DE4126513A1

DE4126513A1 - Verwendung von aminocarboxylaten oder betainen als inhaltsstoff von bohrmilch

Info

Publication number: DE4126513A1
Application number: DE4126513A
Authority: DE
Inventors: Ingo Ewert
Original assignee: Schering AG
Current assignee: Bayer Pharma AG
Priority date: 1991-08-08
Filing date: 1991-08-08
Publication date: 1993-02-25

Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung von Aminocarboxylaten und/oder Betainen als Inhaltsstoff von Bohrmilch.

Innerhalb des Standes der Technik ist bekannt, daß sich Leiterplatten bevorzugt naß bohren lassen. Als Bohrmilch finden Gemische Verwendung, die ein aktives Amin, eine Fett säure und ein Alkohol enthalten. Die Anwendungen solcher Mischungen werden in den Schriften US-PS 49 13 740; US-PS 49 13 931; US-PS 49 17 547; WO 89/01 535 und WO 90/09 257 beschrieben.

Als Nachteil bei der Verwendung dieser Mischungen hat sich herausgestellt, daß ein oder mehrere Inhaltsstoffe haut reizende Eigenschaften besitzen. Diese hautreizenden Eigen schaften sind besonders den enthaltenen aktiven Aminen, bei spielsweise Ethanolamin, zuzuschreiben.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine Bohrmilch bereitzustellen, die keine hautreizenden Eigenschaften besitzt.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die Lehre der Patentansprüche.

Es hat sich als sehr vorteilhaft herausgestellt, die Leiter platten mit Hilfe einer Bohrmilch naß zu bohren, die minde stens ein Aminocarboxylat der allgemeinen Formel I oder II oder mindestens ein Betain der allgemeinen Formel III enthält:

worin
R₁ = H, -(CH₂)_n-COOR₂, -(CH₂)_n-CH₂OH;
R₂ = H, Metall, niederes Alkyl, Phenyl;
R₃ = geradkettiger oder verzweigter Alkyl- oder Alkenylrest mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen oder eine mit R₁ am Stickstoff atom substituierte Alkylaminoalkylgruppe mit in Summe 8 bis 25 Kohlenstoffatomen und
n = 0-5
bedeuten,
oder

worin
R₁, R₂, R₃ die o. g. genannten Bedeutungen haben, oder

worin
R₁, R₂, R₃ die in Anspruch 1 genannten Bedeutungen haben und X= OH, Cl, Br oder J bedeuten.

Als R₁ der allgemeinen Formeln I, II und III haben sich Wasserstoff oder Alkylcarboxylate mit bis zu 5 Kohlenstoff atomen im Alkylrest herausgestellt.

Als R₂ der allgemeinen Formeln I, II und III haben sich Wasserstoff, Metalle, niedrige Alkyl- oder Phenylreste gezeigt. Als Metalle können in der Regel sämtliche zur Salzbildung befähigte Metalle verwendet werden. Als besonders geeignet sind jedoch die Metalle Natrium, Kalium, Magnesium und Barium zu nennen. Es ist aber auch möglich, daß anstelle des Metalls ein gegebenenfalls mit Alkylresten substituiertes Ammonium-Ion vorhanden ist. Als niedrige Alkylreste sind der Methyl-, Äthyl-, Propyl- und Butylrest zu nennen.

Als R₃ in den allgemeinen Formeln I, II und III finden gerad kettige oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylreste mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen oder eine durch ein Stickstoffatom unter brochene Alkylaminoalkylkette mit in Summe von 8 bis 25 Kohlenstoffatomen Anwendung. Daß in der Kette enthaltene Stickstoffatom kann gegebenenfalls mit dem Rest R₁, in der aufgeführten Bedeutung, substituiert sein.

Die Verbindungen der allgemeinen Formeln I, II oder III sind literaturbekannte Verbindungen und finden bevorzugt als Zusatzstoffe von kosmetischen Erzeugnissen Anwendung. Es ist bekannt, daß diese besonders hautfreundlich sind. Als beson ders geeignet ist das Kokosiminodipropionat, Halbnatriumsalz (Ampholak®) und die Verbindungen der allgemeinen Formel IV-VI zu nennen:

Die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen als Inhalts stoffe von Bohrmilch führt ebenfalls zu den vorteilhaften Eigenschaften, wie diese aus dem Kosmetikbereich bekannt sind. Dadurch, daß in der Bohrmilch kein aktives Amin enthalten ist, sind Hautausschläge bei den Bedienern der Bohrmaschinen zum Bohren der Leiterplatten nicht mehr aufgetreten.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen können jeweils allein oder im Gemisch mehrerer erfindungsgemäßer Verbindungen oder im Gemisch mit Lösungsmitteln als Bohrmilch verwendet werden. Als geeignete Lösungsmittel sind Wasser, Alkohole, Ketone oder Ester zu nennen. Als bevorzugte Alkohole sind besonders Methanol, Äthanol, Propanol oder Isopropanol zu nennen.

Des weiteren können der Bohrmilch beliebige, bekannte Zusatz stoffe hinzugefügt werden, um eine Milch mit der gewünschten Viskosität zu erhalten.

Claims

1. Verwendung von mindestens einem Aminocarboxylat der allgemeinen Formel I worin
R₁ = H, -(CH₂)_n-COOR₂, -(CH₂)_n-CH₂OH;
R₂ = H, Metall, niederes Alkyl, Phenyl;
R₃ = geradkettiger oder verzweigter Alkyl- oder Alkenylrest mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen oder eine mit R₁ am Stickstoff atom substituierte Alkylaminoalkylgruppe mit in Summe 8 bis 25 Kohlenstoffatomen und
n = 0-5
bedeuten,
als Inhaltsstoff von Bohrmilch.

2. Verwendung von mindestens einem Aminocarboxylat der allgemeinen Formel II worin
R₁, R₂, R₃ die in Anspruch 1 genannten Bedeutungen haben, als Inhaltsstoff von Bohrmilch.

3. Verwendung von mindestens einem Betain der allgemeinen Formel III worin
R₁, R₂, R₃ die in Anspruch 1 genannten Bedeutungen haben und X = OH, Cl, Br oder J bedeuten, als Inhaltsstoffe von Bohrmilch.