DE4134621C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum maschinellen Bearbeiten von Geflügelkörpern zum Zwecke der Gewinnung von hautfreien Filets mit einem mit Aufnahmen für die Halterung der zu bearbeitenden Geflügelkörper versehenen Förderer sowie längs der Bahn des Förderers angeordneten Werkzeugen zum Enthäuten und Lösen des Fleisches von dem Knochengerüst.

Wie sie teilweise aus der DE-PS 37 36 401 bzw. EP 03 80 714 A1 bekannt ist.

Diese Vorrichtung arbeitet nach einem Verfahren, welches maschinell praktiziert wird und einen Prozeß beinhaltet, der das Enthäuten und Gewinnen hautfreier Filets von Geflügelkörpern in einem automatischen Arbeitsprozeß umfaßt.

An einem derartig erzeugten Filet fällt auf, daß auf der vorher von der Haut bedeckten Filetfläche Fettablagerungen vorhanden sind, was den Eindruck der "Verschmutzung" vermittelt und als qualitätsminderndes Merkmal gilt. Diese Fettablagerungen werden daher durch lohnintensive Handarbeit entfernt, um ein Endprodukt der gewünschten hohen Qualität zu erzielen. Bei der Untersuchung der Zusammenhänge wurde gefunden, daß es sich bei den Fettablagerungen um Fettbestandteile handelt, die unter der Haut und insbesondere im Frontbereich des Geflügelkörpers lagern. Wie festzustellen war, werden diese Fettbestandteile zu Beginn des Enthäuteprozesses zunächst mit der Haut aufgenommen, dann aber im weiteren Verlauf auf der enthäuteten Oberfläche verteilt.

Ein weiterer Mangel zeigt sich darin, daß die Haut während des Enthäutevorgangs oftmals zerrissen wird, d. h. nicht wie gewünscht, generell unbeschädigt in einem Stück gewonnen wird, sondern relativ häufig auch Hautreste auf dem Körper verbleiben, was zum einen die vorgesehene Verwendung der Haut als eßbare Verpackungshülle für verschiedene Geflügelfleisch­ produkte unmöglich und zum andern wiederum lohnintensive Nacharbeit erforderlich macht.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Konzept vorzuschlagen, welches geeignet ist, diese Nachteile zu vermeiden.

Die Lösung dieser Aufgabe wurde in der überraschenden Feststellung gefunden, daß diese nachteiligen Effekte vermeidbar sind, wenn die Enthäuterichtung umgekehrt wird, weshalb die erfindungsgemäße Lösung der gestellten Aufgabe darin liegt, daß die Aufnahmen um einem Schwenkwinkel von 180° schwenkbar ausgebildet sind, wobei die Schwenkachse senkrecht zu der Bewegungsrichtung der Aufnahmen verläuft, und daß ein Wendemechanismus zwischen dem Werkzeug zum Enthäuten und denjenigen zum Lösen des Fleisches vorgesehen ist.

Der Vorteil dieser Verfahrensweise besteht einerseits darin, daß das Lösen der besagten Fettbestandteile am Ende des Enthäuteprozesses und aufgrund der so herum günstigeren anatomischen Gegebenheiten sicherer erfolgt, und andererseits darin, daß der Filetierprozeß weiterhin in der für diesen günstigeren Richtung vorsichgehen kann.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Die einzige Figur zeigt einen schematisierten Ausschnitt aus einer Geflügel-Bearbeitungsmaschine, bei der als Fördereinrichtung für die Förderung der zu bearbeitenden Geflügelkörper während deren Bearbeitung ein mit sattelförmiger Aufnahmen 2 bestückter, endloser Kettenförderer 1 Verwendung findet, der auf geeignete Weise kontinuierlich umlaufend angetrieben ist. Jede Aufnahme 2 ist dabei auf einer nicht gezeigten, mit dem Kettenförderer 1 verbundenen Konsole montiert und um eine senkrechte, zentral liegende Achse 3 schwenkbar angeordnet. Einseitig der Bahn der Aufnahmen 2 sind aus geeignetem Material gefertigte Führungsleisten 4 bzw. 5 angebracht, die den Sockelkörper 6 der Aufnahmen 2 unter Längsausrichtung derselben führen und eine Unterbrechung 7 aufweisen, in deren Bereich ein gestellfester Wendestift 8 neben der Bahn der Aufnahmen 2 aufragt. Der Wendestift 8 befindet sich in der Bahn eines seitlich an dem Sockelkörper 6 angebrachten Anschlags 9, dem ein gleichartiger an der anderen Seite des Sockelkörpers 6 befindlicher spiegelverkehrt gegenüberliegt.

Über der Bahn der Aufnahmen 2 ist im Bereich der Führungsleiste 4 ein Enthäuteaggregat 10 bekannter Ausführung mit einem Paar kegelförmiger Enthäutewalzen 11 mit jeder derselben zugordneter Abstreiferwalze 12 angeordnet, während im Bereich der Führungsleiste 5 die Filetierwerkzeuge installiert sind, von denen ein das Sternum freischneidendes Doppelmesser 13 andeutungsweise gezeigt ist.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:
Gemäß dem Aufbau der Vorrichtung nach der Zeichnung wird ein zu bearbeitender in Form einer Vorderhälfte vorliegender Geflügelkörper, d. h. ein durch einen schrägen Querschnitt unter Durchtrennen des Rückgrats, Herausschneiden desselben und durch Abtrennen der Flügel gewonnenes Produkt, mit der Rückenöffnung nach unten und der Halsöffnung nachlaufend auf die Aufnahme 2 aufgesattelt.

Der Geflügelkörper wird so in den Bereich des Enthäuteaggregats 10 gefördert, durch welches die Haut entfernt wird. Dabei bewirkt die gegebene Förderrichtung, daß zunächst die relativ lose verwachsenen Hautteile aufgenommen werden und schließlich die im Kopfbereich stärker verwachsenen und mit Fetteinlagerungen verbundenen Hautteile.

Nach Passieren des Enthäuteaggregates 10 tritt die bis dahin durch die Führung 4 längsgeführte Aufnahme 2 in den Bereich der Unterbrechung 7 zwischen den Führungen 4 und 5 ein, so daß die Aufnahme 2 nunmehr lediglich arretiert durch eine geeignete, nicht gezeigte Federraste ungeführt weiter vorgeschoben wird. Derart freigegeben trifft der seitlich an dem Sockelkörper 6 der Aufnahme 2 angebachte Anschlag 9 auf den in der Bahn desselben befindlichen Wendestift 8, wodurch eine Schwenkung der Aufnahme 2 um deren Achse 3 eingeleitet wird. Bis zum Ablauf des Anschlags 9 von dem Wendestift 8 ist die Schwenkung der Aufnahme 2 um einen Drehwinkel erfolgt, der annähernd eine Querlage der Aufnahme 2 bewirkt. Der Stockelkörper 6 wird daher auf die Stirnkante der Führung 5 auflaufen, so daß bei weiterem Förderfortschritt die Schwenkung fortgesetzt und durch Anlage des Sockelkörpers 6 an der Führung 5 bei einem Gesamt-Schwenkwinkel von 180° vollendet wird.

Nach Durchführung der Filetierbearbeitung sorgt ein dem beschriebenen Wendemechanismus entsprechender für eine weitere Schwenkung um 180°, so daß die Aufnahme 2 für eine neue Beschickung bereitsteht.

Selbstverständlich besteht auch die Möglickeit, die Wendemechanismen so anzuordnen, daß die Geflügelkörper in der den Filetierprozeß günstigen Richtung aufsattelbar sind und eine Wende jeweils kurz vor und nach dem Enthäuten erfolgt.

Claims (1)

1. Vorrichtung zum maschinellen Bearbeiten von Geflügelkörpern zum Zwecke der Gewinnung von hautfreien Filets mit einem mit Aufnahmen für die Halterung der zu bearbeitenden Geflügelkörper versehenen Förderer sowie längs der Bahn des Förderers angeordneten Werkzeugen zum Enthäuten und Lösen des Fleisches von dem Knochengerüst, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Aufnahmen (2) um einen Schwenkwinkel von 180° schwenkbar ausgebildet sind, wobei die Schwenkachse (3) senkrecht zu der Bewegungsrichtung der Aufnahmen (2) verläuft, und daß ein Wendemechanismus zwischen dem Werkzeug zum Enthäuten (10) und denjenigen zum Lösen des Fleisches (13) vorgesehen ist.