DE4128683A1 - Isolierung von poly(ester)carbonaten aus methylenchlorid mit hilfe von kohlendioxid-fluid - Google Patents
Isolierung von poly(ester)carbonaten aus methylenchlorid mit hilfe von kohlendioxid-fluidInfo
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- C08G63/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
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Description
In der Deutschen Patentanmeldung P 41 18 230.8
(Le A 28 460) ist ein Verfahren zur Isolierung von Poly
meren aus ihren Lösungsmitteln beschrieben durch Zugabe
Kohlendioxid-haltiger Fluide bei Temperaturen von 30°C
bis 280°C und Drücken von 1 bar bis 1000 bar, das da
durch gekennzeichnet ist, daß die Konzentration der
Polymeren in ihren Lösungsmitteln jeweils zwischen 5
Gew.-% und 80 Gew.-% beträgt und das Kohlendioxid-
haltige Fluid aus mindestens 50 Gew.-% Kohlendioxid
besteht.
Gegenüber anderen Versuchen zur Isolierung von Polymeren
aus ihren Lösungsmitteln, wie sie beispielsweise in den
Patentschriften US 46 34 761, EP 3 34 314-A2,
DE 38 40 293, JP 01 1 68 730-A2 und der Publikation
"Yamamoto Koji" et al: Kagaku Kogaku Ronbunshu 15 (3),
Jahrgang 1989, Seiten 973-675 beschrieben sind, hat das
dort beschriebene Verfahren den Vorteil, bei geringer
Temperaturbelastung des Produktes schnell und einfach
große Mengen Lösungsmittel zu entfernen.
In der Deutschen Patentanmeldung P 41 17 751.7
(Le A 28 369) wurde zusätzlich gefunden, daß sich unter
Anwendung einer speziellen Maßnahme für Polycarbonate
das in Le A 27 877 beschriebene Isolierverfahren hin
sichtlich der Pulverform verbessern läßt.
In jener Anmeldung wird ein kontinuierliches Verfahren
zur Isolierung von Polycarbonaten aus Methylenchlorid
bei Temperaturen zwischen 30 und 80°C als Pulver mit
Pestlösungsmittel-Gehalten unter 5 Gew.-% beschrieben,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) ausgehend von einer Polycarbonat-Methylenchlorid- Lösung, die 10 bis 40 Gew.-% Polycarbonat, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polycarbonat-Lösung, ent hält,
- b) zunächst Kohlendioxid-haltiges Fluid so einmischt, daß das System Polycarbonat-Methylenchlorid-Kohlen dioxid noch nicht geliert, üblicherweise bei Drücken zwischen 10 und 50 bar und Temperaturen zwischen 30 und 50°C,
- c) anschließend die unter Druck stehende Lösung, die Polycarbonat, Methylenchlorid und Kohlendioxid-hal tiges Fluid enthält, in einer Zweistoffdüse mit weiterem Kohlendioxid-haltigen Fluid unter einem Druck zwischen 50 und 300 bar, bevorzugt zwischen 70 und 200 bar, bei Temperaturen zwischen 40 und 80°C, bevorzugt 45 und 60°C, zusammenbringt,
- d) wobei zwischen der Maßnahme b) und c) eine Ver weilzeit von mindestens 0.1 Sekunden realisiert wird und
- e) die Dosierung von Kohlendioxid-haltigem Fluid ge nerell so daß in der Maßnahme b) Polycarbonat:Methylenchlorid:Kohlendioxid oberhalb des Gelierbereiches ist und Polycarbonat rasch als Festpartikel aus dem Dreiphasensystem ausfällt,
- f) wobei gegebenenfalls Methylenchlorid und Kohlen dioxid-Gase in einem Verdichter/Kondensatorsystem im wesentlichen getrennt und Kohlendioxid in den Destraktionsprozeß zurückgeführt wird.
Die Isolierung von hochviskosen, hochwärmeformbestän
digen Polycarbonaten bereitet nach bisher bekannten
Isolierverfahren eine Reihe von Problemen, da diese
Polycarbonate aufgrund ihrer besonderen physikalischen
Eigenschaften in Ausgangsschnecken oder bei bisher be
kannten Fällungsverfahren - zum Beispiel mit Wasserdampf
oder durch Sprühtrocknung, ggf. unter Verwendung eines
weiteren Lösungsmittels wie zum Beispiel n-Heptan -
schwierig aus ihren organischen Lösungsmitteln isoliert
werden können.
Dies gilt ebenso generell für Polycarbonate mit sehr
hohen Molekulargewichten und Polyestercarbonate mit
hohen Glastemperaturen, insbesondere solchen Glas
temperaturen oberhalb 180°C.
Des weiteren tritt dieses Problem auch bei den in der
DE-OS 38 32 396 (Le A 26 344) beschriebenen speziellen
Polycarbonaten auf Basis von Diphenolen mit speziellen
cycloaliphatischen Seitengruppen, insbesondere bei den
Polycarbonaten auf, die mehr als 40 Mol-% dieser Diphe
nole enthalten.
Des weiteren kommt es bei dem Verfahren darauf an, Iso
lierbedingungen zu finden, welche die eingesetzten Düsen
gegen jegliche Verstopfung und Rückstaus schützen. Dies
gilt ganz allgemein für Polycarbonate.
Gegensand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Isolierung von solchen Polycarbonaten oder Poly
estercarbonaten aus Methylenchlorid-Lösung unter Ver
wendung von Kohlendioxid-Fluiden, welches das Verstopfen
von Düsen vermeidet.
Es wurde gefunden, daß
Poly(ester)carbonate aus 5 bis 30 Gew.-%igen Methylen
chlorid-Poly(ester)carbonat-Lösungen (Gew.-% Polymer -
bezogen auf Gesamtgewicht von Lösungsmittel und Poly
mer), vorliegend bei 20 bis 50°C und Drücken von 0.1 bis
10 bar, sich dadurch aus ihrem Lösungsmittel isolieren
lassen, daß man
- a) Kohlendioxid, welches mindestens 10 ppm und höch stens 1000 ppm Methylenchlorid enthält, bei Drücken von 90 bis 180 bar und Temperaturen von 50 bis 70°C, mit Poly(ester)carbonat-Methylenchlorid- Lösung in einer Zweistoffdüse zusammenbringt,
- b) wobei die Zweistoffdüse einen Staudruck von wenig stens 85 bar und höchstens 150 bar sicherstellt,
- c) anschließend in einen Abscheidebehälter mit Staub partikelrückhaltung entspannt,
- d) wobei ausgasendes Kohlendioxid-Methylenchlorid-Ge misch unter Kondensation von Methylenchlorid und anschließendem Verdichten des verbleibenden Kohlen dioxids in den Prozeß zurückgeführt wird und gleichzeitig stets gewährleistet wird, daß im Koh lendioxid zwischen 10 und 1000 ppm Methylenchlorid enthalten ist, und
- e) die verwendeten Einsatzmengen in der Zweistoffdüse für Kohlendioxid-Fluid und Polymerlösung in der Regel zwischen 10 bis 3 Teile Kohlendioxid-Fluid pro Teil Polymerlösung liegen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Isolierung von Polycarbonaten und/oder Polyester
carbonaten aus 5 bis 30 gew.-%igen Methylenchlorid-Po
ly(ester)carbonat-Lösungen (Gew.-% Polymer bezogen auf
das Gesamtgewicht von Lösungsmittel und Polymer), vor
liegend bei 20 bis 50°C und Drücken von 0.1 bis 10 bar,
wobei man
- a) Kohlendioxid bei Drücken von 90 bis 180 bar und Temperaturen von 50 bis 70°C mit der Poly(ester) carbonat-Methylenchlorid-Lösung in einer Zweistoff düse zusammenbringt,
- b) die Zweistoffdüse einen Staudruck von wenigstens 85 bar und höchstens 150 bar sicherstellt,
- c) anschließend in einen Abscheidebehälter mit Staubpartikelrückhaltung entspannt.
- d) wobei ausgasendes Kohlendioxid-Methylenchlorid-Ge misch unter Kondensation von Methylenchlorid und anschließendem Verdichten des verbleibenden Kohlen dioxids in den Prozeß zurückgeführt wird und
- e) die verwendeten Einsatzmengen in der Zweistoffdüse für Kohlendioxid-Fluid und Polymerlösung in der Re gel zwischen 10 und 3 Teile Kohlendioxid-Fluid pro Teil Polymerlösung liegen,
dadurch gekennzeichnet, daß das in Stufe a) eingesetzte
Kohlendioxid bereits zwischen 10 ppm und höchstens 1000
ppm Methylenchlorid enthält.
Das ausgefällte Polycarbonat wird zusammen mit dem
Methylenchlorid und dem Kohlendioxid-haltigen Fluid in
einem Behälter entspannt. Die Anordnung der Düse und des
Entspannungsbehälters kann bevorzugt so gewählt werden,
daß vor Ablagerung des Pulvers im Entspannungsbehälter
das Pulver noch eine Flugstrecke von mindestens 1/10tel
Sekunde zurücklegt. Das Pulver kann anschließend zu
Granulat weiterverarbeitet werden. Gegebenenfalls kann
man es auch noch kompaktieren.
Beim Anfahren des Verfahrens beginnt man zunächst mit
Fluid-Überschüssen von 7 bis 15 Gewichtsteilen pro Ge
wichtsteil Polycarbonat-Methylenchlorid-Lösung, bezogen
auf Gewichtsteile eingeleitete Polycarbonat-Methvlen
chlorid-Lösung, bevorzugt mit Überschüssen zwischen 7
und 10 Gewichtsteilen, insbesondere von 8 bis 10
Gewichtsteilen. Dabei kann in den ersten Minuten des
Anfahrens zunächst auch ein höherer Verunreinigungsgrad
des eingesetzten C02-Fluids vorliegen (z. B. enthält das
Fluid nur 50 bis 60 Gew.-% - bezogen auf Gesamtmasse
Fluid - reines Kohlendioxid, während die anderen Kompo
nenten zum Beispiel aus anderen Inertgasen bestehen oder
Prozeß-inherente Verunreinigungen sein dürfen. Im allge
meinen wird dann nach 3 bis 10 Minuten die Fluidmenge
innerhalb von Zeiten von 1 bis 10 Minuten kontinuierlich
auf Überschüsse zwischen 2 und 4 Gewichtsteilen Fluid
pro Gewichtsteil Polymerlösung heruntergefahren. Dabei
kann es von Vorteil sein, den Druck von 60 bis 150 bar
auf 80 bis 200 bar und die Einleitungstemperatur des
Fluids kontinuierlich von 70 bis 100°C auf Werte von 90
bis 130°C zu steigern.
