DE4131016A1 - Tragsystem zur aufnahme von austauschbaren greiferschienenteilen einer transferpresse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Tragsystem zur Aufnahme von austauschbaren Greiferschienenteilen einer Transferpresse beim Werkzeugwechsel, bestehend aus mindestens zwei am Schiebetisch angeordneten Ablagen für jedes Greiferschie­ nenteil gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Der Transport der Blechteile in Transferpressen der v. g. Art erfolgt vorzugsweise mittels zwei durch die gesamte Presse durchgehender, mit teilespezifischen Greiferelemen­ ten versehener Trag- bzw. Greiferschienen, die in zwei bzw. drei Achsen entsprechend dem Arbeitstakt der Presse bewegbar sind. Beim Werkzeugwechsel werden die Greifer­ schienen mittels automatischer Koppelsysteme in mehrere Teile zerlegt, die mittleren Greiferschienenteile in Auf­ nahmen des Schiebetisches abgelegt und gemeinsam mit dem zugehörigen Werkzeugsatz ausgewechselt.

Bei einer bekannten Lösung (DE-OS 32 13 381) sind auf dem Schiebetisch zusätzliche Quertraversen vorgesehen, die im Normalbetrieb ein Durchbiegen der Greiferschienen insbe­ sondere bei großen Ständerweiten verhindern sollen und auf denen die austauschbaren Greiferschienenteile beim Werkzeugwechsel mittels zusätzlicher Fixiermittel fest­ stellbar sind.

Andere bekannte Lösungen (DE-PS 23 59 912, DD-PS 2 44 710) enthalten zusätzliche neben den Werkzeugsätzen auf bzw. an den Schiebetischen befestigte Halter zur Aufnahme und Arretierung der Greiferschienenteile beim Werkzeugwechsel, die zur Erleichterung des Koppelvorganges ggf. in Höhe und Transportrichtung um einen geringen Weg verstellbar ausge­ führt sind.

Ein Mangel dieser Lösungen besteht in der Behinderung der Zugänglichkeit zu den Werkzeugen beim Werkzeugwechsel durch die über den Werkzeugen auf den Auflagen der Schiebetische abgelegten Greiferschienenteile.

Zur Minderung der Mängel der vorstehend genannten Lösungen wurde desweiteren vorgeschlagen (DE-PS 33 16 815), die Greiferschienenauflagen soweit nach unten absenkbar am Schiebetisch oder Werkzeug anzubringen, daß die Zugäng­ lichkeit zum Werkzeug in der Werkzeugwechselposition außerhalb des Werkzeugraumes durch die Trag- bzw. Greiferschienenteile nicht behindert wird. Das Absenken reicht aber - zumindest in der dargestellten Form - nicht aus, um die Trag- bzw. Greiferschienen aus dem Schwenkbe­ reich zu bringen, wenn der Werkzeugsatz mit einem Kran oder anderen Hebemittel vom Schiebetisch abgehoben wird, so daß Beschädigungen der Trag- bzw. Greiferschienen nicht ausgeschlossen sind.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Tragsystem gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so zu gestalten, daß eine zuverlässige Aufnahme und Arretierung der Greiferschienenteile sowie die Schaffung eines aus­ reichenden Freiraumes für den Wechsel der Werkzeuge mit anderen als den vorstehend beschriebenen Mitteln möglich ist.

Erfindungsgemäß wird das durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 beschriebenen Merkmale erreicht. Weitere detaillierte Ausgestaltungen sind in den An­ sprüchen 2-9 offenbart.

Zum Aufnehmen der Greiferschienenteile beim Werkzeugwech­ sel werden durch Betätigung des Stellantriebes zunächst die Gestelle der Ablagen in horizontaler Richtung in den Führungen des Schiebetisches bis zur Anlage an den Anschlägen verschoben. Durch die weitere Bewegung der Stellantriebe kommt es unter Überwindung der Federkraft zu einer Relativbewegung der Gleitstücke gegenüber den Ge­ stellen, die durch Koppelgetriebe in eine Hubbewegung um­ gewandelt und auf die Tragelemente übertragen wird.

Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung kommt innerhalb jedes Tragelementes vor Erreichen der oberen Endlage der Hebel­ arm einer Sperrklinke an der Auflagefläche der Greifer­ schiene zur Anlage und bewirkt bei der weiteren Aufwärts­ bewegung durch das Einrasten der Sperrklinke in eine ent­ sprechende Aussparung der Greiferschiene die Arretierung derselben auf dem Tragelement.

Anschließend werden durch Lösen der Verbindungselemente die austauschbaren Greiferschienenteile von den in der Presse verbleibenden Endstücken getrennt. Beim Absenken der Tragelemente mit den daraufliegenden Greiferschienen­ teilen werden die Sperrklinken durch gestellfeste Anschläge verriegelt, so daß ein unbeabsichtigtes Lösen der Arretierungen der Greiferschienenteile ausgeschlossen ist.

Das Einbringen der umgerüsteten Greiferschienenteile erfolgt sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge.

Ein besonderer Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß zumindest innerhalb jeder Ablage der Bewegungsablauf für die horizontale Verschiebung des Gestelles auf dem Schiebetisch, die vertikale Hubbewegung des Tragelementes und ggf. die Schwenkbewegung der Sperrklinke durch einen gemeinsamen Stellantrieb realisierbar ist. Dadurch wird die Zahl der erforderlichen Stellantriebe und Steuer­ funktionen sowie der Aufwand für deren Überwachung erheb­ lich vermindert.

Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbei­ spiel näher erläutert. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Schiebe­ tisches mit Tragsystem in der Vorderansicht, teilweise im Schnitt,

Fig. 2 den Schnitt A-A aus Fig. 1,

Fig. 3 eine Arretiervorrichtung für die Greiferschienen, Ausschnitt b von Fig. 2.

Im Werkzeugraum der Presse ist ein Schiebetisch 1 ange­ ordnet, der beim Werkzeugwechsel mit dem darauf befind­ lichen Werkzeugsatz 2 quer zur Durchlaufrichtung der Blechteile aus der Presse ausfahrbar ist (Fig. 1). Der Transport der Blechteile in und aus der Presse sowie zwischen den einzelnen Arbeitsstufen erfolgt mittels durch die gesamte Presse reichenden Greiferschienen 3, die mit teilespezifischen Greiferelementen versehen sind und deren Antrieb vorzugsweise über in der Zeichnung nicht dargestellte Kurven- und Koppelgetriebe vom Antrieb der Presse abgeleitet ist. Die Greiferschienen 3 bestehen aus mehreren Teilen - den den Pressenständern zugeordneten Endstücken 3.1 und den im Werkzeugraum befindlichen aus­ tauschbaren Greiferschienteilen 3.2 - die mittels auto­ matischer Kupplungen 4 lösbar miteinander verbunden sind. Beiderseits des Schiebetisches 1 sind jeweils zwei Abla­ gen 5 vorgesehen, auf denen die austauschbaren Greifer­ schienanteile 3.2 beim Werkzeugwechsel abgelegt und ge­ meinsam mit dem zugehörigen Werkzeugsatz 2 aus dem Werk­ zeugraum der Presse ausgefahren werden.

Jede Ablage 5 besteht aus einem Gestell 6, das mittels eines Stellantriebes 7 quer zur Durchlaufrichtung der Blechteile verschiebbar in Führungen 8 des Schiebetisches 1 (Fig. 2) gelagert sowie in seinem oberen Bereich mit einem Tragelement 9 zum Aufnehmen der Greiferschienen­ teile 3.2. versehen ist. Zur exakten Positionierung der Ablage 5 unterhalb des Greiferschienenteiles 3.2 ist der Verschiebeweg des Gestelles 6 mittels eines einstellbaren Anschlages 26 begrenzt. Im unteren Teil des Gestelles 6 ist ein Gleitstück 10 horizontal verschiebbar gelagert, das mit dem Stellantrieb 7 wirkverbunden ist und durch die Vorspannkraft einer Feder 11 in der Ausgangslage ge­ halten wird.

Als Stellantrieb 7 ist ein Elektromotor 12 vorgesehen, der über ein Zwischengetriebe mit einer Gewindespindel 13 verbunden ist, die ihrerseits mit dem als Mutter ausge­ führten Gleitstück 10 im Eingriff steht. Anstelle des Elektromotors 12 und der Gewindespindel 13 könnte natürlich auch ein hydraulisch oder pneumatisch betätig­ barer Arbeitszylinder, dessen Kolbenstange mit dem Gleit­ stück 10 verbunden ist, als Stellantrieb 7 eingesetzt werden.

