DE4117436A1 - Regler zur steuerung von temperatur-zeit-verlaeufen in elektrisch beheizten kammeroefen - Google Patents
Regler zur steuerung von temperatur-zeit-verlaeufen in elektrisch beheizten kammeroefenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Regler zur Steuerung von Tempera
tur-Zeit-Verläufen in elektrisch beheizten Kammeröfen. Mit
seiner Hilfe ist eine gleichbleibend genaue Regelung auch bei
variabler Heizprogrammgestaltung im gesamten Betriebstemperatur
bereich des Ofens möglich. Die Regleranordnung läßt sich ohne
weiteres auf Mikrorechner-Minimalkonfigurationen (z. B. Ein
chipmikrorechnern) implementieren.
Regler zur Steuerung von Temperatur-Zeit-Verläufen (Temperatur-
Controller) in geschlossenen, elektrisch beheizten Kammeröfen
arbeiten auch bei digitaler Ausführung nach einem bestimmten
Regelverfahren (Reglertyp). Am weitesten verbreitet ist der PID-
Regler mit genauigkeitsverbessernden Modifikationen wie z. B.
der nichtlineare PID-Regler (Elektrowärme International, Ausg.
B: Industrielle Elektrowärme, 45 (1987), No. 1, S. B36-B40),
dessen Parameter je nach dem Betriebszustand des zu regelnden
Systems (z. B. momentane Temperatur des Ofens einschließlich
Brenngut) während des Aufheiz- bzw. Abkühlvorgangs verändert
werden. Die Systemparameter müssen entweder theoretisch oder
auch empirisch (experimentell) für möglichst viele Betriebs
zustände vor der Inbetriebnahme des Reglers ermittelt und ge
speichert werden (Richter, P., Diss. TH Ilmenau 1988).
Eine weitere Möglichkeit zur Anpassung des Reglers an die sich
verändernden Bedingungen ist die Bestimmung oder auch Verände
rung der Reglerparameter während des laufenden Betriebs durch
den Regler selbst, indem das zu regelnde System in gewissen
Zeitabständen gezielt mit Störgrößen beaufschlagt wird (Intel
ligent Measurement, 5th International IMEKO Symposium, Jena,
DDR, June 10-14, 1986, 2 (1986), pp. 225-227).
Die Temperaturregelung selbst kann unter anderem nach der Ofen
lufttemperatur oder nach der Heizleitertemperatur erfolgen
(Elektrowärme International, Ausg. B: Industrielle Elektrowärme,
47 (1989), No. B3, S. B146-B154).
Besondere Schwierigkeiten bei der Konzipierung eines Temperatur
reglers bzw. dessen Parameter stellen die sich mit der Ofenin
nentemperatur stark verändernden dynamischen Eigenschaften des
zu regelnden Systems Heizelemente-Brenngut-Ofen dar, insbesonde
re dann, wenn - bezogen auf den Hauptanwendungstemperaturbereich
- vergleichsweise niedrige Ofeninnentemperaturen zu regeln sind.
Da beispielsweise bei einem strahlungsbeheizten Ofen die von den
Heizelementen abgegebene thermische Leistung proportional der
vierten Potenz der Temperaturdifferenz zwischen den Heizleitern
und Ofeninnen- bzw. Brennguttemperatur ist, besteht besonders
in diesem Betriebsbereich die Gefahr sowohl einer Überhitzung
der äußeren Brenngutstücke als auch des Überschwingens der
Ofentemperatur um den erstrebten Sollwert. In DE 30 18 147 wird
deshalb ein Regler angegeben, der je nach der Innentemperatur
des Ofens ein Steuersignal erzeugt, das abhängig von der
jeweiligen Solltemperatur die dem Ofen zuführbare Maximallei
stung begrenzt.
Trotz des Fortschritts der verschiedenen neuen Konzepte im
Vergleich zu herkömmlichen Reglern wird aber nicht berücksich
tigt, daß nicht allein die Ofen- bzw. Guttemperatur und die
anzusteuernde Solltemperatur das dynamische Verhalten des Sy
stems bestimmen, sondern auch die thermische "Vorgeschichte",
das heißt, es ist nicht unerheblich, welcher Temperatur-Zeit-
Verlauf bisher im Ofen vonstatten gegangen ist.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Regler zur Steuerung
von Temperatur-Zeit-Verläufen anzugeben, mit dessen Hilfe im
gesamten Betriebstemperaturbereich des zu regelnden Ofens auch
bei variabler Sollwert-Fahrkurve eine gleichbleibende Regel
genauigkeit ohne betriebszustandsabhängige Parameteranpassung
erzielt werden kann, wobei die Heizelemente immer nur gerade die
elektrische Leistung zugeführt bekommen, die zur Aufrechterhal
tung des momentan gewünschten Temperaturanstiegs notwendig ist.
Eine gesonderte Heizleiter-Temperaturmessung sollte dabei über
flüssig sein.
Der erfindungsgemäße Regler beruht in seiner Funktionsweise auf
der Tatsache, daß der Hauptteil der zugeführten elektrischen
Leistung zumindest bei höheren Temperaturen als Wandverluste dem
Prozeß verlorengeht und gerade diese Verluste das dynamische
Verhalten des Systems Regler-Ofen auch bei niedrigen Tempera
turen entscheidend mitbestimmen.
Wenn ϑ die Differenz zwischen der Ofeninnentemperatur und der
Umgebungstemperatur des Ofens etwa bei Heizbeginn ist und ver
einfachend angenommen wird, daß die Ofenwandelemente (Isolation)
gemeinsam als ein eindimensionaler, thermisch isotroper Wärme
leiter mit den Parametern Gesamtwärmewiderstand Rtb(ϑ), Gesamt
wärmekapazität Ctb(ϑ) aufgefaßt werden können, dann erhält man
aus der Lösung der Wärmeleitungsgleichung für diesen Modell
ansatz bei einer bekannten Temperatur-Zeit-Funktion ϑ(t) die
momentane Innenwandverlustleistung PW(t):
wobei I*(n,t) durch
mit
gegeben ist. I*(n,t) läßt sich stückweise analytisch berechnen,
wenn anstelle ϑ(t) die Folge Ii der Ofenlufttemperaturen für
einen hinreichend weit zurückliegenden Zeitraum bis zur Zeit t
bekannt ist. Der erfindungsgemäße Regler besteht deshalb zumin
dest aus einer Mikrorechnerkonfiguration, das heißt Mikroprozes
sor, Programmspeicher, Datenspeicher, Zeitbasisimpulsgeber und
Datenein- und -ausgabeeinheit sowie zusätzlichen Baugruppen zur
Messung der Ofenlufttemperatur und Umwandlung des Meßergebnisses
in ein digitales Signal, zum Einstellen einer bestimmten Ofen
heizleistung nach Übernahme eines entsprechenden digitalen
Signals von der Datenausgabeeinheit und zur Erzeugung eine Folge
von Ofenluft-Solltemperaturwerten Si. Sein besonderes Merkmal
ist eine bestimmte Anzahl N von Temperaturspeicherplätzen, im
weiteren als T0, T1, . . . bis TN bezeichnet, die vor Beginn des
Heizvorgangs sämtlichst mit ein und demselben Temperaturwert,
etwa der Umgebungstemperatur des Ofens, belegt werden.
Die Regelung der Ofenlufttemperatur erfolgt dann in der nach
stehend aufgeführten, sich zyklisch wiederholenden Reihenfolge:
- - In regelmäßigen Zeitabständen löst der Zeitbasisimpuls i eine Ofenlufttemperaturmessung aus, deren Ergebnis Ii in den Speicherplatz T1 eingetragen wird, nachdem unmittelbar zuvor alle bereits in TN-1, . . . bis T1 eingetragenen Tempe raturwerte IN-1, . . . bis I1 einen Speicherplatz in Richtung höherer Indizes verschoben wurden. Der Inhalt von TN wird hierbei verworfen, und in T1, T2, . . . sind die zuletzt, zuvorletzt, . . . usw. gemessenen Ofenluft-Isttemperaturen gespeichert.
