DE4118501A1 - Probenverteiler - Google Patents
ProbenverteilerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Probenverteiler zur
Verteilung axial einzuführender flüssiger Proben auf die
einlaßseitige Oberfläche eines Trennmediums. Derartige
Probenverteiler finden ihre Anwendung in der Flüssigkeitschromatographie
mit gepackten Trennsäulen oder polymeren
Membranen.
In der Flüssigkeitschromatographie mit gepackten Trennsäulen
trifft eine, im allgemeinen unter hohem Druck stehende
Flüssigkeit auf die Eintrittsoberfläche der Trennsäule, wobei
die Trennsäulenoberfläche wesentlich größer als der Strahl
querschnitt der Flüssigkeit ist. Es ist daher notwendig, die
eingeführte Probe möglichst gleichmäßig über die Oberfläche zu
verteilen, um die in der Probe enthaltenen Bestandteile
wirksam trennen zu können. Eine gleichgelagerte Problematik
entsteht, wenn anstatt der gepackten Trennsäulen polymere
Membranen verwendet werden.
Um eine in ein Trennsystem in axialer Richtung einzuführende
Probe quer zu verteilen, sind mehrere Möglichkeiten bekannt.
Um eine Gleichverteilung zu erreichen, werden als Verteiler
platten Filter, Fritten oder Siebe der Einlaßoberfläche der
Trennsäule vorgeschaltet. Man kann der Probe ein ausreichend
großes Volumen, auch als Totvolumen bezeichnet, zur Verfügung
stellen oder man kann die Probe radial einführen, was wiederum
ein ausreichend großes Totvolumen voraussetzt und zusätzlich
einen nicht mit der Eluentenzuführung identischen Zugang
erfordert.
Ein weitere Trennsäule ist in der US-PS 47 97 207 beschrieben.
Die unter hohem Druck stehende Probenflüssigkeit wird über
Kanäle auf die Oberfläche einer porösen Sinterplatte verteilt,
die gleichzeitig den Abschluß der Trennsäule bildet. Die Kanäle
sind durch eine radiale Anordnung von Nuten auf der Unterseite
eines Abschlußelementes gebildet. Die axial eintretende Pro
benflüssigkeit wird mittels der Kanäle auf der nachfolgenden
Sinterplatte verteilt, die wiederum die Feinquerverteilung der
Flüssigkeit auf der Trennsäulenoberfläche vornimmt.
Als nachteilig bei den aufgezählten Möglichkeiten der Proben
querverteilung ist anzusehen, daß die vorhandenen großen Tot
volumina Anlaß zu asymmetrischen Elutionsprofilen geben. Es
wird folglich die Trennschärfe der Säule vermindert. Bei den
axial eingespülten Proben ohne Verteilkanäle tritt die Probe
mittig durch die Verteilerplatte hindurch und dringt einige
Millimeter tief in das Säulenbett ein, bevor überhaupt eine
meist kegelförmig ausgebildete Querverteilung einsetzt. Dies
bewirkt ebenso eine Herabsetzung der Säulentrennschärfe, die
insbesondere bei großer Strömungsgeschwindigkeit durch die
größer werdende Eindringtiefe immer weiter abnimmt. Naturgemäß
verstärken sich sowohl die Trennschärfenverminderung wie auch
der Kapazitätsverlust mit zunehmender Verkürzung des einge
setzten Trennkörpers und mit steigender Strömungsgeschwindig
keit des Elutionsmittels.
Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, einen
Probenverteiler zu entwickeln, der eine optimale Querver
teilung über eine Oberfläche bewirkt und der auch bei der
Anwendung hoher Strömungsgeschwindigkeiten die Ausnutzung der
Trennmedien ohne Kapazitätsverlust erlaubt, so daß eine
maximale Trennschärfe der Trennsäule oder Membran erreicht
wird.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1.
Der Probenverteiler ist als eine Verteilerplatte aus einem
chemisch inerten Material ausgebildet, die keinen mittigen
Durchlaß aufweist, so daß die von der Probenflüssigkeit
angeströmte Mitte der Oberseite der Verteilerplatte die
Aufgabe einer Prallplatte erfüllt. Die Verteilerplatte enthält
sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite ein
System von eingravierten Kanälen, die durch Bohrungen
geringeren Durchmessers, die über die Fläche der Verteiler
platte verteilt sind, miteinander verbunden sind. Die i.a.
unter hohem Druck stehende Probenflüssigkeit trifft auf die
als Prallplatte ausgebildete Mitte der Oberseite und wird
durch das erste Kanalsystem in der ersten Ebene vorverteilt.
Durch die Bohrungen tritt die Flüssigkeit zur Unterseite durch
und wird dort durch das zweite Kanalsystem in der zweiten
Ebene feinverteilt. Dadurch, daß die Flüssigkeitsverteilung
in zwei Ebenen stattfindet, wird eine besonders gleichmäßige
und damit optimale Querverteilung der Flüssigkeit über die
Oberfläche des Trennmediums erreicht.
Als besonders vorteilhaft wird weiterhin herausgestellt, daß
das zur Verteilung benötigte Totvolumen sehr gering ist.
Dieses Totvolumen wird ausschließlich bedingt durch die Tiefe
der Kanäle und das Volumen der Bohrungen. Durch die optimale
Querverteilung wird schon die unmittelbar an die Verteiler
platte angrenzende Oberfläche des Trennmediums ausgenutzt.
Wegen der fehlenden mittigen Durchtrittsöffnung (Prall
platteneffekt) können trotz hoher Strömungsgeschwindigkeiten
auch in kurzen Trennkörpern optimale Querverteilungen und
somit optimale Trennschärfen bewirkt werden. Dies kann nur
erzielt werden, wenn die beschriebene Verteilung auf zwei
Ebenen erfolgt. Bei einer Verteilungsebene kann allenfalls bei
Verhindern des mittigen Durchtrittes ein negatives Kegelprofil
erreicht werden.
Die erfindungsgemäßen Probenverteiler können in allen
chromatographischen Trennsäulen verschiedenster Durchmesser
eingesetzt werden, wobei die Anwendung von einer analytischen
bis zu einer prozeßchromatographischen Trennung reicht. Sie
finden weiter Anwendung bei allen Verteilungsaufgaben von
Flüssigkeiten, wobei die Verteilung durch Membranen aus
polymeren, keramischen oder anderen Werkstoffen erfolgt. Unter
Membranen sind hier auch Scheiben, Platten oder Folien zu
verstehen, die ebenso zur Trennung eingesetzt werden. Die
Wirkungsweise dieser Membranen oder Platten muß nur eine
unmittelbare Querverteilung der zu analysierenden Probe über
die gesamte Oberfläche verlangen. Die erfindungsgemäßen
Probenverteiler bewirken überdies eine optimale Ausnutzung der
Kapazität des Trennmittels.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand einer bevorzugten Aus
gestaltung des Probenverteilers in Form einer Verteilerplatte
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1a die Oberseite der Verteilerplatte,
Fig. 1b einen Querschnitt der Verteilerplatte,
Fig. 1c die Unterseite der Verteilerplatte,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine chromatographischen
Trennsäule mit zwei eingesetzten Verteiler
platten und
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Membran-Trennstufe mit
zwei eingesetzten Verteilerplatten.
Die Oberseite 2 der Verteilerplatte 1 gemäß Fig. 1a enthält
eine Vielzahl von konzentrischen Kanälen 4, die mit radialen
Kanälen 5 ein gemeinsames Kanalsystem bilden. Die Mitte der
Verteilerplatte 1 ist als Prallplatte 6 ausgebildet, enthält
also keine Bohrungen. Eine Vielzahl von Bohrungen 7 verbinden
die Oberseite 2 mit der Unterseite 3 der Verteilerplatte 1.
Die in Fig 1b dargestellte Unterseite 3 der Verteilerplatte 1
ist von radialen Kanälen 8 durchzogen, die in der Mitte der
Platte beginnen und in den Bohrungen 7 enden. Der Abstand der
Bohrungen zur Mitte der Verteilerplatte beträgt ca. 2/3 des
Radius. Ebenso wie auf der Oberseite 2 laufen die radialen
Kanäle 8 der Unterseite 3 mittig zusammen. Die äußeren Ränder
sowohl der Oberseite 2 als auch der Unterseite 3 der Ver
teilerplatte 1 sind als Dichtungsfläche 9 ausgebildet.
Der Querschnitt durch die Verteilerplatte 1 gemäß Fig. 1c mit
der Oberseite 2 und der Unterseite 3 zeigt die radialen Nuten
5, 8 und die diese verbindenden dünnen Bohrungen 7. Die Ver
teilerplatte ist aus einem chemisch inerten Material gefer
tigt, wobei die Plattendicke möglichst klein gewählt wird.
Fig. 2 zeigt den Einsatz von zwei Verteilerplatten 1, 1′
gemäß Fig. 1 in einer Trennsäule 20 für die Flüssigkeits
chromatographie. Die Trennsäule 20 umfaßt ein Trennsäulenrohr
21, in dem sich das Trennsäulenbett 22 befindet. Die Trenn
säule 20 ist durch ein einlaßseitiges Abschlußelement 24 und
ein auslaßseitiges Abschlußelement 26 abgeschlossen. Die
Abschlußelemente 24 und 26 sind mittig von einer Einlaß
kapillare 27 bzw. einer Auslaßkapillare 28 durchzogen. Eine
Verteilerplatte 1 befindet sich vor der einlaßseitigen
Oberfläche des Trennsäulenbettes 22 und wird mittig mit der
Einlaßkapillare 27 angeströmt. Auslaßseitig schließt eine
weitere Verteilerplatte 1′ das Säulenbett 22 gegen das
Abschlußelement 26 ab. In dieser Position wirkt die Verteiler
platte 1′ revers, d. h. die breit austretende Front wird in
optimal dünner Schichtdicke gesammelt, um sie - unvermischt
mit der nachfolgenden Front einer zweiten eluierten Komponente
der Probe - der Ausgangskapillare 28 zuzuführen, welche die
Verbindung zum Detektionssystem bewirkt. Dichtungen 29 und 30
dichten die Verteilerplatten 1 und 1′ mit den jeweiligen
Dichtflächen gegen das Trennsäulenrohr 21 ab.
In Fig. 3 ist eine Membran-Trennstufe 40 dargestellt, bei der
die Flüssigkeit auf die Oberfläche einer trennenden Membran 45
verteilt wird. Die Membran-Trennstufe 40 besteht aus einem
Eingangselement 41, welches mittig von einer Einlaßkapillaren
42 durchzogen ist. Das Eingangselement 41 hat eine zylindri
sche Form und greift in ein Ausgangselement 47 mit U-förmigem
Querschnitt derart ein, daß zwischen den Elementen 41, 47 ein
Stapel, bestehend aus einer einlaßseitigen Verteilerplatte 1,
der Membran 45 und einer auslaßseitigen Verteilerplatte 1′,
eingespannt ist. Die auslaßseitige Verteilerplatte 1′ der
Membran-Trennstufe führt die austretende, in ihre Komponenten
getrennte Probenflüssigkeit in optimaler Weise der Auslaß
kapillaren 48 zu. Die Verteilerplatten 1 und 1′ sind mittels
jeweiliger Dichtungen 44 abgedichtet.
Bezugszeichenliste
1, 1′ Verteilerplatte
2 Oberseite der Verteilerplatte
3 Unterseite der Verteilerplatte
4 Kanal auf der Oberseite
5 Kanal auf der Oberseite
6 Prallplatte
7 Bohrung
8 Kanal auf der Unterseite
9 Dichtungsfläche
20 Trennsäule
21 Trennsäulenrohr
22 Trennsäulenbett
24 Abschlußelement
26 Abschlußelement
27 Einlaßkapillare
28 Auslaßkapillare
29 Dichtung
30 Dichtung
40 Membran-Trennstufe
41 Eingangselement
42 Einlaßkapillare
44 Dichtung
45 Membran
47 Ausgangselement
48 Auslaßkapillare
2 Oberseite der Verteilerplatte
3 Unterseite der Verteilerplatte
4 Kanal auf der Oberseite
5 Kanal auf der Oberseite
6 Prallplatte
7 Bohrung
8 Kanal auf der Unterseite
9 Dichtungsfläche
20 Trennsäule
21 Trennsäulenrohr
22 Trennsäulenbett
24 Abschlußelement
26 Abschlußelement
27 Einlaßkapillare
28 Auslaßkapillare
29 Dichtung
30 Dichtung
40 Membran-Trennstufe
41 Eingangselement
42 Einlaßkapillare
44 Dichtung
45 Membran
47 Ausgangselement
48 Auslaßkapillare
Claims (6)
1. Probenverteiler zur Querverteilung von axial einzuführen
den flüssigen Proben auf die Oberfläche von Trennmedien,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Probenverteiler als eine Verteilerplatte (1) aus
gebildet ist, deren Mitte als Prallplatte (6) wirkt und
deren Ober- und Unterseite (2, 3) mit Kanälen (4, 5, 8, 9)
versehen sind, die durch über die Fläche verteilte
Bohrungen (7) miteinander verbunden sind.
2. Probenverteiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verteilerplatte (1) eine zylindrische Form
geringer Dicke aufweist.
3. Probenverteiler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (4, 5, 8) und die Bohrungen (7) ein möglichst
geringes Volumen aufweisen.
4. Probenverteiler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Oberseite (2) der Verteilerplatte (1) ein
Kanalsystem aus konzentrischen Ringkanälen (4) gebildet
ist, die durch radiale Kanäle (5) verbunden sind.
5. Probenverteiler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterseite (3) mit radialen Kanälen (8) versehen
ist, in die die Bohrungen (7) münden und die in der Mitte
zusammenlaufen.
6. Probenverteiler nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilerplatte (1)
auf jeder Seite eine äußere Dichtungsfläche (9) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914118501 DE4118501A1 (de) | 1991-06-03 | 1991-06-03 | Probenverteiler |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914118501 DE4118501A1 (de) | 1991-06-03 | 1991-06-03 | Probenverteiler |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4118501A1 true DE4118501A1 (de) | 1992-12-10 |
DE4118501C2 DE4118501C2 (de) | 1993-03-18 |
Family
ID=6433255
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914118501 Granted DE4118501A1 (de) | 1991-06-03 | 1991-06-03 | Probenverteiler |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4118501A1 (de) |
Cited By (6)
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EP1251926A1 (de) * | 2000-01-27 | 2002-10-30 | Amalgamated Research, Inc. | Vorrichtung zur behandlung von fluiden in einem flachen bett |
WO2002092188A1 (en) * | 2001-05-11 | 2002-11-21 | Amersham Biosciences Ab | Scalable liquid distribution system for large scale chromatography columns |
EP1348958A1 (de) * | 2002-03-15 | 2003-10-01 | ALFATECH S.p.A. | Chromatographievorrichtung |
JP2007127433A (ja) * | 2005-11-01 | 2007-05-24 | Hitachi High-Technologies Corp | 高速液体クロマトグラフ用カラム |
EP1393058B1 (de) * | 2001-05-11 | 2015-03-25 | GE Healthcare Bio-Sciences AB | Skalierbares einlassflüssigkeitsverteilungssystem für grosse chromatographiesäulen |
US9383344B2 (en) | 2004-09-08 | 2016-07-05 | Bayer Intellectual Property Gmbh | Liquid distributor and liquid collector for chromatography columns |
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US4797207A (en) * | 1986-09-30 | 1989-01-10 | Spectra Physics, Inc. | Apparatus for controlling a pump to account for compressibility of liquids in obtaining steady flow |
-
1991
- 1991-06-03 DE DE19914118501 patent/DE4118501A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4118501C2 (de) | 1993-03-18 |
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D2 | Grant after examination | ||
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