DE4131612A1 - Pyrotechnische vorrichtung zur herstellung von materiestrahlen sehr hoher geschwindigkeiten - Google Patents
Pyrotechnische vorrichtung zur herstellung von materiestrahlen sehr hoher geschwindigkeitenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Entkopplung
oder Desintegration von verschiedenen festen Strukturen, wie
beispielsweise Metallen oder Steinen, wobei diese
verschiedenen Strukturen fest oder beweglich sind. Die
Hauptanwendungen sind das Studium von Phänomenen bei der
Ausbildung von Kratern in verschiedenen Materialien, die
Ultraschnellschalter für Starkströme, die Einrichtung von
Erdölbohrungen, die Geothermie und die Verwertungen von
Quellen. In all diesen Bereichen ist es notwendig, Werkzeuge
zur Hand zu haben, die in der Lage sind, beliebige
Materialien in präziser Form zu durchlöchern oder Materie
mit Geschwindigkeiten in der Größenordnung von mehreren
Kilometern pro Sekunde abzustrahlen.
Man kennt bereits verschiedene Vorrichtungen mit Hohlladung,
die in der Lage sind, einen Materiestrahl in plastischem
Zustand mit Geschwindigkeiten in der Größenordnung von 10 km/s
abzustrahlen. Diese Hohlraumladungsvorrichtungen sind in
verschiedenen Gebieten im Einsatz, nämlich:
die Durchbohrung und Zerkleinerung von Felsen;
die Durchbohrung und Abtragung von verschiedenen Strukturen;
die Durchbohrung der Panzerung von gepanzerten Militärfahrzeugen;
die ultraschnelle Umschaltung elektrischer Starkströme.
die Durchbohrung und Zerkleinerung von Felsen;
die Durchbohrung und Abtragung von verschiedenen Strukturen;
die Durchbohrung der Panzerung von gepanzerten Militärfahrzeugen;
die ultraschnelle Umschaltung elektrischer Starkströme.
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 wird eine Hohlladungsvorrichtung
erläutert. Sie besteht im wesentlichen aus einer Hülle 2, in
deren Innern eine Explosivladung 4 angeordnet ist. Ein
Zünder 6, der von einer Zündladung 8 vervollständigt wird,
dient der Auslösung einer Explosion der Ladung 4. Die
zerstreute Materie besteht zunächst aus einer metallischen,
konischen Auskleidung 10, die eine entsprechende konische
Ausnehmung der Explosivladung 4 begrenzt. Die Basis 12 des
Konus der metallischen Auskleidung 19 stellt eine große
Öffnung der Umhüllung 2 dar. Die Detonation der Ladung 4
mittels des Zünders 6 und der Zündladung 8 erfolgt durch
Ausbreitung einer Stoßwelle durch die gesamte Explosivladung
4, bis sie die metallische Auskleidung 10 erreicht. Die
Spitze 14 des Konus der metallischen Auskleidung 10 wird
dadurch gegen die Basis 12 gedrückt. Es bildet sich dadurch
eine Konzentration aus Metall in plastischem Zustand in der
Längsachse 15 der Hohlladung, zunächst an der Spitze 14 und
dann fortschreitend gegen das Äußere der Hohlladung. Der so
gebildete Materiestrahl wird mit Geschwindigkeit in der
Größenordnung von km/s abgestoßen.
Die Fähigkeit zur Durchdringung dieser
Hohlladungsvorrichtung wächst teilweise mit der Dichte der
ausgestoßenen metallischen Auskleidung 10. Dies gilt nur für
Metalle spezifischer Massen unter 10 g/cm³. Jenseits davon,
beispielsweise für Tantal, gilt dies nicht mehr wegen der
sehr hohen Schmelztemperatur dieses Metalls. Tatsächlich
ergibt sich daher ein Phänomen der Zersplitterung des
Strahls, die für seine Ausbreitung nachteilig ist.
Es ist weiter festzustellen, daß die Geschwindigkeit der
Spitze des projizierten Metallstrahls umso größer ist, je
kleiner der Neigungswinkel A des Konus der Metallauskleidung
10 ist. Es ist jedoch nicht möglich, diesen Neigungswinkel A
übermäßig zu vermindern, weil dann ein Aufspreizen der
projizierten Metallstrahlen auftritt. Für Kupfer ist
beispielsweise festgestellt worden, daß die
Maximalgeschwindigkeit eines Koherentenstrahls, d. h. eines
fadenförmigen Strahls, nicht größer als 10 km/s ist.
Im Rahmen von Untersuchungen mit verschiedenen Materialien
bezüglich der Ausbildung von Kratern durch Aufschlag haben
sich pyrotechnische Vorrichtungen zum Projizieren von
Materialien mit mehr als 10 km/s als nützlich erwiesen.
Diesbezüglich sei auf den Aufsatz von A. B. Wenkel: "A review
of explosive accelerators for Hypervelocity impact" in
HYPERVELOCITY IMPACT-Proceeding of the 1986 symposium- San
Antonio, Texas, 21-24 october, 1986, verwiesen. Diese
Vorrichtungen, die aus klassischen Hohlladungen abgeleitet
sind, zeigen indessen Grenzen der Geschwindigkeitsprojektion
bei 15 km/s für Aluminium und 12 km/s für Nickel oder Stahl.
Das Ziel der Erfindung ist es, analoge Vorrichtungen
anzugeben, die Materialien mit mehr als 20 km/s in Form
eines Koherentenstrahls abgeben können und die für
verschiedene Anwendungen einsetzbar sind.
Eine erste Hauptaufgabe der Erfindung ist eine
pyrotechnische Vorrichtung zur Erzeugung von Materiestrahlen
sehr hoher Geschwindigkeiten gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Die Lösung dieser Aufgabe ist im
Kennzeichenteil des Anspruchs 1 angegeben. Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die verschiedenen Formen von Hohlräumen gestatten die
Erzielung verschiedener Arten von Strahlen, die die
Geschwindigkeit von 20 km/s überschreiten können.
Die Hohlräume können entweder zylindrisch oder
teilzylindrisch sein, jedoch in jedem Falle münden sie an
der Außenfläche des Projektils. Sie werden
vorteilhafterweise in diesem Fall von einer Verrundung am
Boden des Hohlraums vervollständigt.
Wenn sie zylindrisch sind, können die Hohlräume auch die
gesamte Dicke des Projektils durchqueren, um in die
Entrittsfläche der Welle in das Projektil zu münden.
Die Hohlräume können auch halbkugelförmig sein.
Eine spezielle Ausführungsform der Erfindung sieht die
Verwendung eines Zwischengeschosses vor, das der
Austrittsfläche der Welle der Explosivladung durch eine
Zwischeneintrittsfläche für die Welle gegenübersteht und der
Eintrittsfläche der Welle des Projektils durch eine
Zwischenfläche gegenübersteht. Dieses Zwischenprojektil
übernimmt die Aufgabe der Zündladung.
Die Resultate mit der Vorrichtung nach der Erfindung werden
optimiert, wenn alle Produkte der Austrittsfläche der
Explosivladung oder des Zwischenprojektils äquidistant sind
von den Zündpunkten, damit die Stoßwelle im gleichen
Augenblick die Explosivladung durch alle Punkte der
Wellenaustrittsfläche verläßt. Letztere tritt daher im
gleichen Augenblick an allen Stellen der Eintrittsfläche der
Welle in das Projektil ein, damit die Welle sich in dem
Projektil gleichförmig ausbreitet.
Verschiedene Ausführungsformen können vorgesehen sein.
Wenn die Zündung an einem einzigen Zündpunkt erfolgt, kann
man die Wellenaustrittsflächen aus der Explosivladung
sphärisch ausbilden, wobei das Zentrum im Zündpunkt liegt.
Wenn man eine Serie von Zündpunkten vorsieht, die längs
einer Zündachse liegen, dann ist die Wellenaustrittsfläche
aus der Explosivladung zylindrisch, wobei die Zylinderachse
in der Zündachse liegt.
