DE4120049C2 - Abdruckmaterial - Google Patents
AbdruckmaterialInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08L5/04—Alginic acid; Derivatives thereof
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- C08L33/00—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical, or of salts, anhydrides, esters, amides, imides or nitriles thereof; Compositions of derivatives of such polymers
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Description
Die Erfindung betrifft neue Abdruckmaterialien. Die Erfin
dung betrifft insbesondere ein Abdruckmaterial, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß es ein Alginat und ein Geliermittel
enthält, und daß es in Gegenwart von Wasser erhärtet, wobei
ein Polymeres einer ungesättigten Carbonsäure in einer Men
ge von 5 bis 150 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile Algi
nat in dem Material enthalten ist.
Abdruckmaterialien, die Alginate und Salze von zweiwertigen
oder mehrwertigen Metallen, wie Calciumsulfat, Zinkoxid
etc. enthalten, sind bereits bekannt als Alginat-Abdruck
materialien. Diese Alginat-Abdruckmaterialien weisen die
Vorteile auf, daß sie eine gute Abdruckpräzision haben,
feine Teile wiedergeben können und daß der Abdruckvorgang
leicht ist. Demgemäß werden solche Massen beispielsweise
als Abdruckmaterialien für Dentalzwecke verwendet. Im all
gemeinen werden, wie erforderlich, Abdruckmaterialien in
zwei Formen, nämlich als Pulver oder als Paste, die anor
ganische Füllstoffe enthalten, verwendet. In beiden Formen
der Abdruckmaterialien werden das Alginat und das Gelier
mittel in Gegenwart von Wasser umgesetzt, und sie gelieren
unter Bildung eines elastischen, gehärteten Produkts. Um
einen präzisen Abdruck zu erhalten, ist es notwendig, daß
sie genügend und gleichförmig verknetet werden und daß die
Einarbeitung von Luft auf einen Minimalwert zurückgeführt
wird. Hierzu ist es zweckmäßig, daß die Viskosität einer
Paste bei der Verknetung des Abdruckmaterials so niedrig
wie möglich ist. Wenn die verknetete Paste auf ein Tablett
gebracht wird und gegen die Endform gepreßt wird, dann wird
mehr als eine fixierte Viskosität benötigt. Sonst wird die
Paste nach unten gegossen, das Tablett kann kaum in einer
gegebenen Position gehalten werden, und es bildet sich eine
Lücke zwischen der Form und dem Abdruckmaterial, was den
Erhalt eines genauen Abdrucks erschwert. Dazu kommt noch,
daß die Stufe der Verknetung des Abdruckmaterials mit Was
ser zur Bildung einer Paste und die Stufe der Abnahme des
Abdrucks gewöhnlich innerhalb mehrerer Minuten fertig
gestellt werden müssen. Für den Gebrauch in der Praxis müssen
daher einem Abdruckmaterial die vorgenannten, entgegen
gesetzten Eigenschaften verliehen werden.
Die EP 0 334 167 betrifft eine Mischung aus einem Alginat und
einem Polyacrylat, Polymethacrylat oder Copolymerisaten aus
Acryl- und Methacrylsäure im Verhältnis von 15 : 1 bis 1 : 2.
Die FR 25 72 931 beschreibt ein Abdruckmaterial, bei dem ein
Abdruckmaterial aus einem pulverförmigen Alginat in einem
Polyvinylalkoholfilm eingebettet ist.
Die FR 13 82 552 betrifft ein Zahnabdruckmaterial, umfassend
Alginat und ein Geliermittel, welches mit 2 bis 25% eines
wasserlöslichen Polymeren, wie Polyvinylalkohol, vermischt
ist.
Die US 4 904 448 beschreibt ein Material in Fleckform zum
Nachweis von Metallallergien, umfassend ein Zahnmetall oder
eine Legierung davon und eine biologische Verbindung mit einem
hohen Molekulargewicht als Mittel zur Unterstützung der
allergischen Reaktion sowie Natriumpolyacrylat als Haupt
komponente.
Die US 4 647 600 betrifft eine Zementzusammensetzung zur
zahnmedizinischen Verwendung, die aus einem Pulver aus
CaOAl₂O₃ und CaOH₂ und einer wasserlöslichen Substanz mit
hohem Molekulargewicht besteht.
Der DERWENT-Abstract 75-45141W der J 50018618 betrifft ein
Medikament für Umschläge, umfassend Natriumpolyacrylat,
Natriumalginat und Zinkoxide.
Der DERWENT-Abstract 88-002665 der J 62265210 betrifft ein
Härtungsmittel für ein Abdruckmaterial, bestehend aus Calcium
sulfat, einem schwierig wasserlöslichen flüssigen Verkne
tungsmittel und einem grenzflächenaktiven Mittel.
Der DERWENT-Abstract 86-152470 der J 61085306 betrifft ein
Abdruckmaterial aus Alginat, Calciumsulfat, einem Füllstoff,
einer hydrophoben Verbindung und einem grenzflächenaktiven
Mittel.
Die herkömmlichen Abdruckmaterialien genügen kaum allen der
oben genannten Erfordernissen, da bei ihnen entweder Ein
bußen hinsichtlich der Viskosität für die Paste oder hin
sichtlich der Viskosität bei der Abnahme des Abdrucks in
Kauf genommen werden müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Abdruckmaterial
bereitzustellen, dessen Viskosität während des Verknetens
mit Wasser niedrig ist, aber rasch nach dem Verkneten er
höht wird und eine Viskosität erreicht, die für die Abnahme
des Abdrucks durch Pressen gegen ein Modell zweckmäßig ist.
Das angestrebte Abdruckmaterial soll eine Viskosität haben,
die, wie erforderlich, beim Verkneten mit Wasser und bei
der Abnahme des Abdrucks eingestellt werden kann. Schließ
lich soll das Abdruckmaterial bei der Abnahme des Abdrucks
leicht handhabbar sein.
Die Erfindung betrifft ein Abdruckmaterial, das
- (A) 100 Gewichtsteile eines wasserlöslichen Alginats,
- (B) 5-150 Gewichtsteile eines Polymeren einer unge sättigten Carbonsäure oder deren wasserlöslichen Salzes,
- (C) 30-500 Gewichtsteile wasserfreies oder hydratisiertes Calciumsulfat und
- (D) 3-100 Gewichtsteile eines Oxids oder Hydroxids
eines zweiwertigen oder mehrwertigen Metalls, das zur Um
wandlung des Polymeren einer ungesättigten Carbonsäure (B)
in seine unlösliche Form durch dessen Umsetzung mit dem
Polymeren einer ungesättigten Carbonsäure befähigt ist, ent
hält, dadurch gekennzeichnet, daß es leicht mit Wasser
verknetet wird und nach Verkneten mit Wasser die Viskosität
des verkneteten Materials in zwei Stufen zunimmt, worin
- (1) in der ersten Stufe ein Gel eines wasserunlöslichen Polymeren einer ungesättigten Carbonsäure durch die be ginnende Umsetzung der vorstehenden Komponente (B) mit der Komponente (D) gebildet wird, und 30 Sekunden nach Beginn des Verknetens das Abdruckmaterial eine Viskosität von 1000 Pa·s oder weniger aufweist, und daß anschließend
- (2) in der zweiten Stufe ein gehärtetes Produkt eines wasserunlöslichen Alginats durch weitere Umsetzung der vor stehenden Komponente (A) mit der Komponente (C) gebildet wird und 80 Sekunden nach Beginn des Verknetens das Abdruck material eine Viskosität innerhalb eines Bereiches von 110 bis 200 Pa·s aufweist.
Das erfindungsgemäß verwendete Alginat ist keinen besonde
ren Beschränkungen unterworfen. Alle beliebigen Alginate,
die als Ausgangsmaterialien für Alginat-Abdruckmaterialien
verwendet werden, sind geeignet. Beispiele für bevorzugte
Alginate sind Natriumalginat, Kaliumalginat, Ammoniumalginat
und Triethanolaminalginat.
Der Anteil des Alginats kann aus dem vorstehend genannten Bereich je
nach den erforderlichen Eigenschaften des Abdruckmaterials
ausgewählt werden. Im allgemeinen sind 2 bis 10 Gew.-%
Alginat in dem verkneteten Abdruckmaterial enthalten.
Das erfindungsgemäß verwendete Geliermittel ist eine Kombi
nation aus Calciumsulfat und einem Oxid oder einem Hydroxid
eines zweiwertigen oder mehrwertigen Metalls. Spezielle Beispiele
für erfindungsgemäß in Betracht gezogene Geliermittel sind
Calicumsulfate, wie Calciumsulfatdihydrat, Calciumsulfat
hemihydrat und wasserfreies Calciumsulfat, und Oxide oder
Hydroxide von zwei- oder mehrwertigen Metallen, wie Cal
cium, Magnesium, Zink, Aluminium, Eisen, Titan, Zircon und
Zinn. Beispiele für am meisten bevorzugte Oxide oder
Hydroxide sind Calciumhydroxid, Magnesiumoxid, Zinkoxid,
Zinkhydroxid, Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid, Eisenoxid,
Eisenhydroxid, Titanoxid, Nickeloxid, Strontiumoxid, Stron
tiumhydroxid, Zirconoxid und Zinnoxid.
Von diesen Metallverbindungen wird Zinkoxid am meisten
bevorzugt, da es am leichtesten mit dem Polymeren der
ungesättigten Carbonsäure umgesetzt werden kann. Dieses
Zinkoxid ist keinen besonderen Beschränkungen unterworfen,
und es können alle beliebigen Zinkoxidarten verwendet wer
den. Jedoch wird Zinkoxid, das als aktive Zinkblume be
zeichnet wird und das eine hohe Oberflächenreaktivität
besitzt, am meisten bevorzugt.
Was die erfindungsgemäß verwendete Menge des Geliermittels
betrifft, so wird die Menge des
Calciumsulfats aus dem Bereich von 30 bis 500 Gewichtsteilen
ausgewählt und die Menge der Oxide oder Hydroxide
der zweiwertigen oder mehrwertigen Metalle aus
dem Bereich von 3 bis 100 Gewichtsteilen ausgewählt.
Das Hauptmerkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin,
daß 5 bis 150 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile Alginat
eines Polymeren einer ungesättigten Carbonsäure als eine
Komponente des Abdruckmaterials eingemischt worden sind.
Das erfindungsgemäße Abdruckmaterial enthält das Alginat
und die angegebene Menge des Polymeren der ungesättigten
Carbonsäure als Komponenten, die mit dem Geliermittel här
ten. Demgemäß wird bei der Gelierung des Abdruckmaterials
in Gegenwart von Wasser eine Viskositätserhöhung in zwei
Stufen erhalten. Das heißt in der ersten Stufe ist nach der
Beendigung des Verknetens das Polymere der ungesättigten
Carbonsäure durch die Einwirkung des Geliermittels prak
tisch vernetzt worden, wodurch die Viskosität erhöht worden
ist, die höher als die Viskosität beim Verkneten geworden
ist. Später in der zweiten Stufe nach Ablauf einer festen
Zeitspanne ist das Alginat durch die Einwirkung des Gelier
mittels praktisch vernetzt. Somit wird die Viskosität rasch
erhöht und am Ende wird ein elastisches, gehärtetes Produkt
erhalten.
Als Ergebnis ist beim Verkneten die Viskosität so niedrig,
daß eine gleichförmige Verknetung möglich ist und daß die
Einarbeitung von Luft auf einen Minimalwert verringert
werden kann. Nach Beendigung des Verknetens wird die Visko
sität durch eine Zunahme der Viskosität in der ersten Stufe
erhöht und erreicht eine derartige Viskosität, daß die
Paste von dem Tablett nicht herabfließen kann und daß keine
Lücke zwischen der Form und dem Abdruckmaterial gebildet
wird, wobei das Abdruckmaterial gegen die Form gepreßt wer
den kann. Nach dem Pressen gegen das Modell erfährt das
elastische, erhärtete Produkt eine Viskositätserhöhung in
der zweiten Stufe. Daher verläuft der Abdruckvorgang bei
der Abnahme des Abdrucks sehr leicht, und der Erhalt eines
präzisen Abdrucks wird möglich.
Das erfindungsgemäß verwendete Polymere der ungesättigten
Carbonsäure ist keinen besonderen Begrenzungen unterworfen.
Es kann ein wasserlösliches Polymeres verwendet werden, das
aus bekannten Polymeren ungesättigter Carbonsäuren oder
deren Salzen ausgewählt ist. Bevorzugte Beispiele sind
Homopolymere von ungesättigten Carbonsäuren, wie Acrylsäu
re, Methacrylsäure, Itaconsäure, Maleinsäure, Glutaconsäu
re, Aconitsäure, Citraconsäure, Mesaconitsäure, Tiglin
säure, Fumarsäure, Allylmalonsäure, Crotonsäure und Vinyl
acetat, Copolymere dieser ungesättigten Carbonsäuren und
ihre Natriumsalze, Kaliumsalze, Lithiumsalze und Ammonium
salze.
Das Polymere der ungesättigten Carbonsäure kann jedes be
liebige Polymere sein, das mit dem Geliermittel vernetzt
werden kann. So wird z. B. vorzugsweise ein Copolymeres aus
der ungesättigten Carbonsäure und einer anderen damit
copolymerisierbaren, ethylenisch ungesättigten Verbindung
verwendet. In dem Copolymeren beträgt die Menge der unge
sättigten Carbonsäure im allgemeinen mindestens 10 Mol-% und
liegt vorzugsweise im Bereich von 30 bis 100 Mol-%. Die
ethylenisch ungesättigte Verbindung ist keinen besonderen
Beschränkungen unterworfen, und es können alle beliebigen,
bekannten Verbindungen verwendet werden, die mit der unge
sättigten Carbonsäure copolymerisierbar sind. Bevorzugte
Beispiele der ethylenisch ungesättigten Verbindung sind
Methyl-(meth)-acrylat, Ethyl-(meth)-acrylat, 2-Hydroxy
ethyl-(meth)-acrylat, n-Propyl-(meth)-acrylat, Isopropyl-
(meth)-acrylat, Phenyl-(meth)-acrylat, Benzyl-(meth)-
acrylat, 2-Ethylhexyl-(meth)-acrylat, n-Butyl-(meth)-acry
lat, Isobutyl-(meth)-acrylat, Decyl-(meth)-acrylat, Lauryl-
(meth)-acrylat, Stearyl-(meth)-acrylat, 2-Hydroxylpropyl-
(meth)-acrylat, Glyceryl-(meth)-acrylat, 3-Chlor-2-hydroxy-
propyl-(meth)-acrylat, 2,3-Dibrompropyl-(meth)-acrylat,
Trimethylolethan-(meth)-acrylat, (Meth)-acrylamid, N,N-Di
methyl-(meth)-acrylamid, Vinylacetat, Styrol, α-Methylsty
rol, 2,2-bis-[-(meth)-acryloyloxypolyethoxyphenyl]-propan,
2,2′-bis-[4-(3-methacryloyloxy-2-hydroxypropoxy)-phenyl]-
propan, (Meth)-acrylonitril, Acrolein und ihre substituier
ten Verbindungen oder Derivate.
Als erfindungsgemäß verwendetes Polymeres der ungesättigten
Carbonsäure wird meistens ein Homopolymeres von Acrylsäure
oder Methacrylsäure oder ein Copolymeres aus diesen Mono
meren und einer anderen ungesättigten Carbonsäure oder
einer ethylenisch ungesättigten Verbindung verwendet. Im
obigen Copolymeren liegt der Gehalt an Acrylsäure oder
Methacrylsäure als Monomeres am meisten bevorzugt im Be
reich von 5 bis 95 Mol-%.
Das erfindungsgemäß verwendete Polymere der ungesättigten
Carbonsäure kann jedes beliebige Polymere sein, das ein
niedriges bis hohes Molekulargewicht hat. Im allgemeinen
kann das gewichtsdurchschnittliche Molekulargewicht im
Bereich von 1000 bis 500 000 liegen.
Der Anteil des erfindungsgemäß verwendeten Polymeren der
ungesättigten Carbonsäure beträgt 5 bis 150
Gewichtsteile, bevorzugt 10 bis 70 Gewichtsteile
pro 100 Gewichtsteile Alginat. Wenn der Anteil der ungesät
tigten Carbonsäure weniger als 5 Gewichtsteile beträgt,
dann ist die Erhöhung der Viskosität nach dem Verkneten
nicht genügend, was zu dem Ergebnis führt, daß das Abdruck
material von dem Tablett abläuft, daß der Abnahmevorgang
des Abdrucks schwierig wird und daß kein präziser Abdruck
abgenommen werden kann. Andererseits wird bei Mengen von
mehr als 150 Gewichtsteilen die Viskosität drastisch er
höht, so daß das Verkneten des Abdruckmaterials nicht zu
friedenstellend verläuft und daß kein gleichförmig verkne
tetes Produkt erhalten werden kann. Wenn weiterhin die Vis
kosität des verkneteten Produkts zu hoch ist, dann kann das
Abdruckmaterial nicht in feine Teile hineingehen, so daß es
unmöglich wird, einen präzisen Abdruck zu erhalten.
Schließlich bleiben beim Erhärten des Abdruckmaterials
innere Spannungen zurück, so daß Deformationen auftreten,
wenn das Abdruckmaterial entfernt wird. Somit kann in
diesem Fall ein präziser Abdruck nicht erhalten werden.
Das erfindungsgemäße Abdruckmaterial kann neben den oben
genannten obligatorischen Komponenten Oxide oder Hydroxide
von Metallen, wie Aluminium, Silicium etc. als Füllstoffe,
und viskose Mineralien enthalten, solange die Zwecke dieser
Erfindung nicht beeinträchtigt werden. Beispiele für Füll
stoffe sind Diatomeenerde, Talk, Kieselsäure und Aluminium
hydroxid. Weiterhin können zur Verzögerung der Gelierung
des Abdruckmaterials Phosphate, wie Natriumphosphat, Oxal
säure und ihre Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze zuge
setzt werden. Schließlich können Fluorverbindungen, wie Na
triumfluorsilicat und Kaliumtitanfluorid, zugesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Abdruckmaterial kann die Form eines
Pulvers oder einer Paste einnehmen. Bei Verwendung in der
Form eines Pulvers werden alle Komponenten als Pulver ver
mischt, beim Gebrauch mit Wasser vermischt und zu der Form
einer Paste verknetet. Wenn das Abdruckmaterial in Form
einer Paste verwendet werden soll, dann werden das Alginat
und das Polymere der ungesättigten Carbonsäure mit Wasser
unter Bildung einer Paste vermischt, die sodann beim Ge
brauch mit dem Geliermittel vermischt wird. Bei dieser Ge
legenheit kann das Geliermittel in Form eines Pulvers oder
in der Form einer Paste, die mit einem nicht-wäßrigen Lö
sungsmittel verknetet ist, zugesetzt werden. Beispiele für
nicht-wäßrige Lösungsmittel sind Kohlenwasserstoffe, ali
phatische Alkohole, cyclische Alkohole, aliphatische
Säuren, ihre Salze oder Ester, Polyethylenglycol und Poly
propylenglycol.
Wenn das erfindungsgemäße Abdruckmaterial, wie oben be
schrieben, durch Vermischen mit Wasser geliert wird, dann
erfolgt gesondert eine Vernetzung des Polymeren der unge
sättigten Carbonsäure und eine Vernetzung des Alginats. Im
Ergebnis besitzt daher das erfindungsgemäße Abdruckmittel
eine niedrige Viskosität beim Verkneten, und es kann somit
leicht verknetet werden. Im Verlauf der Zeit wird es stär
ker viskos, so daß ein Abdruck leicht hergestellt werden
kann. Nach einer bestimmten Zeitspanne wird die Viskosität
weiter erhöht, und am Ende wird elastisches, gehärtetes
Produkt erhalten. Durch geeignete Einstellung der Viskosi
tät in den zwei Stufen können bevorzugte Ergebnisse erhal
ten werden. Hierzu kann eine Kombination von Verzögerungs
mitteln bei den zwei Vernetzungsreaktionen verwendet wer
den, wobei das eine einen höheren Verzögerungseffekt für
eine Reaktion aufweist. So können z. B. zwei Vernetzungs
verzögerungsmittel, d. h. ein Vernetzungsverzögerungsmit
tel, das die Reaktion des Polymeren der ungesättigten Car
bonsäure verzögert, wie Natriumpyrophosphat und ein Ver
netzungsverzögerungsmittel zur Verzögerung der Reaktion des
Alginats, wie Trinatriumphosphat, zugesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Abdruckmaterial hat eine Gelierzeit
von 45 s bis 4 min, eine permanente Deformation von 4%
oder weniger des elastischen, gehärteten Produkts und eine
Kompressionsspannung von 8 bis 15%. Weiterhin wird in dem
erfindungsgemäßen Abdruckmaterial die Viskositätserhöhung
in zwei Stufen nach dem Verkneten erhalten. So ist es bei
spielsweise möglich, die Viskosität so einzustellen, daß 15 s
nach dem Beginn des Verknetens 100 Pa·s oder weniger
und 40 s nach dem Beginn des Verknetens 110 bis 200 Pa·s
beträgt. Die Verknetungszeit kann auf der Basis der
Tatsache bestimmt werden, daß 30 s nach Beginn des Ver
knetens die Viskosität 100 Pa·s oder weniger und 80 s
nach dem Beginn des Verknetens 110 bis 200 Pa·s beträgt.
Das erfindungsgemäße Abdruckmaterial ist so beschaffen, daß
durch Durchführung der Vernetzungsreaktion in zwei Stufen
die Viskosität, die am Anfang so niedrig ist, daß ein
leichtes Verkneten gestattet wird, unmittelbar nach dem
Verkneten auf eine Viskosität ansteigt, die zur Abdruckab
nahme erforderlich ist und daß schließlich nach dem Pressen
gegen ein Modell, von dem ein Abdruck genommen werden soll,
die Gelierung rasch im Verlauf einer festen Zeitspanne ein
tritt. Hierdurch wird es möglich, ein elastisches, gehärte
tes Produkt zu erhalten und einen präzisen Abdruck zu
nehmen.
Das erfindungsgemäße Abdruckmaterial kann für die Abdruck
nahme für verschiedene Zwecke eingesetzt werden. So kann es
beispielsweise dazu eingesetzt werden, um den Abdruck einer
Form eines Zahns oder des Zahnfleisches bei der Zahnbehand
lung zu nehmen. Es kann weiterhin dazu verwendet werden, um
den Abdruck eines Modells, das gegossen werden soll, zu
nehmen, wenn eine Form für den Metallguß hergestellt wird.
Schließlich kann es noch zur Herstellung von Abdrücken
eines Modells, das zum Verformen von Kunststoffen verwen
det wird, herangezogen werden.
Die Erfindung wird in den Beispielen und Vergleichsbeispie
len näher erläutert.
Die in Tabelle 1 angegebenen pulverförmigen Komponenten
wurden vermischt, um pulverförmige Abdruckmaterialien her
zustellen. Zu 100 Gewichtsteilen der pulverförmigen Masse
wurde Wasser in der in Tabelle 1 angegebenen Menge zuge
setzt. Das jeweilige Gemisch wurde mit Kautschukkugeln 10 s
lang zur Bildung einer Paste verknetet. Es wurden die
Viskosität 30 s und 80 s nach dem Beginn des Verkne
tens, die Gelierzeit, die Kompressionsspannung und die per
manente Deformation gemessen. Die Viskosität der Paste wur
de bei 23°C unter Verwendung eines Hochscher-Rheometers von
Ishida Giken K. K. gemessen. Die Gelierzeit, die Kompres
sionsspannung und die permanente Deformation wurden gemäß
der JIS-Norm T-6505 gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle 1 zusammengestellt. 30 s nach Beginn des
Verknetens war die Viskosität niedrig. 80 s nach Beginn
des Verknetens war die Viskosität höher und erreichte 110
bis 140 Pa·s. Diese Viskosität ist für die Vornahme des
Abdrucks am besten geeignet. Schließlich erfolgte die
Gelierung zu einer Zeit, wie sie in Tabelle 1 angegeben
ist, und es wurde ein elastisches, gehärtetes Produkt ge
bildet.
Zum Vergleich wurde ein Abdruckmaterial gemäß Tabelle 1
hergestellt und wie in Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Beispiel 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, daß Poly
acrylsäure mit unterschiedlichen Polymerisationsgraden
verwendet wurde und daß deren Mengen variiert wurden. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Beispiel 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, daß die in
Tabelle 1 angegebenen Polymeren anstelle von Polyacrylsäure
verwendet wurden. Die erhaltenen Ergebnisse sind in
Tabelle 4 zusammengestellt.
Beispiel 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, daß die in
Tabelle 5 angegebenen Metallverbindungen anstelle von Zink
oxid verwendet wurden. Die erhaltenen Ergebnisse sind in
Tabelle 5 zusammengestellt.
10 g einer Paste aus 12 Gewichtsteilen Natriumalginat, 5
Gewichtsteilen Natriumpolyacrylat und 220 Gewichtsteilen
Wasser wurden mit 1 g eines Pulvers vermischt, das 15 Ge
wichtsteile Natriumsulfatdihydrat, 2 Gewichtsteile Na
triumpyrophosphat, 0,5 Gewichtsteile Trinatriumphosphat und
3 Gewichtsteile Zinkoxid enthielt. Auf diese Weise wurde
ein Abdruckmaterial gebildet. Dieses wurde wie in Beispiel
1 bewertet. 30 min nach dem Beginn des Verknetens betrug
die Viskosität 7 Pa·s. 80 min nach dem Beginn des Ver
knetens betrug sie 115 Pa·s. 3 min später erfolgte eine
Gelierung, und es wurde ein erhärtetes Produkt erhalten,
das eine Kompressionsspannung von 12% und eine permanente
Deformation von 3,0% hatte.
Die einzelnen Komponenten wurden gemäß den in Tabelle 6
angegebenen Ansätzen vermischt, wodurch ein Abdruckmaterial
erhalten wurde, das die Pasten A und B umfaßte. Die Pasten
A und B wurden im Verhältnis von 5 : 1 verknetet und wie in
Beispiel 1 untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse sind in
Tabelle 6 zusammengestellt. 30 s nach dem Beginn des Ver
knetens war die Viskosität niedrig. 80 s nach dem Beginn
des Verknetens wurde die Viskosität höher, und sie er
reichte 110 bis 140 Pa·s, d. h. eine Viskosität, die für
die Abdruckabnahme am geeignetsten ist. Schließlich erfolg
te die Gelierung innerhalb der in Tabelle 6 gezeigten Zeit
spanne, und es wurde ein elastisches, gehärtetes Produkt
erhalten.
10 g einer Paste A aus 12 Gewichtsteilen Natriumalginat, 7
Gewichtsteilen Natriumpolyacrylat und 220 Gewichtsteilen
Wasser und 2 g einer Paste B aus 15 Gewichtsteilen Calcium
sulfathemihydrat, 2 Gewichtsteilen Natriumpyrophosphat, 0,5
Gewichtsteilen Trinatriumphosphat, 5 Gewichtsteilen Zink
oxid und 7 Gewichtsteilen eines fließfähigen Paraffins wur
den zur Bildung eines Abdruckmaterials vermischt. Dieses
wurde wie in Beispiel 1 untersucht. 30 s nach dem Beginn
des Verknetens betrug die Viskosität 50 Pa·s. 80 s nach
dem Beginn des Verknetens war sie auf 110 Pa·s an
gestiegen. 3 min später trat eine Gelierung auf, und es
wurde ein gehärtetes Produkt erhalten, das eine Kompres
sionsspannung von 12% und eine permanente Deformation von
2,0% hatte.
Pulverförmige Komponenten gemäß Tabelle 7 wurden miteinan
der vermischt, um ein pulverförmiges Abdruckmaterial her
zustellen. Zu 100 Gewichtsteilen der pulverförmigen Masse
wurde Wasser in der in Tabelle 7 angegebenen Menge gegeben.
Das Gemisch wurde mit Kautschukbällen 10 s lang zur Bil
dung einer Paste verknetet. 15 s und 40 s nach dem Be
ginn des Verknetens wurden die Gelierzeit, die Kompres
sionsspannung und die permanente Deformation wie in Bei
spiel 1 gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
7 zusammengestellt. 15 s nach dem Beginn des Verkne
tens war die Viskosität niedrig. 40 s nach dem Beginn des
Verknetens war die Viskosität höher geworden, und sie er
reichte 110 bis 140 Pa·s, d. h. eine Viskosität, die für
den Abdruck am geeignetsten ist. Schließlich erfolgte
innerhalb der in Tabelle 7 gezeigten Zeit eine Gelierung,
und es wurde ein elastisches gehärtetes Produkt erhalten.
Claims (3)
1. Abdruckmaterial, das
- (A) 100 Gewichtsteile eines wasserlöslichen Alginats,
- (B) 5-150 Gewichtsteile eines Polymeren einer ungesättigten Carbonsäure oder deren wasserlöslichen Salzes,
- (C) 30-500 Gewichtsteile wasserfreies oder hydratisiertes Calciumsulfat und
- (D) 3-100 Gewichtsteile eines Oxids oder Hydroxids
eines zweiwertigen oder mehrwertigen Metalls, das zur Um
wandlung des Polymeren einer ungesättigten Carbonsäure (B)
in seine unlösliche Form durch dessen Umsetzung mit dem
Polymeren einer ungesättigten Carbonsäure befähigt ist, enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß es leicht
mit Wasser verknetet wird und nach Verkneten mit Wasser die
Viskosität des verkneteten Materials in zwei Stufen zunimmt,
worin
- (1) in der ersten Stufe ein Gel eines wasserunlöslichen Polymeren einer ungesättigten Carbonsäure durch die beginnende Umsetzung der vorstehenden Komponente (B) mit der Komponente (D) gebildet wird, und 30 Sekunden nach Beginn des Verknetens das Abdruckmaterial eine Viskosität von 100 Pa·s oder weniger aufweist, und daß anschließend
- (2) in der zweiten Stufe ein gehärtetes Produkt eines wasserunlöslichen Alginats durch weitere Umsetzung der vor stehenden Komponente (A) mit der Komponente (C) gebildet wird und 80 Sekunden nach Beginn des Verknetens das Abdruck material eine Viskosität innerhalb eines Bereiches von 110 bis 200 Pa·s aufweist.
2. Abdruckmaterial nach Anspruch 1, das
- (A) 100 Gewichtsteile eines wasserlöslichen Alginats,
- (B) 5-100 Gewichtsteile eines Polymeren einer ungesättigten Carbonsäure oder deren wasserlöslichen Salzes,
- (C) 30-500 Gewichtsteile wasserfreies oder hydratisiertes Calciumsulfat und
- (D) 3-100 Gewichtsteile Zinkoxid enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß, wenn es mit Wasser verknetet
wird,
- (1) in der ersten Stufe ein Gel eines wasserunlöslichen Polymeren einer ungesättigten Carbonsäure durch Umsetzung der vorstehend aufgeführten Komponente (B) mit der Komponente (D) gebildet wird, und daß anschließend
- (2) in der zweiten Stufe ein gehärtetes Produkt eines wasserunlöslichen Alginats durch Umsetzung der vorstehend aufgeführten Komponente (A) mit der Komponente (C) gebildet wird.
3. Abdruckmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß, wenn Wasser zu dem die Komponenten
(A), (B), (C) und (D) enthaltenden Material zugegeben
wird und verknetet wird,
- (1) aufgrund der Umsetzung der Komponente (B) mit der Komponente (D) in der ersten Stufe 30 Sekunden nach Beginn des Verknetens das Abdruckmaterial eine Viskosität von 100 Pa·s oder weniger aufweist, und daß
- (2) aufgrund der Umsetzung der Komponente (A) mit der Komponente (C) in der zweiten Stufe 80 Sekunden nach Beginn des Verknetens das Abdruckmaterial eine Viskosität innerhalb eines Bereiches von 110 bis 200 Pa·s aufweist.
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