DE4119414A1 - Landwirtschaftlich nutzbare zugmaschine mit angelenktem hubwerk - Google Patents
Landwirtschaftlich nutzbare zugmaschine mit angelenktem hubwerkInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer landwirtschaftlich nutzbaren Zugma
schine, insbesondere Traktor oder Baumaschinen-Fahrzeug mit einem am
Fahrzeug angelenkten Hubwerk nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Aus der DE-OS 37 23 488 ist schon eine solche als Traktor ausgebil
dete Zugmaschine bekannt, bei der am Traktorrahmen ein Anbaugerät
bzw. eine Anbaumasse gelenkig befestigt ist und über eine elektro
hydraulische Hubwerks-Regeleinrichtung während der Fahrt so ver
stellt wird, daß eine aktive Dämpfung von Nick- bzw. Hub-Schwingun
gen des Traktors erreicht wird. Auf diese Weise lassen sich die beim
Traktor während der Transportfahrt mit angehobenen Anbaugerät durch
Bodenunebenheiten hervorgerufenen dynamische Radlastschwankungen an
der Vorderachse erheblich verringern und somit die Lenksicherheit
des Traktors verbessern bzw. es kann die Geschwindigkeit des Trak
tors entsprechend erhöht werden. Dabei wird durch eine geeignete,
voreilende Steuerung der Bewegungsgröße des Anbaugeräts relativ zu
derjenigen des Traktors eine optimale Dämpfung der angeregten
Nickschwingung des Traktors erreicht. Während bei derartigen Zugma
schinen in der Regel ein angelenktes Arbeitsgerät bzw. ein Ballast
als Tilgermasse zur Verfügung steht, tritt zunehmend auch der Fall
auf, daß bei Transportfahrten des Traktors weder heckseitig noch
frontseitig ein angelenktes Anbaugerät vorliegt und trotzdem erhöhte
Forderungen hinsichtlich Fahrsicherheit und Fahrkomfort vom Traktor
erfüllt werden sollen. Auch ist der vorbekannte Traktor nur mit un
gefederten Achsen ausgerüstet, die sich für schnellfahrende Zugma
schinen bzw. Baumaschinen-Fahrzeuge weniger eignen.
Ferner ist aus der DE-OS 21 49 369 ein Traktor mit einer elektro
hydraulischen Hubwerks-Regeleinrichtung für einen angelenkten Pflug
bekannt, bei dem zur Verbesserung der Fahreigenschaften die Vor
der- wie auch die Hinter-Achse federnd am Fahrzeugrahmen abgestützt
sind. Bei diesen Traktor wird versucht, die während des Pflügens
auftretenden Störungen der Kraftheberregelung infolge der federnd
abgestützten Achsen zu verringern. Dazu wirken an beiden Achsen an
geordnete, die Nickbewegungen des Traktors erfassende Sensoren auf
die Kraftheberregelung in einer Weise ein, daß die Nickbewegung des
Anbaugeräts verringert wird. Eine Einrichtung zur Schwingungsdämp
fung von Nickschwingungen des Traktors bei Transportfahrten mit
ausgehobenem Anbaugerät ist nicht vorgesehen. Auch sind beide Achsen
des Traktors über mechanische Federn am Fahrzeugrahmen aufgehängt.
Die erfindungsgemäße landwirtschaftlich nutzbare Zugmaschine, insbe
sondere Traktor oder Baumaschinen-Fahrzeug mit einer Einrichtung zur
dynamischen Stabilisierung seiner Bewegungen mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß für
die aktive Dämpfung von angeregten Nickschwingungen des Fahrzeugs
die hydropneumatisch abgestützte, federnde Fahrzeugachse als Tilger
masse genommen wird, so daß mit geringen zusätzlichem Aufwand eine
wesentliche Verbesserung der Fahreigenschaften erzielbar ist. Beson
ders günstig eignet sich hierfür die Vorderachse des Fahrzeugs, wo
durch der Bodenkontakt der gelenkten Räder wesentlich erhöht wird.