Wenn die Zündpunkte in einer Zündebene verteilt sind mittels
eines ebenen Detonationswellenerzeugers, dann ist die
Wellenaustrittsfläche aus der Explosivladung eben und
parallel zur Zündebene.
Wenn die Zündung der Detonation sich auf einer
Zylinderfläche vollzieht, dann ist die Wellenaustrittsfläche
aus der Explosivladung zylindrisch, koaxial zum
Zündzylinder. In diesem Falle liegen eine Vielzahl von
Hohlräumen auf der äußeren zylindrischen Wand des
Projektils.
Diese letztgenannte Ausführungsform kann zur Realisierung
einer Einrichtung mit vielen Löchern dienen, enthaltend
mehrere pyrotechnische Vorrichtungen, die durch ein Kabel
zur Zündung verbunden sind. Eine solche Anlage kann in
Erdöl- oder geothermischen Bohranlagen verwendet werden.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Hohlladungsvorrichtung
nach dem Stand der Technik;
Fig. 2A, 2B und 2C drei schematische Darstellungen einer
ersten Ausführungsform der Erfindung, bei der
die Stoßwelle eben ist;
Fig. 3A und 3B schematische Darstellungen einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung, bei der die
Stoßwelle sphärisch oder zylindrisch ist;
Fig. 4A, 4B und 4C schematische Darstellungen der
Ergebnisse, die man mit den Vorrichtungen nach
der Erfindung erhält;
Fig. 5 und 6 zwei schematische Darstellungen von Anwendungen
der Vorrichtung nach der Erfindung bei
der Errichtung von Bohrungen, wie sie in der
Erdölindustrie und der Geothermie verwendet werden.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 2A, 2B und 2C wird eine
Vorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der
Erfindung beschrieben. Diese pyrotechnische Vorrichtung
enthält hauptsächlich einen Zünder 16A, der dazu bestimmt
ist, mittels eines Generators zur Erzeugung einer ebenen
Detonationswelle 16B eine Explosivladung 18 zu zünden. Diese
zwei Elemente 16B und 18 sind an einer Hinterseite 17 der
Explosivladung 18 miteinander in Berührung. Ein drittes
wichtiges Element der Vorrichtung ist das Projektil 20, das
das Teil ist, das die Explosivladung 18 mit großer
Geschwindigkeit ausstößt. An einer Welleneintrittsfläche 21
steht das Projektil 20 einer Wellenausgangsfläche 19 der
Explosivladung 18, entgegengesetzt zur Berührungsfläche 17
mit dem Zünder 16, gegenüber.
Der Zünder 16A überträgt die Zündwelle auf die
Explosivladung 18, sei es, indem sie diese an einem einzigen
Punkt einleitet, sei es, wie in den Fig. 2A, 2B, 2C
dargestellt, indem die Explosivladung auf ihrer gesamten
Berührungsfläche 17 durch einen ebenen Zündwellengenerator
16B gezündet wird. Die so in die Explosivladung 18
übertragene Stoßwelle pflanzt sich in dieser gleichmäßig
fort. Sie erreicht die Wellenaustrittsfläche 19 in
gleichmäßiger Form, d. h. alle Punkte der
Wellenaustrittsfläche 19 empfangen die Stoßwelle im selben
Augenblick. Auf diese Weise empfangen alle Punkte der
Welleneintrittsfläche 21 des Projektils 20 die Stoßwelle
im selben Augenblick.
Es wird nun eine Ausführungsform beschrieben, die mit einem
Zünder und einer Explosivladung versehen ist, jedoch bilden
diese Elemente die Mittel zum Ausstoß des Projektils. Man
kann auch vorsehen, den Zünder und die Explosivladung durch
andere Ausstoßeinrichtungen zu ersetzen, wobei dann das
Projektil in Form eines Materiestrahls mit hoher
Geschwindigkeit ausgestoßen wird (Gaskanonen, Pulver, . . .).
