DE4122536A1 - Stereoskopische betrachtungseinheit, insbesondere stereomikroskop, vorzugsweise fuer operationszwecke - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine stereoskopische Betrachtungsein­ heit, insbesondere ein Stereomikroskop, vorzugsweise für Operationszwecke, unter Einbeziehung eines Frontobjektives, dem Beobachtungsstrahlengänge sowie ein stereoskopischer Ein­ blicktubus nachgeordnet sind, sowie eines Beleuchtungssystems.

Operationsmikroskope sind im allgemeinen mit einer integrierten quasi - koaxialen Hauptbeleuchtung ausgerüstet, die zwischen Vergrößerungswechsler und Objektiv mittels Spiegel oder Prisma in das Beobachtungssystem eingekoppeit wird. Es ist geometrisch bedingt, daß diese Beleuchtung mit dem Schwerpunkt ihrer Pupille 3-5° gegen die Achsen des Objektivs und der stereoskopischen Teilsysteme geneigt ist. Insbesondere kann der Schwerpunkt dieser Beleuchtungspupille sich nicht in gewünschter Weise der Mitte der Stereobasis nähern. Die Be­ leuchtung erfolgt durch die Schrägeinspiegelung einseitig. Bei der Anordnung der Beleuchtungselemente zwischen der Be­ trachtungsoptik kommt es oftmals zu Platzproblemen. Die Be­ leuchtungsoptik muß sich daher in unerwünschter Weise an die Betrachtungsoptik anpassen. Anordnungen mit einem Prismensystem (WILD M 690/M 691, Prospekt-Nr. M 1668 d - x.85) erfordern außer der Umlenkung ein optisches System zur Strahlenbündelung und vignettieren außer­ dem die Beobachtungsstrahlengänge. Es werden nur bestimmte Flachen koaxial ausgeleuchtet.

Es ist weiterhin eine koaxiale Zusatzbeleuchtung bekannt (DE-OS 36 23 613), bei der das Beleuchtungslicht über einen teildurch­ lässigen Spiegel eingekoppelt wird, welcher in den Pupillen beider Beobachtungsstrahlengänge wirkt. Dabei wird die Hellig­ keit stark herabgesetzt, die Maßnahmen zur Reflexbeseitigung sind aufwendig, und der Volumenbedarf schränkt den Freiraum zwischen Objektiv und Objekt in unerwünschter Weise ein.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine ideale Koaxial­ beleuchtung zu realisieren, wobei die Platzprobleme bei der Unterbringung der Beleuchtungsoptik gelöst sind und eine Aus­ leuchtung der gesamten betrachteten Fläche erfolgt, indem das Gesamtobjektiv quasi als leuchtende Fläche wirkt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Be­ leuchtungssystem ein optisches System zur Erzeugung eines Parallelstrahlenbündels, dessen Durchmesser im wesentlichen dem des Frontobjektives entspricht, vorgesehen ist, wobei das Parallelstrahlenbündel beobachterseitig auf das Frontobjektiv gelenkt wird sowie die Beobachtungsstrahlengänge beobachtungs­ seitig vor den Frontobjektiv aus dem Beleuchtungsstrahlengang ausgeblendet werden.

Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung stimmt die op­ tische Achse des Systems zur Erzeugung des Parallelstrahlen­ bündels mit der optischen Achse des Frontobjektes überein.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ein relativ aufwendiges zusätzliches System zur Erzielung einer Koaxialbeleuchtung vermieden werden kann. Der Raum vor dem Objektiv kann somit von zusätzlichen optischen Elementen freigehalten werden. Das Gesamtobjektiv kann als quasi - leuchtende Fläche ausgebildet werden, ohne daß für die Beobachtung Nachteile eintreten. Durch die Erfindung wird erstmals der übliche Weg, den Be­ leuchtungsstrahlengang in den Beobachtungsstrahlengang ein zu­ koppeln, verlassen.

In den Fig. 1-3 sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die im folgenden erläutert werden. Es zeigen:

Fig. 1 Ein Stereomikroskop in vertikaler Anordnung mit gerader Beleuchtung,

Fig. 2 Ein Stereomikroskop in horizontaler Anordnung mit ge­ winkelter Beleuchtung,

Fig. 3 Ein Stereomikroskop in vertikaler Anordnung mit abge­ winkelter Beleuchtung.

In Fig. 1 ist im Gehäuse 1 des Stereomikroskops objektseitig ein Frontobjektiv 2 des Beobachtungssystems vorgesehen. Weiterhin ist eine Lampe 4 sowie ein Kondensator vorgesehen, die mit dem Frontobjektiv 2 das Beleuchtungssystem bilden. Über Umlenkmittel 7 und B werden nach dem Frontobjektiv 2 die Beobachtungsstrahlengänge in einen Einblicktubus 9 ausge­ koppelt.

In Fig. 2 wird anstelle der Lampe 4 der Ausgang eines Licht­ leiters 5 in das Beleuchtungssystem eingekoppelt, über einen Spiegel b bildet das Beleuchtungssystem einen 90°-Winkel zur optischen Achse des Frontobjektives 2. In den Lichtleiter 5 wird an einer nicht dargestellten Stelle außerhalb des optischen Systems das Licht einer Lichtquelle eingekoppelt. In das Beobachtungssystem ist in bekannter Weise eine Vergröße­ rungswechsler 11 zwischen den Umlenkmitteln 7, 8 und dem Ein­ blicktubus 9 angeordnet. In Fig. 3 wird das Beobachtungssystem durch Frontobjektiv 2 einen Umlenkspiegel 10 sowie Einblicktubus 9 gebildet. Die Einkopplung des Beobachtungssystems erfolgt über Spiegel 10 durch Durchbrüche im Spiegel 6.

Claims (2)

1. Stereoskopische Betrachtungseinheit, insbesondere Stereo­ mikroskop, vorzugsweise für Operationszwecke, unter Einbe­ ziehung eines Frontobjektives (2), dem Beobachtungsstrahlen­ gänge sowie ein stereoskopischer Einblicktubus (9) nachge­ ordnet sind sowie eines Beleuchtungssystems, dadurch gekennzeichnet, daß im Beleuchtungssystem ein optisches System (3, 4, 5) zur Erzeugung eines Parallelstrahlenbündels, dessen Durchmesser im wesentlichen dem des Frontobjektives entspricht, vorge­ sehen ist, wobei das Parallelstrahlenbündel beobachter­ seitig auf das Frontobjektiv (2) gelenkt wird sowie die Beobachtungsstrahlengänge beobachterseitig vor dem Front­ objektiv (2) aus dem Beleuchtungsstrahlengang ausgeblendet werden.

2. Stereoskopische Betrachtungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die optische Achse des Systems zur Er­ zeugung des Parallelstrahlenbündels mit der optischen Achse des Frontobjektivs (2) übereinstimmt.