DE4122763A1 - Emailschlicker, verfahren zur emaillierung von aluminiumbeschichtetem stahlblech sowie emailliertes stahlblech - Google Patents
Emailschlicker, verfahren zur emaillierung von aluminiumbeschichtetem stahlblech sowie emailliertes stahlblechInfo
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Description
Die Emaillierung von Stahlblechen für unterschiedliche
Einsatzbereiche mit Einbrenntemperaturen zwischen 780
und 950°C ist ebenso bekannt wie die Emaillierung von
Aluminium mit Spezialemails für den Einbrennbereich
zwischen 530 und 570°C, also deutlich unterhalb des
Schmelzpunktes von Aluminium.
Auch die Emaillierung von feueraluminierten oder alumi
nium-plattierten Stahlblechen mit Produkten, die sich
zur Emaillierung von Aluminium eignen und ebenfalls Ein
brenntemperaturen von 560°C erfordern, ist bekannt. Für
diesen Prozeß gilt, daß sich die Emailhaftung durch
oberflächlich gebildete Fe-Al-Legierungen, die durch zu
langes oder zu hohes Brennen entstanden sind, ver
schlechtern kann (D. Ziesche; Glas-Email-Keramo Technik
14 (1963), Seite 1). Die genannten Spezialemails für
Aluminium, die auch für die Emaillierung von aluminium
beschichteten Stahlblechen eingesetzt werden, erweichen
beim Einbrand, ohne aber, wie z. B. Stahl- oder Guß
emails, völlig glattzufließen. Dies ergibt eine starke
Abhängigkeit der Oberflächenqualität vom Auftragsver
fahren und damit teilweise sehr wellige Oberflächen.
Aufgrund der niedrigen Einbrenntemperaturen für Alumi
niumemails sind naturgemäß die erreichbaren chemischen
und mechanischen Beständigkeiten der Oberflächen übli
cher Aluminiumemaillierungen limitiert (W. Warnecke und
H. -W. Birmes: Mitteilungen VDEfa 24 (1976) Seite 99 bis
102). Demgemäß ist die Verbreitung der Aluminiumemail
lierung bzw. von emaillierten Stahlblechen im Vergleich
zur Stahlblechemaillierung relativ bescheiden geblie
ben.
Eine Verarbeitung von Stahlblechemails mit guter
Haftung auf aluminiertem oder aluminium-plattiertem
Stahl schien nach dem Stand der Technik unmöglich, da
die bekannten, auf elektrochemischer Korrosion der
Stahloberfläche mittels Nickel- und/oder Kobaltverbin
dungen beruhenden Haftmechanismen durch die Aluminium
schicht blockiert werden und in der üblichen Weise nicht
ablaufen können.
Es wurde nun gefunden, daß eine Emaillierung von alumi
niumbeschichtetem Stahlblech bei Einbrenntemperaturen
von 800 bis 850°C gelingt, wenn man eine bei niedriger
Temperatur, d.h, ausreichend unterhalb der Schmelztem
peratur von Aluminium in den Glasfluß übergehende Email
fritte einsetzt und gleichzeitig dafür sorgt, daß hoch
schmelzende anorganische oxidische Materialien vorhanden
sind, die sich beim Einbrennen zumindest teilweise im
Glasfluß unter Erhöhung von dessen Viskosität lösen, und
ferner dafür Sorge trägt, daß die Emailhaftung aufgrund
der sich ab 700°C bildenden intermetallischen Alumini
um/Eisenphasen (Alitierung) nicht gestört wird. Dies
gelingt durch weitere Zugabe von Oxiden des Kupfers
und/oder des Eisens zum Emailschlicker.
