DE4112119C2 - Narkosemittelverdunster mit Umschaltventil - Google Patents
Narkosemittelverdunster mit UmschaltventilInfo
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- A61M16/00—Devices for influencing the respiratory system of patients by gas treatment, e.g. mouth-to-mouth respiration; Tracheal tubes
- A61M16/10—Preparation of respiratory gases or vapours
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Description
Die Erfindung betrifft einen Narkosemittelverdunster
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Ein Narkosemittelverdunster der genannten Art ist z. B.
aus der DE-PS 12 71 903 bekanntgeworden.
Soll ein solcher Narkosemittelverdunster mit
niedrigsiedenden Narkosemitteln, deren Siedepunkt nahe
bei oder unter der Raumtemperatur liegt, betrieben
werden, so muß durch Kühlung oder Betrieb unter
Überdruck ein Sieden des Narkosemittels während des
Betriebs verhindert werden, um Fehldosierungen zu
vermeiden.
Trotz dieser Maßnahmen kann es vorkommen, daß sich vor
Inbetriebnahme des Narkosemittelverdunsters flüssiges
Narkosemittel an ungeeigneten Stellen, wie z. B. dem
Spalt der Dosiervorrichtung, niederschlägt. Wird dann
der Narkosemittelverdunster in Betrieb genommen, kommt
es in der ersten Zeit zu einer Überdosierung von
Narkosemittel durch die Verdunstung des
niedergeschlagenen Narkosemittels.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Überdosierung von
Narkosemittel unmittelbar nach Inbetriebnahme des
Narkosemittelverdunsters zu vermeiden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch die im Anspruch 1 dazu angegebenen Merkmale gelöst.
Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Vorteil der Erfindung ist es, daß durch entsprechendes
Schalten des Umschaltventils in der ersten Zeit nach
der Inbetriebnahme des Narkosemittelverdunsters kein
Gas über den Verdunsterkammerstrom zum
Narkosegasanschluß gelangt und somit eine
Überdosierung verhindert wird. Der
Verdunsterkammerstrom wird in dieser ersten Zeit
zweckmäßigerweise in eine Narkosegasfortleitung
geführt. Der Narkosemittelverdunster wird von
eventuell niedergeschlagenem Narkosemittel befreit.
Durch das Ableiten des Gases in der
Narkosegasfortleitung wird eine Belastung der
Umgebungsluft mit Narkosemittel vermieden. Wenn die
anfängliche Überdosierung abgebaut ist, kann durch
Umschalten des Umschaltventils der Narkosegasanschluß
mit dem Bypass-Strom und dem Verdunsterkammerstrom
gemeinsam verbunden werden. In dieser Schaltstellung
arbeitet der Narkosemittelverdunster in der üblichen
Weise und mit Narkosemittel versetztes Gas gelangt in
den Narkosegasanschluß. Der Bypass-Strom kann ständig
mit dem Narkosegasanschluß verbunden sein, wodurch ein
an das zugehörige Narkosegerät angeschlossener Patient
in der ersten Zeit nach Inbetriebnahme des
Narkosemittelverdunsters mit Frischgas versorgt wird.
Nach Umschalten des Umschaltventiles wird er dann mit
Narkosegas versorgt.
Das Umschalten des Umschaltventils erfolgt
zweckmäßigerweise automatisch über eine Zeitschaltung.
Die Zeitschaltung kann mit pneumatischen oder
elektronischen Bauteilen realisiert werden. Die
Zeitschaltung wird vorteilhafterweise über ein
Schaltelement beim Öffnen der Dosiervorrichtung des
Narkosemittelverdunsters aktiviert. Die Zeit, nach der
das Umschaltventil umgeschaltet wird, muß so Lang
bemessen sein, daß die anfängliche Überdosierung in
dieser Zeit sicher abgebaut ist.
Statt der Zeitschaltung ist auch eine Sensorschaltung
denkbar, mittels der die vom Narkosemittelverdunster
abgegebene Narkosegaskonzentration gemessen wird und
das Umschaltventil bei Unterschreiten eines
vorgebbaren Konzentrationswertes betätigt wird.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher
beschrieben.
Es zeigen in schematischer Darstellung.
Fig. 1 einen Narkosemittelverdunster mit
Umschaltventil und pneumatischer
Zeitschaltung vor Inbetriebnahme,
Fig. 2 den Narkosemittelverdunster von Fig. 1
unmittelbar nach Inbetriebnahme,
Fig. 3 den Narkosemittelverdunster von Fig. 1
nach Umschalten des Umschaltventils und
Fig. 4 einen Narkosemittelverdunster mit
elektronischer Zeitschaltung.
Der in Fig. 1 schematisch dargestellte
Narkosemittelverdunster besteht aus einer
Verdunsterkammer 1, in der eine Dosiereinrichtung
2 angeordnet ist, die über ein Bedienelement in Form
eines Handrades 3 einstellbar ist. Von einem
Frischgasanschluß 4 gelangt Frischgas als
Verdunsterkammerstrom 5 in die Verdunsterkammer
und nimmt hier Narkosemittel auf.
