DE4119932A1 - Verfahren und vorrichtung zum elektrostatischen allseitigen beschichten flacher werkstuecke mit pulverlack - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum elektrostatischen allseitigen beschichten flacher werkstuecke mit pulverlack

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum elektrosta­ tischen allseitigen Beschichten flacher Werkstücke mit Pulverlack, bei dem die Werkstücke zuerst gereinigt, vorbehandelt und getrocknet und dann zunächst auf der einen Seite beschichtet werden, worauf die Pulverschicht ausgehär­ tet wird, und bei dem anschließend die Werkstücke auf der gegenüberliegenden Seite beschichtet werden und anschließend die Pulverschicht ausgehärtet wird. Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei einem bekannten Verfahren werden die Werkstücke zuerst auf der Oberseite beschichtet und anschließend die aufge­ brachte Pulverschicht ausgehärtet, worauf dann die Werk­ stücke gewendet werden und die nun obenliegende Seite beschichtet und die aufgetragene Schicht ausgehärtet wird. Dieses Verfahren erfordert eine Wendestation, die insbeson­ dere bei langen Werkstücken sehr viel Platz benötigt, was entsprechende Investitionskosten bei der Gestaltung der Werkhallen nach sich zieht und außerdem wird der Beschich­ tungsprozeß durch das Wenden unterbrochen, was zu einer zeitlichen Verlängerung des Beschichtungsvorganges und zu einem Mehrverbrauch an Pulverlack führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen, mit deren Hilfe flache Werkstücke allseitig mit einer ausgehärteten Pulverlackschicht versehen werden können, ohne daß es notwendig ist die Werkstücke zu wenden, und ohne daß eine Unterbrechung des Beschichtungsvorganges eintritt.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Da die Werkstücke eng aufeinanderfolgend transportiert werden, ohne daß eine Unterbrechung der Förderbewegung eintritt, kann das Beschichten und Aushärten der Pulver­ schicht kontinuierlich erfolgen, wodurch eine stets gleich­ bleibende Qualität der Beschichtung erzielt wird. Außerdem wird Pulverlack eingespart, da das Ein- und Ausschalten einer Beschichtungsvorrichtung bei größeren Abständen zwi­ schen den Werkstücken immer zu einem gewissem Übersprühen führen muß, da die Beschichtungsvorrichtung nicht exakt am Beginn des Werkstückes eingeschaltet und am Ende des Werkstückes abgeschaltet werden kann. Da bei der vorliegen­ den Erfindung die Werkstücke nicht gewendet werden, entfällt eine entsprechende Platz verbrauchende Wendestation, wodurch die Investitionskosten für eine solche Anlage gesenkt werden können. Durch den Wegfall der Wendestation und die Durchfüh­ rung der Beschichtung und Aushärtung in einem einzigen Durchlauf der Werkstücke, werden Unterbrechungen vermieden, wodurch der Zeitaufwand für den Beschichtungs- und Aushärte­ vorgang gegenüber der bisherigen Verfahrensweise gesenkt werden kann.
Damit beim Beschichten und Aushärten der Unterseite der Werkstücke keinerlei Spuren einer Fördereinrichtung bleiben, ist in Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, daß die Werkstücke mit einem ausschließlich an der Oberseite des Werkstückes angreifenden Förderers geför­ dert werden.
Da die Beschichtung und Aushärtung auf beiden Seiten des Werkstückes hintereinander erfolgt, wird der Beschichtungs­ vorgang auf der Oberseite im warmen Zustand der Werkstücke durchgeführt, weil die Pulverschicht der Unterseite unter Hitzeeinwirkung ausgehärtet wurde. Um nun ein Anschmelzen des Pulvers auf dem durch die heißen Werkstücke aufgewärmten Fördermittel zu vermeiden, empfiehlt es sich nach dem ersten Aushärten die Werkstücke und/oder ihre Transportmittel teilweise herunterzukühlen.
Zur Durchführung dieses Verfahrens ist eine Vorrichtung gemäß Anspruch 4 vorgesehen, bei der die besonders herausra­ genden Merkmale darin zu sehen sind, daß die einzelnen Stationen unmittelbar hintereinander angeordnet sind, und daß im Bereich der ersten Beschichtungsstation und der ersten Aushärtestation die Fördermittel als Haftförderer ausgebildet sind, die die Werkstücke ausschließlich an der Oberseite erfassen. Die anderen, ebenfalls notwendigen, Merkmale sind darin zu sehen, daß im Bereich der Vorbehand­ lungsstation, der zweiten Beschichtungsstation und der zweiten Aushärtestation, die Fördermittel als Auflageförde­ rer ausgebildet sind, die die Werkstücke hintereinander liegend aufnehmen.
Der Haftförderer kann Haltemagnete aufweisen, wenn es sich um magnetisierbare Werkstücke handelt. Liegen dagegen Werk­ stücke vor, die nicht magnetisierbar sind, so empfiehlt es sich, daß der Haftförderer Saugvorrichtungen aufweist, die die Werkstücke durch Saugwirkung halten.
Um eine einwandfreie Übergabe von einem Fördermittel auf das andere zu gewährleisten, kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung jeder Haftförderer den vorangehenden oder nach­ folgenden Auflageförderer teilweise übergreift.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert, deren einzige Figur ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in schaubild­ licher Darstellung zeigt.
Ein beidseitig zu beschichtendes Werkstück 1 , das im wesentlich als flache lange Tafel ausgebildet und mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist, wird in Richtung des Pfeiles 16 von einer Vorbehandlungsstation oder einer Beladestation kommend, von einem Auflageförderer 2 einem Haftförderer 5 zugeführt, der als Magnetförderer oder Saugförderer aus­ gebildet ist und das Werkstück 1 einer ersten Beschichtungs­ station 3 zuführt, bei der mehrere Sprühpistolen 4 vorgese­ hen sind, die Pulverlack gegen die Unterseite des Werk­ stückes 1 sprühen. Diese Beschichtungsstation 3 ist mit einer Pulverabsaugvorrichtung 6 zum Rückgewinnen des über­ schüssigen Pulvers und zur Reinigung des Haftförderers versehen. Um einen Farbwechsel schnell durchführen zu können, kann die Beschichtungsstation quer zur Förderrich­ tung der Werkstücke 1 in Richtung des Doppelpfeiles 17 zum Zwecke der Auswechslung verschiebbar sein. In dieser Beschichtungsstation 3 wird das Werkstück nicht nur an der Unterseite, sondern durch einen nicht zu vermeidenden Übersprühungsvorgang auch an den schmalen Stirnseiten beschichtet.
Nach dieser Beschichtungsstation wird das Werkstück 1 von einem weiteren Haftförderer 8 übernommen, der das Werkstück einer ersten Aushärtestation 7 zuführt, die beispielsweise mit Infrarotstrahlern bestückt ist, welche den am Werkstück 1 anhaftenden Pulverlack durch Wärmeeinwirkung aushärten. Damit das Werkstück beim Weitertransport auf den Auflage­ förderer 9, den der Haftförderer 8 teilweise zur besseren Übergabe des Werkstückes übergreift, in einem nicht zu warmen Zustand gefördert wird, ist der Haftförderer 8 mit einer nicht dargestellten Kühleinrichtung versehen. Von diesem Haftförderer 8 werden die einzelnen Werkstücke 1 , die eng aufeinanderfolgend gefördert werden, auf den Auflage­ förderer 9 übergeben, der die Werkstücke nun zu einer zweiten Beschichtungsstation fördert, in welcher die noch nicht beschichtete Oberseite mittels Sprühpistolen 10 beschichtet wird. Auch diese Beschichtungsstation ist, wie die erste Beschichtungsstation, mit einer Pulverrückgewin­ nungs- und Reinigungsvorrichtung für den Haftförderer 9 versehen und in Richtung des Pfeiles 17 zum Zwecke der Auswechselbarkeit verschiebbar. Nach der Beschichtung der Werkstücke in der zweiten Beschichtungsstation 11 werden die Werkstücke auf einen weiteren Auflageförderer 12 übergeben, der die Werkstücke durch eine zweite Aushärtestation 13 fördert, in welcher nun die zuletzt beschichtete Oberseite der Werkstücke ausgehärtet wird. Danach gelangen die Werkstücke auf einen weiteren Auflageförderer 14, der die Werkstücke in eine Kühlstation 15 einführt, in der die Werkstücke auf die gewünschte Temperatur heruntergekühlt werden.

Claims (7)

1. Verfahren zum elektrostatischen allseitigen Beschich­ ten flacher Werkstücke mit Pulverlack, bei dem die Werk­ stücke zuerst gereinigt, vorbehandelt und getrocknet und dann zunächst auf der einen Seite beschichtet werden, worauf die Pulverschicht ausgehärtet wird und bei dem anschließend die Werkstücke auf der gegenüberliegenden Seite beschichtet werden und anschließend die Pulverschicht ausgehärtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstücke eng aufeinander­ folgend bei ununterbrochener Förderbewegung dem Beschichten und dem Aushärten der Pulverschicht unterworfen werden, und daß die Beschichtung bei unveränderter Werkstücklage zu­ nächst an der Unterseite und dann an der Oberseite erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstücke für die Beschichtung von unten und das nachfolgende Aushärten der Pulverschicht mittels eines ausschließlich an der Oberseite des Werkstückes angreifenden Förderers gefördert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß nach dem ersten Aushärten die Werkstücke und/oder ihre Transportmittel teilweise heruntergekühlt werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einer Vorbehandlungsstation, einer ersten Beschichtungsstation (3), einer ersten Aushär­ testation (7), einer Kühlstation, einer zweiten Beschich­ tungsstation (11) und einer zweiten Aushärtestation (13), dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Stationen unmit­ telbar hintereinander angeordnet sind, daß im Bereich der Vorbehandlungsstation, der zweiten Beschichtungsstation (11) und der zweiten Aushärtestation (13), die Fördermittel als Auflageförderer (2, 9, 12) ausgebildet sind, die die Werkstücke (1) hintereinanderliegend aufnehmen, und daß im Bereich der ersten Beschichtungsstation (3) und der ersten Aushärtestation die Fördermittel als Haftförderer (5, 8) ausgebildet sind, die die Werkstücke (1) ausschließlich an der Oberseite erfassen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftförderer (5, 8) Haltemagnete aufweist, die die Werkstücke durch Magnetkraft halten.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftförderer Saugvorrichtungen aufweist, die die Werkstücke durch Saugwirkung halten.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Haftförderer (5, 8) in den vorangehenden oder nachfolgenden Auflageförderer (2, 9) teilweise übergreift.
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