6; 6, 8; 9) vorgesehen
sind, die die beschleunigungsabhängigen Ablenkungen mißt.
2. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtquelle den Lichtstrahl in eine Lichtleitfaser (4)
oder einen Lichtwellenleiter einspeist, die auf der seismi
schen Masse (2) fixiert sind und deren Bewegungen folgen und
deren in Abhängigkeit der Bewegungen der seismischen Masse
abgelenkter Lichtstrahl von der optischen Detektoreinrichtung
(6) erfaßt wird.
3. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtquelle den Lichtstrahl in eine Lichtleitfaser (4)
einspeist, die an einem festen Rahmen (1), von dem der oder
die Stege (3) der seismischen Masse (2) sich erstreckt bzw.
erstrecken, fixiert ist, und daß ein Lichtwellenleiter (7), in
den der Lichtstrahl der Lichtleitfaser eingespeist wird, sich
von dieser aus über die seismische Masse erstreckt, auf der er
angebracht ist.
4. Beschleunigungssensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die optische Detektoreinrichtung zumindest eine weitere
Lichtleitfaser (6) aufweist.
5. Beschleunigungssensor nach Anspruch 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Lichtleitfaser (6) ebenfalls am festen Rahmen
(1) gegenüberliegend dem Austrittsende des Lichtwellenleiters
(7) fixiert ist und daß vor der weiteren Lichtleitfaser auf
dem festen Rahmen ein weiterer Lichtwellenleiter (8) ange
bracht ist.
6. Beschleunigungssensor nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtwellenleiter (7) bzw. der weitere Lichtwellen
leiter (8) jeweils aus einer Siliziumoxidbahn bestehen, die
auf der seismischen Masse (2) bzw. deren Rahmen (1) aufge
bracht sind.
7. Beschleunigungssensor nach 2, 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtleitfaser(n) (4, 6) jeweils in einer in der
Oberfläche des Rahmens bzw. der seismischen Masse gearbei
teten Vertiefung fixiert ist (sind).
8. Beschleunigungssensor nach Anspruch 4 und 7 bei deren Rückbe
ziehung auf Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Lichtleitfaser (6) an einem festen Rahmen (1),
von dem der oder die Stege (3) sich erstreckt bzw. erstrecken,
gegenüberliegend der mit der seismischen Masse (2) mechanisch
gekoppelten Lichtleitfaser (4) angebracht ist.
9. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Lichtleitfaser (4), in die die Lichtquelle den Licht
strahl einspeist, an einem festen Rahmen (1′), von dem der
oder die Stege (3) sich erstreckt bzw. erstrecken, fixiert
ist, und daß auf der seismischen Masse (2′) eine Lichtreflex
ionseinrichtung (12) vorgesehen ist, die den von der Licht
leitfaser kommenden Lichtstrahl auf die optische Detektorein
richtung (9) reflektiert.
10. Beschleunigungssensor nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtreflexionseinrichtung durch eine Ätzung der
Oberfläche der seismischen Masse (2′) unter einem vorgege
benen Winkel oder durch einen angebrachten Spiegel (12)
vorgesehen ist.
11. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1, 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektoreinrichtung ein Fotodetektor (9) ist, der
eine vom Auftreffpunkt des von der seismischen Masse auf ihn
reflektierten Lichtstrahls abhängige Anzeige liefert.
12. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1, 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektoreinrichtung mehrere Lichtleitfasern (13)
sowie diesen nachgeschaltete Fotodetektoren umfaßt.
13. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1, 9, 10, 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seismische Masse (2′) an vier sich jeweils entlang
einer ihrer Seiten erstreckenden Stege (3) in zwei zueinander
senkrechten Richtungen schwingfähig gehaltert ist.
14. Beschleunigungssensor nach einem der Ansprüche 1, 11, 12
oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtquelle den Lichtstrahl auf eine gitterförmige
oder gewellte Spiegelstruktur richtet, die auf der Oberfläche
der seismischen Masse angebracht ist und den Lichtstrahl zur
Detektoreinrichtung umlenkt.
15. Beschleunigungssensor nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seismische Masse (2, 2′), die Stege (3) und der Rahmen
(1; 1′) in Silizium-Mikromechanik gefertigt sind.
16. Beschleunigungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seismische Masse (2; 2′), die Stege (3) und der Rahmen
(1; 1′) als gestanzte Blechteile ausgebildet sind.
17. Beschleunigungssensor nach Anspruch 7 und 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Rahmen und der seismischen Masse ausgebildete Vertie
fungen als V-förmige Nuten mittels anisotroper Ätztechnik in
Silizium hergestellt sind.
18. Beschleunigungssensor nach Anspruch 4 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mehreren Detektorlichtleitfasern dazu vorgesehen
sind, bei vorgegebenen beschleunigungsbedingten Auslenkungen
das dabei auf sie fallende Licht zur Gewinnung von Schaltsig
nalen bei diesen Auslenkungen weiterzuleiten.
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DE4136510A Granted DE4136510A1 (de) | 1991-11-06 | 1991-11-06 | Beschleunigungssensor |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |