DE4114464A1 - Elektrochemisches verfahren zur herstellung von poly-(3-alkoxythiophenen) - Google Patents
Elektrochemisches verfahren zur herstellung von poly-(3-alkoxythiophenen)Info
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes
elektrochemisches Verfahren zur Herstellung von löslichen,
elektrisch leitfähigen Poly-(3-alkoxythiophenen) mit dem
sich hohe Materialausbeuten erzielen lassen, unter
Verwendung einer mit einer Anionentauscher-Membran
geteilten Elektrolysezelle.
Poly(alkoxythiophene) sind unter den elektrisch leitenden
Polymeren von besonderem Interesse, da sie eine hohe
Stabilität gegenüber Luft und Wasser und eine gute
Temperaturbeständigkeit besitzen. Außerdem sind unter den
Poly(alkoxythiophenen) eine Reihe von Vertretern, die
im dotierten Zustand löslich sind und damit leitfähige
Beschichtigung auf unterschiedlichen Substraten
ermöglichen.
Poly-(3-alkoxythiophene) stellen eine Gruppe löslicher
elektrisch leitfähiger Polymere dar, die aus
Struktureinheiten I bestehen, die überwiegend in 2- und
5-Stellung miteinander verknüpft sind und aus einem
Monomeren der Formel II gebildet werden (Synthetic Metals,
28 (1989), C 487 - C 493).
Der Polymerisationsgrad n beträgt bei Poly-(3-
methoxythiophen) 5 bis 10, (J. Electroanalytical Chem., 236
(1988), 239-252) bei Poly-(3-dodecyloxythiophen) im
Mittel zwischen 6 und 34 (Synthetic Metals 28 (1989),
C 487 - C 497). Zur Erzielung der elektrischen
Leitfähigkeit müssen die Polymere der Formel 1 in der
dotierten (oxidierten) Form vorliegen, so daß auf etwa
3 bis 7 dieser Struktureinheiten eine positive Ladung
fällt. Das gebildete Radikalkation wird dann durch ein
einwertiges Anion elektrisch neutralisiert. Die Polymeren
der Formel I zeigen neben ihrer elektrischen Leitfähigkeit
als wichtigste Eigenschaft eine Löslichkeit in bestimmten
organischen Solventien und sind außerdem sehr
witterungsbeständig gegenüber Luft und Feuchtigkeit. Die
Kombination dieser Eigenschaften welche andere bekannte
elektrisch leitfähige Polymere wie z. B. Polyacetylen oder
Polypyrrol nicht aufweisen, ermöglichen eine gute
Verarbeitbarkeit dieser Stoffe zu dünnen transparenten,
gegenüber der Atmosphäre stabilen Überzügen auf
beispielsweise Kunststoff, Glas oder keramischen Körpern.
Poly-(3-alkoxythiophene) können durch anodische Oxidation
der entsprechenden 3-Alkoxythiophene in einer
elektrochemischen Zelle erhalten werden, wobei diese in der
dotierten Form anfallen.
Die Herstellung von Poly-(3-methoxythiophen) ist bekannt
(Polymer Communications, 26 (1985), 303-306). Bei der
Elektrolyse einer Lösung von 3-Methoxythiophen in
Acetonitril in Gegenwart von Tetrabutylammonium-perchlorat,
-tetrafluoroborat oder -hexafluorphosphat in einer
ungeteilten Zelle an Platinelektroden bei einer Stromdichte
von 2 mA · cm-2 scheidet sich das Polymer aus dem
Elektrolyten, welcher nicht gerührt wird, auf der Anode je
nach Art des verwendeten Leitsalz-Anions in pulvriger Form
oder als Film ab. Die Isolierung des Produktes erfolgt
hierbei durch mechanisches Abstreifen von der Anode. Die
elektrischen Leitfähigkeiten betragen bis zu maximal
5,7 · 10-2 S · cm-1. Die Ausbeuten liegen bei dieser Methode
unter 10% bezogen auf das eingesetzte Monomer
(Sho-59-168 160).
Durch anodische Oxidation von 2-Methoxythiophen in einem
Elektrolyten aus Wasser und Acetonitril in Gegenwart von
Natriumperchlorat wird das Polymer in Form eines auf der
Anode haftenden Films erhalten. Die elektrische
Leitfähigkeit dieser Materialien konnte wegen ihrer
Sprödigkeit nicht ermittelt werden (J. Chem.
Communications, 1985, 90-91; EP-A-01 82 765).
Die Benutzung von geteilten elektrochemischen Zellen zur
Herstellung von Poly-(3-methoxythiophen) ist bekannt (J.
Electroanalytical Chem., 236 (1988), 239-252). Das
verwendete Diaphragma besteht hierbei aus einer Glasfritte
und einer zusätzlichen Schicht von Agar, welche mit einer
wäßrigen Natriumchloridlösung getränkt ist. Die Zelle wird
mit einem Elektrolyt aus Wasser und Acetonitril (3 : 1) und
Lithiumperchlorat gefüllt. Die Arbeitselektrode besteht aus
glasartigem Kohlenstoff von schwammartiger Struktur. Nach
einem sehr aufwendigen Arbeitsverfahren wird hierbei
ungereinigtes Polymer in der nicht leitfähigen (undotierten)
Form erhalten.
Die EP-A-02 57 573 beschreibt die Elektropolarisation unter
Rühren des Elektrolyten unter Verwendung von Anoden mit
einem großen inneren Volumen. Die Strömungsgeschwindigkeit
des Elektrolyten relativ zur Anode ist in diesem Fall
kleiner als 1 cm · sec-1, vorzugsweise kleiner als
0,1 cm · sec-1. Die Ausbeuten betragen hierbei maximal 46%,
im allgemeinen jedoch weniger als 40%; die elektrische
Leitfähigkeit dieser Polymeren erreichen maximal
1 · 10-2 S · cm-1.
Bei allen diesen Verfahren treten Schwierigkeiten bei einer
Gewinnung von Poly-(3-alkoxythiophenen) im technischen
Maßstab auf. Die Materialausbeuten betrugen durchweg
weniger als 50%, meistens weniger als 25%, bezogen auf das
eingesetzte Monomer. Die bisher in der Praxis angewandten
Stromdichten lagen in einem sehr niedrigen,
unwirtschaftlichen Bereich von 1 bis etwa 5 mA · cm-2. Die
Hauptschwierigkeit bei der Herstellung derartiger Polymere
im größeren Maßstab liegt in der Tatsache, daß das Produkt
an der Anode abgeschieden oder abgelagert wird und von dort
umständlich entfernt werden muß.
Es bestand daher immer noch die Aufgabe ein neues,
verbessertes Verfahren zur Herstellung von löslichen,
elektrisch leitfähigen Poly-(3-alkoxythiophen) zu
entwicklen.
Diese Aufgabe wird von der vorliegenden Erfindung erfüllt.
Es wurde nun gefunden, daß bei Verwendung einer durch eine
Anionentauscher-Membran geteilten Elektrolysezelle, sowie
einer relativen Bewegung des Elektrolyten gegen die Anode
durchweg höhere Materialausbeuten erzielt werden können.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein wirtschaftliches
Verfahren zur Herstellung eines löslichen, elektrisch
leitfähigen Poly-(3-alkoxythiophens) der Formel I durch
elektrochemische anodische Polymerisation von Verbindungen
der Formel II, oder einem Gemisch mehrerer Verbindungen der
Formel II,
worin R* ein geradkettiger oder verzweigter C₁-C₁₅-Alkylrest
oder eine (CH₂-CH₂-O)p-CH₃-Gruppe, mit p gleich 1-4,
bedeuten. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine
durch eine Anionentauscher-Membran geteilte
Elektrolysezelle verwendet, wobei der Anolyt relativ zur
Anode durch Strömen oder Rühren in Bewegung gehalten wird.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Produkte weisen vorteilhafte Eigenschaften auf, wie z. B.
eine gute elektrische Leitfähigkeit und Löslichkeiten von
über 2 Gew.-%.
