DE4016166A1 - Koaxiales beleuchtungssystem fuer stereomikroskope - Google Patents

Description

Die Erfindung findet im Zusammenhang mit Operationsmikroskopen, insbesondere bei ophthalmologischen Operationen, Anwendung.

Es ist bereits bekannt (DE 36 23 613), eine nahezu koaxiale Be­ leuchtung über einen im Beobachtungsstrahlengang angeordneten festen Teilerspiegel zu realisieren. Dieses Beleuchtungssystem ist bei einer Realisierung als Zusatzbaueinheit, die vor dem Objektiv montierbar ist, wegen der Neigung der beiden stereosko­ pischen Strahlengänge gegeneinander nicht streng koaxial und erzeugt deshalb für beide Strahlengänge ungleiche Verteilungen des sogenannten "regredienten" Lichtes. Mit dieser Art der Koaxialbeleuchtung ist zwangsläufig eine Minderung der Bildhel­ ligkeit verbunden, da der Lichstrom sowohl bei der Reflexion des Beleuchtungslichtes am Teilerspiegel als auch beim Durchgang des Beobachtungslichtes ist nur für zeitlich begrenzte Phasen der Anwendung akzeptabel und notwendig und stört bei fester Instal­ lation der Zusatzbeleuchtung. Die in G 02 B/32 81 885 vorgeschla­ gene Lösung erbringt keinen Helligkeitsverlust, stellt aber nur eine Näherung an die Koaxialbeleuchtung dar und ermöglicht nicht die Beleuchtung mit parallelem Licht, die häufig wün­ schenswert ist.

Ziel der Erfindung ist es, die Nachteile der bisherigen Lösungen zu beheben und die Helligkeitsminderung zeitlich zu begrenzen.

Aufgabe der Erfindung ist eine für beide stereoskopischen Strah­ lengänge gleichermaßen streng koaxiale Beleuchtung, welche zeitweilig in den Strahlengang einschaltbar ist und die in Form einer Zusatzeinheit am Operationsmikroskop anzubringen ist. Die Aufgabe wird bei einem koaxialen Beleuchtungssystem für Stereomikroskope, insbesondere Operationsmikroskope, mit einer Stereobasisbreite B und Objektivschnittweite S, wobei das Be­ leuchtungslicht über geneigten teildurchlässigen Strahlentei­ lerspiegel erfolgt und eine Lichtfalle für Falschlicht vorge­ sehen ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwei teil­ durchlässige Strahlenteilerspiegel vorgesehen sind, die gegen­ einander um den Winkel arctg (S/B) geneigt sind und die Tren­ nungslinie der Spiegel zwischen den stereoskopischen Beobach­ tungsstrahlengängen verläuft und die Mittenachsen der Beo­ bachtungsstrahlengänge senkrecht zur Neigungsachse des Spiegel­ paares stehen. Vorteilhaft ist es, wenn eine Vorrichtung zum Herausschwenken des Spiegelpaares vorgesehen ist und die teil­ durchlässigen Spiegel Unterdrückung des physiologisch schäd­ lichen kurzwelligen Anteils spektral selektiv ausgebildet sind.

Die Funktion eines erfindungsgemäßen Zusatzbeleuchtungssystems für Operationsmikroskope sei an Hand von schematischen Darstel­ lungen beschrieben.

Es zeigt

Fig. 1 - Anordnung der Zusatzbeleuchtung im Strahlengang,

Fig. 2 - Anordnung der Zusatzbeleuchtung mit Klappmechanismus.

1 ist ein Gehäuse eines stereoskopischen Operationsmikroskopes. 2 stellt das Frontobjektiv des Operationsmikroskopes dar und 3, 3′ markiert die Projektion der Eintrittspupillen beider stereo­ skopischer Strahlengänge in der Objektivebene. 4, 4′ sind die Mittenstrahlen der beiden stereoskopischen Strahlengänge; sie sind bei einer Breite der Stereobasis 7 von beispielsweise 22 mm und bei einer Objektivschnittweite von 200 mm um 3,1 Grad gegen die Objektivachse 5 geneigt. 6 und 6′ ist ein Paar von teildurch­ lässigen Spiegeln, welches unter 45 Grad um eine zur Stereobasis parallele Achse geneigt ist, wobei die Spiegel 6, 6′ erfindungs­ gemäß derart gegeneinander gekippt sind, daß die Mittenstrah­ len 4, 4′ senkrecht zu der Neigungsachse der Spiegel stehen. Die Mittenstrahlen 4, 4′ durchstoßen das Spiegelpaar bei 8 respek­ tive 8′. 9′ ist das Gehäuse für ein Beleuchtungssystem, vorzugs­ weise aus einem Lichtleitbündel 10 und einer Abbildungslinse 11 bestehend, welche die Lichtaustrittsfläche des Faserbündels über das teildurchlässige Spiegelpaar 6, 6′ in das Objekt 12 abbildet. 13 ist das Gehäuse einer Lichtfalle, welche mit stark absorbierendem Belag 14 versehen ist und die Reflexion des durch die teildurchlässigen Spiegel hindurchtretenden Beleuchtungs­ lichtes unterdrückt. 15 ist ein Zugmagnet mit einem Anker 16, welcher über einen Hebel 17 das Spiegelpaar 6, 6′ um eine Achse 18 aus dem Strahlengang herausschwenken kann.

Die Beschichtung der teildurchlässigen Spiegel ist spektral selektiv und unterdrückt insbesondere Licht mit Wellenlängen unterhalb 430 nm, um die Netzhaut des Auges vor Schädigungen zu schützen.

In einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zusatz­ beleuchtung werden zwei einander parallele Beleuchtungssysteme verwendet. Das hat den Vorteil einer möglichen flachen Bauweise. Die Funktion des erfindungsgemäßen koaxialen Beleuchtungssystems ergibt sich aus dem für beide Stereostrahlengänge gleichermaßen gewährleisteten strengen Koaxialtest.

Claims (3)

1. Koaxiales Beleuchtungssystem für Stereomikroskope, insbeson­ dere Operationsmikroskope, mit einer Stereobasisbreite B und Objektivschnittweite S, wobei das Beleuchtungslicht über geneigten teildurchlässigen Strahlenteilerspiegel erfolgt und eine Lichtfalle für Falschlicht vorgesehen ist, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zwei teildurchlässige Strahlenteilerspie­ gel vorgesehen sind, die gegeneinander von den Winkel arctg (S/B) geneigt sind und die Trennungslinie der Spiegel zwischen den stereoskopischen Beobachtungsstrahlengängen verläuft und die Mittenachsen der Beobachtungsstrahlengänge senkrecht zur Neigungsachse des Spiegelpaares stehen.

2. Koaxiales Beleuchtungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß eine Vorrichtung zum Herausschwenken des Spie­ gelpaares vorgesehen ist.

3. Koaxiales Beleuchtungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die teildurchlässigen Spiegel zur Unterdrückung des physiologisch schädlichen kurzwelligen Anteils spektral selektiv ausgebildet sind.