DE4121314A1 - Schaltungsanordnung zur automatischen bild-im-bild-wiedergabe von proben aus fernsehkanaelen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft das Gebiet der Fernsehempfänger, welche die Fähigkeit zur Bild-im-Bild-Wiedergabe haben.

Viele moderne Fernsehempfänger haben die Fähigkeit einer Bild-im-Bild-Wiedergabe (abgekürzt BIB), das heißt, sie können Videosignale aus zwei verschiedenen Quellen kombinieren, um ein Signal zu erzeugen, das bei seiner Wiedergabe ein erstes Programm in einem Hauptbereich der Bildfläche und ein zweites Programm in einem Nebenbereich (Einsatz) der Bildfläche desselben Bildschirms darstellt.

Es ist ferner bekannt, eine Mehrbild-Wiedergabe zu liefern, indem eine 3-mal-3- oder 3-mal-4-Matrix kleiner Standbilder (d. h. eingefrorener Vollbilder) erzeugt werden. Diese kleinen Standbilder werden dadurch erzeugt, daß eine Serie "schnappschußartiger" Standbilder gespeichert wird, um eine Wiedergabe von Bildern mit jeweils einem festen Zeitinter­ vall zwischen Vollbildern zu erhalten.

Ferner ist es bekannt, die Mehrbild-Technik anzuwenden, um als Führer bzw. Musterkollektion für die Kanalwahl eine "Kanalübersicht" oder "Probenvorführung" zu geben, indem eine matrixförmige Anordnung von stillstehenden Einzelbild­ chen (Einsatz- oder Nebenbilder) wiedergegeben wird, die Programmproben aus jeweils einzelnen Kanälen zeigen, welche auf einer in einem Speicher gespeicherten Liste vorgewähl­ ter Kanäle (d. h. einer "Vorführliste") stehen. Diese Wiedergaben werden erzeugt durch Einleiten der Abstimmung auf einen Kanal, Abwarten einer vorbestimmten Zeit während des durch den Tuner erfolgenden Abstimmvorgangs, Speichern eines Vollbildes der Videoinformation aus dem betreffenden Kanal, Abstimmen auf den nächsten Kanal der Vorführliste, usw. Eine 3-mal-4-Matrix von Bildern dieses Typs, die aus zwölf Fernsehkanälen entnommen sind, ist in der Fig. 3 als Stand der Technik dargestellt. Zusätzlich zu den Bildern aus den Fernsehprogrammen werden die jeweiligen Kanal­ nummern ebenfalls dargestellt. Ein solches System ist vom Videocassettenrecorder des Typs RCA VPT-695 her bekannt, der von dar Thomson Consumer Electronics, Inc., Indianapo­ lis, Indiana, USA verkauft wird.

Mit der vorliegenden Erfindung, wie sie in den Patentan­ sprüchen beschrieben ist, wird bei einem Fernsehempfänger die Betriebsart für die "Kanalübersicht" automatisch dann eingeleitet, wenn der Empfänger vom Benutzer eingeschaltet wird. Dies ist aus mehreren Gründen besonders vorteilhaft. Manchmal weiß der Benutzer nicht, was gerade "läuft" (d. h. welche Programme im Augenblick gesehen werden können); die erfindungsgemäße automatische Kanalübersicht entbindet den Benutzer dann von der Mühe, die Kanäle nacheinander durchzusehen. Da während der anfänglichen Aufheizperiode des Empfängers für einige Sekunden ein brauchbares Bild ohnehin nicht verfügbar ist, wird diese Zeit benutzt, um Videobilder aus allen Kanälen, die in der Kanalübersichts- Matrix vorgeführt werden sollen, zu sammeln und zu speichern. Somit muß der Benutzer für die Wiedergabe der Kanalübersicht keine zusätzliche Zeit nach dem Aufheizen abwarten, wie es ansonsten der Fall ist, wenn der Benutzer den Kanalübersichts-Betrieb erst dann aktiviert, nachdem ein sichtbares Bild nach dem Aufheizen erschienen ist. Diese und andere Merkmale der Erfindung werden nachstehend an einer vorteilhaften Ausführungsform anhand von Zeichnungen näher erläutert.

Fig. 1 zeigt in Blockform eine Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 3 zeigt eine 3-mal-4-Matrix von Bildern, die, wenn auch an sich bekannt, für das Verständnis der Erfindung hilfreich ist;

Fig. 2, 4 und 5 sind Flußdiagramme von Teilen eines Steuerprogramms für den Mikrocomputer in der Anordnung nach Fig. 1.

Gemäß der Fig. 1 werden Hochfrequenzsignale (HF-Signale) an einen HF-Eingang 100 einer Tuner-Baugruppe 102 gelegt. Die Tuner-Baugruppe 102 wählt ein bestimmtes HF-Signal aus, und zwar unter Steuerung durch eine Tuner-Steuereinheit 104, die über einen Leiter 103 ein Abstimmsteuersignal an die Tuner-Baugruppe 102 und über einen Steuerbus 103′ Band­ umschaltsignale anlegt. Die Tuner-Steuereinheit 104 wird durch ein Steuergerät (Controller) 110 gesteuert. Das Steuergerät 110, das ein Mikroprozessor oder ein Mikrocom­ puter sein kann, enthält eine Zentraleinheit (CPU) 112, einen Festwertspeicher (ROM) 114 und einen Speicher 116 mit wahlfreiem Zugriff (Randomspeicher oder abgekürzt RAM). Das Steuergerät 110 empfängt vom Benutzer eingegebene Steuersi­ gnale von einer lokalen Tastatur 120 und von einem Infra­ rotempfänger (IR-Empfänger) 122. Der IR-Empfänger 122 empfängt und decodiert Fernsteuersignale, die von einer Fernsteuereinheit 125 gesendet werden.

Der Tuner 102 erzeugt ein Signal mit einer Zwischenfrequenz (ZF) und legt es an eine Verarbeitungseinheit 130, die eine Verstärkerstufe für Video-ZF-Signale (VZF), eine Schaltung zur automatischen Feinabstimmung (AFA), einen Videodetektor und eine Verstärkerstufe für Ton-ZF-Signale (TZF) aufweist. Die Verarbeitungseinheit 130 erzeugt ein Basisband-Videosi­ gnal (TV) und ein Tonträgersignal. Das Tonträgersignal wird an eine Tonsignal-Verarbeitungseinheit 135 gelegt, die einen Tondemodulator und einen Stereodecoder enthält. Die Tonsignal-Verarbeitungseinheit 135 erzeugt Basisband- Tonsignale für links und rechts und legt sie an ein Lautsprecherpaar 138 zur Tonwiedergabe. Die AFA-Schaltung der Verarbeitungseinheit 130 erzeugt ebenfalls ein Signal, an dem ein AFA-Durchgang gefühlt wird, und legt dieses Signal über eine Leitung 132 an das Steuergerät 110, wie es ausführlicher weiter unten erläutert wird.

Das Basisband-Videosignal (TV) wird einem Decoder 140 angelegt, der ein Leuchtdichtesignal Y und ferner U- und V-Farbkomponentensignale erzeugt. Ein Videoeingangsanschluß 142 dient als Hilfseingang zum Empfang eines Basisband- Videosignals aus einer externen Quelle. Das extern zuge­ führte Basisband-Videosignal wird einer zweiten Decoderein­ heit 144 angelegt, die ebenfalls ein Leuchtdichtesignal und U- und V-Farbkomponentensignale erzeugt. Die Signale Y, U und V vom Decoder 140 werden einem Eingangsanschluß A einer Bild-im-Bild-Verarbeitungseinheit (BIB-Einheit) 150 angelegt, und die Signale Y, U und V vom Decoder 140 werden einem Eingangsanschluß B der BIB-Einheit 150 angelegt.

Die BIB-Einheit 150 enthält eine Prozessoreinheit 150a zur Verarbeitung der angelegten Videosignale und ein Steuerbus- Interface 150b für die Kommunikation mit dem Steuergerät über einen seriellen Steuerbus 110. Der serielle Steuerbus 118 überträgt Befehlsdaten vom Steuergerät 110, welche die BIB-Einheit 150 steuern, um eine Bilddarstellung zu reali­ sieren, die ein Hauptbild und ein Einsatz- oder Nebenbild enthält. Unter dem Befehl des Steuergerätes über den seriellen Bus 118 kann die BIB-Funktion ein- und ausge­ schaltet werden und das Nebenbild z. B. in jeder der vier Ecken oder an verschiedenen anderen Stellen der Gesamtbild­ fläche dargestellt werden. Ebenfalls unter dem Befehl des Steuergerätes über den seriellen Bus 118 kann die BIB- Einheit 150 veranlaßt werden, Fernsehbilder in ihren Rollen als Haupt- oder Nebenbild zu vertauschen.

Die Ausgangssignale Y, U und V der BIB-Einheit 150 werden einem Codierer 152 angelegt, worin sie in ein zusammmenge­ setztes Videosignal (Videosignalgemisch) umgewandelt werden, das eine weitere Verarbeitung in einem Videosignal­ prozessor 155 und einem Bildröhren-Treiberverstärker 156 erfährt, um schließlich auf dem Bildschirm einer Bildwie­ dergabeeinrichtung 158 wiedergegeben zu werden. Die Video­ signale werden außerdem einer Synchronsignal-Abtrenneinheit 160 angelegt, die aus ihnen Vertikal- und Horizontalsyn­ chronsignale ableitet. Die abgeleiteten Vertikal- und Horizontalsynchronsignale werden auf das Steuergerät 110 und auf eine Ablenkeinheit 170 gegeben, um Ablenksignale zum Anlegen an die Jochkonstruktion der Bildwiedergabeein­ richtung 158 zu erzeugen.

Die BIB-Einheit 150 ist über einen Datenbus 182 mit einer Video-Speichereinheit (Video-RAM) 180 gekoppelt. Der Video- RAM 180 ist vorzugsweise so groß, daß er ein Teilbild an Fernsehinformation speichern kann (d. h. ein sogenannter Teilbildspeicher). Mit der Bezeichnung "Teilbildspeicher" ist im vorliegenden Fall ein Speicher gemeint, der in der Lage ist, die Daten von 220 Fernsehzeilen zu speichern, wobei jede Zeile 512 Acht-Bit-Bytes als Daten enthält. Es sei erwähnt, daß das Steuergerät 110 durch Senden geeigneter Befehle über den seriellen Steuerbus 118 die BIB-Einheit 150 veranlassen kann, jeden einzelnen Speicher­ platz des Video-RAM 180 individuell zu adressieren. Die BIB-Einheit 150 hat einen VS-Eingang zum Empfang vertikalfrequenter Synchronsignale und einen HS-Eingang zum Empfang horizontalfrequenter Synchronsignale von der Synchronsignal-Abtrenneinheit 160. Die Synchronsignal- Abtrenneinheit 160 koppelt außerdem Horizontal- und Vertikalsynchronsignale auf zugeordnete Eingangsanschlüsse des Steuergerätes 110.

Der IR-Empfänger 122 empfängt IR-Signale, die von einem Fernsteuer-Handsender 125 gesendet werden. Der Fernsteuer- Handsender 125 enthält eine allgemein mit 202 bezeichnete Tastengruppe mit Tasten zur Eingabe der Ziffern 0 bis 9 und zur Eingabe von Befehlen "Kanal aufwärts" und "Kanal abwärts", ferner eine Taste 204 zum Einschalten des Empfän­ gers und eine Taste 205 zum Ausschalten des Empfängers. Der Fernsteuer-Handsender 125 enthält außerdem eine mit BIB- Steuerung bezeichnete Abteilung 210, die eine mit EIN/AUS beschriftete Taste 208 zum Ein- und Ausschalten der Bild- Im-Bild-Funktion und eine mit MULTI beschriftete Taste 212 enthält, deren Betrieb weiter unten beschrieben wird. Der Fernsteuer-Handsender 125 enthält im Inneren eine elektro­ nische Schaltungsanordnung (nicht gezeigt), um ein von einer IR-Diode auszusendendes Signal entsprechend den jeweils gedrückten Tasten zu codieren.

Die in Fig. 1 gezeigte Anordnung enthält ferner eine Betriebs-Stromversorgung 190 und eine Standby-Stromver­ sorung 195. Die Standby-Stromversorgung 195 versorgt das Steuergerät 110, die lokale Tastatur 120 und den Fernsteuerempfänger 222 mit Energie, wenn der Fernsehemp­ fänger ausgeschaltet ist. Die Betriebs-Stromversorgung 190 wird durch das Steuergerät 110 über eine Leitung 193 eingeschaltet, wenn der Benutzer einen Leistungs-Einschalt­ befehl gibt. Ein Signal "Betriebs-Stromversorgung bereit", das die Entwicklung von Betriebsleistung anzeigt, wird dem Steuergerät 110 über eine Leitung 192 angelegt. Dieses Signal kann ein vorübergehendes Signal sein, das nur dann erzeugt wird, wenn der Benutzer den Empfänger anfänglich einschaltet. Alternativ kann das Signal "Betriebs-Stromver­ sorgung bereit" auch ein stationäres Signal sein, das aus der Spannung der Betriebs-Stromversorgung abgeleitet wird, die nur auf einen Übergang von niedrigem auf hohen Pegel abgefragt zu werden braucht. Wie ausführlicher weiter unten erläutert ist, wird das Signal "Betriebs-Stromversorgung bereit" dazu verwendet, eine Betriebsart zur automatischen Entnahme von Kanalproben einzuleiten.

Bevor der Betrieb zur automatischen Entnahme von Kanalpro­ ben beschrieben wird, ist eine kurze Beschreibung der manuellen Aktivierung der Kanalprobenentnahme hilfreich.

Wenn der Benutzer die MULTI-Taste 212 drückt, veranlaßt das Steuergerät 110 die BIB-Einheit 150 über den seriellen Bus 118, in die oben erwähnte Betriebsart "Kanalprobenentnahme" einzutreten. Bei dieser Betriebsart liefert das Steuergerät 110 Bandwähl- und Abstimmsignale, um den Tuner 102 zu veranlassen, den Empfänger auf den niedrigsten Kanal in einer Vorführliste abzustimmen, die zuvor vom Benutzer eingespeichert worden ist, oder möglicherweise auf den niedrigsten Kanal in einer Liste aktiver Kanäle, die durch eine zuvor aktivierte Suche nach aktiven Kanälen festgelegt wurde (d. h. durch sogenannte Autoprogrammierung).

In den USA beispielsweise gibt es drei verschiedene Normen, nach denen Fernsehkanäle jeweils einzelnen Hochfrequenzen zugeordnet sind. Die Frequenzen des Fernsehrundfunks werden durch die Federal Communications Commission (FCC) zugeteilt und verordnet. Kabelgesellschaften bednutzen jedoch eine zweite Norm, bei welcher einige Kabelkanalfrequenzen geringfügig versetzt gegenüber den Rundfunkfrequenzen der FCC-Norm liegen, oder eine dritte Norm, bei welcher einige Kabelkanalfrequenzen weit versetzt gegenüber den Frequenzen der FCC-Norm sind. Sogenannte kabeltaugliche Fernsehempfänger verwenden einen Suchalgorithmus, um die versetzten Kabelkanäle zu lokalisieren. Der Suchalgorithmus kann eine relativ lange Zeit (bis etwa 1 Sekunde) in Anspruch nehmen. Die für die Ausregelung des Tuners gewährte Zeitverzögerung von ungefähr einer Sekunde, die von dem weiter oben erwähnten RCA-Gerät VPT-695 benutzt wird, berücksichtigt die längste benötigte Abstimmzeit. Somit dauert bei diesem System das Ausfüllen einer 3-mal-4-Matrix mit eingefrorenen Vollbildern aus verschiedenen Kanälen ungefähr 12 Sekunden, was für den Benutzer eine unerwünscht lange Wartezeit sein kann.

Die US-Patentschrift 49 14 516 (Duffield) offenbart ein System, das eine 3-mal-4-Matrix innerhalb etwa 5 Sekunden mit eingefrorenen Vollbildern aus verschiedenen Kanälen füllt. Die Anordnung nach dieser Patentschrift benutzt ein Rückkopplungssignal von der AFA-Schaltung, um die Beendi­ gung der Abstimmung eines Kanals anzuzeigen, anstatt einfach eine Zeitverzögerung zu gebrauchen, wie das RCA-Gerät VPT-695. Obwohl die Lehre der besagten US-Patent­ schrift zur Praktizierung der vorliegenden Erfindung nicht notwendig ist, dürfte diese Lehre vorzugsweise anzuwenden sein, um die Abstimmzeit zu reduzieren. Ein Signal zur automatischen Feinabstimmung (AFA), das von einem AFA-Teil der Verarbeitungseinheit 130 entwickelt wird, gelangt über eine Leitung 132 zu einem AFA-Eingangsanschluß des Steuer­ gerätes 110. Das Steuergerät 110 fragt das AFA-Signal während des Abstimmvorgangs ab, nachdem ein neuer Kanal gewählt worden ist. Das AFA-Signal zeigt durch jeweils einen von zwei Zuständen an, ob die Abstimmfrequenz jeweils erhöht oder vermindert wird. Wenn sich die Amplitude des AFA-Signals von einem in den anderen Zustand ändert, dann wird damit ein AFA-Durchgang erfaßt, der anzeigt, daß die Frequenz des ZF-Bildträgers nahe ihrem Nennwert ist (in den USA beispielsweise 45,75 (MHz), womit die Abstimmung des neuen Kanals als abgeschlossen betrachtet wird.

Wenn das Steuergerät 110 feststellt, daß die Abstimmung auf einen neuen Kanal beendet ist, veranlaßt es die BIB-Einheit 150, ein Vollbild des ihrem A-Eingang (TV) angelegten Videosignals aufzunehmen und im Videospeicher 180 zu spei­ chern. Dies ist ausführlicher in der oben erwähnten US- Patentschrift 49 14 516 beschrieben. Nach Abgabe des Aufnahmebefehls sorgt das Steuergerät 110 für eine Verzöge­ rungszeit von 50 Millisekunden, um sicherzustellen, daß ein ganzes Vollbild an Videoinformation gespeichert worden ist. Dann kann das Steuergerät 110 den Tuner 102 veranlassen, einen neuen Kanal zu wählen. Die Verwendung des AFA-Signals als ein die Vollendung des Abstimmvorgangs anzeigendes Rückkopplungssignal führt zu einem System, das in der Lage ist, in der Kanalübersichts-Betriebsart die einzelnen Teilausschnitte des Bildschirms bis zu viermal schneller mit Nebenbildchen zu füllen, als es die mit Zeitverzögerung in offener Schleife arbeitenden Systeme (d. h. die Systeme, in denen zur Abstimmung auf jeden Kanal eine vorbestimmte Zeitverzögerung zur Verfügung gestellt wird) vermögen, wenn es sich um Kanäle der FCC-Rundfunknorm handelt. Im Falle von Kabelkanälen wird die jeweils eingesparte Zeit unter­ schiedlich sein und davon abhängen, wie weit jeder Kabel­ kanal gegenüber der nominellen Frequenz der FCC-Rundfunknorm versetzt ist.

Obwohl die BIB-Einheit 150 fähig ist, Matrixdarstellungen von 2 × 2, 3 × 3, 3 × 4, 4 × 4 und 6 × 6 Bildern zu liefern, benutzt das hier beschriebene System eine 3-mal-4-Matrix für die Kanalprobenvorführung, wie in Fig. 3 gezeigt. Eine 3-mal-4-Matrix von Bildern dürfte eine gefällige und brauchbare Darstellung für die Kanalprobenvorführung sein. Falls mehr als 12 aktive Kanäle auf der Vorführliste des Fernsehemp­ fängers stehen, kann die BIB-Einheit 150 gesonderte "Seiten" mit vielen Kanalprobenbildern zur Verfügung stellen, indem sie bei einem zweiten Drücken der MULTI-Taste 212 der Tastatur Proben aus den nächsten 12 Kanälen der Vorführliste nimmt. Während die zweiten 12 Bilder dargestellt werden, bleiben die ersten 12 Bilder vorzugs­ weise nicht im Speicher gespeichert, um den benötigten Speicheraufwand zu reduzieren.

Die vorliegende Erfindung betrifft die automatische Einlei­ tung des Betriebs zur Kanalprobenentnahme für die Kanal­ übersicht. Gemäß der Fig. 2 wird bei Erfassung eines Leistungseinschaltbefehls (Schritt 210) die Betriebs- Stromversorgung aktiviert, was seinerseits den Empfänger einschaltet. Bei Erfassung des Signals "Betriebs-Stromver­ sorgung bereit" (230) simuliert das Steuergerät 110 den Empfang eines Multikanal-Startbefehls (Schritt 240) und geht zu dem in Fig. 4 gezeigten Abschnitt des Programmcodes über, um den Betrieb der Kanalprobenentnahme zu steuern. Ein Wiedereintritt in den in Fig. 2 gezeigten Programmab­ schnitt erfolgt erst dann, wenn der Fernsehempfänger ausgeschaltet wird. Die Beschreibung der Programmschritte nach Fig. 4 ist für den Fall, daß der Multikanal-Startbe­ fehl (MULTI) als Antwort auf die Einschaltung des Empfängers simuliert wird, die gleiche wie für den Fall, daß dieser Befehl tatsächlich vom Benutzer erzeugt wird.

Das Flußdiagramm der Fig. 4 wird beim Schritt 400 von den Decoder-Routinen her betreten. Beim Schritt 405 wird festgestellt, ob der empfangene Tastencode der MULTI- Tastencode ist. Falls nein, wird das Programm über den Schritt 495 verlassen. Falls der MULTI-Tastencode empfangen worden ist, wird der JA-Weg zum Entscheidungsblock 410 (wie üblich als Raute gezeichnet) eingeschlagen, wo geprüft wird, ob die erste Seite von Bildern (d. h. Bilder aus den ersten 12 Kanälen in der Vorführliste) an der Reihe ist. Falls ja, wird die Kanalnummer des im Augenblick abgestimm­ ten Kanals gespeichert (Schritt 415), und an den Tuner 102 wird ein Befehl gesendet, um die Abstimmung auf den ersten Kanal in der Vorführliste zu beginnen (Schritt 420). Für die automatische Kanalprobenentnahme oder für die von Hand eingeleitete Kanalprobenentnahme oder für beides kann eine gesonderte, vom Benutzer eingebbare Vorführliste vorgesehen sein. Die gesonderte Vorführliste kann so programmiert werden, daß sie nur diejenigen Kanäle enthält, die der Benutzer regelmäßig sieht, was einen dreifachen Vorteil hat: erstens werden von der Probenentnahme solche Kanäle ausgenommen, die Programme liefern, welche für den Benutzer nicht interessant sind, zweitens können die als Proben genommenen Bilder in jeder vom Benutzer gewünschten Reihenfolge vorgeführt werden, und drittens kann die notwendige Zeit für die gesamte Kanalprobenentnahme durch Eliminierung der Abfrage ungewünschter Kanäle verkürzt werden. Die Programmmierung dieser gesonderten, alternati­ ven Vorführliste kann mit Hilfe eines Menus durchgeführt werden, das auf dem Bildschirm des Empfängers dargestellt wird.

Gemäß dem Flußdiagramm der Fig. 4 wird der Bildspeicher 180 auf einen leeren Hintergrund gelöscht (Schritt 425), die Tonwiedergabe wird stummgesetzt (Schritt 430), das Steuer­ gerät beginnt mit dem Task-Prozeß der Suche nach neuen Kanälen (Schritt 435), worauf das Programm verlassen wird. Die Task des Beginns der Suche nach neuen Kanälen bringt das Setzen eines Kennzeichens mit sich, so daß immer dann, wenn die Abstimmung auf einen neuen Kanal erfolgt, der im Flußdiagramm der Fig. 5 gezeigte Programmabschnitt ausge­ führt wird. Wenn beim Schritt 410 entschieden wurde, daß nicht die erste Seite von Bildern an der Reihe war, dann wird der NEIN-Weg zum Schritt 440 eingeschlagen. Beim Schritt 440 liefert das Steuergerät 110 an den Tuner 102 einen Befehl, um die Abstimmung auf den ersten Kanal in der nächsten Gruppe von 12 Kanälen in der Vorführliste zu beginnen. Beim Schritt 445 wird der Bildspeicher 180 auf einen leeren Hintergrund gelöscht, und das Programm wird verlassen.

Die in Fig. 5 gezeigte Routine für die Verarbeitung neuer Kanäle während des Betriebs der Kanalprobenentnahme wird mit dem Schritt 500 von den die neuen Kanalnummern decodie­ renden Routinen her begonnen. Beim Schritt 505 wird entschieden, ob sich die automatische Feinabstimmung (AFA) eingeregelt hat (d. h. ob der neue Kanal vollständig abgestimmt ist). Falls nein, läuft das Programm in Schleife, bis die AFA eingerastet ist, woraufhin der JA-Weg zum Schritt 510 eingeschlagen wird. Beim Schritt 510 wird der Befehl "Aufnahme" zur BIB-Einheit 150 gesendet, und das Programm rückt zum Schritt 520 vor. Beim Schritt 520 wird eine Kanalnummer für den gerade abgestimmten Kanal wieder­ gegeben (wie in den Einzelbildchen der Fig. 3 jeweils in der rechten oberen Ecke gezeigt). Beim Schritt 530 wird eine Verzögerungszeit von 50 Millisekunden abgewartet, um zu gewährleisten, daß ein vollständiges Vollbild an Videoinformation aufgenommen wird. Dann wird beim Schritt 540 entschieden, ob es sich um den letzten Kanal der betreffenden Seite handelt. Falls nein, wird eine Abstim­ mung auf den nächsten Kanal der Vorführliste durchgeführt (Schritt 550). Falls ja, wird auf den ersten Kanal der laufenden Seite abgestimmt (Schritt 555), und die Routine wird über den Schritt 595 verlassen.

Vom Stand der Technik her ist es bekannt, die wiedergegebe­ nen Bilder aus den verschiedenen Kanälen fortlaufend auf den neuesten Stand zu bringen, bis der Benutzer die Abstimmung auf einen Kanal befiehlt. Es wurde jedoch gefunden, daß es zweckmäßig sein kann, das Steuergerät 110 zu veranlassen, die Bilder nur eine vorbestimmte Zeit lang auf ihren jeweils neuesten Stand zu bringen, z. B. für eine Zeit von 30 Sekunden, und dann den Tuner 102 zu veranlas­ sen, eine Abstimmung auf denjenigen Kanal vorzunehmen, der als letztes zuvor vom Benutzer betrachtet wurde.

Ferner wurde gefunden, daß es zweckmäßig ist, den Betrieb der Kanalprobenentnahme vorzeitig abzubrechen und sofort auf einen Kanal abzustimmen, sobald der Benutzer einen Kanaländerungsbefehl gibt, egal, ob der Multikanal-Startbe­ fehl empfangen oder simuliert wurde.

Obwohl die vorstehend beschriebene Verwendung eines das Einrasten der AFA anzeigenden Signals vorzuziehen ist, weil hiermit die benötigte Zeit für den Aufbau der 12-Bild- Wiedergabe kürzer ist, kann die Erfindung auch unter Verwendung einfachen einer Verzögerungszeit realisiert werden, wie es vom oben erwähnten RCA-Videocassettenrecor­ der VPT-695 her bekannt ist. Als eine Alternative zum AFA-Einrastsignal können, wie ein Fachmann schnell feststellen wird, auch andere Signale wie etwa ein von einer Synchron­ signal-Erfassungsschaltung erzeugtes Synchronimpuls- Gültigkeitssignal verwendet werden, um die Erfindung zu realisieren, weil ein Synchronimpuls-Gültigkeitssignal ebenfalls den erfolgreichen Abschluß des Abstimmvorgangs für einen bestimmten Kanal anzeigt.

Es sei ferner festgestellt, daß viele Benutzer beim anfäng­ lichen Einschalten ihrer Fernsehempfänger nicht wissen, welche Programme sie sehen wollen, weil sie nicht wissen, welche Programme gerade gesendet werden. Daher ist es besonders zweckmäßig, die Kanalproben dann zu entnehmen und vorzuführen, wenn der Empfänger eingeschaltet wird. Viele Benutzer wissen nicht, daß der Tuner des Fernsehempfängers schon nach einigen 100 Millisekunden nach dem Einschalten des Empfängers voll funktionsfähig ist. Diese Benutzer sehen erst den Beginn der Bildwiedergabe als Anzeige dafür, daß der Fernsehempfänger betriebsbereit ist. Das heißt, viele Benutzer glauben irrtümlich, daß sie erst auf das Erscheinen eines Bildes warten müssen, bevor Kanäle gewechselt werden können. Ein solcher fehlinformierter Benutzer kann meinen, daß er 7 bis 12 Sekunden lang für das Aufheizen der Bildröhre warten muß, bevor er über den Fernsteuersender einen Befehl zur Kanalprobenentnahme geben kann, um dann weitere 5 Sekunden für die Durchführung der Kanalprobenentnahme abzuwarten, bevor er endlich einen Kanal wählen kann. Diese 12 bis 15 Sekunden Wartezeit können einem Benutzer als zu lang erscheinen.

In jedem Fall ist es ein Vorteil der vorliegenden Erfin­ dung, daß der Prozeß der Probenentnahme aus den verfügbaren Kanälen dann abläuft, wenn der Schirm des Fernsehempfängers während des Aufheizens der Bildröhre noch dunkel ist. Somit können die Multikanalbilder sofort wiedergegeben werden, wenn die Bildröhre aufleuchtet (d. h. wenn sie mit der Wiedergabe eines Bildes beginnt).

Der Begriff "Fernsehempfänger" umfaßt im hier verstandenen Sinne Fernsehempfänger mit Bildwiedergabeeinrichtung (üblicherweise als Fernsehgeräte bezeichnet) und Fernseh­ empfänger ohne Bildwiedergabeeinrichtung wie z. B. Videocas­ settenrecorder. Der besagte Begriff soll auch Fernseh- Monitor/Empfänger umfassen, die einen HF-Tuner und eine Eingangsschaltung für Basisbandsignale haben.

Claims (3)

1. Anordnung für einen Fernsehempfänger, der folgendes aufweist:
eine Tuner/Demodulator-Einrichtung (102, 104, 130), die einen Eingang zum Empfang einer Vielzahl hochfrequenter Signale und einen Steuereingang zum Empfang eines ersten Steuersignals hat und sich auf den Empfang des ersten Steuersignals hin auf eines der hochfrequenten Signale abstimmt und daraus ein demoduliertes Videosignal an einem Ausgang erzeugt;
eine Speichereinrichtung (116), in welcher Daten gespeichert sind, die eine Liste von Fernsehkanälen darstellen;
eine mit dem ersten Ausgang der Tuner/Demodulator- Einrichtung gekoppelte Verarbeitungseinrichtung (140, 150, 180) zum Empfang des demodulierten Videosignals, zum Speichern einer vorbestimmten Menge dieses Videosignals und zur Erzeugung eines Wiedergabesignals, das bei seiner Wiedergabe auf einem Bildschirm eine Bilddarstellung liefert, die ein Bild enthält, das an einer aus einer Mehrzahl von Bildpositionen wiedergegeben wird und in Beziehung zum gespeicherten Videosignal steht, und
eine Steuereinrichtung (110) zum Steuern der Tuner/Demodulator-Einrichtung und zum Steuern der Verarbeitungseinrichtung und mit einem Ausgang zur Erzeugung des ersten Steuersignals, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung als Antwort auf das Einschalten des Fernsehempfängers automatisch die Tuner/Demodulator-Einrichtung veranlaßt, auf einen ersten Fernsehkanal aus der besagten Liste von Fernsehkanälen abzustimmen, und automatisch die Verarbeitungseinrichtung veranlaßt, die besagte vorbestimmte Menge des Videosignals zu speichern.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (110) die Tuner/Demodulator- Einrichtung veranlaßt, auf jeden der in der besagten Liste der Speichereinrichtung (116) enthaltenen Kanäle abzustim­ men und die Verarbeitungseinrichtung veranlaßt, die vorbestimmte Menge des Videosignals für jeden dieser Kanäle zu speichern.

3. Anordnung nach Anspruch 2, in welcher ferner ein Bildschirm (158) für die Wiedergabe des besagten Bildes enthalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstimmung auf mindestens einen der in der Liste enthaltenen Kanäle und die Speicherung mindestens einer der vorbestimmten Mengen an Videosignal während derjenigen Zeit erfolgt, in welcher der Bildschirm nicht ein Bild wiedergibt.