DE322789C - Wasserverteiler fuer Kuehler von Fahrzeugmotoren - Google Patents

Description

AÜSGECEBEN AH 8. JULI 1920

Bei den Kühlern für Kraftwagen und Flugzeugen, wie auch bei sonstigen Wärmeaustauschern, besteht ein Mißstand insofern, als es schwierig ist, das Kühlwasser sämtlichen Teilen der Kühlfläche in gleicher Menge zuzuführen; daher sind .fast stets einige Teile der Kühlfläche wärmer als die anderen, und der Kühler erreicht nicht- die höchste Leistungsfähigkeit.

Abhilfe hat man hiergegen bei Fahrzeugkühlern zu schaffen gesucht, indem man entweder die Zu- und Abflußrohre derart in einer Diagonale des Kühlers ansetzte, daß sämtliche Wasserwege möglichst gleich lang wurden, oder indem man- die Wasserkästen mit sehr großem Querschnitte ausbildete, so daß in ihnen eine möglichst geringe Strömungsgeschwindigkeit und demgemäß gleich großer Eintrittsdruck an allen einzelnen Kühlelementen herrsehte. Beide Ausführungen sind in der Wirkung unvollkommen und führen zu konstruktiven Schwierigkeiten sowie zu großem Gewichte, zwei Nachteile, die insbesondere bei Flugzeugkühlern schwer ins Gewicht fallen. ■ Bei Wärmeaustauschern anderer Art sind auch Siebrohre mit vom Anlauf stutzen her allmählich zunehmendem Durchlaßquerschnitte bekannt, die aber für Kühler auf Fahrzeugen zu schwer und infolge der Verstopfungsgefahr zu wenig betriebssicher sind.

Das Wesen der Erfindung liegt demgegenüber zuvörderst darin, daß eine Leitfläche vorgesehen ist, die in sich steif ausgebildet ist und Befestigungsflächen trägt, so daß sie in Kühlern beliebiger Bauart am Wasserzulauf eingebaut werden kann und von dort aus gleichmäßig das Wasser zu sämtlichen Kühlerteilen hmleitet. Diese Anordnung wird einfach und leicht und in der Wirkung vollkommen.

Der neue Wasserverteiler erhält ferner eine solche Form der Leitfläche, daß diese dem Wasserzulauf mit einer Kante gegenübersteht und von dort aus das Wasser umlenkt, etwa nach Art einer Turbinenschaufel. Der Verteiler kann je nach der Bauart des Kühlers eine einzige solche Leitfläche besitzen oder auch zwei, die etwa in der Art einer Peltonradschaufel mit der Eintrittskante aneinanderstoßen, oder es können auch noch mehr Leitflächen vorhanden sein. In jedem Falle wird durch die hydrodynamisch richtige Umlenkung des Wassers jede Drosselung verhütet, so daß keine gefährlichen Wasserstauungen eintreten können.

Eine wertvolle Vereinfachung des neuen Verteilers ist gegeben, wenn sie nur eine einzige Leitfläche oder ein Leitflächenpaar besitzt, und wenn diese Leitflächen in ihrem den Wasserstrom umlenkenden Teile von Löchern durchbrochen sind, die einen be- ; stimmten Teil des Wassers durch die Leitfläche hindurch zu den darunter liegenden Kühlerteilen strömen lassen.

Zur einfach herzustellenden und in der Wasserführung einwandfreien Versteifung der Leitflächen dient ferner mit besonderem Vorteile ein blecherner Halbzylinder, der die Leitflächen umschließt und an seinen beiden Stirnseiten sowie durch Lochungen seines Mantelteiles das Wasser austreten läßt. Die-

ser Versteifungsteil kann weiter nach außen oder innen gekehrte Flansche an seinen Längsrändern besitzen und ermöglicht dadurch eine außerordentlich einfache und vielseitige Festlegung an der ebenen Innenwand des Kühlers oder auch an dem etwa in den Kühler hineinreichenden Einlauf stutzen.

Die Manteldurchbohrnug des Befestigungszylinders erhält endlich vorteilhaft einen ίο großen Lochungsquerschnitt, der selbst die größte erforderliche Wassermenge mit Sicherheit durchläßt, beispielsweise in der Form eines einzigen großen Schlitzes, während die Bemessung der Wassermengen durch entsprechendeBemessung der in denLeitflächen vorgesehenen Lochungen oder durch entsprechende Lage der Leitflächen, falls sie ungelocht sind, gegeben ist. Verstopfungen sind bei dieser Art der Ausführung mit Sicherheit ausgeschlossen.

Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und seinen Einbau an verschiedenen Kühlern, und zwar ist:

Fig. ι bis 3 Längsschnitt, Querschnitt und Oberansicht eines Verteilers mit zwei nach Art einer Peltonschaufel an der Eintrittskante aneinanderstoßenden Leitflächen mit Durchbrechungen,

Fig. 4 ein Querschnitt eines Flugzeugkühlers mit eingebautem Verteiler,

Fig. 5 ein Längsschnitt eines Kraftwagenkühlers mit eingebautem Verteiler, Fig. 6 ein Längsschnitt einer abgeänderten Ausführung.

Der Verteiler besitzt zwei Leitflächen i, die in einem Halbzylinder 2 eingelötet sind. Der Halbzylinder 2 trägt nach außen gekehrte Längsflansche 3 zur Befestigung im Kühler gegenüber dem Einlaufrohre oder am Einlaufrohre.

Die beiden Leitflächen 1 stoßen mit ihren Eintrittskanten 4 aneinander und bilden so eine mitten vor dem Einlauf liegende Zunge, auf der sich das Wasser teilt und unter Umlenkung an den Leitflächen 1 nach den Seiten hinströmt. In den Leitflächen 1 sind an der Umlenkungsstelle Bohrungen 5 vorgesehen, I und zwar in solcher Anzahl und Größe, daß eine passende Wassermenge durch sie hin- '■ durch zum mittleren Teile des Kühlers zutritt, während der Rest an der Stirnseite des Halbzylinders 2 zu den seitlichen Kühler- : teilen strömt. 1

Ein großer Schlitz 6 im Halbzylinder 2 er '■ laubt dem zum mittleren Teile des Kühlers strömenden Wasser einen drosselungsfreien Durchtritt.

Wo es erforderlich ist, können unter Auseinanderziehung der Eintrittskanten 4 nach Fig. 6 zwei oder mehrere Leitflächen 1 nebeneinander angeordnet sein, so daß der eintretende Wasserstrom in mehrere geregelte Ströme zerlegt wird, von denen die äußersten - zu den Stirnseiten des Halbzylinders 2 austreten, während die mittleren durch den Schlitz 6 zum mittleren Kühlerteile strömen. Die Leitflächen brauchen in diesem Falle keine Durchbrechungen zu erhalten.

Die Wasserverteilung durch den neuen Verteiler ist in Fig. 4 ohne weiteres ersichtlich. Dort ist der Verteiler gegenüber dem Wasserzulaufe an der ebenen Kühlerinnenfläche angenietet oder angelötet. Die gleiche Verteilung erfolgt auch bei dem Kraftwagenkühler nach Fig. 5, wo der Verteiler an dem nach innen geführten Zulaufstutzen befestigt ist.

Claims (4)

1. Patent- Ansprüche:

   r. Wasserverteiler für Kühler von Fahrzeugmotqren, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer in sich versteiften und mit Befestigungsflächen (3) versehenen Leitfläche (1) besteht und daß die Leitfläche (1) der Wassereinlauf stelle mit einer Kante (4). in der Art einer einfachen Turbinenschaufel gegenübersteht.
2. 2. Wasserverteiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitfläche in ihrem den Wasserstrom umlenkenden Teile von Löchern (5) durchbrochen ist, die einen bestimmten Teil des Wassers durch die Leitfläche hindurchtreten lassen.
3. 3. Wasserverteiler nach Anspruch 1 und?, dadurch, gekennzeichnet, daß als Versteifung für die aus Blech hergestellte Leitfläche. (1) ein Halbzylinder (2) aus Blech dient, der die Wasserströmungen an seinen beiden Stirnseiten und. durch. Lochungen 1 (6) seines mittleren Mantelteiles austreten läßt.
4. 4. Wasserverteiler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Halbzylinder (2) einen großen Lochungsquer- 1 schnitt, beispielsweise in der Form eines einzigen großen Schlitzes (6), besitzt, während die Lochungen (5) der Leitfläche (r) den zur richtigen Verteilung erforderlichen Querschnitt besitzen. 1

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.