DE4129331A1 - Kosmetisches mittel - Google Patents
Kosmetisches mittelInfo
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61Q—SPECIFIC USE OF COSMETICS OR SIMILAR TOILETRY PREPARATIONS
- A61Q17/00—Barrier preparations; Preparations brought into direct contact with the skin for affording protection against external influences, e.g. sunlight, X-rays or other harmful rays, corrosive materials, bacteria or insect stings
- A61Q17/04—Topical preparations for affording protection against sunlight or other radiation; Topical sun tanning preparations
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K8/00—Cosmetics or similar toiletry preparations
- A61K8/18—Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition
- A61K8/96—Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing materials, or derivatives thereof of undetermined constitution
- A61K8/97—Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing materials, or derivatives thereof of undetermined constitution from algae, fungi, lichens or plants; from derivatives thereof
- A61K8/9783—Angiosperms [Magnoliophyta]
- A61K8/9789—Magnoliopsida [dicotyledons]
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein kosmetisches Mittel.
Kosmetische Mittel können zum Schutz der Haut vor Licht
einwirkung Lichtschutzmittel enthalten, die insbesondere
vor schädlicher UV-Strahlung schützen. Eine übermäßige Be
strahlung der Haut führt bekannterweise zu Sonnenbrand,
der sich von einer Hautrötung bis zu schmerzhaften Ver
brennungen und Blasenbildung entwickeln kann. Verschiedene
UV-absorbierende Stoffe bzw. UV-Filtersubstanzen wie
Zimtsäure- oder Salicylsäurederivate sind bekannt.
Strahlenschutzwirkung entfalten aber auch natürliche
Stoffe wie Extrakte von der Kamille, der Walnuß oder des
Hopfens (DE-OS 27 49 273).
Bei der Auswahl von Lichtschutzmitteln in kosmetischen
Mitteln müssen eine Reihe von Anforderungen berücksichtigt
werden. Die Stoffe dürfen nicht toxisch oder hautverfär
bend und sollen weitgehend geruchlos sein. Ferner müssen
sie eine hohe Wirksamkeit insbesondere im erythembilden
den UVB-Bereich aufweisen. Gute Licht- und Thermostabili
tät ist ebenso gefordert wie ausreichende Löslichkeit im
fertigen kosmetischen Mittel. Von besonderer Bedeutung
ist, daß von diesen Lichtschutzstoffen keine die Haut
irritierende oder sensibilisierende Wirkung ausgeht.
Allergische Reaktionen auf Sonnenschutzmittel sind bekannt
und nehmen in ihrem Umfange zu.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Haut
schutzmittel für kosmetische Mittel, insbesondere ein
Lichtschutzmittel, aufzufinden, das die erwähnten Anforde
rungen erfüllt und zudem einfach und preisgünstig herzu
stellen ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs
1.
Es wurde überraschenderweise festgestellt, daß Rosmarin
extrakt eine hautprotektive Wirkung hat und UV-protektive
Stoffe enthält. Ein kosmetisches Mittel, das Schutzmittel
Rosmarinextrakt enthält, schützt wirksam vor UV-Strahlung
und zeigt gute Hautschutzeigenschaften.
Es ist bekannt, daß Rosmarinextrakte Inhaltsstoffe enthal
ten, die die Autooxidation von Fetten und die Ausbildung
von "off-flavors" (Entwicklung unangenehmer Gerüche bei
der Fettoxidation) verhindern bzw. verzögern. Bei den iso
lierten Inhaltsstoffen handelt es sich chemisch um
Diterpene, die zum Teil die antioxidativen Wirkungen der
derzeit verwendeten, synthetischen Antioxidantien um ein
Vielfaches übertreffen. Als wirksame Substanzen wurden
u. a. Rosmanol, Rosmariddiphenol, Rosmarinchinon, Rosmadial
und Carnosol identifiziert (siehe z. B. US-PS 46 38 095).
Aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften zeigen Antioxidan
tien eine Vielfalt von physiologischen Wirkungen, wobei
die konservierenden Eigenschaften bekannt und genutzt wer
den (EP-PS 00 38 959, CH-PS 6 41 829).
Erfindungsgemäß wurde erkannt, daß Rosmarinextrakt neben
den bekannten antioxidativen und konservierenden Eigen
schaften hautprotektive Wirkung hat und UV-protektive
Wirkstoffe aufweist.
Für den erfindungsgemäßen Zweck wird Rosmarinextrakt kos
metischen Mitteln zugesetzt, die übliche Grund- und Zu
satzstoffe in ebenfalls üblichen Mengenverhältnissen ent
halten können. Diese Trägerstoffe können pflanzliche oder
tierische Fette und Wachse, z. B. Öle, Fettsäure und Fett
säureester, flüssige und feste Kohlenwasserstoffe, z. B.
Paraffin, Vaseline, und ein- und/oder mehrwertige Alkohole
sein. Das erfindungsgemäße Mittel kann ferner Geruchs
stoffe, Konservierungsmittel, Verdickungsmittel, Antioxi
dationsmittel, zusätzliche UV-Filtersubstanzen, Farb
stoffe, filmbildende Stoffe, therapeutische Stoffe und
Insektenabwehrstoffe enthalten.
Die jeweiligen Mengen der Träger- und Zusatzstoffe sind
dabei abhängig von der Art des jeweiligen Produktes. Das
Mittel nach der Erfindung kann als Flüssigkeit, Creme,
Salbe, Lotion oder auch als Aerosolprodukt vorliegen. Die
Herstellung von kosmetischen Mitteln auf Ölbasis, von
Emulsionen von Wasser in Öl oder von Öl in Wasser, von
alkoholischen oder hydroalkoholischen Lösungen ist be
kannt.
Das kosmetische Mittel kann somit eine Sonnencreme, -öl,
-lotion sein, aber auch ein sonstiges Hautpflegemittel,
wie es im kosmetischen Bereich verwendet wird, oder ein
Hautschutzmittel z. B. zum Schutz vor Insektenstichen. Das
kosmetische Mittel nach der Erfindung kann als Lösung,
Lotion, Emulsion, Creme, Gel, Schaum oder Milch oder in
anderer auf dem bestimmten Anwendungssektor üblichen Form
vorliegen.
Der Gehalt des Rosmarinextraktes in dem kosmetischen Mit
tel wird je nach Art des Mittels und des Anwendungsberei
ches, z. B. als Sonnenschutzmittel oder als Hautpflegecreme
verschieden sein. Eine Konzentration von 0,1 bis 20%
Rosmarinextrakt wird für die meisten Applikationen aus
reichend sein. Bei vielen Anwendungsgebieten kann dem
kosmetischen Mittel 0,1 bis 10% Rosmarinextrakt zugesetzt
werden. Ein guter UVB-Schutz und damit ein hoher Licht
schutzfaktor weist z. B. eine Salbenpräparation mit 2%
Rosmarinextrakt auf.
Verfahren zur Herstellung von Rosmarinextrakten sind all
gemein bekannt. Die nach diesem Verfahren hergestellten
Extrakte können als Schutzmittel in kosmetischen Mitteln
nach der Erfindung eingesetzt werden.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird der zur Ver
wendung in dem kosmetischen Mittel vorgesehene Rosmarin
extrakt nach einem Verfahren hergestellt, in dem Rosmarin
material mit Alkohol in der Wärme extrahiert und der alko
holhaltige Extrakt bei Zimmertemperatur mit Benzin extra
hiert wird. Anschließend wird der mit Benzin gereinigte,
alkoholische Extrakt destilliert und der Extrakt getrock
net. Bevorzugt werden Blätter von Rosmarinus officinalis
verwendet. Der erste Extraktionsschritt kann bei einer
Temperatur von 40-70, vorzugsweise 50-65°C durchge
führt werden. Als Alkohol kann Ethanol oder Methanol ein
gesetzt werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird der Extrakt nach dem ersten Extraktions
schritt filtriert. Das Extraktionsbenzin für den zweiten
Extraktionsschritt kann einen Siedebereich von 60 bis 80°C
aufweisen.
Weitere Ausgestaltungen des Verfahrens sehen vor, daß der
nach dem Destillationsschritt konzentrierte Extrakt durch
Wasserzugabe auf einen Wassergehalt von 60 bis 80% einge
stellt, der wäßrige Extrakt filtriert und anschließend
vakuumgetrocknet wird.
Nach einer weiteren Ausgestaltung schließt das Verfahren
eine direkte Bestimmungsmethode zur Standardisierung des
Rosmarinextraktes ein. Dabei wird Carnosol als bekannte
Hauptkomponente der antioxidativ wirkenden phenolischen
Verbindungen und/oder Rosamol als bekannter, am stärksten
antioxidativ wirksamer Inhaltsstoff mittels eines HPLC-
Gradientensystems (high performance liquid chromatography)
analysiert. Der Wirkstoffgehalt kann auch durch UV-Detek
tion bestimmt werden. Der Rosmarinextrakt hat ein Absorp
tionsmaximum bei 280 nm. Die direkte Gehaltsbestimmung
mittels HPLC ist methodisch exakter als indirekte herkömm
liche Wertbestimmungen wie z. B. die Peroxidzahlbestimmung.
Geeignete, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge
stellte Rosmarinextrakte weisen einen Carnosol/Rosmanol
gehalt von 40-50% auf.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläu
tern.
Rosmarinblätter werden mit Methanol bei 50-65°C extra
hiert und filtriert. Der alkoholhaltige Extrakt wird bei
20°C mit Extraktionsbenzin, das einen Siedebereich von 60
bis 80°C aufweist, flüssig-flüssig extrahiert. Mittels
einer anschließenden Vakuumdestillation wird der mit
Benzin gereinigte, methanolische Extrakt konzentriert und
durch Wasserzugabe auf einen Wassergehalt von 60-80%
eingestellt. Die wäßrige Suspension wird nach Filtration
vakuumgetrocknet.
Zur Standardisierung des Extraktes wird Carnosol und
Rosmanol mittels HPLC erfaßt. Der einen hohen Gehalt am
haut- und lichtschützenden Wirkstoffen enthaltende Extrakt
weist eine Rosmanol/Carnosol-Gehalt von 40-50% auf.
Zur Bestimmung des Lichtschutzfaktors wurde einem Hydrogel
(2% Natriumalginat, 20% Propylenglykol, 78% Wasser) der
nach Beispiel 1 hergestellte Rosmarinextrakt zugesetzt.
Die fertige Salbenpräparation enthielt 2% Rosmarinex
trakt. Als Vergleichspräparat wurde eine Salbenzubereitung
mit 2,7% p-Methoxy-Zimtsäure-2-ethylhexylester verwendet.
Die Bestimmung wurde gemäß der DIN-Vorschrift an 10 frei
willigen Probanden (Rücken) durchgeführt. Die Auswertung
der Erythembildung bzw. die Bestimmung der Erythemschwel
lenzeiten erfolgte nach 24±4 Stunden nach der Bestrah
lung.
Aus den Binärlogarithmen der individuellen Lichtschutz
faktoren (Quotient der Erythemschwellenzeiten der ge
schützten und ungeschützten Haut) wurde der mittlere
Lichtschutzfaktor berechnet. Der mittlere Lichtschutzfak
tor Qlog des Vergleichspräparates lag bei 3,7; der des
Testpräparates mit 2% Rosmarinextrakt bei 2,9.
Haarlose Ratten wurden 6 Wochen lang jeweils 15 Minuten/
Tag mit einer definierten UV-Dosis (293,4 nm) bestrahlt.
Vor der Bestrahlung wurde die Rattenhaut bei den Testtie
ren mit einer Präparation des Rosmarinextraktes nach Bei
spiel 1 (Lösung in Sojaöl) behandelt.
Die antiinflammatorische Wirkung des Rosmarinextraktes
wurde durch histologische Untersuchungen der bestrahlten
Gewebspartien gezeigt. Das Elastin in der Dermis wurde bei
den Testtieren vor einer UV-induzierten Schädigung im Ver
gleich zu den nicht mit Rosmarinextrakt behandelten Ver
gleichstieren bewahrt. Die Erythemschwellenzeit der durch
Rosmarinextrakt geschützten Haut war um ein Vielfaches
gegenüber der ungeschützten Haut verlängert.
Claims (15)
1. Kosmetisches Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß es
als Mittel zum Schutz der Haut, insbesondere als
Lichtschutzmittel, Rosmarinextrakt enthält.
2. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 0,1-20 Gew.% Rosmarinextrakt ent
hält.
3. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 1-10 Gew.% Rosmarinextrakt enthält.
4. Verfahren zur Herstellung des Rosmarinextraktes für
das kosmetische Mittel nach
Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Verfahrens
schritte:
- - Rosmarinmaterial wird mit Alkohol in der Wärme ex trahiert,
- - der alkoholhaltige Extrakt wird bei Zimmertemperatur mit Benzin extrahiert,
- - der mit Benzin gereinigte, alkoholische Extrakt wird destilliert,
- - der konzentrierte Extrakt wird getrocknet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rosmarinmaterial Rosmarinblätter ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß der erste Extraktionsschritt bei einer Tempe
ratur von 40-70°C durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß der erste Extraktionsschritt bei einer Tempe
ratur von 50 bis 65°C durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Alkohol Ethanol oder Methanol
ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Extrakt nach dem ersten Ex
traktionsschritt filtriert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Extraktionsschritt mit
Extraktionsbenzin durchgeführt wird, das einen Siede
bereich von 60-80°C hat.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Destillation eine Vakuum
destillation ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Destillationsschritt der
konzentrierte Extrakt durch Wasserzugabe auf einen
Wassergehalt von 60-80% eingestellt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der auf einen Wassergehalt von 60-80% einge
stellte Extrakt filtriert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der filtrierte Extrakt vakuumgetrocknet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem getrockneten Extrakt der
Rosmanol- und/oder Carnosolgehalt bestimmt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4129331A DE4129331A1 (de) | 1991-09-04 | 1991-09-04 | Kosmetisches mittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4129331A DE4129331A1 (de) | 1991-09-04 | 1991-09-04 | Kosmetisches mittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4129331A1 true DE4129331A1 (de) | 1993-03-11 |
Family
ID=6439795
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4129331A Withdrawn DE4129331A1 (de) | 1991-09-04 | 1991-09-04 | Kosmetisches mittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4129331A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2000041674A1 (fr) * | 1999-01-15 | 2000-07-20 | L'oreal | Utilisation d'un extrait d'un vegetal du genre rosmarinus dans des compositions destinees a traiter les signes cutanes du vieillissement |
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EP4129415A1 (de) * | 2021-08-03 | 2023-02-08 | Lawrence, Clare | Sonnenschutzzusammensetzung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1991
- 1991-09-04 DE DE4129331A patent/DE4129331A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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