DE4122818C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen der Bremsen von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen der Bremsen von KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und
eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 4.
Ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung sind aus der DE 39 35 378 A1
bekannt. Um die Bremsenprüfung bei einem möglichst spannungsfreien Zustand zwi
schen den beiden gegensinnig angetriebenen Rädern zu erreichen, werden zunächst die
Antriebsleistungen der Antriebsmotore ermittelt, bei denen die Summenleistung ein Mi
nimum wird. Anschließend erfolgt bei den zu diesem Minimum ermittelten und festgehal
tenen Antriebsleistungen der beiden Antriebsmotore die Bremsenprüfung.
Auch aus der DE 25 18 850 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Prüfung der
Bremsen von Kraftfahrzeugen mit mehreren gleichzeitig angetriebenen Achsen, die me
chanisch unlösbar miteinander gekoppelt sind und bei denen zwischen die beiden Räder
einer jeden Achse Ausgleichsgetriebe geschaltet sind, bekannt. Die beiden zu prüfenden
Räder einer Achse werden auf zwei Rollenpaare eines Bremsprüfstandes aufgesetzt
und gegensinnig mit etwa gleicher Geschwindigkeit angetrieben. Beim Prüfvorgang wird
beispielsweise durch Betätigen des Bremspedals auf die zu prüfende Bremse, insbe
sondere auf die Bremse des in Vorwärtsrichtung drehenden Rades, ein Bremsdruck
ausgeübt und die von der Bremse aufgebrachte Bremskraft erfaßt. Durch unterschiedli
che Raddurchmesser und Schlupf läßt es sich nicht vermeiden, daß Verspannungen in
den Ausgleichsgetrieben, insbesondere in den Ausgleichsgetrieben, die sich an den
nicht angetriebenen Rädern abstützen, entstehen. Hierdurch wird zwangsläufig der bei
der Bremsprüfung ermittelte Bremskraftverlauf (Bremskraftkurve) beeinflußt.
Aus der DE 36 03 508 C2 ist ein Bremsenprüfstand bekannt, bei welchem während des
Prüfvorgangs die Drehgeschwindigkeit der angetriebenen Räder gleich groß gehalten
wird. Hierdurch sollen Einflüsse des Schlupfs zwischen den Laufflächen der Räder und
den Reibflächen der Rollensätze ausgeschaltet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vor
richtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei denen
die Bremsprüfung, insbesondere die Analyse der ermittelten
Bremskräfte, unbeeinflußt ist von in den Ausgleichsgetrieben
und/oder Gelenkwellen während der Bremsprüfung auftretenden
Verspannungen.
Diese Aufgabe wird beim Verfahren erfindungsgemäß durch die
im Patentanspruch 1 angegebenen kennzeichnenden Merkmale
und bei der Vorrichtung erfindungsgemäß durch die im Kenn
zeichen des Patentanspruches 4 angegebenen Merkmale gelöst.
Bei den Lastwechseln von Beschleunigung zu Abbremsung und
Abbremsung zu Beschleunigung ergeben sich, bedingt durch
das Spiel in den Ausgleichsgetrieben und den Gelenkwellen,
Zustände, bei denen keine Verspannungen in den Ausgleichs
getrieben und Gelenkwellen, die zwischen den beiden mit ent
gegengesetzten Drehrichtungen angetriebenen Rädern liegen,
auftreten. Immer dann, wenn solche spannungsfreien Zustände
auftreten, wird die Bremskraft erfaßt bzw. ausgewertet.
Man erhält somit ein Bremskraftprüfergebnis, das frei ist
von Meßwertverfälschungen, die aus Verspannungen in den
Ausgleichsgetrieben und Gelenkwellen herrühren.
Bei den beschriebenen Lastwechseln verändert sich die Dreh
winkelstellung der beiden angetriebenen Räder zueinander.
Das heißt, ein Rad wird von dem anderen überholt, da ein
Rad kurzzeitig schneller dreht. Aus diesem Drehgeschwin
digkeitsverhalten der beiden Räder lassen sich die span
nungsfreien Zustände ermitteln. Ein spannungsfreier
Zustand liegt immer dann vor, wenn sich die Differenz
zwischen den Drehzahlen der beiden gegenläufig angetriebenen
Räder ändert. Immer dann, wenn eine Änderung der Drehzahl
differenz der gegenläufig angetriebenen Räder vorliegt, wird
die Bremskraft ermittelt. Die einzelnen auf diese Weise
spannungsfrei gemessenen Bremskräfte lassen sich zu einer
durchgehenden geglätteten Bremskraftkurve verbinden, so daß
man eine verspannungsfrei gemessene Bremskraftkurve erhält.
