DE4125186A1 - Biokatalysator sowie verfahren und vorrichtung zu seiner herstellung - Google Patents
Biokatalysator sowie verfahren und vorrichtung zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Biokatalysator mit immobilisierten Mikroorganismen
oder Enzymen, die nach einer Geleinschlußmethode in eine Polymermatrix einge
lagert sind sowie Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung desselben.
Die Immobilisierung von Mikroorganismen durch Kultivierung auf verfestigten
Nährlösungen (Agar-Nährböden) gehört schon seit 1882 (Robert Koch) zu den
Standardtechniken im mikrobiologischen Laboratorium. Davon ausgehend wurden
in der Vergangenheit zahlreiche natürliche und synthetische Polymere auf ihre
Eignung hin überprüft, Enzyme oder Mikroorganismen zu fixieren. Die Immobilisie
rung verspricht eine Reihe von Vorteilen. Dazu gehören die Möglichkeit zur Rück
haltung und wiederholten Verwendung der vergleichsweise teuren Biomasse
sowie der Schutz empfindlicher Enzyme oder Organismen vor schädlichen Einwir
kungen (kurzzeitige Änderungen der Substratzusammensetzung, Temperatur
sprünge oder ähnliches). Im Vergleich zu anderen Immobilisierungsverfahren wie
etwa der kovalenten Bindung oder der chemischen Quervernetzung ("cross
linking") gilt die Geleinschlußmethode als sehr schonend.
Eine umfangreiche Auflistung von Substanzen, die als Gelbildner in Frage kom
men, sowie zahlreicher Mikroorganismen oder Enzyme, die darin eingeschlossen
werden können, findet sich in der DE-PS 27 28 622.
In dieser Schrift wie auch in den meisten Veröffentlichungen zum Thema Immobili
sierung wird gern darauf hingewiesen, daß sich die betreffenden Gele in praktisch
jeder beliebigen Form verfestigen lassen. Gleichwohl werden in konkreten Be
schreibungen ausschließlich partikuläre Systeme erwähnt, die aus einfachen geo
metrischen Körpern wie Kugeln, Quadern oder Säulen in ihren verschiedenen Er
scheinungsformen (Längenverhältnissen) wie Platten, Filmen, Stäbchen oder Fä
den bestehen. Die am weitesten verbreitete Gestalt ist die Kugelform (W. Hart
meier: "Immobilized Biocatalysts", Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York,
1988, Seite 36). Diese Beobachtung ist Ausdruck der Tatsache, daß die Immobili
sierungstechnik mittels Geleinschluß nahezu ausschließlich im Labor, bestenfalls
im Technikum praktiziert wird; industrielle Anwendungen in nennenswertem Um
fang sind bisher nicht bekannt geworden. Ein wesentlicher Grund dafür, daß der
Geleinschlußmethode der Durchbruch bisher versagt geblieben ist, dürfte darin
liegen, daß selbst Fachleute bei der Umsetzung der Immobilisierungstechnik
offensichtlich nur an solche Raumformen denken, wie sie im Labor mit den dort
üblicherweise vorzufindenden Gegenständen wie z. B. Spritzen und Kanülen etc.
leicht herstellbar sind. Diese Beschränkung auf die bevorzugte Kugelgeometrie
wird aus der DE-OS 33 39 764 beispielhaft deutlich, in der eine vergleichsweise
aufwendige Vorrichtung zur Herstellung von Biokatalysatorperlen beschrieben
wird. Derartige Geräte haben jedoch keine beachtliche Verbreitung gefunden.
Schließlich ist bisher auch kein Industriebetrieb hervorgetreten, der sich darauf
spezialisiert hätte, Enzyme oder Mikroorganismen in immobilisierter Form anzu
bieten, bei deren Herstellung eine der Geleinschlußmethoden zum Einsatz gekom
men wäre.
Erhebliche Nachteile der bisher bekannten Ausführungsformen von Immobilisaten
(Pellets), die nach einer der Geleinschlußmethoden hergestellt wurden, bestehen
zum einen darin, daß der Dichteunterschied zwischen Gelpellet und dem substrat
haltigen Medium in der Regel zu gering ist, als daß solche Pellets in einem an
sich vorteilhaften Wirbelschichtreaktor eingesetzt werden könnten. Verfahrens
technisch gesehen bleibt in diesem Fall zwar noch der Fest- oder Packbettbetrieb
einer Schüttung von Pellets übrig, wie er in Laborapparaturen mit immobilisierten
Mikroorganismen häufig anzutreffen ist. Eine Maßstabsvergrößerung dieses Prin
zips scheitert jedoch zumeist wegen der Gefahr, daß die Pellets unter der Last
ihres Eigengewichts deformiert werden können, an der vergleichsweise geringen
mechanischen Stabilität der Gelpellets sowie an der häufig ungleichmäßigen
Reaktionsdichteverteilung infolge der Ausbildung von Zonen verminderter Durch
strömung und der damit verbundenen geringeren Effektivität des Reaktors. Dane
ben erweist sich die erforderliche Rückhaltung der Pellets insbesondere dann als
schwierig, wenn das Medium außer den löslichen Bestandteilen noch Feststoffe
enthält. Dies kann zur Verstopfung der Rückhalteeinrichtungen führen. Enthält das
Medium darüber hinaus auch Feststoffe, deren Abmessungen größer sind als die
der Pellets, so ist die Rückhaltung der Pellets praktisch sogar unmöglich.
Weiterhin erscheint die Massenproduktion kugelförmiger, 2 bis 4 mm großer Pel
lets schwierig, denn solche Pellets werden üblicherweise durch Eintropfen der
Polymerlösung in die Vernetzerlösung gewonnen, wobei vielfach Ungleichmäßig
keiten von Größe und Form sowie Probleme durch Klumpenbildungen oder
Düsenverstopfungen auftreten können. Weil dieser Prozeß auch bei einer sehr
großen Zahl von Einzeldüsen eine beträchtliche Zeit in Anspruch nimmt, besteht
die Gefahr, daß die in der Polymerlösung suspendierten Zellen oder Enzyme
durch die zur Verflüssigung der Lösung notwendigerweise erhöhte Temperatur
geschädigt werden. Zwar ließen sich die Zellen auch unmittelbar vor dem Eintritt
in das Düsensystem kontinuierlich beimischen, jedoch könnte eine solches Vorge
hen leicht zu einer ungleichmäßigen Verteilung der Biomasse auf die einzelnen
Pellets führen. Schließlich wirft der angestrebte industrielle Einsatz insbesondere
auch hinsichtlich der Gebrauchstüchtigkeit derartiger empfindlicher Systeme in
der Praxis erhebliche Probleme auf. Eine industrielle Anwendung immobilisierter
Mikroorganismen oder Enzyme bei der Be- und Verarbeitung von vergleichsweise
preiswerten Massengütern wie Lebensmitteln oder chemischen Grundstoffen ist
jedoch nur denkbar, wenn die einzusetzenden Bio-Katalysatoren annähernd so
einfach zu behandeln sind wie andere Anlagenteile oder Maschinen, so daß auch
weniger gut ausgebildete oder nur angelernte Kräfte in der Lage sind, damit
umzugehen.
Daher bestand die Aufgabe, einen Biokatalysator mit immobilisierten Mikro
organismen oder Enzymen, die nach einer Geleinschlußmethode in eine Polymer
matrix eingelagert sind, sowie Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung des
selben zu schaffen, bei dem die die Mikroorganismen oder Enzyme enthaltende
Polymermatrix zwar über eine ausreichend große Phasengrenze zu dem substrat
haltigen Medium verfügt, aber durch ihre Formgebung bereits eine gewisse Form
stabilität aufweist, so daß dieses Produkt in einer festen Umhüllung, die mit geeig
neten Anschlüssen versehen ist, nach Art eines Austauschmoduls in einer ver
fahrenstechnischen Anlage betrieben und bei Bedarf gegen einen neuen Modul
ausgewechselt werden kann. Darüber hinaus sollte dieser Biokatalysator leicht
herstellbar sein, wobei es vorteilhaft erscheint, wenn das Gefäß, in welchem die
ser Katalysator hergestellt wurde, oder zumindest wesentliche Teile davon, zu
gleich als Behälter für die Aufbewahrung, den Transport und den späteren Betrieb
des Biokatalysators verwendet werden könnten.
Diese Aufgabe wurde für einen Biokatalysator mit immobilisierten Mikroorganis
men oder Enzymen, die nach einer Geleinschlußmethode in eine Polymermatrix
eingelagert sind, dadurch gelöst, daß die die Enzyme oder Mikroorganismen ent
haltende Polymermatrix als vergleichsweise großer Block ausgebildet ist, der eine
Mehrzahl von Bohrungen, Kanälen oder sonstigen offenporigen Hohlräumen auf
weist, durch die der blockförmige Katalysator von einem substrathaltigen Medium
durchströmt werden kann.
Für die Herstellung eines so beschaffenen Polymerblocks kommen zahlreiche
Verfahren in Betracht, die auf anderen Gebieten der Technik für andere Produkte
zum Teil schon bekannt sind. Beispielsweise wäre ein modifiziertes Stranggußver
fahren denkbar, dessen Grundprinzip bei der Herstellung von Halbzeugen aus
Metall, bei der Erzeugung von Mehrkomponenten-Eiscreme oder auch zur Pro
duktion von keramischen Hohlkörpern verwandt wird. Den Erfordernissen hin
sichtlich der zu erzielenden Raumform am nächsten kommt sicherlich die Herstel
lung von keramischen Wabenkörpern für die katalytische Abgasreinigung, bei
spielsweise in Kraftfahrzeugen. Hierbei handelt es sich um eine keramische Hohl
form mit zahlreichen feinen Kanälen, deren Oberfläche später mit katalytisch akti
ven Substanzen ausgerüstet wird. Die Herstellung geschieht in der Weise, daß die
teigige Ausgangsmasse durch eine hierfür besonders ausgestaltete Düsenplatte
gepreßt, in die gewünschte Längen geschnitten, anschließend getrocknet und
durch Brennen gehärtet wird. Zur Übertragung dieses Prinzips auf die Herstellung
des erfindungsgemäßen Biokatalysators wäre aber gleichzeitig mit der Formge
bung durch die spezielle Spritzdüse noch eine - zumindest provisorische - Härtung
des Polymers sicherzustellen. Im Falle der thermoplastischen Polymere wäre also
noch im Bereich der Formgebungszone -ähnlich dem Stranggießen von Metallen
bzw. der Speiseeiskonfektionierung- eine Kühleinrichtung vorzusehen.
Eine andere Möglichkeit, einen erfindungsgemäßen Biokatalysator zu erhalten,
besteht darin, eine Mehrzahl von gleichen, ein- oder beidseitig mit durchgehen
den Längsnuten oder ähnlichen Vertiefungen ausgestattete Polymerplatten zu
gießen und nach dem Verfestigen so zu stapeln, daß die Nuten zusammen mit
der Fläche der nächstliegenden Platte die zur Durchströmung erforderlichen
Kanäle bilden.
Weil das erstgenannte Verfahren jedoch hohe Anforderungen an das gezielte Ein
stellen und Kontrollieren der Fließ- und Kühlbedingungen stellt und ebenso wie
beim erwähnten "Stapelverfahren" ein vermehrter Aufwand für ein dichtes Einfas
sen des Biokatalysators in ein festes Behältnis nötig ist, wird der Herstellung des
erfindungsgemäßen Biokatalysators nach dem in den Ansprüchen beschriebenen
Verfahren unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine größere
Erfolgschance eingeräumt.
Die Erfindung wird an Hand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine dreidimensionale Skizze des biokatalytischen Wabenkörpers,
beispielhaft mit quadratischen Querschnitten gezeichnet,
Fig. 2a, b eine einzelne biokatalytische Platte, sowie einen aus mehreren
solcher Platten zusammengesetzten Wabenkörper im Querschnitt,
Fig. 3a, b, c die wesentlichen Bauteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung in drei
"Momentaufnahmen" aus dem Ablauf des Herstellungsverfahrens.
Ein erfindungsgemäßer Biokatalysator wurde dadurch erhalten, daß eine wäßrige
Lösung von 3% (w/w) kappa-Carrageenan (Fa. Sigma Chemie, Deisenhofen)
nach Erwärmen auf etwa 65°C glattgerührt, nach Abkühlen auf ca. 45°C mit ei
ner Bakteriensuspension versetzt und schließlich in eine besondere Hohlform ge
gossen wurde. Bei der Gußform handelte es sich um ein zylindrisches Rohr (9),
welches mit Deckeln an beiden Enden verschlossen werden konnte. Diese Deckel
waren mit zahlreichen, jeweils paarweise fluchtenden Bohrungen (6) versehen, so
daß eine entsprechende Zahl von genau passenden Stangen (4) als Verdränger
kerne vorübergehend in die Gußform eingebracht werden konnte. Der zylindri
sche Mantel (9) diente später als feste Umhüllung für den bakterienhaltigen Gel
körper. Nach dem Erkalten des Gels wurden die Stangen herausgezogen und die
mit den Bohrungen versehenen Deckel durch solche ersetzt (7), bei denen die
Innenseiten so gestaltet waren, daß dadurch Hohlräume entstanden, die als Ver
teiler bzw. Sammler dienen, und darüber hinaus auch eine formschlüssige Fixie
rung und Abdichtung des bakterienhaltigen Gelkörpers zwischen beiden Deckeln
ermöglicht wurde. Zur abschließenden ionotropen Verfestigung des Gels sowie
zum Abspülen überschüssiger freier Mikroorganismen von der Oberfläche wurde
der Biokatalysator noch mindestens für eine Stunde mit einer wäßrigen Kalium
chloridlösung (2% w/w) durchströmt. Danach war der Biokatalysator für den Ein
satz bereit und konnte in einem Bioprozeßkreislauf angeschlossen werden.
Im Laborexperiment erfolgte die primäre Verfestigung dadurch, daß die gesamte
Gußform in einer Packung aus Eisbrocken in einem Kühlschrank gelagert wurde.
In der Regel kommt es nämlich darauf an, die thermische Belastung der empfind
lichen Mikroorganismen oder Enzyme so gering wie möglich zu halten. Deshalb
wäre bei der Anwendung in größerem Maßstab dafür zu sorgen, daß die Polymer
lösung möglichst rasch nach dem Vermischen mit den Mikroorganismen verarbei
tet wird und daß die Temperatur so schnell wie möglich abgesenkt wird. Diese
wesentliche Forderung wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung in nicht zu
übertreffender Weise dadurch erfüllt, daß die gesamte zu verarbeitende Polymer
menge nahezu schlagartig in die gewünschte Form gebracht werden kann,
während beispielsweise beim Tropfenverfahren die biomassehaltige Polymer
suspension zwangsläufig über einen wesentlich längeren Zeitraum hinweg bei
erhöhten Temperaturen gehalten werden muß. Damit die Temperatur im Innern
des gegossenen Polymerblocks rasch abgesenkt werden kann, ist es vorteilhaft,
die Verdrängerkerne als Rohre auszuführen, so daß diese auf geeignete Weise
von innen gekühlt werden können. Ebenso bietet es sich an, auch den äußeren
Mantel der Gußform zu kühlen.
Je nach der verwendeten Gelart, der Konzentration der Vernetzerionen und evtl.
weiteren Einflüssen ist damit zu rechnen, daß der Gelkörper nach der Verfesti
gung einen geringeren Raum einnimmt als das Volumen der Hohlform. Daher
übernimmt die Fixierung des Gelkörpers zwischen den beiden Deckeln auch eine
gewisse Dichtungsfunktion, damit Kurzschlußströme durch den ggf. entstandenen
Spalt zwischen Gelkörper und der Innenwand des Rohrmantels vermieden
werden.
Es ist bekannt, daß eine partielle Trocknung der Gele zu einer Erhöhung der me
chanischen Festigkeit führt. Weil dieser Wasserentzug nicht vollständig reversibel
ist, bleibt das Volumen auch der wiederbefeuchteten Gelkörper kleiner als unmit
telbar nach der Erzeugung. Obwohl eine solche Festigkeitserhöhung bei dem er
findungsgemäßen Biokatalysator nicht unbedingt erforderlich ist, wären dennoch
Anwendungen denkbar, bei denen eine solche Trocknung, beispielsweise zur
Lagerung unter einer verminderten Wasseraktivität denkbar. In solchen Fällen
wäre das Behältnis zur Aufnahme des rekonstituierten Gelkörpers dem zu erwar
tenden Volumen entsprechend kleiner zu wählen.
Schließlich ist darauf hinzuweisen, daß die geschilderten Experimente nur unter
keimarmen, nicht jedoch unter sterilen Bedingungen durchgeführt wurden. Das
Kriterium einer sterilen Arbeitsweise, auch bereits bei der Herstellung des Biokata
lysators, führt aber nicht dazu, daß die beschriebene technische Lehre hinfällig
würde. Vielmehr sind lediglich spezifische Erfordernisse bei der konkreten Ausfüh
rung, beispielsweise der Materialauswahl oder der konstruktiven Gestaltung im
Detail zu beachten. So wären vorzugsweise in den Seitenteilen der Hohlform An
schlüsse (5) vorzusehen, durch welche die bakterienhaltige Polymersuspension
aus einem sterilisierbaren Vorratsbehälter in den Hohlraum gepumpt werden
könnte. Weiterhin wäre dafür zu sorgen, daß das Austauschen der beiden Seiten
teile gegen passende, sterilisierte und mit geeigneten Sterilkupplungen (8)
versehene Deckel wie im übrigen auch alle anderen Handhabungen unter anti
septischen oder sogar sterilen Bedingungen, beispielsweise in einem laminaren
Reinluftstrom oder in einer abgeschlossenen Kammer vollzogen werden.
Claims (7)
1. Biokatalysator mit immobilisierten Mikroorganismen oder Enzymen, die
nach einer Geleinschlußmethode in eine Polymermatrix eingelagert sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die die Enzyme oder Mikroorganismen enthaltende
Polymermatrix als vergleichsweise großer Block (1) ausgebildet ist, der eine Mehr
zahl von Bohrungen, Kanälen oder sonstigen offenporigen Hohlräumen (2) auf
weist, durch die der blockförmige Katalysator von einem substrathaltigen Medium
durchströmt werden kann (vgl. Fig. 1).
2. Biokatalysator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der ein offenes Porensystem aufweisende Polymer
block aus über- bzw. nebeneinander geschichteten ein- oder beidseitig profilierten
Polymerplatten (3) besteht (vgl. Fig. 2).
3. Biokatalysator nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der ein offenes Porensystem aufweisende, ggf. aus
mehreren Schichten aufgebaute Polymerblock von einer dicht anliegenden, die
mechanische Festigkeit des Polymerblocks erhöhenden sowie eine Strömung des
Substrats durch das Porensystem ermöglichenden, festen Umhüllung umgeben
ist und diese mit entsprechenden Anschlüssen ausrüstbar ist, so daß der Biokata
lysator auf einfache Weise z. B. in eine Rohrleitung integriert werden kann.
4. Biokatalysator nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von Biokatalysatoren der beschrie
benen Art, gegebenenfalls mit unterschiedlichen katalytischen Eigenschaften, pa
rallel oder in Reihe zu einem Bündel von Biokatalysatoren zusammenschaltbar
sind.
5. Biokatalysator nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Porensystem des Polymerblocks während der
Lagerung oder des Transports des Biokatalysators mit einem für die biologische
bzw. biochemische Stabilität der immobilisierten Mikroorganismen oder Enzyme
vorteilhaften Medium gefüllt ist.
6. Verfahren zur Herstellung von Biokatalysatoren mit immobilisierten Mikro
organismen oder Enzymen, die nach einer Geleinschlußmethode in eine
Polymermatrix eingelagert sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die die Enzyme oder Mikroorganismen enthaltende,
durch Temperaturänderung oder auf andere Weise zu verfestigende Polymerlö
sung vorzugsweise durch Spritzgießen in eine zur Erhöhung der inneren Oberflä
che eine Mehrzahl von sich in axialer Richtung, vorzugsweise parallel erstrecken
den, die gesamte Gußform durchmessenden Verdrängerkernen aufweisende pris
matische, vorzugsweise zylindrische Hohlform gedrückt und anschließend ver
festigt wird,
daß der auf diese oder andere Art, beispielsweise durch Stranggießen, Kokil
lengießen mit anschließendem Bohren oder Schneiden oder Über- bzw. Neben
einanderschichten von profilierten, bioaktiven Polymerplatten erzeugte biokatalyti
sche Wabenkörper unter sterilen oder antiseptischen Bedingungen in eine seine
äußere Kontur dicht umschließende feste Umhüllung, vorzugsweise in den bereits
bei der Formgebung verwendeten Behälter, alternativ nach partieller Trocknung
und bei Bedarf teilweiser Wiederbefeuchtung in einen entsprechend kleineren
Behälter verbracht bzw. darin belassen wird, so daß dieser mit geeigneten Rohr
anschlüssen ausrüstbare Behälter, bei Bedarf nach Auffüllen der den Wabenkör
per durchziehenden Hohlräume oder Bohrungen mit einer für das Wachstum oder
die Stabilisierung der den Gelkörper enthaltenden Mikroorganismen oder Enzyme
vorteilhaften Nähr- oder Konservierungslösung, gegebenenfalls in Kombination
mit einer geeigneten thermischen Behandlung eine materialgerechte Konfektionie
rung und Lagerung von biokatalytisch aktivem Material ermöglicht, und daß
schließlich einzelne solcherart oder auf andere Weise geschaffene bioaktive
Behälter bei Bedarf zusammen mit weiteren gleichartigen Behältern zu
Aggregaten von einzelnen Biokatalysatoren zusammenschließbar sind.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 6 bzw. zur
Herstellung eines Biokatalysators nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von vorzugsweise rohrförmigen, als
Wärmetauscher ausrüstbaren Verdrängerkernen (4) vorübergehend in eine tem
perierbare, dicht verschließbare, jedoch an ihren Stirnseiten mit geeigneten Zu-
und Abflüssen (5) sowie Bohrungen (6) für den Durchtritt bzw. zur Aufnahme der
Verdrängerkerne versehene Hohlform geschoben werden können, von wo aus
sie nach dem Erhärten der zwischenzeitlich in die Hohlform eingebrachten, die
Mikroorganismen oder Enzyme enthaltenden Polymerlösung wieder herausgezo
gen werden können,
daß die Stirnseiten der Hohlform durch passende, den Gelkörper zusätzlich
fixierende und abdichtende Deckel (7) ersetzt werden können, die einen oder
mehrere geeignete, vorzugsweise in steriltechnischer Hinsicht günstig gestaltete
Anschlüsse (8) aufweisen,
während der Mantel (9) der genannten Hohlform als austauschbares Teil dieser
Vorrichtung ausgebildet ist, damit dieser zusammen mit den passenden Deckeln
zugleich als feste Umhüllung dienen kann, in welcher der hergestellte Poly
merblock zunächst aufbewahrt und später betrieben werden kann (vgl. Fig.
3a bis 3c).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914125186 DE4125186A1 (de) | 1991-07-30 | 1991-07-30 | Biokatalysator sowie verfahren und vorrichtung zu seiner herstellung |
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DE19914125186 DE4125186A1 (de) | 1991-07-30 | 1991-07-30 | Biokatalysator sowie verfahren und vorrichtung zu seiner herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4125186A1 true DE4125186A1 (de) | 1993-02-04 |
Family
ID=6437307
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914125186 Withdrawn DE4125186A1 (de) | 1991-07-30 | 1991-07-30 | Biokatalysator sowie verfahren und vorrichtung zu seiner herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4125186A1 (de) |
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- 1991-07-30 DE DE19914125186 patent/DE4125186A1/de not_active Withdrawn
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