DE4113841C2 - Einrichtung zur Messung einer translatorischen Wegänderung - Google Patents
Einrichtung zur Messung einer translatorischen WegänderungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Messung einer
translatorischen, von einem rotierenden Spiegelelement in
einem Interferometer erzeugten Wegänderung.
Als Meßwertaufnehmer für Drehbewegungen und in Verbindung mit
mechanischen Meßeinrichtungen, wie Meßzahnstangen oder Ge
windespindeln, für lineare Bewegungen werden Drehgeber und
Winkelmeßgeräte verwendet. Solche Geräte werden bei der
Automation im allgemeinen Maschinenbau, bei Robotern und
Handhabungsgeräten, Verstell- und Verschubeinrichtungen so
wie Geräten der Informationstechnik, Antennen, Richtgeräten
aber auch bei Prüf- und Meßgeräten aller Art eingesetzt.
Beim inkrementalen Messen werden die Ausgangssignale inkre
mentaler Drehgeber und Winkelmeßgeräte einer Zähl-Elektronik
zugeführt, in welcher der Meßwert durch Zählen einzelner
"Inkremente" ermittelt wird. Beim inkrementalen Drehgeber
ist die Welle mit spielfrei eingestellten Kugellagern in
einem Flansch gelagert und trägt eine Teilscheibe aus Glas,
auf welcher eine Radialgitter-Teilung aufgebracht ist. Die
lichtundurchlässigen Striche, die etwa doppelt so breit sind
wie die lichtdurchlässigen Lücken dazwischen bestehen aus
Chrom, welches im Vakuum auf den Glaskörper nach dem
DIADUR-Verfahren aufgedampft wurde. In geringem Abstand zur Teilung
ist auf dem Flansch eine Abtastplatte angeordnet, welche auf
kleinen Feldern jeweils die gleiche Gitterteilung trägt wie
die Teilscheibe. Auf den vier Feldern der Abtastplatte sind
die Striche aber jeweils um ein Viertel einer Teilungsperi
ode zueinander versetzt angeordnet. Zusätzlich ist auf der
Teilscheibe wie auf der Abtastscheibe ein Feld mit einer Re
ferenzmarke aufgebracht, welche bei gröberen Teilungen durch
einen Einzelstrich, bei feinen Teilungen durch eine Strich
gruppe gebildet ist.
Alle diese Felder werden von einem parallelen Lichtbündel
durchflutet, welches von einer Lichtquelle und einer Linse
erzeugt wird. Der Lichtstrom wird bei der Drehung der Teil
scheibe moduliert und trifft auf Photoelemente, welche zwei
elektrische, annähernd sinusförmige Signale und ein Referenz
markensignal erzeugen. Die zwei sinusförmigen Signale sind
zueinander um 90° elektrisch phasenverschoben; eine Signa
lperiode von 360° entspricht einem Drehwinkel um eine Tei
lungsperiode der Radialgitter-Teilung.
Bei derart aufgebauten inkrementalen Drehgebern ist die Her
stellung aufwendig und außerdem sind eine hohe Winkelauflö
sung sowie eine nicht-lineare Winkelcodierung ausgesprochen
schwer zu realisieren; aus diesem Grund sind daher auf diese
Weise hergestellte inkrementale Drehgeber teuer.
Bei Interferometern nach Michelson, bei welchen rotierende
Retroreflektoren zur Erzeugung von Wegdifferenzen verwendet
werden, wird die Wegmessung mittels einer Laserstrahlung
durchgeführt. Die Laserstrahlung durchläuft das Interferome
ter, und aus dem resultierenden Interferenzsignal ergibt
sich über die Kenntnis der Wellenlänge der Laserstrahlung
die Wegdifferenz. Nachteilig bei dieser Art der Wegmessung
ist, daß dazu entweder ein Referenzinterferometer für die
Laserstrahlung mit dem Signalinterferometer gekoppelt wer
den muß, oder daß die Laserstrahlung durch das Signalinter
ferometer zu führen ist. Im zweiten Fall muß ein gesonderter
Bereich des Strahlteilers für die Laserstrahlung geeignet
sein. Dadurch wird entweder der Bereich der Signalstrahlung
eingeengt, oder es müssen als Strahlteiler, Spiegel, Linsen,
u.ä. größere Komponenten verwendet werden. Ferner ist es
aufwendig, einen Strahlteiler herzustellen, welcher in zwei
geometrisch getrennten Bereichen unterschiedliche optische
Eigenschaften hat, da die Signalstrahlung meist im Infraro
ten liegt, während der Laser meist einen HeNe-Laser mit
einer Wellenlänge von 632.8 nm ist. Weiterhin ist nachteilig,
daß preiswerte Laserröhren in der Regel eine geringe Lebens
dauer haben, daß jedoch langlebige Röhren teuer sind.
