DE4134245C2 - Verfahren zur Herstellung von Magnetmaterial auf Basis des Stoffsystems Sm-Fe-C - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Magnetmaterial auf Basis des Stoffsystems Sm-Fe-CInfo
- Publication number
- DE4134245C2 DE4134245C2 DE19914134245 DE4134245A DE4134245C2 DE 4134245 C2 DE4134245 C2 DE 4134245C2 DE 19914134245 DE19914134245 DE 19914134245 DE 4134245 A DE4134245 A DE 4134245A DE 4134245 C2 DE4134245 C2 DE 4134245C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- phase
- heat treatment
- containing atmosphere
- hard magnetic
- temperature
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01F—MAGNETS; INDUCTANCES; TRANSFORMERS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR MAGNETIC PROPERTIES
- H01F1/00—Magnets or magnetic bodies characterised by the magnetic materials therefor; Selection of materials for their magnetic properties
- H01F1/01—Magnets or magnetic bodies characterised by the magnetic materials therefor; Selection of materials for their magnetic properties of inorganic materials
- H01F1/03—Magnets or magnetic bodies characterised by the magnetic materials therefor; Selection of materials for their magnetic properties of inorganic materials characterised by their coercivity
- H01F1/032—Magnets or magnetic bodies characterised by the magnetic materials therefor; Selection of materials for their magnetic properties of inorganic materials characterised by their coercivity of hard-magnetic materials
- H01F1/04—Magnets or magnetic bodies characterised by the magnetic materials therefor; Selection of materials for their magnetic properties of inorganic materials characterised by their coercivity of hard-magnetic materials metals or alloys
- H01F1/047—Alloys characterised by their composition
- H01F1/053—Alloys characterised by their composition containing rare earth metals
- H01F1/055—Alloys characterised by their composition containing rare earth metals and magnetic transition metals, e.g. SmCo5
- H01F1/058—Alloys characterised by their composition containing rare earth metals and magnetic transition metals, e.g. SmCo5 and IVa elements, e.g. Gd2Fe14C
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C1/00—Making non-ferrous alloys
- C22C1/04—Making non-ferrous alloys by powder metallurgy
- C22C1/0433—Nickel- or cobalt-based alloys
- C22C1/0441—Alloys based on intermetallic compounds of the type rare earth - Co, Ni
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Power Engineering (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Hard Magnetic Materials (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Magnetmaterials auf Basis des Stoffsystems Sm-Fe-C mit
einer kristallinen, hartmagnetischen Phase mit Th2Zn17-Kri
stallstruktur, in deren Kristallgitter interstitiell C-Atome
eingebaut werden, indem ein Vorprodukt des herzustellenden
Materials auf Basis der zweikomponentigen Sm2Fe17-Phase in ei
ner C-haltigen Atmosphäre erhitzt wird. Ein entsprechendes
Verfahren ist aus "J. Magn. Magn. Mat.", Vol. 98, Nos. 1 und
2, 1991, Seiten 76 bis 78, zu entnehmen.
Seit einigen Jahren sind Magnetwerkstoffe auf Basis von Stoff
systemen bekannt, die ein seltenes Erdmetall und mindestens
ein Übergangsmetall enthalten und sich durch hohe intrinsische
Koerzitivfeldstärken Hci und hohe Energieprodukte (B * H)max
auszeichnen. Hauptvertreter sind als binäres Stoffsystem Co-
Sm und als ternäres Stoffsystem Nd-Fe-B. Ihre hartmagnetischen
Eigenschaften beruhen auf intermetallischen Verbindungen mit
einer hohen magnetischen Anisotropie und einer speziellen Ge
fügeausbildung.
Bei den entsprechenden dreikomponentigen Magnetwerkstoffen
wird auch das quasi-binäre Stoffsystem (Sm-Fe) M diskutiert,
wobei die Komponente M entweder Stickstoff (N) oder Kohlen
stoff (C) sein kann. Innerhalb des binären Systems Sm-Fe gibt
es nämlich Phasen mit einer rhomboedrischen Th2Zn17-Kristall
struktur, die sich durch einen interstitiellen Einbau von N-
oder C-Atomen in die Gitterstruktur magnetisch härten lassen.
Die N- oder C-Atome befinden sich dabei auf Zwischengitter
plätzen der binären Sm2Fe17-Phase. Für das Material Sm2Fe17Cx
wird die maximale Anzahl x der besetzbaren Zwischengitterplät
ze mit x=3 angegeben (vgl. "J. Magn. Magn. Mat.", Vol. 86,
Nos. 2 und 3, 1990, Seiten 333 bis 340). Die Herstellung von
hartmagnetischen Sm2Fe17Cx-Legierungen kann auf schmelzmetal
lurgischem Wege (vgl. "J. Less-Common Met.", Vol. 166, No. 2,
1990, Seiten 313 bis 317) oder durch Sinterverfahren (vgl. "J.
Magn. Magn. Mat.", Vol. 88, Nr. 1 und 2, 1990, Seiten 1 bis 6)
erfolgen. Dabei lassen sich jedoch nur Kohlenstoffgehalte x
von maximal x = 1,5 erreichen.
Ferner wurde zur Herstellung von R2Fe17Cx (mit R=Y, Sm) eine
Gasphasen-Carbonierung angewandt (vgl. die eingangs genannte
Veröffentlichung aus "J. Magn. Magn. Mat.", Vol. 98). Hierbei
kann durch eine Festkörper-Gas-Reaktion bei verhältnismäßig
niedrigen Temperaturen von etwa 550°C ein C-Gehalt von unge
fähr x = 2 eingestellt werden. Als Reaktionsgas läßt sich ein
gasförmiger Kohlenwasserstoff wie z. B. CH4, C2H2 oder C4H10
verwenden. Durch eine solche Gasphasen-Carbonierung können die
intrinsischen magnetischen Eigenschaften der Sm2Fe17-Phase be
trächtlich verbessert werden: Für x = 2 nimmt die Curie-Tempe
ratur Tc um etwa 300°C zu, die Richtung der leichten Magneti
sierung dreht sich aus der a-b-Ebene in die Richtung der c-
Achse, womit ein Auftreten eines Anisotropiefeldes von mehr
als 10 T verbunden ist, und die Sättigungsmagnetisierung nimmt
auf deutlich mehr als 1,2 T zu. Gemäß diesem bekannten Verfah
ren wird von einer pulverisierten Schmelzlegierung der binären
Sm2Fe17-Phase als Vorprodukt ausgegangen. Es zeigt sich je
doch, daß durch eine solche Gasphasen-Carbonierung dieses Vor
produktes nur Carbide zu erhalten sind, die keine hartmagneti
schen Eigenschaften, d. h. nur eine sehr geringe intrinsische
Koerzitivfeldstärke Hci von unter 0,1 kA/cm, besitzen (vgl.
"J. Magn. Magn. Mat.", Vol. 86, Nos. 2 und 3, 1990, Seiten 333
bis 340).
Als die bisher besten hartmagnetischen Eigenschaften von
Sm2Fe17Cx-Legierungen wurde eine Koerzitivfeldstärke Hci von
3,7 kA/cm und eine Remanenz von etwa 0,7 T mit dem aus der ge
nannten Literaturstelle "J. Less-Common Met.", Vol. 166 zu
entnehmenden Verfahren erhalten. Als Ausgangsmaterial wurde
eine Schmelzlegierung verwendet, deren Gefüge durch den Prozeß
der Rascherstarrung in einen mikrokristallinen Zustand ge
bracht wurde. Dies führt zu einer magnetischen Härtung des Ma
terials.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das Verfahren einer
Gasphasen-Carbonierung mit den eingangs genannten Merkmalen
dahingehend auszugestalten, daß auf verhältnismäßig einfache
Weise die Ausbildung einer gewünschten hartmagnetischen Phase
zu gewährleisten und dabei ein Material mit einer hinreichend
hohen intrinsischen Koerzitivfeldstärke Hci von insbesondere
über 5 kA/cm bei Raumtemperatur zu erhalten ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zu
nächst ein Vorprodukt auf Basis der zweikomponentigen Sm2Fe17-
Phase mit einer der hartmagnetischen Phasen des Magnetmateri
als entsprechenden Mikrostruktur durch mechanisches Legieren
von entsprechenden Ausgangspulvern und durch eine Wärmebehand
lung bei erhöhter Temperatur hergestellt wird und daß dann
dieses Vorprodukt in der C-haltigen Atmosphäre in die hartma
gnetische, auf dem Sm-Fe-C-Stoffsystem basierende Phase über
führt wird.