Das Fluid wird über einem Kondensator/Verdichter-System
in den Prozeß zurückgeführt. Das Fluid muß dabei minde
stens 10 ppm Methylenchlorid-Verunreinigungen enthal
ten.
Geeignete Polycarbonate und Polyestercarbonate sind alle
bekannten thermoplastischen Polycarbonate und Polyester
carbonate, wobei im Prinzip alle Molekulargewichtsver
teilungen, Einheitlichkeiten, Glastemperaturen, Ein
satzverhältnisse, molekulare Architekturen (incl. sta
tistischer und Block-Copolycarbonate mit üblichen Ver
zweiger-Mengen und bekannten Endgruppen) geeignet sind.
Bevorzugt wird das Verfahren insbesondere für Poly
(ester)carbonate mit Molekulargewichten Mw (Gewichts
mittel, bestimmt durch Gelpermeationschromatographie)
zwischen 18.000 g/mol und 200.000 g/mol eingesetzt.
Es werden 700 g Polycarbonat auf Basis von 1,1-Bis-(4-
hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethyl-cyclohexan ("HIP-Bis-
phenol") mit einer relativen Viskosität, gemessen für
5 g Polymer auf 1000 g Methylenchlorid bei 25°C von 1.28
in 4300 g Methylenchlorid gelöst. Die Polymerlösung
befindet sich in einem 50 Liter-Autoklaven bei 50°C.
Anschließend wird die Lösung unter Nachführung von
Kohlendioxid, welchem - bezogen auf die Durchsatzmenge
an Kohlendioxid - 50 ppm Methylenchlorid zugesetzt wird,
in einer konischen Mischdüse mit Drallgeber und zwei
Zuführungen für Kohlendioxid bzw. diese Polymerlösung
zusammengebracht. Die Zulaufgeschwindigkeit der Poly
merlösung und des Kohlendioxids in der Düse wird ein
gestellt. Hinter der Düse befindet sich ein 100 Liter-
Entspannungsbehälter, in dem das ausfallende Poly
carbonat zusammen mit dem Methylenchlorid und dem
Kohlendioxid verwirbelt wird.
Verfahrenstemperatur an der Düse: Staudruck 90 bar, C02-
Druck 95 bar, Temperatur des CO2: 75°C, Vorwärmtempera
tur der Polymerlösung: 50°C.
Ergebnis: Man erhält ein rieselfähiges Pulver mit
Methylenchlorid-Restgehalt von etwa 0.5%.
Wie Beispiel 1, jedoch unter Verwendung eines
Polycarbonats auf Basis des 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)
propans, mit gleicher relativer Viskosität.
Ergebnis: Man erhält ein rieselfähiges Pulver mit
Lösungsmittel-Restgehalt von 0.9%.
Claims (2)
- Verfahren zur Isolierung von Polycarbonaten und/oder Polyestercarbonaten aus 5 bis 30 gew.-%igen Methylen chlorid-Poly(ester)carbonat-Lösungen (Gew.-% Polymer bezogen auf das Gesamtgewicht von Lösungsmittel und Polymer), vorliegend bei 20 bis 50°C und Drücken von 0.1 bis 10 bar, wobei man
- a) Kohlendioxid bei Drücken von 90 bis 180 bar und Temperaturen von 50 bis 75°C mit der Poly(ester) carbonat-Methylenchlorid-Lösung in einer Zweistoff düse zusammenbringt,
- b) die Zweistoffdüse einen Staudruck von wenigstens 85 bar und höchstens 150 bar sicherstellt,
- c) anschließend in einen Abscheidebehälter mit Staubpartikelrückhaltung entspannt,
- d) wobei ausgasendes Kohlendioxid-Methylenchlorid-Ge misch unter Kondensation von Methylenchlorid und anschließendem Verdichten des verbleibenden Kohlen dioxids in den Prozeß zurückgeführt wird und
- e) die verwendeten Einsatzmengen in der Zweistoffdüse für Kohlendioxid-Fluid und Polymerlösung in der Re gel zwischen 10 bis 3 Teile Kohlendioxid-Fluid pro Teil Polymerlösung liegen,
- dadurch gekennzeichnet, daß das in Stufe a) eingesetzte Kohlendioxid bereits zwischen 10 ppm und höchstens 1000 ppm Methylenchlorid enthält.
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