DE4115354A1 - Verfahren und vorrichtung zur adsorption bzw. chemiesorption von gasfoermigen bestandteilen aus einem gasstrom - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur adsorption bzw. chemiesorption von gasfoermigen bestandteilen aus einem gasstromInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Adsorption oder Chemiesorption von gasförmigen Stoffen aus ei
nem Rohgasstrom durch Zugabe von trockenen Adsorbentien oder
von Adsorbentien gegebenenfalls mit Eigenschaften, die eine
chemische Reaktion mit den adsorbierten Gaskomponenten bewir
ken, wobei das Rohgas und das frische Adsorbens einer Abschei
deanlage mit einem oder mehreren als Schlauchfilter ausgebilde
ten Gewebefilterkammern zugeführt wird, in denen eine Staubrück
führung mit einer Rezirkulation des 20- bis 80fachen des einge
setzten Frischadsorbens erfolgt und im Schlauchfilter ein Teil
des Gases nit einer Düse in Zirkulation gehalten wird und da
bei abgeschiedener Staub nach seiner Abreinigung an der Re
zirkulation teilnimmt.
Mit einem derartigen Verfahren soll mit möglichst geringem In
vestitionsaufwand und unter Vermeidung komplizierter und auf
wendiger Einrichtungen für die Staubrückführung der Ausnutzungs
grad für das Adsorbens bei Trockenverfahren erhöht werden. Die
ses Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens sind beschrieben in der DE-PS 38 01 913 und der DE-OS
38 06 882. Sie dienen der Adsorption bzw. Chemiesorption von
gasförmigen Stoffen aus einem Gasstrom. Ein wesentliches Ver
fahrensmerkmal ist die Staubrückführung innerhalb eines Gewebe
filters, die dadurch erreicht wird, daß im Unterteil des Ge
webefilters eine Kombination bestehend aus Düse und Staubfüh
rungsblechen angeordnet ist, wodurch sowohl eine veränderbare
Gasrückführung als auch eine in weiten Grenzen veränderbare
Staubrückführung bewirkt wird.
Die Nachteile, sowohl des Verfahrens als auch der Vorrichtung,
sind in einem zu geringen Neigungswinkel der Staubschurren oder
bei Vermeidung dieses Nachteils in zu großer Bauhöhe der Ge
samtanlage zu sehen.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde bereits vorgeschlagen
(P 40 29 395.5-43), zur Austragung der Reaktionsprodukte mehrere
Gewebefilterkammern vorzusehen und abwechselnd eine dieser Kam
mern im Off-Line-Betrieb abzureinigen und gleichzeitig mindes
tens eine Gewebefilterkammer im On-Line-Betrieb zu fahren.
Die Vermeidung der vorerwähnten Nachteile gelang jedoch nur unter
Inkaufnahme der Notwendigkeit, das Verfahren intermittierend be
treiben zu müssen. Diese Fahrweise führt nicht nur zu einer zu
sätzlichen Filterkammer, sondern auch zu dem Zwang, die Abreini
gungsfrequenz auf ein Vielfaches zu steigern, wobei zur Schonung
der Schläuche und zur Minimierung des Preßluftverbrauchs in Ver
suchen die optimale Intensität des Abreinigungsstoßes ermittelt
werden muß. Dies wiederum beeinflußt die Schichtdicke auf den
Schläuchen und damit die Austauschoberfläche des an den Schläu
chen angelagerten Staubes im Hinblick auf die Adsorptionsfähig
keit des Systems. Auch der zur Steuerung des Abreinigungsvor
ganges benutzte Druckverlustanstieg wird dadurch beeinflußt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Investitionsaufwand
zu verringern und unter Vermeidung komplizierter und aufwendi
ger Einrichtungen für die Staubrückführung den Ausnutzungs
grad für das Adsorbens bei Trockenverfahren in kontinuierlichem
Betrieb und bei geringer Bauhöhe der Gesamtanlage deutlich zu
erhöhen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die herabfallenden Re
aktionsprodukte zuerst einem oberhalb der Düse angeordneten
Staubaustragsorgan teilweise oder insgesamt zugeführt werden,
und daß der Überlauf des Staubaustragsorganes zur Düse gelangt
und von dem aus der Düse austretenden Gasstrahl erfaßt und in den
Gasstrom zurückgeführt werden. Eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens wird darin gesehen, daß am unteren Ende des
Staubsammelbunkers eine oder mehrere Fangtaschen vorgesehen sind,
die jeweils in einem parallel zu einer Schlitzdüse verlaufenden
Trog mit Schnecke enden, die mit einem drehzahlgeregelten Antrieb
versehen und die Drehrichtung der Schnecke derart gewählt ist,
daß sie auf der Oberseite der Schnecke zur Düse hin erfolgt.