Die Erfindung geht dabei von der überraschenden Erkenntnis
aus, daß man mit der an sich bekannten Gasphasen-Carbonierung
zum Einbau von C-Atomen innerhalb der bekannten Th2Zn17-Kri
stallstruktur ohne Änderung des Gittertyps dennoch ein Mate
rial mit hartmagnetischen Eigenschaften erhalten kann, wenn
man das Vorprodukt über einen Prozeß des mechanischen Legie
rens herstellt. Mit diesem an sich bekannten Prozeß läßt sich
dabei vorteilhaft das Vorprodukt bereits mit der Mikrostruktur
des herzustellenden Endproduktes ausbilden. Dieses so struktu
rierte und bei erhöhter Temperatur geglühte Vorprodukt kann
dann verhältnismäßig einfach und reproduzierbar bei erhöhter
Temperatur carboniert werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung des Magnetmaterials gehen aus den Unteransprü
chen hervor.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird nachfolgend auf
die Diagramme der Zeichnung Bezug genommen. Dabei ist aus Fig. 1
die Hysteresiskurve eines erfindungsgemäß hergestellten
Magnetmaterials ersichtlich. In Fig. 2 sind die temperaturab
hängigen Kurven für die Koerzitivfeldstärke und die Remanenz
dieses Materials wiedergegeben. Für eine Carbonierung mit
C2H2-Gas zeigt Fig. 3 die Abhängigkeit der Koerzitivfeldstär
ke von dem C2H2-Partialdruck. Aus den Fig. 4 und 5 läßt
sich die Abhängigkeit der Koerzitivfeldstärke von der Reak
tionstemperatur beziehungsweise der Reaktionszeit bei der Car
bonierung entnehmen.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren für ein Vorprodukt von
einem Stoffsystem auf Basis des binären Systems Sm-Fe ausge
gangen werden soll, braucht das Vorprodukt nicht unbedingt nur
diese beiden Komponenten Sm und Fe aufzuweisen; vielmehr kann
jede dieser Komponenten zu einem Anteil von unter 50 Atom-%
durch ein weiteres Element aus der Gruppe der Seltenen Erden
(insbesondere Y, Ce, Pr, Nd, Gd, Tb, Dy oder Ho) bzw. aus der
Gruppe der ferromagneti
schen Materialien Co oder Ni partiell
substituiert sein. Darüber hinaus können die Ausgangsmateri
alien noch die allgemein üblichen Verunreinigungen (jeweils
pro Element zu einem Anteil unter 1 Atom-% am herzustellenden
Endprodukt) enthalten. Für das nachfolgend beschriebene Aus
führungsbeispiel sei jedoch für das Vorprodukt das reine zwei
komponentige Sm-Fe ausgewählt. Um, ausgehend von einem derar
tigen Vorprodukt, zu einem hartmagnetischen Magnetmaterial des
Stoffsystems Sm-Fe-C zu gelangen, wird zunächst als Vorprodukt
eine pulverförmige Sm2Fe17-Phase unter Anwendung eines Mahl
prozesses hergestellt. Hierzu wird von Pulvern aus oder mit
den beteiligten Komponenten ausgegangen. Entweder werden ele
mentare Pulver verwendet; oder es können auch die beteiligten
Elemente in Form von Legierungen und/oder Verbindungen vorlie
gen. Die pulverförmigen Ausgangskomponenten mit vorbestimmten,
allgemein geläufigen Partikelgrößen werden in eine geeignete
Mahlvorrichtung gegeben, wie sie von Verfahren des mechani
schen Legierens her prinzipiell bekannt ist (vgl. z.B. "Me
tallurgical Transactions", Vol. 5, August 1974, Seiten 1929
bis 1934). Dabei ist das Mengenverhältnis der einzelnen Antei
le durch die vorbestimmte resultierende atomare Konzentration
des herzustellenden Vorproduktes bestimmt. So ist eine Einwaa
ge (in Atom-%) vorzusehen, die in etwa der Legierung
Sm13,5Fe86,5 oder Sm12,5Fe87,5 entspricht. Die insbesondere
elementaren Pulver der beteiligten Komponenten werden dann dem
Mahlprozeß mit Hilfe von gehärteten Stahlkugeln in einem z.B.
Ar-gefüllten Stahlbehälter unterzogen. Die Dauer tm des Mahl
prozesses hängt insbesondere von den Mahlparametern ab. Wich
tige Parameter sind der Kugeldurchmesser, die Kugelanzahl so
wie die verwendeten Materialien der Mahlvorrichtung. Auch die
Mahlgeschwindigkeit und das Verhältnis der Stahlkugeln zu der
Pulvermenge sind weitere Parameter, welche die notwendige
Mahldauer bestimmen. Im allgemeinen liegt die Mahldauer tm
zwischen 1 und 100 Stunden. Eine Mahldauer von 2 bis 3 Tagen
ist vorteilhaft. Gegebenenfalls kann der Mahlprozeß auch bei
erhöhter Temperatur vorgenommen werden.
Am Ende des Mahlprozesses liegt dann ein im allgemeinen zwei
phasiges Mahlgut aus amorphem Sm-Fe und aus feinverteiltem α-Fe
vor. Gegebenenfalls kann die Sm-Fe-Phase auch zumindest
teilweise kristallin sein. In diesem Mahlgut muß noch die ge
wünschte Th2Zn17-Kristallstruktur mit einer vorbestimmten, im
Hinblick auf das herzustellende Magnetmaterial optimierten
Korngröße eingestellt werden. Die Korngröße (Größe der Kri
stallite in den Körnern) sollte dabei zwischen 30 nm und
500 nm liegen. Zur Einstellung der gewünschten Kristallstruk
tur wird eine Wärmebehandlung unter Schutzgas oder Vakuum bei
einer Temperatur zwischen 500°C und 1000°C, vorzugsweise
zwischen 700°C und 800°C, durchgeführt. Die Dauer dieser Wär
mebehandlung liegt zwischen 1 Minute und 10 Stunden, vorzugs
weise zwischen 10 Minuten und 1 Stunde. Diese Wärmebehandlung
führt zum einen zur Kristallisation der Th2Zn17-Phase und zum
anderen zur Einstellung der sehr feinen Mikrostruktur, die zur
magnetischen Härtung in diesem Material unerläßlich ist. Am
Ende der Wärmebehandlung liegt dann ein entsprechendes Vor
produkt mit der noch weichmagnetischen Sm2Fe17-Phase vor.
In einem weiteren Schritt wird anschließend das so gewonnene
pulverförmige Vorprodukt mit der Sm2Fe17-Phase in einer C-At
mosphäre geglüht. Die hierfür zu wählende Temperatur soll
oberhalb von 300°C und unterhalb von 600°C liegen. Im allge
meinen ist für diese Wärmebehandlung eine Gesamtdauer zwischen
10 Minuten und 1000 Stunden, vorteilhaft zwischen 1 und 60
Stunden vorzusehen. Hierbei erfolgt ein interstitieller Einbau
von C-Atomen in das Kristallgitter. Es ergibt sich so eine
Verbindung Sm2Fe17Cx. Dabei wurde festgestellt, daß diese Ver
bindung für C-Konzentrationen x existiert, für die 0<x3,
im speziellen meist x∼2 gilt.
Fig. 1 zeigt in einem Diagramm die sich bei Raumtemperatur
(ungefähr 300 K) ergebende Hysteresiskurve einer entsprechend
hergestellten Sm2Fe17C-Legierung. In dem Diagramm sind in
Richtung der Abszisse die magnetische Feldstärke H (in kA/cm)
und in Ordinatenrichtung die magnetische Polarisation J (in T)
aufgetragen. Wie dem Kurvenverlauf zu entnehmen ist, wird eine
intrinsische Koerzitivfeldstärke Hci von etwa 18,5 kA/cm, eine
Remanenz Mr von etwa 0,61 T und ein Energieprodukt (B * H)max
von etwa 59 kJ/m3 erhalten.