Das Gleitstück 10 ist seinerseits mittels eines Koppelge­ triebes 14 - das die horizontale Bewegung des Gleit­ stückes 10 in eine vertikale Hubbewegung umwandelt - mit dem Tragelement 9 verbunden. Das Koppelgetriebe 14 besteht in einer einfachen Ausführung aus zwei Laschen 15, 16 und einem schwenkbar im Gestell 6 gelagerten Winkelhebel 17, dessen einer Hebelarm über die Lasche 15 mit dem Gleit­ stück 10 und dessen anderer Hebelarm mittels der zweiten Lasche 16 mit dem Tragelement 9 wirkverbunden ist. In gleicher Weise könnte das Koppelgetriebe auch aus zwei miteinander verbundenen Druckstelzen bestehen, die in der oberen Endlage des Trageelementes 9 eine Strecklage zuein­ ander einnehmen oder die Hubbewegung könnte z. B. durch ein mit dem Gleitstück 10 verbundenes, horizontal ver­ schiebbares Keilstück realisiert werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

Die Tragelemente 9 sind mit Zapfen 18 versehen, die in Zentrierbohrungen 19 der Greiferschienenteile 3.2 eintau­ chen.

Zur Arretierung der Greiferschienenteile 3.2 auf den Trag­ elementen 9 ist im oberen Bereich jedes Tragelementes 9 eine Sperrklinke 20 schwenkbar gelagert, die in eine ent­ sprechende Aussparung des Greiferschienenteiles 3.2 einrastbar ist. Eine Feder 21 hält die Sperrklinke 20 in der Ausgangsstellung. Die Sperrklinke 20 enthält in ihrem oberen Bereich einen Hebelarm 22, der mit einem Anschlag­ nocken 23 versehen ist, welcher seinerseits in der ange­ hobenen Position des Tragelementes 9 an der Auflagefläche des Greiferschienenteiles 3.2 anliegt. Zur Verriegelung der Sperrklinke 20 in der abgesenkten Position ist diese mit einer vertikalen Führungsfläche 24 versehen, die gegen einen am Gestell 6 befestigten Anschlag 25 abgestützt ist.

Die Arretierung der Greiferschienenteile 3.2 wäre auch mittels handelsüblicher Hub-Dreh-Spanner, deren hammer­ kopfförmig ausgebildete Spannbolzen in der Spannstellung in entsprechende Aussparungen der Greiferschienenteile 3.2 eingreifen, realisierbar, wobei allerdings ein erhöhter Aufwand für die Steuerung der separaten Antriebe der Spanner und deren Überwachung erforderlich wäre.

Beim Einschalten des Elektromotors 12 wird über die Ge­ windespindel 13 zunächst das Gestell 6 in den Führungen 8 des Schiebetisches 1 bis zur Anlage an den Anschlag 26 verschoben. Durch die weitere Drehung der Gewindespindel 13 wird das Gleitstück 10 entgegen der Vorspannkraft der Feder 11 im Gestell 6 verschoben und über das Koppelge­ triebe 14 das Tragelement 9 angehoben. Nach einem bestimm­ ten Hubweg des Trageelementes 9 kommt der Anschlagnocken 23 der Sperrklinke 20 an der Auflagefläche des Greifer­ schienenteils 3.2 zur Anlage und schwenkt beim weiteren Anheben des Tragelementes 9 die Sperrklinke 20 entgegen der Vorspannkraft der Feder 21 hinter die Arretierfläche 27. Nach dem Entkoppeln liegt das Greiferschienteil 3.2 mit seiner Eigenmasse auf dem Tragelement 9 und verhindert so das Rückschwenken der Sperrklinke 20 beim Absenken. Beim Rücklauf des Motors 12 wird zunächst das Tragelement 9 mit dem aufliegenden Greiferschienenteil 3.2 abgesenkt, wobei die Führungsfläche 24 der Sperrklinke 20 an dem Anschlag 25 zur Anlage kommt und so die Sperrklinke 20 verriegelt. Beim weiteren Rücklauf des Motors 12 wird die Ablage 5 in die äußere Warteposition gefahren und damit ein ausreichender Freiraum für das Wechseln des Werkzeug­ satzes 2 sowie der teilespezifischen Greiferelemente auf den Greiferschienenteilen 3.2 geschaffen.

Im Beispiel wurde von einem Tragsystem mit einem separaten Stellantrieb 7 für jede Ablage 5 ausgegangen. In gleicher Weise könnten natürlich auch die beiden einem Greiferschienenteil 3.2 zugeordneten Ablagen 5 bzw. alle vier Ablagen 5 des Tragsystems mittels Verbindungswellen, Zugstangen oder anderen Übertragungsgliedern mit einem Ge­ meinsamen Stellantrieb 7 verbunden sein, was durch die Erfindung mit eingeschlossen sein sollte.

Claims (9)

1. Tragsystem zur Aufnahme von austauschbaren Greifer­ schienenteilen einer Transferpresse beim Werkzeug­ wechsel, bestehend aus mindestens zwei am Schiebe­ tisch angeordneten Ablagen für jedes Greiferschienen­ teil, die in ihrem oberen Bereich mit Zentriermitteln versehen sind, welche in Ausnehmungen der Greifer­ schienenteile in vertikaler Richtung einrastbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß jede Ablage (5) ein in horizontalen Führungen (8) des Schiebetisches (1) quer zur Transportrichtung der Greiferschienen (3) verschiebbar gelagertes Gestell (6) aufweist, das mit einem Stellantrieb (7) wirkver­ bunden ist und in dessen oberen Bereich ein Tragele­ ment (9) zur Aufnahme des Greiferschienenteiles (3.2) vertikal verschiebbar gelagert ist.

2. Tragsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Gestell (6) und Tragelement (9) jeder Ablage (5) mittels eines Koppelgetriebes (14) mit einem gemein­ samen Stellantrieb (7) wirkverbunden sind.

3. Tragsystem nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellantrieb (7) mit einem horizontal ver­ schiebbar im Gestell gelagerten Gleitstück (10) ver­ bunden ist, das durch die Vorspannkraft einer Feder (11) in der Ausgangsstellung positioniert sowie mittels eines Koppelgetriebes (14) mit dem Tragelement (9) verbunden ist, wobei die Vorspannkraft der Feder so dimensioniert ist, daß das Gleitstück (10) bei der Bewegung des Stellantriebes (7) bis zum Anlegen des Gestells (6) an einen Anschlag (26) in der Ausgangs­ lage gehalten und nach dem Anlegen des Gestelles (6) unter Überwindung der Vorspannkraft der Feder (11) eine Relativbewegung des Gleitstückes (10) gegenüber dem Gestell (6) zuläßt, die mittels des Koppelgetrie­ bes (14) in eine vertikale Hubbewegung des Tragelemen­ tes (9) übersetzbar ist.

4. Tragsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Teil des Tragelementes (9) ein Hub-Dreh- Spanner angeordnet ist, dessen Spannkopf in ent­ sprechende Aussparungen des Greiferschienenteiles (3.2) eingreift.

5. Tragsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Teil jedes Tragelementes (9) eine in eine entsprechende Aussparung des Greiferschienentei­ les (3.2) einrastbare Sperrklinke (20) schwenkbar ge­ lagert ist, die einen Anschlagnocken (23) aufweist, der durch die Hubbewegung des Tragelementes (9) an der Auflagefläche des Greiferschienenteiles (3.2) zur Anlage kommt.

6. Tragsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke (20) zur Verriegelung in der abgesenkten Position eine vertikale Führungsfläche (24) aufweist, die gegen einen gestellfesten Anschlag (25) abgestützt ist.

7. Tragsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellantrieb (7) einen Elektromotor (12) auf­ weist, der mittels eines Spindel-Mutter-Getriebes mit dem Gleitstück (10) in Wirkverbindung steht.

8. Tragsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellantrieb (7) aus einem druckmittelbetä­ tigbaren Arbeitszylinder besteht, dessen Kolbenstange mit dem Gleitstück (10) wirkverbunden ist.

9. Tragsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden jeweils einem Greiferschienenteil (3.2) zugeordneten Ablagen (5) oder alle vier Ablagen (5) des Tragsystems mittels Verbindungswellen, Zugstangen oder anderen Übertragungsgliedern miteinander sowie mit einem gemeinsamen Stellantrieb (7) verbunden sind.