DE4131247A1 - Verfahren zum unterstuetzen von wartungsarbeiten - Google Patents
Verfahren zum unterstuetzen von wartungsarbeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unterstützen von
Wartungsarbeiten an Produktionsmaschinen, insbesondere an
Spinnmaschinen, mit einer Software z. B. für die Maschinen
steuerung, sowie eine entsprechende Vorrichtung hierfür.
Jede Produktionsmaschine bedarf einer Wartung. Beispiels
weise müssen in bestimmten Abständen Lager geschmiert oder
es muß die Maschine gereinigt werden. Ferner bedarf es in
bestimmten Zeitabständen des Austausches bestimmter
Arbeitselemente der Maschine. Das vorliegende Verfahren
bezieht sich vor allem auf Spinnmaschinen, welche erfah
rungsgemäß in Bezug auf die Wartung einer besonderen
Sorgfalt unterliegen. Zum einen wird durch die Störung an
einer Produktionsmaschine die Produktivität dieser Maschine
ganz erheblich beeinträchtigt, zum anderen handelt es sich
beim Spinnvorgang um einen äußerst diffizilen Vorgang mit
Fäden oder Gespinsten, welche durch relativ grobe
Arbeitselemente bearbeitet werden. Bereits geringfügige
Störungen führen zu Fehlerquoten, Fadenbrüchen od. dgl., so
daß hier der Wartung ein besonderes Augenmerk gewidmet
sein muß.
In der DE-A 39 37 439 wird beispielsweise ein allgemeines
Verfahren zum Bestimmen von Wartungsintervallen an einer
Spinnereimaschine beschrieben, wobei für wenigstens ein
Arbeitsorgan eine Anzahl von Arbeitsspielen als Grenzwert
festgelegt wird. Dies kann beispielsweise bei rotierenden
Elementen eine Anzahl von Umdrehungen sein. Ein derartiges
Verfahren bezieht sich lediglich auf ein einziges
Arbeitsorgan, ist viel zu ungenau und überhaupt nicht auf
die Anforderungen des einzelnen Arbeitselementes und der
einzelnen Maschine abgestimmt.
Aus der DE-OS 31 35 333 ist ein Verfahren zum Einsatzsteu
ern einer Bedienperson oder einer mobilen Wartungsvorrich
tung in einer Spinnereianlage mit einer Vielzahl von
Bedienstellen bekannt, nach welchem auftretende Bedien
fälle nach Art und Ort erfaßt und an einen zentralen
Datenspeicher übermittelt werden. Dieser zentrale Daten
speicher wird nach aufgetretenen Bedienfällen in der Rang
folge ihrer Bedienbedürftigkeit (Schadensgeneigtheit) abge
fragt und mindestens der Ort, gegebenenfalls auch die Art der
vorzunehmenden Bedienung des rangersten Bedienfalles der
Bedienperson bzw. der mobilen Wartungsvorrichtung als zu
wartende Bedienstelle aufgegeben. Dieses Verfahren hat vor
allem den Nachteil, daß nicht präventiv vorgegangen wird,
sondern vielmehr auf Störungen gewartet wird, die erst
durch die Anfrage selbst erkannt werden. Ferner bedarf es
immer einer Zentralstelle, die jedoch den einzelnen
Anforderungen der einzelnen Maschinen überhaupt nicht
Rechnung trägt.
Das gleiche gilt auch für eine Vorrichtung gem. der
DE-A 40 31 419. Dort werden die Daten für mehrere in einem
Betrieb nebeneinander angeordnete Spulautomaten erfaßt,
die jeweils aus mehreren Spulstellen zusammengesetzt und
mit einer Überwachungseinrichtung für die Spulstellen ver
sehen sind. Eine an jedem Spulautomaten angeordnete Steuer- und
Überwachungseinrichtung ist mit einer zentralen Steuer- und
Überwachungseinrichtung verbunden, die im wesentlichen
aus einem Verarbeitungsrechner besteht. Diese zentrale
Steuer- und Überwachungseinrichtung steht dann wiederum
drahtlos mit einer von einem Maschinenwärter tragbaren
Fernsteuer- und -überwachungseinrichtung in Verbindung.
