DE4115428A1 - Silikon-brustprothese - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Silikon-Brustprothese, wie sie beispielsweise aus dem DE 76 02 166 U1 bekannt ist. Silikon-Brustprothesen haben sich aufgrund der Tatsache, daß Silikon einerseits hinsichtlich seiner Konsistenz weitgehend dem menschlichen Körpergewebe entspricht und daß es andererseits bei Verletzungen einer zu seiner Um­ hüllung dienenden Folie nicht ohne weiteres aus dieser ausströmt, allgemein durchgesetzt. In der Praxis werden Silikon-Brustprothesen in verschiedenen durch wirtschaft­ liche Zwänge vorgegebenen Größen angeboten, so daß eine Feinanpassung der Größe der Prothese an die Größe der gesunden Brust der Prothesenträgerin nur bedingt möglich ist. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel auszuschalten und eine Silikon-Brustprothese zu schaffen, deren Größe innerhalb gewisser vornehmlich durch die Stufensprünge eines Prothesenprogrammes be­ stimmter Grenzen variierbar ist. Diese Aufgabe wird bei einer erfindungsgemäßen Prothese dadurch gelöst, daß sie zwei von mit Silikon gefüllten Folienhüllen gebildete äußere Kammern und eine von diesen umschlossene, mit Luft gefüllte innere Kammer aufweist und daß die dem Körper der Prothesenträgerin zugewandte äußere Kammer mit min­ destens einem durch ein Ventil verschließbaren Kanal ver­ sehen ist, durch den Luft in die innere Kammer pumpbar oder aus dieser ablaßbar ist.

Die erfindungsgemäße Silikon-Brustprothese bietet den Vorteil, daß ihre Größe durch Verändern des in der von den äußeren Kammern umschlossenen inneren Kammer vorhande­ nen Luftvolumens variiert werden kann, ohne daß hierdurch der Tragekomfort der Prothese beeinträchtigt wird.

Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachstehenden Be­ schreibung zweier in der beigefügten Zeichnung dargestell­ ter Ausführungsformen. Es zeigen:

Fig. 1 einen Schnitt durch eine erste Brustprothese mit ei­ ner durch eine externe Pumpe aufpumpbaren Luftkammer und

Fig. 2 einen Schnitt durch eine zweite Brustprothese mit einer integrierten Miniatur-Luftpumpe.

In Fig. 1 sind 1 und 2 zwei mit Silikon gefüllte äußere Kammern, deren Wände von Polyurethan-Folien gebildet wer­ den, die längs des umlaufenden Randes 3 der Prothese mit­ einander durch Schweißen verbunden sind. Die beiden Kammern 1 und 2 umschließen eine dritte mit Luft gefüllte Kammer 4. Die einander zugewandten Wände 5 und 6 der Kammern 1 und 2 sind durch Stege 7 miteinander verbunden, die aus hoch­ elastischen Folienstreifen bestehen, wobei die Anordnung der Stege 7 so getroffen ist, daß ein ungehinderter Luft­ austausch innerhalb der Kammer 4 möglich bleibt. Die Stege 7 haben die Aufgabe, unerwünscht starke Relativbewegungen zwischen den Kammern 1 und 2 zu verhindern.

Die Kammer 4 steht über einen im Bereich des Zentrums der Kammer 2 angeordneten Kanal 8 mit der Umgebung in Verbin­ dung. In dem der Kammer 4 zugewandten Ende des Kanals 8 ist ein mindestens eine Membran aufweisendes Ventil 9 an­ geordnet, das ein Entweichen von Luft aus der Kammer 4 verhindert. Um ein geeignetes Widerlager für die Membran des Ventiles 9 zu schaffen, ist der Kanal 8 mit einer Ringwand 10 versehen, die aus einem härteren Silikon be­ steht als das zur Füllung der Kammern 1 und 2 hauptsäch­ lich verwendete Silikon. Will man die Prothese gemäß Fig. 1 vergrößern, so pumpt man mit einer geeigneten Handpumpe 11 zusätzlich Luft in die Kammer 4. Soll das Luftvolumen reduziert werden, braucht man lediglich mit Hilfe eines in den Kanal eingeführten spitzen Gegenstandes die Membran des Ventiles 9 von ihrem Sitz abzuheben. Da­ durch, daß der Kanal in eine von der Wand 12 der Kammer 2 gebildeten Mulde 13 mündet, tritt er in keiner Weise stö­ rend in Erscheinung.

Die Prothese gemäß Fig. 2 entspricht in ihrem Aufbau weit­ gehend dem Aufbau der Prothese nach Fig. 1. Gleiche Teile sind daher mit den gleichen Bezugszeichen belegt. Anders als bei der ersten Ausführungsform ist bei der zweiten Prothese eine in diese integrierte Pumpe 14 vorgesehen. Die Pumpe 14 weist einen Stutzen 15 auf, der die Wand des die Kammer 4 mit der Umgebung verbindenden Kanals 8 sta­ bilisiert. Die Pumpe 14 ist mit einem Membranventil 16 und einem Kugelrückschlagventil 17 ausgestattet. Zum Ent­ lüften der Kammer 4 dient in diesem Fall ein zusätzlicher Kanal 18, dem wiederum ein Membranventil 19 zugeordnet ist, dessen Membran bei Bedarf durch einen Stift oder ei­ nen anderen spitzen Gegenstand angehoben werden kann, um Luft aus der Kammer 4 entweichen zu lassen.

Auf Stege 7 kann bei der zweiten Ausführungsform verzichtet werden. Statt dessen sind die einander zugewandten Wände 5 und 6 der Kammer 4 hier unmittelbar durch Schweißpunkte 20 miteinander verbunden. Die Mulde 13 ist ausreichend groß, um die Pumpe 14 aufzunehmen. Da das Gehäuse dieser Pumpe aus einem dünnen flexiblen Material besteht, wird auch in diesem Fall der Tragekomfort der Prothese nicht be­ einträchtigt.

Claims (13)

1. Silikon-Brustprothese, dadurch gekennzeich­ net, daß sie zwei von mit Silikon gefüllten Folien­ hüllen gebildete äußere Kammern (1, 2) und eine von diesen umschlossene, mit Luft gefüllte innere Kammer (4) auf­ weist und daß die dem Körper der Prothesenträgerin zuge­ wandte äußere Kammer (2) mit mindestens einem durch ein Ventil (9, 17, 19) verschließbaren Kanal (8, 18) versehen ist, durch den Luft in die innere Kammer (4) pumpbar oder aus dieser Kammer (4) ablaßbar ist.

2. Brustprothese nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die umlaufenden Ränder (3) der von mit Silikon gefüllten Polyurethan-Folienhüllen ge­ bildeten äußeren Kammern (1, 2) unter Bildung der inneren Kammer (4) miteinander verschweißt sind.

3. Brustprothese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der durch die dem Körper der Prothesenträgerin zugewandte Kammer (2) verlaufende Kanal (8) von einer steifen Ringwand (10) umgeben ist.

4. Brustprothese nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Ringwand (10) aus gegenüber dem zum Füllen der äußeren Kammern (1, 2) verwendeten Silikon härterem Silikon besteht.

5. Brustprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß ihre dem Körper der Prothesenträgerin zugewandte Außenwand (12) eine Mulde (13) formt.

6. Brustprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß dem Kanal (8) eine Handpumpe (14) vorgeschaltet ist.

7. Brustprothese nach Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Handpumpe (14) von einem halb­ kugelförmigen Gummiballon gebildet wird.

8. Brustprothese nach Anspruch 5 und Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Handpumpe (14) in der Mulde (13) angeordnet ist.

9. Brustprothese nach einem der Ansprüche 6 bis 8, da­ durch gekennzeichnet, daß das zum Schließen des Kanals (18) dienende Ventil (17) als Teil der Hand­ pumpe (14) ausgebildet ist.

10. Brustprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da­ durch gekennzeichnet, daß das zum Schließen des Kanals (8, 18) dienende Ventil (9, 17, 19) im Kanal (18) oder am Ende des Kanals (8) angeordnet ist.

11. Brustprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da­ durch gekennzeichnet, daß das zum Schließen des Kanals (8, 18) dienende Ventil (9, 17, 19) als Membran- oder Kugelrückschlagventil ausgebildet ist.

12. Brustprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da­ durch gekennzeichnet, daß die die mit Luft gefüllte Kammer (4) begrenzenden, einander zugewandten Wände (5, 6) der äußeren Kammern (1, 2) punktuell unmittel­ bar miteinander durch Schweißen verbunden sind.

13. Brustprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da­ durch gekennzeichnet, daß die die mit Luft gefüllte Kammer (4) begrenzenden, einander zugewandten Wände (5, 6) der äußeren Kammern (1, 2) über einen Luftaus­ tausch innerhalb der Kammer (4) zulassende Stege (7) mit­ einander verbunden sind.