DE4130113A1 - Katalysatoranordnung mit einer eingangsseitigen diffusorartigen gasleitvorrichtung - Google Patents
Katalysatoranordnung mit einer eingangsseitigen diffusorartigen gasleitvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Katalysatoranordnung gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1. Die aus der gattungsbildenden DE-PS
24 29 002 bekannte, starr aufgebaute, diffusorartige Gasleitvor
richtung dient der Lösung der Aufgabe, das in das Katalysatorge
häuse einströmende Abgas gleichmäßig über den gesamten Katalysator
querschnitt zu verteilen. Eine derartige gleichmäßige Beaufschla
gung des Katalysators über seinen gesamten Querschnitt bietet Vor
teile hinsichtlich der Lebensdauer und der Wirksamkeit des Kataly
sators.
Bekanntlich arbeitet ein Katalysator zumindest mit hohem Wirkungs
grad erst dann, wenn seine Temperatur einen bestimmten Wert, soge
nannte Anspringtemperatur, erreicht bzw. überschreitet. In vielen
Anwendungsfällen, so auch bei dem bevorzugten Einsatzfall der Er
findung, nämlich zur Reinigung der Abgase einer Kraftfahrzeug-
Brennkraftmaschine, gibt es jedoch Betriebsbereiche, in denen diese
Anspringtemperatur noch nicht erreicht ist. Beispielsweise nach
einem Kaltstart einer Brennkraftmaschine dauert es einige Zeit, bis
einerseits die Abgase eine hohe Wärmemenge transportieren und
andererseits die Katalysatormasse erwärmt ist. Zur Beschleunigung
dieses Aufheizvorgangs gibt es eine Reihe von Konstruktionen, denen
das Ziel gemeinsam ist, bei einem Kaltstart nur eine relativ kleine
Katalysatormasse mit Abgas zu beaufschlagen, die sich demgemäß
schnell aufheizt, und nach erfolgtem Warmlauf der Brennkraftmaschi
ne eine weitere Katalysatormasse für die Reinigung der Abgase zuzu
schalten. So sieht die DE-OS 37 38 538 im Gaseinlauf des Kataly
satorgehäuses ein in Richtung der Längsachse des Gehäuses tempera
turabhängig verschiebbares Rohr vor, das bei Berührung mit der zu
gekehrten Stirnfläche des Katalysators eine Abgasbeaufschlagung nur
des zentralen Bereichs desselben sicherstellt, dagegen nach Abheben
von dieser Stirnfläche die Beaufschlagung der gesamten Quer
schnittsfläche des Katalysators zuläßt. Denselben Effekt soll eine
aus der DE-OS 23 21 578 bekannte Vorrichtung mit einem über ein Bi
metall gehaltenen Stauelement in Strömungsrichtung vor dem Kata
lysator haben. Schließlich beschreibt die DE-OS 28 51 675 eine
Konstruktion mit zwei in Strömungsrichtung hintereinander angeord
neten Katalysatoren, von denen der strömungseingangsseitige ring
förmig ausgebildet und von einem Rohr durchsetzt ist, in dem sich
eine Drosselklappe befindet; diese wird lastabhängig mehr oder
weniger geöffnet bzw. geschlossen. Bei geöffneter Drosselklappe
wird demgemäß praktisch nur der in Richtung der Abgasströmung
zweite der beiden Katalysatoren durchströmt, dagegen erfolgt bei
geschlossener Drosselklappe eine der Durchströmung der nunmehr in
Reihe liegenden beiden Katalysatoren.
Gemeinsam ist diesen zuletzt beschriebenen Konstruktionen der Nach
teil, daß sie nur auf die Abgasbeaufschlagung unterschiedlicher
Katalysatormassen in Abhängigkeit von der Abgas- bzw. Katalysator
temperatur oder der jeweiligen Last der Maschine ausgerichtet sind,
während das Problem der Gleichmäßigkeit der Abgasbeaufschlagung des
Katalysators über seinen gesamten Querschnitt unberücksichtigt
bleibt.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine gattungsge
mäße Katalysatoranordnung unter Wahrung ihres grundlegenden Vor
teils, nämlich der Erzielung einer gleichmäßigen Abgasbeaufschla
gung des Katalysators über seinen gesamten Querschnitt, zu
schaffen, die zugleich sicherstellt, daß im kalten Zustand nur eine
verhältnismäßig geringe Masse des Katalysators von Abgas durch
strömt wird, während bei warmer Betriebsweise die gesamte Katalysa
tormasse wirksam ist.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kenn
zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen
der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
Die Erfindung löst die definierte Aufgabe also insofern in beson
ders eleganter Weise, als ein und dieselbe Einrichtung, nämlich die
Gasleitvorrichtung, sowohl eine gleichmäßige Beaufschlagung des
Katalysators über seinen gesamten Querschnitt im aufgeheizten Zu
stand als auch die Wirksamkeit nur eines Teils der gesamten Kataly
satormasse im kalten Zustand sicherstellt. Dazu ist die Gasleitvor
richtung aus mehreren Teilen, nämlich Leitschaufeln, zusammenge
setzt, die relativ zueinander zwischen zwei Lagen verstellt werden
können, in deren einer, während einer Aufwärmphase eingenommener
Lage sie die Gasströmung auf einen beschränkten zentralen Bereich
des Katalysators düsenartig lenken, während sie in ihrer anderen,
nach der Aufwärmphase eingenommenen Stellung der Gasleitvorrichtung
den Charakter eines Diffusors verleihen; dann wird also der Kataly
sator über seinen gesamten Querschnitt weitgehend gleichmäßig von
dem zu reinigenden Gas beaufschlagt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Katalysatoranordnung
während der Aufwärmphase,
Fig. 2 einen Längsschnitt nach Beendigung der Aufwärm
phase,
Fig. 3 den in Fig. 1 bei III-III angedeuteten Querschnitt
und
Fig. 4 perspektivisch eine der Leitschaufeln.
Der Katalysator 1 üblichen und daher nicht zu beschreibenden Auf
baus ist in ebenfalls bekannter Weise in dem Katalysatorgehäuse 2
gehalten, das in diesem Ausführungsbeispiel in den Zug der Abgas
leitung 3 einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine eingeschaltet ist.
Das Katalysatorgehäuse 2 besitzt in Strömungsrichtung vor dem Kata
lysator 1 den sich in Richtung auf den Katalysator 1 trichterartig
erweiternden Abgaseinlauf 4 sowie hinter dem Katalysator den Aus
lauf 5, durch den die gereinigten Abgase die Anordnung verlassen.
Im wesentlichen innerhalb des Gaseinlaufs 4 erkennt man die allge
mein mit 6 bezeichnete Gasleiteinrichtung, die erfindungsgemäß aus
mehreren getrennten, in Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden Leit
schaufeln besteht, von denen in Fig. 1 nur die mit 7 und 8 bezeich
neten gezeichnet sind. Gemäß dem Querschnitt nach Fig. 3 handelt es
sich um insgesamt vier derartige Leitschaufeln 7 bis 10, die kon
zentrisch zum Gehäuse 2 verlaufen und in der in Fig. 1 dargestell
ten Lage eine düsenartig wirkende Gasleitvorrichtung bilden, die
dafür sorgt, daß im wesentlichen nur ein mittlerer Bereich des
Katalysators 1 vom Abgas beaufschlagt wird. In diesem "eingezoge
nen" Zustand befinden sich die Leitschaufeln 7 bis 10 während der
Warmlaufphase der Brennkraftmaschine, d. h. während des Erwärmungs
vorgangs des Katalysators 1. Die Beschränkung der Wirksamkeit des
Katalysators auf einen nur relativ kleinen zentralen Bereich be
schleunigt die Aufwärmung des Katalysators gegenüber dem Fall er
heblich, in dem die gesamte Katalysatormasse von Abgas beaufschlagt
und erwärmt werden muß.
Sobald die Warmlaufphase beendet ist, bilden die Leitschaufeln 7
bis 10 die in Fig. 2 dargestellten Konfiguration, in der sie
gleichsam auseinandergespreizt sind und so eine diffusorartig wir
kende Gasleitvorrichtung 6 bilden.
Die Bewegung der Leitschaufeln 7 bis 10 zwischen den in den Fig. 1
und 2 dargestellten Extremstellungen erfolgt in Abhängigkeit von
der Abgastemperatur durch entsprechende Auslegung der den einzelnen
Leitschaufeln individuell zugeordneten Halterungen. In den Fig. 1
und 2 sind nur die beiden Halterungen für die Leitschaufeln 7 und 8
dargestellt. Sie bestehen im wesentlichen aus gewölbten Memory
oder Bimetallteilen 11 und 12, die mit ihren strömungseintrittssei
tigen Enden bei 13 und 14 am Gehäuse 2 festgelegt sind, während
ihre in den Figuren rechten Enden in Niederhaltern 15 und 16 ver
laufen, die Gleitbewegungen längs der Innenwand des Gehäuses 2 zu
lassen. Etwa im Bereich des Scheitels der Wölbung, d. h. bei 17 und
18, tragen die Teile 11 und 12 die Leitschaufeln 7 und 8; ent
sprechendes gilt für die Halterung der weiteren Leitschaufeln 9 und
10.
Die Teile 11 und 12 sind so ausgelegt, daß sie bei tiefen Tempera
turen das Maximum ihrer Wölbung erreichen, demgemäß also die düsen
artige Konfiguration der Gasleitvorrichtung 6 entsprechend Fig. 1
sicherstellen. Mit zunehmender Temperatur gehen die Wölbungen der
Teile 11 und 12 zurück, bis sie schließlich ihr Minimum gemäß
Fig. 2 erreichen und eine diffusorartige Gasleitvorrichtung 6 ge
bildet wird.
Fig. 4 zeigt die Verhältnisse im Bereich der Leitschaufel 8 per
spektivisch.
Mit der Erfindung ist demgemäß auf einfache Weise eine gattungsge
mäße Katalysatoranordnung geschaffen, die einerseits im warmen Zu
stand den Vorteil einer gleichmäßigen Abgasverteilung über den ge
samten Katalysatorquerschnitt sicherstellt, andererseits während
der Aufwärmphase die Abgasbeaufschlagung des Katalysators auf einen
verhältnismäßig kleinen Bereich beschränkt.
Claims (3)
1. Katalysatoranordnung zur Behandlung von strömenden Gasen, ins
besondere Abgas einer ein Kraftfahrzeug antreibenden Brenn
kraftmaschine, mit zumindest einem Katalysator in einem Ge
häuse, das einen sich in Richtung auf den Katalysator trichter
ähnlich erweiternden Gaseinlauf besitzt, in dem eine bei warmem
Katalysator diffusorartige Gasleitvorrichtung angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gasleitvorrichtung (6) aus meh
reren in Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden Leitschaufeln (7,
8, 9, 10) besteht, denen temperaturabhängige Halterungen (11,
12) zur Bewegung zwischen einer gespreizten Lage der katalysa
torseitigen Schaufelenden bei warmem Katalysator (1) und einer
düsenähnlich zusammengezogenen Lage dieser Schaufelenden bei
kaltem Katalysator (1) zugeordnet sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halterungen im wesentlichen durch gewölbte Memory- oder Bime
tallteile (11, 12) gebildet sind, deren Wölbungsgrad tempera
turabhängig ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Memory- bzw. Bimetallteile (11, 12) einenends am Gaseinlauf (4)
festgelegt sowie in Richtung aufeinander zu gewölbt sind und im
Bereich ihrer Wölbungsscheitel die Leitschaufeln (7, 8, 9, 10)
tragen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4130113A DE4130113A1 (de) | 1990-09-22 | 1991-09-11 | Katalysatoranordnung mit einer eingangsseitigen diffusorartigen gasleitvorrichtung |
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DE4130113A DE4130113A1 (de) | 1990-09-22 | 1991-09-11 | Katalysatoranordnung mit einer eingangsseitigen diffusorartigen gasleitvorrichtung |
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DE4130113A1 true DE4130113A1 (de) | 1992-03-26 |
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Family Applications (1)
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DE4130113A Withdrawn DE4130113A1 (de) | 1990-09-22 | 1991-09-11 | Katalysatoranordnung mit einer eingangsseitigen diffusorartigen gasleitvorrichtung |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4130113A1 (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |