DE4124331A1 - Verfahren und vorrichtung zur adsorptiven reinigung von pflanzlichen und/oder mineralischen oelen und fetten - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur adsorptiven reinigung von pflanzlichen und/oder mineralischen oelen und fettenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur adsorptiven
Reinigung von pflanzlichen und/oder mineralischen
Ölen und Fetten in einem mehrstufigen Gegenstromprozeß.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Verfahren zur adsorptiven Reinigung von Ölen und Fetten
sind seit langem bekannt. Beispiele sind etwa die
Gewinnung und Reinigung von Ölen zur Lebensmittelher
stellung, insbesondere mittels Bleicherde oder Aktivkoh
le. Diese Verfahren laufen so ab, daß ein Adsorbens
mit dem zu reinigenden Öl kontaktiert wird. Das Adsorbens,
das mit vielen feinen Poren versehen ist, nimmt die
dem Öl zu entziehenden Farbstoff- und Schmutzteilchen
auf und wird nach dem Kontaktierungsvorgang wieder
aus dem Öl entfernt, das dadurch gereinigt und gebleicht
wird.
Die Reinigung wird häufig in einem Chargenprozeß diskon
tinuierlich oder nach dem Gleichstromprinzip kontinuier
lich vollzogen, d. h., Öl und frisches Adsorbens werden
kontinuierlich oder diskontinuierlich gemischt und
anschließend wieder getrennt. Dabei verfügt das ab
getrennte Adsorbens noch über freie Adsorbtionskapa
zitäten.
Wesentlich effektiver wäre es an sich, das Gegenstrom
prinzip einzusetzen. Das bedeutet, daß dem noch zu
reinigenden Öl zunächst nicht frisches Adsorbens,
sondern vielmehr ein bereits benutztes, aus einer
späteren Reinigungsstufe stammendes Adsorbens zugeführt
wird. Im Verhältnis zu dem hier noch ungereinigten
Öl besitzt es jedoch noch genügend Potential zur Aufnahme
von Schmutzteilchen. Nach dieser ersten Reinigungsstufe,
bestehend aus Kontaktierung und anschließender Trennung,
wird nun das vorgereinigte Öl in einem weiteren Gang
jetzt mit frischem Adsorbens behandelt, das in der
Lage ist, die nun noch vorhandene geringere Zahl an
Schmutz- und Farbteilchen aufzunehmen und danach noch
genügend freie Kapazität für einen zweiten Einsatz
besitzt. Dieses nun benutzte Adsorbens kann dann, wie
oben angegeben, wiederum in einem späteren Zeitpunkt
der ersten Kontaktierungsstufe zugesetzt werden, während
das nun bereits durch zwei Stufen gereinigte Öl weiter
verarbeitet werden kann.
Grundsätzlich ist es auch möglich, mehr als zwei derar
tige Trennstufen vorzusehen.
Trotz des an sich vorhandenen Vorteils wird das Gegen
stromprinzip aufgrund des erheblichen apparativen
Aufwandes in der Praxis nicht angewandt. Der Nutzen,
nämlich die Einsparung von Adsorbens, steht in keinem
Verhältnis zu dem Erfordernis der zusätzlichen mehreren
Stufen und der Gegenstromführung.
Versuche, durch geschickte Lösungen das Gegenstromprinzip
durch kontinuierliche, einfache gegeneinander strömende
feste bzw. flüssige Phasen effektiver zu machen sind,
beispielsweise aus der DD 2 38 924 A1 bekannt. Rotie
rende Flüssigkeitssäulen und auf- bzw. absteigende
schwere und leichte Phasen werden dort eingesetzt.
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, bei Kolonnen mit
rotierenden Einbauten das Zentrifugalfeld zur Verbes
serung der Trennwirkung auszunutzen. Es wird dabei
eine Fluidströmung in einer zylindrischen Röhre erzeugt,
demzufolge sich in dem Fluid dispergierte schwere
Teilchen zu beliebig langen, um die Hauptachse der
Kammer rotierenden Ringen formieren. Diese Teilchen
können Flüssigkeitsteilchen oder Feststoffteilchen
sein. Eine weitere Alternative hierzu ist aus der
CH-PS 3 82 716 bekannt.