- - In den Speicherplatz T0 wird die Zieltemperatur für den Zeitpunkt des nächsten Zeitbasisimpulses, beispielsweise die hier gültige Solltemperatur Si+1, eingetragen.
- - Mit Hilfe der nunmehr auf den Speicherplätzen T0, . . . bis TN eingetragenen Temperaturen Si+1, I1 . . . bis IN werden von der Prozessoreinheit unter Zugrundelegung der Gln. (1), (2) und (3) wenigstens die erwartete Ofenwandverlustlei stung für den Zeitpunkt des nächsten Zeitbasisimpulses sowie näherungsweise der zusätzliche Leistungsbedarf für die Erwärmung des Brenngutes berechnet und deren Summe an die Leistungsstelleinheit übergeben.
Die zur Berechnung der Wandverlustleistung notwendigen ofen
spezifischen Parameter Rth(ϑ), Cth(ϑ) oder die Maximalleistung
der Heizleiter sind entweder aus den konstruktiven Daten des
Ofens bekannt bzw. können experimentell leicht bestimmt werden.
Eine Anpassung irgendwelcher Reglerparameter an den jeweiligen
Betriebszustand während des Heiz-, Temperaturhalte- oder
kontrollierten Abkühlvorgangs ist überflüssig.
Die Anzahl H der Temperaturspeicherplätze Ti und der zeitliche
Abstand zwischen zwei Zeitbasisimpulsen sind so bemessen, daß
deren Produkt etwa eine Zeitspanne Rth(ϑ), Cth(ϑ) ergibt, die
vergeht, bis sich nach einem angenommenen Temperatursprung im
Ofeninnenraum eine stationäre Temperaturverteilung in der
Ofenwandung eingestellt hat.
Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Reglers soll nachste
hend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläu
tert werden. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt
Fig. 1 Zeitliches Ablaufschema der Temperaturregelung.
Der Aufheizvorgang im Ofen beginnt zu einem Zeitpunkt, bei dem
sich Ofeninhalt, Ofenwand und die Heizleiter im thermischen
Gleichgewicht mit der Umgebung befinden. Die Temperaturspeicher
plätze T1 bis TN sind folglich während des Reglerbetriebs nur
soweit mit gemessenen Isttemperaturen belegt, wie der Anzahl der
bereits abgearbeiteten Heizzyklen (Zeitbasisimpulse) entspricht.
Liegt die Ofeninnentemperatur bei Betriebsbeginn - etwa nach
einer vorangegangenen Abkühlungsphase - über der üblichen
Umgebungstemperatur des Ofens, dann wird vor einem neuen
Aufheizvorgang eine bestimmte Anzahl von Temperaturspeicher
plätzen T1, . . . bis Ti derart mit fiktiven Isttemperaturen I1,
. . . bis Ii belegt, als wäre der Ofen vom thermischen Gleichge
wicht aus bis zur aktuellen Isttemperatur exakt nach den
Sollwertvorgaben aufgeheizt worden. In den Speicherplatz T0 wird
die erste über dieser Temperatur liegende Ofenluft-Solltempera
tur eingetragen und der Regelvorgang gestartet.
Bei den danach erfolgenden, durch die Zeitbasisimpulse i gesteu
erten Regelschritten wird in den Speicherplatz T0 anstelle der
für den jeweiligen Zeitpunkt ti+1 gültigen Solltemperatur Si+1
eine modifizierte Zieltemperatur Zi+1 eingetragen. Zi+1 ist dabei
die Summe aus Si+1 und der mit einem Faktor K gewichteten Diffe
renz zwischen den zeitlich zusammengehörigen Werten Ofenluft-
Solltemperatur Si und zuletzt gemessener Isttemperatur I1. Mit
Hilfe dieser korrigierten Zieltemperatur ist eine strengere
Isttemperaturregelung nach den Sollwertvorgaben erreichbar.
Es ist von Vorteil, wenn gemäß Gl. (2) in die Speicherplätze T0,
. . . bis TN anstelle der beispielweise in °C gemessenen bzw. als
Sollwert gegebenen Ofenlufttemperaturen die Differenzen zwischen
ihnen und der üblichen Umgebungstemperatur des Ofens zu Heizbe
ginn eingetragen werden.
Um den Zeitraum zwischen zwei Zeitbasisimpulsen, bei dem die
einmal gesetzte Heizleistung ohnehin nicht mehr geändert wird,
besser für die Berechnung der Heizleistung nutzen zu können,
wird in dem angegebenen Ausführungsbeispiel eine modifizierte
Reihenfolge der Regelschritte angewendet (Fig. 1). Zu ihrem bes
seren Verständnis wird davon ausgegangen, daß unmittelbar nach
einem Zeitbasisimpuls i die erforderliche Heizleistung Pi be
rechnet (LB) und an die Leistungsstelleinheit ausgegeben (LA)
wurde. Weiterhin realisiert der Regler dann folgende Funktionen:
- - Die bisher während des Heizvorgangs gemessenen und in den Speicherplätzen T1 bis TN-1 eingetragenen Ofenluft-Isttem peraturen (bzw. oben näher bezeichneten Differenzen) werden um einen Speicherplatz in Richtung höherer Indizes verschoben (VS). In den Speicherplatz T0 wird die Soll temperatur Si+2 für den Zeitpunkt des übernächsten Zeitba sisimpulses eingetragen (SÜ).
- - Die Berechnung ZR eines Zwischenergebnisses ZE ist zu nächst mit den Temperaturwerten in den Speicherplätzen T2 bis TN sowie T0 möglich und erfolgt während der Zeit zwischen zwei Zeitbasisimpulsen.
- - Der nächste Zeitbasisimpuls i+1 löst eine Ofenlufttempera turmessung TM aus, deren Ergebnis Ii+1 in den Speicherplatz T1 eingetragen wird. Der Speicherplatz T0 erhält die gegen über der eigentlichen Solltemperatur Si+2 modifizierte Zieltemperatur Zi+2 = Si+2 + K (Si+1 - Ii+1).
- - Unter Verwendung des Zwischenergebnisses ZE und Berück sichtigung der Temperaturwerte in T0 und T1 wird die in den Ofeninnenraum abzugebenden Heizleistung Pi+2 endgültig berechnet (LB) und an die Leistungsstelleinheit ausgegeben (LA).
Der Wichtungsfaktor K ist experimentell innerhalb eines Inter
valls 0K<1,5 so bestimmbar, daß eine überschwingarme Regelung
bei geringster Abweichung der jeweiligen Isttemperaturen von den
zugehörigen Solltemperaturen erreicht wird.
Überschwingtendenzen im unteren Temperaturbereich, die überwie
gend auf das thermische Verhalten der Heizelemente zurückzufüh
ren sind, werden in dem angegebenen Ausführungsbeispiel dadurch
stark verringert, daß die nach einem Zeitbasisimpuls i in den
Ofeninnenraum abzugebende Heizleistung Pi in einem besonderen
Speicherplatz P bis zum nächsten Zeitbasisimpuls i+1 gespeichert
wird. Da der funktionelle Zusammenhang zwischen der Leistungs
abgabe der Heizelemente und deren zugehöriger Temperatur auf
grund ihrer thermischen Eigenschaften näherungsweise bekannt
ist, kann mit Hilfe der in P gespeicherten "alten" Heizleistung
Pi und des neuen Wertes Pi+1 eine korrigierte Heizleistung Pi+1*
ermittelt werden. Diese wird dann an die Stelleinheit ausgege
ben. Der Speicherplatz P erhält nun den Leistungswert Pi+1, und
der Zyklus wiederholt sich.
Ist das Ergebnis der Leistungsberechnung bei vergleichsweise
niedrigen zu regelnden Ofenlufttemperaturen oder während einer
kontrollierten Abkühlphase negativ, erfolgt die Abschaltung der
Heizelemente, und anstelle der theoretischen Leistung Pi wird
näherungsweise diejenige Leistung berechnet und in den Speicher
platz P eingetragen, die die Heizelemente zum Zeitpunkt des
nächsten Zeitbasisimpulses noch in den Ofenraum abgeben. Hierbei
werden wiederum die thermischen Eigenschaften der Heizleiter
berücksichtigt.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Reglerkonzeptes ist
die Tatsache, daß auch ohne Abweichung der Ist- von der Soll
temperatur stets der gerade notwendige Heizleistungswert an die
Stelleinheit ausgegeben wird. Thermische Ausgleichsvorgänge
innerhalb der Ofenwandung, beispielsweise, wenn die Innen
temperatur längere Zeit konstant gehalten wird, berücksichtigt
der Regler dabei durch eine sich ständig verringernde Heizlei
stung.
In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel befindet sich
der Ofen zu Beginn des Heizvorgangs nicht im thermischen Gleich
gewicht mit der Umgebung. Insbesondere ist in der Ofenwand
(Isolation) nach einer erzwungenen Abkühlung noch Wärmeenergie
vom letzten Aufheizen gespeichert. Der Regler berücksichtigt die
so geänderten Startbedingungen dann besser als im ersten bevor
zugten Ausführungsbeispiel, wenn auch während der vorangegange
nen passiven Phase (Abkühlung) regelmäßig durch den Zeitbasis
impulsgeber Ofenluft-Temperaturmessungen ausgelöst wurden und
die Temperaturwerte I1, . . . bis IN bzw. die oben näher bezeich
neten Differenzen in den Speicherplätzen T1 bis TN vorliegen. Zu
Heizbeginn wird in T0 die erste über der aktuellen Isttemperatur
liegende Ofenluft-Solltemperatur eingetragen und der Regelvor
gang wie im ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel gestartet.
In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel werden bei der
Erstellung einer Solltemperatur-Zeit-Fahrkurve die Speicher
plätze T0, . . . bis Ti derart mit fiktiven Isttemperaturen I0, . . .
bis Ii beschrieben, als wäre der Ofen vom thermischen
Gleichgewicht aus bis zu einem beliebigen Zeitpunkt innerhalb
der Solltemperatur-Zeit-Fahrkurve, beispielsweise einem Knick
punkt, exakt geregelt worden. Derselbe Algorithmus wie zur
Berechnung der Heizleistung während des aktiven Regelmodus wird
dann zur Überprüfung der eingegebenen Temperatur-Zeit-Knickpunk
te beispielsweise auf Überschreitung der vom Ofen vorgegebenen
Leistungsgrenzwerte oder zur Ermittlung des voraussichtlichen
Energieverbrauchs verwendet.
Claims (10)
1. Regler zur Steuerung von Temperatur-Zeit-Verläufen in
elektrisch beheizten Kammeröfen, bestehend zumindest aus
einer Mikrorechnerkonfiguration, das heißt Mikroprozessor,
Programmspeicher, Datenspeicher, Zeitbasisimpulsgeber und
Datenein- und -ausgabeeinheit, sowie zusätzlichen Baugrup
pen
- - zur Messung der Ofenlufttemperatur und Umwandlung des Meß ergebnisses in ein digitales Signal,
- - zum Einstellen einer bestimmten Ofenheizleistung nach Übernahme eines entsprechenden digitalen Signals von der Datenausgabeeinheit,
- - zur Erzeugung einer Folge von Ofenluft-Solltemperaturwer ten Si, dadurch gekennzeichnet,
- a) daß eine bestimmte Anzahl H von Temperaturspeicherplätzen T0, T1, . . . Ti, . . . bis TN vorhanden ist,
- b) daß vor Beginn des Heizvorganges alle Temperaturspeicher plätze T0, T1, . . . Ti, . . . bis TN mit ein und demselben Temperaturwert, etwa der Umgebungstemperatur des Ofens belegt werden,
- c) daß jeweils nach einem vom Zeitbasisimpulsgeber ausgelö sten Impuls eine Ofenlufttemperaturmessung durchgeführt und deren Ergebnis in den Speicherplatz T1 eingetragen wird, nachdem zuvor alle bereits in TN-1, . . . bis T1 eingetragenen Isttemperaturen einen Speicherplatz in Richtung höherer Indizes verschoben wurden,
- d) daß in den Speicherplatz T0 die Ofenluft-Zieltemperatur für den Zeitpunkt des nächsten Zeitbasisimpulses, beispiels weise die hier gültige Solltemperatur, eingetragen wird und
- e) daß mit Hilfe der auf den Speicherplätzen T0, T1, . . . Ti, . . . bis TN eingetragenen Temperaturen wenigstens die erwar tete Ofenwandverlustleistung für den Zeitpunkt des näch sten Zeitbasisimpulses und näherungsweise die zusätzliche Heizleistung zur Erwärmung des Brenngutes berechnet und deren Summe als Stellsignal an die Leistungsstelleinheit ausgegeben wird.
2. Regler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- f) daß vor der Leistungsberechnung in den Speicherplatz T0 anstelle der Ofenluft-Solltemperatur für den Zeitpunkt des nächsten Zeitbasisimpulses die Summe aus dieser Temperatur und der mit einem Faktor K gewichteten Differenz zwischen den zeitlich zusammengehörigen Werten Ofenluft-Solltempe ratur und zuletzt gemessener Ofenluft-Isttemperatur eingetragen wird und
- g) daß der Faktor K etwa im Intervall 0K<1.5 liegt.
3. Regler nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- h) daß der jeweils zuletzt ermittelte Heizleistungswert bis zum nächsten Zeitbasisimpuls in einem gesonderten Spei cherplatz P gespeichert wird,
- i) daß, wenn der zuletzt ermittelte Heizleistungswert kleiner als Null ist, nach dem Abschalten der Heizelemente auf der Grundlage deren thermischen Verhaltens näherungsweise diejenige Leistung berechnet und in P abgespeichert wird, die diese zum Zeitpunkt des nächsten Zeitbasisimpulses noch in den Ofeninnenraum abgeben und
- j) daß der Inhalt des Speicherplatzes P nach dem nächsten Zeitbasisimpuls gemeinsam mit dem neu ermittelten Heizlei stungswert für die Berechnung einer korrigierten Heizlei stung, die mit dem thermischen Verhalten der Heizelemente insbesondere bei niedrigen Ofenluft-Temperaturen zusammen hängt, herangezogen wird.
4. Regler nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
- k) daß die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zeitbasis impulsen zunächst ohne Verwendung einer in den Speicher platz T1 eingetragenen Ofenluft-Isttemperatur zur Berech nung eines Zwischenergebnisses genutzt wird.
5. Regler nach einem der Ansprüche 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
- l) daß Ofenluft-Isttemperaturen nur während der aktiven Heiz-, Temperaturhalte- oder kontrollierten Abkühlphase gemes sen und in den Speicherplatz T1 eingetragen werden.
6. Regler nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
- m) daß, wenn die Ofenlufttemperatur bei Beginn des Heizvor ganges - etwa nach vorangegangener Abkühlung - über der üblichen Umgebungstemperatur des Ofens liegt, zunächst eine bestimmte Anzahl i von Temperaturspeicherplätzen T1, . . . bis Ti in der Weise mit fiktiven Isttemperaturen belegt wird, als wäre der Ofen vom thermischen Gleichgewicht aus bis zur aktuellen Isttemperatur exakt nach den Sollwert vorgaben aufgeheizt worden und
- n) daß in den Speicherplatz T0 die erste über der aktuellen Isttemperatur liegende Ofenluft-Solltemperatur eingetragen wird und die weitere Regelung des Temperatur-Zeit-Verlaufs ab dieser Temperatur erfolgt.
7. Regler nach einem der Ansprüche 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
- o) daß während der passiven Abkühlphasen des geregelten Ofens ein besonderer Betriebsmodus aktiv ist, der gewährleistet, daß jeweils nach einem vom Zeitbasisimpulsgeber ausgelö sten Impuls alle in den Temperaturspeicherplätzen TN-1, . . . bis T1 eingetragenen Ofenlufttemperaturen um einen Spei cherplatz in Richtung höherer Indizes verschoben werden und der Speicherplatz T1 mit der aktuellen Ofenlufttempera tur belegt wird und
- p) daß vor Beginn eines erneuten Aufheizvorgangs der normale Betriebsmodus aktiviert wird, wobei zunächst in den Spei cherplatz T0 die erste über der aktuellen Ofenluft-Isttem peratur liegende Ofenluft-Solltemperatur eingetragen wird und die weitere Regelung des Temperatur-Zeit-Verlaufs ab dieser Temperatur erfolgt.
8. Regler nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
- q) daß in die Temperaturspeicherplätze Ti anstelle der Isttem peraturen bzw. in den Temperaturspeicherplatz T0 anstelle der Zieltemperatur für den Zeitpunkt des nächsten Zeitba sisimpulses jeweils die Differenzen zwischen diesen Tempe raturen und der üblichen Umgebungstemperatur des Ofens zu Heizbeginn eingetragen werden.
9. Regler nach einem der Ansprüche 5, 6, 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
- r) daß bei der Erstellung einer Solltemperatur-Zeit-Fahrkurve die Speicherplätze T0, . . . bis TN derart mit fiktiven Isttemperaturen beschrieben werden, als wäre der Ofen vom thermischen Gleichgewicht aus bis zu einem bestimmten Zeitpunkt exakt nach der zu erstellenden Solltemperatur Zeit-Fahrkurve geregelt worden und
- s) daß zur Überprüfung der eingegebenen Temperatur-Zeit Knickpunkte beispielsweise auf Überschreitung der vom Ofen vorgegebenen Leistungsgrenzwerte oder zur Ermittlung des voraussichtlichen Energieverbrauchs derselbe Rechenalgo rithmus verwendet wird wie zur Berechnung der Heizleistung während des aktiven Regelmodus′.
10. Regler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl H der Speicherplätze für die Ofenluft-Ist
temperaturen so bemessen ist, daß das Produkt aus H mal
der Zeitdifferenz zwischen zwei Zeitbasisimpulsen etwa den
Wert der Zeitspanne hat, die vergeht, bis sich nach einem
angenommenen Temperatursprung im Ofeninnenraum eine
stationäre Temperaturverteilung in der Ofenwand einstellt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4117436A DE4117436A1 (de) | 1991-05-28 | 1991-05-28 | Regler zur steuerung von temperatur-zeit-verlaeufen in elektrisch beheizten kammeroefen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4117436A DE4117436A1 (de) | 1991-05-28 | 1991-05-28 | Regler zur steuerung von temperatur-zeit-verlaeufen in elektrisch beheizten kammeroefen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4117436A1 true DE4117436A1 (de) | 1992-12-03 |
Family
ID=6432628
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4117436A Withdrawn DE4117436A1 (de) | 1991-05-28 | 1991-05-28 | Regler zur steuerung von temperatur-zeit-verlaeufen in elektrisch beheizten kammeroefen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4117436A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4319652A1 (de) * | 1993-06-14 | 1994-12-15 | Bodenseewerk Perkin Elmer Co | Verfahren zur Temperatursteuerung |
DE10223686A1 (de) * | 2002-05-23 | 2003-12-04 | Behr Thermot Tronik Gmbh | Verfahren zum Ansteuern eines beheizbaren Dehnstoffelements und Dehnstoffelement |
-
1991
- 1991-05-28 DE DE4117436A patent/DE4117436A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US5703342A (en) * | 1993-06-14 | 1997-12-30 | Bodenseewerk Perkin-Elmer Gmbh | Temperature control method using empirically determined characteristics |
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