DE4121609C2 - Schneidvorrichtung zum spanlosen Trennen einer Treibladungshülse einer zu delaborierenden Patrone - Google Patents
Schneidvorrichtung zum spanlosen Trennen einer Treibladungshülse einer zu delaborierenden PatroneInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung, wie sie im
Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1 näher definiert ist.
Derzeit besteht bei zahlreichen Armeen das Problem, daß in den Muni
tionsbunkern zwar ausreichend Gefechtsmunition, insbesondere Panzer
munition, lagert, daß diese Munition aber in absehbarer Zeit nicht
benötigt wird. Es sind daher Überlegungen angestellt worden, wie
diese Munition kostengünstig in Übungsmunition umgewandelt werden
kann. Hierzu muß die Gefechtspatrone in der Regel zunächst delabo
riert werden; d. h. die Treibladungshülse wird an der Verbindungs
fläche zwischen verbrennbarem Hülsenmantel und Hülsendeckel geöf
fnet und das Geschoß mit Hülsendeckel entnommen. Das Gefechtsge
schoß wird dann durch ein Übungsgeschoß mit Hülsendeckel ersetzt
und mit der Treibladungshülse verbunden. Dazu werden der neue
Hülsendeckel und der alte Hülsenmantel z. B. miteinander verklebt.
Zur Trennung der Treibladungshülse großkalibriger Munition, etwa
Panzergeschosse, an der Verbindungsfläche zwischen Hülsenmantel und
Hülsendeckel wurden - soweit der Anmelderin bekannt - bisher spa
nende Verfahren angewandt. Diese weisen zwei wesentliche Nachteile
auf. Zum einen tritt durch die Bildung der Späne ein Längenverlust
des verbrennbaren Hülsenmantels ein, der eine spätere Verwendung
der Treibladungshülse in Frage stellt. Zum anderen wird das Treibla
dungspulver verunreinigt, so daß bei Verwendung des vorhandenen
Treibladungspulvers eine unkontrollierte Änderung der Schußleistung
auftreten kann.
Aus der US 2,869,413 ist eine gattungsgemäße Schneidvorrichtung
bekannt, die jedoch zur Verkürzung von kleinkalibrigen Patronen
hülsen aus Papier dient. Die bekannte Schneidvorrichtung besitzt
als Trennwerkzeug eine Klinge, die in einer Halterung schwenkbar
angeordnet ist. Zum Trennen wird die Klinge in die Patronenhülse
gedrückt und die Hülse manuell gedreht.
Eine derartige Vorrichtung ist zwar für die Laborierung kleinkali
briger Flintenmunition, wie sie insbesondere von Wiederladeschützen
verwendet wird, durchaus ausreichend, um etwa vorhandene aber zu
lange Patronenhülsen zu kürzen, für eine industrielle Delaborierung
großkalibriger Munition, etwa von Panzergeschossen, hingegen aber
ungeeignet.
Mit einer derartigen Vorrichtung kann lediglich eine senkrechte zur
Längsachse der Patrone verlaufende Schnittkante erzeugt werden.
Beim Zusammenfügen entsprechender Hülsenteile würden sich also aber
keine ausreichenden die Patrone zusammenhaltenden Verbindungs
flächen ergeben.
Aus der DE 31 03 973 C2 ist eine Vorrichtung zum Halten von Rohren
und Profilmaterial in einer Schneidmaschine mit Trennmesser be
kannt. Dabei ist das Trennmesser in Richtung seiner Längsachse ver
schiebbar angeordnet. Einen Hinweis auf das Trennen von nichtmetal
lischen Patronenhülsen offenbart diese Schrift nicht. Dies gilt
auch für die aus der DE-PS 7675 bekannte Vorrichtung zum Abtrennen
gußeiserner Röhren.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Schneidvorrichtung, die zur Delaborierung von patronierter
Panzermunition geeignet ist, anzugeben, die das Öffnen der
Treibladungshülse ohne Materialverlust erlaubt, und das anschließende
Wiederzusammenfügen der Treibladungshülse ohne wesentliche maßliche
Veränderungen eine spätere stabile Verbindung erfolgen kann und eine
Verunreinigung des Treibladungspulvers durch Späne nicht zu befürchten ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kenn
zeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst. Eine zweckmäßige Ausge
staltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist Gegenstand des
Patentanspruchs 2.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden
anhand eines Ausführungsbeispieles und mit Hilfe von Figuren näher
beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine an sich bekannte Patrone mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 2 den Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
nach Fig. 1 entlang der Schnittfläche II-II,
Fig. 3 ausschnittsweise den vorderen Bereich einer in der
Vorrichtung verschiebbaren Klinge und
Fig. 4 einen in der Fig. 3 mit IV-IV gekennzeichneten
Schnittverlauf.
In Fig. 1 ist mit 10 eine an sich bekannte Patrone dargestellt, die
üblicherweise aus Panzerkanonen verschossen werden kann. Sie be
steht im wesentlichen aus einem Treibkäfiggeschoß 11, einer Treib
ladungshülse 12 mit Pulver und einem Treibladungshülsenboden 13.