Die auf diese Weise erhaltenen Emaillierungen sind als
solche als dekorative Beschichtungen, aufgrund ihrer
Rauhigkeit z. B. für Schultafeln oder als selbstreinigen
de Emailschichten hervorragend brauchbar.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß ein
Verfahren zur Emaillierung von aluminiumbeschichtetem
Stahlblech, das gekennzeichnet ist durch
- a) Aufbringen eines Emailschlickers, enthaltend
- I. mindestens eine niedrigschmelzende Email ritte, die unterhalb 600°C in den Glasfluß übergeht,
- II. mindestens ein hochschmelzendes anorganisches oxidisches Pulver mit einer Schmelztemperatur von oberhalb 900°C, das zumindest teilweise in dem geschmolzenen niedrigschmelzenden Email (I) unter Viskositätserhöhung lösbar ist, sowie
- III. mindestens eines der Oxide des Kupfers oder Eisens,
- b) Trocknen des Emailschlickers und
- c) Einbrennen bei 800 bis 850°C.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein
Emailschlicker der durch die oben unter a) genannten
Bestandteile gekennzeichnet ist.
Das aufschmelzende anorganische oxidische Pulver soll
vorzugsweise in einer Menge von 100 bis 200 Gew.-%, be
sonders bevorzugt in einer Menge von 120 bis 150 Gew.-%
bezogen auf die Menge der niedrigschmelzenden Email
fritte vorhanden sein.
Als hochschmelzende anorganische oxidische Pulver eignen
sich insbesondere Pulver mit einem hohen Aluminiumoxid-
und Siliziumdioxid-Gehalt wie Porzellanmehl oder Alumi
niumsilikate wie Zeolithpulver. Andere geeignete hoch
schmelzende anorganische oxidische Pulver sind Zirkon
(Zirkoniumsilikat), Titandioxid oder SiO2, die in Kom
bination mit den genannten Aluminiumsilikaten vorteil
haft eingesetzt werden können.
Als niedrigschmelzende Emailfritten können die üblichen
bekannten Aluminiumemails eingesetzt werden. Jedoch sind
Aluminiumemails mit hohem Bleioxidgehalt weniger bevor
zugt. Besonders bevorzugt werden Aluminiumemails mit
hohem Vanadinpentoxidgehalt eingesetzt. Besonders bevor
zugte niedrigschmelzende Emails weisen die folgende
oxidische Zusammensetzung auf:
SiO₂: 30 bis 35 Gew.-%
Na₂O: 17 bis 23 Gew.-%
K₂O: 8 bis 14 Gew.-%
TiO₂: 18 bis 25 Gew.-%
V₂O₅: 7 bis 10 Gew.-%
Li₂O: 0,5 bis 2 Gew.-%
P₂O₅: 1 bis 2,5 Gew.-%
Al₂O₃: 0,5 bis 1,5 Gew.-%
Na₂O: 17 bis 23 Gew.-%
K₂O: 8 bis 14 Gew.-%
TiO₂: 18 bis 25 Gew.-%
V₂O₅: 7 bis 10 Gew.-%
Li₂O: 0,5 bis 2 Gew.-%
P₂O₅: 1 bis 2,5 Gew.-%
Al₂O₃: 0,5 bis 1,5 Gew.-%
Das im Emailschlicker ebenfalls einzusetzende Eisen-
und/oder Kupferoxid soll erfindungsgemäß bevorzugt in
einer Menge von 30 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt
40 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Menge an niedrig
schmelzender Emailfritte vorhanden sein.
Im übrigen enthält der Emailschlicker übliche Mahl-,
Stell- und Schlickerhilfsmittel.
Die Schlickermischungen werden so vermahlen, daß sich
bei Prüfung nach der Bayer-Methode (Lit.: Pöschmann:
Email und Emailliertechnik, S. 146) mit einem Sieb einer
Maschenweite von 40 µm (16.900 Maschen/m2) Mahlfeinhei
ten von 5 bis 10 ergeben.
Der erhaltene Emailschlicker kann nach üblichen Ver
fahren per Spritzauftrag oder elektrophoretisch aufge
bracht werden.
Ist nur eine einfache Beschichtung beabsichtigt, kann
das Auftragsgewicht nach dem Trocknen 400 bis 550 g/m2
betragen.
Der Einbrand erfolgt in üblicher Weise bei einer Tem
peratur zwischen 800 und 850°C während einer Verweilzeit
im Ofen zwischen 3 und 7 Minuten.
Der erfindungsgemäße Emailschlicker ist in gleicher
Weise als Grundemailschlicker für die Zweischicht
emaillierung geeignet, wobei als Deckemailschicht ein
übliches Stahlblechemail, z. B. Titanweißemail oder
Transparentemail mit Farbkörpern bzw. für die Stahl
blechemaillierung entwickelte Spezialemails geeignet
sind.
Im Falle des Einsatzes des erfindungsgemäßen Email
schlickers als Grundemail für die Zweischichtemaillie
rung wird der Emailschlicker vorzugsweise mit einem
Trockenauftragsgewicht zwischen 50 bis 100 g/cm2
aufgetragen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Emaillierung von
aluminiumbeschichtetem Stahlblech eignet sich sowohl für
die 2-Schicht-2-Brand-Emaillierung als auch in vielen
Fällen für die 2-Schicht-1-Brand-Verfahren.
Es wurde gefunden, daß der Auftrag des Kobalt- und
Nickel-oxid-freien Schlickers auf unvorbehandeltes
aluminiertes Stahlblech ohne Nachteil für die Email
haftung erfolgen kann.
Bei Einsatz beidseitig aluminiumbeschichteter Stahl
bleche, die nur einseitig emailliert werden, bildet sich
beim Einbrennen auf der nicht-emaillierten Seite eine
hoch korrosionsbeständige intermetallische Al/Fe-
Schicht, insbesondere Al3Fe-Schicht, aus, so daß eine
Oberflächenbehandlung der nicht-emaillierten Rückseite
des Stahlblechs unterbleiben kann. Ferner weisen die
erfindungsgemäß emaillierten aluminiumbeschichteten
Stahlbleche im Bereich der Schnittkanten gegenüber der
herkömmlichen Stahlblechemaillierungen Vorteile im
Korrosionsverhalten auf, da sich beim Schneiden oder
Stanzen des Stahlblechs das Aluminium ganz oder teil
weise über die Kanten zieht, so daß auch diese soweit
sie nicht ebenfalls emailliert sind, durch die sich beim
Einbrand bildende Al3 Fe-Schicht gegen Korrosion ge
schützt sind.
Durch den Einbrand bei Temperaturen von oberhalb 700°C
wird die Aluminiumschicht durch Alitierung vollständig
in intermetallische Aluminium-Eisen-Phasen umgewandelt,
so daß auch im Falle der Beschädigung der Emailschicht
durch Schlag oder Stoß der Stahl gegen Korrosion ge
schützt bleibt.
Durch die Erfindung wird demnach ein neuartiger Werk
stoff zur Verfügung gestellt, der neben den Vorteilen
üblicher Stahlblechemaillierung erhöhte Korrosions
sicherheit auch für den Fall des Auftretens von
Emallierfehlern oder Beschädigungen aufweist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach auch
ein emailliertes Stahlblech, daß durch eine aus inter
metallischen Phasen des Systems Aluminium/Eisen
bestehende Zwischenschicht und eine Emailschicht mit
einem Erweichungspunkt von oberhalb 500°C gekennzeichnet
ist.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele
ohne Einschränkung der Allgemeinheit näher erläutert:
Teile aus handelsüblichem, al-plattiertem Stahl werden
nach einer Entfettung einseitig durch Spritzauftrag mit
einer haftvermittelnden Schicht versehen und an
schließend getrocknet. Der zum Auftrag dieser Schicht
benötigte Schlicker wird durch Vermahlung eines zur
Emaillierung von Aluminium geeigneten Emails (A) der
Zusammensetzung
33 Gew.-% SiO₂
20,5 Gew.-% Na₂O
12 Gew.-% K₂O
22 Gew.-% TiO₂
8,5 Gew.-% V₂O₅
1,5 Gew.-% Li₂O
1,5 Gew.-% P₂O₅
1 Gew.-% Al₂O₃
20,5 Gew.-% Na₂O
12 Gew.-% K₂O
22 Gew.-% TiO₂
8,5 Gew.-% V₂O₅
1,5 Gew.-% Li₂O
1,5 Gew.-% P₂O₅
1 Gew.-% Al₂O₃
mit Zusatz nachfolgend angeführter Zuschlagstoffe in
einer Kugelmühle vermahlen:
Email A | |
35 Teile | |
Porzellanmehl | 50 Teile |
Eisenoxid | 15 Teile |
Blauton | 5 Teile |
Bentonit | 0,3 Teile |
Mg-Silikathydrat (Bentone EW) | 0,3 Teile |
Na-Carboxymethylcellulose | 0,2 Teile |
Borsäure | 0,8 Teile |
Wasser | 65,0 Teile |
Das spezifische Gewicht der Suspension wird auf d=1,60
eingestellt, die Mahlfeinheit - gemessen nach der BAYER-
Methode - soll etwa 7-10 (Sieb 16.900 Maschen/cm²) be
tragen. Die Suspension wird dünn auf das Substrat auf
getragen - das Trockenauftragsgewicht beträgt 50 bis
100 g/m2. Die nach dem Trocknen erhaltene Schicht wird
5 Minuten bei 820°C eingebrannt. Auf diese haftver
mittelnde Schicht wird als Deckemail in üblicher Weise
eine Weißemailsuspension - geeignet zur Beschichtung von
grundierten Stahlplatten - aufgebracht. Als Weißemail
eignet sich z. B. das Email (B):
38-47% SiO₂
14-20% TiO₂
14-18% B₂O₃
8-12% Na₂O
3-6% K₂O
0,5-1,5% Li₂O
0-3,5% F₂
0,5-3% Al₂O₃
1-3% P₂O₅
0,5-1,5% MgO
14-20% TiO₂
14-18% B₂O₃
8-12% Na₂O
3-6% K₂O
0,5-1,5% Li₂O
0-3,5% F₂
0,5-3% Al₂O₃
1-3% P₂O₅
0,5-1,5% MgO
Das Email B wird zur Erzielung einer spritzfähigen
Suspension mit Zusatz von Zuschlagstoffen in einer
Kugelmühle vermahlen.
Email B | |
100 Teile | |
Blauton | 5 Teile |
Bentonit | 0,3 Teile |
Mg-Silikathydrat (Bentone EW) | 0,3 Teile |
Na-Carboxymethylcellulose | 0,2 Teile |
Wasser | 60 Teile |
Eventuell kann als Stellmittel noch 0,1 Teile Kalium
carbonat angegeben werden. Das spezifische Gewicht der
Suspension soll etwa 1,60 betragen, die Mahlfeinheit
(nach BAYER) beträgt 5-7 (Sieb 16.900 M/cm2).
Nach Trocknung des Spritzauftrags erfolgt ein für Stahl
blech-Weißemaille üblicher Einbrand (Verweilzeit im Ofen:
3½ Minuten bei 820°C). Nach der Abkühlung ist vorder
seitig eine fehlerfreie Weißemaillierung, rückseitig
eine dunkelgraue, korrosionsbeständige Al3Fe-Schicht
entstanden.
Wie Beispiel 1, jedoch beidseitige Emaillierung des Al
plattierten Stahlblechs. Nach dem 2. Einbrand in der
beschriebenen Weise ist eine beidseitig einwandfreie
Weißemaillierung entstanden, die durch die zugrunde
liegende Al3Fe-Schicht eine besondere Korrosionssicher
heit aufweist.
Wie Beispiel 1 oder 2, mit dem Unterschied, daß das in
der haftvermittelnden Schicht verwendete Eisenoxid durch
Kupferoxid ersetzt wurde. Es entstehen qualitativ ver
gleichbare Emaillierungen.
Wie Beispiele 1, 2 und 3 mit dem Unterschied, daß als
Deckemallierung eine farbige, in diesem Falle eine durch
einen Co-Oxid-Blaufarbkörper blau gefärbte Emaillierung
erzeugt wird. Die Deckemailsuspension entsteht in diesem
Fall durch Vermahlung eines Transparentemails (C) der
oxidischen Zusammensetzung
48-57% SiO₂
12-16% Na₂O
7-12% TiO₂
11-17% B₂O₃
1-6% K₂O
0,5-2% Li₂O
1-8% CaO
2-5% F₂
12-16% Na₂O
7-12% TiO₂
11-17% B₂O₃
1-6% K₂O
0,5-2% Li₂O
1-8% CaO
2-5% F₂
mit Zuschlagstoffen entsprechend dem Mühlenversatz
Email C | |
100 Teile | |
Blauton | 5 Teile |
Bentonit | 0,3 Teile |
Mg-Silikathydrat (Bentone EW) | 0,3 Teile |
Na-Carboxymethylcellulose | 0,2 Teile |
Co-Oxid-Blaufarbkörper | 3 Teile |
Wasser | 60 Teile |
Mahlfeinheit 7-10 (16 900 M/cm²) |
Der Einbrand der Deckemailschicht erfolgt bei 820°C
(3,5 Min.).
Teile aus handelsüblichem, aluminiertem Stahl werden
nach einer Entfettung mit einer dekorativen, matten
Einschichtemaillierung versehen. Der hierfür verwendete
Emailschlicker wird durch Vermahlung nachstehend an
geführter Produkte in einer Kugelmühle hergestellt:
Email A (wie Beispiel 1) | ||
35 Teile | ||
Kupferoxid (CuO) | 20 Teile | |
Zeolith | 45 Teile | |
Blauton | 5 Teile | |
Bentonit | 0,3 Teile | |
Mg-Silikathydrat (Bentone EW) | 0,3 Teile | |
Na-Carboxymethylcellulose | 0,2 Teile | |
Borsäure | 0,8 Teile | |
Farbkörper Rutilgoldocker | 2 Teile | |
(Cr- und Sb-haltiger Rutil-FK) @ | Wasser | 65 Teile |
Die Suspension (d = 1,60, Mahlfeinheit 7-10
16 900 M/cm2) wird im Spritzauftrag aufgebracht. Nach
einer Trocknung und Einbrand bei 8300 C (5 Min.) entsteht
eine hellgrüne, matte, fehlerfreie Emaillierung. Die
nicht emaillierte Rückseite ist von der schon in
Beispiel 1 beschriebenen dunkelgrauen, korrosions
schützenden Al2Fe-Schicht bedeckt.
Werkstücke aus aluminiertem Stahl, die mit einer selbst
reinigenden Schicht versehen werden sollen, werden durch
Spritzauftrag, eventuell auch elektrophoretisch mit
einer Suspension beschichtet, die durch Vermahlung nach
stehender Komponenten in einer Kugelmühle entsteht:
Email A (wie Beispiel 1) | |
35 Teile | |
Porzellanmehl | 50 Teile |
Eisenoxid (Fe₂O₃) | 15 Teile |
Blauton | 5 Teile |
Bentonit | 0,3 Teile |
Mg-Silikathydrat (Bentone EW) | 0,3 Teile |
Borsäure | 0,8 Teile |
Na-Carboxymethylcellulose | 0,2 Teile |
Wasser | 65,0 Teile |
Das Auftragsgewicht (trocken) beträgt 400 bis 550 g/m2
Bei einem eventuell elektrophoretischen Auftrag kann auf
die sonst übliche Zugabe von Na-Aluminatlösung verzich
tet werden. Die Ausgangsleitfähigkeit des angegebenen
Schlickers liegt über 10.000 Mikro-Siemens.
Nach Trocknung und Einbrand bei 820°C (5 Min) entsteht
eine Schicht mit ausreichender Selbstreinigungswirkung
- geeignet z. B. für Einschubteile in Grillgeräten (45
Zyklen nach ISO 8292).
Eine Oberflächenbeschichtung mit einer gegenüber der im
Beispiel 6 beschriebenen Schicht verbesserten Selbst
reinigungswirkung läßt sich im Zweischicht/ein Brand-
Verfahren erzeugen. In diesem Fall wird auf die in
Beispiel 6 beschriebene 1. Schicht (Auftragsgewicht 50
bis 100 g/m2) ohne Zwischenbrand eine zweite Schicht
(Auftragsgewicht ca. 300 bis 400 g/m2) aufgebracht. Die
hierfür benötigte Suspension wird durch Vermahlung nach
stehend angeführter Komponenten in einer Kugelmühle
erzeugt:
Email D | |
25 Teile | |
Porzellanmehl | 75 Teile |
Blauton | 5 Teile |
Mg-Silikathydrat (Bentone EW) | 0,3 Teile |
Na-Carboxymethylcellulose | 0,2 Teile |
Borsäure | 0,8 Teile |
Wasser | 65 Teile |
(d=1,70; MF 10; M 16 900 M/cm²) |
Das Email D hat die Zusammensetzung:
70-77% SiO₂
10-15% Al₂O₃
3-6% Fe₂O₃
0,5-2% Li₂O
4-7% P₂O₅
2-4% MnO
10-15% Al₂O₃
3-6% Fe₂O₃
0,5-2% Li₂O
4-7% P₂O₅
2-4% MnO
Die beiden Schichten werden - nach einer gemeinsamen
Trocknung - bei 820°C 5 Min. gemeinsam eingebrannt. Es
entsteht eine Emaillierung von hervorragender Selbst
reinigung (8-10 Zyklen nach ISO 8292).
Claims (8)
1. Verfahren zur Emaillierung von aluminiumbeschichte
tem Stahlblech, gekennzeichnet durch
- a) Aufbringen eines Emailschlickers, enthaltend
- I. mindestens eine niedrigschmelzende Email fritte, die unterhalb 600°C in den Glas fluß übergeht,
- II. mindestens ein hochschmelzendes anorga nisches oxidisches Pulver mit einer Schmelztemperatur oberhalb 900°C, die zumindest teilweise in dem geschmolzenen niedrigschmelzenden Email (I) unter Viskositätserhöhung lösbar ist, sowie
- III. mindestens eines Oxids der Metalle Eisen oder Kupfer,
- b) Trocknen des Emailschlickers und
- c) Einbrennen bei 800 bis 850°C.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Emailschlicker das hochschmelzende anorga
nische oxidische Pulver in Mengen von 100 bis 200
Gew.-%, vorzugsweise 120 bis 150 Gew.-%, bezogen
auf die niedrigschmelzende Emailfritte enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Emailschlicker das Metalloxid in
Mengen von 30 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis
60 Gew.-%, bezogen auf die niedrigschmelzende
Emailfritte enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als niedrigschmelzende Email
fritte eine übliche Aluminiumemailfritte für Ein
brenntemperaturen zwischen 530 und 560°C eingesetzt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als anorganisches oxidisches
Pulver Porzellanmehl und/oder Zeolithpulver einge
setzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich ein übliches Stahl
blechdeckemail entweder nach dem 2-Schicht-1-Brand-
oder dem 2-Schicht-2-Brand-Verfahren aufgebracht
wird.
7. Emailschlicker enthaltend wie a) in Anspruch 1.
8. Emailliertes Stahlblech gekennzeichnet durch eine
aus intermetallischen Phasen des Systems Aluminium/
Eisen bestehende Zwischenschicht und eine Email
schicht mit einem Erweichungspunkt von oberhalb
500°C.
Priority Applications (4)
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DE4122763A DE4122763A1 (de) | 1991-07-10 | 1991-07-10 | Emailschlicker, verfahren zur emaillierung von aluminiumbeschichtetem stahlblech sowie emailliertes stahlblech |
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DE4122763A1 true DE4122763A1 (de) | 1993-01-14 |
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