Verschiedene die jeweiligen Spulenstellen betreffenden
Daten sind über die tragbare Einrichtung der zentralen
Einrichtung eingebbar. Auch hier bedarf es einer
Zentraleinheit, welche den Maschinenwärter steuert.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der o.g. Art zu entwickeln, welches auf die ein
zelne Maschine bezogen ist und deren speziellen Anforde
rungen Rechnung trägt.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß die Wartungsarbeiten
jeder einzelnen Produktionsmaschine betriebszeit
insbesondere betriebsstunden- und datumbezogen ermittelt
und bei Bedarf ausgegeben werden.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß
nunmehr die ureigensten Daten jeder Maschine in die Auf
stellung eines Wartungsplanes einbezogen werden. Bei
spielsweise gilt dies sowohl für das Datum, wann die
Maschine in Produktion gegangen ist und wann sie das letzte
Mal gewartet wurde, als auch für die Zeiten, wann die
Maschine ein- bzw. abgeschaltet wurde. Die effektiven
Betriebsbedingungen können auch berücksichtigt werden.
Im bevorzugten Fall werden die Wartungsarbeiten bzw. die
entsprechenden Wartungsintervalle betriebsstundenbezogen
und datumbezogen ermittelt. Von der Software für die
Maschinensteuerung erfolgt bevorzugt die Ermittlung der Be
triebszeit der Maschine. Hierzu können bestimmte Ereig
nisse oder Parameter in die Software der Maschinensteue
rung Eingang finden, welche dann den entsprechenden Be
triebszeitzähler aktivieren oder deaktivieren. Wird
beispielsweise die Maschine nur eingeschaltet, aber der
Hauptmotor noch nicht in Gang gebracht, so wird auch die
Zählung der Betriebszeit noch nicht aktiviert. Diese
erfolgt erst bei Ingangsetzung des Hauptmotors. Hier sind
viele Variationen denkbar und sollen vom vorliegenden
Erfindungsgedanken umfaßt sein.
Anhand der ermittelten Betriebszeit können eine Vielzahl
von Wartungsarbeiten im Voraus festgelegt werden. Bei
spielsweise ist bekannt, daß nach einer bestimmten Anzahl
von Stunden die Hauptlager einer Spinnmaschine geschmiert
werden sollen. Ferner ist bekannt, daß der Läufer nach
einer bestimmten Standzeit unter vorgegebenen Bedingungen
verschlissen ist. Hieraus können die Betriebsstunden für
den Läufer ermittelt werden, nach denen ein Läuferaustausch
stattfinden soll.
Bei bestimmten Kardengarnituren ist es bekannt, daß diese
nach einer bestimmten Zeit abgeschliffen werden müssen.
Anhand dieser Bezugszahlen wird die Betriebsstundenzahl
beispielsweise für eine spezielle Karde ermittelt, welche
mit einer derartigen Kardengarnitur arbeitet. Dies sind nur
einige wenige Beispiele für die Festlegung von
Wartungsintervallen anhand der tatsächlichen Betriebs
stunden.
Ein Vielzahl weiterer Wartungsarbeiten wird jedoch datums
bezogen durchgeführt. Beispielsweise gilt dies für den
Austausch von Batterien, welche nach einer bestimmten
Anzahl von Jahren unabhängig von den geleisteten Betriebs
stunden ausgetauscht werden sollten. Ähnliches kann auch
für das Putzen der Maschinen ermittelt werden, da die ein
zelne Maschine in einer Halle unabhängig von ihrer eige
nen Betriebsstundenanzahl verschmutzt, wenn sie dem Flug
od. dgl. der anderen Maschinen ausgesetzt ist. Auch hier
sind viele Beispiele denkbar.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
werden jedoch die Wartungsintervalle nicht nur anhand der
Betriebszeit oder datumbezogen festgelegt, sondern es
werden auch Sperr- und/oder Vorzugszeiten eingegeben.
Sperrzeiten sind beispielsweise Tage, an denen grundsätz
lich keine Wartungsarbeiten durchgeführt werden, da dies
entweder gesetzlich verboten ist, (in einigen Ländern an
Sonn- und Feiertagen), kein Personal zur Verfügung steht
oder aber die Kosten für die Entlohnung (z. B. für
Samstagarbeit) hoch sind. Hierzu zählt auch die Eingabe von
Betriebsferien. Auch diese Daten, welche von jedem
Produzenten ganz seinen persönlichen Wünschen entsprechend
eingegeben werden können, fließen in die Berechnung der
Wartungsintervalle ein.