Mit dieser Maßnahme wird der herabfallende Staub, soweit er
drehzahlbedingt nicht ausgetragen wird, im Überlauf der gefüllten
Schnecke zur Düse hin gefördert und von dem austretenden Gasstrahl
erfaßt und zurückgeführt. Dadurch entsteht im Unterteil des Bun
kers ein quasi horizontales Flächenelement, auf welchem der Staub
nicht liegen bleibt, sondern durch die Drehung der Schnecke zur
Düse hin gefördert wird.
Die Bewegung der Schnecke bewirkt sowohl die Auflockerung der
Schicht als auch deren Transport. Damit ist ein kontinuierlicher
Betrieb sichergestellt. Auch wird die durch den Off-Line-Betrieb
erforderliche zusätzliche Kammer entbehrlich, wodurch Investitions
aufwand und Platzbedarf verringert werden und gleichzeitig häufige
Schaltvorgänge der Gasklappen entfallen.
Die Schneckendrehzahl wird in Abhängigkeit eines Betriebspara
meters geregelt. Auch können mehrere Betriebsparameter gleich
zeitig in Kombination zur Regelung eingesetzt werden. Als Be
triebsparameter kann der Druckverlust in einer oder der Volumen
strom zu einer Filterkammer verwendet werden. Auch kann der Roh
gasstaubgehalt als Betriebsparamenter zusätzlich genutzt werden,
wobei der Staubgehalt vor Eintritt des Rohgases in die Filterein
richtung gemessen wird. Die Regelung der Schneckendrehzahl erfolgt
über eine im System vorhandene speicherprogrammierbare Steuerung.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und
wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Filterein
richtung;
Fig. 2 einen Schnitt gemäß Linie A-B in Fig. 1.
Mit 1 ist ein als Schlauchfilter dargestelltes Gewebefilter be
zeichnet. Das Schlauchfilter besteht aus einem rechteckigen Ge
häuse 2 mit einem oberen Boden 3, in den die Filterschläuche 8
eingehängt sind. Innerhalb einer Gesamtfilteranlage werden die
Gehäuse 2 auch als Kammern bezeichnet. Oberhalb des Bodens 3
ist eine Reingaskammer 4 mit einem Reingaskanal 5 mit Klappe
14 vorgesehen, aus dem das Reingas austritt. Am unteren Ende
ist ein Staubsammelbunker 6 vorgesehen. Die Filterschläuche 8
sind um einen zentralen Freiraum 9 angeordnet, in dem sich ein
rechteckiger Fangschacht 7 befindet. Dieser ist mit seinem obe
ren Ende 10 mit einem bestimmten Abstand zum oberen Filterboden
3 angeordnet. Am unteren Ende des Staubsammelbunkers 6 ist eine
Düse 11 vorgesehen. Das Rohgas mit dem darin befindlichen Ad
sorbens gelangt über die Düse 11 und den Fangschacht 7 in den
oberen Bereich der Filterschläuche 8. Das zu reinigende Gas
wird durch die Filterschläuche 8 hindurchgeführt und so vom
Staub weitgehend befreit. Dabei bildet sich auf der Oberfläche
der Schläuche 8 eine Staubschicht wachsender Dicke, die nach
den bekannten Methoden in bestimmten Zeitabständen abgereinigt
wird. Das von Staub und Schadstoffen weitgehend befreite Rein
gas verläßt das Filter 1 über die Reingaskammer 4 und den Rein
gaskanal 5. Die für den Prozeß erforderliche Menge an fri
schem Adsorbens wird unmittelbar vor Eintritt in die Filterkam
mer durch geeignete Vorrichtungen, z. B. Leitung 16, dem Rohgas
strom zugemischt. Es ist denkbar, das Adsorbens an anderer ge
eigneter Stelle dem System zuzuführen, z. B. hinter der Düse 11.
Aus dem mit Klappe 15 versehenen Rohgaskanal 12, der sich in
Strömungsrichtung verjüngen kann, tritt das staubbeladene Rohgas
nach oben in die Düse 11. Der bei der Abreinigung der Schläuche
8 nach unten fallende Staub wird zu einem Teil vom rückgeführten
Gasstrom mitgenommen.
Damit der an der Wand des Staubsammelbunkers 6 abfließende Staub
von der Düse 11 erfaßt und zurückgeführt werden kann, ist diese
mit dem Staubsammelbunker 6 fest verbunden. Der mit der Düse 11
fest verbundene Rohgaskanal 12 ist am unteren Ende mit einem Aus
tragsorgan 13 (z. B. Zellenradschleuse) versehen, um bei einem
eventuellen Störfall genutzt zu werden. In diesem Falle muß der
Gasstrom zu der Kammer durch die Klappe 15 unterbrochen werden,
so daß die Filterschläuche 8 komplett abgereinigt werden müssen.
Zum besseren Austrag des Staubes können die Enden des Staubsam
melbunkers 6 mit Belüftungswänden (nicht dargestellt) oder Klopf-
bzw. Vibrationsvorrichtungen 17 ausgerüstet sein. Eine weitere
Einrichtung zum besseren Staubaustrag wird in einer Belüftungs
leitung 18 mit Ventil 19 gesehen, womit der Staub im unteren
Teil der Leitung 12 aufgelockert und damit fließfähiger gemacht
werden kann. Die Rohgasklappe 15 kann als Einzel- oder als Doppel
klappe ohne oder mit Sperrluftzufuhr 20 ausgebildet sein.
Erfindungsgemäß ist das untere Ende des Staubsammelbunkers 6 mit
einer Fangtasche 21 versehen, die in einen parallel zu der
Schlitzdüse 11 verlaufenden Trog 22 mit Schnecke 23 endet. Am
austrittsseitigen Ende ist der Trog 22 mit einem Austragsorgan
24 versehen, das für einen luftdichten Abschluß als Zellenrad
schleuse ausgebildet sein kann. Am anderen Ende des Troges 22
ist der regelbare Schneckenantrieb 25 vorgesehen.
Im Ausführungsbeispiel ist nur ein Trog 22 mit Schnecke 23
dargestellt. Es gehört zum Wesen der Erfindung, gegebenenfalls
auf der gegenüberliegenden Seite der Düse 11 einen zweiten Trog
mit Schnecke anzuordnen.
Claims (7)
1. Verfahren zur Adsorption oder Chemiesorption von gasförmigen
Stoffen aus einem Rohgasstrom durch Zugabe von trockenen Ad
sorbentien oder von Adsorbentien gegebenenfalls mit Eigen
schaften, die eine chemische Reaktion mit den adsorbierten
Gaskomponenten bewirken, wobei das Rohgas und das frische
Adsorbens einer Abscheideranlage mit einem oder mehreren
als Schlauchfilter ausgebildeten Gewebefilterkammern zuge
führt wird, in denen eine Staubrückführung mit einer Re
zirkulation des 20- bis 80fachen des eingesetzten Frischad
sorbens erfolgt und im Schlauchfilter ein Teil des Gases
mittels einer Düse in Zirkulation gehalten wird und dabei
abgeschiedener Staub nach seiner Abreinigung an der Rezirku
lation teilnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß die herabfallen
den Reaktionsprodukte zuerst einem oberhalb der Düse ange
ordneten Staubaustragsorgan teilweise oder insgesamt zuge
führt werden und daß der Überlauf des Staubaustragsorgan zur
Düse gelangt und von dem aus der Düse austretenden Gasstrahl
erfaßt und in den Gasstrom zurückgeführt werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende des Staubsammel
bunkers (6) eine Fangtasche (21) vorgesehen ist, die in ei
nen parallel zu einer Schlitzdüse (11) verlaufenden Trog (22)
mit Schnecke (23) endet, die mit einem drehzahlregelbaren An
trieb (25) versehen und die Drehrichtung der Schnecke (23)
derart gewählt ist, daß sie auf der Oberseite der Schnecke
(23) zur Düse (11) hin erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beid
seitig zur Schlitzdüse (11) jeweils ein Trog (22) mit Schnecke
(23) vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Schnecke (23) mit ihrem oberen Durchmesserbereich
in Höhe des oberen Endes der Schlitzdüse (11) verläuft.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Trog (22) für die Schnecke (23) zur Vermeidung
eines Falschlufteinbruchs gasdicht ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Schneckendrehzahl in Abhängigkeit eines Betriebs
parameters oder mehrerer Betriebsparameter in Kombination
regelbar ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Schneckendrehzahl über einen betriebsinternen
Rechner geregelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914115354 DE4115354C2 (de) | 1991-05-10 | 1991-05-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Adsorption bzw. Chemiesorption von gasförmigen Bestandteilen aus einem Gasstrom |
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DE19914115354 DE4115354C2 (de) | 1991-05-10 | 1991-05-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Adsorption bzw. Chemiesorption von gasförmigen Bestandteilen aus einem Gasstrom |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4115354A1 true DE4115354A1 (de) | 1992-11-12 |
DE4115354C2 DE4115354C2 (de) | 1994-07-07 |
Family
ID=6431432
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914115354 Expired - Fee Related DE4115354C2 (de) | 1991-05-10 | 1991-05-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Adsorption bzw. Chemiesorption von gasförmigen Bestandteilen aus einem Gasstrom |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4115354C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4220159A1 (de) * | 1992-06-19 | 1993-12-23 | Walther & Cie Ag | Schlauchfilter |
FR2725635A1 (fr) * | 1994-10-17 | 1996-04-19 | Commissariat Energie Atomique | Procede et dispositif de traitement de gaz acides par voie semi-seche |
WO2007000604A2 (en) * | 2005-06-29 | 2007-01-04 | Kevin Scott Macliver | Filtration |
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DE3801913A1 (de) * | 1988-01-23 | 1989-08-03 | Walther & Cie Ag | Verfahren und vorrichtung zur adsorption bzw. chemiesorption von gasfoermigen bestandteilen aus einem gasstrom |
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-
1991
- 1991-05-10 DE DE19914115354 patent/DE4115354C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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---|---|
DE4115354C2 (de) | 1994-07-07 |
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