DE4119385A1 - Optisches element - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine verbesserte optische
Vorrichtung gemäß den Ansprüchen 1 bzw. 5.
Im allgemeinen haben Polypeptidderivate eine sehr komplexe
chemische Struktur höherer Ordnung und haben verschiedene
Funktionen, wie bei Proteinen von Lebewesen zu beobachten
ist. Die zweidimensionale Struktur, die eine der Strukturen
höherer Ordnung ist, kann, je nach Bewegungsmöglichkeit des
Aminosäurerests, der die Konstitutionseinheit der Struktur
darstellt, grob in eine α-Helix-Struktur, eine β-Faltblatt-
Struktur und in eine ungeordnete Spiralstruktur klassifi
ziert werden. Genauer gesagt, die α-Helix-Struktur wird für
den Fall gebildet, wo der Aminosäurerest, der eine Konstitu
tionseinheit eines Polypeptidderivats ist, eine Wasserstoff
brückenbindung innerhalb des Moleküls ausbildet. Die β-Falt
blattstruktur wird gebildet, wenn die Wasserstoffbrückenbin
dung zwischen Molekülen gebildet wird. Desweiteren wird eine
ungeordnete Spiralstruktur gebildet, wenn keine Wasserstoff
brückenbindung gebildet wird.
Es ist Stand der Technik, daß die zweidimensionalen Struktu
ren der Polyglutaminsäureester, die in den Polypeptidderiva
ten enthalten sind, verändert werden können, je nach den ge
wählten Umgebungsbedingungen, wie Temperatur und Lösungsmit
tel. Es ist auch bekannt, daß bei den Polyglutaminsäure
estern die chemischen Strukturen stabil sind. Im besonderen
ist es bekannt, daß Poly-γ-Benzyl-L-Glutamat (PBLC) oder
Poly-γ-Benzyl-D-Glutamat (PBDC), bei denen die Seitenkette
jeder Aminosäurehälfte der Polyglutaminsäure aus einem Ben
zylester besteht, in verschiedenen organischen Lösungsmit
teln wie 1,4-Dioxan, Dimethylformamid, 1,2-Dichlorethan und
Tetrahydrofuran eine stabile α-Helix-Struktur ausbilden, so
daß sie eine cholesterische Flüssigkristallphase zeigen.
Die cholesterische Flüssigkristallphase weist eine derartige
Schichtenstruktur auf, daß die Moleküle in jeder Schicht
parallel in eine Richtung ausgerichtet sind. Ebenso weist
die cholesterische Flüssigkristallphase eine verdrehte Achse
(Helix-Achse) auf, die senkrecht zur Schicht steht, so daß
die Richtung der Molekülausrichtung in einer Schicht von
derjenigen in der benachbarten Schicht um einen bestimmten
Winkel abweicht. Desweiteren wird der Abstand zwischen den
Schichten, die voneinander in der Orientierungsrichtung um
360° abweichen, cholesterische Ganghöhe oder einfach Gang
höhe genannt. Der cholesterische Flüssigkristall zeichnet
sich durch eine periodische Struktur aus und zeigt die op
tischen Eigenschaften einer unnormal großen Drehkraft und
einer selektiven Reflexionskraft von rechts oder links pola
risiertem Licht, was innerhalb eines engen Wellenlängenbe
reichs stattfindet. Diese optischen Eigenschaften des chole
sterischen Flüssigkristalls stammen von der oben erwähnten
besonderen helikalen Struktur. Die selektive Reflexionskraft
ermöglicht es, daß der cholesterische Flüssigkristall einen
Zirkularpolarisation-Dichroismus (CD) zeigt. Es sollte ange
führt werden, daß die zentrale Wellenlänge λ×m der Refle
xion dem Produkt der cholesterischen Ganghöhe P und dem Bre
chungsindex n entspricht, d. h. λ×m=n×P. Wegen dieser
Eigenschaften erzeugt der cholesterische Flüssigkristall
einen klaren Farbdisplayeffekt, der von rot bis blau reicht,
wenn die Wellenlänge λ·m in einen sichtbaren Wellenlängen
bereich fällt.
Wie oben beschrieben, reflektiert der cholesterische Flüs
sigkristall auf selektive Weise entweder rechts oder links
polarisiertes Licht innerhalb des Wellenlängenbereichs, der
der cholesterischen Ganghöhe des Flüssigkristalls entspricht.
Wenn linear polarisiertes Licht auf den Flüssigkristall ein
fällt, wird entweder das rechts oder das links polarisierte
Licht selektiv reflektiert, mit dem Ergebnis, daß der Betrag
des durchgelassenen Lichts innerhalb des ausgezeichneten
Wellenlängenbereichs nur noch der halbe Betrag des eingefal
lenen Lichts ist. Desweiteren wird Licht dort nicht durchge
lassen, wo ein selektiver Reflexionsfilm für rechts polari
siertes Licht sich über einem selektiven Reflexionsfilm für
links polarisiertes Licht befindet.
Die cholesterische Ganghöhe der cholesterischen Flüssigkri
stallphase, die aus Polyglutaminsäureestern gebildet ist,
wird über unterschiedliche Bedingungen, wie die Art, Konzen
tration und Temperatur des Lösungsmittels, verändert. Der
Veränderungsgrad bezüglich der Wellenlänge reicht vom Ultra
violett-Bereich bis zu unbegrenzt großen Wellenlängen, die
den fernen Infrarot-Bereich überschreiten. Daraus folgt, daß
es möglich ist, auf selektive Weise die rechts oder links
polarisierte Lichtkomponente durch geeignete Wahl der Bedin
gungen zu reflektieren.
Wenn man ein optisches Element bilden will, bei dem diese
Eigenschaften genutzt werden sollen, ist es wünschenswert,
daß das Flüssigkristallmaterial in festem Zustand und insbe
sondere in einem filmartigen Zustand vorliegt, was in bezug
auf Leichtigkeit bei der Handhabung und Stabilität, etc.
vorteilhafter ist als ein flüssiger Zustand. Mit anderen
Worten, es ist wünschenswert, eine cholesterische Flüssig
kristallphase aus einem Material in einem festen Zustand zu
bilden, und es ist ferner wünschenswert, daß die cholesteri
sche Ganghöhe zum Beispiel über die Temperatur verändert
wird. Wenn man jedoch das oben erwähnte PBLC oder PBDC ver
wenden will, so liegt eine cholesterische Flüssigkristall
phase nur in einem flüssigen Zustand vor. Die Verwendung von
PBLC oder PBDC bei der Herstellung eines optischen Elements
ist somit stark eingeschränkt, da die cholesterische Flüs
sigkristallphase nicht in einem festen Zustand gebildet
wird.
Eine lineare Alkylgruppe mit einer großen Anzahl an Kohlen
stoffatomen oder eine Arylgruppe wird an die Seitenkette eines
Polypeptidderivats gebunden. Es ist bekannt, daß im all
gemeinen die lange flexible Seitenkette des Polypeptidderi
vats ein Verhalten zeigt, das, gemäß dem Temperaturanstieg,
demjenigen des Lösungsmittels ähnelt. Da die spezielle Sei
tenkette einen beträchtlichen Anteil des Volumens einnimmt,
kann das Polypeptidderivat sogar in einem festen Zustand als
thermotroper cholesterischer Flüssigkristall verwendet wer
den. Insbesondere beschrieben die beiden veröffentlichten
und ungeprüften japanischen Patentanmeldungen No. 62-116629
und 62-175939 ein Material, das eine cholesterische Flüssig
kristallphase aufweist, wobei dieses Material dadurch erhal
ten wird, daß die Seitenketten des Polyglutaminsäureesters
verändert werden, und beschreiben ferner eine besondere Auf
bringung eines Matrials auf ein optisches Aufnahmemedium,
etc.
Die Polypeptidderivate, die in den oben angeführten Pa
tentanmeldungen beschrieben sind, zeigen jedoch eine relativ
niedrige Flüssigphasenübergangstemperatur, was eine geringe
Aufbewahrungsstabilität zur Folge hat. Ebenso ist es schwie
rig, die cholesterische Phase während der Filmbildungsphase
zu fixieren, was eine Wärmebehandlung notwendig macht, bei
der das Polypeptidderivat auf eine Temperatur erhitzt wird,
die höher als die Übergangstemperatur ist, gefolgt von einem
erneuten Abkühlen des Derivats.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbes
sertes optisches Element zur Verfügung zu stellen, das einen
Schaltvorgang mit hoher Geschwindigkeit ausführen kann, wo
bei das Element eine Flüssigkristallverbindung mit hohem Mo
lekulargewicht und hoher Aufbewahrungsstabilität aufweist
und die Flüssigkristallverbindung in der Filmbildungsphase
nicht wärmebehandelt werden muß.
Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch
ein optisches Element gelöst, das eine Zellstruktur auf
weist, die es ermöglicht, daß rechts- oder linkspolarisiertes
Licht innerhalb eines vorbestimmten Wellenlängenbereichs
selektiv reflektiert wird und es außerdem ermöglicht, daß
dieser Wellenlängenbereich durch äußere Beeinflussung geän
dert wird. Dieses erfindungsgemäße optische Element beinhal
tet eine Flüssigkristallzusammensetzung, die wenigstens eine
Polymerverbindung mit mesogenen Gruppen beinhaltet, die
Flüssigkristalleigenschaften aufweisen, und die, zu einem
Prozentsatz von 1 bis 90% aller Seitenketten, in die Sei
tenketten eingeführt sind und eine α-Helix-Struktur ausbil
den. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird darüber
hinaus erfindungsgemäß durch ein optisches Element gelöst,
das ein Substrat und eine Schichtenstruktur beinhaltet, die
auf dem Substrat gebildet ist. Diese Schichtenstruktur be
steht aus einer Polymerschicht, die entweder aus einem Film
gebildet ist, der eine Polymerverbindung mit mesogenen Grup
pen und eine Farbstoffverbindung aufweist, oder aus einer
Zelle gebildet ist, die eine darin versiegelte Lösung einer
Polypeptidverbindung aufweist. Ferner umfaßt die vorliegende
Erfindung zwei Elektrodenschichten, wobei sich die Polymer
schicht dazwischen befindet, und eine wärmeerzeugende
Schicht zum Erhitzen der Polymerschicht, wobei die Farb
stoffverbindung an die Seitenkette der Polymerverbindung ge
bunden ist oder mit dieser gemischt ist.
Genauer gesagt, die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die
Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 5.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt einer Ausführungsform der vorlie
genden Erfindung, der schematisch den Aufbau eines
optischen Elements zeigt;
Fig. 2 einen Querschnitt einer anderen Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung, der schematisch den Aufbau
eines optischen Elements zeigt;
Fig. 3 einen Graph, der die CD-Absorptionseigenschaften be
züglich verschiedener Temperaturen des Polypeptidde
rivativfilms zeigt, der wie in Beispiel 1, das spä
ter beschrieben wird, hergestellt ist;
Fig. 4 einen Graph, der die Beziehung zwischen dem Absorp
tionspeak und verschiedener Temperaturen des Poly
peptidderivativfilms aufzeigt, der wie in Beispiel
1, das später beschrieben wird, hergestellt ist;
Fig. 5 einen Graph, der die CD-Absorptionseigenschaften be
züglich verschiedener Temperaturen des Polypeptidde
rivativfilms aufzeigt, der wie in Beispiel 2, das
später beschrieben wird, hergestellt ist;
Fig. 6 einen Graph, der die Beziehung zwischen dem Absorp
tionspeak und verschiedenen Temperaturen des Poly
peptidderivativfilms aufzeigt, der wie in Beispiel
2, das später beschrieben wird, hergestellt wird;
und
Fig. 7 einen Graph, der die Bestimmung zwischen dem Zirku
lardichroismus des optischen Elements gemäß der vor
liegenden Erfindung und der Wellenlänge aufzeigt.
Im optischen Element der vorliegenden Erfindung wird ein Po
lypeptidderivat als Flüssigkristallverbindung mit hohem Mo
lekulargewicht verwendet, das innerhalb eines spezifischen,
kleinen Wellenlängenbereichs selektiv rechts- oder linkspo
larisiertes Licht zu reflektieren vermag und außerdem den
selektiven Reflexions-Wellenlängenbereich über äußere Beein
flussung, wie über Temperatur, über ein elektrisches Feld,
über ein magnetisches Feld, über Licht oder Druck, zu verän
dern vermag. Das Polypeptidderivat der vorliegenden Erfin
dung weist eine α-Helix-Struktur auf und 1% bis 90% der
Seitenketten des Polypeptidderivats bestehen aus mesogenen
Gruppen, die aus Verbindungen mit Flüssigkristalleigenschaf
ten stammen.
Jedes Polypeptidderivat kann in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, insofern die Verbindung eine cholesterische
Flüssigkristallphase aufweist, obwohl es wünschenswert
ist, ein Polyaminosäurederivat zu verwenden, das einen Ami
nosäurerest als eine sich wiederholende Einheit aufweist. Es
ist insbesondere wünschenswert, Homopolymere zu verwenden,
die L(D)-Asparagin, L(D)-Asparaginsäure, L(D)-Glutamin oder
L(D)-Glutaminsäure als die sich wiederholende Einheit auf
weisen. Ein einzelnes Molekül des Polypeptidderivats sollte
entweder nur aus dem L-Körper oder dem D-Körper gebildet
sein. In der polymeren Matrix ist es aber akzeptabel, daß
sowohl der L-Körper als auch der D-Körper zusammen vorhanden
sind, sofern kein racemisches Gemisch gebildet wird. Die Ma
trix sollte jedoch am besten nur aus einem L-Körper oder einem
D-Körper gebildet sein. Es sollte angemerkt werden, daß
der L-Körper und der D-Körper in der Spiralrichtung der Spi
ralstruktur des cholesterischen Flüssigkristalls entgegenge
setzt sind. Wo der L-Körper und der D-Körper gemeinsam vor
handen sind, ist die Flüssigkristallstruktur durch die ent
gegengesetzte Spiralrichtung aufgehoben, was einen Defekt
erzeugt.
Die Polypeptidderivate, die in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, beinhalten Poly-L-Glutaminsäureester, die
durch die allgemeine Formel (I), die unten angegeben ist,
dargestellt werden:
Dabei ist R₁ ein Seitenkettenradikal, das wenigstens eine
der Strukturen -CiH2i+1, -CiH2i-1 oder -CjH2j- aufweist (i
ist eine ganze Zahl von 1 bis 6, j ist eine ganze Zahl von 1
bis 3), und R₂ ist eine mesogene Gruppe.
Die mesogene Gruppe R₂ kann durch eine Formel -X-Y-Z darge
stellt werden, wobei X eine der Strukturen -(-CH₂-)k-, -(-CH₂-)k-O-,
und -(-CH₂-CH₂-O-)k- (k ist eine ganze Zahl von 1
bis 16) ist, und Y und Z Substituentengruppen sind, und in
den Tabellen 3 und 4 gezeigt sind, die später präsentiert
werden. Aus Tabelle 3 ist ersichtlich, daß alle Substituen
tengruppen, die durch Y dargestellt sind, zwei Benzolringe
beinhalten. Es sollte angemerkt werden, daß wenigstens ein
Benzolring, der sich in jeder der Substituentengruppen, die
in Tabelle 3 gezeigt sind, befindet, durch einen Heteroring
ersetzt werden kann, der eine der folgenden Strukturen auf
weist:
Desweiteren kann wenigstens ein Benzolring, Cyclohexanring
oder Heteroring an das Ende der Substituentengruppe, die in
Tabelle 3 gezeigt ist, gebunden werden. Andererseits kann
die mesogene Gruppe R₂ eine Substituentengruppe sein, die
von einem Cholesterinderivat abgeleitet ist. Spezielle Bei
spiele bezüglich der mesogenen Gruppe sind in Tabelle 5 ge
zeigt. Natürlich sind die mesogenen Gruppen, die gemäß der
vorliegenden Erfindung wirksam sind, nicht auf die in Ta
belle 5 gezeigten beschränkt. Die in der vorliegenden Erfin
dung verwendeten Polyglutaminsäureester weisen wenigstens
eine mesogene Gruppe R₂ auf, die aus den oben angegebenen
Substituentengruppen ausgewählt ist.
