DE4120132C2 - Zahnersatz - Google Patents
ZahnersatzInfo
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- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K6/00—Preparations for dentistry
- A61K6/80—Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth
- A61K6/84—Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth comprising metals or alloys
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Zahnersatz entspre
chend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bekannte Zahnprothesen bestehen aus einem metallischen
Bügel, der aus einer Cr-Co-Mo-Legierung hergestellt ist,
an welchem aus Edelmetall, z. B. Gold oder einer goldhal
tigen Legierung, bestehende sogenannte Sekundärkronen
angelötet sind, welche ihrerseits zum teleskopartigen
Aufsetzen auf aus einem identischen Werkstoff bestehen
de, unter Verwendung von Zinkphosphatzement fest an
einem entsprechend bearbeiteten Zahnstumpf angebrachten
Primärkronen bestimmt sind. Das System der teleskopartigen
Kronen dient der Realisierung eines sicheren Friktions
sitzes der Prothese, wobei durch die Werkstoffwahl für
den genannten Bügel eine hinreichende Steifigkeit und
Festigkeit der Prothese gegeben ist. Die Sekundärkronen
dienen als Träger einer beispielsweise aus Kunststoff
bestehenden Verblendung, welche aufpolymerisiert ist.
Nachteilig bei diesen bekannten Prothesen ist häufig die
geringe Widerstandsfähigkeit der Verblendung gegenüber
abrasiver Beanspruchung, so daß deren Haltbarkeit oft
als relativ begrenzt anzusehen ist. Ein weiterer, man
chen Kunststoffverblendungen eigener Nachteil ist in
einer nicht hinreichenden farblichen Konstanz zu sehen.
Es sind zwar eine Reihe von hier einzusetzenden Kunst
stoffen mit verbesserten Eigenschaften entwickelt wor
den, welche deren Abrasionsbeständigkeit erhöhen - es
kann diese Entwicklung jedoch insgesamt noch nicht als
abgeschlossen und z. Zt. noch nicht als zufriedenstellend
angesehen werden. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten
Prothesen liegt in der Bildung von Spalten zwischen
Metall und Kunststoffverblendung.
Mit Hinblick auf die Kosten des Zahnersatzes wirken sich
insbesondere zwei Umstände ungünstig aus, nämlich die
werkstoffliche Ausbildung von Primär- und Sekundärkrone
aus einem Edelmetall sowie die Notwendigkeit deren
Verlötung mit dem Bügel. Insbesondere letztgenannter
Vorgang bringt vergleichsweise hohe Arbeitskosten mit
sich. Darüber hinaus ist die Gefahr von Spannungen als
Folge des Lötvorganges gegeben.
Bei der Anbringung einer Keramikverblendung auf den
Sekundärkronen ergeben sich im wesentlichen zwei Proble
me, welche zum einen deren Haltbarkeit und zum anderen
die Modellierbarkeit bzw. gestalterische Freiheit bei
der Ausbildung der Verblendung betreffen. Aufgrund der
unterschiedlichen Elastizitäten bzw. Verformungseigen
schaften von Edelmetall, beispielsweise Gold einerseits
und einem keramischen Werkstoff andererseits muß oft von
einer Verblendung mit Keramik abgesehen werden.
Aus der im Oberbegriff des Anspruchs 1 berücksichtigten
DE 36 23 276 A1 ist eine Teleskopprothese be
kannt, deren Sekundärteil als einstückiges, aus einer
titanhaltigen NE-Metallegierung bestehendes Gußteil
ausgestaltet ist. Diese einstückige Ausbildung des
Sekundärteils bringt eine Reihe vorteilhafter Eigen
schaften, insbesondere eine Einsparung an Arbeits- und
Materialkosten mit sich. Denn Primär- und Sekundärteil
bestehen aus einer Legierung und es entfällt der genann
te Lötvorgang sowie die Verwendung eines Edelmetalls.
Aus OTT, D.: "Gießen von Titan im Dentallabor", ZWR,
1991, Nr. 2, Seiten 106 bis 109 sind Grundsatzüberlegun
gen zum Gießen von Titan und insbesondere dessen Anwen
dung im Dentalbereich bekannt. Diese Überlegungen be
treffen die Wahl geeigneter Formmassen sowie Bindemit
tel, deren Einfluß auf das Problem der Randhärte von
Titangußstücken, jedoch auch Ausführungen zum Gießverfah
ren, insbesondere der Problematik des für die Gießform
füllung wichtigen Verhältnisses der Werte der Oberfläche
des Gußstückes zu dessen Volumen, welches den Abkühlvor
gang bekanntlich beeinflußt. Es ist hiernach das Gieß
verfahren zur Herstellung einer Titanbrücke, somit einer
Sekundärkonstruktion benutzt worden.
Der Werkstoff Titan ist zum einen durch eine große
Zugfestigkeit, Härte und Bruchdehnung sowie eine geringe
Dichte (4,5 gcm-3) und Wärmeleitfähigkeit gekennzeich
net. Er ist darüber hinaus durch eine optimale physiolo
gische Verträglichkeit und damit ein geringstmögliches
Allergierisiko gekennzeichnet.
Die Literaturstelle Päßler K. et al. : "Einflüsse auf die
Qualität und Eigenschaften von dentalen Titangüssen",
dental-labor 39, 1991, H.6, Seiten 809 bis 815 ist auf
Grundsatzfragen zur Herstellung dentaler Titangüsse
gerichtet, wobei insbesondere die verwendete Formmasse,
das Gießsystem, die Gießformtemperatur sowie die Wand
stärke der Gußstücke, die Haftfestigkeit von Nieder
brennkeramik sowie die Qualität der Gußstücke erörtert
werden.
Aus der DE 35 27 668 A1 ist ein Implantat für die Befe
stigung eines Zahnersatzes an einem Kieferknochen be
kannt, welches aus einem plattenartigen, in den Kiefer
knochen eingesetzten Implantatkörper besteht, der sei
nerseits über ein Gewinde mit einem Implantatstab in
Verbindung steht, dessen eines Ende aus den Kieferkno
chen herausragt und in Verbindung mit einem weiteren,
mit Abstand angeordneten gleichartigen Implantatsystem
der Befestigung eines Steges aus Zahngold dient, der
wiederum als Träger des eigentlichen Zahnersatzes dient.
Letztgenannter Steg ist zum tangentialen Aufliegen auf
dem Kieferkamm bestimmt und diesem anatomisch nachgebil
det. Sowohl der Implantatstab als auch der genannte
Implantatkörper bestehen aus einer Titanlegierung, die
89% Ti, etwa 6% Al und 4% Va enthält. Bereits die
Ausbildung des Steges aus Zahngold läßt erkennen, daß
bei dieser Zahnersatzkonstruktion keine werkstoffliche
Homogenität angestrebt wird.
Aus "Hybridprothetische implantatgetragene Suprastruktu
ren im zahnlosen Unterkiefer", ZWR, 100, 1991, Nr. 2,
Seiten 70 bis 76" sind weitere Ausführungsformen von
Implantatkonstruktionen bekannt, die als Träger von
Konuskronen dienen. Die wesentlichen Elemente dieser
Implantatkonstruktionen, die die Grundlage für Primäran
ker bilden können, bestehen aus dem, in den Knochen
eingesetzten Implantatkörper, einem Lötbasisring aus
Titan, einer Aufbauschraube aus Titan und einer Lötbasis
aus einer hoch goldhaltigen Legierung. Werkstoffliche
Homogenität wird bei dieser Implantatkonstruktion somit
ebenfalls nicht angestrebt.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen gattungsgemäßen,
durch einen Friktionssitz gekennzeichneten Zahnersatz
mit Hinblick auf Haltbarkeit und Trageigenschaften zu
verbessern. Gelöst ist diese Aufgabe bei einem gattungs
gemäßen Zahnersatz durch die Merkmale des Kennzeich
nungsteils des Anspruchs 1.
Die Verwendung von Titan im Rahmen von Primär- und
Sekundärkrone ermöglicht sehr grazile Gestaltungsformen,
so daß sich aufgrund der geringen Masse ein hinreichen
der Spielraum für die Modellierung der Verblendung
ergibt. Für die Primärkrone ist eine Implantatschraub
verbindung vorgesehen, über welche diese in fester
unverrückbarer Verbindung mit den Kieferknochen steht.
Der Zahnersatz zeichnet sich im übrigen durch werkstoff
liche Homogenität aus.
Eine keramische Verblendung entsprechend den Merkmalen
des Anspruchs 2 zeichnet sich gegenüber Kunststoffver
blendungen durch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen
über abrasiver Beanspruchung und damit eine verbesserte
Haltbarkeit aus. Sie ist darüber hinaus von hoher farb
licher Beständigkeit. In Verbindung mit der werkstofflich
einheitlichen und zusammenhängenden Ausbildung des
Bügels und der Sekundärkronen ergeben sich zahlreiche,
gegenüber der herkömmlichen Vorgehensweise vereinfachte
Herstellmöglichkeiten, so daß der erfindungsgemäße
Zahnersatz ein bezüglich der Haltbarkeit sowie der
Farbkonstanz gegenüber dem eingangs geschilderten Stand
der Technik verbesserter und gleichzeitig kostengünstig
herstellbarer Zahnersatz ist.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es
zeigen:
Fig. 1 eine teilweise Ansicht der Zahnanordnung eines
Kiefers vor dem Einsetzen einer erfindungsgemäßen
Prothese;
Fig. 2 eine Ansicht entsprechend Fig. 1 mit eingesetzter
Prothese;
Fig. 3 eine Schnittdarstellung eines Zahnes der erfin
dungsgemäßen Prothese;
Fig. 4 eine Querschnittsdarstellung einer erfindungsge
mäßen Primärkonstruktion mit aufgesetzter Sekundärkon
struktion.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine in her
kömmlicher Weise zum Einsetzen einer Prothese vorbe
reitete Zahnanordnung 1. Die Abstützung bzw. Befestigung
der Prothese erfolgt an zwei oder mehr im Kronenbereich
entsprechend bearbeiteten Zähnen, die unter Verwendung
eines an sich bekannten Zinkphosphatzementes mit den
Primärkronen überzogen sind. Diese somit unverrückbar
sitzenden Primärkronen 2 sind aus Titan gebildet.
Die Prothese besteht aus einem metallischen, ungefähr
U-förmig ausgebildeten Bügel 3, der seitlich zumindest bis
an den Bereich der Sekundärkronen 4 heranreicht und an
diesen Stellen die Sekundärkronen 4 trägt. Die Sekundär
kronen 4 bilden das friktionsmäßig wirkende Bindeglied
zu den Primärkronen.
Der Bügel 3 mit den Sekundärkronen 4 besteht aus Titan
und ist erfindungsgemäß auf gießtechnischem Wege ein
stückig ausgebildet. Die Sekundärkronen 4 dienen ihrer
seits wiederum als Träger einer Verblendung 5, die aus
einem keramischen Werkstoff besteht und auf die Außen
seite der Sekundärkrone 4 aufgebrannt ist. Durch einen
Spalt 6 von ungefähr 0,4 mm wird der Kaudruck auf Pri
märkrone und Schleimhaut verteilt und der beschliffene
Zahnstumpf entsprechend entlastet.
Der Erfindungsgegenstand ist unter Beibehaltung des
durch eine einstückige Ausbildung gekennzeichneten
Prinzips von Bügel 3 und Sekundärkronen 4 bei beliebigen
Ausführungsformen von den Primärkronen abnehmbar. Auf
grund der besonderen Eigenschaften des zur Herstellung
des Bügels 3 benutzten Werkstoffs, insbesondere mit
Hinblick auf Festigkeit und Elastizität kann das System
aus Bügel 3 und Sekundärkrone 4 bei hoher Steifigkeit
vergleichsweise massearm ausgebildet werden, woraus sich
günstige Modelliermöglichkeiten und damit ein hohes Maß
an Gestaltungsfreiheit bei der Ausbildung der Verblen
dung 5 ergeben.
Das in Fig. 4 wiedergegebene Ausführungsbeispiel zeigt
wiederum eine Sekundärkonstruktion, die friktionsmäßig
mit einer Primärkrone 19 in Verbindung steht. Hierbei
stellt eine Implantatschraubverbindung, deren aus Titan
bestehende Schraube 20 in die Primärkrone 19 eingesetzt
ist, die Verbindung zum Kieferknochen 11 her. Die Sekun
därkonstruktion wird in diesem Fall durch eine Brücke
gebildet, deren Brückenkörper bzw. Bügel 21 eine Reihe
von Sekundärkronen 14 trägt. Mit 15 ist ein zwischen
Primärkrone und Sekundärkrone verbleibender Spalt be
zeichnet.
Bei diesem Ausführungsbeispiel eines Implantates sind
die Primärkronen zum teleskopartigen Aufsetzen von
Sekundärkonstruktionen bestimmt, wobei die Sekundärkon
struktionen wiederum als einstückige Gußteile ausgebil
det sind und aus nahezu reinem Titan bestehen. Die
Verblendung 17 besteht vorzugsweise aus einem kerami
schen Werkstoff.
Während mit 12 die, den Kieferknochen 11 überlagernde
Knochenhaut bezeichnet ist, ist mit 13 das die Knochen
haut überlagernde Zahnfleisch bezeichnet.
Claims (3)
1. Zahnersatz, bestehend aus einem Bügel (3, 21) sowie
zumindest einer, zum reibschlüssigen Zusammenwirken
mit einer Primärkrone (2, 19) bzw. einem System von
Primärkronen (2, 19) bestimmten Sekundärkrone (4, 14),
die eine Verblendung (5, 17) trägt,
wobei der Bügel (3, 21) und die wenigstens eine Sekun därkrone (4, 14) durch ein einstückiges und aus einem einheitlichen metallischen Werkstoff bestehendes Gußteil gebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
wobei der Bügel (3, 21) und die wenigstens eine Sekun därkrone (4, 14) durch ein einstückiges und aus einem einheitlichen metallischen Werkstoff bestehendes Gußteil gebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Gußteil aus Titan besteht,
- - daß die wenigstens eine Primärkrone (2, 19) über eine, eine aus Titan bestehende Schraube (20) aufweisende Implantatschraubverbindung an einem Kieferknochen (11) befestigbar ist und
- - daß die Primärkrone (2, 19) aus Titan besteht.
2. Zahnersatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verblendung (5, 17) aus einem keramischen
Werkstoff besteht.
3. Zahnersatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sekundärkrone (4, 14) unter Belas
sung eines oberseitigen Spaltes (6, 15) auf die Pri
märkrone (2, 19) aufsetzbar ist.
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