DE4128856A1 - Verfahren und einrichtung zur pruefung von reagenzroehrchen auf herstellungsfehler - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur pruefung von reagenzroehrchen auf herstellungsfehlerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Prüfung von Reagenzröhr
chen gemäß dem Anspruch 1 und einer Einrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens nach Anspruch 5.
In medizinischen Laboratorien werden in Diagnostikautomaten kleine Prüf
röhrchen verwendet, in denen Reaktionen zwischen medizinischem Material
- typisch Blutserum - und Reagenzien ablaufen. Das Ergebnis der Reaktion
wird hierbei meistens optisch bestimmt.
Die Röhrchen mit den typischen Maßen von 40 mm Lange und 10 mm Durchmesser
werden aus Polystyrol gefertigt und von der pharmazeutischen Industrie für
ihre Verwendung dadurch präpariert, daß die jeweilige Innenwand mit spezi
fischen Reagenzien beschichtet wird. Diese Beschichtung erfolgt durch
Automaten. Da bei der Produktion solcher Röhrchen in einem pharmazeuti
schen Werk bis zu einer Million Stück pro Tag erreicht werden, genügt die
bisher nur stichprobenweise durchgeführte Sichtkontrolle durch ein oder
mehrere Prüfpersonen nicht mehr, wobei als Fehlerklassen Grate an den
Röhrchenenden, Sprünge, Kratzer und Ausbrüche am Röhrchenumfang und Poly
styrol- oder andere Fremdkörper-Partikel im Röhrchenmantel anzusehen sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Einrichtung der eingangs genannten Art aufzuzeigen, mit dem ein voll
automatisches Qualitätssicherungssystem geschaffen ist.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 aufgezeigten Verfahren und
durch die im Anspruch 5 aufgezeigten Maßnahmen zur Durchführung gelöst. In
den Unteransprüchen sind Ausgestaltungen und Weiterbildungen angegeben und
in der nachfolgenden Beschreibung sind Ausführungsbeispiele erläutert in
den Figuren der Zeichnung skizziert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schemabild des Dunkelfeldverfahrens mit dem gerätemäßigen
Aufbau,
Fig. 2 ein Schemabild gemäß Fig. 1 bei dem eine Betrachtung aus mehreren
Richtungen ermöglicht wird,
Fig. 3 ein Schemabild für das Schlieren/Scan-Verfahren mit dem geräte
mäßigen Aufbau,
Fig. 4 ein Schemabild des gerätemäßigen Aufbaus für das Durchsicht- und
Totalreflexionsverfahren.
Aufgrund der klaren Durchsichtigkeit der Röhrchen 100 empfiehlt es sich
zur Fehlererkennung das Durchlicht- und Streulicht- oder Dunkelfeldverfah
ren anzuwenden. In einem solchen Verfahren wird das Testobjekt - also das
Polystyrol-Röhrchen 100 - so in einen optischen Strahlengang gebracht, daß
bei Fehlerfreiheit wenig Licht detektiert wird, während Kratzer, Ausbrüche
oder Sprünge am bzw. Fremdkörper im Röhrchenkörper durch mehr oder weniger
starkes Streulicht auffällig werden. Die Leistungsfähigkeit unter Anwen
dung des vorgenannten Verfahrens wird durch die Konstruktion des Strahlen
ganges bestimmt, in den der Prüfling eingebracht wird. Eine solche Kon
struktion ist in der Fig. 1 skizziert.
Zur Fehlererkennung nach dem Dunkelfeldverfahren wird das Röhrchen 100 in
einen Meßkopf 10 eingefahren, der nun auf optischen Wege die erforderli
chen Messungen vornimmt. Dieser Meßkopf 10 ist nun so aufgebaut, daß er
der Fördereinrichtung 20 mit den vorzugsweise stehend angeordneten Röhr
chen 100 durchfahren wird und nun auf der einen Seite dieser Förderein
richtung eine Lichtquelle 14 mit Optik 17 - gegebenenfalls mit einem Fil
ter 19 - und einer Maskenblende 15 angeordnet ist und auf der anderen
Seite der Fördereinrichtung 20 sind in dem Strahlengang der Lichtquelle 14
ein oder mehrere Detektoren 11, 12, . . . mit als Fangspiegel 18 ausgebildeten
Maskenblenden 16 positioniert, wobei letztere kreisförmig und mit einer
Blendenöffnung 16a versehen sind.
Nach dem Einfahren des jeweiligen Röhrchens 100 in den Meßkopf 10 wird ein
linienförmiger Lichtstrahl 14a auf die Außenfläche das Röhrchens 100 pro
jiziert, wobei dieser als Lichtband zu bezeichnender Lichtstrahl 14a in
seiner Breite schmäler als die zu erwartenden Fehler am bzw. in dem Röhr
chen 100 sind. Alle Elemente des Meßkopfes 10 sind in ihrer Orientierung
und Anordnung so ausgeführt, daß das in das Röhrchen 100 eingekoppelte
Licht nur zu einem geringen Teil den Detektor 11 erreicht und das an den
Störstellen 101 gestreute Licht in einen oder mehrere Detektoren 12
gelangt, dessen Signale einer Auswert- und Steuereinheit (nicht gezeich
net) eingegeben werden.
In der Fig. 2 ist eine Ausführungsform skizziert, bei der zur mehrseiti
gen Röhrchenkontrolle mehrere der vorbeschriebenen Meßköpfe 10 angeordnet
sind, wobei die Transporteinrichtung 20 entsprechend der Meßkopfanordnung
umgelenkt bzw. geführt wird.
Eine andere Ausführungsform sieht vor, daß drei um jeweils 120° zueinander
versetzt angeordnete Meßköpfe 10 für eine allseitige Kontrolle eines jeden
vertikal stehenden Röhrchens 100 verwendet werden.
Eine einfachere Lösung für eine allseitige Prüfung dürfte jedoch darin
gesehen werden, wenn das Röhrchen 100 auf einem Drehteller vertikal ge
stellt ist und so um seine eigene Längsachse gedreht wird.
Die Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform bei der das ganze Röhrchen
100 gleichzeitig beleuchtet wird und nach Art des sogenannten Schlieren
verfahrens die Fehler im Dunkelfeld erkannt werden. Gemäß dem Prinzip die
ses Verfahrens wird ein Strahlengang 14a so aufgebaut, daß das Bild der
Lichtquelle 14 durch eine Blende 15 ausgeblendet wird, so daß kein Licht
auf den hinter der Maskenblende 16 liegenden Detektor 12 fällt. Wird nun
der Strahlengang beispielsweise durch einen Kratzer, Bruch etc. in dem
Röhrchen 100 gestört, so wird das Bild der Lichtquelle so verändert, daß
ein Teil seines Lichtes an der Maskenblende 16 vorbei über einen rotieren
den Scan-Spiegel 18a auf den Detektor 12 gelenkt.
Da nun aber auch fehlerfreie Röhrchen den Strahlengang hier beeinflussen,
muß die Maskenblende 16 dem Problem entsprechend angepaßt sein, d. h. sie
muß eine örtlich variable Dichte aufweisen, wodurch das gemeinsame Bild
der Lichtquelle und dem fehlerfreien Röhrchen weitgehend kontrastlos wird.
Eine örtliche Abweichung des Kontrastes von der Einförmigkeit weist auf
einen Fehler hin und kann quantitativ - beispielsweise - durch eine
Schwellwertbildung in der Auswert- und Steuereinheit ermittelt werden.
Alternativ zu der variablen Maskenblende 16 können die Signale aus den
CCD-Sensorarrays entsprechend ihrer Lage im Array elektronisch gewichtet
werden. Wie bereits erwähnt, können zur vollständigen Prüfung der Röhrchen
100 drei um 120° versetzte Meßköpfe 10 angeordnet sein.
Die Fig. 4 veranschaulicht eine Ausführungsform der optischen Prüfein
richtung gemäß dem vorbeschriebenen Meßkopf 10, bei der die Totalreflexion
an den Röhrchenwänden ausgenützt wird. Hierbei ist die Beleuchtungsoptik
17, 19, 15 so abgestimmt, daß bei fehlerfreiem Röhrchen 100 der schmale
Lichtstrahl 14a nur zum Detektor 11 gelangt, wo seine Intensität überwacht
wird und das entsprechende Signal der Auswert- und Steuereinheit eingeht.
Bei Auftreten eines Fehlers wird ein Teil des Lichtstrahles - wie bekannt
und vorbeschrieben - durch Beugung und Reflexion abgelenkt und gelangt
über die als Spiegeloptik 18 ausgebildete halbkreisförmige Maskenblende 16
in den Detektor 12. Um das ganze Röhrchen 100 zu überprüfen, wird es um
seine vertikale Achse gedreht.
Als Empfangselemente dienen eine oder mehrere CCD-Sensorzeilen oder auch
Flächenarrays. In einer - schon mehrfach erwähnten Auswert- und Steuerein
heit erfolgt die Signalverarbeitung, Steuerung - vorzugsweise der Trans
porteinrichtung, Auswerfeinrichtung für beschädigte Röhrchen usw., sowie
die Klassifikation, die für zwei Klassen - gut oder schlecht - relativ
einfach realisierbar ist.
Selbstverständlich läßt sich durch geeignete Modellierung auch der genaue
Ort und die Art der Fehlerstelle lokalisieren, was natürlich mit einem
höheren Aufwand verbunden ist. Die Berechnung der Sensordaten läuft vor
zugsweise weitgehend parallel, so daß zeitliche Engpässe bei der Signal
verarbeitung nicht auftreten.
Claims (10)
1. Verfahren zur Prüfung von Reagenzröhrchen aus Polystyrol auf Her
stellungsfehler, dadurch gekennzeichnet, daß die zu prüfenden Röhrchen
(100) nach ihrer Fertigstellung auf einer Fördereinrichtung (20) stehend
oder liegend mit bestimmter Geschwindigkeit in einen optischen Strahlen
gang eines mit einem oder mehreren Detektoren (11, 12) bestückten Meß
kopfes (10) gebracht werden, dort beleuchtet und einer Fehlererkennung
nach einem der an sich bekannten Durchlicht-, Streulicht-, Dunkelfeld-
oder Schlierenverfahren unterworfen und nach Schwellwertoperationen an
einzelnen Photodetektorelementen (11, 12) im Fehlerfall ausgeschieden
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Dunkelfeldverfahren das Röhrchen (100) im Meßkopf (10) einer linienarti
gen Beleuchtung über seine gesamte Länge und parallel zu seiner Achse
unterworfen wird und das so erzeugte Lichtband (13) dünner als die mög
liche Dimension der zu detektierenden Fehler (101) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Schlierenverfahren das Bild der Lichtquelle (14) im Normalfall durch
eine Blende (16) mit örtlich variabler Dichte ausgeblendet und nur im
Fehlerfall durch Strahlablenkung auf den Detektor oder die Detektorzeile
(11) gelenkt wird, wobei durch Schwellwertbildung aus der örtlichen
Kontrastabweichung die Fehlererkennung quantitativ detektiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Totalreflexionsverfahren die Anordnung der Beleuchtungsoptik (17) und der
Detektoren (11, 12) so vorgenommen wird, daß der schmale Lichtstrahl bei
fehlerfreiem Röhrchen (100) nur auf den Detektor (11) fällt und bei feh
lerhaftem Röhrchen aufgrund der Beugung und Reflexion über eine Spiegel
optik (18) dem Detektor (12) zugeleitet wird und das Röhrchen (100) wäh
rend des Prüfvorganges um seine Längsachse gedreht wird.
5. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fördereinrichtung (20) zur Prüfung der
stehenden oder liegenden Röhrchen (100) ein Meßkopf (10) zugeordnet ist,
der sich aus an sich bekannten optischen und elektronischen Elementen
aufbaut, wobei einer Lichtquelle (14) eine Spiegeloptik (17) - gegebe
nenfalls mit einem Filter (19) - und eine Maskenblende (15) zugeordnet
ist, die auf der einen Seite des Förderbandes (20) mit den zu prüfenden
Röhrchen (100) angeordnet sind, und auf der anderen Seite ein oder meh
rere Detektoren (11, 12 . . .) mit als Maskenblende (16) ausgebildete Fang
spiegel (18) oder Skanspiegel (18a) positioniert sind, und den Sensoren
in an sich bekannter Weise eine Auswerteeinheit zugeordnet ist, in der
die typischen Lichtmuster der verschiedenen Fehlerarten gespeichert sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lichtquelle (14) zusammen mit der Maskenblende (15) so ausgebildet sind,
daß der Lichtstrahl ein vertikales Lichtband (14a) bildet, das in seiner
Dimension schmaler als der zu detektierende mögliche Fehler ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
drei um jeweils 120° zueinander versetzte Meßköpfe (10) angeordnet sind,
die vom Förderband (20) durchlaufen werden.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Maskenblende (16) eine örtlich variable Dichte auf
weist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß CCD-Sensorarrays in Form von CCD-Sensorzeilen oder
CCD-Flächenarrays als Detektoreinheit (12) angeordnet sind.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß den Detektoren (11, 12) eine Auswerteeinheit mit einer
Förderbandsteuereinrichtung zugeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914128856 DE4128856A1 (de) | 1991-08-30 | 1991-08-30 | Verfahren und einrichtung zur pruefung von reagenzroehrchen auf herstellungsfehler |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19914128856 DE4128856A1 (de) | 1991-08-30 | 1991-08-30 | Verfahren und einrichtung zur pruefung von reagenzroehrchen auf herstellungsfehler |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4128856A1 true DE4128856A1 (de) | 1993-03-04 |
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ID=6439509
Family Applications (1)
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DE19914128856 Withdrawn DE4128856A1 (de) | 1991-08-30 | 1991-08-30 | Verfahren und einrichtung zur pruefung von reagenzroehrchen auf herstellungsfehler |
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