Gemäß der Erfindung werden die mit sehr hohen
Geschwindigkeiten ausgestoßenen Materiestrahlen durch die
Anwesenheit von Hohlräumen 22 erzeugt. Jeder Hohlraum, der
in der Außenfläche 23 des Projektils 20 ausgebildet ist,
erzeugt eine Ungleichförmigkeit im Material des Projektils
bei der Ausbreitung der Stoßwelle in dem Projektil 20. Wenn
man beispielsweise die Symmetrieachse 24 eines jeden
Hohlraums 22 senkrecht zur Außenfläche 23 betrachtet,
erreicht die Stoßwelle zunächst den Boden 24 des Hohlraums
und anschließend die Seitenwände 26. Es folgt daraus die
Ausbildung eines Materiestrahls, der sich auf die
Symmetrieachse 24 des Hohlraums 22 konzentriert, wobei die
Seitenwände 26 zur Konzentration und er Einschnürung des
Strahls beitragen.
Dieses Phänomen ist in den Fig. 4A, 4B und 4C dargestellt.
Wenn man auf die Fig. 2A, 2B und 2D zurückgreift, sind
verschiedene Ausführungsformen mit zylindrischen Hohlräumen
möglich.
Die Fig. 2A zeigt einen zylindrischen Hohlraum 22, der in
die Außenfläche 23 des Projektils 20 mündet und einen Boden
25 aufweist, der eine Metallschichtdicke zwischen den Boden
25 und der Berührungsfläche 19 der Explosivladung 18
zurückläßt.
Fig. 2B zeigt eine Ausführungsform, die ein identisches
Projektil 23 verwendet. Hingegen ist ein Zwischenprojektil
30 zwischen dieses Projektil 20 und die Explosivladung 18
eingefügt. Es besitzt eine Welleneintrittsfläche 31, die
der Wellenaustrittsfläche 19 der Explosivladung
gegenüberliegt. Diese zwei Flächen können miteinander in
Berührung oder voneinander durch einen kleinen Zwischenraum
getrennt sein, wie dies in Fig. 2B dargestellt ist. Das
Zwischenprojektil 30 enthält eine Wellenaustrittsfläche 32,
die vorzugsweise parallel zur Welleneintrittsfläche 31 ist
und der Welleneintrittsfläche 21 in das Projektil 20
gegenübersteht. Die Wirksamkeit einer solchen Vorrichtung
ist optimal, wenn ein Zwischenraum zwischen dem Projektil 20
und dem Zwischenprojektil 30 eingehalten wird.
Die Fig. 2C zeigt eine Vorrichtung, die das Funktionsprinzip
der Vorrichtung nach Fig. 2B durch Verwendung eines
Zwischenprojektils 30 übernimmt. Hingegen hat das
Hauptprojektil 34 einen Hohlraum 35, der dieses Projektil 34
vollständig durchquert. Der Hohlraum ist daher einzig durch
seine Seitenwände 36 begrenzt.
Eine zweite Art Vorrichtung nach der Erfindung übernimmt die
Prinzipien der unter Bezugnahme auf dieFig. 2A und 2B
beschriebenen Vorrichtungen. Sie sind in denFig. 3A und 3B
dargestellt. Wie man sehen kann, besteht der
Hauptunterschied in der Form der Explosivladung 38 und des
Hauptprojektils 40 und der Form des Zwischenprojektils 50.
In Fig. 3A ist die Berührungsfläche 39 zwischen der
Explosivladung 38 und dem Projektil 40 entweder spärisch
oder zylindrisch. Genauer gesagt, die Wellenaustrittsfläche
39 der Explosivladung 38 und die Welleneintrittsfläche 41
des Projektils 40 haben korrespondierende Formen, die
entweder sphärisch oder zylindrisch sind. In beiden Fällen
erfolgt die Zündung der Explosivladung 38 mehr punktförmig
durch einen Zünder 47, der sich in der Mitte der Basis der
Explosivladung 38 befindet. Aus diesem Grunde breitet sich
die Stoßwelle in der Explosivladung symmetrisch in bezug auf
die Achse 44 um den Zündpunkt aus. Wenn die
Berührungsflächen zwischen dem Projektil 40 und der
Explosivladung 38 zylindrisch sind, erfolgt die Zündung der
Explosivladung 38 durch eine Serie von Zündern 47, die in
der Zylinderachse der Berührungsflächen angeordnet sind,
senkrecht zur Vertikalachse 44.
In den zwei Fällen der Fig. 3A trifft die Stoßwelle simultan
an allen Punkten der Wellenaustrittsfläche 39 der
Explosivladung 38 ein, um in alle Punkte der
Welleneintrittsfläche 41 des Projektils 40 einzutreten.
Unter Bezugnahme auf Fig. 3B sind die Formen der Fig. 3A an
einer Vorrichtung angewendet, die von der in Fig. 2B
beschriebenen Art ist, d. h. ein Zwischenprojektil 50
aufweist, das sich zwischen dem Hauptprojektil 40 und der
Explosivladung 38 befindet. Ihre Formen sind entweder
sphärisch oder zylindrisch, jedoch sind auch viele andere
Formen für die Elemente 40 und 50 möglich, sofern sie
symmetrisch in bezug auf die Achse des Hohlraums 44 sind.
Es ist sogar vorstellbar, einen Hohlraum vorzusehen, der
das Hauptprojektil 40 vollständig durchquert, analog der
Fig. 2C. In diesen zwei Fällen kann die Explosivladung 38
von Wänden 48 umgeben sein, die eine kegelstumpfförmige
Umhüllung bilden im Falle, daß die Wellenausbreitung
spärisch ist, oder eine trapezuidförmige Gestalt haben im
Falle, daß die Wellenausbreitung zylindrisch ist, zentriert
um eine Achse, in der die Zünder 47 angeordnet sind.
Es ist möglich, die Form und die Geschwindigkeit des
Materiestrahls zu beeinflussen, indem man auf die Form des
Hohlraums einwirkt, von dem der fragliche Strahl abgegeben
wird.
Tatsächlich erkennt man in den Fig. 4A, 4B und 4C, daß ein
Hohlraum, der vollständig zylindrisch ist, wie
beispielsweise jener nach Fig. 4A, einen sehr schnellen,
fadenförmigen Strahl erzeugt. Eine großen Distanz trennt den
Kopf 29 von der Basis 27 des Strahls 28. Man kann Kupfer als
verwendbares Material oder eine Aluminiumlegierung AU4G
verwenden. In diesem Falle hat der Hohlraum einen
Durchmesser und eine Höhe von 20 mm.
Fig. 4B zeigt einen analogen Hohlraum, jedoch geht der Boden
25 in die Seitenwände 26 durch Verrundungen R über. In
diesem Falle ist der Strahl 28 ein wenig langsamer.
Fig. 4C zeigt die Verwendung eines Hohlraums 55, dessen Form
halbkugelig ist. In diesem Fall hat der abgegebene
Kupferstrahl 28 einen viel größeren Querschnitt als in den
beiden vorangehenden Fällen.
Allgemein, für Hohlräume einer Tiefe von 20 mm, muß das
Projektil 20 eine Dicke von etwa 30 mm haben, wenn die
Hohlräume nicht in die Welleneintrittsfläche 21 münden.
In diesen Fällen überschreitet die Spitzengeschwindigkeit
des Strahls mit einem Projektil aus Kupfer 20 km/s und kann
24 km/s für die Legierung AU4G erreichen.
Die projizierten Metallstrahlen können einen Durchmesser von
0,8 mm am Kopf 29 des Strahls von 2 bis 3 mm am Hinterteil
27 des Strahls haben.
Wenn die Abmessungen, die Form der Hohlräume und die Natur
der verwendeten Materialien auf die Geschwindigkeit und die
Länge des Strahls Einfluß haben, gilt dies auch für die
Intensität der in den Projektilteilen übertragenen
Stoßwelle. Je größer die Intensität der Stoßwelle ist, umso
größer ist die Geschwindigkeit des Strahls.
Man bemerkt andererseits, daß die Tiefe jedes Hohlraumes
auch die Geschwindigkeit des Strahls vergrößert, bis diese
Tiefe ungefähr die Größe des Durchmessers des Hohlraums
erreicht. Jenseits davon vergrößert eine Vergrößerung der
Tiefe nicht die Geschwindigkeit des Strahls. Man stellt auch
fest, daß das Volumen des abgegebenen Materials in diesem
Strahl mit dem Volumen des im Projektil ausgebildeten
Hohlraums zunimmt.
Die bislang beschriebenen Beispiele sind solche mit
metallischen Projektilen. Andere feste Materialien können
verwendet werden, insbesondere hitzebeständige Materialien,
Keramiken, Gläser, Kohlenstoffe und Verbundmaterialien.
Im Falle, daß man wünscht, Strahlen verschiedener Formen
oder Mehrfachstrahlen zu erzeugen, um verschiedene
Schnittformen an Zielen zu erreichen, ist es möglich, den
Abstand und die Form der Hohlräume zu programmieren, die in
das Projektil münden, sowie deren Tiefe. Es ist auch
möglich, Überschneidungen von Hohlräumen miteinander
auszubilden, um Hohlräume als durchgehenden Einschnitt zu
erzeugen. Alle diese Formen können auch an Projektilen
spärischer oder zylindrischer Formen angewendet werden,
indem man konzentrische Stoßwellen verwendet.
Mit der Vorrichtung nach der Erfindung ist es vor allem
möglich, die Form und den Boden des Hohlraums zu verändern,
um in Ruhe die Länge des Strahls zu beeinflussen. Es ist auf
diese Weise möglich, die Aufschlagdistanz des Strahls zu
verkürzen, um an einem genauen Punkt eine Druckstoßwelle von
einer Dauer zu erzeugen, die gerade ausreichend ist, um eine
punktuelle Zündung eines Explosivstoffs ohne letztendliche
Verschlechterung aufgrund des Strahls hervorzurufen. Es ist
somit möglich, durch übertriebene Verlängerung der Tiefe der
Hohlräume kleine ultraschnelle Strahlen sehr kurzer Länge zu
erzeugen, die man aufgrund einer Selbstverschließung des
Lochs bei der Ausbildung des Strahls erhält.
Die Vorrichtung nach der Erfindung können in
Erdölbohrungen oder in der Geothermie verwendet werden.
Durch Mehrfachperforationen durch das Gestein ist es
möglich, das Erdöl oder jedes andere im Boden gesuchte Fluid
zu erschließen.
In Bezugnahme auf Fig. 5 ist eine solche Anlage in einer
Erdölbohrung 60 oder anderen vertikalen unterirdischen
Bohrungen dargestellt. In der Zeichnung sind zwei Taschen
62 dargestellt, die Erdöl oder eine andere zu erschließende
Flüssigkeit enthalten.
Die Anlage nach Fig. 5 enthält eine Anordnung aus mehreren
pyrotechnischen Vorrichtungen vom Typ eines Projektils mit
zylindrischer Oberfläche, wie beispielsweise in Fig. 3A
dargestellt, wobei die Zylinderachse die Vertikalachse 64
ist, in der die Zünder angeordnet sind. Die Anlage ist in
eine Unhüllung 66 eingebracht, die an einem Kabel 68 hängt.
Im Inneren der Anordnung befinden sich die pyrotechnischen
Vorrichtungen. Der Außenteil derselben wird von Projektilen
gebildet, die sich für jede Vorrichtung in einem
zylindrischen Projektilteil 70 vereinigt befinden, in das
eine Vielzahl von Hohlräumen 72 eingearbeitet ist, die
Strahlen erzeugen. Diese sind senkrecht zur Vertikalachse 64
der Anlage in Richtung der vertikalen Wände 61 der Bohrung
60 gerichtet, in deren Inneren die Anlage abgesenkt wird.
Jede Vorrichtung wird durch einen Zünder 67A gezündet, der
mittels eines zylindrischen Detonationswellengenerator 67D
eine zylindrische Welle in der Welleneintrittsfläche 77
jeder Explosivladung 78 erzeugt. Dieselbe zylindrische Welle
kommt im Projektil 70 durch die Berührung der
Wellenaustrittsfläche der Explosivladung mit der
Welleneintrittsfläche des Projektils an. Diese Flächen sind
gemeinsam mit 79 bezeichnet. Jeder Zünder 67A ist mit einer
Steuervorrichtung über ein Zündkabel 85 verbunden, mit
dessen Hilfe alle pyrotechnischen Vorrichtungen gleichzeitig
gezündet werden.
Eine solche zylindrische Form pyrotechnischer Vorrichtungen
erlaubt es, die unterirdischen Hohlräume symmetrisch zu
beaufschlagen.
In Fig. 5 sind zwei pyrotechnische Vorrichtungen
dargestellt, die durch einen Zwischenraum 69 voneinander
getrennt sind, es können jedoch auch sehr viel mehr solcher
Vorrichtungen in einer einzigen Anlage zusammengebaut
werden.
In Fig. 6 ist in zu Fig. 5 vergleichbarer Form eine zweite
Installationsart dargestellt, die mit zwei pyrotechnischen
Vorrichtungen realisiert werden kann, die Projektile mit
einer spärischen Außenfläche verwenden. Gemäß Fig. 3A ist
die Detonationswelle hier spärisch, d. h. der Zünder 87
zündet die Explosivladung an einem einzigen Punkt.
Man erkennt in dieser Figur auch ein Aufhängekabel 68, ein
Zündkabel 85, eine Umhüllung 82, die die Form der zwei
Kugeln hat, und einem Verbindungszylinder 84. Die zwei
Kugeln sind dazu bestimmt, jeweils eine spärische
pyrotechnische Vorrichtung aufzunehmen. Diese enthält eine
Projektilgruppe, die in Form einer Kugelkalotte 80
miteinander vereinigt sind, in der eine Anzahl von
Hohlräumen 86 ausgebildet sind, die in die äußere Umhüllung
82 münden. Im Inneren befindet sich die Explosivladung 88,
die in ihrer Mitte einen Zünder 87 aufweist. Die zwei Zünder
87 der zwei Vorrichtungen sind durch das Zündkabel 85
miteinander verbunden. In diesem Falle ist die Stoßwelle
sphärisch und konzentrisch zur Projektilgruppe 80.
In letzterem Fall kann im Inneren einer einzigen Bohrung
eine Kette aus sphärischen pyrotechnischen Vorrichtungen
angeordnet sein.
In diesen zwei Anwendungsfällen kann die Verwendung eines
Zwischenprojektils zwischen der Explosivladung und den
Hohlräumen vorgesehen sein.
Diese Ausführungsbeispiele sind nicht begrenzend, und andere
Formen pyrotechnischer Ladungen können ebenfalls gemäß dem
Prinzip der Erzeugung einer Vielzahl von Strahlen mit Hilfe
von Hohlräumen ausgebildet werden, die in einem
Projektilteil ausgebildet sind und der Wirkung einer
intensiven Stoßwelle ausgesetzt sind.
Entsprechend der Distanz, die im Gestein oder in der Wand
eines Bohrlochs zu durchdringen ist, ist es möglich, die
Anzahl der Metallstrahlen zu verändern, die gleichzeitig
abgegeben werden können. Das Volumen eines jeden Hohlraumes
ist ebenfalls in Abhängigkeit von dem zu erzielenden
Aufprall wählbar. Allgemein, die Dichte der von der
Oberflächeneinheit abgegebenen Strahlen ist umso kleiner,
je größer die erwünschte Tiefe ist.
Die Zünder können von der Zündschnurart sein,
vervollständigt von einer Treibladung.
Als verwendetes Metall ist hier bezüglich des Projektils
Kupfer erwähnt worden. Es ist indessen möglich, Stahl,
Bleilegierungen, Tantal und andere Metalle einzusetzen.
Claims (13)
1. Pyrotechnische Vorrichtung zur Erzeugung von
Materiestrahlen sehr hoher Geschwindigkeiten, enthaltend:
ein Projektil (20, 34, 40, 70, 80);
Einrichtungen zum Starten des Projektils, um es in Form eines Materiestrahls auszustoßen, mittels einer Wellenaustrittsfläche (19, 39) der Explosivladung, die einer Welleneintrittsfläche (20, 41) in das Projektil gegenübersteht,
dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens einen Hohlraum (22, 35, 42, 72, 86) in der Außenfläche (23) gegenüber der Welleneintrittsfläche (21, 41) des Projektils (20, 40, 70, 80,) aufweist, damit letzteres mit einer sehr großen Geschwindigkeit in Höhe jedes Hohlraums (22, 35, 42, 72, 86) in Form eines Materiestrahls ausgestoßen wird.
ein Projektil (20, 34, 40, 70, 80);
Einrichtungen zum Starten des Projektils, um es in Form eines Materiestrahls auszustoßen, mittels einer Wellenaustrittsfläche (19, 39) der Explosivladung, die einer Welleneintrittsfläche (20, 41) in das Projektil gegenübersteht,
dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens einen Hohlraum (22, 35, 42, 72, 86) in der Außenfläche (23) gegenüber der Welleneintrittsfläche (21, 41) des Projektils (20, 40, 70, 80,) aufweist, damit letzteres mit einer sehr großen Geschwindigkeit in Höhe jedes Hohlraums (22, 35, 42, 72, 86) in Form eines Materiestrahls ausgestoßen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Projektilstarteinrichtungen gebildet sind aus:
einer Explosivladung (18, 38, 78, 88) zum Hervorrufen einer Stoßwelle in dem Projektil; und
einem Zünder (16, 47, 67, 87) zum Auslösen einer Explosion der Explosivladung an einem oder einer Vielzahl von Zündpunkten.
einer Explosivladung (18, 38, 78, 88) zum Hervorrufen einer Stoßwelle in dem Projektil; und
einem Zünder (16, 47, 67, 87) zum Auslösen einer Explosion der Explosivladung an einem oder einer Vielzahl von Zündpunkten.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlräume (22, 35, 72) teilzylindrisch sind und in
die Außenfläche (23) des Projektils (20, 34, 70) gegenüber
der Welleneintrittsfläche (19, 79) münden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlräume (55) halbkugelförmig sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlräume (22) eine Verrundung (R) zwischen dem
Boden (25) und den Seitenwänden (26) eines jeden Hohlraums
aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder zylindrische Hohlraum (35) das
Projektil (34) durchquert, um in der Welleneintrittsfläche
(21) des Projektils (34) zu münden.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Zwischenprojektil (30, 50)
enthält, das der Wellenaustrittsfläche (19) der
Explosivladung (18) durch eine Wellenzwischeneintrittsfläche
(31, 51) gegenübersteht und der Welleneintrittsfläche (21)
des Projektils (20) durch eine Wellenzwischenaustrittsfläche
(32, 52) gegenübersteht.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß alle Punkte der
Wellenaustrittsfläche (19, 39, 79) des Explosivladung (18
38, 78, 88) oder (32, 52) des Zwischenprojektils (30, 50)
äquidistant zu dem oder den Zündpunkt(en) sind, damit die
Stoßwelle gleichzeitig aus der Explosivladung (18, 38, 78, 88)
oder aus dem Zwischenprojektil (30, 50) an allen Punkten
der Wellenaustrittsfläche (19, 39, 32) austritt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zünder (47, 87) derart gestaltet
ist, daß er einen einzigen Zündpunkt bildet, wobei die
Wellenaustrittsfläche (39) der Explosivladung (38) sphärisch
ist und ihr Krümmungszentrum im Zündpunkt liegt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mehrere Zünder (47) enthält, die in
einer Zündachse angeordnet sind, wobei die
Wellenaustrittsfläche (39) der Explosivladung (38)
zylindrisch ist und die Zylinderachse in der Zündachse
liegt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß sie einen zylindrischen
Zündwellengenerator enthält.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zünder (16) eine ebene Zündwelle
erzeugt, wobei die Wellenaustrittsfläche (19) der
Explosivladung (18) eben und parallel zur Zündfläche ist.
13. Anlage zur Erzeugung mehrerer Löcher unter Verwendung
mehrerer Vorrichtungen nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
die durch ein Zündkabel (85) miteinander verbunden sind, mit
dessen Hilfe die Zünder (67, 87) aller Vorrichtungen
ausgelöst werden.
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