Der bei einer hydropneumatischen Federung ohnedies vorhandene Hydro
zylinder ist hydraulisch leicht verstellbar und somit kostengünstig
für eine Schwingungsdämpfung einsetzbar.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Fahrzeugs möglich. Besonders einfache, kostengünstige
Ausführungsformen und sicher arbeitende Systeme werden ermöglicht,
wenn die Sensoren zur Ermittlung der schwingungsabhängigen Signale
nach den Ansprüchen 2 bis 6 ausgebildet werden, wobei eine Aufhän
gung der hydraulischen Stellglieder über Kraftmeßbolzen nach An
spruch 3 besonders vorteilhaft ist. Ferner ist eine Ausbildung nach
Anspruch 7 mit überlagertem Lageregelkreis äußerst zweckmäßig, wo
durch der Abstand zwischen gefederter Fahrzeugachse und Fahrzeug
rahmen im Mittel konstant gehalten wird und somit ein Wegdriften
eines Teils relativ zum anderen vermieden wird. Eine wirksame Stabi
lisierung bei relativ einfacher Bauweise läßt sich gemäß Anspruch 8
erreichen, in dem jedem Rad ein hydraulisches Stellglied zugeordnet
wird. Vorteilhaft ist es ferner, wenn gemäß Anspruch 9 einfachwir
kende Stellglieder verwendet werden, wodurch die Einrichtung kosten
günstig baut. Zweckmäßig ist ferner eine Ausbildung nach Anspruch 10
mit doppeltwirkenden Stellgliedern, die eine wirksamere Dämpfung er
lauben, weil ihre Kolben beidseitig hydraulisch eingespannt sind.
Vorteilhaft sind ferner Ausführungsformen nach den Ansprüchen 11 und
12, wo durch Schalten von Ventilen der gefederten Achse verschie
dene Charakteristiken verliehen werden können, um dergestalt z. B.
Funktionen wie gefederte Achse, Pendelachse oder starre Achse zu
erreichen. Äußerst kostengünstig ist ferner eine Ausführungsform
nach Anspruch 14, wenn das bei einer elektrohydraulischen Hub
werks-Regeleinrichtung ohnedies vorhandene Regelventil zusätzlich
für die Einrichtung zur Schwingungsdämpfung verwendet wird. Vorteil
haft ist ferner eine Ausbildung nach Anspruch 15, die eine energie
sparend arbeitende Einrichtung erlaubt, bei welcher beim Schwingen
des Fahrzeugs auftretende Energie in das hydraulische System zurück
geführt werden kann. Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie der
Zeichnung.
Vier Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 einen Traktor in Seitenansicht mit einem ersten Aus
führungsbeispiel nach der Erfindung in vereinfachter Darstellung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die hydropneumatisch gefederte Vor
derachse mit zugehöriger Einrichtung nach Fig. 1 in vereinfachter
Darstellung und die Fig. 3, 4 und 5 jeweils ein zweites, drittes
bzw. viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
In der Figur ist als landwirtschaftlich nutzbare Zugmaschine ein
Traktor 10 in Seitenansicht und in vereinfachter Form dargestellt,
der zum Anlenken eines nicht näher gezeichneten Anbaugeräts ein
heckseitig angeordnetes Hubwerk 11 aufweist. Das Hubwerk 11 weist
dabei in an sich bekannter Weise ein Dreipunktgestänge mit Oberlen
ker 12 und Unterlenker 13 auf, die beide schwenkbar an einem Fahr
zeugrahmen 14 des Traktors 10 befestigt sind. Zur Höhenverstellung
eines Anbaugeräts greift am Unterlenker 13 ein hydraulischer Kraft
heber 15 an, der in einen hydraulischen Kreis 16 mit einer Pumpe 17
und einem elektrohydraulischen Regelventil 18 geschaltet ist. Das
Regelventil 18 wird über ein elektronisches Steuergerät 19 ange
steuert, das ebenso wie das Regelventil 18 und das Hubwerk 11 Teil
einer elektrohydraulischen Hubwerks-Regeleinrichtung 21 ist. Die
Lage eines nicht näher gezeichneten Anbaugeräts, wie z. B. eines
Pfluges, wird von einem am Oberlenker 12 angreifenden Lagesensors 22
aufgenommen, der entsprechende Istwertsignale an das elektronische
Steuergerät 19 liefert. Ferner ist der Unterlenker 13 über einen
elektromechanischen Kraftmeßbolzen 23 angelenkt, der zugkraftabhän
gige Signale an das Steuergerät 19 weitergibt. Die Sollwerte zur
Hubwerks-Regelung werden am Geber 24 eingegeben. Mit Hilfe der elek
trohydraulischen Hubwerks-Regeleinrichtung 21 kann ein am Hubwerk 11
angelenktes Anbaugerät nicht nur in Betriebsstellungen in verschie
denen Regelungsarten betrieben werden, sondern es kann das Hubwerk
11 auch aus der Betriebsstellung heraus in die gezeichnete Aushub
stellung verfahren werden, wie dies bei Transportfahrten des Trak
tors 10, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten, üblich ist.
Wie die Fig. 1 in vereinfachter Form zeigt, ist die Hinterachse 25
des Traktors 10 ungefedert am Fahrzeugrahmen 14 gelagert. Demgegen
über ist die Vorderachse 26 über eine hydropneumatische Federung 27
am Fahrzeugrahmen 14 abgestützt. Die Federung 27 weist dabei als
Kräfte übertragendes Stellglied zwischen Fahrzeugrahmen 14 und Vor
derachse 26 einen Hydrozylinder 28 auf, dessen Druckraum 29 über
eine hydraulische Verbindung 31 mit einem als Federelement dienen
den, hydropneumatischen Energiespeicher 32 verbunden ist. In die
hydraulische Verbindung 31 zwischen Stellglied 28 und Energiespei
cher 32 ist ein Magnetventil 33 geschaltet, das ebenfalls vom elek
trischen Steuergerät 19 her ansteuerbar ist. Ferner wird der Druck
im Druckraum 29 von einem elektrohydraulischen Drucksensor 34
abgegriffen, der entsprechende Ausgangssignale an das Steuergerät 19
gibt. Ferner ist zum Verstellen des Hydrozylinders 28 dessen Druck
raum 29 über eine hydraulische Leitung 35 mit einem Umschaltventil
30 verbunden, das vom elektronischen Steuergerät 19 ansteuerbar ist
und das Regelventil 18 wahlweise mit dem Kraftheber 15 oder dem
Stellglied 28 verbindet.
Die Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch die Vorderachse 26 mit
der hydropneumatischen Federung 27 und der zugehörigen Einrichtung
nach Fig. 1 in vereinfachter Darstellung. Wie Fig. 2 näher zeigt,
ist jedem Rad der Vorderachse 26 ein eigener Hydrozylinder zugeord
net, wobei dem rechten Vorderrad 36 der erste Hydrozylinder 29 zuge
ordnet ist. Auf der anderen Seite der Vorderachse 26 ist das linke
Vorderrad 37 durch einen zweiten Hydrozylinder 38 am Fahrzeugrahmen
14 abgestützt. Die beiden Hydrozylinder 28, 38 sind untereinander
baugleich und jeweils als einfachwirkende Zylinder ausgebildet, wo
bei jeweils die große wirksame Fläche des Kolbens den Druckraum 29
begrenzt. Die Druckräume 29 beider Hydrozylinder 28, 38 sind über
eine Querleitung 39 miteinander hydraulisch verbunden und stehen
gemeinsam über die Leitung 35 mit dem Regelventil 18 sowie die hy
draulische Verbindung 31 mit dem hydropneumatischen Energiespeicher
32 in Verbindung. Die Lage der gefederten Vorderachse 26 relativ zum
Fahrzeugrahmen 14 wird von einem elektromechanischen Wegaufnehmer 41
abgegriffen, der seine Signale ebenfalls an das elektronische Steu
ergerät 19 gibt. Während die Sollwerte für die Hubwerks-Regelein
richtung 21 über den ersten Geber 24 dem Steuergerät 19 eingegeben
werden, steht für die Vorgabe von Sollwerten für die aktive Schwin
gungsdämpfung ein zweiter Geber 42 zur Verfügung.
Bei dem Regelventil 18 handelt es sich um ein an sich bekanntes
Drei-Wege-Ventil, wie es zur proportionalen und lastdruckunabhän
gigen Steuerung von Volumenströmen in elektrohydraulischen Hub
werks-Regeleinrichtungen verwendet wird. Das Regelventil 18 weist
einen von Proportionalmagneten 43 betätigten Steuerschieber 44 auf,
der in einer Mittelstellung 45 einen Steuerölstrom von einem Zulauf
anschluß 46 über eine Drosselstelle 47 zu einem Rücklaufanschluß 48
erlaubt, wodurch eine als Umschaltventil wirkende Druckwaage 49 den
restlichen Teilstrom von der Pumpe 17 unmittelbar zum Tank 51 ent
lastet. Ein mit A bezeichneter Motoranschluß 52 ist dabei durch ein
entsperrbares Rückschlagventil 53 abgesperrt und durch ein Druckbe
grenzungsventil 54 abgesichert. Wird der Steuerschieber 44 in eine
Hebenstellung 55 ausgelenkt, so wird ein proportionaler Volumenstrom
vom Zulaufanschluß 46 über den Steuerschieber 44, die Motorleitung
56 und das entsperrbare Rückschlagventil 53 zum Motoranschluß 52
gesteuert, von wo er über das geöffnete Umschaltventil 30 zum Kraft
heber 15 fließen kann. Die Druckwaage 49 sorgt hierbei in bekannter
Weise für eine lastdruckkompensierte Steuerung des Volumenstroms.
Wird der Steuerschieber 44 in entgegengesetzter Richtung in Richtung
Senkenstellung 46 ausgelenkt, so wird durch einen Steuerölstrom über
ein Vorspannventil 57 ein Zwischendruck angedrosselt, der zum Ent
sperren des Rückschlagventils 53 ausreicht und der zudem auf ein
Druckkompensationsventil 58 einwirkt. Beim Senken strömt vom Kraft
heber 15 kommendes Druckmittel vom Motoranschluß 52 über das ent
sperrte Rückschlagventil 53, das Druckkompensationsventil 58 und den
in Senkenstellung 56 befindlichen Steuerschieber 44 zum Rücklaufan
schluß 48, wobei über das Druckkompensationsventil 58 ein lastdruck
kompensierter Senkenvorgang steuerbar ist. Wenn das elektronische
Steuergerät 19 abhängig von den am Geber 24 vorgegebenen Werten das
Umschaltventil 30 in seine gezeichnete Stellung steuert, kann das
elektrohydraulische Regelventil 18 in üblicher Weise für die Hub
werks-Regelung verwendet werden.
Beim Fahren des Traktors 10 über unebenes Gelände, vor allem bei
Transportfahrten mit hoher Geschwindigkeit treten infolge der Feder
eigenschaften der Hinterräder und der hydropneumatisch gefederten
Vorderachse 26 vor allem Nickschwingungen des Traktors 10 um eine
horizontale Querachse 59 auf, die besonders bei schnellfahrenden
Ackerschleppern die Fahrsicherheit infolge verringerten Fahrbahnkon
takts der Vorderräder und den Fahrkomfort nachteilig beeinflussen.
Diese Nick- und Vertikalschwingungen führen infolge der Massenträg
heit von Fahrzeugrahmen 14 und Vorderachse 26 zu Beschleunigungs
kräften, die ihrerseits in den Druckräumen 29 der beiden Hydrozylin
der 28, 38 zu Druckänderungen fuhren. Diese Druckänderungen werden
vom Drucksensor 34 aufgenommen, der entsprechend elektrische Signale
an das elektronische Steuergerät 19 weiter gibt. Diese Signale wer
den zur Ermittlung des jeweiligen Schwingungszustandes des Traktors
10 herangezogen und werden vom elektronischen Steuergerät 19 als
Istwerte im Regelkreis zur aktiven Schwingungsdämpfung verarbeitet.
Mit Hilfe des zweiten Gebers 42 wird dabei die Einrichtung zur
Schwingungsdämpfung eingeschaltet und es werden entsprechende Soll
werte vorgegeben. Das elektronische Steuergerät 19 schaltet dabei
das Umschaltventil 30 in seine andere Schaltstellung, wodurch der
Motoranschluß 52 des Wegeventils 18 über die Leitung 35 an die Hy
drozylinder 28, 38 der hydropneumatischen Federung angeschlossen
werden. Mit Hilfe des als elektronischer Regler arbeitenden Steuer
geräts 19 wird nun das mit den Stellgliedern 28, 38 hydraulisch ver
bundene Regelventil 18 so angesteuert, daß eine angeregte Schwingung
des Fahrzeugrahmens 14, insbesondere dessen Nickschwingungen um die
Querachse 59, aktiv abgebaut werden. Dabei wird die Masse der ohne
dies vorhandenen, hydropneumatisch abgestützten Vorderachse 26 als
Tilgermasse für die Schwingungsdämpfung verwendet, so daß die Be
dämpfungseinrichtung am Traktor 10 auch ohne zusätzliche Anbaumasse
am Hubwerk 11 wirksam werden kann. Mit Hilfe des Wegaufnehmers 41
und einer der aktiven Schwingungstilgung überlagerten Lageregelung
wird der Abstand von Fahrzeugrahmen 14 und Vorderachse 26 im Mittel
konstant gehalten.
Das als elektronischer Regler arbeitende Steuergerät 19, das elek
trohydraulische Regelventil 18 sowie die beiden hydraulischen Stell
glieder 28, 38 der hydropneumatischen Federung 27 sind somit Teile
einer elektrohydraulischen Regeleinrichtung 61 zur aktiven Schwin
gungsdämpfung, deren prinzipielle Arbeitsweise aus der eingangs ge
nannten DE-OS 37 23 488 bekannt ist und auf die hier ausdrücklich
Bezug genommen wird.
Die Fig. 3 zeigt in vereinfachter Darstellung eine zweite Ausfüh
rungsform eines zweiten elektrohydraulischen Regelsystems 70, das
sich von dem Regelsystem 61 nach Fig. 2 wie folgt unterscheidet,
wobei für gleiche Bauelemente gleiche Bezugszeichen verwendet werden:
Bei dem zweiten Regelsystem 70 wird jedes der beiden Vorderräder 36,
37 getrennt voneinander mit einer jeweils eigenen Regeleinrichtung
aktiv bedämpft. Zu diesem Zweck ist die hydropneumatische Federung
27 der Vorderachse 26 für den ersten Hydrozylinder 28 ebenfalls mit
einem Energiespeicher 71, einem zwischengeschalteten Magnetventil 72
und einem Drucksensor 73 ausgerüstet. Eine Querleitung zwischen den
beiden Druckräumen 29 beider Hydrozylinder 28, 38 entfällt. Der
Druckraum 29 des ersten Hydrozylinders 28 steht dafür über eine
zweite Leitung 74 mit dem Motoranschluß 52 eines zweiten elektrohy
draulischen Regelventils 75 in Verbindung, das mit dem anderen, er
sten Regelventil 18 baugleich ist. Beide Regelventile 18, 75 sind
parallel an ein Konstantdrucknetz 76 mit Hydrospeicher 77 ange
schlossen, das von der Pumpe 17 über ein Speicherladeventil 78 mit
Druckmittel versorgt wird. Durch die Verwendung der Regelventile 18,
75 in einem Konstantdrucknetz 76 muß lediglich in Mittelstellung 45
des Regelschiebers 44 die in Fig. 2 offene Verbindung für den Steu
erumlauf blockiert werden. Die gleichzeitige Druckmittelversorgung
einer elektrohydraulischen Hubwerks-Regeleinrichtung ist nicht
vorgesehen. Das als Regler arbeitende elektronische Steuergerät 79
erhält nun die Signale aus beiden Druckgebern 34, 73 und steuert
dementsprechend die Regelventile 18, 75 getrennt voneinander so, daß
jede Seite (36, 37) der hydropneumatischen Federung 27 unabhängig
voneinander in aktiver Weise bedämpft wird. Das Regelsystem 70 zur
aktiven Schwingungsdämpfung kann auf diese Weise schneller und wirk
samer arbeiten.
Die Fig. 4 zeigt als weitere Ausführungsform ein drittes elektro
hydraulisches Regelsystem 90, das sich von dem zweiten Regelsystem
70 nach Fig. 3 wie folgt unterscheidet, wobei für gleiche Bauele
mente gleiche Bezugszeichen verwendet werden:
Das dritte Regelsystem 90 arbeitet insgesamt im Vergleich zum zwei
ten Regelsystem 70 mit einem verringertem hydraulischen Aufwand und
einem vergleichsweise erhöhtem Aufwand an Sensorik. Das dritte Re
gelsystem 90 weist ein elektrohydraulisches, proportional arbeiten
des 3/3-Regelventil 91 auf, das über die Leitung 35 die Druckräume
29 beider Hydrozylinder 28 und 38 steuert. In die beide Druckräume
29 verbindende Querleitung 39 ist ein magnetisch betätigbares
2/2-Sperrventil 92 geschaltet. Zusätzlich zu den Drucksensoren 34,
73 sind die Hydrozylinder 28 und 38 jeweils über einen elektrome
chanischen Kraftmeßbolzen 93 bzw. 94 an der Vorderachse 26 abge
stützt, wobei deren elektrische Ausgangssignale dem als Regler ar
beitenden elektronischen Steuergerät 95 zugeführt werden. Ferner ist
am Fahrzeugrahmen 14 zusätzlich ein elektromechanischer Beschleuni
gungssensor 96 angeordnet, der seine schwingungsabhängigen Signale
ebenfalls an das elektronische Steuergerät 95 weiterführt.
Die Wirkungsweise des dritten elektrohydraulischen Regelsystems 90
entspricht hinsichtlich der aktiven Schwingungsdämpfung weitgehend
derjenigen des zweiten Regelsystems 70 nach Fig. 3, wobei jedoch
für die Ermittlung des jeweiligen Schwingungszustandes neben den
Drucksensoren 34, 73, nun auch die in den Kraftfluß zwischen
Fahrzeugrahmen 14 und Vorderachse 26 geschalteten Kraftmeßbolzen 93,
94 zur Verfügung stehen und darüber hinaus der Schwingungszustand
auch durch eine Beschleunigungsmessung im Sensor 96 ermittelt werden
kann. Die Signale der Sensoren für Druck, Kraft bzw. Beschleunigung
können gemeinsam, alternativ oder in gemischter Form im elektroni
schen Steuergerät 95 verarbeitet werden.
Bei der hydropneumatisch gefederten Vorderachse 26 des dritten Re
gelsytems 90 können durch unterschiedliches Schalten der Magnetven
tile 33, 72 und des Sperrventils 92 unterschiedliche Charakteristi
ken für die Vorderachse 26 erreicht werden. Werden alle drei vom
Steuergerät 95 magnetisch ansteuerbaren Ventile 33, 72, 92 gesperrt,
so kann die Vorderachse 26 die Charakteristik einer starren Achse
aufweisen. Wird lediglich das Sperrventil 92 geöffnet, so kann die
Vorderachse die Eigenschaften einer Pendelachse erreichen. Werden
die beiden Magnetventile 33, 72 aufgesteuert, so hat die Vorderachse
26 die Charakteristik einer gefederten Achse.
Die Fig. 5 zeigt als zusätzliche Ausführungsform ein viertes elek
trohydraulisches Regelsystem 100, das sich von dem dritten Regel
system 90 nach Fig. 4 wie folgt unterscheidet, wobei für gleiche
Bauelemente gleiche Bezugszeichen verwendet werden. Bei dem vierten
Regelsystem 100 sind die Stellglieder der hydropneumatischen Fede
rung der Vorderachse 26 als doppeltwirkende Hydrozylinder 101, 102
ausgebildet, deren jeweiligen Ringräume 103 jeweils über eine Neben
leitung 104 bzw. 105 parallel an einen zweiten Motoranschluß 106
eines 4/3-Regelventils 107 angeschlossen sind. Dieses Regelventil
107 wird wieder von dem Konstantdrucknetz 76 mit Druckmittel ver
sorgt. Das Regelventil 107 weist eine dem Senken des Fahrzeugrahmens
14 relativ zur Vorderachse 26 zugeordnete Arbeitsstellung 108 auf,
bei der die beiden Motoranschlüsse 52 und 106 miteinander und
zusammen gedrosselt mit dem Zulaufanschluß 46 Verbindung haben.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß in Verbindung mit der Ausbildung
der Stellglieder als Differentialzylinder bei Senkbewegung des Fahr
zeugrahmens 14 Druckmittel in das Konstantdrucknetz 76 zurückgeführt
werden kann und dadurch die Nickbewegungen des Fahrzeugrahmens 14
für eine Energie-Rückgewinnung ausgenutzt werden. Im übrigen hat die
Verwendung der doppelt wirkenden Hydrozylinder 101, 102 den Vor
teil, daß die Vorderachse 26 hydraulisch sicher eingespannt ist und
daß dadurch die aktive Schwingungsdämpfung wirksamer durchgeführt
werden kann, weil dämpfende Kräfte in beiden Richtungen übertragen
werden können. Das vierte Regelsystem 100 weist zu diesem Zweck ein
als Regler arbeitendes elektronisches Steuergerät 109 auf, das sich
für diese Arbeitsweise eignet.
Selbstverständlich sind an dem Traktor 10 mit den gezeigten Regel
systemen zur aktiven Schwingungstilgung Änderungen möglich, ohne vom
Gedanken der Erfindung abzuweichen. So kann das Regelsystem zur
Schwingungstilgung vor allem dort angewandt werden, wo eine Achse
des Fahrzeugs ungefedert ist, und dabei schlechte Dämpfungseigen
schaften aufweist. Auch können für das Regelsystem zur Schwingungs
tilgung zusätzlich oder alternativ Signale verwendet werden, die am
Heck des Traktors ermittelt werden wie z. B. Kräfte im Dreipunktge
stänge, Druck im Kraftheber etc. Dies ist besonders dann interes
sant, wenn solche Sensoren ohnedies bereits vorhanden sind. Auch
sind die aufgezeigten Regelsysteme zur aktiven Schwingungstilgung
nicht auf den gezeigten Traktor begrenzt, sondern können auch bei
Bedarf bei Mähdreschern, Baumaschinen und vergleichbaren Fahrzeugen,
vorteilhaft angewandt werden; dies gilt insbesondere für den Radla
der, wo vergleichbare Probleme wie beim Traktor auftreten können,
wenn die meist gleichgroßen, großvolumigen Reifen der vier Räder
infolge ihrer schlechten Dämpfung und einer ungefederten Achse
leicht zu Schwingungen des Fahrzeugs führen.
Claims (17)
1. Landwirtschaftlich nutzbare Zugmaschine, insbesondere Traktor
oder Baumaschinen-Fahrzeug, mit einem am Fahrzeug angelenkten Hub
werk, das über einen Kraftheber heb- und senkbar ist, mit einer Vor
derachse und mit einem Regelsystem zur dynamische Stabilisierung von
Nickschwingungen des Fahrzeugs um eine im wesentlichen horizontale
Schwingungsachse, wobei dieses Regelsystem eine beweglich am Fahr
zeugrahmen angelenkte, als Tilgermasse wirkende Masse und eine elek
trohydraulische Regeleinrichtung umfaßt, die abhängig von den Signa
len eines diese Schwingbewegungen erfassenden Sensors die Masse der
art steuert, daß angeregte Schwingungen des Fahrzeugs aktiv abge
baut werden, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglich am Fahrzeug
rahmen (14) angelenkte Tilgermasse die Vorderachse (26) ist, und daß
die Vorderachse (26) am Fahrzeugrahmen (14) über eine hydropneuma
tische Federung (27) abgestützt ist, die wenigstens ein hydrauli
sches Stellglied (28, 38) aufweist, das von dem elektrohydraulischen
Regelsystem (61, 70, 90, 100) verstellbar ist.
2. Zugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sen
sor (34, 73, 93, 94) so angeordnet ist, daß er von den Schwingungen
der Vorderachse (26) relativ zum Fahrzeugrahmen (14) abhängige Sig
nale liefert.
3. Zugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als Sensor wenigstens ein Kraftmeßbolzen (93, 94) verwendet wird,
der in den Kraftfluß zwischen Fahrzeugrahmen (14) über das hydrauli
sche Stellglied (29, 38) zur Vorderachse (26) geschaltet ist.
4. Zugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als Sensor wenigstens ein elektrohydraulischer Drucksensor (34, 73)
verwendet wird, der den Druck im hydraulischen Stellglied (28; 38;
101) abgreift.
5. Zugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Signale von einem Beschleunigungssensor (96) er
zeugt werden, der insbesondere am Fahrzeugrahmen (14), vorzugsweise
im Bereich der Vorderachse (26), angeordnet ist.
6. Zugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Signale von einem Sensor (23) erzeugt werden, der
in einem Kraftregelkreis des angelenkten Hubwerks (11) liegt.
7. Zugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein die Lage der Vorderachse (26) relativ zum Fahr
zeugrahmen (14) abgreifender Wegaufnehmer (41) angeordnet ist, der
in einen überlagerten Lageregelkreis geschaltet ist.
8. Zugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die hydropneumatische Federung (27) als Stell
glied für jedes Rad (36, 37) einen zugeordneten Hydrozylinder (38,
38; 101, 102) aufweist.
9. Zugmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hydrozylinder (28, 38) einfachwirkend ausgebildet sind.
10. Zugmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet daß die
Hydrozylinder (101, 102) doppeltwirkend ausgebildet sind.
11. Zugmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß bei jedem Stellglied (28, 38) in die
hydraulische Verbindung (31) zwischen dem Hydrozylinder (28, 38) und
dem als Federelement dienenden, zugeordneten Energiespeicher (32,
71) ein Magnetventil (33, 72) geschaltet ist.
12. Zugmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Hydrozylinder (28, 38; 101, 102) der Vorderachse (26) gemein
sam von einem Regelventil (18; 91; 107) ansteuerbar sind und daß
insbesondere zwischen beide Hydrozylinder (28, 38; 101, 102) ein
elektromagnetisch betätigbares Sperrventil (92) geschaltet ist.
13. Zugmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Hydrozylinder (28, 38) der Vorderachse (26) über ein gesondertes
Regelventil (18, 75) ansteuerbar ist und daß insbesondere für beide
Räder (36, 37) jeweils eigene Sensoren (34, 72; 94) vorgesehen sind.
14. Zugmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerung des Hubwerks (11, 15) und
der Steuerung der Stellglieder (28, 38) an der Vorderachse (26) das
gleiche Regelventil (18) zugeordnet ist (Fig. 2).
15. Zugmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Regelventil (107) als 4/3-Wegeventil ausgebildet ist, bei dem in einer
Arbeitsstellung (108) für Senken des Fahrzeugrahmens (14) beide
Motoranschlüsse (52, 106) miteinander und mit dem Zulaufanschluß
(46) verbunden sind, der mit einem Hydrospeicher (77) in Verbindung
steht.
16. Zugmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß deren Hinterachse (25) ungefedert aus
gebildet ist.
17. Zugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die andere Achse gefedert ausgebildet ist.
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