In DE 36 24 874 A1 ist ein Winkelgeber mit zwei auf einer Ach
se zueinander verdrehbaren Teilen beschrieben, von welchen der
eine Teil ein Leseteil und der andere Teil eine Endlosspur
trägt. Von der Endlosspur werden dem Leseteil Informationen
übergeben,mit welcher die Stellung der Spur zum Leseteil ange
geben wird. Hierbei ist die Endlosspur vorzugsweise auf einem
kreisscheibenförmigen Träger ausgebildet und mit einem Code
beschrieben, welcher ohne weitere Umrechnungen eine direkte
Information über die Stellung der Spur und des Lesekopfs zu
einander gibt.
Ferner ist aus DE 38 09 639 A1 eine Vorrichtung zur indirekten
Wegmessung, insbesondere bei der Positionierung von Roboter
achsen bekannt, bei welcher eine mit digitaler Weginformation
versehene Speicherscheibe vorgesehen ist, der mindestens ein
Abtastkopf in der Weise zugeordnet ist, daß Speicherscheibe
und Abtastkopf relativ zueinander bewegbar sind, indem der Ab
tastkopf ortsfest angebracht und die Speicherscheibe relativ
dazu drehbar ist. Ferner ist zur indirekten Wegmessung einer
mit einer Antriebsspindel versehenen translatorischen Bewe
gungsachse die Speicherscheibe fest und konzentrisch mit der
Antriebsspindel verbunden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zum Messen
einer translatorischen von einem rotierenden Spiegelelement in
einem Interferometer erzeugten Wegänderung zu schaffen, welche
bei einem geringen technischen Aufwand mit hoher Zuverlässig
keit arbeitet. Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe bei einer
Einrichtung zur Messung einer translatorischen Wegänderung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbil
dungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 und 3.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann zur
Erzeugung einer Taktfolge in Form von auf konzentrischen Krei
sen aufgebrachten Taktspuren auf einem sich synchron mit dem
rotierenden Spiegelelement drehenden Speichermedium die Ein
richtung zum Messen einer translatorischen Wegänderung vor
übergehend mit einem Interferometer als Referenz-Wegmeßsystem
ausgerüstet werden.
Durch eine Referenzmessung wird dann auf der Taktspur des
Speichermediums eine Impulsfolge aufgezeichnet, welche der ge
lesenen Wegänderung entspricht. Mittels einer Signalelektro
nik, welche einem Lesekopf zum Lesen der aufgebrachten Takt
spuren nachgeordnet ist, wird dann aus diesen Taktspuren die
translatorische Wegänderung ermittelt. Hierbei kann zu einer
gemäß der Erfindung nur einmal notwendigen Abspeicherung einer
Impulsfolge beispielsweise ein Laser verwendet werden.
Gemäß der Erfindung ist somit der Laser in einem im Betrieb
verwendeten Interferometer durch eine Konserve eines erzeugten
Signals ersetzt, wobei die Konserve immer wieder gelesen wer
den kann. Zur Erzeugung dieser Konserve kann beispielsweise
ein auswechselbares Speichermedium in ein Aufzeichnungsinter
ferometer eingebaut werden, das bezogen auf seine Winkelstel
lung gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung in
einer definierten Lage mittels Paß- und Zentriereinrichtungen
gehaltert ist. Ein solches aus dem Aufzeichnungs-Interferome
ter entnommenes, mit einer Impulsfolge versehenes Speicherme
dium kann dann anschließend fest in einem Betriebs-Interfero
meter untergebracht werden.
Gemäß einer anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung
sind zu einer absoluten Winkelmessung eine oder mehrere Im
pulsfolgen auf dem kreisscheibenförmigen Speichermedium co
diert in einer oder mehreren Spuren untergebracht.
Die Erfindung kann ferner in vorteilhafter Weise insbesondere
bei optischen Interferometern nach Michelson mit rotierenden
Retroreflektoren eingesetzt werden, wie beispielsweise in
DE 34 31 040 A1 beschrieben ist. Bei solchen Interferometern,
bei welchen durch ein oder mehrere Spiegelelemente in Form der
vorstehend erwähnten rotierenden Retroreflektoren eine Wegän
derung erzeugt wird, werden mittels mit den rotierenden Spie
gelelementen starr gekoppelter Speichermedien und diesen fest
zugeordneten Leseköpfen Drehwinkel gemessen. Aus den gemessenen
Drehwinkeln wird dann in einer zugeordneten Signalelektronik
die Wegänderung in dem Interferometer bestimmt.
Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfin
dung anhand von Interferometern nach Michelson mit rotieren
den Retroreflektoren unter Bezugnahme auf die anliegenden
Zeichnungen im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform eines gemäß der Erfin
dung ausgestatteten Interferometers mit
einem rotierenden Retroreflektor, und
Fig. 2 eine Ausführungsform eines gemäß der Erfin
dung ausgestatteten Interferometers mit
zwei rotierenden Retroreflektoren.
In Fig. 1 weist ein Interferometer einen Strahlteiler 1 auf,
welcher unter 45° zu zwei zueinander senkrechten Spiegeln 21
und 22 angeordnet sind, welche zusammen aus einem Winkelspie
gel 2 gebildet sind. Ferner sind bei dem Interferometer ein
feststehend angeordneter Retroreflektor 31, ein drehbarer
Retroreflektor 32, welcher eine Drehachse 32D aufweist, ein
starr mit der Drehachse 32D gekoppelter Motor 4, ein starr
mit der Drehachse 32D verbundenes Speichermedium 5 in Form
eines kreisförmigen WORM-(Wright Once Read Multiple-)Spei
chers, eines optischen Speichers oder einer Magnetplatte,
ein dem Speichermedium ortsfest zugeordneter Lesekopf 6 mit
einer dem Lesekopf 6 nachgeordneten Signalelektronik 7 sowie
eine Sammellinse 8 und ein Detektor 9 vorgesehen.
Während des Betriebs rotieren der Retroreflektor 32, das
Speichermedium 5 und der Läufer des Elektromotors 4 synchron.
Während der Fertigung eines Interferometers wird beispiels
weise auf dem Speichermedium 5 synchron zur Rotation eine
Impuls folge abgespeichert, die aus dem Interferogramm eines
in das (oder ein entsprechendes) Interferometer eingestrahl
ten Lasers gewonnen wird. Bei der Auswahl des Lasers, der
Frequenz der Impuls folge sowie der Auswahl der Impulse pro
Umdrehung wird in einer bei Interferometern bekannten Weise
verfahren. Als Speichermedium 5 wird vorzugsweise ein opti
scher WORM-Speicher angesehen, jedoch eignen sich auch ande
re optische Speicher, beispielsweise in Form von Compact
Disk oder Magnetspeicher in Form von Floppy oder Floptical
Disk oder auch Fixed Disk. Grundsätzlich kann jeder Speicher
verwendet werden, dessen Inhalt durch eine Relativbewegung
zwischen dem Speichermedium 5 und dem Lesekopf 6 ausgelesen
wird. Dies erfolgt in technisch bekannter Weise, was bedeu
tet, daß auch alle heute bekannten Winkelcodierer oder Dreh
winkelgeber sich eignen, wenn der abgespeicherte Winkelcode
oder Takt dem aus dem Lasersignal erzeugten Takt entspricht.
