DE4127233A1 - Verfahren zur fuellstandsmessung von behaeltern - Google Patents
Verfahren zur fuellstandsmessung von behaelternInfo
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- G01F23/14—Indicating or measuring liquid level or level of fluent solid material, e.g. indicating in terms of volume or indicating by means of an alarm by measurement of pressure
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Füllstandsmessung von Be
hältern oder Tanks, in denen flüssiger und/oder fester Füllstoff
aufgenommen ist.
Bei der Füllstandsmessung in Tanks ergeben sich bekanntermaßen
eine Reihe von Problemen. Bei nichttransparenten Tanks und ins
besondere solchen mit komplizierter Geometrie oder auch Flüssig
keitstanks mit unterschiedlicher Lage und Neigung sind die Messun
gen zum gegenwärtigen Zeitpunkt im allgemeinen fehlerbehaftet und
ungenau.
So sind die in Kraftfahrzeugen üblichen mechanischen Füllstands
messer (Schwimmer usw.) stark lageabhängig. Akustische und opti
sche Füllstandsmesser erfassen nur einen nicht immer repräsenta
tiven Abstandsfestwert. Zwar ist es möglich, durch kontinuierli
ches Messen der Ausströmungsrate aus einem Benzintank dessen
Restvolumen genau zu ermitteln, jedoch stellt dies eine relativ
aufwendige Lösung dar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Messung des Füllstands von Behältern anzugeben, das unabhängig
von Geometrie und Lage des Behälters eine zuverlässige Füll
standsanzeige liefert und dabei technisch einfach realisierbar
ist.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der Patentanspruchs 1
gelöst. Danach wird durch die technisch einfach und auf vielfäl
tige Weise realisierbare Maßnahme einer Kompression des Gasvolu
mens im Behälter und Messung der dabei auftretenden Druckänderung
eine völlig von Geometrie und Lage sowie dem jeweiligen Füllstoff
(flüssiges Füllgut, körniger Feststoff o. ä.) und darüberhinaus
auch von Umweltbedingungen (Druck, Temperatur, Dampfdruck der
Flüssigkeit usw.) unabhängige Anzeige des Füllstands gewonnen.
Vorzugsweise wird die Kompression adiabatisch durchgeführt, wobei
das Füllstandsvolumen in weiter unten aufgezeigter Weise einfach
und ohne weiteres mit einer Genauigkeit von mindestens 1% aus den
vorgegebenen und gemessenen Größen ableitbar ist. Für eine adia
batische Volumenänderung gilt allgemein die folgende Beziehung:
Vo=æ po ΔV/Δp
Die Ausströmung aus den in den meisten Tanks vorgesehenen kleinen
Leckstellen ist bei einer schnell erfolgenden adiabatischen Kom
pression von beispielsweise 1% des Behältervolumens ausreichend
vernachlässigbar. Der æ-Wert kann in vielen Fällen für die ver
schiedenen Füllstandshöhen als konstant vorausgesetzt werden.
Durch einfache rechnerische Anpassung ist jedoch eine Berücksich
tigung der gegebenenfalls mit dem Füllstand variierenden Gaszu
sammensetzung im Behälter möglich. Eine Messung der Druckdiffe
renz bei zwei definierten Kompressionsvolumina stellt eine alter
native Lösung dar. Schließlich kann der Fachmann auch die Druck
differenz bei isothermer Volumenänderung bestimmen, die unabhän
gig vom æ-Wert ist. Vorzugsweise wird hierbei nicht eine theore
tisch auch anwendbare isotherme Kompression ausgenutzt, sondern
eine bei Temperaturausgleich erfolgende Dekompression im Anschluß
an die adiabatische Kompression. Für die isotherme Volumenände
rung gilt allgemein:
Vo=po ΔV/Δp
In jedem Fall bestimmt die Genauigkeit der Druckdifferenzmessung
die Genauigkeit der Füllstandsbestimmung. Aus diesem Grund ist es
vorteilhaft, die Volumenkompression im Verlauf der Füllstandsab
nahme so anzupassen, daß die gemessene Druckdifferenz in etwa
gleich bleibt. Hierzu ist es lediglich notwendig, den Drucksensor
mit der Kompressionsvorrichtung zu koppeln. Alternativ kann auch
stets um gleiche, in jedem Fall ausreichend große Volumina kom
primiert werden und der Druckverlauf in Abhängigkeit der Volumen
änderung gemessen werden.
Die Messung der Druckdifferenz des Gasdrucks im Behälter kann
mittels beliebiger Drucksensoren erfolgen, die die Differenz
zwischen dem Umgebungsdruck (und damit dem Behältergasdruck vor
der Kompression) und dem Behälterinnendruck messen. Eine einfache
Lösung besteht in der Verwendung eines Membrandruckaufnehmers.
Jedoch sind jedwede andere mechanisch oder auch elektrisch arbei
tende Druckaufnehmer geeignet. Es ist auch nicht unbedingt erfor
derlich, daß der Druckaufnehmer imstande ist, die Druckdifferenz
gegenüber dem Umgebungsdruck zu messen. Statt dessen kann auch der
Behälterinnendruck vor und nach der Kompression gemessen werden.
Schließlich ist es möglich, auch zwei Drucksensoren zu benutzen.
Die Kompressionsvorrichtung kann in Abhängigkeit von der Behäl
terart und davon, ob sie abnehmbar oder fest installiert werden
soll, auf unterschiedlichste Art und Weise ausgeführt werden.
Soll beispielsweise bei zu recyclenden Benzintanks festgestellt
werden, ob sie noch eine zu beseitigende Restmenge enthalten, so
ist eine an den Tankverschluß anschraubbare Vorrichtung z. B. mit
über einen Hubstab in den Tank drückbarem Faltenbalg von Vorteil.
Eine Druckaufnehmermembran befindet sich in einer solchen Aus
führung an der Unterseite des Faltenbalgs. Alternativ und auch
bei fester Installation sind auch Kunststoff- und Gummiblasen
verwendbar. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, schirmartig
zusammenklappbare Behältnisse in die Behälteröffnung einzubrin
gen, die dann im Innern des Behälters aufgespannt werden, wobei
sie von außen unter Umgebungsdruck gesetzt werden. Auch hier ist
die einfache Membranlösung möglich.
Daneben kann auch ein fester Zylinder, der beim Einschieben in
eine Behälteröffnung definierte Volumina zusammendrückt, einge
setzt werden, wobei der Drucksensor z. B. in der oberen Wandung
des Behälters eingebaut wird. Schließlich kann auch beispielswei
se ein Druckstempel im Behälter integriert werden, um die erfor
derliche Kompression zu erzielen.
Die Volumenkompression kann allgemein mechanisch oder pneumatisch
herbeigeführt werden, wobei die Volumenänderung sich bei der
pneumatischen Lösung aus der eingedrückten Gasmenge ermitteln
läßt.
Neben dem Einsatz in Kraftfahrzeugen aller Art, Tanklastzügen
oder Rennfahrzeugen, bei denen die Kompression z. B. über einen
fußbetätigten Hebel ausgelöst wird, ist das erfindungsgemäße
Verfahren auch in ortsfesten Behältern, z. B. Kesselanlagen aller
Art und ortsfesten Tankanlagen verwendbar und ist auch für jede
Art von Schüttgutfüllungen oder auch Fest/Flüssigmischungen ge
eignet. Auch die Ölstandsmessung an Kraftfahrzeugen, die bisher
erfordert, daß das Fahrzeug möglichst wenig geneigt und längere
Zeit nach Fahrtende steht, kann zu beliebigen Zeiten und mit
gleicher Genauigkeit erfolgen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung zur Verdeutlichung des
erfindungsgemäßen Prinzips und
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel für eine im erfindungsgemäßen
Verfahren verwendbare Kompressionsvorrichtung.
In einem abgeschlossenen Behälter 1 mit Gesamtvolumen V, Füll
stoffvolumen VL und entsprechend variierenden Gasvolumen Vg wird
mittels eines Drucksensors 2, der in der oberen Wandung des Be
hälters 1 installiert ist, die Druckdifferenz zwischen dem Umge
bungsdruck und dem Behälterinnendruck gemessen. Dabei entspricht
der Gasinnendruck pg im Behälter 1 vor der Kompression infolge
des bei den meisten Tankbehältern grundsätzlich z. B. über sehr
feine Leckstellen herbeigeführten Druckausgleichs dem Umgebungs
druck. Sollte dies im übrigen einmal nicht zutreffen, so ist es
auch möglich, den Behälterinnendruck vor und nach der Kompression
zu bestimmen, um die Druckänderung infolge der Kompression zu
bestimmen.
Im Ausführungsbeispiel wird zur Volumenkompression ein fester
Zylinder 3 mit dichter Führung innerhalb einer Manschette 4 in
das Behälterinnere eingeschoben. Diese Kompression um ein defi
niertes Volumen erfolgt adiabatisch. Gegebenenfalls kann auch
noch zusätzlich der bei einer anschließenden isothermen Expansion
auf das Ausgangsvolumen auftretende Druckdifferenzverlauf gemes
sen werden. Die der Einfachheit halber für den isothermen Fall
angegebene Gleichung zeigt die einfache Beziehung zwischen Druck- und
Volumenänderung und den oben definierten Größen. (Die Be
rücksichtigung der Größe æ im adiabatischen Fall bedingt ledig
lich eine zusätzliche Konstante. Bei gegebenenfalls nicht mehr zu
vernachlässigender Änderung der Zusammensetzung des Behältergases
für unterschiedliche Füllstandshöhen kann auf die weiter oben an
gegebenen Art und Weisen vorgegangen werden.)
Legt man einen Gasdruck pg von 1000 mbar und einen ΔV/V Wert
von 1% zugrunde, so ergeben sich aus der Beziehung
p=pg/(1-VL/V) · ΔV/V
für verschiedene VL/V Werte die folgenden Druckdifferenzen
Es zeigt sich, daß bei einem Außendruck von 1 bar, bei dem Ände
rungen von 10 mbar (10 mm Wassersäule) leicht mit einer Genauig
keit von 1% meßbar sind, bereits bei geringer Kompression eine
zufriedenstellende Genauigkeit erzielbar ist.
Die Verarbeitung der Drucksensorsignale, die vorzugsweise digita
lisiert werden, zur direkten Anzeige des Füllstandsvolumens ist
einfach. Auch können die Drucksensorsignale ohne weiteres zur
Steuerung des Kompressionsvolumens benutzt werden, um die Ge
nauigkeit der Anzeige, die unabhängig von der Gasart und Tempera
tur usw. ist, für alle Füllgrade etwa gleich zu halten.
In Fig. 2 ist eine Kompressionsvorrichtung gezeigt, die sich
insbesondere zur abnehmbaren Befestigung in einer Behälteröffnung
eignet. Sie umfaßt einen Faltenbalg 5, der mittels eines Hub
stocks 6 gegen Federkraft in das Behälterinnere gedrückt wird.
Die infolge der adiabatischen Volumenkompression auftretende
Druckdifferenz wird mittels eines einfachen Membransensors 7 am
unteren Ende des Hubstocks 6 bzw. Faltenbalgs 5 gemessen. Nach
Temperaturausgleich wird das Kompressionsvolumen wieder nach
außen abgeblasen und gegebenenfalls auch während dieser isother
men Expansion der Druckverlauf bestimmt.
Daneben sind zahlreiche andere Lösungen z. B. der weiter oben
bereits erwähnten Arten möglich.
Es ist unmittelbar einleuchtend, daß an Stelle der erfindungsge
mäß angewandten adiabatischen Kompression als äquivalente Lösung
auch entsprechende Expansionen des Behältergasvolumens möglich
sind. Deren technische Realisierung erscheint jedoch weniger
vorteilhaft.
Claims (7)
1. Verfahren zur Messung des Füllstands eines Behälters, in dem
flüssiger und/oder fester Füllstoff aufgenommen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das sich über dem Füllstoff im Behälter befindliche Gas
volumen einer Kompression um ein definiertes Volumen unterwor
fen wird und daß die dabei auftretende Druckänderung gemessen
wird, aus der das Füllstandsvolumen ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kompression adiabatisch erfolgt, wobei über im Be
hälter vorgesehene Leckstellen austretende Gasvolumina ver
nachlässigbar sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckänderung sowohl für die adiabatische Kompression
als auch für eine darauffolgende isotherme Expansion auf das
nicht komprimierte Volumen gemessen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kompressionsvolumen mit variierendem Füllstand so ver
ändert wird, daß die gemessene Druckdifferenz etwa gleich
bleibt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckdifferenz im Verlauf der Volumenänderung an
mehreren Punkten oder auch kontinuierlich aufgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kompression wahlweise mittels einer fest oder ab
nehmbar am Behälter angebrachten Vorrichtung durchgeführt
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckdifferenz durch Messen des Behälterinnendrucks
gegenüber dem Umgebungsdruck erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914127233 DE4127233A1 (de) | 1991-08-17 | 1991-08-17 | Verfahren zur fuellstandsmessung von behaeltern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914127233 DE4127233A1 (de) | 1991-08-17 | 1991-08-17 | Verfahren zur fuellstandsmessung von behaeltern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4127233A1 true DE4127233A1 (de) | 1993-02-18 |
Family
ID=6438517
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914127233 Withdrawn DE4127233A1 (de) | 1991-08-17 | 1991-08-17 | Verfahren zur fuellstandsmessung von behaeltern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4127233A1 (de) |
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-
1991
- 1991-08-17 DE DE19914127233 patent/DE4127233A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |