DE4134560A1 - Hartmetallkrone und meissel - Google Patents
Hartmetallkrone und meisselInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hartmetallkrone zum Schrämen von
Mineralen und auf einem mit einer solchen Hartmetallkrone be
stückten Mineral-Schräm-Meißel.
Bei der Gewinnung von Mineralen wie Kohle hat sich in großem
Umfang die Verwendung von ohne Ausnahme aus Stahl gefertigten
Schräm-Meißeln unterschiedlicher Typen (z. B. Radialmeißel und
Vorwärtsangriffmeißel) nach Industrienorm mit einer in die obere
Fläche des oberen Endes des Meißelkopfs maschinell einge
arbeiteten Ausnehmung für die Aufnahme der Krone, und mit einer
in Position in der Ausnehmung hartgelöteten Krone durchgesetzt.
Bei Kronenkonstruktionen nach Industrienorm wird nach ca.
10%-20% Verschleiß der Oberkante der Krone der Stahl des
Meißelkopfs freigelegt und beginnt, sich schädlich an dem im Ab
bau befindlichen Mineral und/oder an dem über oder unter der
Mineralader liegenden Gestein zu reiben, wobei in schädlicher
Weise Quarz aufgenommen wird. Gefährlicher ist beim Abbau von
Kohle die Freisetzung von Methan, die häufig zur Selbstent
zündung in der sogenannten entflammbaren Funkenzone hinter der
Krone infolge der erhöhten Temperatur des Meißels neben dieser
Zone führt, was wiederum Vorsichtsmaßnahmen durch den Einsatz
verschiedener Belüftungsvorrichtungen und/oder Abschreckung in
Wasser mit den damit verbundenen Kosten erforderlich macht.
Außerdem wird infolge frühen Kronenverschleißes und verminderter
Schrämeffezienz eine frühe - beim Abbau von Kohle typischerweise
nach 3-4 Schichten - Auswechslung des Meißels notwendig, was
bei der Auswechslung eines rotierenden Schrämkopfs mit etwa 50
Picken eine Ausfallzeit von vielleicht einer Stunde bedeutet.
Aufgabe der Erfindung ist die Zurverfügungstellung einer Hart
metallkrone und eines Mineral-Schräm-Meißels mit verlängerter
nutzbarer Lebensdauer und verringerter Anfälligkeit für Funken
zündung.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Hartmetall
krone zum Schrämen von Mineralen, bestehend aus einem festen
Hartmetallkörper mit mindestens einer Frontfläche, mindestens
einer Oberseitenfläche, einer Boden-, Sitzfläche, einer rück
seitigen Fläche und Seitenflächen, dadurch gekennzeichnet, daß
die rückseitige Fläche sich am Ende eines verlängerten Endstücks
der Krone befindet, und die Länge der Krone von der Vorder- zur
Rückseite ca. dem doppelten Maß der Tiefe der Krone, dar
gestellt durch die Länge der Frontfläche von oben nach unten,
entspricht.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Mineral-Schräm-Meißel,
in den eine wie oben definierte Krone eingearbeitet ist.
Somit, und mit der Krone und den Meißeln in Übereinstimmung
mit der Erfindung, ist die Krone nach rückwärts so verlängert,
daß ihre Länge von der Vorder- zur Rückseite ca. dem doppelten
Maß einer Krone nach Industrienorm entspricht. In Tests wurde
nachgewiesen, daß mit Krone und Meißel in Übereinstimmung mit
der Erfindung der Verschleiß der Krone mindestens 50% betragen
muß, bevor der Stahl des Meißelkopfs so freigelegt wird, daß der
Stahl mit dem Gestein in Kontakt kommt. Dementsprechend wird
die nutzbare Lebensdauer des Meißels um ca. 50% verlängert.
Abgesehen von der Kostenminderung infolge der reduzierten, für
den Abbau der gleichen Mineraltonnage erforderlichen Meißelan
zahl ergeben sich zusätzliche Kosteneinsparungen durch die Re
duzierung der Ausfallzeit für die Auswechslung der Meißel um
die Hälfte.