Eine weitere Möglichkeit zur Ermittlung der spannungsfreien
Zustände besteht darin, daß man den Bremskraftverlauf
während des Wechsels zwischen positiver und negativer Ver
spannung analysiert und im Bereich der Wendepunkte den
Bremskraftverlauf für die Bestimmung der verspannungs
freien Bremskraftkurve durch Verbinden dieser Wendepunkte
zu einer geglätteten Bremskraftkurve ermittelt.
Mit einem Pedalkraft- oder Luftdruckmesser kann die Brems
wirkung der rechten Bremse mit der linken Bremse ver
glichen werden. Da in der Regel Auflaufbremsen verwendet
werden, wird die Bremskraft nur an dem in Fahrtrichtung
drehenden Rad gemessen. Die Antriebe für die Rollenpaare
werden entweder mit einem Frequenzumformer oder mit zwei
Sanftanlaufgeräten geregelt.
Die Erfindung ist beispielsweise anwendbar für die Bremsprü
fung von vierradangetriebenen Fahrzeugen sowie von Lastkraft
wagen mit Doppelachsen bzw. Mehrfachachsen für den Antrieb.
Anhand der Figuren wird die Erfindung noch näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 schematisch den mechanischen Aufbau eines Brems
prüfstandes, bei dem die Erfindung als Ausfüh
rungsbeispiel zur Anwendung kommt;
Fig. 2 ein Blockschaltbild für einen in Fig. 1 darge
stellten Bremsprüfstand mit Auswerteeinrichtung
und Drehzahl- und Drehmomentsteuerung für den
Rollenpaarantrieb des Bremsprüfstandes;
Fig. 3 den Kurvenverlauf für die Bremskraft mit
geregelter Verspannung und den Verlauf der
Bremskraft ohne Verspannung; und
Fig. 4 schematisch ein Antriebssystem für ein Rollen
paar, in welches eine Meßanordnung für die
Bremskraft integriert ist.
Ein in den Fig. 1 und 2. gezeigter Bremsprüfstand besitzt
zwei Rollenpaare 17, 18 und 19, 20, auf die bei der Brems
prüfung die zu prüfenden Räder 3, 4 bzw. 5, 6 an einer
Antriebsachse 21 bzw. 22 aufgesetzt werden. Wie aus der
Fig. 1 zu ersehen ist, kann es sich bei den Rädern 3 bis 6
auch jeweils um aus zwei Kraftfahrzeugrädern bestehende
Radsätze handeln. Die Räder 3, 4 bzw. 5, 6 sind auf ihren
jeweiligen Antriebsachsen 21 bzw. 22 über Ausgleichsgetriebe
1 und 2 miteinander verbunden. Die Ausgleichsgetriebe 1 und
2 besitzen Kegelräder und Tellerräder und sind in bekannter
Weise aufgebaut. Die vom nicht dargestellten Fahrzeug
motor vermittelte Antriebskraft wird über eine Antriebs
welle 12 auf die Antriebsachsen 21 und 22 übertragen,
wobei eine Verbindungswelle 7 zwischen die Antriebs
achsen geschaltet ist. Für den Antrieb der beiden Rollen
paare 17, 18 und 19, 20 sind zugeordnete Antriebseinrich
tungen in Form von Antriebsmotoren 8 und 9 vorgesehen.
Für die Bremskraftermittlung sind Kraftmeßeinrichtungen
13 und 14 mit den Antriebsmotoren 8 und 9 verbunden,
wobei Reaktionsmomente der Antriebsmotore bei der Brems
kraftermittlung gemessen werden. In bekannter Weise können
hierzu elektronische Kraftmeßelemente mit Dehnungsmeßstreifen
zur Drehmomenterfassung zur Anwendung kommen.
Ein entspre
chender Meßaufbau ist beispielsweise in dem Katalog der
Firma Hofmann Werkstatt-Technik GmbH "Bremsprüfstände für
Lkw/Pkw kombiniert, brekon 1/13, 1/16, 2/13 (Impressum
94 02 218 10.87 D)" und auch in Fig. 4 gezeigt.
Für die Drehzahlmessung während der Bremsprüfung sind den
beiden Rollenpaaren 17, 18 und 19, 20 zugeordnete Tast
rollen 10, 11 vorgesehen. Diese Tastrollen liefern beispiels
weise Tastrollenimpulse für eine Drehzahlmessung. Entspre
chende Drehzahlsignale nL und nR werden von Drehzahlgebern
TL und TR (Fig. 2) geliefert. Die Drehzahlsignalgeber TL
und TR sind mit den Tastrollen 10 und 11 für die Auswertung
der Tastrollenimpulse verbunden.
Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, werden die beiden drehzahl
proportionalen Signale nL und nR über Drehzahl/Digital
wandler 25, 26 an eine als Rechnereinheit ausgebildete
Auswerteeinrichtung 15 weitergeleitet. An diese Auswerte
einrichtung 15 sind auch die beiden Kraftmeßeinrich
tungen 13 und 14 angeschlossen. Die Kraftmeßeinrichtungen
13 und 14 liefern den gemessenen Bremskräften proportionale
Ausgangssignale FL und FR an die Auswerteeinrichtung 15.
Mit der Auswerteeinrichtung 15 ist eine Drehzahl/Drehmoment
steuereinrichtung 16 verbunden. Die Drehzahl/Drehmoment
steuereinrichtung 16 kann als Digital/Frequenz oder Span
nungs-Wandler ausgebildet sein. Diese Drehzahl/Drehmoment
steuereinrichtung 16 steuert jeweils den Antriebsmotor 8
bzw. 9 an, der mit dem Rollenpaar 17, 18 bzw. 19, 20 ver
bunden ist, auf dem das Rad aufgesetzt ist, das entgegen
gesetzt zu dem Rad umläuft, an welchem die Bremsprüfung
gerade durchgeführt wird. Der Antriebsmotor dieses Rollen
paares wird von der Drehzahl/Drehmomentsteuereinrichtung 16
in der Weise angesteuert, daß das entsprechende Rollenpaar
beschleunigt und abgebremst wird. Hierdurch ergeben sich
aufgrund des Spiels spannungsfreie Zustände in den Aus
gleichsgetrieben und Gelenkwellen zwischen den Rädern. Nur
während dieser spannungsfreien Zustände wird die Bremskraft
messung an der zu prüfenden Bremse durchgeführt.
Wie insbesondere auch aus der Fig. 3 zu ersehen ist, lassen
sich die Lastwechselübergänge und damit die spanungsfreien
Zustände durch augenblickliche Analyse der Bremskraftkurve
(3) durch Bestimmung der Wende- und Sattelpunkte ermitteln.
Diese Punkte lassen sich zu einer geglätteten Bremskraft
kurve verbinden, wie die Fig. 3 zeigt. Hieraus läßt sich
auch das Verhältnis von positiver und negativer Verspannung
bestimmen. Mit diesen Werten können dann beim Prüfvorgang
die Antriebsmotore 8 und 9 entsprechend geregelt werden
und die spannungsfreien Bremskräfte aufgezeichnet werden.
An einem Monitor 23 oder Bildschirm läßt sich die ermittelte
Bremskraftkurve darstellen. Mit Hilfe eines Druckers 24
läßt sich die Bremskraftkurve aufzeichnen.
Für die Bremskraftprüfung werden der Auswerteeinrichtung 15
auch die Werte für die Pedalkraft 27 und den Einsteuerluft
druck 28 über einen Kraft/Digitalwandler 29 und einen
Druck/Digitalwandler 30 zugeführt. In der Fig. 3 ist der
Verlauf der Pedalkraft und des Einsteuerluftdruckes bei
der Bremsenbetätigung zeitabhängig aufgezeichnet.
Im einzelnen wird der Prüfvorgang unter Bezugnahme auf die
Fig. 3 noch näher erläutert.
Das zu prüfende Kraftfahrzeug wird auf den Bremsprüfstand
aufgefahren. In der Fig. 1 handelt es sich beispielsweise
um die Prüfung der Radsätze an einer angetriebenen Doppel
achse eines Kraftfährzeugs. Die zu prüfenden Räder 3, 4 bzw.