Die Abhängigkeit der Koerzitivfeldstärke Hci und der Remanenz
Mr von der Betriebstemperatur τb eines erfindungsgemäß herge
stellten Magnetmaterials mit der in Fig. 1 gezeigten Hystere
siskurve geht aus dem Diagramm der Fig. 2 hervor. Man sieht
aus den beiden Kurven für Hci und Mr, daß für τb=150°C die
Koerzitivfeldstärke Hci noch etwa 9 kA/cm und die Remanenz Mr
noch etwa 0,55 T betragen.
Für die Carbonierung kann CH4-, C2H2- oder C4H10-Gas verwendet
werden. C2H2-Gas ist dabei besonders geeignet. Hier ist das
Verhältnis der Anzahl der C-Atome zu der Anzahl der H-Atome am
größten, so daß die Menge des bei einer Dissoziation des C2H2-
Moleküls übrigbleibenden Wasserstoffs vorteilhaft gering ist.
Denn H-Atome sind ebenfalls bei erhöhter Temperatur in der
Sm2Fe17-Phase löslich und besetzen die sonst vom Kohlenstoff
besetzbaren Zwischengitterplätze. Ein H-Einbau seinerseits führt
jedoch nicht zu einer Verbesserung der intrinsischen magneti
schen Eigenschaften, sondern verursacht vielmehr eine Zerset
zung der Sm2Fe17-Phase schon bei verhältnismäßig niedriger
Temperatur (vgl. "J. Mat. Sci.", Vol. 23, 1988, Seiten 329 bis
331).
Um die durch eine Eindiffusion des bei Verwendung von CxHy-Ga
sen noch vorhandenen Wasserstoffs verursachte Zersetzung der
2 : 17-Phase des Vorproduktes durch Bildung von SmH zu verhin
dern, ist der Wasserstoffpartialdruck p während der Carbonie
rung sehr niedrig zu halten. Dazu muß der C2H2-Anfangsdruck
möglichst klein sein, aber noch groß genug, so daß genügend
C-Atome zur Reaktion angeboten werden. Dies kann durch ein
möglichst großes Gasvolumen/Vorproduktvolumen-Verhältnis Q
gewährleistet werden. Günstig ist ein Verhältnis Q<104, vor
zugsweise <105 (auch für andere Kohlenwasserstoffgase). Vor
teilhaft wird ein Partialdruck p eines Kohlenwasserstoffgases,
insbesondere von C2H2-Gas, eingestellt, der zwischen 1 und
100 mbar, vorzugsweise zwischen 10 und 20 mbar liegt.
Fig. 3 zeigt die mittels einer C2H2-Carbonierung erreichbaren
intrinsischen Koerzitivfeldstärkewerte Hci (in kA/cm) als
Funktion des C2H2-Partialdrucks p (in mbar). Als Versuchsbe
dingungen wurde hierfür ein Reaktionsvolumen gewählt, das etwa
1,8·105mal so groß wie das Vorproduktvolumen war. Die Reak
tionstemperatur τr betrug dabei etwa 500°C während einer Re
aktionszeit tr von 1 Stunde. Der dargestellte Kurvenverlauf
zeigt deutlich ein ausgeprägtes Maximum im Be
reich um 10 bis
20 mbar C2H2-Partialdruck p.
Vorteilhaft wird bei großen Pulvermengen, die große Reaktions
volumina erforderlich machen, eine Carbonierung im Durchfluß
des C2H2-Gases vorgenommen. Bei einem solchen technisch ohne
weiteres realisierbaren Prozeß kann nämlich der C2H2-Partial
druck p über dem Vorprodukt entsprechend niedrig gehalten wer
den, wobei dennoch genügend C-Atome zur Reaktion zur Verfügung
gestellt werden.
Die erreichbaren Koerzitivfeldstärkewerte Hci sind auch von
der gewählten Reaktionstemperatur τr abhängig. Diese Abhängig
keit ist aus Fig. 4 ersichtlich. Hierbei wurden dieselben Pa
rameter für das Volumenverhältnis Q und die Reaktionszeit tr
wie zu Fig. 3 zugrundegelegt. Das Diagramm der Figur zeigt
zwei Kurven A und B, die sich für einen C2H2-Partialdruck p
von 100 mbar (Kurve A) bzw. p von 10 mbar (Kurve B) ergeben.
Die Kurvenverläufe belegen, daß Temperaturen τr oberhalb von
500°C zu einer zunehmenden, mittels Röntgendiffraktometrie
feststellbaren Zersetzung der Sm2Fe17Cx-Phase führen, selbst
wenn man die Reaktionszeiten tr bei 600°C auf 30 Minuten und
bei 700°C auf 15 Minuten verringert.
Fig. 5 zeigt die Optimierung der Koerzitivfeldstärke Hci im
Hinblick auf die zu wählende Reaktionszeit tr (in Stunden) bei
einer Reaktionstemperatur τr=500°C, 20 mbar C2H2-Partial
druck p und einem Volumenverhältnis Q von ungefähr 1,8·105.
Wie aus dem Kurvenverlauf hervorgeht, ist für eine Reaktions
zeit tr von ungefähr 2 Stunden bereits das Optimum erreicht.
Bei längeren Zeiten beginnt bereits die Zersetzung der
Sm2Fe17Cx-Phase.
Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel wurde davon ausge
gangen, daß das Vorprodukt und das carbonierte Endprodukt nur
die Th2Zn17-Phase aufweisen. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist jedoch nicht auf diesen Fall beschränkt. Ebenso kann man
von Vorprodukten ausgehen, die nur zu einem wesentlichen Teil,
d. h. über 50 Vol.-%, die Sm2Fe17-Phase enthalten.
Das Pulver aus dem erfindungsgemäß hergestellten hartmagneti
schen Werkstoff kann in bekannter Weise weiterverarbeitet wer
den. So läßt sich z. B. das Pulver zu einem Formkörper mit ei
ner gewünschten Gestalt kompaktieren. Daneben kann auch ohne
besonderen Kompaktierungsschritt aus dem Pulver durch Verguß
mit einem Kunststoff ein kunststoffgebundener Magnetkörper
hergestellt werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung eines Magnetmaterials auf Basis
des Stoffsystems Sm-Fe-C mit einer kristallinen, hartmagneti
schen Phase mit Th1Zn17-Kristallstruktur, in deren Kristall
gitter C-Atome eingebaut werden, indem ein Vorprodukt des
herzustellenden Magnetmaterials auf Basis der zweikomponenti
gen Sm2Fe17-Phase in einer C-haltigen Atmosphäre erhitzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß zunächst
ein Vorprodukt auf Basis der zweikomponentigen Sm2Fe17-Phase
mit einer der hartmagnetischen Phase des Magnetmaterials ent
sprechenden Mikrostruktur durch mechanisches Legieren von
entsprechenden Ausgangspulvern und durch eine Wärmebehandlung
bei erhöhter Temperatur hergestellt wird und daß dann dieses
Vorprodukt in einer C-haltigen Atmosphäre in die hartmagneti
sche, auf dem Sm-Fe-C-Stoffsystem basierende Phase überführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß mit dem mechanischen Legieren ein zwei
phasiges Mahlgut aus zumindest teilweise amorphem Sm-Fe und
aus α-Fe hergestellt und dann dieses Mahlgut mittels der Wär
mebehandlung in das kristalline Vorprodukt mit der vorbestimm
ten Mikrostruktur überführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wärmebehandlung zur Her
stellung des Vorproduktes bei einer Temperatur zwischen 500°C
und 1000°C, vorzugsweise zwischen 700°C und 800°C vorgenom
men wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung zur
Herstellung des Vorproduktes während einer Dauer zwischen
1 Minute und 10 Stunden, vorzugsweise zwischen 10 Minuten und
1 Stunde vorgenommen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausbildung der hartma
gnetischen Phase in der C-haltigen Atmosphäre bei einer Tempe
ratur zwischen 300°C und 600°C vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung zur
Ausbildung der hartmagnetischen Phase in der C-haltigen Atmo
sphäre während einer Gesamtdauer zwischen 10 Minuten und
1000 Stunden, vorzugsweise zwischen 1 und 60 Stunden vorge
nommen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Ausbildung der hartma
gnetischen Phase in der C-haltigen Atmosphäre ein Kohlenwasser
stoffgas mit einem niedrigen Partialdruck (p) vorgesehen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Partialdruck (p) des Kohlenwasser
stoffgases zwischen 1 und 100 mbar, vorzugsweise zwischen 10
und 20 mbar eingestellt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausbildung der hartma
gnetischen Phase in der C-haltigen Atmosphäre in einem strö
menden Kohlenwasserstoffgas vorgenommen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Ausbildung
der hartmagnetischen Phase in einer C2H2-Atmosphäre vorgenom
men wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914134245 DE4134245C2 (de) | 1991-10-16 | 1991-10-16 | Verfahren zur Herstellung von Magnetmaterial auf Basis des Stoffsystems Sm-Fe-C |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914134245 DE4134245C2 (de) | 1991-10-16 | 1991-10-16 | Verfahren zur Herstellung von Magnetmaterial auf Basis des Stoffsystems Sm-Fe-C |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4134245A1 DE4134245A1 (de) | 1993-04-22 |
DE4134245C2 true DE4134245C2 (de) | 1995-10-19 |
Family
ID=6442808
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914134245 Expired - Fee Related DE4134245C2 (de) | 1991-10-16 | 1991-10-16 | Verfahren zur Herstellung von Magnetmaterial auf Basis des Stoffsystems Sm-Fe-C |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4134245C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0775363A1 (de) * | 1995-06-14 | 1997-05-28 | Institut für Festkörper- und Werkstofforschung Dresden e.V. | Verfahren zur herstellung hartmagnetischer teile |
FR2753991B1 (fr) * | 1996-09-30 | 1998-12-11 | Centre Nat Rech Scient | Alliages intermetalliques a struture hexagonale, leur preparation, leur utilisation pour l'elaboration d'electrodes |
-
1991
- 1991-10-16 DE DE19914134245 patent/DE4134245C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4134245A1 (de) | 1993-04-22 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3779481T2 (de) | Dauermagnet und verfahren zu seiner herstellung. | |
DE3875183T2 (de) | Dauermagnete. | |
DE60036586T2 (de) | Hartmagnetisches interstitielles Material mit mehreren Elementen und Herstellungsverfahren eines magnetischen Pulvers und Magnet daraus | |
DE19626049C2 (de) | Magnetwerkstoff und Verbundmagnet | |
DE3783975T2 (de) | Dauermagnet mit guter thermischer stabilitaet. | |
DE4408114B4 (de) | Magnetisches Material | |
DE60319800T2 (de) | Seltenerdelement-permanentmagnet auf r-t-b-basis und magnetzusammensetzung | |
DE3786426T2 (de) | Dauermagnet und Dauermagnetlegierung. | |
DE102017130191A1 (de) | Seltenerd-Magnet und Herstellungsverfahren desselben | |
DE69819854T2 (de) | Seltenerd-Eisen-Bor-Dauermagnet und Herstellungsverfahren | |
DE69423305T2 (de) | Dauermagnet-Legierungspulver auf Eisenbasis für harzgebundene Magneten und daraus hergestellte Magneten | |
DE69200130T2 (de) | Magnetisches Material. | |
DE102017222062A1 (de) | Permanentmagnet auf R-T-B-Basis | |
EP0470475B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers aus einem anisotropen Magnetwerkstoff auf Basis des Stoffsystems Sm-Fe-N | |
DE60031914T2 (de) | Magnetpulver und isotroper Verbundmagnet | |
DE69220876T2 (de) | Magnetisches Material | |
DE69815479T2 (de) | Seltenerd-Dauermagnetmaterial und Herstellungsverfahren | |
DE69010974T2 (de) | Hartmagnetwerkstoff und aus diesem Werkstoff hergestellter Magnet. | |
DE60311960T2 (de) | Verfahren zur herstellung eines seltenerdelement-permanentmagneten auf r-t-b-basis | |
DE19739959C2 (de) | Hartmagnetisches Material | |
DE68914078T2 (de) | Dauermagnet und Herstellungsverfahren. | |
DE3626406A1 (de) | Verfahren zur herstellung von dauermagneten auf der basis von seltenerdmetallen | |
DE4134245C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Magnetmaterial auf Basis des Stoffsystems Sm-Fe-C | |
EP0502397B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines weichmagnetischen, Fe-haltigen Werkstoffes mit hoher Sättigungsmagnetisierung und ultrafeiner Kornstruktur | |
EP0243641B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Dauermagnetwerkstoffes aus pulverförmigen Ausgangskomponenten |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: C22C 38/00 |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |