DE4135360A1

DE4135360A1 - Verfahren zum herstellen einer abschnittsweise verstaerkten schlauchdichtung

Info

Publication number: DE4135360A1
Application number: DE19914135360
Authority: DE
Inventors: Herbert Hennig
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 1991-10-26
Filing date: 1991-10-26
Publication date: 1993-04-29

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer abschnittsweise durch einen eingebrachten Füllstoff ver stärkten Schlauchdichtung.

Eine derartige Schlauchdichtung ist beispielsweise aus der EP 04 25 083 A2 bekannt und kann insbesondere als Kantendichtung an durch Türen oder Klappen verschließba ren Öffnungen von Kraftfahrzeugen zum Einsatz kommen.

Übliche Schlauchdichtungen beispielsweise für Türen und Klappen werden mit kontinuierlichem Durchmesser extru diert und sind als Meterware in beliebiger Länge her stellbar. In Radienbereichen jedoch kann ein derartiger üblicher Dichtungsschlauch einknicken, da die Schlauchab messungen nicht in optimaler Weise auf den Flanschradius abgestimmt sind. Desweiteren kann es in Bereichen, die sehr hohen Belastungen durch die Türen und Klappen ausge setzt sind, zu starken Verquetschungen und Verdrückungen der Schlauchdichtung kommen. Als Abhilfemaßnahme schlägt daher die oben genannte Schrift vor, übermäßig bean spruchte Abschnitte einer Schlauchdichtung mit einem Füllschaum auszufüllen und somit zu versteifen. Diese Maßnahme kann zwar ein Einknicken des Dichtschlauches insbesondere in Radienbereichen verhindern, dennoch kann durch eine höhere Beanspruchung der Schlauchdichtung bei spielsweise in diesen Radienbereichen oder auch in Berei chen höherer Belastung eine unbefriedigende Dichtwirkung die Folge sein.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, das bekannte Her stellverfahren so zu verbessern, daß daraus eine Dichtung mit verbesserter Dichtwirkung insbesondere in kritischen Bereichen entsteht.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß der Quer schnitt des zu verstärkenden Abschnittes vor dem Ausfül len vergrößert wird. Vorteilhafte Weiterbildungen der Er findung beschreiben die Unteransprüche.

Es wurde erkannt, daß insbesondere in Radienbereichen und in Bereichen hoher Belastung bzw. Verformung durch Türen oder Klappen ein variabler Querschnitt, d. h. eine Erhö hung des Durchmessers des Dichtungsschlauches wünschens wert ist. Ein eingebrachter Füllstoff, insbesondere ein eingebrachter Füllschaum ist jedoch nicht in der Lage, eine Durchmesservergrößerung der Schlauchdichtung zu be wirken. Erfindungsgemäß wird daher der Querschnitt des zu verstärkenden Abschnittes der Schlauchdichtung vor dem Ausfüllen gezielt vergrößert. Der danach eingebrachte Füllstoff hält diese vergrößerte Kontur aufrecht.

Insbesondere erfolgt die Querschnittsvergrößerung sowie das Einbringen des Füllstoffes, der bevorzugt ein Füll schaum ist, in einem einzigen Werkzeug, da hiermit die Fertigung deutlich vereinfacht wird. Dieses Werkzeug be stimmt dabei durch seine Form die gewünschte Kontur der Schlauchdichtung. Letztere kann im Werkzeug durch von außen auf die Schlauchdichtung einwirkenden Unterdruck verformt werden. Alternativ oder zusätzlich ist es jedoch möglich, die Schlauchdichtung im zu verstärkenden Ab schnitt aufzublasen, so daß sie überall am die Kontur be stimmenden Werkzeug anliegt. Um ein Austreten des Füll stoffes bzw. des Füllschaumes über den zu verstärkenden Abschnitt hinaus zu verhindern, wird die Schlauchdichtung an den Rändern dieses Abschnittes bevorzugt durch das Werkzeug zusammengepreßt. Dabei kann sowohl das Einbrin gen des Füllstoffes als auch das Aufblasen mittels einer die Schlauchdichtung durchdringenden Injektionsnadel durchgeführt werden.

Das im folgenden beschriebene bevorzugte Ausführungsbei spiel dient der näheren Erläuterung der Erfindung. Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine herkömmliche Schlauchdichtung,

Fig. 2 diese Schlauchdichtung im Werkzeug, wenn der Querschnitt eines zu verstärkenden Abschnitts vergrößert wird, sowie

Fig. 3 diese Schlauchdichtung mit einem verstärkten Abschnitt von vergrößertem Querschnitt.

Eine Schlauchdichtung 1, die in einem Längsschnitt in Fig. 1 dargestellt ist, wird in ein Werkzeug 2 eingelegt, so wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Dieses Werkzeug 2 besteht im einzelnen aus einer Oberform 2a, einer Unter form 2b, sowie zwei Niederhaltern 2c. Die Werkzeug-Unter form 2b nimmt die Schlauchdichtung 1 längs einer geradli nig verlaufenden Fläche auf, in der Werkzeug-Oberform 2a hingegen ist eine Ausbuchtung 3 vorgesehen. Seitlich der Oberform 2a pressen die beiden Niederhalter 2c die Schlauchdichtung 1 derart zusammen, daß ein Durchtritt eines Fluids in Längsrichtung der Schlauchdichtung 1 (Pfeilrichtung 4) nahezu ausgeschlossen ist. Wird nun die Schlauchdichtung 1 so verformt, daß sie auch längs der Ausbuchtung 3 an der Werkzeug-Oberform 2a anliegt, so bildet sich ein Abschnitt 5, der einen gegenüber dem Aus gangsquerschnitt gemäß Fig. 1 vergrößerten Querschnitt besitzt. Dieser Abschnitt 5 wird durch einen eingebrach ten Füllstoff 6, insbesondere einen Füllschaum, ver stärkt. Hieraus geht eine Schlauchdichtung 1 hervor, wie sie in Fig. 3 im Längsschnitt dargestellt ist.

Wie bereits kurz angesprochen, erfolgt das Vergrößern des zu verstärkenden Abschnitts 5 sowie das Ausfüllen dessel ben mit dem Füllstoff 6 im Werkzeug 2. Nachdem die Schlauchdichtung 1 in dieses Werkzeug 2 eingelegt wurde, wird dieses geschlossen, wobei zugleich die Niederhalter 2c durch Zusammenpressen der Schlauchdichtung 1 die Rän der des Abschnittes 5 definieren. Durch Evakuierbohrungen 7, die insbesondere in der Werkzeug-Oberform 2a vorgese hen sind, wird die Schlauchdichtung 1 im Werkzeug 2 von außen mit Unterdruck beaufschlagt, so daß sich die Schlauchdichtung 1 vollständig und insbesondere auch längs der Ausbuchtung 3 an die Oberform 2a sowie an die Unterform 2b anlegt. Hierdurch wird eine temporäre Quer schnitts-Vergrößerung erzielt. Unterstützend zur Evakuie rung kann die Schlauchdichtung 1 im Abschnitt 5 aufgebla sen werden. Hierzu werden Injektionsnadeln 8 durch die Werkzeug-Unterform 2b sowie durch die Schlauchdichtung 1 in deren Innenraum hineingeführt. Ebenfalls über diese oder zusätzliche Injektionsnadeln 8 wird der Füllstoff 6 in den Innenraum der Schlauchdichtung 1 im Abschnitt 5 eingebracht. Dieser Füllstoff 6 bzw. Füllschaum schäumt dort aus und verhärtet, wobei ein Austreten des Füllstof fes über den Abschnitt 5 hinaus durch die Niederhalter 2c verhindert wird. Nach Erhärten des Füllstoffes 6 kann die Schlauchdichtung 1 aus dem Werkzeug 2 entnommen werden. Die durch das Werkzeug 2 im Bereich des Abschnittes 5 vorgegebene Kontur bleibt aufgrund des ausgehärteten Füllstoffes 6 dann erhalten.

Eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gefertigte Schlauchdichtung zeichnet sich im verstärkten Abschnitt aufgrund der Befüllung nicht nur durch höchste Stabili tät, sondern aufgrund der Querschnittsvergrößerung auch durch eine optimierte Dichtwirkung aus. Das beschriebene Herstellverfahren ist dabei äußerst vorteilhaft, da sowohl das Befüllen als auch die Querschnittsveränderung in einem einzigen Werkzeug stattfindet. Dabei kann das gewünschte Profil der Schlauchdichtung auf einfache Weise den jeweiligen Anforderungen entsprechend gestaltet wer den. Dies ist durch gezielte Formgebung des Werkzeuges 2 möglich. Abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel kann selbstverständlich auch in der Werkzeug-Unterform 2b eine Ausbuchtung vorgesehen sein. Abweichend angeordnet sein können auch die Injektionsnadeln 8 oder die Evaku ierbohrungen 7. Auch andere konstruktive Details können durchaus abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel ge staltet sein, ohne den Inhalt der Patentansprüche zu ver lassen.

Claims

1. Verfahren zum Herstellen einer abschnittsweise durch einen eingebrachten Füllstoff (6) verstärkten Schlauchdichtung (1), dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des zu verstärkenden Abschnittes (5) vor dem Ausfüllen ver größert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsver größerung in einem die Kontur der Schlauchdichtung (1) bestimmenden Werkzeug (2) durchgeführt wird, in dem auch der Füllstoff (6), insbesondere ein Füll schaum, eingebracht wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlauchdichtung (1) im zu verstärkenden Abschnitt (5) aufgeblasen und/oder durch Unterdruck von außen verformt und an den Rändern dieses Abschnittes (5) zusammengepreßt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Einbringen des Füll stoffes (6) und/oder das Aufblasen mittels einer die Schlauchdichtung (1) durchdringenden Injektionsnadel (8) durchgeführt wird.