Bei der Bestimmung der Temperaturabhängigkeit der choleste
rischen Ganghöhe, bei der Bestimmung des Orientierungsver
haltens bei Anlegen einer Spannung und bei der Bestimmung
des Wellenlängenbereichs der Ganghöhenbande bei der Filmer
zeugung ist der Anteil der mesogenen Gruppe im Polypeptidde
rivat genauso wichtig wie die Art der mesogenen Gruppe und
wie die Filmbildungsbedingungen. Beim Polyglutaminsäureester
(dargestellt durch die Formel I) liegt der optimale Wert des
Anteils der mesogenen Gruppen in bezug auf die Menge der
Glutaminsäurehälfte (d. h. 100×m/(l+m)%) im allgemeinen
zwischen 1% und 90%, bevorzugt aber zwischen 2% und 50%,
obwohl der optimale Anteil der mesogenen Gruppe von der Art
der Gruppen R₁ und R₂ abhängt. Wenn der Wert kleiner als 1%
ist, erfüllt die mesogene Gruppe nicht in ausreichendem Maße
ihre Aufgabe. Ist auf der anderen Seite der Wert größer als
90%, ergeben Wechselwirkungen zwischen den mesogenen Grup
pen selber unerwünschte Phänomene wie Kristallisation und
Stapelung. In diesem Fall weist die Komponente keine chole
sterische Flüssigkristallphase auf, oder der Wellenlängenbe
reich der selektiven Reflexion kann nicht verändert werden.
Damit wird die Leistung des optischen Elements leicht beein
trächtigt.
Der Polyglutaminsäureester, der durch die Formel I darge
stellt wird, weist einen Polymerisationsgrad (Dp=1+m)
von 50 bis 2000 und bevorzugt von 75 bis 700 auf. Wenn der
Polymerisationsgrad kleiner als 50 ist, ist die Filmausbil
dungseigenschaft des Polyglutaminsäureesters beeinträchtigt.
Darüberhinaus hat der Übergangspunkt zum Flüssigkristallzu
stand die Tendenz, verringert zur werden, was die Stabilität
der Komponente schmälert. Wenn der Polymerisationsgrad
größer als 2000 ist, wird der Übergangspunkt zum Flüssigkri
stallzustand jedoch übermäßig hoch, was die Möglichkeit er
höht, daß der Polyglutaminsäureester sich zersetzt. Deswei
teren steigt die Viskosität der Polymerverbindung, was die
Geschwindigkeit der Antwort verringert, wenn Spannung an das
Element angelegt wird. Tabelle 6 zeigt Beispiele für Poly
glutaminsäureester, die auf wirksame Weise bei der Herstel
lung des optischen Elements der vorliegenden Erfindung ver
wendet werden können.
Wie oben beschrieben, zeigt die cholesterische Flüssigkri
stallphase die Eigenschaft des Zirkularpolarisationsdichro
ismus. Darüberhinaus ist die Komponente, die sich im Seiten
kettenradikal des Polypeptidderivats oder in der cholesteri
schen Schicht befindet, durch die cholesterische Flüssigkri
stallphase beeinflußt, so daß die Eigenschaft des Zirkular
polarisationsdichroismus innerhalb des Wellenlängenbereichs
der Lichtabsorption im Seitenkettenradikal oder in der Kom
ponente selber vorliegt. Der Zirkularpolarisationsdichrois
mus, der einem solchen Prinzip zugrunde liegt, wird Flüssig
kristall-induzierter Zirkulardichroismus (LCICD) genannt.
Beim Zirkularpolarisationsdichroismus, der duch LCICD her
vorgerufen wird, ist die Wellenlänge, bei der die CD Absorp
tion den Peak-Wert zeigt, nicht verschoben, obwohl die oben
erwähnte Wellenlänge im Falle der selektiven Reflexion, die
durch die cholesterische Flüssigkristallphase erreicht wird,
verschoben ist. Es sollte angeführt werden, daß ein Peak
sich nur innerhalb eines Wellenlängenbereichs der Lichtab
sorption des Seitenkettenradikals oder der Komponente, die
sich darin befindet, zeigt. Anders ausgedrückt, es zeigt
sich kein CD-Peak, wenn die Eigenschaft des Zirkularpolari
sationsdichroismus nicht vom Feld der cholesterischen Flüs
sigkristallphase beeinflußt wird. Wenn der Zirkularpolarisa
tionsdichroismus durch das Feld der cholesterischen Flüssig
kristallphase beeinflußt wird, wird innerhalb des charakte
ristischen Lichtabsorptions-Wellenlängenbereichs nur rechts-
oder linkspolarisiertes Licht selektiv absorbiert. Genauer
gesagt, linkspolarisiertes Licht wird durchgelassen, wenn
rechtspolarisiertes Licht absorbiert wird. Andererseits wird
rechtspolarisiertes Licht durchgelassen, wenn linkspolari
siertes Licht absorbiert wird. Wenn der Zirkularpolarisati
onsdichroismus nicht durch das Feld der cholesterischen
Flüssigkristallphase beeinflußt wird, wird das Licht inner
halb des Wellenlängenbereichs der Lichtabsorption absor
biert, unabhängig davon, ob rechts- oder linkspolarisiertes
Licht vorliegt. Daraus folgt, daß es möglich ist, die Durch
trittsmenge des rechts- und linkspolarisierten Lichts inner
halb des Wellenlängenbereichs der Lichtabsorption, der cha
rakteristisch für das Seitenkettenradikal des Polypeptidde
rivats oder für die Verbindung ist, die sich im Derivat be
findet, zu regeln, je nachdem, ob sich die cholesterische
Flüssigkristallphase zeigt, oder nicht.
Verbindungen, die LCICD unter dem Einfluß des Felds der cho
lesterischen Flüssigkristallphase zeigen, werden als Seiten
kettenradikale des Polypeptidderivats oder der darin befind
lichen Komponente verwendet. Es ist insbesondere wünschens
wert, auf Pyren basierende Farbstoffe, auf Anthracen basie
rende Farbstoffe und auf Akridin basierende Farbstoffe zu
verwenden, da diese Farbstoffe ausreichend LCICD aufweisen.
Zusätzlich erlauben diese Farbstoffe auf einfache Weise,
eine Verbindung auszuwählen, die eine Absorptionskraft in
der Wellenlänge der Lichtquelle aufweist, die als ein Ele
ment verwendet wird.
Die oben angeführten Farbstoffe sind an die Seitenkette ei
nes Polypeptidderivats gebunden oder sind im Derivat enthal
ten. Es sollte in diesem Zusammenhang angeführt werden, daß
es unwahrscheinlich ist, daß das Seitenkettenradikal des Po
lypeptidderivats durch das Feld des cholesterischen Flüssig
kristalls beeinflußt wird und es daher unwahrscheinlich ist,
daß sich LCICD zeigt, wenn eine Phasentrennung auftritt, die
vom Seitenkettenradikal oder vom Molekulargewicht des Poly
peptidderivats und von der Art des Lösungsmittels, das im
Beschichtungsschritt verwendet wird, abhängt. Es sollte
außerdem angeführt werden, daß die Orientierung der Seiten
kettenradikale durch die α-Helix-Struktur der Hauptkette des
Polypeptidderivats beeinflußt wird, was bewirkt, daß LCICD
sich möglicherweise sogar zeigt, wenn die cholesterische
Flüssigkristallphase nicht ausgebildet ist. In diesem Fall
ist die Leistung des optischen Elements verringert. Deshalb
ist es eher erwünscht, daß die Farbstoffverbindungen sich im
Polypeptidderivat befinden, als daß die Farbstoffverbindun
gen an die Seitenkette des Polypeptidderivats gebunden sind.
Bei dem in dem optischen Element der vorliegenden Erfindung
verwendeten Polypeptidderivat werden die Antwortgeschwindig
keit der Verschiebung der Ganghöhenbande, Empfindlichkeit,
und der fixierte Wellenlängenbereich der Ganghöhenbande, der
von der äußeren Beeinflussung, die auf die cholesterische
Flüssigkristallphase einwirkt, gegeben ist, stark variiert,
je nach Art und Verhältnis der Seitenkettenradikale, bei der
Filmbildung verwendetem Bedeckungslösungsmittel, Umgebungs
bedingungen, wie z. B. die Arbeitstemperatur, und der Art des
Substrats. Es folgt daraus, daß es möglich ist, verschiedene
Elemente herzustellen, die verschiedene Funktionen ausüben.
Die in der vorliegenden Erfindung verwendeten Polypeptidde
rivate können zum Beispiel durch die gewöhnliche Esteraus
tauschmethode dargestellt werden. Ebenso können die Polypep
tidderivate beispielsweise durch ein Lösungsgußverfahren,
ein Drehabdeckverfahren oder ein Ziehverfahren, wie bei der
Filmausbildung aus den gewöhnlichen Polymeren, als Film aus
gebildet werden. Dabei ist besonders das Lösungsgußverfahren
bevorzugt, da das Lösungsgußverfahren es erlaubt, daß die
cholesterische Ganghöhenbande während des Filmausbildungs
schritts gleichbleibend erhalten bleibt. Genauer gesagt,
eine vorbestimmte Menge eines Polypeptidderivats wird in ei
nem organischen Lösungsmittel gelöst und eine Substratober
fläche wird durch ein Eintauchverfahren, ein Walzenauftra
gungsverfahren, ein Siebdruckverfahren, ein Rakelverfahren
etc. gleichmäßig mit der resultierenden Lösung bedeckt, wo
rauf die Beschichtung getrocknet wird, um einen gewünschten
Film aus dem Polypeptidderivat zu bilden. Jedes organische
Lösungsmittel kann zur Herstellung der oben angeführten Lö
sung verwendet werden, sofern das Polypeptidderivat gelöst
werden kann und eine α-Helix-Struktur in der Lösung ausbil
den kann. Beispielsweise stellen halogenhaltige Lösungsmit
tel, 1,4-Dioxan, DMF und THF wünschenswerte Lösungsmittel
dar, um das Polypeptidderivat zu lösen. In der vorliegenden
Erfindung kann auch ein schlechtes Lösungsmittel in Form ei
ner Mischung zusammen mit einem oder mehreren guten Lösungs
mitteln verwendet werden, sofern, das Polypeptidderivat ge
löst werden kann und in der Lösung eine α-Helix-Struktur
ausbilden kann, wie oben bereits erwähnt ist. Der fixierte
Zustand der Bande der cholesterischen Ganghöhe bei der Aus
bildung eines Films aus einem Polypeptidderivat ist je nach Art
des verwendeten Lösungsmittels sehr unterschiedlich. Daher
ist die Auswahl des Lösungsmittels wichtig, um den gewünsch
ten Film aus dem Polypeptidderivat zu erhalten.
Tabelle 8 zeigt exemplarisch Farbstoffverbindungen, die im
optischen Element der vorliegenden Erfindung Verwendung fin
den. Gemäß der Tabelle beinhalten die Farbstoffverbindungen,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, bei
spielsweise Cyanin-Farbstoffe, die zum Beispiel in den ver
öffentlichten, ungeprüften japanischen Patentanmeldungen 58-11279;
58-125246, in US-49 08 294 und in US-49 87 021 be
schrieben sind, Farbstoffe auf Melocyaninbasis, die bei
spielsweise in den veröffentlichten, ungeprüften japanischen
Patentanmeldungen 58-212634 und 58-11790 beschrieben sind;
Nickel-Thiolkomplex-Farbstoffe auf Naphto-Phta
locyaninbasis, die beispielsweise in den veröffentlichten,
ungeprüften japanischen Patentanmeldungen 61-291187; 61-268487;
61-177281; 61-177288; 61-186384; 62-56191; 61-25886;
61-197280 und USSN 8 79 470 beschrieben sind; Farbstoffe auf
Chinonbasis, die beispielsweise in der veröffentlichten, un
geprüften japanischen Patentanmeldung 59-20124 beschrieben
sind; und Farbstoffe auf Azobasis.
Die Strukturformeln, die in der Tabelle 8 aufgelistet sind,
zeigen exemplarisch die Farbstoffverbindungen, die gemäß der
vorliegenden Erfindung Verwendung finden. Mit anderen Wor
ten, es können in der vorliegenden Erfindung andere Verbin
dungen verwendet werden, sofern das grundsätzliche Prinzip
der vorliegenden Erfindung eingehalten wird. Ferner hängt
die Wahl der chemischen Struktur der Farbstoffverbindung von
der chemischen Struktur des Flüssigkristall-Copolymeren vom
Seitenkettentyp ab, das ein hohes Molekulargewicht aufweist.
Die in der vorliegenden Erfindung verwendete Farbstoffmenge
sollte im Bereich zwischen 0.0005 und 0.5 Teilen, vorzugs
weise zwischen 0.005 und 0.2 Teilen, liegen, bezogen auf ein
Teil der Flüssigkristallverbindung vom Seitenkettentyp mit
hohem Molekulargewicht. Falls die Farbstoffmenge kleiner als
0.005 Teile ist, ist der Kontakt klein, oder aber die Ant
wort erfolgt langsam. Wenn die Menge größer als 0.5 Teile
ist, wird jedoch die Stabilität der Aufnahmeschicht und die
Reversibilität eines Vorgangs beeinträchtigt.
Die oben exemplarisch angeführten Farbstoffverbindungen kön
nen einzeln oder in Kombination verwendet werden. Besonders
erwünscht ist es, Farbstoffverbindungen zu verwenden, die
einen Absorptionspeak innerhalb des Oszillations-Wellenlän
genbereichs eines Halbleiterlasers aufweisen. Beispielsweise
erfüllen Cyaninfarbstoffe diese besonderen Eigenschaften.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Aufnahmeschicht
durch Bedecken eines Substrats mit einer Lösung gebildet,
die sowohl die Flüssigkristall-Copolymerverbindung vom Sei
tenkettentyp mit hohem Molekulargewicht als auch die Farb
stoffverbindung enthält, um einen Film zu bilden. Genauer
gesagt, vorbestimmte Mengen einer Flüssigkristall-Copolymer
verbindung vom Seitenkettentyp mit hohem Molekulargewicht
und einer Farbstoffverbindung werden in einem Lösungsmittel
gelöst, das aus der Gruppe ausgewählt wird, die besteht aus:
halogenierten Kohlenwasserstoffen, wie Chloroform, 1,2-Di
chlorethan oder Parklen (parklene) besteht; auf ein Keton
basierende Lösungsmittel wie Aceton oder MEK; aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Benzol oder Toluol; aliphatische Koh
lenwasserstoffe wie Hexan; Alkohole wie Methanol, Ethanol
oder IPA; Ester wie Ethylacetat; und Ether wie THF oder Di
oxan. Diese Lösungsmittel können einzeln oder in Kombination
verwendet werden. Ein Film aus der resultierenden Lösung
wird auf einem Substrat ausgebildet, das beispielsweise aus
Glas, PMMA, aus einem Polycarbonatharz oder aus einem Epoxy
harz besteht, indem ein Drehbedeckungsverfahren oder ein
Eintauchverfahren zur Anwendung kommt. Um die Reversibilität
und den Kontrast zu verbessern, ist es vorteilhaft, auf der
Substratoberfläche Einkerbungen auszubilden, wobei sich die
Einkerbungen in Aufnahmerichtung erstrecken. Es ist weiter
vorteilhaft, eine dünne Reflexionsschicht auf der oberen
oder unteren Oberfläche der Aufnahmeschicht auszubilden, wo
bei der Reflexionsfilm ein metallischer Film aus beispiels
weise Aluminium, Nickel-Chrom oder Gold, oder ein organi
scher Film aus Aluminium-Naphthalocyanin ist. Es ist weiter
vorteilhaft, daß sich die Aufnahmeschicht zwischen anderen
Schichten befindet, die beispielsweise aus Silizium, Titan,
Kupplungsreagenzien, organischen Metall-Chelatverbindungen
oder aus einem Harz wie Polyimid gebildet sind, um die Re
versibilität, die Haltbarkeit, den Kontrast und die Arbeits
geschwindigkeit zu verbessern.
Bei der vorliegenden Erfindung ist es besonders wünschens
wert, Farbstoffe auf Akridinbasis, auf Pyrenbasis sowie auf
Anthracenbasis zu verwenden. Bei Verwendung dieser Farb
stoffe sollte das Gewichtsverhältnis des Farbstoffs im Ver
gleich zur Polymerverbindung sich innerhalb eines Bereichs
von 1 : 500 bis 1 : 5 bewegen. Wenn das Gewichtsverhältnis klei
ner als 1 : 500 ist, wird die Absorption des Farbstoffs über
mäßig klein. Wenn das Gewichtsverhältnis jedoch größer als
1 : 5 ist, tritt eine Phasentrennung zwischen der Polymerver
bindung und dem Farbstoff ein, was den gewünschten Effekt
zunichte macht.
Der wie oben beschrieben hergestellte Film zeigt selber ein
CD-Absorptionspeak, der von der cholesterischen Flüssigkri
stallphase stammt, was eine Wärmebehandlung des Films unnö
tig macht. Selbst wenn der Film erwärmt wird, ändert sich
der CD-Absorptionspeak nicht, wenn die Temperatur unter einer
bestimmten Temperatur, der sogenannten Schwellentemperatur
Tth bleibt. Falls die Filmtemperatur höher ist als die
Schwellentemperatur, verschiebt sich der CD-Absorptionspeak
umso mehr in Richtung längerer Wellenlängen, je höher die
Temperatur ist. Wenn der Film nach der Verschiebung des CD-
Peaks abrupt abgekühlt wird, bleibt der CD-Peak an der
Stelle, zu der er hinverschoben wurde. Der fixierte CD-Peak
ändert sich auch nicht, wenn der Film über längere Zeit bei
Raumtemperatur stehengelassen wird. Hierzu sollte auch ange
führt werden, daß die cholesterische Flüssigkristallphase
zerstört wird und in eine nematische Flüssigkristallphase
übergeht, wenn Spannung an den Film angelegt wird, der auf
eine Temperatur oberhalb der Schwellentemperatur erwärmt
wird. Unter diesen Bedingungen verschwindet der CD-Absorptions
peak.
Fig. 1 zeigt ein optisches Element gemäß einer Ausführungs
form der vorliegenden Erfindung. Wie in der Zeichnung darge
stellt, beinhaltet das optische Element ein Substrat 1 und
eine auf dem Substrat gebildete Schichtenstruktur, wobei die
Schichtenstruktur aus einer wärmeerzeugenden Schicht 2, die
in direktem Kontakt mit dem Substrat 1 steht, aus einer er
sten Totalreflexionsschicht 3, die auf der wärmeerzeugenden
Schicht 2 ausgebildet ist, aus einer Polymerschicht 4, die
auf der Totalreflexionsschicht 3 ausgebildet ist, und aus
einer zweiten Totalreflexionsschicht 5, die auf der Polymer
schicht 4 ausgebildet ist, besteht. Die wärmeerzeugende
Schicht 2, die beispielsweise aus Tantalnitrid gebildet ist,
ist mit einer Stromquelle 7 über einen Schalter 6 verbunden.
Wenn der Schalter 6 geschlossen ist, liegt Spannung an der
wärmeerzeugenden Schicht 2 an, so daß die Schicht 2 Wärme
erzeugen kann. Die Polymerschicht 4 besteht aus einem Poly
peptidfilm, der wie oben beschrieben hergestellt wird. In
der Polymerschicht 4 sind die Spiralachsen der cholesteri
schen Flüssigkristallphase parallel zum Substrat angeordnet.
Die Polymerschicht sollte mindestens 0.03 µm dick sein. Jede
der Totalreflexionsschichten 3 und 5 ist aus einem Film aus
einem Material gebildet, das einen Brechungsindex aufweist,
der kleiner als der der Polymerschicht 4 ist. Bei diesem op
tischen Element fällt das Lichtsignal in Richtung des Pfei
les A, parallel zu den Spiralachsen der Polymerschicht 4,
ein.
Wenn die Polymerschicht 4 durch die wärmeerzeugende Schicht
2 auf eine Temperatur gebracht wird, die höher als die
Schwellentemperatur ist, verschiebt sich der CD-Absorptions
peak allmählich in Richtung einer längeren Wellenlänge. Wenn
die Polymerschicht 4 abrupt abgekühlt wird, sobald der Ab
sorptionspeak die Wellenlänge des Lichtsignals erreicht hat,
verbleibt der Absorptionspeak bei der Wellenlänge des Licht
signals. Unter diesen Bedingungen reflektiert das Polypep
tidderivat, das die Polymerschicht 4 ausbildet, selektiv
linkspolarisiertes Licht. Wenn linkspolarisiertes Licht als
Lichtsignal verwendet wird, befindet sich das Element in be
zug auf das Lichtsignal in einem Aus-Zustand. Es sollte
außerdem angeführt werden, daß sogar dann, wenn linear pola
risiertes Licht als Lichtsignal verwendet wird, sich das op
tische Element in einem Aus-Zustand befindet, wenn das
Lichtsignal beispielsweise einen Zirkularpolarisationsfilter
durchlaufen hat, bevor das Licht das optische Element be
strahlt oder durch das optische Element hindurchtritt, um
die rechtspolarisierte Lichtkomponente zu entfernen. Wenn
das optische Element im Aus-Zustand wieder auf eine Tempera
tur erwärmt wird, die der des fixierten Absorptionspeaks
entspricht, und anschließend die wärmeerzeugende Schicht 2
allmählich abgekühlt wird, verkürzt sich die cholesterische
Ganghöhe allmählich, um so das optische Element zum Ein-Zu
stand zurückzuführen. Der Wechsel zwischen dem Ein-Aus-Zu
stand ist wiederholbar.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt eines optischen Elements ge
mäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung. Bei dieser Ausführungsform sind zwei Elektroden an dem
in Fig. 1 dargestellten Element angebracht. Das optische
Element aus Fig. 2 beinhaltet im speziellen ein Substrat 1
und eine Schichtenstruktur, die auf dem Substrat ausgebildet
ist, wobei die Schichtenstruktur aus einer wärmeerzeugenden
Schicht 2 in direktem Kontakt mit dem Substrat 1 besteht,
aus einer ersten Elektrode 8, die auf der wärmeerzeugenden
Schicht 2 ausgebildet ist, aus einer ersten Totalreflexions
schicht 3, die auf der ersten Elektrode 8 ausgebildet ist,
aus der Polymerschicht 4, die auf der Totalreflexionsschicht
3 ausgebildet ist, aus der zweiten Totalreflexionsschicht 5,
die auf der Polymerschicht 4 ausgebildet ist, und aus einer
zweiten Elektrode 9, die auf der zweiten Totalreflexions
schicht 5 ausgebildet ist. Die Elektroden 8 und 9, die bei
spielsweise aus Aluminium bestehen, sind über einen Schalter
10 mit einer Stromquelle 11 verbunden. Analog dem in Fig. 1
dargestellten Element sind die Spiralachsen des Polypeptid
derivatfilms, der die Polymerschicht 4 bildet, parallel zum
Substrat 1 angeordnet. Ebenso fällt ein optisches Signal auf
das optische Element in einer Richtung ein, die in der
Zeichnung durch einen Pfeil A angegeben ist.
Bei den optischen Elementen gemäß den Fig. 1 und 2 ist ein
direkter Kontakt der wärmeerzeugenden Schicht 2 mit dem Sub
strat 1 nicht unbedingt erforderlich. Es ist beispielsweise
möglich, die wärmeerzeugende Schicht in direktem Kontakt mit
der zweiten Totalreflexionsschicht 5 auszubilden. Es ist
auch möglich, zwei wärmeerzeugende Schichten derart auszu
bilden, daß sich die Polymerschicht 4 zwischen diesen beiden
wärmeerzeugenden Schichten befindet. Desweiteren ist das
Wärmemedium der Polymerschicht 4 nicht auf die wärmeerzeu
gende Schicht beschränkt. Die Polymerschicht kann beispiels
weise über eine Infrarotstrahlung erwärmt werden. Desweiteren
ist im Element gemäß Fig. 2 das Material für die Elek
troden 8 und 9 nicht auf Aluminium beschränkt. Diese Elek
troden können beispielsweise aus Kupfer, Silber, Gold oder
aus einem organischen Leiter anstelle von Aluminium gebildet
werden.
Die in dem optischen Element der vorliegenden Erfindung ver
wendeten Polypeptidderivate weisen an die Seitenketten ge
bundene mesogene Gruppen auf. Hierzu sollte angeführt wer
den, daß die oben erwähnten mesogenen Gruppen es dem Poly
peptidderivat ermöglichen, daß der Flüssigkristallübergangs
punkt angehoben wird, um der cholesterischen Ganghöhenbande
eine verbesserte Stabilität zu verleihen und dem Flüssigkri
stallübergangspunkt eine klare Schwellentemperatur zu ver
leihen. Desweiteren ermöglicht die Rotation der mesogenen
Gruppe, die Beweglichkeit der α-Helix-Hauptkette innerhalb
der Matrix zu erhöhen, um so die Antwortgeschwindigkeit und
die Empfindlichkeit auf äußere Beeinflussung wie Temperatur,
elektrisches Feld, magnetisches Feld, Licht oder mechani
schen Druck, zu verbessern. Es sollte ferner angeführt wer
den, daß dort, wo die an die Seitenkette gebundene mesogene
Gruppe ein permanentes Dipolmoment aufweist, auch das perma
nente Dipolmoment des gesamten Polypeptidderivatmoleküls an
steigt, was die Antwortgeschwindigkeit auf ein elektrisches
Feld, etc. weiter erhöht. Ferner erfüllt die mesogene Gruppe
eine lösungsmittelähnliche Funktion, die größer als dieje
nige anderer Substituenten wie Alkylgruppen und Arylgruppen
ist, was bewirkt, daß eine cholesterische Flüssigkristall
phase bereits bei der Filmbildung auftritt und daher in der
Anfangsphase eine Wärmebehandlung nicht erforderlich ist.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter verdeut
lichen.
Eine Mischung bestehend aus 10 g Poly-γ-Benzyl-L-Glutamat
(PBLG) mit einem Polymerisationsgrad Dp von 300, 12 g einer
Flüssigkristallverbindung mit einer chemischen Struktur A,
die unten angegeben ist, und 45 g P-Toluolsulfonsäure als
Katalysator wird in 100 ml einer 1 : 1 Mischung aus 1,2-Di
chlorethan und 1,4-Dioxan gelöst.
Die resultierende Lösung wird bei 60°C 34 Stunden lang ge
rührt, gefolgt von Ausfällen aus Methanol, um ein Polypep
tidderivat zu erhalten, das in Tabelle 6 mit der Nummer 6-1
gezeigt ist. In dem auf diese Weise erhaltenen Polypeptidde
rivat beträgt die Anzahl der mesogenen Gruppen ungefähr 25%,
bezogen auf die Menge der ganzen Seitenketten des Poly
peptidderivats.
Das erhaltene Polymer wird in Tetrahydrofuran gelöst, um
eine Lösung mit einer Konzentration von 10 mg/ml zu erzeu
gen. Daraufhin wird ein Gußfilm hergestellt, indem ein
Quarzsubstrat mit der Lösung bedeckt wird. Der resultierende
Gußfilm weist eine Dicke von ungefähr 6.7 µm auf.
Der Gußfilm wird unter Regelung der Temperatur erhitzt und
der Zirkulardichroismus (CD) des Films bei geeigneten Tempe
raturen gemessen, wobei sich die Ergebnisse wie in den Fig. 3
und 4 gezeigt ergeben. Fig. 3 ist ein Graph, der
zeigt, wie die Absorptionspeaks des CD sich bei einer Tempe
raturerhöhung verschieben. Im Graphen der Fig. 3 wird der
CD-Absorptionspeak auf der Ordinate dargestellt, während die
Wellenlänge des Lichts auf der Abszisse dargestellt wird.
Andererseits wird das Inverse der Wellenlänge, bei der sich
der Absorptionspeak zeigt, im Graphen der Fig. 4 auf der Or
dinate dargestellt, während die Temperatur auf der Abszisse
dargestellt wird. Aus den Fig. 3 und 4 ist ersichtlich,
daß sich der CD-Absorptionspeak bei Temperaturen, die unter
halb der definierten Schwellentemperatur Tth liegen, nicht
verändert, und daß sich, wenn die Temperatur höher als die
Schwellentemperatur Tth ist, der Absorptionspeak proportio
nal zur Temperaturerhöhung in Richtung längerer Wellenlängen
verschiebt. Weiterhin wird der Film rasch abgekühlt, nachdem
sich der Absorptionspeak unter dem Einfluß von Temperaturen
oberhalb der Schwellentemperatur verschoben hat. Nach dem
Abkühlen wird der Gußfilm bei Raumtemperatur stehengelassen;
der Peak verschiebt sich über lange Zeit nicht.
Zwei Elektroden werden daraufhin derart angebracht, daß sich
der Gußfilm dazwischen befindet. Unter diesen Bedingungen
wird der Film auf eine Temperatur, die über der Schwellen
temperatur Tth liegt, erwärmt, und Spannung an dem Gußfilm
angelegt, mit dem Ergebnis, daß die cholesterische Flüssig
kristallphase zerstört wird und in eine nematische Flüssig
kristallphase übergeht. Der CD-Absorptionspeak verschwindet
natürlich.
Eine Reaktion zwischen PBLG mit einem Polymerisationsgrad
von 200 und einer Flüssigkristallverbindung mit der unten
angegebenen chemischen Struktur B wird, wie in Beispiel 1
erläutert, durchgeführt, um so ein Polypeptidderivat zu er
halten, wie es in Tabelle 6, Nr. 6-2 gezeigt ist:
Im auf diese Weise erhaltenen Polypeptidderivat beträgt die
Anzahl der mesogenen Gruppen ungefähr 32%, bezogen auf die
Gesamtmenge der Seitenketten des Polymers. Das erhaltene Po
lypeptidderivat wird in Tetrahydrofuran gelöst, um eine Lö
sung mit einer Konzentration von 10 mg/ml zu erhalten. Ein
Gußfilm wird hergestellt, indem ein Quarzsubstrat mit der
resultierenden Lösung bedeckt wird. Der so erzeugte Gußfilm
weist eine Dicke von 5.2 µm auf.
Der Zirkulardichroismus (CD) wird wie in Beispiel 1 unter
Verwendung des erzeugten Gußfilms gemessen, mit den Ergeb
nissen, die in den Fig. 5 und 6 dargestellt sind. Die Fig. 5
und 6 sind Graphen, die zeigen, wie sich die Absorp
tionspeaks des CD bei Temperaturerhöhung verschieben, und
entsprechen jeweils den Fig. 3 und 4. Im Graph der Fig. 5
stellt die Ordinate den CD-Absorptionspeak dar, während die
Wellenlänge des Lichts der Abszisse entspricht. Andererseits
stellt die Ordinate der Fig. 6 das Inverse der Wellenlänge
dar, bei der sich in Fig. 5 der Absorptionspeak zeigt, wäh
rend die Temperatur der Abszisse entspricht. Analog dem Bei
spiel 1 zeigen die Fig. 5 und 6 eindeutig, daß sich der
CD-Absorptionspeak bei Temperaturen, die unterhalb der defi
nierten Schwellentemperatur Tth liegen, nicht verändert,
und, falls die Temperatur höher als die Schwellentemperatur
Tth ist, verschiebt sich der Absorptionspeak umso mehr in
Richtung längerer Wellenlängen, je größer die Temperaturer
höhung ist.
Desweiteren wird der Gußfilm abrupt abgekühlt, nachdem der
Absorptionspeak bei Temperaturen, die höher als die
Schwellentemperatur sind, verschoben wurde. Nach dem Kühl
prozeß wird der Gußfilm bei Raumtemperatur stehengelassen,
mit dem Ergebnis, daß sich der Peak über lange Zeit hinweg
nicht verschiebt.
Die Polypeptidderivate, wie sie in der Tabelle 6 mit den
Nummern 6-3 bis 6-8 gezeigt sind, werden wie in Beispiel 1
hergestellt. Der Zirkulardichroismus CD wird für jedes die
ser Polypeptidderivate wie in Beispiel 1 beschrieben gemes
sen. Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse.
Die Polypeptidderivate, wie sie in der Tabelle 7 mit den
Nummern 7-1 und 7-2 gezeigt sind, werden wie in Beispiel 1
beschrieben hergestellt. Der Zirkulardichroismus (CD) wird
für diese Polypeptidderivate analog Beispiel 1 gemessen. Im
Polypeptidderivat (PBLG) mit der Formel (Nummer) 7-1 beträgt
die Substitutionsrate der mesogenen Gruppe 0%. Andererseits
beträgt die Substitutionsrate der mesogenen Gruppe im Poly
peptidderivat mit der Formel (Nummer) 7-2 gleich 100%. Es
hat sich gezeigt, daß ein CD-Absorptionspeak, der der chole
sterischen Ganghöhenbande entspricht, trotz einer Tempera
turerhöhung nicht erscheint.
Tabelle 1 enthält eine Spalte mit der Bezeichnung "Anwend
barkeit auf optische Elemente". Die Symbole "o", "Δ" und
"x", die in dieser Spalte verwendet werden, bedeuten: o . . .
Optimum; Δ . . . angepaßt, x . . . nicht angepaßt.
Optische Elemente, die wie in Fig. 1 gezeigt, konstruiert
sind, werden unter Verwendung der in Beispielen 1 bis 8
hergestellten Gußfime hergestellt. Um es noch einmal zu
wiederhohlen, eine Schichtenstruktur, die aus einer wärmeer
zeugenden Schicht, aus einer ersten Totalreflexionsschicht,
einem Gußfilm und aus einer zweiten Totalreflexionsschicht
besteht, wird auf einem Substrat aus Tantalnitrit ausgebil
det, um optische Elemente herzustellen. Die wärmeerzeugende
Schicht wird mit einer Stromquelle verbunden, wodurch es der
wärmeerzeugenden Schicht ermöglicht wird, Wärme über Span
nung zu erzeugen. Der Gußfilm, der 10.5 µm dick ist, wird so
angeordnet, daß die Spiralachsen der cholesterischen Kri
stallphase parallel zum Substrat verlaufen. Ein Film aus einem
Material mit einem Brechungsindex, der niedriger als
derjenige des Gußfilms ist, wird zur Herstellung der Total
reflexionsschicht verwendet. Das optische Signal fällt auf
das optische Element in einer Richtung ein, die parallel zu
der Spiralachse des Gußfilms ist.
Der Gußfilm, der sich in allen optischen Elementen befindet,
wird auf eine Temperatur erwärmt, die über der Schwellentem
peratur Tth liegt, so daß sich der CD-Absorptionspeak in
Richtung der Wellenlänge des Lichtsignals verschiebt. Bei
diesen Bedingungen wird der Erwärmungsprozeß abgebrochen, um
den Gußfilm abrupt abzukühlen, mit dem Ergebnis, daß die
cholesterische Ganghöhenbande bei der Wellenlänge des Licht
signals fixiert ist. Mit anderen Worten, die optischen Ele
mente sind in bezug auf das Lichtsignal ausgeschaltet.
Der Gußfilm wird wieder auf die Temperatur erhitzt, bei der
der Gußfilm im vorherigen Schritt abrupt abgekühlt wurde,
wobei ein Aus-Zustand des optischen Elements erreicht wurde.
Als nächster Schritt folgt ein allmähliches Abkühlen des
Gußfilms. Das Ergebnis ist, daß die cholesterische Ganghöhe
des Gußfilms sich allmählich verkürzt, was einem erneuten
Einschalten der optischen Elemente entspricht.
Optische Elemente, die wie in Fig. 2 gezeigt konstruiert
sind, werden hergestellt, indem die Gußfilme verwendet wer
den, die in den Beispielen 1 bis 8 hergestellt wurden. Um es
noch einmal zu wiederholen, eine Schichtenstruktur, die aus
einer wärmeerzeugenden Schicht, einer ersten Aluminiumelek
trode, einer ersten Totalreflexionsschicht, einem Gußfilm,
einer zweiten Totalreflexionsschicht und aus einer zweiten
Aluminiumelektrode besteht, wird auf einem Substrat aus Tan
talnitrid ausgebildet, um die optischen Elemente herzustel
len. Die jeweilige wärmeerzeugende Schicht und die Elektro
den werden mit einer Stromquelle verbunden, wodurch es er
möglicht wird, Spannung an die wärmeerzeugende Schicht an
die beiden Elektroden anzulegen. Die wärmeerzeugende Schicht
erzeugt natürlich die Wärme über Spannung. Spannung wird
auch an den Gußfilm angelegt, wenn der Stromkreis mit den
beiden Elektroden geschlossen ist. Der Gußfilm ist so ange
ordnet, daß die Spiralachse des Polypeptidderivatfilms, aus
dem der Gußfilm besteht, parallel zum Substrat verläuft. Das
optische Signal fällt in einer Richtung auf das optische
Element ein, die parallel zu der Spiralachse des Gußfilms
ist.
Die so hergestellten optischen Elemente werden, wie in Bei
spiel 9 beschrieben, bezüglich eines Lichtsignals ausge
schaltet. Unter diesen Bedingungen wird Spannung an den Guß
film angelegt, was bewirkt, daß die cholesterische Flüssig
kristallphase der optischen Elemente bezüglich des Lichtsi
gnals eingeschaltet wird. Anschließend wird der Stromkreis
mit den beiden Elektroden geöffnet, um die optischen Ele
mente abrupt auszuschalten.
Bei allen in diesem Beispiel hergestellten optischen Elemen
ten sind Polypeptidderivate im Gußfilm enthalten, die an die
Seitenketten gebundene mesogene Gruppen aufweisen, was die
Stabilität der cholesterischen Ganghöhe verbessert. Dies er
möglicht es, daß die Antwortgeschwindigkeit und die Empfind
lichkeit auf externe Einflüsse wie Temperatur, elektrisches
Feld, magnetisches Feld, Licht oder mechanischen Druck, ver
bessert werden.
Es sollte angeführt werden, daß das Polypeptidderivat sogar
unter festen Bedingungen eine cholesterische Flüssigkri
stallphase auszubilden vermag. Darüberhinaus wird die chole
sterische Flüssigkristallphase während der Ausbildung eines
Films aus dem Derivat gebildet, was eine Wärmebehandlung des
Films überflüssig macht, bevor der Film zur Erzeugung eines
optischen Elements verwendet wird. Daraus folgt, daß das
Herstellungsverfahren für das optische Element vereinfacht
werden kann.
Es wird ein optisches Element hergestellt, das wie in Fig. 2
gezeigt konstruiert ist. Das Substrat 1 ist aus Quarzglas
gebildet. Die wärmeerzeugende Schicht 2 besteht aus Tantal
nitrid. Desweiteren bestehen die Elektroden 8 und 9 aus Alu
minium. Die Totalreflexionsschichten 3 und 5 weisen einen
höheren Brechungsindex auf als die Polymerschicht 4. Ein
Gußfilm, der aus einem Polypeptid in einer Chloroformlösung
hergestellt ist, wird als Polymerschicht 4 verwendet. Im op
tischen Element dieser speziellen Struktur wird die Polymer
schicht 4 durch die wärmeerzeugende Schicht 2 auf eine Tem
peratur erwärmt, die über der Übergangstemperatur zur chole
sterischen Flüssigkristallphase liegt. Unter diesen Bedin
gungen wird Spannung an die Polymerschicht 4 angelegt, indem
der elektrische Stromkreis, der die Elektroden 8 und 9 bein
haltet, geschlossen wird, um die Menge des durchtretenden
Lichts des zirkular polarisierten Lichts zu kontrollieren.
Das optische Element der oben beschriebenen Bauweise wird
wie folgt hergestellt. Im ersten Schritt wird eine Mischung
aus "Akridin Orange" (Warenzeichen eines Farbstoffs mit der
unten angegebenen chemischen Struktur (C), der von ICI Inc.
hergestellt wird) und einem Polypeptidderivat gemäß Tabelle 6,
Nummer 6-1, in Chloroform auf eine Konzentration von 10 mg/ml
gelöst.
Das Gewichtsverhältnis des Farbstoffs im Vergleich zum Poly
peptidderivat ist 1 : 20. Ein ungefähr 5.8 µm dicker Gußfilm
wird hergestellt, indem die resultierende Lösung auf der
Oberfläche eines Quarzglas-Substrats, das mit einem ITO-Film
ausgestattet wurde, verwendet wird. Ferner wird eine weitere
Quarzglasplatte, die auch mit einem ITO-Film ausgestattet
ist, auf die obere Oberfläche des Gußfilmes gegeben, mit dem
Ergebnis, daß Spannung an den Gußfilm angelegt werden kann.
Ein Lichtstrahl mit einer Wellenlänge von 500 nm, der aus
natürlichem Licht mit Hilfe eines Bandfilters erzeugt wurde,
wird in linkspolarisiertes Licht umgewandelt, indem zwei Po
larisatoren verwendet werden. Die Menge an polarisiertem
Licht, das durch das optische Element, das wie oben be
schrieben hergestellt wurde, wird gemessen. Es stellt sich
heraus, daß das Licht vom Farbstoff, der im optischen Ele
ment enthalten ist, absorbiert wird, wenn die Polymerschicht
unter Raumtemperatur keine cholesterische Flüssigkristall
schicht ausbildet. Die Absorption beträgt in diesem Fall
(Wellenlänge: 500 nm) 2,3. Anschließend wird die Polymer
schicht des optischen Elements auf 1100°C erhitzt, wobei
diese Temperatur höher ist als die Temperatur von 900°C, bei
der die Polymerschicht eine cholesterische Flüssigkristall
phase zeigt, und bei 1100°C fünf Minuten lang gehalten, ge
folgt von einem abrupten Abkühlen der Polymerschicht, um die
cholesterische Flüssigkristallphase zu fixieren. Unter die
sen Bedingungen beträgt die Absorption des linkspolarisier
ten Lichts mit einer Wellenlänge von 500 nm, wie gemäß oben
gemessen, 0,18.
Ein weiteres Experiment wird durchgeführt. Hierbei wird eine
Spannung von ±5 V über die gesamte Zeitspanne, bei der die
Polymerschicht bei 1100°C gehalten wurde, an die Polymer
schicht angelegt. Desweiteren wird die Spannung auch während
des nachfolgenden abrupten Abkühlungsschritts beibehalten.
Die Absorption von Licht mit einer Wellenlänge von 500 nm
beträgt 2,3. Ebenso ergibt sich ein Absorptionswert von
0,17, wenn zu dem Zeitpunkt, bei dem die Polymerschicht
1100°C heiß ist, keine Spannung an die Polymerschicht ange
legt war. Der entsprechende Wert bei Anlegen einer Spannung
beträgt 2,3.
Fig. 7 zeigt eine Absorptionskurve für einen Zirkulardichro
ismus des optischen Elements nach der abrupten Abkühlung von
1100°C, wobei die Polymerschicht im vorherigen Schritt auf
diese Temperatur erhitzt wurde. Es sollte erwähnt werden,
daß es möglich ist, beim durchtretenden Licht des zirkular
polarisierten Lichts die Ein-/Aus-Regelung so durchzuführen,
daß sie dem Ein-/Aus-Zustand der angelegten Spannung unter
der Bedingung entspricht, daß die Polymerschicht auf eine
Temperatur oberhalb der Übergangstemperatur zur cholesteri
schen Flüssigkristallphase erwärmt und auf dieser Temperatur
gehalten wird.
Ein optisches Element wird im wesentlichen wie in Beispiel 11
hergestellt, außer daß eine Mischung, die aus Akridin
Orange und einem Polypeptidderivat, wie in Tabelle 6, Nr. 6-2
angegeben, besteht, in einem Lösungsmittel gelöst wird,
das eine Mischung aus Tetrahydrofuran und Chloroform im Ver
hältnis 1 : 1 darstellt. Das Gewichtsverhältnis von Akridin
Orange zu Polypeptidderivat beträgt 1 : 20. Die Absorption des
linkspolarisierten Lichts (Wellenlänge: 500 nm) wird wie
nach Beispiel 11 gemessen. Die Absorption beträgt 0,20, wenn
die Polymerschicht, ohne daß Spannung angelegt wird, bei
120°C gehalten wird. Wenn eine Spannung von 5 V angelegt
wird, beträgt der entsprechende Wert 2.1
Optische Elemente werden im wesentlichen wie in Beispiel 11
beschrieben hergestellt, außer daß die Polypeptidderivate,
die in Tabelle 6, Nr. 6-3 bis 6-8, beschrieben sind, mit
Akridin Orange gemischt werden. Tabelle 2 zeigt die Eigen
schaften der resultierenden optischen Elemente, die wie nach
Beispiel 11 beschrieben gemessen werden.
Claims (6)
1. Ein optisches Element, das eine Zellstruktur aufweist,
die selektiv rechtszirkular polarisiertes Licht oder
linkszirkular polarisiertes Licht innerhalb eines be
stimmten Wellenlängenbereichs zu reflektieren vermag und
den Wellenlängenbereich über äußere Beeinflussung zu
verändern vermag, wobei das optische Element eine Flüs
sigkristallzusammensetzung aufweist, die wenigstens eine
Polymerverbindung mit mesogenen Gruppen aufweist, die
Flüssigkristalleigenschaften zeigen, wobei die mesogenen
Gruppen in die Seitenketten in einer Menge von 1% bis
90% bezogen auf alle Seitenketten eingeführt sind und
eine α-Helix-Struktur ausbilden.
2. Optisches Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Polymerverbindung ein Aminosäurederivat
ist, das eine Hauptkette aufweist, die sofort eine α-
Helix-Struktur auszubilden vermag.
3. Optisches Element nach Anspruch 1 oder 2, das ein Sub
strat (1) und eine Schichtenstruktur aufweist, die auf
dem Substrat (1) ausgebildet ist, wobei die Schichten
struktur eine Polymerschicht (4) und eine wärmeerzeu
gende Schicht (2) aufweist, die die Polymerschicht (4)
erwärmt, wobei die Polymerschicht (4) aus einem Film aus
der Polymerverbindung oder aus einer Zelle gebildet ist,
die eine Lösung der darin versiegelten Polymerverbindung
aufweist, und wobei die Polymerschicht (4) und die wär
meerzeugende Schicht (2) so laminiert sind, daß beide
Schichten in direktem Kontakt mit dem Substrat (1) ste
hen.
4. Optisches Element nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 3, das eine Polymerschicht (4) aus der Polymerver
bindung und zwei Elektroden beinhaltet, die so angeord
net sind, daß die Polymerschicht (4) sich dazwischen
befindet.
5. Ein optisches Element, enthaltend:
- - ein Substrat (1) und eine Schichtenstruktur, die auf dem Substrat (1) gebildet ist, wobei die Schichten struktur eine Polymerschicht (4) beinhaltet, die aus einem Film gebildet ist, der eine Polymerverbindung (4) aus mesogenen Gruppen und einen Farbstoff auf weist, oder aus einer Zelle gebildet ist, die eine Lösung aus einer darin versiegelten Poly peptidverbindung aufweist;
- - zwei Elektrodenschichten (8, 9), die so angeordnet sind, daß sich die Polymerschicht (4) dazwischen be findet; und
- - eine wärmeerzeugende Schicht (2), die die Polymer schicht (4) erwärmt, wobei der Farbstoff an die Sei tenkette der Polymerverbindung gebunden ist, oder mit der Polymerverbindung vermischt ist.
5. Optisches Element nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Farbstoff aus der Gruppe ausgewählt ist,
die auf Akridin basierende Farbstoffe, auf Pyren basie
rende Farbstoffe, oder auf Anthracen basierende Farb
stoffe aufweist, wobei der Farbstoff in einem Gewichts
verhältnis von 1 : 500 bis 1 : 5 bezüglich der Gesamt
menge der Seitenketten der Polymerverbindung enthalten
ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP15174090A JPH0445193A (ja) | 1990-06-12 | 1990-06-12 | 光学素子 |
JP30016290A JPH04172421A (ja) | 1990-11-06 | 1990-11-06 | 光学素子 |
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DE4119385A1 true DE4119385A1 (de) | 1991-12-19 |
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Family Applications (1)
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Country | Link |
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WO2000052521A2 (de) * | 1999-03-04 | 2000-09-08 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Dekorelement |
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