Der Nachteil der Zentrifugalextraktion besteht in
hohen Investitions- und Betriebskosten. Der gegenläu
fige Transport von Öl und Bleicherde in dieser Kolonne
führt infolge ungenügender Stufentrennung zu einem
deutlichen Triebkraftverlust und verringert die durch
das Gegenstromprinzip möglichen maximalen Bleicherdeein
sparungen.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein gat
tungsgemäßes Verfahren und eine Vorrichtung zu seiner
Durchführung vorzuschlagen, mit denen die Effektivität
der Gegenstromprozesse verbessert werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren dadurch gelöst,
daß zumindest ein Teil des die erste Trennstufe des
mehrstufigen Prozesses verlassenden Adsorbats char
genweise oder kontinuierlich mit einer Teilmenge des
die letzte Trennstufe verlassenden gereinigten Öles
bzw. Fettes vermischt wird und daß die dadurch entstehen
de Maische einem nachgeschalteten Filter zugeführt
wird.
Diese Lösung des Problems ist für den Fachmann sehr
unerwartet, da sie ihn dazu auffordert gerade zumindest
einen Teil des frisch gereinigten und zur Weiterverar
beitung an sich bereits geeigneten Öls wieder mit
dem Adsorbat, also den am meisten mit Schmutz- und
Farbteilchen belasteten Feststoffteilchen des gesam
ten Prozesses zu vermischen und einem nachgeschalteten
Filter zuzuführen.
Gerade durch diese, auf den ersten Blick unsinnig
erscheinende, Maßnahme wird es jedoch möglich, eine
wesentliche Verbesserung und Vereinfachung in der
nach dem adsorptiven Reinigungsprozeß stets erforder
lichen Filterstufe vorzunehmen. Bisher neigten nämlich
die außerordentlich feinen Partikel dazu, die in dem
bereits durch alle Reinigungsstufen gelaufenen Öl
noch enthalten sind, sehr schnell eine undurchlässige
Filterschicht vor den Filtermembranen aufzubauen.
Es ergab sich ein schneller Druckanstieg, der die
filternde Wirkung des Kuchens herabsetzte und dazu
zwang, die Filter ständig zu wechseln.
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme finden sich nun
in dem an sich gereinigten Öl jedoch auch die verhältnis
mäßig großen Partikel des Adsorbats. Auch diese kommen
an die Filtermembran der Filterstufe zur Anlage und
verhindern, daß sich diese verstopft.
Darüber hinaus wird von einem zusätzlichen überraschenden
Effekt Gebrauch gemacht, der gezeigt hat, daß die
in dem Adsorbat aufgenommenen Schmutz- und Farbstoffe
aus dem Adsorbat fast nicht in das gereinigte Öl zurück
treten. Die Zeitdauern, in denen dieses eintritt,
sind im Verhältnis zu den sonstigen Kontaktzeiten
außerordentlich groß, so daß es vertretbar ist, das
Adsorbat wieder dem gereinigten Öl zuzusetzen.
In einer bevorzugten Ausführungsform geschieht dieses
Zusetzen nur zu einem Teil des gereinigten Öls. Die
sich bildende Maische wird dem Filter nicht kontinuier
lich, sondern chargen- oder schubweise zugeführt,
und zwar gerade zum Anschwemmen, nachdem ein neuer
bzw. gereinigter Filter zum Einsatz kommt. Dadurch
wird verhindert, daß gerade am Anfang sich der neue
Filter sofort mit den Feinstpartikeln zusetzt.
Die kontinuierliche Produktion gereinigten Öles im
Ausgang der Filterstufe kann dadurch gewährleistet
werden, daß das in der Anschwemmphase anfallende Trüböl
dem ungereinigten Öl vor dem mehrstufigen Gegenstrom
prozeß zurückgeführt wird.
Durch diese Maßnahme ist immer eine der beiden paralle
len Filterstufen gerade im Normalbetrieb, während
die andere gereinigt und anschließend mit der Maische
angeschwemmt wird.
Ein zusätzlicher Vorteil, der durch die Erfindung
gewährleistet wird, besteht darin, daß nun die Adsor
batfeinstpartikel des geklärten Öls zusammen mit dem
den Prozeß verlassenden Adsorbat entsorgt werden können.