Radsätze der Antriebsachse 21 befinden sich auf den Tast
rollenpaaren 17, 18 und 19, 20 des Prüfstandes. Die Tast
rollen 10 und 11 liegen von unten mit Reibschluß an den
Reifenprofilen der Räder an. Für die Durchführung der Brems
prüfung werden die Rollenpaare 17, 18 und 19, 20 von den
Antriebsmotoren 8 und 9 gegensinnig angetrieben und in der
Weise gesteuert, daß sie etwa mit gleicher Drehzahl, jedoch
gegenläufig umlaufen. Auf diese Weise wird gewährleistet,
daß die Gelenkwelle 7, mit welcher die beiden Ausgleichs
getriebe 1 und 2 der beiden Antriebsachsen 21 und 22 ver
bunden sind, stillsteht, wie das auch bei der Prüfanordnung
in der deutschen Offenlegungsschrift 25 18 850 der Fall ist.
Es wird angenommen, daß die dem Radsatz 3 zugeordnete Bremse
geprüft wird. Der Radsatz 4 läuft dann im Gegensinn um.
Während des Prüfvorgangs wird der Antriebsmotor 9 in der
Weise von der Drehzahl/Drehmomentsteuereinrichtung 16 ange
steuert, daß das zum Rad 3 gegenläufige Rad 4 in zeitlicher
Aufeinanderfolge beschleunigt und abgebremst wird. Hierzu
wird die Drehzahl/Drehmomentsteuereinrichtung 16 von der
Auswerteeinrichtung 15 entsprechend betätigt. Hierdurch wird
das Rad 3, an welchem sich die zu prüfende Bremse befindet,
aufeinanderfolgend beschleunigt und abgebremst. Durch diesen
Lastwechsel von Beschleunigung zu Abbremsung und Abbremsung
zu Beschleunigung ergibt es sich aufgrund des Spiels in
den Ausgleichsgetrieben 1 und 2 und den Gelenkwellen, daß
zwischen Höchstwerten positiver Verspannung und Höchstwerten
negativer Verspannung Zustände ohne Verspannung auftreten,
wie das insbesondere in der Fig. 3 dargestellt ist. Durch
Erfassung der Rollreibung mit Hilfe bekannter Meßanordnungen,
die beispielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift
25 18 850 oder dem deutschen Patent 14 73 472 sowie in dem
oben erwähnten Hofmann-Prospekt beschrieben sind oder wie
es schematisch in Fig. 4 dargestellt ist, läßt sich die
Bremskraft messen. Die geregelte Verspannung, die sich
aufgrund des Lastwechsels zwischen Beschleunigung und Ab
bremsung ergibt, ist in der Fig. 3 mit der durchgezogenen
Linie dargestellt. Innerhalb dieses geregelten Verspannungs
verlaufes ergeben sich Zustände, bei denen keine Verspannun
gen in den Ausgleichsgetrieben und den Gelenkwellen vorlie
gen. In dem in Fig. 3 vergrößert dargestellten Kurven
abschnitt etwa in der Mitte zwischen positiver Verspannung
und negativer Verspannung ergeben sich diese mit "ohne Ver
spannung" gekennzeichneten Zustände. Die Zustände, bei
denen keine Verspannungen vorliegen, lassen sich mit Hilfe
der Drehzahldifferenzmessung an den beiden Rädern 3 und 4 und
mit Hilfe der Tastrollen 10 und 11, die mit den Rädern 3 und
4 während des Prüflaufs mitumlaufen und entsprechende Tast
rollensignale abgeben, ermitteln.
Zwischen den Zuständen, bei denen die Zahnflanken der Aus
gleichsgetriebe und der Gelenkwellen sich berühren und eine
Verspannung vorhanden ist, ergeben sich Zustände, bei denen
die Zahnflanken getrennt sind und bei denen die Differenz
der Tastrollenimpulse, d. h. die Differenz der Drehzahlen,
sich ändert. Während dieser Zustände bzw. Zeiträume wird die
Bremskraft der zu prüfenden Bremse jeweils erfaßt. Es ergeben
sich dann verschiedene Meßpunkte zu den angegebenen Zeit
punkten bzw. während der angegebenen spannungsfreien Zustän
de, wobei dann diese Meßpunkte (punktierte Linie in Fig. 3)
zu einer glatten Bremskraftkurve ergänzt werden können.
Wenn die zum Rad 3 gehörende Bremse geprüft ist, erfolgt in
der gleichen Weise die Prüfung der Bremse am Rad 4. Hierbei
wird, da in aller Regel Auflaufbremsen zur Anwendung kommen,
die Bremskraft der Bremse an dem in Fahrtrichtung (Pfeil A)
sich drehenden Rad gemessen.
In der Fig. 4 ist eine weitere Möglichkeit gezeigt, mit der
das Abbremsen und Beschleunigen des gegenläufigen Rollen
paares zur Erzeugung der spannungsfreien Zustände erreicht
werden kann. Anstelle der in der Fig. 2 gezeigten elektri
schen bzw. elektronischen Ansteuerung der Antriebsmotore
8 und 9 wird in der Fig. 4 ein mechanisches System gezeigt,
mit dem die abwechselnden positiven und negativen Verspan
nungen erzeugt werden können. Die beiden Laufrollen 17 bzw.
19 und 18 bzw. 20 werden vom Antriebsmotor 8 bzw. 9 ange
trieben. Hierzu weisen die Laufrollen drehfest verbundene
Kettenräder 38 und 39, welche von einem Kettentrieb 37
umschlungen werden, auf. Ferner besitzt der Antriebsmotor
ein Kettenrad auf seiner Motorwelle, das über einen Ketten
trieb 36 eines der beiden Kettenräder der Laufrollen (im
Ausführungsbeispiel das Kettenrad 39), antreibt. Dieses
Antriebssystem wird für das Laufrollenpaar verwendet, auf
welchem das Rad mit der zu prüfenden Bremse aufsteht.
Das jeweils gegenläufige Rollenpaar wird dann über ein
Kettenrad 31 angetrieben, das einen elliptischen Quer
schnitt hat. Das Kettenrad 31 ist beim dargestellten Aus
führungsbeispiel drehfest mit der Laufrolle 18 bzw. 20
verbunden. Es ist jedoch auch möglich, dieses Antriebs
kettenrad an der anderen Laufrolle 17 bzw. 19 oder an der
Motorwelle koaxial zum Kettenrad 40 vorzusehen. Der Umfang
des Kettenrades 31 entspricht dem Umfang des kreisrunden
Kettenrades 39. Wenn das Antriebskettenrad 31 mit dem
elliptischen Umfang an der Motorwelle koaxial zum Ketten
rad 40 befestigt ist, wird sein Umfang so gewählt, daß er
dem Umfang des kreisrunden Kettenrades 40 entspricht.
Wenn sich der verringerte Durchmesser des Kettenrades 31
beim Antrieb auswirkt, erreicht man eine erhöhte Winkel
geschwindigkeit der Laufrollen, und wenn der größere
Durchmesser des Kettenrades 31 sich auswirkt, erreicht man
eine verringerte Winkelgeschwindigkeit der Laufrollen. Auf
diese Weise lassen sich die positiven und negativen Ver
spannungen abwechselnd herstellen.
Zum Umschalten zwischen den beiden Kettenrädern 31 und 39
dient eine Schaltkupplung 41.
Ferner zeigt die Fig. 4 das Meßsystem für die Bremskraft
messung. Dieses besteht aus einem Drehmomenthebel 32, der
am Gehäuse des Antriebsmotors 8 bzw. 9 befestigt ist.
Dieser Drehmomenthebel ist zwischen zwei Anschlägen 34 und
35 um die Achse der Motorwelle schwenkbar. Der Drehmoment
hebel dient zur Betätigung eines Biegestabs 33, der ein
seitig, beispielsweise am Maschinenrahmen, abgestützt ist.
Am Biegestab 33 sind nicht näher dargestellte Dehnungsmeß
streifen vorgesehen zur Erzeugung elektrischer Signale,
die proportional zur ermittelten Bremskraft sind. Die Brems
kraft äußert sich als Reaktionsmoment des Antriebsmotors
und entsprechende Auslenkung des Drehmomenthebels 32, die
auf den Biegestab 33 übertragen wird. Die Dehnungsmeßstreifen
verursachen dann proportionale elektrische Signale, die
dann in der Auswerteeinrichtung 15 ausgewertet werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Prüfen der Bremsen eines Kraftfahrzeugs mit mehreren gleich
zeitig angetriebenen Achsen, die mechanisch unlösbar miteinander gekoppelt
sind und bei denen zwischen die beiden Räder einer jeden Achse Ausgleichsge
triebe geschaltet sind, bei dem die von Rollenpaaren eines Bremsenprüfstands
gegensinnig mit etwa gleicher Geschwindigkeit angetriebenen Kraftfahrzeugräder
zumindest einer Achse beim Prüfvorgang einzeln abgebremst und die Bremswir
kung der jeweiligen einem Rad zugeordneten Bremse erfaßt wird, wobei ein Rad
zur Erzielung eines spannungsfreien Zustands zwischen den gegenläufig ange
triebenen Rädern abgebremst und beschleunigt wird und der Bremskraftverlauf
im spannungsfreien Zustand gemessen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rad, dem die zu prüfende Bremse zugeordnet ist, über das gegenläufi
ge Rad und dazwischen liegende Ausgleichsgetriebe bei gleichzeitiger Brems
kraftmessung fortlaufend abwechselnd abgebremst und beschleunigt wird, so
daß zwischen den jeweiligen Abbrems- und Beschleunigungsvorgängen mehrere
aufeinanderfolgende spannungsfreie Zustände zwischen den beiden gegenläufi
gen Rädern während der Bremskraftmessung erzeugt werden und daß die
Bremskräfte zu den jeweiligen Zeitpunkten der spannungsfreien Zustände erfaßt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die spannungsfreien Zustände durch Vergleich der Geschwin
digkeiten der beiden gegenläufigen Räder erfaßt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die spannungsfreien Zustände durch Analysieren des
Bremskraftverlaufs in den Bereichen der Wendepunkte des
Bremskraftverlaufs ermittelt werden.
4. Vorrichtung zum Prüfen der Bremsen eines Kraftfahrzeugs mit mehreren gleich
zeitig angetriebenen Achsen, die mechanisch miteinander unlösbar gekoppelt
sind und bei denen zwischen die beiden Räder einer jeden Achse Ausgleichsge
triebe geschaltet sind, mit wenigstens zwei Rollenpaaren für die beiden Räder ei
ner jeweiligen Achse, einer Antriebseinrichtung zum gegenläufigen Antrieb der
beiden Rollenpaare, einer jedem Rollen paar zugeordneten Bremskraftmeßein
richtung und einer Anzeigeeinrichtung für die gemessenen Bremskräfte,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Rollenpaarantrieb (8, 9, 16) eine Beschleunigungs- und Bremssteuer
einrichtung (16) enthält, die in bestimmten Zeitintervallen jeweils das Rollenpaar
(17, 18 bzw. 19, 20) auf dem das zum Rad (4, 6 bzw. 3, 5) mit der zu prüfenden
Bremse gegenläufige Rad (3, 5 bzw. 4, 6) aufsteht, bei eingeschalteter Brems
kraftmeßeinrichtung (13, 14) beschleunigt und abbremst, so daß spannungsfreie
Zustände zwischen den beiden gegenläufigen Rädern während der Bremskraft
messung erzeugbar sind und daß die jeweiligen Bremskräfte zu den Zeitpunkten
der spannungsfreien Zustände erfaßbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
jedem Rollenpaar (17, 18 und 19, 20) eine Geschwindigkeits
meßeinrichtung (10, TL und 11, TR) zugeordnet ist, daß beide
Geschwindigkeitsmeßeinrichtungen (10, TL und 11, TR) an eine
Auswerteeinrichtung (15) angeschlossen sind, daß die den
beiden Rollenpaaren (17, 18 und 19, 20) jeweils zugeordneten
Kraftmeßeinrichtungen (13, 14) für die Bremskraftmessung
an die Auswerteeinrichtung (15) angeschlossen sind, und daß
die Auswertung der Bremskraftmessung dann initiiert ist,
wenn die Differenz der Drehgeschwindigkeiten der beiden
auf die Rollenpaare (17, 18 und 19, 20) aufgesetzten Räder
(3, 4 bzw. 5, 6), welche von den Geschwindigkeitsmeßeinrich
tungen (10, TL und 11, TR) gemessen werden, sich ändert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Antrieb des jeweiligen Rollenpaares, auf
welchem das gegenläufige Rad aufsteht, über ein elliptisches
Antriebsrad (31) erfolgt.
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