Die Teilung der Elektrolysezelle erfolgt mittels einer
anionenselektiven Membran, wobei bevorzugt
Anionentauscher-Membranen auf der Basis von Fluorpolymeren
eingesetzt werden.
Die Bewegung des Anolyten relativ zur Anode kann durch
verschiedene Maßnahmen erreicht werden. Beispielsweise läßt
sich die Bewegung durch Rühren des Anolyten mittels einer
Rührvorrichtung oder durch Strömen mittels einer Pumpe
erzielen; die letztere Maßnahme ist besonders für
Durchflußzellen mit einem externen Anolytkreislauf
geeignet. Die Strömungsgeschwindigkeit des Anolyten relativ
zur Anode liegt im Bereich zwischen 0,01 m · s-1 und etwa
2 m · s-1, vorzugsweise im Bereich zwischen 0,1 m · s-1 und
etwa 1 m · s-1.
Als Anode kommen alle gängigen Materialien in Betracht.
Bevorzugt werden Gold, Platin, sowie Platinlegierungen
und platinbeschichtete Materialien, aber auch glasartiger
Kohlenstoff (Pyrolysekohlenstoff) eingesetzt.
Als Kathodenmaterial eignen sich insbesondere Edelmetalle,
rostfreie Stähle und Graphit, aber auch andere
üblicherweise verwendeten Materialien, wie z. B. Nickel,
Kupfer oder Glaskohlenstoff.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß insbesondere die
Herstellung langkettiger Poly-(3-alkoxythiophene) der
allgemeinen Formel I, beispielsweise des
Poly(3-dodecyloxythiophens), in vorteilhafter Weise gelingt,
wenn man als Anode ein gerührtes Bett aus leitfähigen
Partikeln verwendet. Als leitfähige Partikel kommen jene
Materialien in Betracht, die als Anodenwerkstoffe
eingesetzt werden können, beispielsweise mit Edelmetallen
beschichtete Metallkörper oder Granulate aus Graphit oder
glasartigem Kohlenstoff. Die Partikel können von
regelmäßiger, beispielsweise kugelförmiger Form sein oder
als Granulate verwendet werden. Die Größe der Partikel
beträgt etwa 1-10 mm, vorzugsweise 2-5 mm.
Ein gerührtes Bett aus leitfähigen Partikeln wird
beispielsweise dadurch hergestellt, daß man auf eine
elektrisch leitfähige Bodenplatte einer trogförmigen
Elektrolysezelle eine etwa 5-20 mm hohe Schüttung der
Partikel aufbringt und mittels eines Rührers bewegt.
3-Alkoxythiophene der allgemeinen Formel II können
aus 3-Bromthiophen und den entsprechenden
Natrium-alkoxiden in Gegenwart von Kupfer(II)oxid und
Kaliumjodid in bekannter Weise hergestellt werden.
Beispiele für Verbindungen der Formel II, welche für das
Verfahren verwendet werden können, sind 3-Methoxythiophen,
3-Ethoxythiophen, 3-Propoxythiophen, 3-Butoxythiophen,
3-Hexyloxythiophen, 3-Nonyloxythiophen,
3-Dodecyloxythiophen oder 3-(Methoxy-ethoxy)-thiophen.
Der in der Elektrolyse eingesetzte Anolyt enthält eine
Verbindung der Formel II oder ein Gemisch verschiedener
Verbindungen der Formel II in einem Lösemittel in
einer Konzentration von etwa 0,1 bis 4 Mol, vorzugsweise 0,2
bis 2 Mol pro Liter Lösemittel gelöst.
