DE4133696A1 - Vorrichtung zum aufweiten einer stenose - Google Patents
Vorrichtung zum aufweiten einer stenoseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufweiten ei
ner Stenose in einer Körperröhre, wie in einer Arterie,
im Harnleiter, in der Harnröhre, in einem Gallengang oder
dergleichen.
Ein Verschluß in einem Gefäß, wie in einer Arterie, wird
zunächst in der Regel erweitert, indem Ablagerungsmate
rial, wie Blut, entfernt werden, beispielsweise durch
Herausschneiden und Absaugen oder dergleichen. Dies kann
aber nicht bis zum Gewebematerial des Gefäßes selbst ge
schehen, da hier eine Verletzungsgefahr besteht.
Wenn lediglich eine Verengung, eine Stenose, aber kein
völliger Verschluß vorliegt, wie dies beispielsweise
auch bei vergrößerter Prostata im Bereich der Harnröhre
der Fall ist, oder nachdem ein gewisser Durchflußbereich
bei vorherigem vollständigem Verschluß in der vorgenann
ten Weise geschaffen wurde, ist eine radiale Aufweitung
der Stenose erwünscht. Eine solche wird daher nicht nur
in Blutgefäßen, sondern auch in anderen Körpergängen
oder -röhren, wie im Harnleiter, in der Harnröhre, in
Gallengängen oder dergleichen, vorgenommen.
Hierzu wurde bisher ein sogenannter Ballonkatheter, ge
gebenenfalls mit einem doppelten Lumen verwendet, der
eine momentane radiale Aufweitung bewirkt. Diese Aufwei
tung der Stenose als solche sollte dauerhaft bestehen
bleiben, wenn der Ballonkatheter wieder entfernt wurde.
Dies ist in der Regel aber nicht der Fall. Es wurden da
her auch schon permanente Aufweitungen einer Stenose
vorgeschlagen. So soll auf einem Ballonkatheter ein Auf
weiteteil axial fest aufsitzen, mit dem Katheter einge
führt und durch Aufweiten des Ballonkatheters plastisch
derart verformt werden, daß die radialen Abmessungen des
Aufweiteteils sich vergrößern, dieses in die Wand der
Stenose eingedrückt wird und nach Ablassen der Luft aus
dem Ballonkatheter dieser wieder entfernt werden kann,
während das Aufweiteteil im plastisch verformten Zustand
an seinem Ort liegen bleibt. Als solches wurde beispiels
weise eine Manschette in Form einer (gegebenenfalls durch
brochenen) Hülse aus Kunststoff oder Gewebe kompatiblem
herkömmlichem Metall vorgesehen.
Ein wesentlicher Nachteil des letztgenannten Verfahrens
besteht darin, daß die Manschette auf dem Außenumfang
eines Katheters aufsitzend in die Stenose eingebracht
werden muß. Zunächst ist die axiale Festlegung aufwen
dig und entweder nicht zuverlässig zu erreichen, so daß
das Teil beim Vorschieben des Katheters zurückbleiben
kann oder aber ein späteres Lösen des Teils vom Kathe
ter ist schwierig. Darüber hinaus kann ein außen auf ei
nem Katheter sitzendes Aufweiteteil auch zu Beschädigun
gen führen. Schließlich muß die Aufweitung durch den
Ballonkatheter bei einem derartigen Teil zunächst zu
einer Radialerstreckung hin erfolgen, die wesentlich
über der letztendlich wünschenswerten und zu erreichen
den Radialerstreckung des Aufweiteteils liegt, da sol
che Teile, wie herkömmliche kompatiblen Materialien,
soweit sie eine ausreichende Festigkeit haben, um eine
Stenose offen zu halten, einen erheblichen elastischen
Verformungsbereich aufweisen, bevor eine bleibende pla
stische Verformung auf den gewünschten Radius eintritt.
Dies gilt insbesondere, wenn die Stenose bzw. das umge
bende Gewebematerial von außen radial gegen das Aufwei
teteil drückt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zum Aufweiten einer Stenose zu schaffen,
die unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile ein ein
faches, unproblematisches und zuverlässiges Aufweiten
einer Stenose in kurzer Zeit erlaubt.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe gelöst durch
eine Vorrichtung zum Aufweiten einer Stenose in einer
Körperröhre, wie in einer Arterie, im Harnleiter, in der
Harnröhre, in einem Gallengang oder dergleichen, die ge
kennzeichnet ist durch eine Endoprothese aus einer Form
gedächtnis-Legierung mit im wesentlichen zylinderman
telförmiger Außenkontur, mit einer die Endoprothese um
gebenden und radial zusammenhaltenden Schleuse und mit
einem Applikator für die Endoprothese.
Die Endoprothese aus Formgedächtnis-Legierung kann da
bei in unterschiedlichster Weise ausgebildet sein. Es
kann ein in seiner Tieftemperaturstellung spiralförmig
gewickeltes Blatt sein, das sich in der Hochtemperatur
stellung zu einem Zylindermantel aufweitet. Es kann ein
Streckmetall sein, das Rhomben- oder bienenwabenförmige
Durchbrechungen aufweist. Es kann ein Teil aus schraub
gewendeltem Draht sein, wobei gegebenenfalls die Einzel
windungen mit achsparallelen Ausbiegungen versehen sind,
die jeweils mit einer benachbarten Bindung (durch Lötung)
fest verbunden sind, wobei die Festigkeit der Verbindun
gen unter der Reißfestigkeit des die Endoprothese bilden
den Faden liegt, vorzugsweise aber über den aufzuwendeln
den Biegekräften, insbesondere um die Wendel zu längen.
Darüber hinaus können die Endoprothesen aus Geweben, wie
Kreuzgeweben, oder Gestricken, wie insbesondere Milanese-
Rund-Gestricken bestehen. Schließlich kann eine Endo
prothese mit einem achsparallelen Verbindungsteil (Rück
grat) gebildet sein, von dem sich bogenförmige Rippen
beidseitig erstrecken, die jeweils von einer zur anderen
Seite hin in axialer Richtung versetzt sind, so daß ihre
freien Enden zwischeneinander greifen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen,
daß der Applikator radial zwischen Schleuse und Endo
prothese angeordnet ist und die Endoprothese zuminde
stens über einen Teil ihrer Längserstreckung übergreift,
wobei insbesondere der Applikator an seinem Ende, ins
besondere über die Länge, über die er die Endoprothese
übergreift, axial gespalten ausgebildet ist, zum Bei
spiel derart, daß er an seinem Ende Laschen aufweist,
die axial durch Schlitze voneinander getrennt sind.
Hierdurch kann nach Einbringen der von der Schleuse um
gebenden Endoprothese in die Stenose, d. h. an den Appli
kationsort, die Schleuse zurückgezogen werden (relativ
zum Applikator) ohne daß sie die Endoprothese mitzieht
und damit von ihrem Applikationsort wieder entfernt.
Die Endoprothese wird vielmehr durch den Applikator ge
halten, wobei sich durch dessen gespaltene Ausbildung
mit den einzelnen Laschen diese an die sukzessive Auf
weitung der Endoprothese durch das Zurückziehen der
Schleuse anpassen können. Der Applikator kann schließ
lich ebenfalls entfernt werden, ohne die Endoprothese
mitzuziehen oder zu längen, da diese nach Entfernen der
Schleuse an und durch die Wandung des Hohlraums oder
des Gefäßes gehalten wird und die dort einwirkenden
Reibkräfte größer sind als die zwischen den Laschen
des Applikators und der Endoprothese.
Gemäß einer anderen Ausgestaltung kann vorgesehen sein,
die gekennzeichnet ist durch einen zumindestens an der
rückwärtigen Stirnseite der Endoprothese anliegenden Ge
genhalter.
In allen Fällen liegt das Innenlumen der Schleuse ins
besondere nicht unter dem Außenlumen der Endoprothese
in deren Tieftemperaturzustand, also in deren Zustand
unterhalb der Umgebungstemperatur, ab der sich die Endo
prothese in ihren Hochtemperaturzustand aufweitet. Der
Gegenhalter oder Schieber weist gegebenenfalls einen
Durchmesser auf, der dem der Endoprothese in ihrem Nied
rigtemperaturzustand im wesentlichen entspricht.
Wesentlich ist bei der Erfindung weiterhin, daß die En
doprothese vor dem Einbringen an den Applikationsort zu
verlässig und fest radial von außen in ihrer komprimier
ten Tieftemperaturstellung gehalten wird, was durch die
sie umgebende Schleuse gewährleistet ist. Um vor dem
Einbringen der Endoprothese an ihren Applikationsort
ein unbeabsichtigtes auch nur teilweises Herausschieben
der Endoprothese aus der Schleuse zu vermeiden, was den
weiteren Einsatz unmöglich machen würde, ist eine bevor
zugte Ausgestaltung dadurch gekennzeichnet, daß Schleuse
und Applikator bzw. Gegenhalter lösbar axial blockiert
sind, wobei hierzu ein Schleuse und Applikator axial
blockierendes, lösbares Blockierelement vorgesehen ist.
In vorteilhafter Weiterbildung kann vorgesehen sein,
daß Schleuse und Applikator mit axial relativ zueinan
der beweglichen Griffteilen versehen sind. Eine äußerst
einfache Ausgestaltung sieht dabei vor, daß das Blockier
element zwischen den beiden Griffteilen angeordnet ist,
wobei weiterhin das Blockierelement ein zwischen den
Griffteilen entnehmbar angeordneter Abstandhalter ist.
Um die Endoprothese über den Applikator, der durch sein
Griffteil gehalten wird, zuverlässig am Applikationsort
zu halten und bei dem Entfernen der Schleuse nicht auch
eine Relativbewegung des Applikators zu bewirken, sieht
eine Weiterbildung vor, daß die Schleuse durch Schraub
bewegung des mit ihr verbundenen Griffteils relativ zum
mit dem Applikator verbundenen Griffteil axial verschieb
bar ist, wobei in äußerst bevorzugter Ausgestaltung zu
sätzlich eine Axialführung für das mit der Schleuse ver
bundene Griffteil relativ zum mit dem Applikator verbun
denen Griffteil vorgesehen sein kann.
Weitere Ausgestaltungen sehen vor, daß der Applikator
und mit ihm fest verbundene Teile hohl ausgebildet sind.
Hierdurch kann ein Führungsdraht durch die gesamte Vor
richtung hindurchgeschoben werden bzw. die Vorrichtung
nach Legen eines Führungsdrahts bis in das zu behandeln
de Gefäß und zu dessen Stenose über einem Führungsdraht
eingeführt werden kann. In weiterer Ausbildung ist vor
gesehen, daß am rückwärtigen Ende des Applikators bzw.
ein mit diesem fest verbundenen Teil (Griffteil) eine
Adaptereinrichtung vorgesehen ist. Hierdurch kann eine
Spritze angebracht werden, mit der beispielsweise plaque
lösende Mittel (Streptokinase) eingespritzt werden können,
wenn dies erforderlich sein sollte.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschrei
bung, in der ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemä
ßen Vorrichtung unter Bezugnahme auf die Zeichnung im
einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:
Fig. 1 die bevorzugte Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Vorrich
tung nach Einführen in den Ste
nosenbereich eines Blutgefäßes;
Fig. 2 die Vorrichtung der Fig. 1 mit
entferntem Abstandhalter zwi
schen Griffteil des Applikators
und Griffteil der ihn umgebenden
Hülse;
Fig. 3 schematisch das Legen der Endo
prothese durch Zurückziehen der
sie radial haltenden Hülse;
Fig. 4 die Endstellung nach vollstän
digem Zurückziehen der Hülse mit
aufgeweitetem vorderen gespalte
nen Ende des Applikators;
Fig. 5 die gelegte Endoprothese in der
Stenose nach Entfernen von Hülse
und Applikator; und
Fig. 6 eine weitere äußerst bevorzugte
Ausgestaltung des Antriebmecha
nismus für die Relativbewegung
von Schleuse zum Applikator für
die Endoprothese.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufweiten einer
Stenose in einer Körperröhre weist zunächst eine Endo
prothese 1 aus einer Formgedächtnis-Legierung (mit Memo
ry-Effekt), wie Ti-Ni-, Al-Ni-, Cu-Zn-Legierung auf, wie
sie unter Handelsnamen Nitinol, Biometall oder Memotall
bekannt sind. Die Endoprothese 1 wird mit einem geringen
radialen Durchmesser durch eine Hülse 2 gehalten, wie
dies in Fig. 1 dargestellt ist und weist in dieser Stel
lung im wesentlichen zylindrische Außenkontur auf. Die
Endoprothese 1 ist in der Zeichnung schematisch als
schraubgewendelter Draht dargestellt. Sie kann vielfäl
tige Form aufweisen, wie spiralig gerolltes Blech, das
sich beim Aufweiten aus der Tief- in die Hochtemperatur
phase zu einem aufgeweiteten Zylindermantel bildet. Sie
kann aus zylindermantelförmigem Streckmetall, einem Rund
gewebe (Kreuzgewebe) oder Gestricke (Milanese-Gestricke)
bestehen. Sie kann gerippeartig mit einem achsparalle
len Rückgrat oder Verbindungssteg ausgebildet sein, von
dem sich teilringförmig gebogene Rippen erstrecken. Die
se können zu dem Verbindungssteg im rechten Winkel oder
aber in einem vom rechten Winkel abweichenden Winkel,
wie 50 bis 70° ausgerichtet sein. Vorzugsweise sind je
weils entgegengesetzt von dem Verbindungssteg sich er
streckende Rippen axial zueinander versetzt angeordnet,
so daß die freien Enden der Rippen einer Seite jeweils
zwischen die freien Enden der sich zur anderen Seite
hin erstreckenden Rippen eingreifen können.
Wenn die Endoprothese wendelförmig ausgebildet ist, so
kann sie mit achsparallel ausgerichteten Ausbiegungen
versehen sein, von denen ein Teil oder die sämtlich mit
jeweils einer benachbarten Wendelwindung fest verbunden
sind, wie durch Löten. In diesem Falle weist die Lötver
bindung eine geringere Lösekraft auf als sie der Reiß
kraft des die Wendel bildenden Drahtes entspricht. Wenn
an einem freien Ende des die Wendel bildenden Drahtes
eine Kugel angebracht ist, so kann an dieser mittels
einer Hohlzange angegriffen und die gesamte Endoprothe
se auch wieder entfernt werden, wenn dies notwendig wer
den sollte. Soweit nicht sämtliche Wendeln in der be
schriebenen Weise miteinander verbunden sind, kann die
Länge der Wendel durch Stauchen oder Auseinanderziehen
an den zu behandelnden Stenosenbereich angepaßt werden.
Bei der dargestellten Ausführungsform einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung ist innerhalb der Schleuse 2 noch ein
Applikator 3 angeordnet. Dieser ist ebenfalls ähnlich
einem Hohlkatheter ausgebildet. An seinem vorderen En
de ist er axial in mehrere einzelne Laschen 4 gespalten.
Die Laschen umgeben die Endoprothese 1 zumindestens über
einen Teil ihrer Länge (im dargestellten Ausführungsbei
spiel über die Hälfte deren Länge) und sind radial zwi
schen der Endoprothese 1 und der Schleuse 2 angeordnet.
Die Schleuse 2 kann an ihrem vorderen Ende mit einem
röntgenundurchlässigen Ring versehen sein.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird lieferseitig in
dieser Form zusammengesetzt und die Endoprothese wird
in der Schleuse 2 radial gehalten dem Behandler oder
Arzt zugeliefert.
Mit der Schleuse 2 ist ein erstes Griffteil 5 für die
Schleuse 2 verbunden, wobei eine feste oder eine lösbare
Verbindung vorgesehen sein kann. Der Applikator 2 ist
mit einem weiteren Griffteil 6 verbunden, wobei entweder
der Applikator 2 durch das Griffteil 5 oder ein axialer
Ansatz 7 durch das Griffteil 5 hindurchragt. Im darge
stellten Ausführungsbeispiel ist der axiale Ansatz 7 ein
Schraubansatz mit einem auf der Außenseite ausgebilde
ten Schraubgewinde 8. Das Griffteil 5 für die Schleuse 2
weist ein entsprechendes Innengewinde auf und ist demge
mäß entlang des Ansatzes 7 schraubbar aufgenommen. Zwi
schen Griffteil 5 und Griffteil 6 ist ein Blockierele
ment 9 vorgesehen, das eine axiale Relativbewegung zwi
schen den Griffteilen 5 und 6 blockiert. Das Blockier
element 9 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als
Abstandhalter in Form einer längs gespaltenen Hülse aus
gebildet, die auf dem Axialansatz 7 aufsitzt. Das Bloc
kierelement 9 ist mit einem Griff 11 versehen, an dem
es angegriffen und entfernt werden kann (Fig. 2).
Applikator 3 und Axialansatz 7 sind hohl ausgebildet,
so daß der Applikator 3 über einen Führungsdraht gescho
ben werden kann bzw. ein Führungsdraht durch die Teile
geschoben werden kann. Am rückwärtigen Ende des Griff
teils 6 ist ein Adapter 12 vorgesehen, mit dem weitere
medizinische Geräte angeschlossen werden können, wie
Spritzeneinrichtungen oder dergleichen. Das Griffteil 5
ist frei drehbar in einem Ring 13 eingesetzt, der mit
fest mit einer Führungsstange 14 verbunden ist, die in
Haltern 16 am Griffteil 6 geführt sind.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird erreicht,
daß mittels des Griffteils 6 der Applikator 2 und mit
diesem die Endoprothese 1 nach Einbringen derselben in
den Bereich der Stenose exakt am Ort gehalten werden
können, während die Schleuse 2 durch Verdrehen des
Griffteils 5 auf dem Schraubgewinde 8 zurückgezogen
wird, um die Endoprothese radial freizugeben.
Der Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung geschieht
in folgender Weise:
Zunächst wird in das eine aufzuweitende Stenose auf zu
weitende Organ gegebenenfalls ein Führungsdraht einge
führt. Über diesen wird dann die erfindungsgemäße Vor
richtung mit in der Schleuse 2 und Applikator 3 gehalte
ne Endoprothese eingeschoben, bis die Endoprothese 2 in
den Bereich der Stenose S im Körperorgan K zu liegen
kommt (Fig. 1).
Anschließend wird das Blockierelement 9 zwischen den
Griffteilen 5 und 6 entfernt (Fig. 2). Sodann kann das
Griffteil 5 auf dem Gewinde 8 des Schraubansatzes 7 ver
schraubt werden, wodurch es sich und insbesondere die
Schleuse 2 relativ zum Griffteil 6 und dem mit diesem
fest verbundenen Applikator 3 axial nach rückwärts be
wegt, wobei durch den Applikator 3 die Endoprothese 1
an ihrem Ort gehalten wird. Das Griffteil 5 ist dabei
über den axial mit ihm fest, aber drehbeweglich verbun
denen Ring 13 und die mit diesem fest verbundene Füh
rungsstange, die durch Führungsglieder 16 am Griffteil
6 gehalten wird, geführt.
Wenn die Schleuse 2 in dieser Weise axial relativ zum
Applikator 3 und zur Endoprothese 1 zurückbewegt wird,
wird die Endoprothese 1 sukzessive freigegeben. Auf
grund der Wärme des umgebenden Körpergefäßes K hat sie
die Tendenz, sich in ihre Hochtemperaturkontur zu bewe
gen, was ihr durch Zurückziehen der Schleuse 2 und da
mit radialer Freigabe ermöglicht wird, so daß ihre Win
dungen oder Axialabschnitte sich sukzessive radial auf
weiten können (Fig. 3).
Wenn die Schleuse 2 auch die geschlitzten Laschen 4 des
Applikators 3 freigibt, so können diese sich unter der
auf sie wirkenden Kraftwirkung der Endoprothese 1 auf
weiten und legen sich an die Innenwand des Stenosenma
terials an. Indem sie die Endoprothese 1 in diesem Be
reich weiterhin umgeben, verhindern sie, daß die Endo
prothese 1 durch Reibkraft beim Zurückziehen der Schleu
se 2 mit dieser zurückgezogen und aus dem Stenosenbe
reich S herausbewegt wird (Fig. 4). Nach Zurückziehen
der Schleuse 2 bis zum Anschlag des Griffteils 5 am
Griffteil 6, wobei der Weg beider Teile gerade der Län
ge der Endoprothese in ihrer Lieferstellung entspricht,
kann die Länge der Endoprothese gegebenenfalls noch ge
ändert werden, indem von dem Adapter 12 her durch die
sen und die Schleuse 2 ein Schieber bis zum rückwärti
gen Ende der Endoprothese 1 eingeschoben wird, welches
noch in einer engen Stellung gehalten wird. Durch den
Schieber kann die Länge der Endoprothese noch gekürzt
werden, wobei die Kürzung im Bereich der Länge der La
schen 4 des Applikators 3 erfolgt. Gegebenenfalls kann
durch den Applikator 3 auch eine Zange eingeführt wer
den, die am rückwärtigen (d. h. dem Applikator 3 zuge
wandten) Ende der Endoprothese 1 angreift, wobei die
ses (mit dem Applikator 3) leicht weiter zurückgezogen
wird und sich die Endoprothese dabei im Bereich der
Laschen 4 etwas längt.
Nach gewünschter Anordnung und Ausrichtung und insbeson
dere gewünschter Einstellung der Länge der Endoprothese
1 kann auch der Applikator 3 mit seinen Laschen 4 ent
fernt werden, wobei der Applikator 3 einerseits durch
seine schon im vorderen Bereich der Stenose festgehal
tenen Teile und auch mittels der zwischen den Laschen 4
an der Stenosenwand anliegenden Teilbereiche axial ge
halten wird, so daß er mit Entfernen des Applikators 3
und der Laschen 4 nicht herausgezogen oder in unerwünsch
tem Maße zusätzlich gelenkt wird.
Bei der Ausgestaltung der Fig. 6 wird das fest mit dem
Applikator 3 verbundene Griffteil durch ein Gehäuse 21
gebildet, durch welches der Applikator 3 hindurchgeführt
und mittels des Adapters 12 am rückwärtigen Ende festge
legt ist. Im Gehäuse 21 ist ein Schraubgewinde 8 axial
fest, aber drehbar gelagert. Fest mit dem Schraubgewin
de 8 ist ein Griffteil 22 in Form eines Rändelrades ver
bunden, welches seitlich etwas aus dem Gehäuse 21 heraus
ragt und derart von außen betätigt werden kann. Auf dem
Schraubgewinde 8 sitzt ein Schlitten 23, der mit einem
Führungsstift 24 in der Gewindenut des Schraubgewindes
8 geführt ist und mit dem fest die Schleuse 2 verbunden
ist. Zur Führung des Schlittens 23 kann weiterhin eine
fest im Gehäuse 21 angeordnete Führungsstange 14 vorge
sehen sein.
Wenn nun das Rändelrad 22 von außen betätigt wird, so
dreht sich das Schraubgewinde 8. Aufgrund des in dessen
Nut geführten Führungsstifts 24 wird der im Gehäuse dreh
fest gehaltene Schlitten 23 entsprechend der Steigung
der Nut axial relativ zum Gehäuse 21 verfahren und nimmt
dabei die Schleuse 2 mit. Sie bewegt sich relativ zum
Applikator 3 und gibt in der vorstehend beschriebenen
Weise dessen vorderes Ende sowie die Endoprothese frei.
Insofern kann auf die vorherige Beschreibung der Ausge
staltung der Fig. 1 bis 5 verwiesen werden.
Claims (18)
1. Vorrichtung zum Aufweiten einer Stenose in einer
Körperröhre, wie in einer Arterie, im Harnleiter,
in der Harnröhre, in einem Gallengang oder der
gleichen, gekennzeichnet durch eine Endoprothese
(1) aus einer Formgedächtnis-Legierung mit im we
sentlichen zylindermantelförmiger Außenkontur,
mit einer die Endoprothese (1) umgebenden und
radial zusammenhaltenden Schleuse (2) und mit ei
nem Applikator (3) für die Endoprothese.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Applikator (3) radial zwischen Schleu
se (2) und Endoprothese (1) angeordnet ist und
die Endoprothese (1) zumindestens über einen Teil
ihrer Längserstreckung übergreift.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Applikator an seinem Ende, insbeson
dere über die Länge, über die er die Endoprothese
(1) übergreift, axial gespalten ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß er an seinem Ende Laschen (4) aufweist,
die axial durch Schlitze voneinander getrennt sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, gekennzeichnet durch einen zumindestens an
der rückwärtigen Stirnseite der Endoprothese (1)
anliegenden Gegenhalter.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleuse (2)
relativ zum Applikator (3) bzw. Gegenhalter axial
bewegbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß Schleuse (2) und Applikator (3) bzw. Ge
genhalter lösbar axial blockiert sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch
ein Schleuse (2) und Applikator (3) axial blockie
rendes, lösbares Blockierelement (9).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Schleuse (2) mittels
eines Schraubteils (8) relativ zum Applikator (3)
bewegbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß ein Schraubteil (8) axial fest, aber
drehbar relativ zum Applikator (3) gelagert ist
und die Schleuse mittels eines in einer Schrauben
nut des Schraubteils (8) geführten Schlitten durch
Verdrehen des Schraubteils (8) bewegbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß das Schraubteil mit einem Angriffsteil
versehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß Schleuse (2)
und Applikator (3) mit axial relativ zueinander
beweglichen Griffteilen (5, 6) versehen sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Schleuse (2) durch Schraubbewegung
des mit ihr verbundenen Griffteils (5) relativ
zum mit dem Applikator (3) verbundenen Griffteil
(6) axial verschiebbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
gekennzeichnet durch eine Axialführung für das
mit der Schleuse (2) verbundene Griffteil (5) re
lativ zum mit dem Applikator (3) verbundenen Griff
teil (6).
15. Vorrichtung nach Anspruch 8 und einem der Ansprü
che 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das
Blockierelement (9) zwischen den beiden Grifftei
len (5, 6) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß das Blockierelement (9) ein zwischen den
Griffteilen (5, 6) entnehmbar angeordneter Ab
standhalter ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Applikator
(3) über seine Länge hohl ausgebildet ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß am rückwärtigen
Ende des Applikators (3) bzw. ein mit diesem fest
verbundenen Teil (Griffteil 6) eine Adapterein
richtung (Zuspritzadapter) vorgesehen ist.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
DE4133696A DE4133696A1 (de) | 1991-10-11 | 1991-10-11 | Vorrichtung zum aufweiten einer stenose |
AT92116501T ATE157525T1 (de) | 1991-10-11 | 1992-09-26 | Vorrichtung zum aufweiten einer stenose |
ES92116501T ES2109969T3 (es) | 1991-10-11 | 1992-09-26 | Procedimiento para la dilatacion de una estenosis. |
DE59208848T DE59208848D1 (de) | 1991-10-11 | 1992-09-26 | Vorrichtung zum Aufweiten einer Stenose |
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|---|
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US11026822B2 (en) | 2006-01-13 | 2021-06-08 | C. R. Bard, Inc. | Stent delivery system |
-
1991
- 1991-10-11 DE DE4133696A patent/DE4133696A1/de not_active Withdrawn
Cited By (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US8808346B2 (en) | 2006-01-13 | 2014-08-19 | C. R. Bard, Inc. | Stent delivery system |
US9675486B2 (en) | 2006-01-13 | 2017-06-13 | C.R. Bard, Inc. | Stent delivery system |
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US9421115B2 (en) | 2007-07-11 | 2016-08-23 | C. R. Bard, Inc. | Device for catheter sheath retraction |
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US10952879B2 (en) | 2010-10-21 | 2021-03-23 | C. R. Bard, Inc. | System to deliver a bodily implant |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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