Während eines Betriebs wird bei einer Rotation des Retrore
flektors 32, des Speichermediums 5 und des Läufers des Mo
tors 4 mittels des Lesekopfs 6 die gespeicherte Impuls folge
ausgelesen; diese Impulsfolge wird genauso wie die sonst üb
liche Impuls folge des Lasers in bekannter Weise in der dem
Lesekopf 6 nachgeordneten Signalelektronik 7 verarbeitet.
Hierbei kann der gelesene Takt sowohl zur Triggerung eines
im einzelnen nicht dargestellten Analog-Digital-Umsetzers
als auch zur Regelung des Motors 4 verwendet werden. Ferner
kann auch ein höherfrequenter Takt aus dem Lasersignal gewon
nen und aufgezeichnet werden, da sich ein solcher höherfre
quenter Takt besser für eine Motorregelung eignet; durch
Herunterteilen kann aus dem höherfrequenten Takt ein für
eine Analog-Digital-Umsetzung benötigter, niederfrequenterer
Takt abgeleitet werden.
Bei Interferometern, bei welchen Wegunterschiede durch ro
tierende Spiegel, insbesondere durch rotierende Retroreflek
toren erzeugt werden, ist zu beachten, daß die Frequenz der
Laser-Interferogramme nicht notwendig konstant ist. Vielmehr
erzeugt beispielsweise ein mit konstanter Drehgeschwindig
keit rotierender Retroreflektor ein Laser-Interferogramm,
das sinusförmig frequenzmoduliert ist. Dadurch kommt es zu
einer festen Phasenbeziehung zwischen dem optischen Wegun
terschied und der Frequenz des Laser-Interferogramms. Daher
ist selbstverständlich das Interferometer konstruktiv so
auszuführen, daß eine einwandfreie und zuverlässige Justie
rung und Fixierung der einzelnen Komponenten gewährleistet
und damit die richtige Zuordnung von Takt und einer daraus
abgeleiteten Wegmessung sichergestellt ist. Das bedeutet,
daß bei der Generierung der Taktspur auf dem Speichermedium
die mechanische Justierung der einzelnen Komponenten diesel
be sein muß wie während eines Meßbetriebs. Hierzu können in
bekannter Weise beispielsweise Paßstifte oder ähnliche Zen
triereinrichtungen verwendet werden, welche eine starre, re
produzierbare Verbindung zwischen dem Retroreflektor 32, dem
Speichermedium 5 und der Retroreflektor-Drehachse 32D ge
währleisten; ferner ist dadurch auch die Justierung des Le
sekopfs 6 bezüglich der Winkelstellung der Drehachse 32D si
chergestellt.
Ein in Fig. 2 dargestelltes Interferometer weist statt eines
ortsfest angeordneten Retroreflektors 31 einen weiteren ro
tierbaren Retroreflektor 31′ auf, dessen Drehachse 31D′
starr mit einem weiteren Motor 4′ gekoppelt ist. Ferner ist
mit der Drehachse 31D′ ein weiteres Speichermedium 5′ ver
bunden, das in Aufbau und Ausführung dem bereits in Verbin
dung mit Fig. 1 im einzelnen beschriebenen Speichermedium 5
entspricht. Bei der Ausführungsform des Interferometers nach
Fig. 2 ist auch dem starr mit der Drehwelle 31D′ verbundenen
Speichermedium 5′ ortsfest ein Lesekopf 6′ zugeordnet, des
sen Ausgang ebenfalls mit der Signalelektronik 7 verbunden
ist.
Während eines Betriebs laufen die beiden Retroreflektoren
31′ und 32 bezüglich der Wegänderung gegenphasig aber syn
chron, d. h., während durch den einen Retroreflektor der Weg
verringert wird, wird er durch den anderen vergrößert. Daher
erfolgt eine Wegmessung, wie bereits anhand von Fig. 1 be
schrieben mit dem Speicherelement 5, welchem in der be
schriebenen Weise eine Taktfolge aufgebracht ist, sowie mit
Hilfe des dem Speichermedium 5 zugeordneten Lesekopfs 6 und
der dem Lesekopf nachgeordneten Steuerelektronik 7. Der Syn
chronlauf der beiden Motore 4 und 4′ ist vorzugsweise da
durch sichergestellt, daß die Motore 4 und 4′ Schrittschalt
motore mit einer hohen Schrittzahl sind, welche mittels des
selben Taktes, der beispielsweise von einem Rechner erzeugt
wird, gesteuert werden. Beispielsweise ist jedoch auch eine
Synchronisierung der Motore 4 und 4′ über hoch auflösende
Winkelgeber möglich. Ferner kann auch die Synchronisation
über die Steuerelektronik 7 dadurch erfolgen, daß auf dem
mit der Drehwelle des Motors 4′ starr verbundenen Speicher
medium 5′ eine der Taktfolge auf dem Speichermedium 5 ent
sprechende Taktfolge aufgebracht ist, welche mittels des dem
Speichermedium 5′ fest zugeordneten Lesekopfs 6′ gelesen
und der auch diesem Lesekopf 6′ nachgeordneten Steuerelek
tronik 7 zugeführt wird. Allerdings kann auch nur ein Motor
4 vorgesehen sein und über entsprechende Getriebe kann in
bekannter Weise auf mechanischem oder elektromechanischem
Weg der Antrieb der beiden Retroreflektoren 31′ und 32 in
der Weise erfolgen, daß die Drehbewegungen dieser beiden Re
flektoren 31′ und 32 synchron sind. In entsprechender Weise
kann bei Interferometern verfahren werden, welche mehr als
zwei rotierende Retroreflektoren aufweisen.
In einer entsprechend modifizierten Weise kann eine Wegmes
sung bei allen Interferometern durchgeführt werden, bei wel
chen die Wegänderung über eine Drehbewegung erzeugt wird, so
beispielsweise auch bei Doppelpendel-Interferometern. Hier
bei ist die Taktspur auf dem Speichermedium der Drehbewe
gung anzupassen, was beispielsweise automatisch der Fall
ist, wenn zur Erzeugung der Taktspur ein Laser verwendet
wird.
Ein besonderer Vorteil bei dieser Art der Wegmessung besteht
darin, daß auch weitere Informationen auf dem Speichermedi
um abgelegt werden können, so beispielsweise die Markie
rung einer Null- oder Startstellung oder auch andere für die
Steuerung des Interferometers nutzbare Daten. Außerdem kön
nen beide Seiten des Mediums genutzt werden, so beispiels
weise auch zur Erhöhung der Schreibdichte, indem die Spuren
auf beiden Seiten mit einem Versatz von einer halben Schritt
weite beschrieben werden.
Ferner können mehrere unterschiedliche Taktfolgen auf ver
schiedenen Spuren abgespeichert werden. Dies ist besonders
dann vorteilhaft und nützlich, wenn die Interferometer die
Einstellung verschiedener spektraler Auflösungen ermögli
chen, was wiederum unterschiedliche Wegdifferenzen und damit
Interferogamme mit einer unterschiedlichen Anzahl von Meß
punkten zur Folge hat. Hierbei kann für jede Einstellung
eine entsprechende Taktfolge auf unterschiedlichen Spuren
des Speichermediums abgespeichert werden. Ferner können in
bekannter Weise mehrere fest zugeordnete Leseköpfe oder auch
ein zur jeweiligen Drehachse radial verstellbarer Lesekopf
verwendet werden.
Bei Interferometern mit rotierenden Retroreflektoren kann
bekanntlich die spektrale Auflösung durch die Neigung der
Drehachse gegenüber der optischen Achse verändert werden.
Hierbei kann dann ein fester Lesekopf vorgesehen sein, der
bei Neigung der Drehachse automatisch über unterschiedliche
Spuren des Speichermediums positioniert wird, da dieses
aufgrund der Neigung der Drehachse ebenfalls verschoben
wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird nur
eine einzige Taktfolge für alle möglichen, spektralen Auflö
sungen abgespeichert. Eine solche Taktfolge wird dadurch ge
wonnen, indem zur Aufzeichnung das Interferometer auf die
höchste Auflösung, d. h. die größte Wegdifferenz eingestellt
wird. In dieser Einstellung ist dann die Anzahl Impulse pro
Umdrehung aus dem Interferogramm die höchste Impulsanzahl so
daß also nur eine Taktfolge mit höchster Schreibdichte auf
gezeichnet wird. Im Meßbetrieb ist dann diese Taktfolge ohne
eine Veränderung für die höchste Auflösung geeignet. Für
Messungen mit einer geringeren, beispielsweise mechanisch
eingestellten Auflösung, wird diese Taktfolge gelesen und in
der nachgeordneten Signalelektronik 7 in bekannter Weise der
eingestellten spektralen Auflösung entsprechend herunterge
teilt, d. h. in eine Taktfolge mit einer geringeren Frequenz
umgewandelt.
Ferner kann das Gerät mechanisch immer auf die höchste spek
trale Auflösung eingestellt belassen werden. Messungen mit
einer geringeren Auflösung erfolgen dann dadurch, daß nur
über einen entsprechenden Teil der Drehbewegung Daten aufge
zeichnet werden. In diesem Fall ist die vorgesehene Taktfol
ge auf dem Speichermedium für alle Messungen identisch und
wird mittels einer Zählung zur Steuerung der gewünschten
Auflösung verwendet.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß auf
grund der hohen Schreibdichte moderner Speichermedien die
geometrischen Maße sehr klein gehalten werden können. Hier
für soll ein nachstehend wiedergegebenes Zahlenbeispiel die
nen. Ein Floptical Disk, welcher über eine Laserdiode posi
tioniert, und welcher einen magnetischen Datenspeicher dar
stellt, hat zur Zeit beispielsweise eine Schreibdichte von
24175 Bit pro Inch oder 950 Bit/mm. Bei einer spektralen
Auflösung von etwa 1 cm-1 bei einer Wellenlänge von 2 µm wer
den beispielsweise 8192 Datenpunkte aufgezeichnet. Die hier
zu benötigte Taktfolge müßte also 8192 Impulse liefern; die
se lassen sich auf einer Spurlänge von 8,7 mm aufzeichnen.
Überstreicht nun der Meßweg einen Drehwinkel von 120°, so
ergibt sich eine Gesamtspurlänge von ca. 26 mm. In diesem
Fall müßte der Radius des kreisscheibenförmigen Speicherele
ments nur 4,2 mm betragen. Bekanntlich wird auch hier der
Meßwert gleicher Weglängen, d. h. der ZPD-(Zero Phase Diffe
rence-)Wert aus dem digitalisierten Interferogramm bestimmt.
Claims (3)
1. Einrichtung zur Messung einer translatorischen, von einem
rotierenden Spiegelelement (32) in einem Interferometer er
zeugten Wegänderung
- - mit einem magnetischen, optischen oder opto-magnetischen, kreisscheibenförmigen, sich synchron mit dem rotierenden Spie gelelement (32) drehenden Speichermedium (5), auf welchem auf konzentrischen Kreisen Taktspuren aufgebracht sind, welche aus einem Interferogramm abgeleitet werden, das mittels eines vor übergehend in das Interferometer eingebauten Referenzlasers gewonnen wird,
- - mit einem Lesekopf (6) zum Lesen der aufgebrachten Taktspu ren, und
- - mit einer nachgeordneten Signalelektronik (7), welche aus den Taktspuren die translatorische Wegänderung ermittelt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der zu einer absoluten
Drehwinkelmessung eine oder mehrere Impuls folgen auf dem
kreisscheibenförmigen Speichermedium (5) codiert in einer oder
mehreren Spuren untergebracht sind.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei der das
Speichermedium (5) auswechselbar ist und bezogen auf dessen
Winkelstellung in definierter Lage mittels Paß- oder Zentrier
einrichtungen in einem weiteren Interferometer zur Messung einer
translatorischen Wegänderung einbaubar ist.
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