Als Lösemittel kommen Verbindungen mit geringer
Nucleophilie, hauptsächlich dipolar aprotische Lösemittel,
in Betracht, beispielsweise Propionitril, Butyrolacton,
Propylencarbonat, Nitromethan, Tetrahydrofuran;
N-Methylpyrrolidon oder bevorzugt Acetonitril.
Der Anolyt enthält außerdem ein Leitsalz in einer
Konzentration von etwa 0,01 bis 1 Mol pro Liter Lösemittel.
Dabei können die an sich bekannten Alkali- oder quartären
Ammoniumsalze nicht- oder schwach nucleophiler Anionen
eingesetzt werden. Als Beispiele seien Perchlorate,
Hexafluorphosphate, Arylsulfonate, Alkylulfonate,
Perfluoralkancarboxylate, Perfluoralkansulfonate und
Tetrafluoroborate erwähnt. Auch die Verwendung der
entsprechenden freien Säuren anstelle der Salze ist
möglich. Ferner können auch Gemische von mehreren der
genannten Leitsalze oder von Salzen und Säuren eingesetzt
werden.
Der für die Elektrolyse benutzte Katholyt besteht aus einer
Lösung eines der vorstehend aufgezählten Leitsalze oder
eines Gemisches verschiedener dieser Leitsalze in einem der
vorstehend beschriebenen Lösemittel. Die Konzentration der
zur Anwendung kommenden Leitsalze beträgt etwa 0,05 bis
5 Mol pro Liter Lösemittel. Wird der Prozeß unter Benutzung
einer Anionentauschermembran durchgeführt, so erhält der
Katholyt bevorzugt mindestens eines der Leitsalze in Form
seiner freien Säure.
Die Elektrolyse wird mit Stromdichten von etwa 5 bis
100 mA · cm-2, vorzugsweise 10 bis 50 mA · cm-2 durchgeführt.
Die Temperaturen betragen hierbei etwa -20 bis 40°C,
vorzugsweise 0 bis 20°C.
Die Ausschleusung der Produkte aus der Elektrolysezelle
erfolgt in einfacher Weise zusammen mit dem Anolyten, in
welchem diese in gelöster oder dispergierter oder in teils
gelöster und teils dispergierter Form vorliegen.
Die anschließende Isolierung und Reinigung der Produkte
kann mit an sich bekannten Maßnahmen der chemischen
Verfahrenstechnik erfolgen.
Die polymeren Produkte der Elektrolyse können mit den
gängigen Methoden aus dem Anolyt isoliert werden. Polymere,
die im Anolyten unlöslich sind wie beispielsweise
Poly-(3-dodecylthiophen), können durch Filtration abgetrennt
werden.
Polymere, die im Anolyt in gelöster Form bzw. in
feinverteilter, schwer filtrierbarer Form vorliegen, werden
vorzugsweise durch Zugabe eines Fällungsmittels zum
Anolyten ausgefällt bzw. agglomeriert, in welchem das
Produkt nicht löslich ist, gegebenenfalls nach vorheriger
Aufkonzentration des Anolyten. Als Fällungsmittel kommen
aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe,
halogenierte Kohlenwasserstoffe, Ether, Ester, Ketone,
Alkohole sowie Wasser in Betracht. Im Fall von
Poly-(3-methoxythiophen) können als Fällungsmittel
beispielsweise Methylenchlorid, Aceton, Ethylacetat oder
Wasser eingesetzt werden. Der gebildete Niederschlag wird
durch Filtration abgetrennt und nacheinander mit Wasser und
das Produkt nicht lösenden Solventien durch Ausrühren
gereinigt und anschließend getrocknet.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es deutlich höhere
Stromdichten anzuwenden. Dies führt zu besseren
Flächen-Zeit-Ausbeuten was erhebliche Vorteile mit sich
bringt. Außerdem besitzen die auf diese Weise hergestellten
Polymere eine sehr gute elektrische Leitfähigkeit und eine
Löslichkeit von über 2 Gew.-%.
Die nach diesem Verfahren hergestellten Produkte eignen
sich für alle üblichen Anwendungsgebiete derartiger
Polymere, insbesondere für die anti-statische Ausrüstung
von Folien, Fasern, Geweben oder ähnlicher Gegenstände, für
die Kontrolle von Oberflächenladungen von nichtleitenden
Materialien, sowie zur Abschirmung von elektrischen
Feldern.
Es wurde eine mit einem äußeren Kühlmantel (1) versehene
becherglasartige Zelle (Fig. 1), mit einem Zellkörper (2)
aus einem Glaszylinder und einem Innendurchmesser von 70 mm
benutzt. Der Boden einer derartigen Zelle besteht aus einer
Scheibe (3) aus glasartigem Kohlenstoff (Sigradur®), die
als Anode dient. Die Scheibe (3) wird mittels der
unterlegten Platte (4) aus rostfreiem Stahl und
den Zugstangen (5) über das Gegenlager (6) an den
Zellkörper (2) angepreßt. Zwischen der Scheibe (3) und dem
Zellkörper (2) befindet sich eine Dichtung (7), die
beispielsweise aus Polytetrafluorethylen besteht. Den
Deckel der Zelle bildet ein Stopfen (8) (z. B. aus
Polyethylen), welcher mit mehreren Bohrungen versehen ist.
Durch die zentrale Bohrung wird ein Rohr (9) mit einem
Innendurchmesser von 30 mm, welches z. B. aus Polyethylen
bestehen kann, geführt, das sich an seinem unteren Ende auf
54 mm erweitert und mit einer waagrecht liegenden, mittels
eines Schraubverschlusses eingespannten
Anionentauschermembran (10) (Serva 4039) verschlossen ist.
In dem so entstandenen Innenraum, welcher den Kathodenraum
bildet, befindet sich dicht über der Membran ein Platinnetz
(11) (Fläche = 23 cm²) welches als Kathode dient. Auf der
Anodenscheibe (3) rotiert ein magnetischer Rührstab (12)
von 60 mm Länge und einem Durchmesser von 7 mm. Der Abstand
zwischen Anode und Kathode beträgt etwa 20 mm. Die Zelle
ist mit einem Thermometer (13) versehen, das in den Anolyt
eintaucht.
Die Zelle wurde mit den folgenden Elektrolytlösungen
beschickt:
- (a) Anolyt:
6,84 g (60 mMol) 3-Methoxythiophen,
6 g (64 mMol) Lithiumtetrafluoroborat und
78 g Acetonitril - (b) Katholyt:
6 g (64 mMol) Lithiumtetrafluoroborat,
10 g (88 mMol) Trifluoressigsäure,
78 g Acetonitril.
Bei einer Rührgeschwindigkeit von 100 Upm und einer
Temperatur von 8-10°C wird bei einer Stromstärke von
0,60 A bis zu einem Ladungsdurchgang von 12 720 As
elektrolysiert. Nach einem Ladungsdurchgang von 6400 As
wurde der verbrauchte Katholyt gegen einen frischen
Katholyten gleicher Zusammensetzung ausgewechselt. Die
Zellspannung lag zwischen 9 und 30 V.
Nach der Elektrolyse wurde der Anolyt mit ca. 100 g
Methylenchlorid 1 Std. gerührt, nachfolgend über eine
Glasfritte (G 3) abgesaugt und mit etwas Methylenchlorid
nachgewaschen. Das Rohprodukt wurde nacheinander mit 100 ml
Wasser ausgerührt, abgesaugt, mit Wasser nachgewaschen und
getrocknet. Anschließend wurde das Produkt mit 100 g
Methylenchlorid verrührt, abgesaugt, 2× mit je 30 g
Methylenchlorid nachgewaschen und getrocknet.
Es wurden 5,27 g dunkelbraunes, pulvriges
Poly-(3-methoxythiophen) mit folgender Zusammensetzung
erhalten:
C 43,7/43,9%,
H 3,6/3,5%,
F 10,9/10,6%,
S 24,0/23,9%.
H 3,6/3,5%,
F 10,9/10,6%,
S 24,0/23,9%.
Der aus dem Fluor/Schwefel-Verhältnis ermittelte mittlere
Dotierungsgrad betrug 5,28. Die Materialausbeute berechnet
sich zu 68%.
Das Produkt löste sich mit tiefblauer Farbe in Acetonitril,
Dimethylformamid und N-Methylpyrrolidon.
Zur Bestimmung der elektrischen Leifähigkeit der
erfindungsgemäßen Polymere wurden Proben der nach der
Aufarbeitung und Reinigung als trockene Pulver anfallenden
Produkte bei Drücken von 100 kN · cm² zu Pulverpreßlingen
von D = 13 mm Durchmesser verarbeitet. Die Messung des
Schichtwiderstandes Rs erfolgte mittels der 4-Punkt-Technik
nach Van-der-Pauw mit 4 Leitsilbermeßpunkten am Rand des
Preßlings gemäß Abb. 1.
Rs wurde nach vereinfachter Gleichung, wenn die Abmessungen
der Kontakte klein waren relativ zum Probendurchmesser D,
folgendermaßen bestimmt:
Die spezifische elektrische (π = 3,1416) Leitfähigkeit (σ)
ergab sich unter Berücksichtigung der Dicke d des Preßlings
zu
Einflüsse der Probengeometrie und der Kontaktierung wurden
durch zyklische Vertauschung der Kontaktbelegung und
Mittelwert-Bildung eliminiert. Die Proben wurden im
Gleichstrom- (DC) und Wechselstrom- (AC) Bereich gemessen.
Die Bestimmung der Löslichkeit der Polymeren erfolgte durch
Verrühren von 1,0 g einer Probe mit 25 g Lösemittel bei
Raumtemperatur; die Lösung wurde anschließend über eine
Glasfritte (G 4) abgesaugt und das Gewicht des getrockneten
Rückstandes bestimmt.
Die Löslichkeit in Dimethylformamid betrug bei 25°C 3,2%.
Die spezifische elektrische Leitfähigkeit am Pulverpreßling
wurde zu 4,3 · 10-2 S · cm-1 bestimmt.
Es wurde eine Apparatur wie in Beispiel 1 verwendet. Der
Boden der Zelle (3) besteht anstelle von glasartigem
Kohlenstoff aus einem dünnen Platinblech, welches zur
Stromkontaktierung der Partikelbett-Anode dient. Als
Partikelbett wurde eine etwa 15 mm hohe Schüttung aus
glasartigem Kohlenstoffgranulat eingesetzt. Die
Partikelgröße beträgt etwa 2-4 mm. Die Schüttung wurde
durch einen magnetischen Rührstab in Form eines
dreieckigen Prismas (12×55 mm) bewegt und die Zelle mit
folgenden Elektrolyten beschickt:
- (a) Anolyt:
5,36 g (20 mMol) 3-Dodecyloxythiophen
1,2 g (11 mMol) Natriumtetrafluoroborat
18 g Acetonitril - (b) Katholyt:
5,8 g (53 mMol) Natriumtetrafluoroborat
10 g Trifluoressigsäure
78 g Acetonitril
Bei einer Rührgeschwindigkeit von 100 Upm und einer
Temperatur von 10-12°C wurde bei einer Stromstärke von
0,6 A bis zu einem Ladungsdurchgang von 4800 As
elektrolysiert. Die Zellspannung betrug 30-35 V. Das
Produkt fiel in Form einer Suspension an.
Zur Isolierung des Produktes wurde der Anolyt über ein Sieb
mit 1 mm Maschenweite abfiltriert, das zurückgebliebene
Partikelbett mit etwas Acetonitril abgespült und das
erhaltene Filtrat über eine feinporige Glasfritte (G 3)
abgesaugt. Der Niederschlag wurde in 50 ml Acetonitril
aufgeschlemmt und 4 h bei Raumtemperatur gerührt, erneut
abgesaugt, mit etwas Acetonitril gewaschen und getrocknet.
Man erhält 3,37 g schwarzes pulvriges
Poly-(3-dodecyloxythiophen). Die Elementaranalyse ergibt
66,4% C, 9,1%, 10,9% S und 6,3% F. Der aus dem
Fluor/Schwefel-Verhältnis ermittelte mittlere
Dotierungsgrad beträgt 4,11. Die Materialausbeute berechnet
sich zu 58%. Das Produkt löst sich mit grau-blauer Farbe
in Toluol, Tetrahydrofuran und Methylenchlorid. Die
Löslichkeit in Tetrahydrofuran beträgt bei 25°C 2,2%. Die
spezifische elektrische Leitfähigkeit an Pulverpreßling
wurde zu 1,5 · 10-3 S · cm-1 bestimmt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines löslichen, elektrisch
leitfähigen Poly-(3-alkoxythiophens) durch elektrochemische
anodische Polymerisation von Verbindungen der Formel II,
oder einem Gemisch mehrerer Verbindungen der Formel II,
worin
R* ein geradkettiger oder verzweigter C₁-C₁₅-Alkylrest oder eine -(CH₂-CH₂-O)p-CH₃ Gruppe, mit p = 1 bis 4, bedeuten dadurch gekennzeichnet, daß man eine durch eine Anionentauscher-Membran geteilte Elektrolysezelle verwendet und den Anolyt relativ zur Anode bewegt.
R* ein geradkettiger oder verzweigter C₁-C₁₅-Alkylrest oder eine -(CH₂-CH₂-O)p-CH₃ Gruppe, mit p = 1 bis 4, bedeuten dadurch gekennzeichnet, daß man eine durch eine Anionentauscher-Membran geteilte Elektrolysezelle verwendet und den Anolyt relativ zur Anode bewegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anolyt mittels einer Rührvorrichtung oder durch
mittels einer Pumpe erzeugten Strömung bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Strömungsgeschwindigkeit des Anolyten relativ zur Anode
0,01 m · s-1 bis 2 m · s-1, vorzugsweise 0,1 m · s-1 bis 1 m · s-1
beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anionentauscher-Membran auf der Basis von
Fluorpolymeren aufgebaut ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Katholyt und dem Anolyt ein Leitsalz zugesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektrolyse mit einer Stromdichte von 5 bis 100 mA · cm-2,
vorzugsweise 10 bis 50 mA · cm-2 durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Elektrolyseprodukt zusammen mit dem Anolyten aus der
Elektrolysezelle ausgeschleust wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektrolyseprodukte im Anolyten in gelöster oder
dispergierter oder in teils gelöster und dispergierter Form
vorliegen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914114464 DE4114464A1 (de) | 1990-08-09 | 1991-05-03 | Elektrochemisches verfahren zur herstellung von poly-(3-alkoxythiophenen) |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4025220 | 1990-08-09 | ||
DE19914114464 DE4114464A1 (de) | 1990-08-09 | 1991-05-03 | Elektrochemisches verfahren zur herstellung von poly-(3-alkoxythiophenen) |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4114464A1 true DE4114464A1 (de) | 1992-02-13 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914114464 Withdrawn DE4114464A1 (de) | 1990-08-09 | 1991-05-03 | Elektrochemisches verfahren zur herstellung von poly-(3-alkoxythiophenen) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4114464A1 (de) |
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1991
- 1991-05-03 DE DE19914114464 patent/DE4114464A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |