DE4116686A1 - Verfahren zur herstellung von gleitflaechen - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von Gleitflächen, insbesondere zur Herstellung der Gleitfläche
des Zylinders einer Brennkraftmaschine.
Ein Beispiel eines Maschinenteils, der eine solche Gleitober
fläche aufweist, ist der Zylinder einer kleinen luftgekühlten
Brennkraftmaschine. Üblicherweise wird die Lauffläche eines
solchen Zylinders dadurch hergestellt, daß eine harte Chrom-
Plattierungsschicht auf der inneren Oberfläche des Zylinders
abgelagert wird, der aus einer Leichtmetallegierung aus
Aluminium oder dergleichen besteht. Diese Hart-Chrom-
Plattierungsschicht wurde dann gehont, so daß der Zylinder eine
Bohrung mit vorbestimmter Toleranz erhalten kann. Durch dieses
Verfahren erhält die Hart-Chrom-Plattierungsschicht allgemein
eine hohe Härte von Hv 800 oder mehr, so daß in dem anschließen
den Verfahrensschritt zum honen ein sehr kostspieliges Honwerk
zeug, beispielsweise ein Diamantrad oder ein Borazonrad benutzt
werden mußte. Die Lebensdauer eines solchen Honwerkzeuges ist
kurz, und dies führt zu hohen Produktionskosten. Außerdem läßt
sich die harte Chrom-Plattierungsschicht ziemlich schlecht
spanabhebend bearbeiten, so daß es sehr schwierig ist, die
Fertigabmessungen und die Oberflächenrauhigkeit der Zylinder
bohrung innerhalb vorbestimmter Toleranzen zu halten. Außerdem
besteht ein Problem darin, daß in der Anfangsphase der Benutzung
des Zylinders die Bohrung des Zylinders sich schlecht der Gleit
oberfläche des zugeordneten Kolbens anpaßt.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung von Gleitflächen zu schaffen, bei welchem die
oben erwähnten Probleme bekannter Verfahren vermieden werden
und wodurch solche Gleitflächen leicht herstellbar sind.
Gemäß der Erfindung umfaßt das Verfahren zur Herstellung von
Gleitflächen folgende Schritte: es wird auf der Oberfläche eines
Bauteils eine erste Plattierungsschicht durch Benutzung einer
Plattierungsflüssigkeit bei relativ niedriger Temperatur auf
gebracht, wobei diese Plattierungsschicht eine relativ hohe
Härte besitzt; es wird auf der Oberfläche der ersten Plattie
rungsschicht eine zweite Plattierungsschicht mit einer Härte
aufgebracht, die geringer ist als die Härte der ersten
Plattierungsschicht, und das Aufbringen der Schicht erfolgt
unter Benutzung einer zweiten Plattierungsflüssigkeit mit einer
Temperatur, die höher liegt als die Temperatur der ersten
Plattierungsschicht; es wird die zweite Plattierungsschicht auf
eine vorbestimmte Dicke gehont. So wird gemäß dem Temperatur
unterschied zwischen den benutzten Plattierungsflüssigkeiten die
erste Plattierungsschicht als harte Plattierungsschicht gebildet
die eine gewünschte Härte besitzt, während die zweite Plattie
rungsschicht als weiche Plattierungsschicht gebildet wird,
deren Härte niedriger ist als die der ersten Plattierungs
schicht, wobei die zweite Plattierungsschicht auf eine vor
bestimmte Dicke gehont wird. Da der Honvorgang auf der weichen
Plattierungsschicht durchgeführt wird, deren gewünschte Härte
leicht durch die Temperaturdifferenz der Flüssigkeiten einge
stellt werden kann, läßt sich eine Verbesserung in bezug auf
die Bearbeitung durch Honen, bezüglich der Abmessungstoleranzen
und bezüglich der Oberflächenrauhigkeit erreichen. Außerdem
erfreut sich das Honwerkzeug einer langen Lebensdauer und die
anfängliche Passung der Weichenplattierungsschicht kann bei der
anfänglichen Benutzungsphase als Gleitoberfläche in zufrieden
stellender Weise aufrecht erhalten werden.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer
Plattierungsvorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
Fig. 2 eine Schnittansicht des wesentlichen Teils eines
Bauteils, auf dem die Plattierungsschichten gemäß dem
erfindungsgemäßen Verfahren aufgebracht werden;
Fig. 3 eine graphische Darstellung, welche die Beziehung
zwischen der Plattierungsflüssigkeitstemperatur und der Härte
der durch das erfindungsgemäße Verfahren erzeugten Plattierungs
schichten erkennen läßt.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer
Plattierungsvorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung der inneren Lauffläche des Zylinders
einer kleinen, luftgekühlten Brennkraftmaschine. Diese Plattie
rungsvorrichtung weist einen Träger 2 auf, auf dem der Zylinder
1, dessen innere Oberfläche 1′ plattiert werden soll, festlegbar
ist. Die Konstruktion dieses Trägers 2 kann beispielsweise die
gleiche sein wie die des Trägers der Plattierungsvorrichtung,
die in der japanischen Patentschrift 62-54 398 beschrieben ist.
Die Plattierungsvorrichtung gemäß vorliegender Erfindung
besitzt jedoch ein erstes Plattierungsbad 4 mit einer ersten
Plattierungsflüssigkeit 3 und ein zweites Plattierungsbad 6,
welches eine zweite Plattierungsflüssigkeit 5 enthält. Sowohl
die erste als auch die zweite Plattierungsflüssigkeit 3 bzw. 5
enthalten Chromsäure und Schwefelsäure, wobei die jeweiligen
Dichten und Schwefelsäureverhältnisse im wesentlichen die
gleichen sind. Die erste Plattierungsflüssigkeit 3 in dem ersten
Plattierungsbad 4 wird jedoch auf einer relativ niedrigen
Temperatur von z. B. etwa 55°C gehalten, während die zweite
Plattierungsflüssigkeit 5 in dem zweiten Plattierungsbad 6 auf
einer relativ hohen Temperatur von z. B. etwa 55°C oder mehr
gehalten wird. Der Träger 2 ist außerdem mit einem Plattierungs
flüssigkeits-Zuführungskanal 7 ausgerüstet, um die Plattierungs
flüssigkeiten in die Bohrung des Zylinders 1 einzubringen.
Dieser Zuführungskanal 7 für die Plattierungsflüssigkeitszu
führung wird von einem ersten Einlaßkanal 8 und einem zweiten
Einlaßkanal 9 gespeist. Der erste Einlaßkanal 8 erstreckt sich
nach der ersten Plattierungsflüssigkeit 3 im ersten Plattie
rungsbad 4 und weist eine erste Flüssigkeitspumpe 10 und ein
erstes Flüssigkeitszuführungsschaltventil 11 auf. Der zweite
Einlaßkanal 9 erstreckt sich nach der zweiten Plattierungs
flüssigkeit 5 im zweiten Plattierungsbad 6 und weist eine
zweite Flüssigkeitspumpe 14 und ein zweites Flüssigkeitszufüh
rungsschaltventil 13 auf. Der Träger 2 ist außerdem mit einem
ersten Rückführungskanal 14 versehen, über den die Bohrung des
Zylinders 1 mit dem ersten Plattierungsbad 4 in Verbindung
steht, während ein zweiter Rückführungskanal 15 die Bohrung des
Zylinders 1 mit dem zweiten Plattierungsbad 6 verbindet. Der
erste Rückführungskanal 14 weist ein erstes Rückführungsschalt
ventil 16 auf. In gleicher Weise besitzt der zweite Rückfüh
rungskanal 15 ein zweites Rückführungsschaltventil 17.
Bei der Durchführung des Chrom-Plattierungsverfahrens der
Bohrung des Zylinders 1 werden zunächst das erste Flüssig
keits-Zuführungsschaltventil 11 und das erste Rückführungs
ventil 16 zunächst geöffnet, die auf der Seite der ersten
Plattierungsflüssigkeit 3 angeordnet sind, und das zweite
Flüssigkeits-Zuführungsschaltventil 13 und das zweite Rück
führungsschaltventil 17 auf der Seite der zweiten Plattierungs
flüssigkeit 5 werden geschlossen. Dann wird die erste Flüssig
keitspumpe 10 für die erste Plattierungsflüssigkeit 3 ange
schaltet. Infolgedessen wird die erste Plattierungsflüssigkeit
3 aus dem ersten Plattierungsbad 4 über den ersten Einlaßkanal
8 und den Zuführungskanal 7 für die Plattierungsflüssigkeit in
die Bohrung des Zylinders 1 eingeführt und über die erste Rück
leitung 14 in das erste Plattierungsbad 4 zurückgeführt. Bei
diesem Verfahren bildet die erste Plattierungsflüssigkeit 3
unter der Wirkung eines elektrischen Stromes vorbestimmter
Stromdichte eine erste Chromplattierungsschicht 20 durch
Elektroplattierung mit einer vorbestimmten Dicke auf der Ober
fläche 19 der Basis 18 des Zylinders 1, der aus einer Leicht
metallegierung aus Aluminium oder dergleichen besteht.
Danach wird die erste Flüssigkeitspumpe 10 für die erste
Plattierungsflüssigkeit 3 angehalten und die ersten Ventile 11
und 16 auf der Seite der ersten Plattierungsflüssigkeit 3
werden geschlossen und das zweite Flüssigkeitsschaltventil 13
und das zweite Rücklaufschaltventil 17 auf der Seite der zweiten
Plattierungsflüssigkeit 5 werden geöffnet, und es wird die
zweite Flüssigkeitspumpe 12 auf der Seite der zweiten Plattie
rungsflüssigkeit 5 geöffnet. Infolgedessen wird die Plattie
rungsflüssigkeit 5 aus dem zweiten Plattierungsbad 6 über den
zweiten Einlaßkanal 9 und den Zuführungskanal 7 für die Plattie
rungsflüssigkeit in die Bohrung des Zylinders 1 geleitet und
über den zweiten Rücklaufkanal 15 nach dem zweiten Plattierungsbad 6
zurückgeführt. Bei diesem Verfahren bildet die zweite
Plattierungsflüssigkeit unter der Wirkung eines elektrischen
Stromes vorbestimmter Dichte ebenso wie die erste Plattierungs
flüssigkeit 3 eine zweite Chromplattierungsschicht 22 vorbe
stimmter Dicke durch Elektroplattierung auf der Oberfläche 21
der ersten Chromplattierungsschicht 20.
Fig. 2 zeigt im Schnitt einen Oberflächenabschnitt der Bohrung
des Zylinders 1, der auf diese Weise hergestellt wurde. Bei
diesem Ausführungsbeispiel beträgt die Dicke der ersten Chrom
plattierungsschicht 20 etwa 35 bis 50 Mikron und die Dicke der
zweiten Chromplattierungsschicht 22 beträgt etwa 50 bis 20
Mikron. Wie oben erwähnt, haben erste und zweite Plattierungs
flüssigkeit 3 und 5 die gleiche Chromsäuredichte und das gleiche
Schwefelsäureverhältnis und sie werden unter der Wirkung
elektrischer Ströme mit gleicher Stromdichte elektroplattiert,
so daß die jeweilige Härte der ersten und zweiten Chromplattie
rungsschicht 20 bzw. 22 von den jeweiligen Temperaturen der
ersten und zweiten Plattierungsflüssigkeiten 3 bzw. 5 abhängt.
Die Beziehung zwischen Plattierungsflüssigkeitstemperatur
in °C und der Härte Hv der Plattierungsschicht ist in der graphi
schen Darstellung gemäß Fig. 3 dargestellt. Bei diesem Aus
führungsbeispiel hat die Chromsäureflüssigkeit der Plattierungs
flüssigkeiten eine Dichte von 3 und 5 pro 500 g/l, und das
Schwefelsäureverhältnis beträgt 150 : 1. Die Stromdichte beträgt
1,250 A/dm2, und die Plattierung wird mit dem vorbeschriebenen
Verfahren durchgeführt. Unter diesen Bedingungen werden
die jeweiligen Temperaturen der ersten und zweiten Plattierungs
flüssigkeiten 3 und 5 entsprechend eingestellt, und bei diesem
Ausführungsbeispiel wird die erste Chromplattierungsschicht 20
als Hartchromschicht ausgebildet, die eine Härte von weniger
als Hv 850 besitzt, was der Härte entspricht, die gewöhnlich
für einen Zylinder gefordert wird. Die zweite Chromplattierungs
schicht 22 wird als relativ weiche Chromschicht ausgebildet,
deren Härte Hv 650 oder weniger beträgt.
Die zweite Chromplattierungsschicht 22, die auf diese Weise als
relativ weiche Schicht ausgebildet ist, wird dann gehont, wobei
die Hontoleranz 23 entfernt wird. Der Honvorgang wird bis zu
einer vorbestimmten Abmessung durchgeführt, derart, daß eine
weiche Chromplattierungsschicht 24 verbleibt, deren durch
schnittliche Dicke etwa 5 Mikron beträgt. Auf diese Weise wird
der Zylinder 1 mit einer harten Chromschicht versehen, nämlich
mit der ersten Chromplattierungsschicht 20, die auf der Ober
fläche 19 der Basis 18 des Zylinders abgelagert ist, und es
wird eine Weichchromschicht 24 auf der Oberfläche 21 der harten
Chromschicht 20 abgelagert. Bei der anfänglichen Benutzung des
Zylinders 1 dient die Weichchromschicht 24 als Anfangs-Ab
nutzungsschicht mit einer zufriedenstellenden Passung, und
während des darauffolgenden Normalbetriebes dient die darunter
liegende Hartchromschicht 20 als Abnutzungs-Widerstandsschicht.
Da der Honvorgang auf der zweiten Chromplattierungsschicht 22
durchgeführt wird, die eine relativ geringe Härte besitzt,
kann das Honwerkzeug relativ billig ausgebildet werden, und
die Lebensdauer des Werkzeuges ist relativ lang. Außerdem können
die Abmessungen und die Oberflächenrauhigkeit der inneren Ober
fläche des Zylinders leicht innerhalb vorbestimmter Toleranzen
gehalten werden. Wenn die Oberfläche 21 der ersten Chromplattie
rungsschicht 20 im Hinblick auf die Flachheit (in Fig. 2 über
trieben dargestellt) nicht befriedigend ist, kann ein Teil der
ersten Chromplattierungsschicht 20 als Folge des Honvorganges
freigelegt werden. Dieses Freilegen ist jedoch fast vernach
lässigbar, und es besteht keine Gefahr, daß die Passung des
Zylinders beim Einlaufen beeinträchtigt wird.
Die Erfindung wurde vorstehend in Verbindung mit der Gleit
oberfläche eines aus einer Aluminiumlegierung bestehenden
Zylinders beschrieben, jedoch ist dies nicht beschränkend und
die Erfindung kann auch für andere Zwecke Verwendung finden.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung einer Gleitoberfläche, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- - es wird auf der Oberfläche (19) eines Werkstücks (1) eine erste Plattierungsschicht (20) mit relativ hoher Härte aufgebracht, indem eine erste Plattierungsflüssig keit (3) benutzt wird, die eine relativ niedrige Temperatur besitzt;
- - es wird auf der Oberfläche (21) der ersten Plattie rungsschicht eine zweite Plattierungsschicht mit einer Härte aufgebracht, die geringer ist als die Härte der ersten Plattierungsschicht, wobei eine zweite Plattierungsflüssigkeit (5) benutzt wird, deren Temperatur höher ist als die der ersten Plattierungs flüssigkeit;
- - und es wird dann die zweite Plattierungsschicht auf eine vorbestimmte Dicke gehont.
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