DE4122494A1 - Vorrichtung zur materialpruefung, insbesondere holzpruefung durch bohr- bzw. eindringwiderstandsmessung - Google Patents
Vorrichtung zur materialpruefung, insbesondere holzpruefung durch bohr- bzw. eindringwiderstandsmessungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Materialprüfung,
insbesondere Holzprüfung, durch Bohr- bzw. Eindringwiderstands
messung mit einem Gehäuse, mit einer im Betrieb davon abstehenden
Nadel, mit einem in Nadellängsrichtung verstellbar an dem Gehäuse
geführten, für den Nadelvorschub motorisch angetriebenen
Schlitten, der einen die Nadel in Drehung antreibenden Motor
trägt, und mit einerSteuerelektronikeinschließlich einer Einrichtung
zur Erfassung und Aufzeichnung der Leistungsaufnahme des Nadelan
triebs.
Eine solche Vorrichtung ist aus der DE-OS 35 01 841 bekannt.
Sie hat einen an parallelen Führungsstangen geführten Schlitten,
zu dessen Vorschub eine oder zwei axiale Gewindespindeln dienen,
die von einem gehäusefesten, zusätzlich zu dem Drehantriebsmotor
der Nadel vorgesehen Motor angetrieben wird. Damit geht ein
aufwendiger, sperriger Aufbau und ein hohes Gewicht der Vorrich
tung einher.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine im Aufbau unaufwendige, kom
pakte und leichte Vorrichtung der genannten Art zu schaffen,
die sich einfach und bequem handhaben läßt und bei hoher Meßge
nauigkeit insbesondere für Anwendungen im freien Feld und in
beengten Fachwerkgebäuden gut geeignet ist.
Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der genannten Art da
durch gelöst, daß der Schlitten an einer Profilschiene geführt
ist, und daß parallel im Abstand zu der Profilschiene eine Zahn
stange gehäusefest angeordnet ist, mit der ein an dem Schlitten
sitzendes, für den Vorschub angetriebenes Zahnrad kämmt.
Die Führung des Schlittens an einer Profilschiene und das zu
seinem Antrieb vorgesehene Zahnstangengetriebe gewährleisten
einen kompakten, robusten und relativ leichten Aufbau der Vor
richtung. Eine auf einem Zahnstangengetriebe aufbauende Konstruk
tion ist selbst bei Verwendung einer Zahnstange mit Meßprofilge
nauigkeit erheblich kostengünstiger, als die wenigstens eine
Präzisionsgewindespindel erfordernde Konstruktion der DE-OS
35 01 841. Das Zahnstangengetriebe ermöglicht es, in einer Bauserie
erfindungsgemäßer Vorrichtungen ohne große konstruktive Ände
rungen verschiedene maximale Hublängen zu realisieren. Die
Profilschiene ist bei unaufwendigem Aufbau geeignet, das durch
den nicht axialen Antrieb auf den Schlitten ausgeübte Kippmoment
spielfrei aufzunehmen und eine hohe Stabilität gegen ein Ver
kippen und Verkanten des Schlittens zu gewährleisten, so daß
keine das Meßergebnis potentiell verfälschenden Abweichungen
von der axialen Nadelausrichtung auftreten. Auch ist ein rei
bungsarmer Gleichlauf des Schlittens gewährleistet, was für
die Meßgenauigkeit von erheblicher Bedeutung ist, wenn, wie
für gewisse Anwendungen bevorzugt, die Antriebsleistung des
Schlittenvorschubs in die Auswertung einbezogen wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße
Vorrichtung mehrere über die Nadellänge versetzte Abstützelemente
für die Nadel auf, die an der Profilschiene geführt sind. Die
Abstützelemente tragen zu einer hohen Genauigkeit der axialen
Nadelausrichtung bei.
Die Abstützelemente können Lochblenden sein, deren fluchtende
Öffnungen die Nadel durchsetzt. Dadurch ist eine exakte all
seitige Führung der Nadel gewährleistet. Außerdem wirken die
Lochblenden vorteilhaft als Abstreifer von Verunreinigungen,
so daß keine Fremdkörper in das Gehäuseinnere eintreten und die
Funktionsfähigkeit und Lebensdauer der Vorrichtung beeinträch
tigen können. Der Durchmesser der Nadeldurchtrittsöffnungen kann fest aber auch
in Anpassung an verschiedene Nadeldurchmesser variabel sein.
Er sollte den Durchmesser der Nadel im Interesse einer hohen
Führungsgenauigkeit um nicht mehr als das erforderliche Nadel
durchtrittsspiel übersteigen.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Abstützelemente
anschlagbegrenzt ein- und ausfahrbare, vorzugsweise kreiszylind
rische Teleskophülsen mit insbesondere mittigen Nadeldurchtritts
öffnungen im Hülsenboden. Die Nadel ist in ihrem Abstützbereich
durch die Teleskophülsenanordnung gekapselt, und es ist sicherge
stellt, daß keine von der Nadel abgestreiften Verunreinigungen
an den Motor und das Zahnstangengetriebe der Vorrichtung ge
langen. Baulich bevorzugt sind ein, zwei oder mehr gegebenenfalls
vorzugsweise spiegelsymmetrische Sätze von Teleskophülsen, deren
Durchmesser in Nadellängsrichtung vom Schlitten weg zunächst
abfallen und dann wieder ansteigen kann, wobei vorzugsweise
die mittleren Teleskophülsen kleinsten Durchmessers mit einem
an der Profilschiene geführten Läufer verbunden sind.
Bei einer ersten Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erfolgt der Antrieb der Nadel in Drehung und Vorschub mit dem
selben Motor. Vorteilhaft dabei ist der mit einem einzigen An
triebsaggregat einhergehende einfache Aufbau, die feste appara
tive Kopplung von Drehung und Vorschub und die einfache Motor
steuerung. In die Messung der Leistungsaufnahme des Motors geht
die gesamte durch Nadeldrehung und -vorschub geleistete Material
zerstörungsarbeit ein, und es wird eine hohe Meßgenauigkeit
und gute Korrelation des gemessenen Bohrwiderstands bzw. Ein
dringwiderstands mit dem Wert der Dichte des durchbohrten
Materials erreicht. Das setzt voraus, daß der Schlittenvorschub
keine ortsabhängigen Störungen auf das Meßsignal überträgt,
was durch die Profilschienenführung und den hochuntersetzten
Antrieb über das Zahnstangengetriebe gewährleistet ist.
Der Motor ist vorzugsweise ein schnell drehender elektrischer
Gleichstrommotor, dessen Wellendrehzahl sowohl für den Drehan
trieb der Nadel, als auch für den Schlittenvorschubantrieb des
mit der Zahnstange kämmenden Zahnrads ins Langsame untersetzt
ist. Vorteilhaft dabei sind der Gleichlauf und das sehr hohe
Antriebsmoment des Motors, durch das geringe Schwankungen im
mechanischen Laufwiderstand, wie sie beispielsweise durch die
Teleskophülsenanordnung entstehen könnten, problemlos und ohne
Beeinträchtigung der Meßgenauigkeit überwunden werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Wellendrehzahl
des Motors für den Drehantrieb der Nadel mittels eines Planeten
getriebes im Verhältnis 4 : 1 ins Langsame untersetzt. Für den
Antrieb des Zahnrads kann mittels eines Planetengetriebes eine
Untersetzung im Verhältnis 2076 : 1 ins Langsame und mittels
eines nachgeordneten Kegel- oder Schneckengetriebes eine weitere
Untersetzung im Verhältnis 3 : 1 ins Langsame, insgesamt also
eine Untersetzung im Verhältnis 6228 : 1 ins Langsame erfolgen.
In einer zweiten Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erfolgt der Antrieb der Nadel in Drehung und Vorschub mit zwei
nebeneinander geordneten, parallele Wellen aufweisenden Motoren,
die ihren Getriebeabgang zu der Nadel bzw. dem für den Schlitten
vorschub angetriebenen Zahnrad im seitlichen Überlappungsbereich
der Motoren haben. Man spart so die Baulänge, die bei nur einem
Motor für die beiden von derselben Welle abgehenden Getriebe
erforderlich ist, und erreicht einen bei großem axialem Nadelhub
sehr kurzen Aufbau der Vorrichtung. Das ist für Messungen unter
beengten Verhältnissen von Vorteil, wie sie beispielsweise bei
Untersuchungen an Gebäuden, insbesondere Fachwerkbauten, auf
treten.
Die Motoren sind vorzugsweise schnell drehende Elektromotoren
mit Untersetzungsgetrieben ins Langsame, die denen des zuvor
beschriebenen alleinigen Motors entsprechen können. Vorzugsweise
wird der Nadelvorschubmotor auf eine konstante Vorschubgesch
windigkeit des Schlittens geregelt und nur die Leistungsaufnahme
des Nadeldrehmotors erfaßt, der den weit überwiegenden Teil
der Materialzerstörungsarbeit leistet.
Auf der Welle des alleinigen Motors oder Nadeldrehmotors und/oder
Nadelvorschubmotors kann eine Unterbrecherscheibe sitzen, die
im Lichtweg einer Lichtschranke liegt. Diese Anordnung liefert
ein hochfrequentes Taktsignal, das eine sehr genaue Bestimmung
der Wellendrehzahl ermöglicht. Ein platzaufwendiger Tachogenera
tor erübrigt sich. Das Taktsignal kann vorteilhaft als Zeitgeber
signal für eine digitale Signalverarbeitung herangezogen werden.
Die Fahrbewegung des Schlittens ist vorzugsweise durch End
schalter gesteuert. Das ist bedienungsfreundlich und sicher.
Die Motorsteuerung des alleinigen Motors oder Nadeldrehmotors
und/oder Nadelvorschubmotors macht vorzugsweise von dem Prinzip
der Pulsbreitensteuerung Gebrauch. An dem/den Motor(en) liegt
vorzugsweise eine hochfrequente pulsbreitenmodulierte Versor
gungsspannung an, deren Pulsbreite bei vorzugsweise konstanter
Frequenz geregelt und gegebenenfalls gleichzeitig als Maß für
die Leistungsaufnahme des Motors erfaßt wird. Die Pulsbreite
bildet ein zur digitalen Erfassung, Speicherung und Weiterverar
beitung gut geeignetes Maß für die momentane Leistungsaufnahme
des Motors.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird über die Lichtschranke
die Drehzahl des Nadelvorschubmotors gemessen. Weicht sie von
einer vorgegebenen konstanten Solldrehzahl ab, wird die Puls
breite der Versorgungsspannung entsprechend vergrößert oder
verkleinert, um die Istdrehzahl an die Solldrehzahl anzugleichen.
Bei geeigneter Anpassung der Pulsbreite der vorzugsweise mit
fester Frequenz anliegenden Spannungspulse in Abhängigkeit von
der Differenz zwischen Istdrehzahl und Solldrehzahl kann die
gesteuerte Pulsbreite als Maß für den Bohrwiderstand ausgewertet
werden.
Die Drehzahl des Nadeldrehmotors wird ebenfalls mit einer Licht
schranke gemessen. Auch der Nadeldrehmotor wird mit einer puls
breitenmodulierten Versorgungsspannung bei fester Pulsfrequenz
betrieben und auf eine konstante Drehzahl geregelt. Die momentane
Pulsbreite wird als Maß für den Bohrwiderstand/Eindringwider
stand (und damit die Holzdichte) über einen Mikroprozessor (CPU)
erfaßt und als serielles Signal in die Schnittstelle eines ange
schlossenen Rechners geschickt. Die momentane Pulsbreite kann
auch durch die CPU eines Rechners überwacht werden, der über
eine vorzugsweise parallele Schnittstelle angeschlossen ist.
Die Leistungsmessung und Datenübermittlung erfolgt immer dann,
wenn von der Vorschubsteuerung anhand des Signals der Licht
schranke gemeldet wird, daß eine gewisse Nadelvorschubstrecke
zurückgelegt wurde. Diese Strecke, die die Auflösungsgrenze
der Vorrichtung und damit ihre Meßgenauigkeit bestimmt, wurde
bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel zu ca. 0,01 mm ange
setzt.
Die Signalaufzeichnung, -speicherung und gegebenenfalls -verar
beitung erfolgt vorzugsweise mittels eines netzunabhängig zu
betreibenden Datenaufnahmegerätes vorzugsweise in Form eines
Schreibers oder Rechners mit einer zum Anschluß der Vorrichtung
geeigneten Schnittstelle und/oder einer zur Datenübertragung
zwischen der Vorrichtung und dem Rechner geeigneten Telekommuni
kationseinrichtung. Damit ist auch unter Feldbedingungen eine
Signalverarbeitung vor Ort möglich. Gemessene Holzdichteprofile
liegen von vorneherein in digitaler Form vor und können damit
leicht gespeichert, übertragen, rechnerisch bearbeitet und an
einem Monitor des Rechners zur Anzeige gebracht werden. Der
netzunabhängige Rechner kann als Festinformation densitometrische
und dendrochronologische Vergleichsdaten und andere ökologische
Daten u. a.m. enthalten und noch vor Ort das Ergebnis einer um
fangreichen Datenauswertung liefern. Eine Telekommunikation
mit dem Datenaufnahmegerät (Rechner), z. B. mittels eines
UKW- oder Infrarotsenders, ist für Messungen an schwer zugänglichen
Stellen von Vorteil. Durch eine geeignete Meßablaufsteuerung
ist es möglich, ohne Bedienungseingriff an dem Datenaufnahmegerät
mehrere Messungen hintereinander durchzuführen, so daß das Daten
aufnahmegerät (Rechner) auch in größerer Entfernung vom Meßplatz
stehen kann, z. B. zum Schutz vor Regen.
Die Vorrichtung wird vorzugsweise aus in einem Leibgürtel unter
gebrachten Akkumulatorzellen elektrisch gespeist. In den Gürtel
kann auch die gesamte Steuer- und/oder Meß- und/oder Datenüber
tragungselektronik oder ein Teil davon integriert sein. Es ist
so eine einfache, bequeme Handhabung der Vorrichtung gewähr
leistet. Man kann einen Kleinrechner oder ein anderes Datenauf
nahmegerät an dem Leibgürtel hängend tragen.
An dem Gehäuse der Vorrichtung kann mit einem Kabel ein Hand
steuergerät mit einer Anzahl Bedienungsschalter und einer vor
zugsweise digitalen Bohrtiefenanzeige angeschlossen sein. Ein
solches Handsteuergerät, das nicht größer sein muß als eine
Taschenuhr, gewährleistet einen hohen Bedienungskomfort.
Zur Abstützung der Vorrichtung am Boden ist ein zweibeiniges,
vorzugsweise ausfahrbare Teleskopbeine aufweisendes Stativ mit
einer starren Schlaufe vorgesehen, die das quer zu ihrer Ebene
orientierte Gehäuse der Vorrichtung mit Spiel umschlingt und
durch Neigen mit dem Gehäuse verkantet. Das Stativ ermöglicht
einen wenig Kraft erfordernden Meßablauf und ein problemloses
und schnelles Anlegen der Vorrichtung auch an unrunde Baumpro
file. Dank der Teleskopbeine des Stativs ist eine einfache An
passung an die jeweils gewünschte Untersuchungshöhe gewähr
leistet. Wahlweise können ein oder mehrere Stative zugleich
zum Abstützen der Vorrichtung verwendet werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch den Einsatz einer Vorrichtung zur Material
prüfung bei der Holzdichtemessung an einem Baum;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung, wobei deren Gehäuse
zum Teil aufgebrochen ist; und
Fig. 3 einen Schnitt durch die Vorrichtung nach III-III von
Fig. 2.
Die Vorrichtung hat ein im wesentlichen kreiszylindrisches Ge
häuse 10, aus dessen einer Stirnwand 12 eine Bohrnadel 14 aus
tritt, um in ein zu untersuchendes Stück Material, hier Holz,
nämlich den Stamm 16 eines Baumes 18, einzudringen. Die Nadel
14 unterliegt dabei einer hochtourigen Drehung und axialen Vor
schubbewegung. Man mißt die Leistungsaufnahme des Nadelantriebs,
die ein Maß für den Eindringwiderstand bzw. die geleistete Holz
zerstörungsarbeit ist, und erhält so über den axialen Nadelhub
ein Holzdichteprofil.
Die Vorrichtung kann in Hüft- oder Schulteranschlag, aber auch
in anderen Stellungen gehalten oder im Laborbetrieb fixiert
werden. Zur Abstützung am Boden dient ein zweibeiniges Stativ
20 mit einer starren Schlaufe 22, in die das Gehäuse 10 der
Vorrichtung mit Spiel paßt, wenn das Stativ 20 vertikal steht
und das Gehäuse 10 horizontal orientiert ist. Bei Neigen des
Stativs verkantet das Gehäuse 10 in der Schlaufe 22, so daß
die Vorrichtung sicher gegen den Boden abgestützt ist. Die Vor
richtung wird mit einem von der vorderen Stirnwand 12 des Ge
häuses 10 abstehenden Distanzbolzen 74 an dem zu untersuchenden
Objekt, hier dem Baumstamm 16, angelegt.
Zur elektrischen Energieversorgung der Vorrichtung ist ein Leib
gürtel 24 mit Akkumulatorzellen vorgesehen, der während der
Messung getragen, aber auch abgelegt werden kann. In den Leib
gürtel 24 sind Teile der Meßelektronik und eine Telekommuni
kationseinrichtung integriert, mit der eine Datenübertragung
an einen mitgeführten, netzunabhängig zu betreibenden Rechner
26 erfolgt.
Im Innern des Gehäuses 10 ist eine sich in Längsrichtung er
streckende Führungsschiene 28 fest angeordnet. Die Führungs
schiene 28 hat bei den dargestellten Ausführungsbeispiel ein
Doppel-T-Profil. An der Führungsschiene 28 ist ein Schlitten
30 geführt, der einen(nicht dargestellt)oder auch zwei
schnellaufende(n) elektrische(n) Gleichstrommotor(en) 32, 33
trägt. Der/die Elektromotor(en) 32, 33 dient/dienen zum Drehan
trieb der Nadel 14 und zum Vorschubantrieb eines die Nadel 14
tragenden Schlittens 30.
Der Nadeldrehmotor 32 hat eine in Längsrichtung orientierte
Welle mit Getriebeabgang vorn. Am vorderen Wellenende befindet
sich ein Planetengetriebe 34, das die Wellendrehzahl im Verhält
nis 4 : 1 ins Langsame untersetzt und einen in Längsrichtung
orientierten Wellenzapfen 36 mit einem Spannfutter 38 für die
Nadel 14 treibt. Der Nadelvorschubmotor 33 ist mit paralleler
Welle neben der Motor- und Getriebeeinheit 32, 34 für die Nadel
drehung angeordnet. Er hat seinen Getriebeabgang hinten. Am
hinteren Wellenende des Nadelvorschubmotors 33 befindet sich
ein Planetengetriebe 40, das die Wellendrehzahl im Verhältnis
2076 : 1 ins Langsame untersetzt und ein Kegelrad 42 eines Kegel
getriebes treibt, das eine weitere Drehzahluntersetzung von
3 : 1 ins Langsame bewirkt. Statt des Kegelgetriebes kann auch
ein Schneckengetriebe Verwendung finden und die Getriebeunter
setzung z. B. auch 2 : 1 oder 1 : 1 betragen.
Das Kegelrad 42 kämmt abtriebsseitig mit einem Zahnrad 44 mit
quer orientierter Achse, das mit einer gehäusefest angeordneten,
parallel zu der Führungsschiene 28 sich erstreckenden Zahnstange
46 in Eingriff steht. Bei letzterer handelt es sich um eine
Meßzahnstange mit einer Profilgenauigkeit im µ-Bereich. Durch
das Zahnstangengetriebe erfolgt ein Vorschubantrieb mit nicht
axialem Kraftangriff am Schlitten 30. Das resultierende Kipp
moment wird von der Führungsschiene 28 spielfrei aufgenommen.
Die Vorschubbewegung des Schlittens 30 ist durch Endschalter
48 gesteuert, die vorn und hinten an der Zahnstange 46 sitzen.
Die Nadel 14 ist an der Austrittsöffnung 50 des Gehäuses 10
geführt und über ihre Länge mittels zweier Sätze von Teleskop
hülsen 52-60 abgestützt. Letztere sind zylindrische Hülsen,
die die mittig und axial darin aufgenommene Nadel 14 umschließen
und eine zentrale Durchtritts- und Führungsöffnung 62 für die
Nadel 14 im Hülsenboden 64 haben. Die Hülsen 52-60 fahren
anschlagbegrenzt ein und aus, wobei die Anschlaganordnung durch
einen radial nach innen abstehenden Kragen 66 am Rand der
Zylinderöffnung einer Hülse größeren Durchmessers und einen
Flansch 68 auf Bodenhöhe der nächstkleineren Hülse gebildet
wird. An dem Schlitten 30 ist die Hülse 52 größten Durchmessers
des ersten Teleskophülsensatzes fest angebracht. Es schließen
sich fünf Hülsen 54, 56 an, deren Durchmesser vom Schlitten
30 weg abfällt. Dann folgt in spiegelsymmetrischer Anordnung
der zweite Teleskophülsensatz mit von dem Schlitten 30 weg an
steigendem Durchmesser. Die Teleskophülse 58 größten Durchmesser
des zweiten Teleskophülsensatzes ist in die Austrittsöffnung
50 umschließender Anordnung fest an der Stirnwand 12 des Gehäuses
10 angebracht.
Die Teleskophülsen 52-60 sind an der Führungsschiene 28 abge
stützt. Hierzu dient ein an der Führungsschiene 28 verschieblich
geführter Läufer 70, mit dem die Hülsen 56, 60 kleinsten Durch
messers der beiden Teleskophülsensätze fest verbunden sind.
Die Nadel 14 läßt sich zwischen einer in das Gehäuse 10 einge
fahrenen Position, in der die Teleskophülsen 52-50 auseinander
gezogen sind, und einer maximal aus dem Gehäuse 10 ausgefahrenen
Position verstellen, in der die Teleskophülsen 52-60 zusammen
geschoben sind.
An der Außenseite der Stirnwand 12 des Gehäuses 10 ist vor der
Nadelaustrittsöffnung 50 ein mit einem Desinfektionsmittel,
z. B. Alkohol, zu tränkender Filz 72 angebracht, den die Nadel
14 durchstößt. Dadurch wird die Nadel 14 vor dem Eintritt in
das Holz desinfiziert.
Das Gehäuse 10 der Vorrichtung kann eine oder mehrere vorzugs
weise in Längsrichtung orientierte Hülse(n) enthalten, in
der/denen die zur Messung benötigten Nadeln oder Bohrer aufbewahrt
werden, gegebenenfalls sortiert nach neu und gebraucht. Die
Enden dieser Hülsen sind zum Schutz der Nadel bzw. Bohrerspitze
gepolstert. Die Polsterung kann aus desinfizierendem Material
bestehen bzw. mit dem Desinfektionsmittel getränkt sein (nicht
dargestellt).
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat Anwendungen in der Dendroch
ronologie, der Holzprüfung und bei der Untersuchung des Gesund
heitszustands von Bäumen insbesondere zur Ermittlung der Roh
dichte, des Jahrringzuwachses, der Jahrringdichteparameter,
und der Wandungsstärke (Durchmesser des noch tragenden Holzes)
bei der Untersuchung von Bäumen, Holzbauteilen z. B. in Fachwerk
bauten u. a. m.
Liste der Bezugszeichen
10 Gehäuse
12 Stirnwand
14 Nadel
16 Stamm
18 Baum
20 Stativ
22 Schlaufe
24 Gürtel
26 Rechner
28 Führungsschiene
30 Schlitten
32 Nadeldrehmotor
33 Nadelvorschubmotor
34 Planetengetriebe
36 Wellenzapfen
38 Spannfutter
40 Planetengetriebe
42 Kegelrad
44 Zahnrad
46 Zahnstange
48 Endschalter
50 Austrittsöffnung
52 größte Teleskophülse des 1. Satzes
54 mittlere Teleskophülse des 1. Satzes
56 kleinste Teleskophülse des 1. Satzes
58 größte Teleskophülse des 2. Satzes
60 kleinste Teleskophülse des 2. Satzes
62 Führungsöffnung
64 Hülsenboden
66 Kragen
68 Flansch
70 Läufer
72 Filz
74 Distanzbolzen
12 Stirnwand
14 Nadel
16 Stamm
18 Baum
20 Stativ
22 Schlaufe
24 Gürtel
26 Rechner
28 Führungsschiene
30 Schlitten
32 Nadeldrehmotor
33 Nadelvorschubmotor
34 Planetengetriebe
36 Wellenzapfen
38 Spannfutter
40 Planetengetriebe
42 Kegelrad
44 Zahnrad
46 Zahnstange
48 Endschalter
50 Austrittsöffnung
52 größte Teleskophülse des 1. Satzes
54 mittlere Teleskophülse des 1. Satzes
56 kleinste Teleskophülse des 1. Satzes
58 größte Teleskophülse des 2. Satzes
60 kleinste Teleskophülse des 2. Satzes
62 Führungsöffnung
64 Hülsenboden
66 Kragen
68 Flansch
70 Läufer
72 Filz
74 Distanzbolzen
Claims (19)
1. Vorrichtung zur Materialprüfung, insbesondere Holzprüfung,
durch Bohr- bzw. Eindringwiderstandsmessung mit einem Ge
häuse, mit einer im Betrieb davon abstehenden Nadel, mit
einem in Nadellängsrichtung verstellbar an dem Gehäuse
geführten, für den Nadelvorschub motorisch angetriebenen
Schlitten, der einen die Nadel in Drehung antreibenden
Motor trägt, und mit einer Steuerelektronik einschließlich
einer Einrichtung zur Erfassung und Aufzeichnung der
Leistungsaufnahme des Nadelantriebs, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitten (30) an einer Profilschiene (28) geführt
ist, und daß parallel im Abstand zu der Profilschiene (28)
eine Zahnstange (46) gehäusefest angeordnet ist, mit der
ein an dem Schlitten (30) sitzendes, für den Vorschub ange
triebenes Zahnrad (44) kämmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie mehrere über die Nadellänge versetzte Abstützelemente
für die Nadel (14) aufweist, die an der Profilschiene (28)
geführt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützelemente Lochblenden sind, deren fluchtende
Öffnungen (62) die Nadel (14) durchsetzt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Durchmesser der Öffnungen (62) fest oder
variabel und nur um das erforderliche Nadeldurchtrittsspiel
größer ist als der Nadeldurchmesser.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Abstützelemente anschlagbegrenzt
ein- und ausfahrbare, vorzugsweise kreiszylindrische Teles
kophülsen (52-60) mit insbesondere mittigen Nadeldurch
trittsöffnungen (62) im Hülsenboden (64) sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch einen, zwei oder mehr gegebenenfalls vorzugsweise
spiegelsymmetrische Sätze von Teleskophülsen (52-56),
deren Durchmesser in Nadellängsrichtung vom Schlitten (30)
weg zunächst abfallen und dann wieder ansteigen kann, wobei
vorzugsweise die mittleren Teleskophülsen (56, 60) kleinsten
Durchmessers mit einem an der Profilschiene (28) geführten
Läufer (70) verbunden sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Antrieb der Nadel (14) in Drehung
und Vorschub mit demselben Motor erfolgt, vorzugsweise
einem schnell drehenden elektrischen Gleichstrommotor,
dessen Wellendrehzahl für den Drehantrieb der Nadel (14)
insbesondere mittels eines Planetengetriebes (34) beispiels
weise im Verhältnis 4 : 1 ins Langsame, und dessen Wellen
drehzahl für den Antrieb des Zahnrads (44) insbesondere
mittels eines Planetengetriebes (40) beispielsweise im
Verhältnis 2076 : 1 ins Langsame sowie gegebenenfalls
mittels eines nachgeordneten Kegel- oder Schneckengetriebes
(42, 44) beispielsweise im Verhältnis 3 : 1 weiter ins
Langsame, insgesamt also beispielsweise im Verhältnis
6228 : 1 ins Langsame, untersetzt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Antrieb der Nadel (14) in Drehung
und Vorschub mit zwei nebeneinander angeordneten, parallele
Wellen aufweisenden Motoren (32, 33) erfolgt, die ihren
Getriebeabgang zu der Nadel (14) bzw. dem Zahnrad (44)
in ihrem seitlichen Überlappungsbereich haben.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Nadeldrehmotor (32) ein schnell drehender elektrischer
Gleichstrommotor ist, dessen Wellendrehzahl insbesondere
mittels eines Planetengetriebes beispielsweise im Verhältnis
4 : 1 ins Langsame untersetzt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Nadelvorschubmotor (33) ein schnell drehender elek
trischer Gleichstrommotor ist, dessen Wellendrehzahl insbe
sondere mittels eines Planetengetriebes beispielsweise
im Verhältnis 2076 : 1 ins Langsame sowie gegebenenfalls
mittels eines nachgeordneten Kegel- oder Schneckengetriebes
beispielsweise im Verhältnis 3 : 1 weiter ins Langsame,
insgesamt also beispielsweise im Verhältnis 6228 : 1 ins
Langsame untersetzt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Nadelvorschubmotor auf eine kon
stante Vorschubgeschwindigkeit des Schlittens regelbar
und die Leistungsaufnahme des Nadeldrehmotors erfaßbar
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der Welle des alleinigen Motors
oder Nadeldrehmotors (32) und/oder Nadelvorschubmotors
(33) eine Unterbrecherscheibe sitzt, die im Lichtweg einer
Lichtschranke liegt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fahrbewegung des Schlittens (30)
durch Endschalter (48) gesteuert ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem alleinigen Motor oder Nadel
drehmotor (32) und/oder Nadelvorschubmotor (33) eine hochfrequente
pulsbreitenmodulierte Versorgungsspannung anliegt, deren
Pulsbreite bei vorzugsweise konstanter Frequenz regelbar
und gleichzeitig als Maß für die Leistungsaufnahme des
Motors erfaßbar sein kann.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Signalaufzeichnung, -speicherung
und gegebenenfalls -verarbeitung ein netzunabhängig zu
betreibendes Datenaufnahmegerät vorzugsweise in Form eines
Schreibers oder Rechners (26) mit einer zum Anschluß der
Vorrichtung geeigneten Schnittstelle und/oder einer zur
Datenübertragung zwischen der Vorrichtung und dem Datenauf
nahmegerät geeigneten Telekommunikationseinrichtung vorge
sehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß sie aus in einem Leibgürtel (24) unter
gebrachten Akkumulatorzellen elektrisch gespeist ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der Leibgürtel wenigstens einen Teil
der Steuer- und/oder Meß- und/oder Datenübertragungselek
tronik enthält.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß an das Gehäuse mit einem Kabel ein
Handsteuergerät mit einer Anzahl Bedienungsschalter und
einer vorzugsweise digitalen Bohrtiefenanzeige angeschlossen
ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Abstützung am Boden ein zwei
beiniges, vorzugsweise ausfahrbare Teleskopbeine aufweisen
des Stativ (20) mit einer starren Schlaufe (22) vorgesehen
ist, die das quer zu ihrer Ebene orientierte Gehäuse (10)
der Vorrichtung mit Spiel umschlingt und durch Neigung
mit dem Gehäuse verkantet.
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