DE4129252A1 - Anordnung zur wechselspannungs-, insbesondere hochfrequenz-signaluebertragung bei einem bohrgestaenge - Google Patents
Anordnung zur wechselspannungs-, insbesondere hochfrequenz-signaluebertragung bei einem bohrgestaengeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Signalübertragung
in einem aus einzelnen Rohren zusammensetzbaren Bohrgestänge
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Beim Erdbohren, also beim Niederbringen von Bohrlöchern
mittels eines am unteren Ende eines Bohrgestänges vorgesehe
nen Bohrkopfes, wird die Steuerung des Bohrkopfes vielfach
durch eine in diesem angeordnete Elektronik gewährleistet.
Hierzu ist es erforderlich, entsprechende Steuersignale von
einer die Steuerung vornehmenden Bodenstation zum Bohrkopf
und umgekehrt zu übertragen. Außerdem ist oft auch die Über
tragung von Meßsignalen vom Bohrkopf zur Bodenstation erfor
derlich.
Insbesondere für die Übertragung von Steuersignalen werden
entsprechende Impulse durch Druckmodulation der Bohrflüssig
keit übertragen. Dieses Verfahren ist jedoch sehr langsam.
Die Übertragung der Steuersignale mittels elektrischer Kabel
ist nur beim Bohren mittels nicht drehender Gestänge möglich
und hat den Nachteil, daß das Kabel selbsttragend sein muß,
so daß die Bohrtiefe begrenzt wird, und leicht beschädigt
werden kann.
Aus der EP 03 99 987 A1 ist bereits eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur Signalübertragung in drehenden Bohrgestängen
bekannt, bei dem jedes Einzelrohr, aus dem das Bohrgestänge
zusammengesetzt wird, an seinen Enden mit einer Induktions-
Leiterschleife versehen ist. Jede dieser Leiterschleifen,
die mit einer gegenüberliegenden Leiterschleife eines an
schließenden Rohres einen Transformator zur induktiven Sig
nalübertragung bildet, ist mit der anderen Leiterschleife
desselben Rohres über zwei Leiter verbunden, von denen einer
durch das metallische Rohr selbst und der andere durch eine
gegenüber diesem isolierte Leitung gebildet sein kann. Auf
diese Weise werden Kabelübergänge zwischen den Rohren
vermieden.
Durch unvermeidliche Streuinduktivitäten und andere Leitungs
verluste wird das Signal jedoch in jedem Übertrager oder
Transformator abgeschwächt, so daß längere Strecken nicht
überbrückt werden können.
Aus der US-A-24 14 719 ist bereits ein Signalübertragungs
system bekannt, bei dem die Leiter an den Rohrenden, durch
Induktivitäten verbunden sind, wobei benachbarte Induktivi
täten transformatorartig zusammenwirken. Bei dieser bekann
ten Anordnung sind zur Impedanzherabsetzung mit den Induk
tivitäten Kondensatoren in Reihe geschaltet, so daß ein
Bandpaß für einen bestimmten Frequenzbereich geschaffen
wird. Die Eigenschaften der Verbindungskabel zwischen den
Induktivitäten eines Rohres führen jedoch zu undefinierten
Verhältnissen, so daß die dem Kettenleiter nachgesagten Vor
teile nur unzureichend oder gar nicht zum Tragen kommen.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine
weitere Anordnung zur Signalübertragung der eingangs genann
ten Art zu schaffen; insbesondere soll eine große Reichweite
für die Signalübertragung ermöglicht werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst, wobei nach Anspruch 2 die Leitungs
kapazität in die Resonanzschwingkreise einbezogen wird.
Erfindungsgemäß wird also der Resonanzkreis an den Enden der
Rohre unter Einbeziehung der Leitungskapazität gebildet, so
daß die diesbezügliche Eigenschaft der Verbindungskabel
nicht nur nicht stört, sondern in positiver Weise zur weit
gehend verlustfreien Signalübertragung ausgenutzt wird.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn nach Anspruch 3 die Lei
tungsanordnung sowie das isolierende Dielektrikum so gewählt
werden, daß allein die Leitungskapazität in Kombination mit
einer geeignet gewählten Induktivität zur Schaffung eines
auf die Signalfrequenz abgestimmten Resonanzkreises aus
reicht. Dann brauchen keinerlei zusätzliche elektronische
Bauelemente zur Schaffung einer verlustarmen Signalübertra
gung vorgesehen zu werden.
Eine derartige Ausbildung ist bei dem Ausführungsbeispiel
nach Anspruch 4 besonders gut zu verwirklichen.
Es ist aber auch möglich, zwecks Abstimmung nach Anspruch 5
auch noch einen oder mehrere Kondensatoren zwischen die
Leiter zu schalten.
Bei allen bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung läßt
sich die unvermeidliche Durchlaßdämpfung, die sich mit der
Zahl der verwendeten Übertrager bzw. Reaktanzvierpole auf
addiert und durch Wirbelstrom- und Ummagnetisierungsverluste
im Rohr entsteht, durch aus der Nachrichtentechnik allgemein
bekannte konstruktive Maßnahmen, wie Anordnung von Ferrit
material an von den Magnetfeldern beaufschlagten Stellen,
kleinhalten, so daß auch insoweit eine hohe Reichweite er
zielt werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der
Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt:
Fig. 1 ein schematisches Schaltbild eines Übertragers zur
Signalübertragung in einem Bohrgestänge,
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt durch die Ver
bindungsstelle zweier Rohre eines Bohrgestänges mit
einem Übertrager nach Fig. 1,
Fig. 3 ein schematisches Schaltbild eines Kettenleiters,
der aus einer Vielzahl hintereinander geschalteter
symmetrischer Übertrager gebildet ist.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind einander
entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet.
Fig. 1 zeigt einen Übertrager 10 für ein vorzugsweise modu
liertes Frequenzsignal mit einer ersten und einer zweiten
Leiterschleife 11 bzw. 12, die als Transformatorwicklung
dienen und auch in dieser Weise dargestellt sind. Die Enden
der Leiterschleifen 11, 12 sind jeweils mit einem Leiter 13
bzw. 14 verbunden, die gegeneinander isoliert sind. Parallel
zu jeder Leiterschleife 11, 12 ist ein Kondensator 15
zwischen die Leiter 13, 14 geschaltet.
Der Übertrager 10 stellt einen symmetrischen Reaktanzvierpol
dar, bei dem die Kabel- oder Leitungskapazität 15′ der Lei
ter 13, 14 jeweils parallel zu den Kapazitäten der Kondensa
toren 15 liegt und erfindungsgemäß bei der Festlegung der
Frequenzcharakteristik des Übertragers 10 für die Übertra
gung von Frequenzsignalen einbezogen wird. Die Resonanzkrei
se 11, 15, 15′ bzw. 12, 15, 15′ sind auf die Signalfrequenz
abgestimmt.
Fig. 2 zeigt eine nach dem Schaltbild der Fig. 1 arbeitende
Anordnung aus einem ersten Rohr 21 eines im einzelnen nicht
näher dargestellten Bohrgestänges, das mit einem zweiten
Rohr 22 desselben Bohrgestänges über eine z. B. als Schraub
verbindung 23 ausgebildete Rohrkupplung verbunden ist. An
dem in Fig. 2 linken Rohr 21 ist in der dem Rohr 22 gegen
überliegenden Stirnfläche 24 benachbart zur Innenoberfläche
25 eine umfangsmäßig umlaufende Nut 26 vorgesehen, in die
eine als Transformatorwicklung dienende isolierte Leiter
schleife 11 eingesetzt ist. Zur Isolation der Leiterschleife
11 gegenüber dem Rohr 21 ist z. B. ein nicht leitendes
Kunststoffmaterial 27 in der Nut 26 vorgesehen, das die
Leiterschleife 11 auch mechanisch in der Nut 26 hält.
In entsprechender Weise ist an einer abgesetzten Stirnfläche
28 am Rohr 22, die dem Rohr 21 gegenüberliegt, in einer Nut
26 eine Leiterschleife 12 mittels nicht leitendem Kunststoff
material 27 eingebettet. Das eine Ende der Leiterschleife 12
ist in geeigneter Weise, z. B. durch Schweißen, mit dem Rohr
22 elektrisch verbunden, so daß das Rohr 22 selbst als
Leiter 14 dient. Der mit dem anderen Ende der Leiterschleife
12 verbundene Leiter 13 ist als Kabel 13 ausgebildet, das in
eine Längsnut 29 in der Innenoberfläche 25 des Rohrs 22
eingelegt ist, so daß das Kabel 13 gegen Abrieb durch von in
Bohrflüssigkeit mitgeführtem Material geschützt ist.
Die andere Leiterschleife 11 ist in entsprechender Weise mit
einem isolierten Leiter 13 bzw. dem Rohr 21, das einen
Leiter 14 bildet, verbunden.
Die in Fig. 2 nicht dargestellten Enden der beiden Rohre 21,
22 sind in entsprechender Weise mit Leiterschleifen
versehen.
Als mit den Leiterschleifen 11, 12 einen Resonanzkreis bil
dende Kapazität dient bei diesem Ausführungsbeispiel ledig
lich die Leitungskapazität 15′ der die an den entgegenge
setzten Enden eines Rohres 21, 22 vorgesehenen Leiterschlei
fen 11, 12 verbindenden Leiter 13, 14, also die Kapazität
zwischen dem Leiter 13 und dem Rohr 22 (14). Dabei ist die
Leitungskapazität je zur Hälfte den beiden an den Enden
eines Rohres 21, 22 angeordneten Leiterschleifen zugeordnet.
Zusätzliche Kondensatoren 15, wie sie beim Schaltbild nach
Fig. 1 vorhanden sind, sind beim Ausführungsbeispiel nach
Fig. 2 nicht vorgesehen.
Fig. 3 zeigt schematisch einen Kettenleiter, der - wie
angedeutet - in einem aus Rohren 21, 22 zusammengesetzten
Bohrgestänge angeordnet und aus einer Vielzahl von aneinan
dergereihten Übertragern 10 mit zur Übertragerinduktivität
parallel geschalteten Kondensatoren 15 gebildet ist. Der
erste, in Fig. 3 links dargestellte, eingangsseitige Über
trager 10 ist mit seinem Wellenwiderstand 19 abgeschlossen
und mit einer Signalquelle 20 verbunden. Der letzte, in Fig.
4 rechte, ausgangsseitige Übertrager 10 weist zwei Ausgangs
klemmen 30 auf, an die ein geeignetes Signalempfangsgerät
angeschlossen werden kann.
Durch den Abschluß der Übertrager 10 mit ihrem Wellenwider
stand wird ein Bandpaß gebildet, dessen Durchlaßfrequenz
auf die Frequenz der zu übertragenden Signale abgestimmt
ist.
Beim Niederbringen einer Bohrung wird der in Fig. 3 darge
stellte Kettenleiter beim Zusammensetzen des Bohrgestänges
gebildet, da jedes Rohr 21, 22 an seinem einen Ende die als
sekundäre Transformatorwicklung dienende Leiterschleife 12
eines Übertragers 10 und an seinem anderen Ende die als
primäre Transformatorwicklung dienende Leiterschleife 11 des
benachbarten Übertragers 10 trägt.
Beim Niederbringen einer Bohrung werden von einer nicht dar
gestellten Bodenstation Steuersignale über einen derartigen
Kettenleiter zu einer Elektronik im Bohrkopf und/oder umge
kehrt Steuer- und/oder Meßsignale oder dergl. von der Elek
tronik im Bohrkopf zur Bodenstation übertragen. Dabei ist
die Durchlaß- bzw. Resonanzfrequenz des von den Übertragern
10 gebildeten Bandfilters auf die zu übertragende Signalfrequenz
abgestimmt, so daß durch Resonanzüberhöhung die Ab
schwächung der Signale infolge der Durchlaßdämpfung kompen
siert wird.
Da sich eine Signalabschwächung jedoch nicht vollständig ver
hindern läßt, so daß jeder Übertrager 10 eine Durchlaß
dämpfung aufweist, die sich mit der Zahl der verwendeten
Übertrager 10 bzw. Reaktanzvierpole aufaddiert, müssen
konstruktive Maßnahmen vorgesehen sein, um diese Verluste
möglichst klein zu halten, so daß auch eine für sehr tiefe
Bohrungen ausreichende hohe Signalübertragungsreichweite
erzielt werden kann. Derartige konstruktive Maßnahmen sind
aus der Nachrichtentechnik allgemein bekannt und brauchen
lediglich auf die Gegebenheiten im Bohrgestänge angewendet
zu werden.
Claims (5)
1. Anordnung zur Wechselspannungs-, insbesondere Hoch
frequenz-Signalübertragung in einem aus einzelnen Rohren
zusammensetzbaren Bohrgestänge, dessen Rohre an ihrem
einen Ende eine erste Transformatorwicklung aufweisen,
deren Enden über zwei Leiter, denen zumindest eine Kapa
zität zugeordnet ist, mit den Enden einer am anderen
Ende desselben Rohres angeordneten zweiten Transforma
torwicklung verbunden sind, und die mit der am gegenüber
liegenden Ende eines anschließenden Rohres vorgesehenen
zweiten Transformatorwicklung einen Signalübertragungs
transformator bildet, wobei die Induktivität der Trans
formatorwicklungen und die Kapazität auf die Signal
frequenz abgestimmt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kapazität (15, 15′) parallel zu den Transforma
torwicklungen (11, 12) zwischen den Leitern (13, 14,
13′, 14′) vorgesehen ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kapazität (15, 15′) zumindest teilweise durch
die Leitungskapazität der Leiter (13, 14) gebildet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiter (13, 14) so zueinander angeordnet sind
und das Dielektrikum zwischen ihnen so gewählt ist, daß
die Leitungskapazität (15′) in Kombination mit der
geeignet gewählten Induktivität auf die Signalfrequenz
abgestimmte Resonanzkreise bilden.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der eine Leiter (13) zur Verbindung der beiden Trans
formatorwicklungen (11′, 12′) eines Rohres (21, 22)
durch ein Kabel (13′) gebildet ist und der andere durch
das metallische Rohr (21, 22) selbst.
5. Anordnung Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zur Leitungskapazität ein Kondensator
(15) an jeder Transformatorwicklung (11, 12) vorgesehen
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4129252A DE4129252A1 (de) | 1991-09-03 | 1991-09-03 | Anordnung zur wechselspannungs-, insbesondere hochfrequenz-signaluebertragung bei einem bohrgestaenge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4129252A DE4129252A1 (de) | 1991-09-03 | 1991-09-03 | Anordnung zur wechselspannungs-, insbesondere hochfrequenz-signaluebertragung bei einem bohrgestaenge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4129252A1 true DE4129252A1 (de) | 1993-03-04 |
Family
ID=6439752
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4129252A Withdrawn DE4129252A1 (de) | 1991-09-03 | 1991-09-03 | Anordnung zur wechselspannungs-, insbesondere hochfrequenz-signaluebertragung bei einem bohrgestaenge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4129252A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4323091A1 (de) * | 1993-07-10 | 1995-01-12 | Heidelberger Druckmasch Ag | Anordnung zur Kontrolle der Lage einer Bogenkante auf einer Bogentransporttrommel |
WO1995028723A1 (de) * | 1994-04-17 | 1995-10-26 | Ulrich Schwan | Übertragungseinrichtung |
DE102010047568A1 (de) | 2010-04-12 | 2011-12-15 | Peter Jantz | Einrichtung zur Übertragung von Informationen über Bohrgestänge |
-
1991
- 1991-09-03 DE DE4129252A patent/DE4129252A1/de not_active Withdrawn
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DE102010047568A1 (de) | 2010-04-12 | 2011-12-15 | Peter Jantz | Einrichtung zur Übertragung von Informationen über Bohrgestänge |
US9982529B2 (en) | 2010-04-12 | 2018-05-29 | Universitaet Siegen | Communication system for transmitting information via drilling rods |
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