DE4132821A1 - Verfahren und vorrichtung zum farbwechseln beim spritzgiessen von kunststoffen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum farbwechseln beim spritzgiessen von kunststoffenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Farbwech
seln beim Spritzgießen von Kunststoffen, die einem Schnecken
extruder in Form von mit Farbe versetzten Granulaten zuge
führt werden, deren Farbreste nach einem Farbwechsel mit
Hilfe des anders eingefärbten Folgegranulates und gegebenen
falls eines während einer Reinigungsphase beigemengten Rei
nigungsmittels aus dem Schneckenextruder ausgetragen werden,
sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Soll beim Spritzgießen die Farbe des zu verarbeitenden Kunst
stoffes gewechselt, also ein mit einer anderen Farbe versetz
tes Granulat verarbeitet werden, so dürfen die zwangsläufig
im Schneckenextruder verbliebenen Farbreste des vorhergehend
eingesetzten Granulates die Einfärbung des Folgegranulates
nicht beeinträchtigen. Aus diesem Grunde wird dem Schnecken
extruder nach einem Leerspritzen mit dem Folgegranulat ein
Reinigungsmittel zugeführt, das diese Farbreste zum gemein
samen Austragen mit dem Granulat chemisch lösen soll. Da
diese Reinigungsmittel im allgemeinen erst bei höheren Tem
peraturen voll wirksam werden, ergibt sich insbesondere im
Einzugsbereich der Extruderschnecke zufolge der noch gerin
gen Temperatur der Spritzmasse eine nur schleppende Extru
derreinigung, und zwar mit dem erheblichen Nachteil, daß die
zum Reinigen des Schneckenextruders eingesetzte und als Ab
fall zu verwerfende Menge an Granulat und an Reinigungsmit
tel vergleichsweise groß ist. Außerdem ergibt sich eine ent
sprechend lange Umrüstzeit.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel
zu vermeiden und ein Verfahren zum Farbwechseln beim Spritz
gießen von Kunststoffen der eingangs geschilderten Art mit
einfachen Mitteln so zu verbessern, daß die für den Farb
wechsel benötigte Umrüstzeit verkürzt und die während der
Reinigungsphase eingesetzte Menge an Spritzmasse erheblich
herabgesetzt werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß das
Folgegranulat während der Reinigungsphase unter Druck in den
Schneckenextruder eingebracht wird.
Die Maßnahme, das Folgegranulat unter Druck dem Schneckenex
truder während einer Reinigungsphase zuzuführen, bringt eine
wesentliche Steigerung der mechanischen Abriebwirkung durch
das Folgegranulat mit sich, weil ja die Druckförderung des
Granulats im Einzugsbereich der Extruderschnecke die Reibung
zwischen dem Granulat einerseits und der Extruderschnecke
bzw. dem Extrudergehäuse anderseits entsprechend vergrößert.
Damit wird die in diesem Bereich unzulängliche Wirkung des
chemischen Reinigungsmittels durch eine mechanische Reini
gung mit dem Ergebnis unterstützt, daß die Farbreste des
vorhergehenden Granulats in kurzer Zeit auch aus dem Bereich
des Schneckeneinzuges entfernt werden, was nicht nur die Um
rüstzeit verkürzt, sondern auch den verlorenen Materialein
satz erheblich verringert. Da der Granulatdruck nunmehr
nicht nur im Bereich der Umwandlungszone und der Metering
zone, sondern auch im Einzugsbereich der Extruderschnecke
eine für eine gute mechanische Reinigung der Schnecken- bzw.
Gehäuseflächen von den Farbresten ausreichende Abriebwirkung
sicherstellt, kann auch die Dosierung des Reinigungsmittels
herabgesetzt und unter Umständen auf den Einsatz eines Rei
nigungsmittels verzichtet werden.
Um das einen Farbwechsel bedingende Granulat mit Druck in
den Schneckenextruder einbringen zu können, kann der Einzug
des Schneckenextruders an einen wahlweise einsetzbaren Druck
förderer angeschlossen werden, so daß über den Druckförderer
ein entsprechender Druck auf das Granulat im Einzugsbereich
der Extruderschnecke ausgeübt werden kann. Die Größe des für
eine gute mechanische Reinigungswirkung aufzubringenden
Druckes kann für den jeweiligen Einsatzfall in einfacher
Weise durch einen Vorversuch bestimmt werden, falls nicht
bereits Erfahrungswerte vorliegen. Der Druckförderer selbst
kann unterschiedlich aufgebaut sein. Besonders einfache Kon
struktionsverhältnisse ergeben sich, wenn der Druckförderer
aus einem in einen Einzugstrichter eingreifenden Druckstem
pel besteht, dessen Anstelldruck das Granulat in den Einzugs
bereich der Extruderschnecke preßt.
Eine andere Möglichkeit der Druckaufbringung besteht darin,
den verschließbaren Einzugstrichter an eine Druckluftquelle
anzuschließen, um über den im Einzugstrichter aufgebauten
Luftdruck die gewünschte Reibung zwischen dem Granulat und
den Farbreste tragenden Extruderflächen zu sichern.
Die Druckaufbringung auf das Granulat kann allerdings dessen
sonst gegebene Rieselfähigkeit beeinträchtigen, so daß sich
im Einzugstrichter Granulatbrücken bilden, die das Nachrie
seln des Granulates beispielsweise in den beim Zurückziehen
des Druckstempels entstehenden Hohlraum behindern. Zur Zer
störung solcher Granulatbrücken und zur Verbesserung des
Rieselverhaltens kann der Einzugstrichter mit einer Druck
luftquelle über eine Druckleitung verbunden werden, die in
den Einzugstrichter mündende Blasdüsen aufweist. Die in den
Blastrichter eingeblasene Druckluft führt zu einer Verwirbe
lung des Granulats im Bereich des Einzugstrichters und damit
zu einer störungsfreien Gutnachförderung.
Da der Druckförderer für das Granulat nur zum Umrüsten des
Schneckenextruders bei einem Farbwechsel benötigt wird, emp
fiehlt es sich, den Druckförderer mit dem an ihn angepaßten
Einzugstrichter auswechselbar auf dem Schneckenextruder zu
befestigen, um nach der Reinigungsphase diesen Einzugstrich
ter mit dem Druckförderer gegen einen herkömmlichen Einzugs
trichter ohne Druckförderer austauschen zu können. Das Aus
wechseln der Einzugstrichter kann dabei durch entsprechende
Schnellspannverschlüsse erleichtert werden.
An Hand der Zeichnung wird das erfindungsgemäße Verfahren
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Farbwechseln
beim Spritzgießen von Kunststoffen in einer schema
tischen Ansicht in Richtung der Extruderachse und
Fig. 2 diese Vorrichtung in einem vereinfachten Schnitt nach
der Linie II-II der Fig. 1.
Die dargestellte Vorrichtung zum Spritzgießen von Kunststof
fen besteht in herkömmlicher Weise aus einem in ein Gestell
1 eingesetzten Schneckenextruder 2, dessen Schnecke mit 3
und dessen zylindrisches Schneckengehäuse mit 4 bezeichnet
sind. An den Schneckeneinzug 5 ist ein Einzugstrichter 6 an
geschlossen, der im Zusammenwirken mit einem Druckstempel 7
einen Druckförderer 8 für das Granulat bildet. Dieser Druck
stempel 7 kann über einen Stellzylinder 9 gegen den Schnec
keneinzug 5 verstellt werden, um das in den Einzugstrichter
6 eingefüllte Granulat unter Druck der Schnecke 3 zuzufüh
ren. Die Endstellung 10 des Druckstempels 7 ist in der Fig. 2
strichpunktiert angedeutet.
Der Einzugstrichter 6 stellt zusammen mit dem Druckförderer
8 eine Baueinheit dar, die eine Spannplatte 11 zur auswech
selbaren Befestigung an einem gestellfesten Träger 12 auf
weist. Die Auswechselbarkeit wird durch einen Schnellspann
verschluß 13 für die Verbindung zwischen der Spannplatte 11
und dem Träger 12 erleichtert, so daß nach dem durch einen
Farbwechsel bedingten Umrüsten der Vorrichtung wieder her
kömmliche Einzugstrichter ohne Druckförderer eingesetzt wer
den können.
Wird ein Farbwechsel vorgesehen so wird zunächst der
Schneckenextruder 2 entleert und der Schneckeneinzug 5 an
den Druckförderer 8 angeschlossen, bevor das anders einge
färbte Granulat in den Einzugstrichter 6 eingefüllt wird, um
das Granulat über den Druckstempel 7 in den Einzugsbereich
der Schnecke 3 zu drücken. Diese Druckbelastung des Granula
tes bedingt eine erhebliche Steigerung der mechanischen Rei
nigungswirkung durch das Granulat zufolge der entsprechend
vergrößerten Reibung zwischen dem Granulat und den mit den
anhaftenden Farbresten des vorhergehend eingesetzten Granu
lates verunreinigten Extruderflächen. Aus diesem Grunde wird
der Schneckenextruder 2 selbst im Einzugsbereich rasch ge
reinigt, obwohl allenfalls eingesetzte chemische Reinigungs
mittel in diesem Bereich aufgrund der ungünstigen Temperatur
verhältnisse nur unvollkommen wirksam werden können. Nach
der Reinigung des Schneckenextruders von den Farbresten des
vorhergehend eingesetzten Granulates kann mit dem ungestör
ten Spritzgießen des Folgegranulates begonnen werden, wobei
die Baueinheit mit dem Druckförderer 8 wieder abgenommen und
ein üblicher Einzugstrichter aufgesetzt wird.
Da nach dem Zurückziehen des Druckstempels 7 in seine in der
Fig. 2 mit vollen Linien gezeichnete Ausgangsstellung das
Nachrieseln von Granulat in den Schneckeneinzug 5 durch
Brückenbildungen od. dgl. beeinträchtigt werden kann, ist
der Einzugstrichter 6 mit einem öffenbaren Deckel 14 verse
hen, der eine an eine Luftdruckquelle anschließbare Druck
leitung 15 mit in den Einzugstrichter 6 mündenden Blasdüsen
16 aufweist. Die durch die Blasdüsen 16 in den Einzugstrich
ter 6 austretende Blasluft bewirkt eine Verwirbelung des Gra
nulats und damit eine Zerstörung allfälliger Granulatbrüc
ken, so daß das Granulat unbehindert in den Schneckeneinzug
5 nachrieseln kann.
Bei Vergleichsversuchen hat sich herausgestellt, daß durch
das erfindungsgemäße Verfahren selbst bei einem schwierigen
Farbwechsel die Rüstzeiten, die bei einem solchen schwieri
gen Farbwechsel mit einem herkömmlichen Reinigungsmittel ca.
60 Minuten betragen, auf ca. 15 Minuten verringert werden
konnten, wobei der verlorene Granulatverbrauch von 4,2 auf
0,5 kg gesenkt wurde. Daraus läßt sich unmittelbar die wirt
schaftliche Bedeutung des erfindungsgemäßen Verfahrens ab
leiten, insbesondere bei häufigeren Farbwechseln.
Claims (6)
1. Verfahren zum Farbwechseln beim Spritzgießen von
Kunststoffen, die einem Schneckenextruder in Form von mit
Farbe versetzten Granulaten zugeführt werden, deren Farb
reste nach einem Farbwechsel mit Hilfe des anders einge
färbten Folgegranulates und gegebenenfalls eines während
einer Reinigungsphase beigemengten Reinigungsmittels aus dem
Schneckenextruder ausgetragen werden, dadurch gekennzeich
net, daß das Folgegranulat während der Reinigungsphase unter
Druck in den Schneckenextruder eingebracht wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 mit einem einen Einzug für das Granulat aufweisen
den Schneckenextruder, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schneckeneinzug (5) an einen wahlweise einsetzbaren Druck
förderer (8) anschließbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckförderer (8) aus einem in einen Einzugstrichter
(6) eingreifenden Druckstempel (7) besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der verschließbare Einzugstrichter (6) an eine
Druckluftquelle anschließbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einzugstrichter (6) mit der Druckluftquelle über
eine Druckleitung (15) verbunden ist, die in den Einzugs
trichter (6) mündende Blasdüsen (16) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einzugstrichter (6) mit dem Druck
förderer (8) auswechselbar auf dem Schneckenextruder (2) be
festigt ist.
Applications Claiming Priority (1)
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2011112107A1 (pt) | 2010-03-08 | 2011-09-15 | Polisport Plásticos, S.A. | Sistema para mudança de cor instantânea no processo de moldagem por injecção de termoplásticos a jusante do cilindro |
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- 1990-10-02 AT AT0198090A patent/AT396444B/de not_active IP Right Cessation
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1991
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US9956703B2 (en) | 2008-12-30 | 2018-05-01 | Corning Incorporated | Methods for cleaning dies |
WO2011112107A1 (pt) | 2010-03-08 | 2011-09-15 | Polisport Plásticos, S.A. | Sistema para mudança de cor instantânea no processo de moldagem por injecção de termoplásticos a jusante do cilindro |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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AT396444B (de) | 1993-09-27 |
ATA198090A (de) | 1993-01-15 |
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