Mittels der Dosiereinrichtung 2 wird die
durchströmende Gasmenge eingestellt. Der
Verdunsterkammerstrom 5 verläßt die Verdunsterkammer
1 und gelangt zu einem Umschaltventil 6.
Von dem Frischgasanschluß 4 zweigt ein Bypass-Strom
7 ab, der direkt zu einem Narkosegasanschluß 8
geleitet wird. An diesen Narkosegasanschluß 8 ist
ein nicht dargestelltes Narkosegerät anschließbar.
An dem Handrad 3 ist ein Schaltnocken 9 befestigt,
der ein Schaltelement in Form eines 2/2-Wegeventiles
10 betätigen kann. Das Ventil 10 ist einerseits
mit einer Energiequelle in Form einer Druckgasquelle
11 und andererseits mit einer Zeitschaltung 12, 13
verbunden. Die Zeitschaltung besteht aus einer
Reihenschaltung einer Drossel 12 und eines
Speichervolumens 13. An das Speichervolumen 13 ist
eine Ansteuerung in Form eines pneumatischen
Hubzylinders 14 angeschlossen, der zur Betätigung
des Umschaltventiles (6) vorgesehen ist. In dem
Hubzylinder ist eine Rückstellfeder 114 angeordnet,
die das Ventil 6 in die erste Schaltstellung
zurückfährt bzw. in dieser hält. An die beiden
Ausgänge 15, 16 des Umschaltventiles 6 sind eine
Narkosegasfortleitung 17 und der Narkosegasanschluß
8 angeschlossen.
In Fig. 1 ist der Narkosemittelverdunster mit
geschlossener Dosiereinrichtung 2 dargestellt. Der
Verdunsterkammerstrom 5 ist somit abgesperrt. Der
Schaltnocken 9 hält das Ventil 10 in einer
Stellung, in der die Verbindung zwischen der
Druckgasquelle 11 und der Zeitschaltung 12, 13
unterbrochen ist. Das Umschaltventil 6 befindet sich
in einer ersten Schaltstellung, in der der
Verdunsterkammerstrom 5 mit der
Narkosegasfortleitung 17 verbunden ist.
Fig. 2 zeigt den Narkosemittelverdunster unmittelbar
nach der Inbetriebnahme durch Verdrehen des Handrades
3 aus der geschlossenen Stellung heraus.
Die Dosiereinrichtung 2 ist geöffnet, der
Verdunsterkammerstrom 5 kann passieren und strömt
mit eventuell überhöhtem Narkosemittelgehalt über das
Umschaltventil 6, das sich weiterhin in der ersten
Schaltstellung befindet, in die Narkosegasfortleitung
17 ab. Über den Bypass-Strom 7 gelangt Frischgas
zum Narkosegasanschluß 8.
Der Schaltnocken 9 hat sich durch das Drehen des
Handrades 3 von dem Ventil 10 entfernt, wodurch
dieses umgeschaltet hat. Nun ist die Druckgasquelle
11 mit der Drossel 12 verbunden. Gas strömt durch
die Drossel 12 in das Speichervolumen 13, in dem
sich langsam ein Druck aufbaut. Fig. 2 zeigt einen
Zeitpunkt nach Inbetriebnahme des
Narkosemittelverdunsters, zu dem der Druck in dem
Speichervolumen 13 noch nicht zum Betätigen des
Hubzylinders 14 ausreicht.
Fig. 3 zeigt den Narkosemittelverdunster zu einem
späteren Zeitpunkt. Der Druck in dem Speichervolumen
13 hat sich jetzt soweit aufgebaut, das er zum
Betätigen des Hubzylinders 14 ausreicht. Dieser hat
jetzt das Umschaltventil 6 in eine zweite
Schaltstellung umgeschaltet. In dieser Stellung
verbindet es den Verdunsterkammerstrom 5 über seinen
Ausgang 16 mit dem Narkosegasanschluß 8. An diesen
ist weiterhin der Bypass-Strom 7 angeschlossen, so
daß der Narkosemittelverdunster jetzt in der üblichen
Art arbeitet und am Narkosegasanschluß 8 ein
Narkosegas mit der über die Dosiervorrichtung 2
gewählten Narkosemittelkonzentration liefert. Die
Narkosegasfortleitung 17 ist über den Ausgang 15
des Umschaltventiles 6 abgesperrt.
Fig. 4 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der
die Zeitschaltung als elektronische Schaltung 18
ausgeführt ist. Entsprechend ist die Energiequelle als
Spannungsquelle 19, das Schaltelement als
elektrischer Schalter 20 und die Ansteuerung als
Elektromagnet 21 ausgeführt. Die Funktion ist die
gleiche wie oben beschrieben.
Claims (5)
1. Narkosemittelverdunster mit einem von einem Frischgasanschluß (4)
ausgehenden Bypass-Strom (7), einem ebenfalls von dem Frischgasanschluß
(4) ausgehenden, durch eine Verdunsterkammer (1) und über eine
Dosiereinrichtung (2) geleiteten Verdunsterkammerstrom (5), welche an einem
Narkosegasanschluß (8) zusammengeführt sind und mit einem die
Dosiereinrichtung (2) betätigendem Bedienelement (3), dadurch
gekennzeichnet, daß im Leitungszug des Verdunsterkammerstromes (5)
zwischen der Dosiereinrichtung (2) und dem Narkosegasanschluß (8) ein
Umschaltventil (6) vorgesehen ist, welches in einer ersten Schaltstellung zum
Trennen des Verdunsterkammerstromes (5) von dem Narkosegasanschluß (8)
und zum Verbinden des Verdunsterkammerstromes (5) mit einer
Narkosegasfortleitung (17) und in einer zweiten Schaltstellung zum Verbinden
des Verdunsterkammerstromes (5) mit dem Narkosegasanschluß (8) ausgelegt
ist, und daß das Umschaltventil (6) in der Weise betätigt ist, daß die erste
Schaltstellung in der Schließstellung der Dosiereinrichtung (2) und die zweite
Schaltstellung in der Öffnungsstellung der Dosiereinrichtung (2) vorliegt.
2. Narkosemittelverdunster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
durch ein Schaltelement (10, 20) aktivierbare Zeitschaltung (12, 13, 18)
vorgesehen ist, die dazu ausgelegt ist, für eine vorgebbare Zeitspanne nach
ihrer Aktivierung das Umschaltventil (6) in der genannten ersten Schaltstellung
zu halten und nach Ablauf der vorgebbaren Zeitspanne das Umschaltventil (6)
mittels einer Ansteuerung (14, 21) in die genannte zweite Schaltstellung
umzuschalten.
3. Narkosemittelverdunster nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schaltelement (10, 20) mit dem Bedienelement (3) der Dosiervorrichtung (2)
des Narkosemittelverdunsters derart gekoppelt ist, daß bei geschlossener
Dosiervorrichtung (2) die Zeitschaltung (12, 13, 18) durch Unterbrechen einer
Verbindung zwischen einer Energiequelle (11, 19) und der Zeitschaltung (12,
13, 18) inaktiv gehalten wird, und daß beim Verstellen der Dosiervorrichtung (2)
aus der geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung die Zeitschaltung
(12, 13, 18) durch Herstellung einer Verbindung zwischen der Energiequelle
(11, 19) und der Zeitschaltung (12, 13, 18) aktiviert wird.
4. Narkosemittelverdunster nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeitschaltung ein pneumatisches Drosselelement (12) und ein
Speichervolumen (13) enthält und die Ansteuerung ein pneumatischer Aktuator
(14) ist.
5. Narkosemittelverdunster nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeitschaltung als elektronische Schaltung (18) ausgeführt ist und die
Ansteuerung ein elektromagnetischer Aktuator (21) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914112119 DE4112119C2 (de) | 1991-04-13 | 1991-04-13 | Narkosemittelverdunster mit Umschaltventil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914112119 DE4112119C2 (de) | 1991-04-13 | 1991-04-13 | Narkosemittelverdunster mit Umschaltventil |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4112119A1 DE4112119A1 (de) | 1992-10-15 |
DE4112119C2 true DE4112119C2 (de) | 1999-05-12 |
Family
ID=6429520
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914112119 Expired - Fee Related DE4112119C2 (de) | 1991-04-13 | 1991-04-13 | Narkosemittelverdunster mit Umschaltventil |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4112119C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102022117707A1 (de) | 2021-07-22 | 2023-01-26 | Drägerwerk AG & Co. KGaA | Versorgungs-Anordnung und Verfahren zur sicheren Versorgung eines medizinischen Geräts mit einem Gasgemisch |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1271903B (de) * | 1966-12-17 | 1968-07-04 | Draegerwerk Ag | Narkosemittleverdunster |
DE3213515A1 (de) * | 1982-04-10 | 1983-10-20 | Honeywell and Philips Medical Electronics B.V., 5611 Eindhoven | Erregerschaltung fuer magnetventile |
DE3401923A1 (de) * | 1984-01-20 | 1985-08-01 | Drägerwerk AG, 2400 Lübeck | Vorrichtung zur beimischung fluessiger narkosemittel in das dem patienten zuzufuehrende atemgas |
DE3810745A1 (de) * | 1988-03-30 | 1989-10-12 | Draegerwerk Ag | Gasverhaeltnisregelvorrichtung fuer narkosegeraete |
-
1991
- 1991-04-13 DE DE19914112119 patent/DE4112119C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE4112119A1 (de) | 1992-10-15 |
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