DE4132324A1 - Verfahren und vorrichtung zum einsetzen tafelfoermiger bauteile in rahmen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum einsetzen tafelfoermiger bauteile in rahmenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einsetzen von
tafelförmigen Bauteilen, insbesondere Glastafeln, in
Rahmen, wobei der Bauteil zwischen auf beiden Seiten des
Bauteils angeordneten, elastischen Dichtungen angeordnet
und durch diese im Rahmen gehalten ist, und wobei die
Dichtung auf der einen Seite am Rahmen und die Dichtung
auf der anderen Seite an mit dem Rahmen verrastbaren
Leisten befestigt ist.
Beim Einsetzen von tafelförmigen Bauteilen, wie Glas
tafeln, Isolierglasscheiben u. dgl. in zweiteilige Rahmen
wird so vorgegangen, daß der tafelförmige Bauteil im
Rahmen unter Zusammendrücken der einen Dichtung verlagert
wird, so daß die Leiste mit der zweiten Dichtung mit dem
Rahmen verrastet werden kann. Dieses Verlagern des tafel
fömigen Bauteils im Rahmen erfolgt mit der Hand, wobei
die Leiste dann mit einem Werkzeug eingeschlagen oder
eingedrückt wird, um sie mit dem Rahmen zu verrasten.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, den tafelförmigen
Bauteil gegenüber dem Rahmen durch Saugköpfe zu verla
gern, wobei die Saugköpfe von der Seite her an dem Bau
teil angreifen, an der auch die mit dem Rahmen verbun
denen Dichtleisten an der Glastafel od. dgl. Bauteil
anliegen.
Durch das Anwenden von Saugköpfen zum Verlagern des
Bauteils verformt sich jedoch der tafelförmige Bauteil,
so daß es insbesondere beim Einsetzen von Glastafeln
häufig zu Bruch kommt bzw. das Einsetzen der Leisten in
den Abschnitten, in welchen der Bauteil nicht hinreichend
verlagert worden ist, erschwert ist.
Aus der DE-AS 23 35 688 ist eine Vorrichtung zum Vergla
sen von Fensterrahmen, Türrahmen od. dgl. mit einem
Glasfalz bekannt. Dabei wird in den Glasfalz ein
Dichtungsprofil aus einem durch Erhitzen vulkanisierbaren
oder aushärtbaren, elastischen, wasserundurchlässigen Ma
terial eingebracht und auf das Dichtungsprofil ein Ver
glasungselement aufgelegt. Der Fensterrahmen, Türrahmen,
od. dgl. wird dann mit seiner vom Glasfalz abgewandten
Seite gegen eine plane Anlegefläche angelegt und dann das
Verglasungselement auf das Dichtungsprofil aufgelegt.
Hierauf wird in dem Raum zwischen dem Verglasungselement,
dem Dichtungsprofil, dem Türrahmen, Fensterrahmen od. dgl.
und der Anlegefläche ein Unterdruck erzeugt, der nach der
Vulkanisation bzw. Aushärten des Dichtungsprofils wieder
aufgehoben wird. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist
eine mit einer gasdichten, elastischen Deckschicht ver
sehene plane Anlegefläche für den Fensterrahmen, Tür
rahmen od. dgl. vorgesehen. Weiters ist eine in der An
legefläche angeordnete, mit einer Evakuiervorrichtung
verbundene Absaugöffnung vorgesehen. Der DE-AS 23 35 688
ist nichts darüber zu entnehmen, wie die Glashalteleiste
mit einem Dichtungsprofil auf der dem Dichtungsprofil aus
vulkanisierbarem Werkstoff gegenüberliegenden Seite
befestigt wird. Auch enthält die DE-AS 23 35 688 keinen
Hinweis darauf, daß die Glashalteleiste am Rahmen
befestigt werden soll, während der Raum zwischen dem
Verglasungselement und der Anlegefläche mit Unterdruck
beaufschlagt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Gattung anzugeben, mit dem das
Einsetzen tafelförmiger Bauteile, insbesondere das
Verbinden der die Dichtungen tragenden Leisten mit dem
Rahmen erleichtert wird.
Erfindungsgemäß wird so vorgegangen, daß man den Bauteil
unter Verformen, insbesondere Zusammendrücken der Dich
tung, die in dem Rahmen eingesetzt ist, durch einen
Druckunterschied zwischen der einen und der anderen Seite
des Bauteils, insbesondere der Glastafel, im Rahmen quer
zu seiner Fläche verlagert, daß man bei so gegenüber dem
Rahmen verlagertem Bauteil die die andere Dichtung
tragenden Leisten in den Rahmen einsetzt und daß man
daraufhin den Druckunterschied wieder aufhebt.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß schon ein re
lativ geringer Druckunterschied (wenige Millibar) hin
reichen, um den tafelförmigen Bauteil (Glastafel) gleich
mäßig auf die mit dem Rahmen bereits verbundene Dichtung
hin zu verlagern, wobei diese zusammengedrückt wird, so
daß auf der gegenüberliegenden Seite genügend Raum vor
liegt, um die Leiste mit der anderen Dichtung einzu
setzen.
Bevorzugt wird beim erfindungsgemäßen Verfahren so vor
gegangen, daß man den Druckunterschied durch Anlegen von
Unterdruck über die gesamte Fläche des Bauteils erzeugt.
Zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens genügt
eine vergleichsweise einfach aufgebaute Vorrichtung. In
einer bevorzugten Ausführungsform ist diese Vorrichtung
mit einer Halterung für den Rahmen dadurch gekennzeich
net, daß die Halterung ein Flächenelement ist, in dem
wenigstens eine Öffnung vorgesehen ist, die mit Unter
druck beaufschlagbar ist.
Wenn mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gearbeitet
wird, genügt es, den Rahmen auf das die Halterung
bildende Flächenelement aufzulegen, die wenigstens eine
Öffnung im Flächenelement mit Unterdruck zu beauf
schlagen, worauf der tafelförmige Bauteil wie oben
beschrieben im Rahmen verlagert wird und die Leiste mit
der anderen Dichtung problemlos in den Rahmen eingesetzt
werden kann. Von Vorteil ist dabei, insbesondere wenn der
Bauteil eine Glastafel ist, auch, daß der Bauteil im
Bereich seines gesamten Umfanges verlagert wird, so daß
die Leisten mit der anderen Dichtung ringsum in einem
Arbeitsgang eingesetzt werden können.
Um den Unterdruck rasch aufbauen zu können, bewährt sich
eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bei der vorgesehen ist, daß im Flächenelement mehrere
Austrittsöffnungen, die mit Unterdruck beaufschlagbar
sind, vorgesehen sind.
Um die erfindungsgemäße Vorrichtung für unterschiedlich
große Rahmen verwenden zu können, kann vorgesehen sein,
daß die Öffnungen, die mit Unterdruck beaufschlagbar
sind, gruppenweise mit einer oder mehreren Unterdruck
quellen verbindbar sind. Bei dieser Ausführungsform wird
nur die Öffnung, bzw. werden nur die Öffnungen, die im
Bereich des Innenraumes des Rahmens liegen, mit Unter
druck beaufschlagt. So kann Energie für das Erzeugen von
Unterdruck gespart werden und der benötigte Unterdruck
wird dennoch rasch erreicht. Bei dieser Ausführungsform
kann weiters vorgesehen sein, daß die zu einzelnen
Gruppen zusammengefaßten Öffnungen durch Öffnen und
Schließen von Ventilen mit der Unterdruckquelle verbind
bar bzw. von dieser trennbar sind.
Wenn im Flächenelement mehrere Öffnungen vorgesehen sind,
dann empfiehlt es sich, die Vorrichtung so auszubilden,
daß an der Rückseite des Flächenelementes wenigstens eine
Kammer vorgesehen ist, von der eine zur Unterdruckquelle
führende Leitung ausgeht.
Um die nötige Abdichtung zwischen dem Rahmen und dem
Flächenelement zu gewährleisten, kann sich die erfin
dungsgemäße Vorrichtung dadurch auszeichnen, daß das
Flächenelement eine im wesentlichen ebene Tafel ist, die
eine verformbare, vorzugsweise elastisch verformbare
Oberfläche aufweist.
Wenn die Rahmen, in die tafelförmige Bauteile, wie
Glastafeln oder Isolierglasscheiben einzusetzen sind,
Fensterflügel oder Türen sind, die an einem Rahmen
schenkel eine Schlagregenleiste (Wetterleiste) tragen,
dann bewährt sich eine Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Vorrichtung, bei der vorgesehen ist, daß das Flä
chenelement wenigstens eine Nut od. dgl. Vertiefung zur
Aufnahme von am Rahmen vorgesehenen Schlagregenleisten
aufweist.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus der nachstehenden Beschreibung von Ausführungs
beispielen, in der auf die angeschlossene Zeichnung Bezug
genommen wird.
Es zeigt
Fig. 1 im Schnitt ein Ausführungsbeispiel für
einen Rahmen mit einer eingesetzten Glastafel und
Fig. 2 schematisch und in Seitenansicht eine Vorrichtung zum
Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Eine Glastafel 1 ist in einem Rahmen 2 zwischen Dich
tungen 3 und 4 gehalten. Dabei ist die eine Dichtung 3 -
bei Fenstern die außenseitige Dichtung - im Teil 5 des
Rahmens 2 eingesetzt, der auch eine Wetterleiste 9 trägt.
Die andere Dichtung 4 ist in eine Leiste 6 eingesetzt,
die mit einem Ansatz 7 in eine Nut im Teil 5 des Rahmens
2 eingreift und durch Eingriff einer längslaufenden Rippe
8 in eine weitere Nut des Teils 5 des Rahmens 2 an diesem
Teil 5 festgelegt ist. Der Rahmen 2 und seine Teile 5 und
6 können aus Holz, Metall oder Kunststoff bestehen, wobei
auch Kombinationen dieser Werkstoffe möglich sind. Wie an
sich bekannt, kann z. B. der Rahmenteil 5 aus mehreren
(Hohl-)Profilleisten bestehen, die miteinander über
wärmeisolierende Verbindungsstücke verbunden sind. Es
wird nochmals darauf hingewiesen, daß die in Fig. 1
gezeigte Rahmenkonstruktion bloß ein Beispiel für Rahmen
ist. Wesentlich ist nur, daß die Glastafel 1 zwischen den
Dichtungen 3 und 4 gehalten ist und der Rahmen aus
wenigstens zwei Teilen 5 und 6 besteht, von welchen jeder
eine der Dichtungen 3 bzw. 4 trägt.
Es ist erkennbar, daß die Glastafel 1, um die Leiste 6
mit der Dichtung 4 einsetzen zu können, in Richtung auf
die Dichtung 3 - d. h. in der Zeichnung nach links - unter
Verformen derselben verlagert werden muß. Hiezu dient die
in Fig. 2 gezeigte Vorrichtung. Diese Vorrichtung besitzt
ein Flächenelement 10, in dem im gezeigten Ausführungs
beispiel mehrere Bohrungen 11 vorgesehen sind. Auf der
Rückseite des Flächenelementes 10 sind im gezeigten Aus
führungsbeispiel zwei Kammern 12 vorgesehen, die über
Leitungen 13 mit einer Unterdruckquelle (nicht gezeigt)
verbunden sind. Durch Beaufschlagen der Kammer 12 mit
Unterdruck werden auch die Bohrungen 11 im Flächenelement
10 mit Unterdruck beaufschlagt.
Um eine Glastafel 1 im Rahmen 2 festzulegen, wird der
Teil 5 des Rahmens 2, mit der Wetterleiste 9 voran auf
das Flächenelement 10 aufgelegt und in der unteren Kammer
12 durch Einschalten des Unterdruckerzeugers (Pumpe,
Gebläse) Unterdruck erzeugt. Da der Rahmenteil 5 nur
Bohrungen 11, die von der unteren Kammer 12 ausgehen,
überdeckt, wird die obere Kammer 12 nicht mit Unterdruck
beaufschlagt. Dies kann dadurch erreicht werden, daß ein
in der zur oberen Kammer 12 führenden Leitung 13 vorge
sehenes Absperrorgan (nicht gezeigt) geschlossen wird.
So wird zwischen der vom Flächenelement 10 abgekehrten
Seite und der diesem zugekehrten Seite der Glastafel 1
ein Druckunterschied erzeugt, der die Glastafel 1 im
Rahmenteil 5 unter Zusammendrücken der Dichtung 3 quer zu
ihrer Flächenerstreckung auf das Flächenelement 10 zu
(d. h. in der Fig. 2 nach links) bewegt, so daß auf der von
dem Flächenelement 10 abgekehrten Seite der Glastafel 1 im
Rahmenteil 5 genügend Raum zum problemlosen Einsetzen der
Leisten 6 mit der Dichtung 4 in den Rahmenteil 5 vorliegt.
Wenn die Leisten 6 mit den Dichtungen 4 ringsum in den
Rahmenteil 5 eingesetzt worden sind, wird der Unterdruck
in der unteren Kammer 12 aufgehoben und der Rahmen 2 mit
nun eingesetzter und fix montierter, zwischen den Dicht
leisten 3 und 4 gehaltener Glastafel 1 vom Flächenelement
10 abgenommen.
Es ist in Fig. 2 noch gezeigt, daß im Flächenelement 10
beispielsweise im Bereich seines unteren Randes, eine Nut
14 vorgesehen ist, in welche die Wetterleiste 9 ein
greift, so daß der Rahmen 2 plan am Flächenelement 10
anliegen kann.
Die Vorderseite des Flächenelementes 10 ist mit Vorteil
elastisch nachgiebig ausgebildet, so daß eine gute Ab
dichtung des Rahmenteils 5 gegenüber dem Flächenelement
10 erzielt wird.
Es ist ersichtlich, daß bei der erfindungsgemäßen
Arbeitstechnik und bei Anwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auf den tafelförmigen Bauteil (im gezeigten
Ausführungsbeispiel eine Glastafel 1) Druck gleichmäßig
über die gesamte Fläche des Bauteils einwirkt, so daß
dieser ohne Belastungsspitzen auch in seinem Randbereich,
wo er auf die Dichtung 3 im Rahmenteil 5 aufliegt,
gleichmäßig belastet wird, so daß anders als beim
Arbeiten mit Saugköpfen ein gleichmäßiges Verlagern des
tafelförmigen Bauteils 1 im Rahmenteil 5 erzielt wird und
das Einsetzen der Leisten 6 mit den Dichtungen 4 ver
einfacht ist.
Claims (9)
1. Verfahren zum Einsetzen von tafelförmigen Bauteilen,
insbesondere Glastafeln, in Rahmen, wobei der Bauteil
zwischen auf beiden Seiten des Bauteils angeordneten,
elastischen Dichtungen angeordnet und durch diese im
Rahmen gehalten ist, und wobei die Dichtung auf der
einen Seite am Rahmen und die Dichtung auf der
anderen Seite an mit dem Rahmen verrastbaren Leisten
befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß man den
Bauteil unter Verformen, insbesondere Zusammen
drücken, der Dichtung, die in dem Rahmen eingesetzt
ist, durch einen Druckunterschied zwischen der einen
und der anderen Seite des Bauteils, insbesondere der
Glastafel, im Rahmen quer zu seiner Fläche verlagert,
daß man bei so gegenüber dem Rahmen verlagertem
Bauteil die die andere Dichtung tragenden Leisten in
den Rahmen einsetzt und daß man daraufhin den Druck
unterschied wieder aufhebt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Druckunterschied durch Anlegen von
Unterdruck über die gesamte Fläche des Bauteils
erzeugt.
3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder 2 mit einer Halterung für den Rahmen
(2), dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung ein
Flächenelement (10) ist, in dem wenigstens eine
Öffnung (11) vorgesehen ist, die mit Unterdruck
beaufschlagbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß im Flächenelement (10) mehrere Austrittsöffnungen
(11), die mit Unterdruck beaufschlagbar sind, vorge
sehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Öffnungen (11), die mit Unterdruck
beaufschlagbar sind, gruppenweise mit einer oder
mehreren Unterdruckquellen verbindbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu einzelnen Gruppen zusammengefaßten
Öffnungen (11) durch Öffnen und Schließen von
Ventilen mit der Unterdruckquelle verbindbar bzw. von
dieser trennbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß an der Rückseite des Flächenelementes
(10) wenigstens eine Kammer (12) vorgesehen ist, von
der eine zur Unterdruckquelle führende Leitung (13)
ausgeht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Flächenelement (10) eine im
wesentlichen ebene Tafel ist, die eine verformbare,
vorzugsweise elastisch verformbare Oberfläche auf
weist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Flächenelement (10)
wenigstens eine Nut (14) od. dgl. Vertiefung zur
Aufnahme von am Rahmen (2) vorgesehenen Schlag
regenleisten (9) aufweist.
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