Die Frontfläche der Krone wird vorzugsweise durch zwei winke
lige, in einem Vorderseitenscheitelpunkt zusammenlaufende Flächen
definiert. Die Oberseitenfläche kann in gleicher Weise durch zwei
auf einem Oberseitenscheitelpunkt zusammenlaufende Flächen
definiert werden. Die Bodensitzfläche kann eben sein. Was das
verlängerte Endstück betrifft, so kann dieses ebenfalls eine
Boden-, Sitzfläche haben, die an die des Hauptteils der Krone
angrenzt. Es kann auch eine Oberseitenfläche haben, die durch
zwei auf einem Oberseitenscheitelpunkt, der an den Oberseiten
scheitelpunkt des Hauptteils der Krone angrenzt, aber vorteil
hafterweise mit einem erhöhten rückseitigen Freiwinkel, zusammen
laufende Flächen definiert wird. Die rückseitige Fläche kann
durch eine erste parallel, oder im allgemeinen parallel, zur
Frontfläche verlaufende Fläche, und durch eine abgeschrägte zur
Boden-, Sitzfläche führenden Fläche definiert werden.
Es ist klar, daß die Ausnehmung im Meißelkopf für die Aufnahme
der Krone in Übereinstimmung mit dem zweiten charakteristischen
Merkmal der Erfindung maschinell auf ein Profil bearbeitet werden
muß, das dem Profil der Boden-, Sitzflächen, Seitenflächen und
der (den) rückseitigen Fläche(n) der Krone in Übereinstimmung
mit dem ersten charakteristischen Merkmal der Erfindung ange
paßt ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen und
Zeichnungen ausführlicher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 ein Seitenriß eines Radialschräm-Meißels für den Abbau
von Mineralen, der mit einer Hartmetallkrone bestückt ist
und
Fig. 2 einen Vorwärtsangriffmeißel entsprechend Fig. 1.
In beiden Figuren sind gleichen Bauteilen gleiche Bezugszahlen
zugeordnet.
Ein Mineral-Schräm-Meißel 1 aus geschmiedetem Stahl mit einem
Flachanschlußschaft 2, der so ausgelegt ist, daß er lösbar in
einer Öffnung eines entsprechenden Profils einer Meißelbox (nicht
dargestellt) aufgenommen wird, und durch Schweißung an einem
rotierenden Schrämkopf einer Mineral-Abbaumaschine, z. B. einer
sogenannten Schräm-Maschine oder einer Tunnel- oder Untergrund
vortriebsmaschine, z. B. einer sogenannten Auffahrmaschine, be
festigt ist. Dieser Schaft 2 ist mit einem vergrößerten Kopf 3,
der, wie in Fig. 1 dargestellt, versetzt sein kann, integral, und
so einen Radialmeißel nach Industrienorm bildet, oder, wie in
Fig. 2 dargestellt, im allgemeinen gerade zur Bildung eines
Vorwärtsangriffsmeißels sein kann.
In das Endstück des Kopfs 3 entfernt vom Schaft 2 ist eine im
allgemeinen "L"-förmige Ausnehmung 4 für die Aufnahme einer
festen Hartmetallkrone 5 maschinell eingearbeitet.
Die Krone 5 hat eine Frontfläche 6, die durch zwei winkelige,
auf einem Vorderseitenscheitelpunkt 8 zusammenlaufende Flächen
7 definiert ist; hat eine Oberseitenfläche 9, die ebenfalls durch
zwei auf einem Oberseitenscheitelpunkt 11 zusammenlaufende
Flächen 10 definiert ist; und hat eine ebene Bodensitzfläche 12
und hat laterale Seitenflächen 13. In Richtung von vorne nach
hinten, definiert zwischen den Linien A und B, befindet sich ein
Hauptkronenteil 14, der allein als eine Krone nach Industrienorm
in Betracht gezogen werden kann, und wenn eine solche Krone
nur bis zur Linie L1 (Fig. 1) verschleißt, kommt zwischen dem
Kopf 2 und dem im Abbau befindlichen Mineral Stahl in schäd
licher Weise mit dem Mineral in Kontakt. In Übereinstimmung mit
dem ersten charakteristischen Merkmal der Erfindung enthält die
Krone 1 ein zwischen den Linien B und C definiertes verlängertes
Endstück 15, so daß die Krone 1 eine zwischen den Linien A und
C definierte Gesamtlänge von der Vorder- zur Rückseite hat,
welche A-C-Länge ca. doppelt 50 lang ist wie die Tiefe der Krone
1, die durch die Länge der zwischen den Linien D und E de
finierten Frontfläche von oben nach unten dargestellt wird. Die
Teile 14 und 15 werden natürlich im Verlauf von konventionellen
Hartmetallpreß- und -sinteroperationen integral hergestellt.