Bisher war es erforderlich, die auf diese Weise an
fallenden Abfallstoffe bzw. Adsorbate getrennt aus
dem Prozeß herauszunehmen, während sie nunmehr alle
in dem Filter anfallen können. Dies erhöht die Effek
tivität des Gegenstromprozesses ganz erheblich und
macht ihn so auch wirtschaftlich. Nicht nur die Menge
des benötigten Adsorbens, sondern auch die entsprechend
anfallende Abfallmenge bzw. Adsorbatmenge wird drastisch
reduziert, da jetzt die eingangs genannten Vorteile
des Gegenstromverfahrens genutzt und so die Adsorptions
kapazität der einzelnen Adsorbensteilchen besser ausge
lastet werden kann und sie so nur in geringerer Zahl
als Abfall anfallen.
Alternativ zur Benutzung nur während des Anschwemmens
ist es auch bevorzugt, daß zwei parallel geschaltete
nachgeschaltete Filterstufen nach der letzten Trennstu
fe durchgeführt und abwechselnd abgeschaltet, gereinigt
und neu angeschwemmt werden, so daß ein kontinuier
licher Abfluß von gereinigtem Öl bzw. Fett erfolgt.
Auch hierbei besteht der Vorteil, daß die Entsorgung
der Adsorbatfeinstpartikel mit der Hauptadsorbatmenge
gemeinsam erfolgen kann.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zeich
net sich dadurch aus, daß mindestens zwei Kontaktstufen,
zwei Trennstufen und ein Mixer vorgesehen sind, daß
die Kontaktstufen und die Trennstufen nach dem Gegen
stromprinzip miteinander verbunden sind, und daß der
Feststoffausgang der ersten Trennstufe und der Flüssig
anteilausgang der zweiten Trennstufe jeweils mit dem
Eingang des Mixers verbunden sind und daß der Ausgang
des Mixers mit dem Eingang eines nachgeschalteten
Filters verbunden ist.
Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn der Feststoff
ausgang der ersten Trennstufe direkt über dem Mixer
angeordnet ist.
Ebenso bevorzugt ist es, wenn der Feststoffausgang
der zweiten Trennstufe unmittelbar über der ersten
Kontaktstufe angeordnet ist.
Die Anordnung der Ausgänge der Trennstufen unmittelbar
über den Kontaktstufen bzw. dem Mixer verhindert Ver
stopfungen, oxidativ wirkenden Luftkontakt und aufwen
dige Transportwege. Die entstehenden Feststoffe fallen
allein aufgrund der Schwerkraft unmittelbar aus der
Trennstufe, etwa dem Dekanter, in den Mixer bzw. die
nächste Kontaktstufe. Dieses erhöht die Effektivität
des gesamten Prozesses zusätzlich und verringert vor
allem die apparativen Kosten.
Ein solcher Aufbau wird auch möglich, da gerade die
gemischten, flüssig/festen Phasen nun erforderlichenfalls
aufwärts transportiert werden können, da dies bei
diesen möglich ist.
Besonders bewährt hat sich das Verfahren bei dunklen,
stark mit Schleimstoffen und Seifen belasteten Aus
gangsölen sowie Ölen, bei denen nach der Bleichung
keine niedrigen Endfarbwerte gefordert werden. Dies
wäre etwa für die Bleichung vor der physikalischen
Raffination der Fall.
Die Trennstufen werden bevorzugt durch Dekanter, Hydro
zyklone oder Separatoren gebildet. Dekanter haben
sich bei ersten Testversuchen als besonders geeignet
und zuverlässig erwiesen; mit Hydrozyklonen kann unter
Umständen eine noch erhöhte Effektivität erreicht
werden.
Im folgenden werden anhand der Zeichnung zwei Ausfüh
rungsbeispiele der Erfindung im einzelnen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 Eine schematische Darstellung einer ersten
Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchfüh
rung des Verfahrens; und
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer zweiten
Ausführungsform zur Durchführung einer anderen
Alternative des Verfahrens.
In beiden Ausführungsformen ist eine zweistufige adsorp
tive Reinigung vorgesehen; auch dreistufige Verfahren
können unter Umständen effektiv sein. Prinzipiell
besitzt das Verfahren auch bei noch mehr Stufen Vorteile,
die aber durch den hohen apparativen Aufwand wieder
verzehrt werden.
In Fig. 1 gelangt das ungereinigte Öl mittels einer
Pumpe 1 in den Wärmetauscher 2 und wird dort auf Bleich
erdetemperatur erhitzt. Das erhitzte Öl gelangt in
den Bleichapparat, die Kontaktstufe 3.
Dort wird es mit ölhaltigem Adsorbens aus einem späteren
Verfahrensschrift kontaktiert.
Kontaktzeit, Temperatur und ein gewünschtes Vakuum
in der Kontaktstufe 3, dem Bleichapparat, werden ent
sprechend der verwendeten Ölsorte optimal eingestellt.
Die die Kontaktstufe 3 verlassende Suspension wird
mittels Pumpe 4 einem Dekanter 5 zugeführt. Der Dekanter
5 trennt die Suspension in eine feste und eine flüssige
Phase. Der gewünschte Trenneffekt wird durch Regulierung
einer Trennscheibe, einer Trommeldrehzahl, einer Schnec
kendrehzahl und des Durchsatzes eingestellt (nicht
dargestellt). Der Dekanter 5 besitzt 2 Ausgänge für
die beiden ihn verlassenden Phasen.
Die feste Phase gelangt direkt durch einen senkrecht
angeordneten Fallschacht in den unter dem Dekanter
5 angeordneten Mischbehälter oder Mixer 6. Die feste
Phase wird im Mischbehälter 6 mit geklärtem Öl aus
einem späteren Verfahrensschritt auf eine leicht pumpfä
hige Suspension angemaischt. Diese Maische wird mittels
einer Pumpe 7 bzw. jeweils einem der beiden Filter
8 oder 9 zugeführt. Die Umschaltung ist nur schematisch
angedeutet. Auf diese Weise wird das jeweils eingesetzte
Filter angeschwemmt, d. h. eine Filterschicht aufgebaut.
Dabei wird vorzugsweise der gesamte Inhalt des Misch
behälters bzw. Mixers 6 dem jeweils eingesetzten Filter
8 bzw. 9 zugeführt.
Die den Dekanter, also die Trennstufe 5, verlassende
flüssige Phase, also das bereits in gewissem Maße
geklärte Öl wird in einem Wärmetauscher 16 erneut
auf Kontaktierungstemperatur erwärmt und einer Kontakt
stufe 12, wiederum einem Bleichapparat, zugeführt.
Gleichzeitig wird der Kontaktstufe 12 frisches Adsorbens
aus dem Adsorbensbehälter 11 zugeführt. Bleichtemperatur,
Adsorbensmenge, Kontaktierungstemperatur und Kontaktie
rungszeit werden entsprechend der eingesetzten Ölsorte
gewählt.
Die die zweite Kontaktstufe 12 verlassende Suspension
wird mittels einer Pumpe 13 einem Dekanter, der Trenn
stufe 14, zugeführt. In der Trennstufe 14 erfolgt
die Trennung in eine feste und eine flüssige Phase.
Trennscheibe, Trommeldrehzahl, Schneckendrehzahl und
Durchsatz werden entsprechend dem gewünschten Trenneffekt
gewählt.
Die feste Phase gelangt über einen senkrecht angeordne
ten Fallschacht direkt in den darunter befindlichen
Bleichapparat in die erste Kontaktstufe 3. Sie wird
wie oben beschrieben, hier mit dem noch ungereinigten
Öl gemischt und dann weiter verarbeitet.
Die flüssige Phase aus der Trennstufe 5 wird dagegen
in einem Wärmetauscher 15 auf die optimale Temperatur
eingestellt.
Sie oder eine Teilmenge von ihr wird nun entweder
dem Filter 8 oder 9 zur abschließenden Filterung oder
Klärung zugeführt oder bei Bedarf in den Mischbehälter
oder Mixer 6 zur Maischebildung für den Anschwemmungsvor
gang gefördert.
Die Bleichapparate bzw. Kontaktstufen 3 und 12 können
entsprechend den Erfordernissen unter Normaldruck,
Vakuum oder Schutzgas betrieben werden.
Die beschriebene Arbeitsweise gestattet es, daß Adsorbens
zweimal einzusetzen, so daß die Adsorptionskraft besser
ausgenutzt werden kann. Dadurch wird eine Adsorbensein
sparung je nach Ölsorte und Bleicherdetyp bis zu 50%
erreicht.
Das Verfahren ermöglicht es, die den Dekanter bzw.
die Trennstufe 5 verlassende feste Phase chargenweise
mit geklärtem Öl aus dem Dekanter bzw. der Trennstufe
14 zu mischen und in den Filtern 8 und 9 als Anschwemmittel
zu benutzen. Dadurch kann diese Phase der übli
chen Entölung im Filter unterzogen werden. Gleichzeitig
wird die Filterwirkung für das geklärte Öl aus dem
Dekanter bzw. der Trennstufe 14, das vor allem feine
Adsorbenspartikel enthält, erheblich verbessert.
Durch die Vermischung des mit Verunreinigungen beladenen
Adsorbens mit in einem Dekanter geklärtem und entspre
chend Ölsorte temperiertem Öl bleibt der Gleichgewichts
status des beladenen Adsorbens nahezu unverändert.
Das heißt, die Verunreinigungen desorbieren nicht
in das Öl. Der Gleichgewichtsstatus des im Filter
angeschwemmten ölhaltigen Adsorbens ändert sich durch
die Belastung mit dem gereinigen Öl nahezu nicht und
ist dazu für weitere Verunreinigungen aufnahmefähig.
Dadurch wird die Filtration der festen Phase der ersten
Stufe und der flüssigen Phase der letzten Stufe im
gleichen Filter möglich. Die feste Phase der ersten
Stufe kann im gleichen Filter auf den gewünschten
Restölgehalt durch Spezialbehandlung der Filterschicht
auf das übliche Niveau gesenkt werden.
Weiterhin ist es möglich, das an sich bekannte Gegen
stromprinzip mit geringem apparativen Aufwand anzuwenden
und hohe Einsparungen zu erreichen.
Die Anwendung des Gegenstromprinzips bei der Bleichung
pflanzlicher und mineralischer Öle und Fette wurde
unter erheblicher Bleicherdeeinsparung erreicht.
Die zweite alternative Ausführungsform sei im folgenden
zugleich mit Beispielen erörtert. Der Gesamtanlage
wird kontinuierlich mittels einer Pumpe 1 Rapsöl (Caro
tingehalt 32,3 mg/kg, Phäophetingehalt 13,8 mg/kg,
Jodfarbzahl 46) zugeführt. Während des Durchströmens
eines Wärmeübertragers bzw. Wärmetauschers 2 erfolgt
eine Erwärmung des Rapsöls auf 90°C. Vor dem Reaktions
behälter bzw. der Kontaktstufe 3 wird das Rapsöl mit
der mit Feststoff angereicherten Phase aus dem Dekanter
bzw. der Trennstufe 14 vermischt. In der Kontaktstufe
3 kontaktiert ein Rührwerk (angedeutet ist ein Motor
M) beide Phasen, so daß eine teilweise Adsorption
realisiert wird.
Das die Kontaktstufe 3 verlassende Bleicherde-Öl-Gemisch
wird in einem Dekanter bzw. einer Trennstufe 5 teilweise
getrennt. Die mit Feststoff angereicherte Phase wird
zusammen mit feststoffarmer Phase aus einer anderen
Trennstufe 14 zusammengeführt und einem Wärmetauscher
15 zugeleitet. Die feststoffarme Phase wird dem Mixer
6 zugeführt. Im Mixer 6 kommt es zur Vermischung der
dünnen Phase aus dem Dekanter bzw. der Trennstufe
5 und 7,5 kg Bleicherde pro Tonne Rapsöl aus dem Vorrats
bzw. Adsorbensbehälter 11.
Eine Pumpe 7 fördert das Bleicherde-Öl-Gemisch in
den Vakuumtrockner 17, wo das Gemisch getrocknet und
entgast wird.
Mittels einer Pumpe 13 wird die getrocknete und entgaste
Bleicherde-Öl-Suspension kontinuierlich durch die
nachgeschalteten Apparate gefördert. Ein Wärmetauscher
16 erwärmt die Suspension auf 100°C. In der zweiten
Kontaktstufe 12, einem weiteren Reaktionsbehälter,
einem weiteren Reaktionsbehälter, wird die zweite
Bleichstufe in der Weise realisiert, daß das gebleichte
Rapsöl ein Gehalt von nur 1,47 mg/kg Carotin, 1,41
mg/kg Phäophetin und Jodfarbzahl 8,5 aufweist. Wird
im Vergleich dazu Rapsöl der gleichen Ausgangsqualität
mit 7,5 kg/t Bleicherde im Chargenprozeß unter Vakuum
bedingungen (50 hPa) bei 100°C bis zur Gleichgewichts
herstellung gebleicht, dann liegen die entsprechenden
Werte für Carotin mit 1,53 mg/kg, Phäophetin mit 1,49
mg/kg und die Jodfarbzahl mit 9,6 vergleichsweise
höhe. Um mit der Chargenbleichung den gleichen Jod
farbzahlwert wie beim erfindungsgemäßen kontinuierlichen
stufenweisen Gegenstromprozeß zu erhalten, ist eine
Bleicherdemenge von 8,2 kg/t erforderlich.
Die aus dem Reaktionsbehälter, der Kontaktstufe 12
kommende Bleicherde-Rapsöl-Suspension wird mittels
Dekanter bzw. Trennstufe 14 in einem mit Feststoff
angereicherte und eine feststoffarme Phase getrennt.
Während die mit Feststoff angereicherte Phase der
vorhergehenden Bleichstufe im Reaktionsbehälter bzw.
der Trennstufe 3 zugeführt wird, verläßt die feststoff
arme Phase aus der Trennstufe 14, die mit der fest
stoffreichen Phase aus der Trennstufe 5 gemischt
wird, den Prozeß.
Claims (10)
1. Verfahren zur adsorptiven Reinigung von pflanzlichen
und/oder mineralischen Ölen und Fetten in einem
mehrstufigen Gegenstromprozeß, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil des die erste Trennstufe
(5) des mehrstufigen Prozesses verlassenden Adsorbats
chargenweise oder kontinuierlich mit einer Teilmenge
des die letzte Trennstufe (14) verlassenden gerei
nigten Öles bzw. Fettes vermischt wird und daß
die dadurch entstehende Maische einem nachgeschal
teten Filter (8, 9) zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Maische dem nachgeschalteten Filter (8,9)
jeweils nach einer Filterreinigung als Anschwemmittel
zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das in der Anschwemmphase anfallende Trüböl
dem ungereinigten Öl vor dem mehrstufigen Gegenstrom
prozeß zurückgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwei parallel geschaltete nachgeschal
tete Filterstufen (8, 9) nach der letzten Trennstufe
(14) durchgeführt und abwechselnd abgeschaltet,
gereinigt und neu angeschwemmt werden, so daß ein
kontinuierlicher Abfluß von gereinigtem Öl bzw.
Fett erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß kontinuierlich die die erste Trennstufe (15)
verlassende feste Phase mit dem gereinigten Öl
bzw. Fett der letzten Trennstufe (14) zusammengeführt
und dem nachgeschalteten Filter (8, 9) zugeführt
wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens zwei Kontaktstufen (3, 12)
zwei Trennstufen (5, 14) und ein Mixer (6) vorgesehen
sind, daß die Kontaktstufen (3, 12) und die Trenn
stufen (5, 14) nach dem Gegenstromprinzip miteinander
verbunden sind, und daß der Feststoffausgang der
ersten Trennstufe (5) und der Flüssiganteilausgang
der zweiten Trennstufe (14) jeweils mit dem Eingang
des Mixers (6) verbunden sind und daß der Ausgang
des Mixers (6) mit dem Eingang eines nachgeschalteten
Filters (8,9) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Feststoffausgang der ersten Trennstufe
(5) direkt über dem Mixer (6) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Feststoffausgang der zweiten
Trennstufe (14) unmittelbar über der ersten Kontakt
stufe (3) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei nachgeschaltete Filter
(8, 9) vorgesehen sind, die wechselweise an den
Ausgang des Mixers (6) anschließbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Trennstufen (5, 14)
Dekanter, Hydrozyklone oder Separatoren sind.
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