DE4123237C2 - Füllung für einen Zahn - Google Patents

Füllung für einen Zahn

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Description

Die Erfindung betrifft eine Füllung für einen durch Karies geschädigten Zahn, wobei hierzu auch ein Zahn gehört, der schon mit einer anderen Füllung versorgt wurde und wegen erneuter Kariesschädigung ein weiteres Mal behandelt werden muß.
Zur Beseitigung von Karies-Schäden wird der geschädigte Teil des Zahnes durch Bohren entfernt und mittels Werkzeugen mit sphärischer oder anderweitig gewölbter Oberfläche ein erweiterter Hohlraum im unteren Bereich des Bohrloches gebildet, so daß eine plastisch verformbare Masse in das Bohrloch mit dem Hohlraum ein­ gebracht werden kann und nach Aushärtung auch sicher darin gehal­ ten wird. Als Masse dienen Zemente, deren Festigkeit und Haltbar­ keit allerdings begrenzt ist, und überwiegend Amalgam. Wegen sei­ nes Quecksilbergehaltes, seiner von der Zahnfarbe abweichenden Farbe und der Möglichkeit des Entstehens elektrischer Spannungen und Ströme werden Amalgam-Füllungen häufig von Patienten abge­ lehnt. Gold-Füllungen haben zwar den Vorteil chemischer Bestän­ digkeit und werden auch trotz ihrer von den Zähnen abweichenden Farbe akzeptiert, jedoch sind Gold-Füllungen nicht nur wegen der Materialkosten teuer, sondern zusätzlich durch die Notwendigkeit, mittels Abdruck und Modell ein paßgenaues Teil mit komplizierter Form herstellen zu müssen. Eine andere und häufig gewählte Alter­ native sind Füllungen aus keramischem Material, die hinsichtlich der Farbe mit den Zähnen in Übereinstimmung gebracht werden kön­ nen und auch gute Festigkeitseigenschaften haben. Ein Nachteil besteht allerdings darin, daß die Füllung mittels Abdruck und Modell hergestellt und als geformtes Teil anschließend noch gebrannt werden muß. Dabei muß mit Schrumpfungen gerechnet wer­ den, durch die die Rand- und Paßgenauigkeit beeinträchtigt werden kann. Außerdem ist keramisches Material spröde, was bei grazilen Formen zum Abbrechen von Materialteilen führen kann, wenn eine Nachbehandlung erforderlich ist oder auch später im Mund zum Zer­ springen bei Belastung.
Aus der DE 37 43 433 C1 ist ein vorgefertigter Keramik- Formkörper zum Verfüllen einer durch Präparation bearbeiteten Kavität bekannt. Dieser Formkörper ist im wesentlichen balkenförmig gestaltet und weist in seinem oberen Bereich über seiner gesamten Länge schwalbenschwanzförmige Erweiterungen auf, die an der oberen Fläche des Körpers eine Fissur bildend stumpfwinklig zusammenstoßen. Durch Einsetzen dieses Füllkörpers in die Kavität wird der dort verbleibende, mit plastischem Füllungsmaterial, wie Amalgam, auszufüllende Raum verringert.
In der gattungsgemäßen DE 36 20 542 A1 sind ebenfalls Keramik-Form­ körper offenbart, durch deren Einsatz die Materialmenge des plastischen Füllungsmaterials deutlich verringert werden soll. Unter anderem wird auch die Verwendung eines rotationssymmetrischen Kera­ mik-Formkörpers vorgeschlagen.
Bei diesen beiden Lösungen kommen weiterhin plastische Füllungsmaterialien zum Einsatz, so daß die eingangs erwähnten Nachteile hinsichtlich Paßgenauigkeit und Belastbarkeit auch hier vorliegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zahnfüllung zu schaffen, die einfach herstellbar ist, die eine hohe Paß­ genauigkeit besitzt und eine hohe Belastbarkeit aufweist.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Keramik-Körper mit leicht konischer äußerer Randfläche gestaltet ist sowie vorgegebene Abmessungen aufweist, und zum Einsetzen in eine ent­ sprechend bemessene konische Bohrung des Zahnes bestimmt ist.
Durch die Erfindung ist es für den Zahnarzt möglich, Keramikkörper mit unterschiedlichen aber genauen Durchmessern und Längen auf Lager zu halten oder je nach Anforderung vom Dentalhandel zu beziehen, und diese dann in Präzisionsbohrungen einzusetzen. Das Problem der Schrumpfung tritt dabei nicht auf, da die keramischen Körper nach dem Brennen mechanisch auf ihre genauen Maße bearbeitet worden sind. Die Vorarbeit an dem Zahn erfordert nicht mehr Zeitaufwand als bei dem üblichen Verfahren, und es besteht der Vorteil, daß im Gegensatz zu den bisherigen keramischen Füllungen die Behandlung in einer Sitzung abgeschlossen werden kann. Allenfalls können noch Nachschleifarbeiten anfallen, um die Oberfläche der Füllung an die umliegende Zahnoberfläche anzupassen.
Durch die leichte Konizität des Keramik-Körpers, die zwischen 92° und 110° liegen kann und vorzugsweise 97° beträgt, ergibt sich eine hohe Randgenauigkeit bei der eingesetzten Füllung, so daß Hohlräume und Spalte, die erneut Anlaß zu Karies- Schäden geben können, vermieden werden können.
Vorzugsweise ist im Boden des Keramikkörpers eine Nut vorgesehen, die an der Stelle des maximalen Durchmessers ange­ bracht werden kann und zweckmäßigerweise noch in die äußere Rand­ fläche des Keramikkörpers verlängert ist. Hierdurch wird sicher­ gestellt, daß überschüssige Klebemasse aufgenommen wird und die konischen Flächen von Keramikkörper und Bohrung im Zahn in bündi­ gen Kontakt miteinander gelangen. Ferner wird dadurch eine Sta­ bilisierung gegen Druckkräfte bewirkt.
Als ergänzende Maßnahme kann die untere Kante des Kera­ mikkörpers abgerundet werden. Hierdurch wird die Einpassung er­ leichtert.
Gegebenenfalls kann auch noch die Oberfläche des Kera­ mikkörpers bei der Herstellung profiliert werden, um eine An­ passung an die spätere Nachbarschaft der Zahnoberfläche zu ermög­ lichen und die Nachschleifarbeit zu vermindern.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung stellt dar:
Fig. 1a eine Füllung in Seitenansicht;
Fig. 1b die Füllung in Unteransicht;
Fig. 1c einen Schnitt entlang der Linie A-A in Fig. 1a;
Fig. 2 eine Füllung mit anders geformter Oberfläche wie in Fig. 1a;
Fig. 3 einen Backenzahn mit Bohrung zum Ent­ fernen der Karies;
Fig. 4 den Backenzahn von Fig. 3 mit der Präzisionsbohrung vor dem Einsetzen der Füllung und
Fig. 5 eine Draufsicht auf zwei benachbarte Backenzähne mit approximaler Doppel­ karies.
Die in Fig. 1 dargestellte Füllung besteht aus einem vorgefertigten Keramikkörper 1, dessen Oberfläche 2 profiliert ist und in der Form etwa dem Zentralbereich oder dem approximalen Randbereich der Fissuren eines Backenzahns entspricht. Die Sei­ tenfläche 3 des Keramikkörpers ist leicht konisch ausgebildet, der Konuswinkel α liegt zwischen 92° und 110° und beträgt vor­ zugsweise 97°. Im Boden des Keramikkörpers 1 ist am Ort des größ­ ten Durchmessers eine Nut 4 angebracht, die nach oben in die Sei­ tenfläche 3 verlängert ist. Ferner ist die untere Kante des Kera­ mikkörpers 1 leicht abgerundet. Diese Abrundung und die Nut 4 dienen zur Aufnahme von überschüssigem Klebermaterial, wenn der Keramikkörper 1 in eine vorbereitete Präzisionsbohrung im Zahn eingesetzt wird.
Fig. 2 zeigt einen Keramikkörper, dessen Oberfläche leicht ballig ausgebildet ist und der verwendet wird, wenn die Karies sich am Zahnhals befindet.
Die Keramikkörper können mit unterschiedlicher Höhe, unterschiedlichem Durchmesser und unterschiedlichem Oberflächen­ profil vorgefertigt werden, so daß sie dann je nach Größe und Ort der Karies ausgewählt werden können.
Um nach Feststellung einer Karies die Füllung einsetzen zu können, werden zur Vorbereitung folgende Schritte ausgeführt. Gegebenenfalls nach einer Röntgenaufnahme zur Darstellung der Karies und Ausschleifen der angrenzenden Fissuren zur Verhinde­ rung von Nachbarschafts-Karies wird die Karies mit den üblichen rotierenden Schleif- bzw. Bohrwerkzeugen entfernt, wobei gemäß Fig. 3 unterhalb einer möglichst klein zu haltenden runden okklu­ salen Öffnung 5 ein erweiterter Hohlraum 6 geschaffen wird. Dann wird die Maximaltiefe des Hohlraumes 6 und der maximale okklu­ sale Öffnungs-Durchmesser mit einem geeigneten Instrument, z. B. einem Parodontometer gemessen und eine Unterfüllung und Zement- Aufbaufüllung bis zu einer Höhe etwas oberhalb des Okklusions- Niveaus gelegt.
Anschließend wird entsprechend der vorausgegangenen Messung der passende Werkzeugsatz ausgewählt. Zunächst wird dann der Füllungs-Mittelpunkt markiert und mittels eines Drillbohrers, der einen Tiefenanschlag besitzt, eine Zentrierbohrung 7 in Rich­ tung der Zahnlängsachse hergestellt. Dann wird eine im Durchmes­ ser größere zylindrische oder konische Bohrung hergestellt, die eine geringere Tiefe als die Zentrierbohrung 7 hat, wobei ein Drillbohrer verwendet wird, der eine in die Zentrierbohrung ein­ führbare Führungsspitze und einen Tiefenanschlag besitzt. Danach ist zu prüfen, ob im Randbereich der Bohrung in einer Tiefe von mindestens 2 mm eine Schmelzwand vorhanden ist, also keine Ze­ mentreste mehr tangiert sind. Nun wird mit einem Prüfkörper Tiefe und Durchmesser der Bohrung geprüft. Im Fall einer zylindrischen Bohrung soll der zylindrische Prüfkörper über die Präparations­ grenze okklusal am höchsten Punkt nicht überstehen, am niedrig­ sten Punkt nur leicht überstehen. Gleichzeitig soll der konische Prüfkörper mit seiner Unterseite in die Bohrung greifen, muß aber okklusal unbedingt einen Überstand haben und darf auf keinen Fall ganz in der Bohrung verschwinden. Für den letzteren Fall muß der nächst größere Werkzeugsatz verwendet werden. Sollte die Bohrung noch nicht die ausreichende Tiefe haben, wird mittels eines Stirnfräsers der Boden der Bohrung vorsichtig versenkt, und durch erneutes Einsetzen der Prüfkörper werden die Maße geprüft. Falls zunächst eine zylindrische Bohrung hergestellt worden ist, wird mit einem Schneidwerkzeug mit kegelstumpfförmigem Querschnitt eine konische Präzisionsbohrung hergestellt und erneut die Prüfung der Paßgenauigkeit der Bohrung mit einem Prüfkörper geprüft. Im Anschluß daran wird der passende Keramikkörper mittels eines geeigneten Klebers in der Bohrung festgelegt. Angrenzende Fissuren können dann versiegelt werden. Zum Abschluß erfolgt das Polieren der Oberfläche.
Die erfindungsgemäße Füllung kann auch bei approximaler Doppelkaries in nicht ausgedehnter Form an zwei benachbarten Zäh­ nen zur Anwendung gelangen, wobei der größere Defekt zuerst ver­ sorgt werden soll. Wie in Fig. 5 dargestellt ist, liegt der Fül­ lungsmittelpunkt in den beiden Backenzähnen 9 und 10 jeweils um ca. 1/4 bis 1/3 Füllungsdurchmesser vom approximalen Rand entfernt, so daß die Herstellung der Bohrung 8 jeweils den Nachbarzahn tangiert. Nach Herstellung der ineinandergreifenden Bohrungen werden - wie zuvor beschrieben - die Keramikkörper nacheinander eingesetzt, wobei nach Probeeinsatz im Mund die überstehenden Rundungen mit alkohollöslichem Farbindikator markiert und anschließend mit einem Diamantschleifer gekürzt werden. Wichtig ist, daß die beiden Zentrierbohrungen einen vor­ gegebenen genauen Abstand voneinander haben. Dies kann mittels einer Lehre bewirkt werden, die in den Zwischenraum zwischen den beiden Zähnen geschoben wird und mittels zweier Ausleger die Bohrzentren vorgibt. Dann ist es auch möglich, die Keramikkörper schon nach ihrer Herstellung so zu bearbeiten, daß sie im ap­ proximalen Bereich eine Form haben, die der ursprünglichen Form der Zahnoberfläche in diesem Bereich entspricht.

Claims (6)

1. Füllung für einen durch Karies geschädigten Zahn in Form eines vorgefertigten rotationssymmetrischen Keramik-Körpers, dadurch gekennzeichnet, daß der Keramik-Körper (1) mit leicht konischer äußerer Randfläche (3) gestaltet ist, sowie vorgegebene Abmessungen aufweist, und zum Einsetzen in eine entsprechend be­ messene, konische Bohrung (8) des Zahns bestimmt ist.
2. Füllung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Konuswinkel des Keramik-Körpers (1) 92° bis 110°, vorzugsweise 97° beträgt.
3. Füllung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Boden des Keramikkörpers (1) wenigstens eine Nut (4) vorgesehen ist.
4. Füllung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (4) in die äußere Randfläche (3) des Keramik-Körpers verlängert ist.
5. Füllung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Kante des Keramik-Körpers (1) abgerundet ist.
6. Füllung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (2) des Keramik- Körpers (1) profiliert ist.
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