Es können aber auch ganz persönliche, auf den einzelnen
Menschen oder das Wartungspersonal bezogene Daten einge
geben werden. Beispielsweise ist es bekannt, daß an be
stimmten Tagen oder zu bestimmten Tageszeiten die Aufmerk
samkeit des Wartungspersonals erheblich nachläßt. Zu
diesen Zeiten sollten dann keine schwierigen Wartungs
arbeiten durchgeführt werden.
Umgekehrt können aber an bestimmten Tagen erheblich mehr
Wartungspersonen zur Verfügung stehen, als an anderen.
Diese Tage oder Tageszeiten werden dann als Vorzugstermine
eingegeben, so daß Wartungsintervalle, welche kurz vor
oder kurz nach diesem Termin liegen, von der Steuerung auf
den Termin selbst gelegt werden.
Durch dieses Verfahren werden somit nicht nur generell
datumsbezogene oder auf die Maschinen betriebsstunden
bezogenen Parameter bei der Festlegung von Wartungs
arbeiten berücksichtigt, sondern auch werksinterne oder
menschenimmanente Bezugszahlen. Das ist ein ganz erheb
licher Vorteil des vorliegenden Verfahrens.
In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung können dann auch noch bestimmte Erfahrungswerte,
wie z. B. Ausfall- oder Fehlerquoten, mit in die Ermittlung
der Wartungsintervalle einbezogen werden. Überschreitet
beispielsweise die Anzahl der Fadenbrüche eine bestimmte
Prozentquote, so ist dies ein Anzeichen dafür, daß an der
bestimmten Maschine bestimmte Wartungsarbeiten vollzogen
werden müssen. Wird z. B. festgestellt, daß die
Läuferausfallquote an einer Maschine einen bestimmten Wert
übersteigt, so ist dies ein Anzeichen dafür, daß innerhalb
einer folgenden Zeitperiode an dieser Maschine die Läufer
in erheblichem Ausmaße ausfallen werden, so daß sie schon
frühzeitig insgesamt ausgetauscht werden sollten. Hierdurch
werden langfristige Maschinenstillstände vermieden. Die
Erfahrungswerte können entweder durch die Maschinen
steuerung (über eine entsprechende Sensorik) ermittelt
werden oder sie können vom Bedienpersonal festgestellt und
eingegeben werden.
Bevorzugt soll dem Wartungspersonal anhand des o.g. Ver
fahrens zum Unterstützen der Wartungsarbeiten ein Wartungs
plan in die Hand gegeben werden, welcher einen bestimmten
Zeitraum umfaßt. In diesem Wartungsplan sind dann wich
tige und weniger wichtige Wartungsarbeiten unterschieden,
wobei die letzteren etwas hinausgeschoben werden können.
Hierzu gibt es auch entsprechende Warnungen, wobei danach
nach einer bestimmten Zeit sogar auch ein Alarm für die
Durchführung einer bestimmten Wartungsarbeit gegeben werden
soll. Dadurch wird die Planung und Einhaltung von
Wartungsarbeiten wesentlich verbessert und automatisiert.
Bevorzugt ist auch daran gedacht, daß bestimmte Wartungs
arbeiten als Alarm sogar über Modems, gesteuert von der
Maschine, an das Wartungspersonal weitergeleitet werden.
Jede Wartungsarbeit sollte protokolliert und quittiert
werden. Das Quittieren kann von der Maschine erfolgen,
wobei Bezeichnung der Maschine, Name des Wartungsperso
nals, Ausführung der Arbeit und besondere Bemerkungen
vorgesehen sind.
In der Regel befindet sich in einer Produktionshalle eine
Vielzahl von Maschinen, an denen dann auch bestimmte
Wartungsarbeiten durchzuführen sind. Deshalb ist vorge
sehen, daß mehrere Maschinen gemeinsam auf ihre Wartungs
intervalle hin überwacht werden, und anfallende Wartungs
arbeiten koordiniert werden. Beispielsweise kann vorge
sehen sein, daß Maschine A und B am Mittwochnachmittag
geputzt werden soll, Maschine C und D jedoch erst am
Donnerstagnachmittag und Maschine E und F am Freitagmor
gen. Bei der Koordination wird somit der Putztermin für
alle 6 Maschinen gemeinsam auf die zweite Hälfte von
Donnerstagmorgen verlegt, zumal dort in der Zeit von 10 bis
12 das meiste Putzpersonal zur Verfügung steht. Letzteres
ist als Vorzugstermin eingegeben. Die Koordination kann an
einer Zentralstelle stattfinden, wobei die koordinierten
Maschinen zum Signalaustausch mit dieser Zentralstelle ver
bunden werden.
Für die Durchführung des o.g. Verfahrens ist bevorzugt
vorgesehen, daß mit der Software für die Maschinensteu
erung ein Betriebszeitmodul verbunden ist. Dieses Be
triebszeitmodul beinhaltet einen Betriebszeitzähler und
einen Datums- bzw. Wochenzählerzähler und berechnet die
betriebszeitbezogenen und datumsbezogenen Wartungsinter
valle.
Eine Vielzahl von Intervallen wird von dem Wartungsper
sonal vorher in das Betriebszeitmodul eingegeben, andere
stellen sich erst während des Betriebes der einzelnen
Produktionsmaschinen heraus oder ändern sich im Laufe der
Zeit, wie beispielsweise Betriebsferien usw. Ähnliches
gilt auch für Angaben über Ausfallquoten bzw. andere
Fehlerquoten, welche für jede einzelne Maschine sich im
Laufe der Zeit herausstellen. Die Ausgangssignale der
Betriebszeitmodule einer Maschinengruppe können zur
Auswertung bzw. zur Erstellung eines Wartungsplanes an eine
Zentralstelle übertragen werden.
Um keine unbefugten Eingaben zuzulassen, ist das Betriebs
zeitmodul mit einem Schlüsselschalter verbunden, so daß es
nur durch eine ermächtigte Person in Aufnahmezustand
versetzt werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden die
Auswirkungen der effektiven Betriebsbedingungen laufend
berücksichtigt und die Wartungsintervalle daran angepaßt.
Die Betriebsbedingungen umfassen sowohl maschinenbezogene
Parameter (z. B. Drehzahl) als auch materialbezogene
Parameter (z. B. Fasermischung). Es kann z. B. für jeden
Parameter, der berücksichtigt werden soll, ein Datenbestand
eingegeben bzw. erstellt werden, so daß für jede Änderung
der Betriebsbedingungen innerhalb eines vorgegebenen
Bereiches ein neues, den geänderten Bedingungen zugeordnetes
Wartungsintervall aus dem Datenbestand ermittelt werden
kann.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevor
zugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung;
diese zeigt in
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsge
mäßen Betriebszeitmoduls für die Software einer
Maschinensteuerung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines weiteren er
findungsgemäßen Betriebszeitmoduls;
Fig. 3 ein Ablaufschema einer betriebszeitbezogenen
Wartungsintervall-Überwachung;
Fig. 4 eine Beschreibung des Informationsaustausches
zwischen Software einer überwachten Maschine und dem
erfindungsgemäßen Betriebszeitmodul;
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer Maschine mit
einem Modul nach der vorliegenden Erfindung;
Fig. 6 ein Diagramm mit Kennlinien für Wartungsintervalle
bezogen auf maschinenbezogene Parameter.
Ein erfindungsgemäßes Betriebszeitmodul P ist bevorzugt
als selbständiges Modul ausgebildet. Es sollte linkbar sein
und eine Schnittstelle zur Software 1 einer Maschinen
steuerung, beispielsweise einer Steuerung einer Spinnma
schine mit Mailbox aufweisen.
Ein derartiges Betriebszeitmodul P sollte grundsätzlich
vier Funktionen erfüllen. Zum einen zählt es z. B. die
tatsächlichen Betriebsstunden der Maschine. Bevorzugt hat
der entsprechende Betriebsstundenzähler P1 einen maximalen
Bereich von 999 999 Stunden, wobei die Schrittgröße 0,1
Stunden beträgt. Hier sind jedoch je nach Wunsch
Anpassungen an bestimmte Maschinentypen jederzeit möglich.
Der Betriebsstundenzähler ist, nicht näher gezeigt, so mit
der Software 1 der Maschinensteuerung verbunden, daß diese
über eine Mailbox den Betriebsstundenzähler aktiviert bzw.
deaktiviert. Dies bedeutet, daß der Ersteller der Software
1 der Maschinensteuerung bzw. der Benutzer durch Eingabe
von Daten auch bestimmt, welche Bedingungen erfüllt werden
müssen, damit überhaupt die Betriebsstunden als solche
gezählt werden. Beispielsweise wird der Betriebs
stundenzähler dann aktiviert/deaktiviert, wenn der Haupt
schalter ein-/aus-, die Maschine ein-/aus- oder der
Hauptmotor ein-/ausgeschaltet wird.
Der Betriebsstundenzähler sollte jederzeit von der Soft
ware 1 der Maschinensteuerung auch lesbar sein, damit eine
Übereinstimmung zwischen dem Betriebsstundenzähler und der
Software 1 der Maschinensteuerung hergestellt wird.
Der Betriebsstundenzähler ist von einem Bediener verstell
bar bzw. setzbar. Das bedeutet aber, daß er gegen ein un
befugtes Verstellen geschützt sein sollte. Dies geschieht
über seine Verbindung mit einem Schlüsselschalter 2.
In einem nicht näher gezeigten Ausführungsbeispiel ist im
übrigen der Betriebsstundenzähler in einem Anwender-RAM
gespeichert. Bei Maschinen mit nichtflüchtigen Speicher
(z. B. EEPROM) muß bei Abschaltung (power down) der Stand
des Betriebsstundenzählers durch die Maschinensteuerungs
software in den nichtflüchtigen Speicher abgespeichert
werden.
In Fig. 4 ist im übrigen die Informationsrichtung des Aus
tausches zwischen der Software 1 der Maschinensteuerung und
dem als Betriebsstundenmodul P1 ausgebildeten Betriebszeit
modul erkennbar. Die Software 1 der Maschinensteuerung
bestimmt, wann das Betriebsstundenmodul P1 Betriebsstunden
zählt. Dieser Wert wird dann vom Betriebsstundenmodul P1
wieder an die Software 1 der Maschinensteuerung zurück
gegeben. Ein gegenseitiger Austausch findet statt, wenn ein
Wert von einem Bediener gesetzt werden soll oder gesetzt
wird. Sobald dieser Wert von der Software 1 der
Maschinensteuerung erkannt und akzeptiert ist, wird dieser
Wert auch für das Betriebsstundenmodul P1 als gültig
gesetzt.
Als zweite Funktion beinhaltet das erfindungsgemäße Be
triebsstundenmodul P1 einen Datum- bzw. Wochenzähler. Der
Wochenzähler gibt die datumbezogenen Terminwochen an, wie
dies beispielsweise in Fig. 3 mit 91.23, 91.24 usw.
gezeigt ist. 91 bedeutet dabei das Jahr 1991 und 23 bzw. 24
die entsprechende Kalenderwoche.
Der Wochenzähler ist im übrigen jederzeit von der Software
1 der Maschinensteuerung lesbar und vom Bediener setzbar.
Aus diesem Grunde geschieht wiederum seine Absicherung
durch den Schlüsselschalter 2.
Der Wochenzähler wird im Anwender-RAM gespeichert. Die
Sicherung der Daten erfolgt analog dem oben beschriebenen
Betriebsstundenzähler.
Zum Ermöglichen der nächsten Funktion werden in das
Betriebsstundenmodul P1 die festen Wartungsintervalle
angegeben, welche in der Regel vom Hersteller vorgegeben
sind. Hier handelt es sich dann um betriebsstundenbezogene
Wartungsintervalle. Die Intervalle für die einzelnen
Wartungsarbeiten sind in der Regel auf Grund praktischer
Erfahrung ermittelt. Beispielsweise gibt es solche
Wartungsintervalle für einen Läuferwechsel an Ringspinn
maschinen, für das Nachschleifen von Streckwerkwalzen
usw. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel gem. Fig. 4 sind
Wartungsintervalle von 250, 500, 1500, 3000, 6000 und 9000
Stunden vorgesehen. Außerhalb dieser festen Wartungs
intervalle können selbstverständlich zusätzlich Wartungs
intervalle eingegeben werden, die dann als Information
zwischen Betriebsstundenmodul P1 und Software 1 der
Maschinensteuerung ausgetauscht werden.
Sobald eine Wartung vorgenommen worden ist, erfolgt durch
die Software 1 der Maschinensteuerung eine Rückstellung der
Wartungs-Intervall-Ausgabe.
Bevorzugt soll vom Betriebsstundenmodul P1 auch die Zeit
bis zur nächsten Wartung erhältlich sein. Diese wird
laufend aus dem Betriebsstundenzählerstand ermittelt.
Als weitere Funktion ist in dem Betriebsstundenmodul P1
eine Überwachung der Wartungsintervalle datumsbezogen
möglich. D.h. an einem vorbestimmten Tag und möglicherweise
auch zu einer vorbestimmten Tageszeit werden
Wartungsarbeiten angezeigt. Wartungsintervalle können
wöchentlich, 2-wöchentlich, 4-wöchentlich, 12-wöchentlich,
24-wöchentlich, 48-wöchentlich, 72-wöchentlich,
144-wöchentlich usw. sein. Die Woche 0 ist die Woche der
Inbetriebnahme. Selbstverständlich sind die Wochen
ebenfalls setzbar, wobei die Absicherung vor einem
unbefugten Verstellen wiederum durch den Schlüsselschalter
2 erfolgt.
Beispiele für diese datumsbezogenen Wartungsintervalle sind
vor allem das Austauschen von Batterien, welches alle vier
Jahre unabhängig von den Betriebsstunden erfolgen sollte.
Ferner kann dies beispielsweise auch ein zweiwöchiger
Putzintervall oder ein dreiwöchiges Lagerschmieren sein.
Auch dies geschieht unabhängig von den Betriebsstunden, da
die Maschinen auch beim Stillstand verschmutzen.
In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Be
triebsstundenmoduls P2 gezeigt. Bei diesem kommen zu den
o.g. vier Funktionen noch zwei weitere Möglichkeiten hinzu.
Zum einen handelt es sich um die Eingabe von Sperr
und/oder Vorzugsterminen. Steht beispielsweise an einem
Donnerstagnachmittag mehr Reinigungspersonal zur Verfü
gung, so wird dieser Donnerstagnachmittag bevorzugt für die
Reinigung der Maschinen verwendet. Wird dieser Nach
mittag als Vorzugsnachmittag eingegeben, so werden bei
spielsweise Reinigungstermine, welche auf den Mittwoch
fallen, vom Betriebsstundenmodul automatisch auf den Don
nerstagnachmittag gelegt. D.h., die Software 1 der Ma
schinensteuerung legt Termine anhand der eingegebenen
durchschnittlichen Wochenbetriebsstundenzahl auf als be
vorzugt angegebene Wochentage bzw. sogar auf eine bevor
zugt vorgegebene Tageszeit.
Ebenso ist es auch möglich, Sperrzeiten einzugeben, an
denen keine Wartung durchgeführt werden sollte. In Fig. 3
ist beispielsweise der 7. Tag der Woche, d. h. der Sonntag,
als Sperrtag eingegeben. Beträgt ein Wartungsintervall 10
Tage, so legt das Betriebsstundenmodul bzw. die Software 1
der Maschinensteuerung die nächste Wartung auf einen
Mittwoch folgenden auf einen Dienstag.
Als Vorzugs- oder Sperrtage sollten nicht nur diejenigen
Termine Anwendung finden, welche werksseitig vorgegeben
sind, wie beispielsweise Sonn- und Feiertage oder Be
triebsferien, sondern auch menschenabhängige Tage. Es ist
bekannt, daß am Montagmorgen und am Freitagnachmittag die
Aufmerksamkeit des Wartungspersonals geringer ist. An
diesen Tagen bzw. zu diesen Zeiten sollten keine schwie
rigen Wartungsarbeiten, welche bei Fehlleistungen erheb
liche Auswirkungen auf die Maschine bzw. den Produktions
ablauf haben, durchgeführt werden. Hierdurch können ganz
erhebliche Produktionsausfälle vermieden werden.
Der datumsbezogene Wartungstag fällt im übrigen auf den
selben Wochentag wie der betriebsstundenbezogene, falls
dieser auf einen bestimmten Wochentag gesetzt ist.
Der entsprechende Informationsaustausch zwischen Betriebs
stundenmodul P2 und Software 1 der Maschinensteuerung ist
in Fig. 4 dargestellt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung, wel
ches ebenfalls in Fig. 2 dargestellt ist, beinhaltet das
Betriebsstundenmodul P2 noch eine Wartungsintervallvor
gabe anhand ermittelter tatsächlicher Ausfälle bzw. Fehl
leistungen. Hier können praktische Erfahrungswerte Eingang
in die Vorgabe der Wartungsintervalle finden. Dazu zählen
beispielsweise die Anzahl der Fadenbrüche, die Läuferaus
fallquoten od. dgl. Beträgt beispielsweise die Läuferaus
fallquote mehr als 1%, so sollten sämtliche Läufer einer
Maschine, welche gleichzeitig eingesetzt wurden, innerhalb
eines bestimmten Intervalls ausgetauscht werden.
Fig. 5 zeigt schematisch zwei Maschinen M1 und M2 (und
einen Teil einer dritten Maschine M3) einer
Maschinengruppe, die über einen Datenbus DB mit einem
Prozeßleitrechner PLR verbunden ist. Jede Maschine ist mit
einer eigenen autonomen Steuerung MS versehen, die ihre
Funktion nach einem vorgegebenen Programm ausübt. Die
Steuerung umfaßt eine "Uhr" U (eine Quelle von
Zeitsignalen) und Speichermittel SM. Ein Betriebszeitmodul
nach dieser Erfindung kann in die Maschinensteuerung jeder
Maschine eingegeben werden und steht danach mit der
Programmierung der Steuerung in Kommunikation.
Um die Wartungsarbeiten der Maschinengruppe zu
koordinieren, können die Ausgangssignale der Betriebszeit
module über den Datenbus DB an den Prozeßleitrechner PLR
weitergeleitet werden. Eine solche Zentralstelle ermöglicht
eine weitergehende Unterstützung der Wartungsarbeiten als
eine Vielzahl von einzelnen Modulen, sowohl was die
Koordination als auch was die Anzeige (z. B. über einen
Drucker) anbetrifft. Falls der Prozeßleitrechner mit einem
Produktionsplanungssystem versehen ist, können die
Wartungsintervalle auch darin berücksichtigt werden.
Die einzelnen Module sind aber vorzugsweise in den
zutreffenden Maschinen vorgesehen. Dies ermöglicht das
Nachrüsten bzw. Ausrüsten einer Maschine, die nicht mit
einem Prozeßleitrechner verbunden ist. Es erleichtert auch
den Zugriff des Moduls auf maschinenbezogene Parameter
(Zustände, die z. B. durch die Sensorik der Maschine über
die Maschinensteuerung MS festellbar sind).
Die Kommunikation zwischen der Maschinensteuerung und dem
Prozeßleitrechner kann z. B. durch ein System nach dem
Schweizerischen Patentgesuch 1025/91 vom 5. April 1991
erfolgen, die Produktionsplanung kann nach dem
schweizerischen Patentgesuch 1374/91 vom 7. Mai 1991
durchgeführt und die Bedienungsunterstützung kann nach der
PCT-Anmeldung PCT/CH 91/00097 vom 23. April 1991 geleistet
werden.
Fig. 6 zeigt schematisch eine Möglichkeit zur
Berücksichtigung der Betriebszustände bei der
Programmierung. Das Wartungsintervall muß in diesem Fall
aus einem eingegebenen Datenbestand ermittelt werden, der
in Fig. 6 in der Form einer Familie von Kennlinien
dargestellt ist, wobei das Wartungsintervall auf der
vertikalen Achse abgelesen werden kann.
Auf der horizontalen Achse ist ein maschinenbezogener
Parameter eingetragen, während die drei dargestellten
Kennlinien drei verschiedenen technologischen Parametern
entsprechen.
Als Beispiel für die Anwendung des Prinzips nach Fig. 6 sei
ein Läuferwechsel angenommen. Für jeden Läufertyp muß eine
eigene Familie von Kennlinien nach Fig. 6 aufgestellt
werden. Der maschinenbezogene Parameter ist z. B. die Anzahl
der Läuferumdrehungen, wobei dieser eine Funktion sowohl
der Spindeldrehzahl als auch des Ringdurchmessers ist, so
daß diese beiden Faktoren bei der Ermittlung des
Wartungsintervalls auch berücksichtigt werden müssen. Die
technologischen Parameter sind die Mischungen (Artikel),
die verarbeitet werden müssen und verschiedene Verschleiß
erscheinungen am Läufer verursachen.
Es müssen in diesem Fall viele einzelnen "Daten"
berücksichtigt werden. Diese Daten können vom Personal
eingegeben oder von der Sensorik der Maschine festgestellt
werden, sofern die Maschine mit den entsprechenden Sensoren
ausgerüstet ist. In der bevorzugten Ausführung werden aber
die notwendigen Daten aus dem "Rezept" gewonnen, das durch
das Produktions-Planungs-System nach dem Schweizerischen
Patentgesuch 1374/91 vorgegeben wird.
Claims (16)
1. Verfahren zum Unterstützen von Wartungsarbeiten an
Produktionsmaschinen, insbesondere an Spinnmaschinen, mit
einer Software z. B. für die Maschinensteuerung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wartungsarbeiten jeder einzelnen Produktions
maschine betriebszeit- insbesondere betriebsstunden- und
datumsbezogen ermittelt und bei Bedarf ausgegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wartungsarbeiten unter Berücksichtigung von Vorzugs
und/oder Sperrterminen ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Wartungsarbeiten unter Berücksichtigung von
Ausfall- oder Fehlerquoten ermittelt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ausgabe der Wartungsarbeiten mit
einer bestimmten Angabe von Wartungsarbeiten vor und nach
einem Termin erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
vor einem bestimmten Wartungstermin eine Warnung und an
einem bestimmten Wartungstermin ein Alarm erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Wartungstermin in der Alarmzone über ein Moden od. dgl.
an den Bediener weitergeleitet wird.
7. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wartungsarbeiten pro
tokolliert und gegebenenfalls von der Maschine quittiert
werden.
8. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß die auf einen bestimmten
Termin oder in einen bestimmten Terminbereich fallenden
Wartungsarbeiten einer Maschine koordiniert werden.
9. Verfahren nach wenigsten einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß verschiedene Maschinen mit
einem zentralen Rechner verbunden sind, der die
Koordination der Wartungsarbeiten an allen Maschinen
übernimmt.
10. Vorrichtung zum Unterstützen von Wartungsarbeiten an
Produktionsmaschinen, insbesondere an Spinnmaschinen, mit
einer Software für die Maschinensteuerung, dadurch ge
kennzeichnet, daß mit der Software (1) für die Ma
schinensteuerung ein Betriebszeitmodul (P, P1, P2) ver
bunden ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betriebszeitmodul (P, P1, P2) einen Betriebs
stundenzähler und einen Datums-/Wochenzähler beinhaltet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betriebsstundenmodul (P1, P2) betriebsstun
denbezogene und datumsbezogene Wartungsintervalle be
inhaltet.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10-12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Betriebsstundenmodul (P2) Sperr
und/oder Vorzugtermine beinhaltet.
14. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 10-13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Betriebsstundenmodul
(P2) Angaben über Ausfallquoten od. dgl. Fehlerquoten
beinhaltet.
15. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 10-14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Betriebszeitmodul (P)
mit einem Schlüsselschalter (2) verbunden ist.
16. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 10-15,
dadurch gekennzeichnet, daß das Betriebszeitmodul (P,
P1, P2) Wartungsarbeiten protokolliert und gegebenenfalls
quittiert.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914131247 DE4131247B4 (de) | 1991-09-20 | 1991-09-20 | Verfahren und Vorrichtung, zum Unterstützen von Wartungsarbeiten |
CH251792A CH687465A5 (de) | 1991-09-20 | 1992-08-11 | Verfahren zum Unterstuetzen von Wartungsarbeiten. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914131247 DE4131247B4 (de) | 1991-09-20 | 1991-09-20 | Verfahren und Vorrichtung, zum Unterstützen von Wartungsarbeiten |
Publications (2)
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