Das verlängerte Endstück 15 hat eine an die Fläche 12 des Haupt
kronenteils 15 angrenzende Bodensitzfläche 16, und außerdem eine
durch zwei Flächen 18, die auf einem Oberseitenscheitelpunkt 19,
der an den Oberseitenscheitelpunkt 11 des Hauptkronenteils 14 an
grenzt, aber, wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, mit einem
größeren rückwärtigen Neigungswinkel, zusammenlaufen, definierte
Oberseitenfläche 17. Schließlich hat das verlängerte Endstück 15
eine rückseitige Fläche 20, die durch eine erste, parallel zur
Frontfläche 6 des Hauptkronenteils 14 verlaufende Fläche 21 und
durch eine abgeschrägte zur Bodensitzfläche 16 führende Fläche
22 definiert ist.
In Tests wurde nachgewiesen, daß mit der einen Hauptkronenteil
14 und ein verlängertes Endstück 15 enthaltenden Krone 1 in
Übereinstimmung mit der Erfindung kein schädlicher Kontakt von
Stahl mit Mineral eintritt, bis der Verschleiß die Linie L2 (Fig.
1) erreicht. Bei den dargestellten Kronen 1 bedeutet dies, daß
erst ca. 50% der Hartmetallkrone 1 abgenutzt sein müssen, bevor
der Stahl des Meißelkopfs für den Kontakt mit Gestein usw. frei
gelegt wird. Damit werden im Vergleich mit Meißeln, die mit Hart
metallkronen nach Industrienorm bestückt sind, eine erhebliche
- um ca. 50% - Verlängerung der nutzbaren Lebensdauer des
Meißels, weniger Meißelwechsel, und damit weniger Kosten für
unproduktive Arbeit, reduzierte Ausfallzeiten für die zugehörige
Schräm- oder Auffahrmaschine, und damit Produktionssteigerung,
weniger Meißelanschaffungen für den Bergwerksbetreiber und
reduzierte Transportkosten im Untertagebetrieb erreicht.
Claims (9)
1. Hartmetallkrone zum Schrämen von Mineralen, bestehend aus
einem festen Hartmetallkörper mit mindestens einer Frontfläche,
mindestens einer Oberseitenfläche, einer Boden-, Sitzfläche und
Seitenflächen, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die rückseitige Fläche (20) am Ende eines verlängerten End
stücks (15) der Krone (5) befindet, wodurch die Länge (A bis
C) der Krone (5) von vorne nach hinten ca. dem doppelten Maß
der Tiefe der Krone (5), die durch die Länge (D bis E) der
Frontfläche (6) von oben nach unten dargestellt wird, entspricht.
2. Hartmetallkrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Frontfläche (6) der Krone (5) durch zwei winkelige, auf
einem Vorderseitenscheitelpunkt (8) zusammenlaufende Flächen (7)
definiert ist.
3. Hartmetallkrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberseitenfläche (9) der Krone (5) durch zwei
auf einem Oberseitenscheitelpunkt (11) zusammenlaufende Flächen
(10) definiert ist.
4. Hartmetallkrone nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bodensitzfläche (12) eben ist.
5. Hartmetallkrone nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das verlängerte Endstück (15) eine Boden
sitzfläche (16) hat, die an die (12) des Hauptkronenteils (14)
angrenzt.
6. Hartmetallkrone nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberseitenfläche (17) des verlängerten
Endstücks (15) durch zwei Flächen (18) definiert ist, die auf
einem an den Oberseitenscheitelpunkt (11) des Hauptkronenteils
(14) angrenzenden Oberseitenscheitelpunkt (19) zusammenlaufen.
7. Hartmetallkrone nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Oberseitenscheitelpunkt (19) des verlängerten Endstücks (15)
einen größeren rückseitigen Freiwinkel im Vergleich mit dem des
Oberseitenscheitelpunktes (11) des Hauptkronenteils (14) hat.
8. Hartmetallkrone nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die rückseitige Fläche (20) durch eine erste
parallel, oder im allgemeinen parallel, zur Frontfläche (6) ver
laufende Fläche (21), und durch eine zur Bodensitzfläche (16)
führende abgeschrägte Fläche (22) definiert ist.
9. Ein mit einer Hartmetallkrone nach einem der Ansprüche 1 bis
8 bestückter Meißel zum Schrämen von Mineralen.
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