DE4122536C2

DE4122536C2 - Operationsmikroskop zur Beobachtung enger Körperhöhlen

Info

Publication number: DE4122536C2
Application number: DE4122536A
Authority: DE
Inventors: Horst Dipl Ing Schroeter
Original assignee: Carl Zeiss Jena GmbH
Current assignee: Jenoptik AG
Priority date: 1991-07-08
Filing date: 1991-07-08
Publication date: 1994-05-11
Anticipated expiration: 2011-07-09
Also published as: DE4122536A1; JPH05184599A

Description

Die Erfindung betrifft ein Operationsmikroskop zur Beobachtung enger Körperhöhlen, mit einem stereoskopischen Beobachtungsstrahlengang und einer einzigen Frontlinse sowie einem, ein paralleles Beleuchtungslichtbündel abgebenden Kondensor, wobei das Beleuchtungslichtbündel parallel zu der optischen Achse der Frontlinse auf diese einfällt und durch die Frontlinse hindurch das zu untersuchende Objekt beleuchtet, und wobei das von dem zu untersuchenden Objekt reflektierte Objektlicht durch die Frontlinse hindurch dem Binokular des Operationsmikroskopes zugeleitet wird.

Operationsmikroskope sind im allgemeinen mit einer integrierten quasi-koaxialen Hauptbeleuchtung ausgerüstet, die zwischen Vergrößerungswechsler und Objektiv mittels Spiegel oder Prisma in das Beobachtungssystem eingekoppelt wird. Es ist geometrisch bedingt, daß diese Beleuchtung mit dem Schwerpunkt ihrer Pupille 3-5° gegen die Achsen des Objektivs und der stereoskopischen Teilsysteme geneigt ist. Insbesondere kann der Schwerpunkt dieser Beleuchtungspupille sich nicht in gewünschter Weise der Mitte der Stereobasis nähern. Die Beleuchtung erfolgt durch die Schrägeinspiegelung einseitig. Bei der Anordnung der Beleuchtungselemente zwischen der Betrachtungsoptik kommt es oftmals zu Platzproblemen. Die Beleuchtungsoptik muß sich daher in unerwünschter Weise an die Betrachtungsoptik anpassen.

Die nächstkommende DE 37 36 179 A1 betrifft ein Operationsmikroskop, bei der das Beleuchtungslicht unter einem Winkel in den Beobachltungsstrahlengang über einen halbdurchlässigen Spiegel bzw. einen vollständig reflektierenden Spiegel eingespiegelt wird. Durch die Schrägeinspiegelung erfolgt die Beleuchtung einseitig, was zu Schattenbildungen führt bzw. das gesamte Gerät müßte jeweils gedreht werden. Das ist jedoch während der Operation kaum möglich.

Hier kommt es durch die erforderliche Anpassung der Beleuchtungsoptik an die Platzverhältnisse der Betrachtungsoptik zu Einbußen bei der Ausleuchtung des Operationsfeldes.

Es ist weiterhin eine koaxiale Zusatzbeleuchtung bekannt (DE 36 23 613 A1), bei der das Beleuchtungslicht über einen teildurchlässigen Spiegel eingekoppelt wird, welcher in den Pupillen beider Beobachtungsstrahlengänge wirkt. Dabei wird die Helligkeit stark herabgesetzt, die Maßnahmen zur Reflexbeseitigung sind aufwendig, und der Volumenbedarf schränkt den Freiraum zwischen Objektiv und Objekt in unerwünschter Weise ein.

In der DE 39 31 919 A1 ist eine Auflichtbeleuchtung für ein Meßmikroskop beschrieben, bei der der Beobachtungs- oder Auswertestrahlengang nach der Objektivlinse von dem Strahlteiler seitlich aus dem Beleuchtungsstrahlengang herausreflektiert wird. Die Verwendung eines teildurchlässigen Spiegels führt hier gleichfalls zu störenden Lichtreflexen und der Herabsetzung der Helligkeit.

Die DE 32 21 804 C2 beschreibt eine Beleuchtungseinrichtung für ein Mikroskop, bei welcher der Beobachtungsstrahlengang zusammen mit dem Objektiv auf einen Strahlteiler ausgerichtet ist, wobei der Beleuchtungsstrahlengang über einen teildurchlässigen Spiegel mit dem Beobachtungsstrahlengang in Beleuchtungsrichtung nach dem Objektiv vereinigt wird. Die obengenannten Nachteile treffen auch hier zu.

Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, eine bei beengten Platzverhältnissen gut handhabbare und kompakte Hellfeldbeleuchtung enger Körperhöhlen bei guter Ausleuchtung zu gewährleisten.

Die Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Operationsmikroskop durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruches gelöst.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein dem Kondensator nachgeschalteter, vollständig reflektierender Umlenkspiegel vorgesehen, der das Beleuchtungslichtbündel auf die Frontlinse reflektiert. Weiterhin kann die dem Kondensator in Beleuchtungsrichtung vorgeschaltete Lichtquelle die Austrittsöffnung eines Lichtleiters sein.

In den Fig. 1-3 sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die im folgenden erläutert werden. Es zeigen

Fig. 1 ein Stereomikroskop in vertikaler Anordnung mit gerader Beleuchtung,

Fig. 2 ein Stereomikroskop in horizontaler Anordnung mit gewinkelter Beleuchtung,

Fig. 3 ein Stereomikroskop in vertikaler Anordnung mit abgewinkelter Beleuchtung.

In Fig. 1 ist im Gehäuse 1 des Stereomikroskops objektseitig ein Frontobjektiv 2 des Beobachtungssystems vorgesehen. Weiterhin ist eine Lampe 4 sowie ein Kondensor 3 vorgesehen, die mit dem Frontobjektiv 2 das Beleuchtungssystem bilden. Über Umlenkmittel 7 und 8 werden nach dem Frontobjektiv 2 die Beobachtungsstrahlengänge in einen Einblicktubus 9 ausgekoppelt.

In Fig. 2 wird anstelle der Lampe 4 der Ausgang eines Lichtleiters 5 in das Beleuchtungssystem eingekoppelt. Über einen Spiegel 6 bildet das Beleuchtungssystem einen 90°-Winkel zur optischen Achse des Frontobjektives 2. In den Lichtleiter 5 wird an einer nicht dargestellten Stelle außerhalb des optischen Systems das Licht einer Lichtquelle eingekoppelt.

In das Beobachtungssystem ist in bekannter Weise ein Vergrößerungswechsler 11 zwischen den Umlenkmitteln 7, 8 und dem Einblicktubus 9 angeordnet. In Fig. 3 wird das Beobachtungssystem durch Frontobjektiv 2, Umlenkspiegel 10 sowie Einblicktubus 9 gebildet. Die Einkopplung des Beobachtungssystems erfolgt über Spiegel 10 durch Durchbrüche im Spiegel 6 des Beleuchtungssystems.

Claims

1. Operationsmikroskop zur Beobachtung enger Körperhöhlen, mit einem stereoskopischen Beobachtungsstrahlengang und einer einzigen Frontlinse (2) sowie einem, ein paralleles Beleuchtungslichtbündel abgebenden Kondensor (3), wobei das Beleuchtungslichtbündel parallel zu der optischen Achse der Frontlinse (2) auf diese einfällt und durch die Frontlinse (2) hindurch das zu untersuchende Objekt beleuchtet, und wobei das von dem zu untersuchenden Objekt reflektierte Objektlicht durch die Frontlinse (2) hindurch dem Binokular (9) des Operationsmikroskops zugeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensor (3) das Beleuchtungslichtbündel auf den gesamten Querschnitt der Frontlinse (2) aufweitet, daß im Beleuchtungslichtbündel kondensorseitig unmittelbar vor der Frontlinse (2) zwei vollständig reflektierende Auskoppelspiegel (7; 10) angeordnet sind, welche die beiden Teilstrahlengänge des stereoskopischen Beobachtungsstrahlenganges in ihrem Querschnitt festlegen und zu dem binokular (9) des Operationsmikroskops hin auskoppeln und somit lediglich einen fest vorgegebenen Bruchteil des Objektlichtes der visuellen Beobachtung zuführen, während der von den beiden Auskoppelspiegeln (7; 10) nicht abgeschattete Bereiche der Frontlinse (2) die Beleuchtung des zu untersuchenden Objektes gewährleistet.

2. Operationsmikroskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein dem Kondensor (3) nachgeschalteter, vollständig reflektierender Umlenkspiegel (6) vorgesehen ist, der das Beleuchtungslichtbündel auf die Frontlinse (2) reflektiert.

3. Operationsmikroskop nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Kondensor (3) in Beleuchtungsrichtung vorgeschaltete Lichtquelle (4) die Austrittsöffnung eines Lichtleiters (5) ist.