Die Treibladungshülse 12 setzt sich aus
einem Hülsendeckel 15, der üblicherweise fest mit dem Geschoß 11
(z. B. mit Hilfe von Schrauben) verbunden ist, zusammen. Die Verbin
dungsfläche von Hülsendeckel 15 und Hülsenmantel 14 ist mit 16 und
die Patronenlängsachse mit 17 bezeichnet.
Die erfindungsgemäße Trennvorrichtung 20
besteht im wesentlichen aus einer Klinge 21 und einer Halte-
und Führungsvorrichtung 22 für die Klinge 21. Die Klinge 21 besitzt
die Längsachse 27.
Den Querschnitt der Trennvorrichtung entlang der Schnittlinie II-II
zeigt Fig. 2. Dabei befindet sich die Klinge 21 zwischen zwei Gehäu
seteilen 23 und 24 der Halte- und Führungsvorrichtung 22. Die Gehäu
seteile 23 und 24 können beispielsweise über Schraubverbindungen 25
und 26 miteinander verbunden sein (in Fig. 2 nur schematisch ange
deutet). Sie gewährleisten eine sichere Führung der Klinge 21 und
verhindern deren seitliches Verbiegen. Dazu ist die Klinge 21 im
Führungsbereich der Halte- und Führungsvorrichtung 22 rechteckig
ausgebildet und weist beispielsweise einen Querschnitt von 15 mm×
5 mm auf.
Zur Trennung von Hülsenmantel 14 und Hülsendeckel 15 kann die Pa
trone 10 beispielsweise in eine in Fig. 11 nicht dargestellte Dreh
maschine gespannt werden. Die Trennvorrichtung 20 mit Klinge 21
wird dann soweit wie möglich an die Treibladungshülse 12 herangefah
ren und danach die Klinge mit kontinuierlichem Vorschub (bei rotie
render Patrone) in das Hülsenmaterial derart eingestochen, daß eine
Trennung von Hülsenmantel 14 und Hülsendeckel 15 entlang der Verbin
dungsfläche 16 erfolgt.
Zur Erzielung einer für eine spätere stabile Verbindung vorgesehe
nen vergleichsweise großen Trenn- bzw. Verbindungsfläche 16 ist die
Halte- und Führungsvorrichtung 22 unter
einem Winkeln α vorzugsweise unter 15° zum Hülsenmantel 4 angeord
net, wobei die Klingenspitze 28 nach vorn zum Geschoß 11 hin gerich
tet ist.
Zur Erzielung eines spanlosen Schnittes ist die Klinge 21 an ihrem
vorderen Ende ogivenförmig ausgebildet und weist in eine Spitze 28
zusammenlaufende Schneiden 29, 30 auf. Zur Gewährleistung eines wir
kungsvollen Schnittes nimmt die Wanddicke der Klinge 21 im dünnwan
digen Bereich zwischen den Schneiden 29, 30 von der Mitte zu den
außenliegenden Schneiden hin spitz aus laufend ab, wobei die maxi
male Wanddicke in der Querschnittsmitte vorzugsweise 1 mm beträgt.
Die Schneiden 29, 30 gewährleisten durch ihre symmetrische Anord
nung sowohl einen Trennvorgang des Hülsenmantels 14 bei einer Dreh
richtung der Patrone im Uhrzeigersinn wie auch entgegengesetzt zum
Uhrzeigersinn.
Die Klinge 21 besteht im vorderen Schneidenbereich aus gehärtetem
Material, beispielsweise aus gehärtetem Stahl, so daß sie für eine
hohe Anzahl von Trennvorgängen einsetzbar ist.
Claims (2)
1. Schneidvorrichtung zum spanlosen Trennen einer Treibladungs
hülse (12) einer zu delaborierenden Patrone (10), die einen
nichtmetallischen Hülsenmantel (14) besitzt, wobei als
Trennwerkzeug eine Klinge (21) vorgesehen ist, die in einer
Halte- und Führungsvorrichtung (22) gelagert ist, und wobei der
Hülsenmantel (14) der Patrone (10) beim Trennvorgang gedreht
dadurch gekennzeichnet, daß die
Halte- und Führungsvorrichtung (22) der Klinge (21) unter einem
Winkel (α) geneigt zum Hülsenmantel (14) vorgesehen ist, und
die Klinge (21) in Richtung ihrer Längsachse (27) verschiebbar
zum drehbaren Hülsenmantel (14) hin angeordnet ist, und daß die
Klinge (21) an ihrem vorderen Ende in eine Spitze (28)
ogivenförmig zusammenlaufende Schneiden (29, 30) aufweist.
2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Winkel (α) 15° beträgt.
Priority Applications (2)
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914121609 DE4121609C2 (de) | 1991-06-29 | 1991-06-29 | Schneidvorrichtung zum spanlosen Trennen einer Treibladungshülse einer zu delaborierenden Patrone |
Publications (2)
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DE19914121609 Expired - Fee Related DE4121609C2 (de) | 1991-06-29 | 1991-06-29 | Schneidvorrichtung zum spanlosen Trennen einer Treibladungshülse einer zu delaborierenden Patrone |
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1992
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Also Published As
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